Musik Im September wird der Oberösterreichische Landtag neu gewählt. Ein guter Anlass, um in einer Gesprächsreihe mit den Kultur- und Mediensprecherinnen der im Landtag vertretenen Parteien ihre Vorschläge und Visionen für die nächste Legislaturperiode zu diskutieren. der oberösterreichischen Kulturbereichs? Wie sieht eine zukunftsgerichtete Medienpolitik aus? Was sollen die Parteien ändern, abschaffen, erneuern? Die Gespräche führen jeweils eine Vertreterin der Kulturplattform Oberösterreich und eine Vertreterin der Land des freien Mediens. Das erste Gespräch führten wir mit den grünen Landtagsabgeordneten Severin Mayer, ein zweites mit den Landtagsabgeordneten Severin Mayer, ein zweites mit den Landtagsabgeordneten Michael Lindner und der dritten Landtagspräsidentin Gerda Weichsel-Hauer und zuletzt mit den, ah das ist leider verschoben, nächste Woche, heute sprechen wir Georg Ritter und Verena Humer von der KUPF mit Anita Neubauer vom FPÖ-Landtagsklub. Wir befinden uns direkt vor dem Landhaus, also dort, wo die Landesregierung werkt und tagt. Danke für Ihr Kommen und Verena wird Ihnen die erste vorgestellt. Ja, herzlich willkommen, Frau Neubauer. Herzlichen Dank für die Einladung. Sehr gerne. Frau Neubauer, Sie haben ja auch selbst das Kulturleitbild Oberösterreichs aktiv als Landeskulturbärrätin mitgestaltet. Was ist Ihnen an unserem oberösterreichischen Kulturleitbild wichtig? Ja, ich habe das nicht nur als Mitglied des Landeskulturbeirates mitgestaltet, sondern die Erstellung des Kulturleitbildes, des neuen Kulturleitbildes war ein sehr breiter, aktiver Prozess der Bürgerbeteiligung. Und Bürgerbeteiligung ist eine freiheitliche Grundforderung. Von dem her fand ich es sehr gut, dass die verschiedenen Diskussionsgruppen auch in den Regionen stattgefunden haben. Es war für mich sehr, sehr wichtig, dass entsprechend alle Akteure und Beteiligten sich einbinden konnten, die Interesse daran gezeigt haben. Denn Bürgerbeteiligung ist ein aktiver Prozess. Es kann nicht sein, dass die Bürger genötigt werden, sich einzubringen, aber es hatte jeder die Chance und die Möglichkeit. Und ich denke, dass aus diesem doch sehr, sehr langen Prozedere ein sehr gutes Leitbild entstanden ist. Was mir sehr wichtig ist und was ich im Unterschied zum ersten Leitbild sehr gut finde, das ist die Umänderung in der Struktur von den Sparten auf die Handlungsfelder, denn mir ist es schon massiv aufgefallen, auch als Mitglied des Kulturbeirates der alten Periode, dass immer ein gewisses Gegeneinander-Ausspielen leicht mitgeschwommen ist. Und die Vielfältigkeit des Kulturbereichs durch so zahlreiche Sparten bringt natürlich sehr unterschiedliche Bedarfe, Interessen und Notwendigkeiten auf. auf und von dem her finde ich den ansatz einen sehr sehr guten denn die handlungsfelder da kann jede sparte sich seinen bereich aus in wo es betroffen ist und hat sich auch einbringen können wo es für die einzelnen sparten notwendig ist und von dem her denke ich dass dieses kulturleitbild für eine freie kultur im land oberösterreich für die nächsten Jahre eine essentielle wichtige Basis ist. Jetzt habe ich noch eine kurze Nachfrage. Sie haben es schon angesprochen, die freie Kultur im Land Oberösterreich. In den letzten Monaten war das ja nicht so leicht möglich, pandemiebedingt. Bei welcher Kulturveranstaltung konnte man denn Sie zuletzt antreffen? Waren Sie auch mal auf einer Kulturveranstaltung der freien Szene? Der Freien Szene, das ist eine Frage, was man dazu ordnet. Ich hatte die Gelegenheit, zwischen dem ersten und zweiten Lockdown im Musiktheater mir eine Veranstaltung anzusehen. Ich habe dort festgestellt, dass die Corona-Auflagen, die alle Kulturveranstalter getroffen haben, eine enorme Hürde sind, die aber bravouros gemeistert wurden. Jetzt darf man nicht vergessen, das ist ein großes Haus. Ich kann mir vorstellen, dass diese Auflagen für kleinere Institutionen sehr, sehr schwer sind. Wenn man es der freien Szene zuordnet, ich habe mir gerade Karten gekauft für den Abend vor der Wahl am 25. September für den Mo in der Spinnerei in Traun. Wie kann eine heutige plurale Gesellschaft in all seinen kulturellen Facetten entsprechend abbilden? Was ist dazu nötig, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu gewährleisten? Die Freiheitliche Partei ist, seit ich mich erinnern kann und seit ich mich dafür engagiere und das ist jetzt schon seit 1993 aktiv, immer gegen Informations- und Medienmonopole aufgetreten, denn die widersprechen dem Gedanken der Freiheit. Jetzt kann man sagen, es hat sich in den letzten Jahren sehr viel verändert. Die Medienvielfalt ist gestiegen, aber ich glaube, dass das noch ein zu geringer Schritt ist. Medienvielfalt heißt noch nicht Meinungspluralismus und ich denke, das ist der entscheidende Knackpunkt. Es hat sich auch die Medienlandschaft insofern verändert. Von den Printpapieren ist viel in den Online-Bereich gewechselt, wo natürlich die Kommunikation eine schnellere ist. Und ich glaube, dass die Essenz sein muss, dass alle Meinungen zugelassen werden können. Die Förderpraxis der Presse haben die Freiheitlichen schon sehr lange immer kritisiert. Es hat sich noch nicht recht viel davon geändert, muss ich auch leider zugeben. Heute ganz tagesaktuell, es wird heute eine neue ORF-Intendanz gewählt. Wie weit hier die Objektivität oder eine Unabhängigkeit gegeben ist, will ich jetzt auch nicht beurteilen, aber wenn gestern schon kolportiert wurde, dass die ÖVP-Vertreter und die Grünen-Vertreter im Stiftungsrat eine Person wählen werden voraussichtlich, dann fragt man sich schon, wie weit da die politische Unabhängigkeit gegeben ist. Es wird zu erwarten sein, ob sich in der Person dann etwas ändert, denn nur zu sagen, jemand ist da oder dort zuzuordnen, muss die Arbeit nicht schlecht machen, muss sie aber nicht gut machen. Von dem her braucht es Meinungen, die zugelassen werden. Und weil sich gerade auf diesem Markt sehr viel getan hat, muss ich schon auch einmahnen, die freien Medien sind das eine als Kontrapunkt zu den Systemmedien. Wenn aber dann schon wieder versucht wird, hier einen Zwiespalt hineinzutreiben in der Begrifflichkeit, die Freien sind die Guten und die Alternativen sind die Schlechten, dann muss ich einfach das einfordern, was ich als Freiheitliche muss, Objektivität und Unabhängigkeit, dann soll das jeder entsprechend transportieren, was er kann. Und es braucht halt einfach einen ordentlichen Journalismus. Aber wie denken Sie, dass der gewährleistet kann, dass der ordentliche, ein freier, sagen wir mal, ein unabhängiger Journalismus, wie kann der gesichert sein? Gesichert kann er gar nicht sein, aber es ist bei den Medien wie in der Kultur wirklich frei und unabhängig bin ich nur dann, wenn ich mich nicht in Abhängigkeit begebe und Abhängigkeit ist halt in unserer Gesellschaft leider immer Finanzierung und Geld. Und in dem Moment, wo ich öffentliche Mittel in die Hand nehme, befinde ich mich schon in einem Abhängigkeitsverhältnis. Von dem her kann die Objektivität hundertprozentig nie gewährleistet werden, sondern man kann sie selber nur einmahnen. Ja, aber ich meine, das ist ja völlig absurd. Entschuldige, dass ich jetzt da einhacke. Unabhängig jetzt von dem Ansatz, dass die öffentliche Hand fördert und auch Kriterien hat, wie sie Förderungen vergibt, stellt sich die Frage, dass die restliche Medienlandschaft eher zu konstatieren, dass es immer more of the same ist, als dass es sozusagen eine, die Pluralität der Gesellschaft wiedergibt. Da gebe ich Ihnen schon völlig recht, aber auch der Markt hat seinen Nach- und Vorteil. Die Menschen sind auch nicht mehr so einfältig, wie man glauben möge. Sie interessieren sich mehr, als man glaubt. Sie interessieren sich für Kultur, sie interessieren sich auch für Politik. Und ich denke, der Knackpunkt wird sein, dass die Hörer, Seher und Leser ihnen soweit auch die Kompetenz vermittelt wird, dass sie selber wählen können, was sie sich anschauen und was sie sich anhören und was sie konsumieren. Meines Erachtens sind die Finanzierungsmodelle grundlegend zu hinterfragen. Es stellt sich die Frage, wie weit ist heute in einer so vielfältigen Medienlandschaft eine GIS-Gebühr überhaupt noch zeitgemäß? Denn es gibt auch unabhängige Medien, die sehr wohl Qualitätsprogramme anbieten, die Qualitätsfilme produzieren. Das eine oder andere frage ich mich, ist es notwendig, dass sich der ORF Produktionen leistet von den Beiträgen der GIS-Gebühren oder wird man das wirklich frei spielen lassen? Wie gesagt, unabhängig, ganz frei gibt es nur ohne Finanzierung und wer sich über Werbung finanziert, schließt das noch nicht aus, aber die Gefahr der Einflussnahme ist natürlich immer da. Ja, Sie haben schon angesprochen, in den letzten Jahren hat sich viel verändert und schauen wir jetzt einmal auf die letzte Legislaturperiode zurück. Wie zufrieden sind Sie denn da in der FPÖ mit der Unterstützung der Heimatvereine durch das Land Oberösterreich? Ich denke, dass der Weg der oberösterreichischen Kultpurpolitik ein richtiger ist. Ich bin im November 2017 in den Landtag eingestiegen. Das war genau zu der Zeit, als das erste große Konsolidierungsbudget beschlossen wurde, wo es eine große Diskussion gegeben hat, dass auch im Kulturbudget Einsparungen vorgenommen werden, was halt gerne ausgeblendet wird, dass nicht nur den Kulturbereich getroffen hat, sondern dass alle Ressorts ausgenommengenommen das Sozialressort, die zehn Prozent mehr oder weniger einsparen mussten. Das hat alle getroffen und es hat jeder schauen müssen, dass er mit den vorhandenen Mitteln das Beste umsetzen kann, was möglich ist. Es gibt dann natürlich auch in der Effektivität der Mitteleinsatz auch in manchen Bereichen mehr oder weniger Spielräume. Dass dieser Schritt wichtig und richtig war, glaube ich, haben uns die letzten anderthalb Jahre gezeigt. Ich glaube, dass nämlich genau durch diese Einsparungen das Kulturland gerettet wurde, denn hätte man das Budget nicht so konsolidiert, hätte man nicht die Möglichkeit gehabt, jetzt in diesen letzten anderthalb Jahren Mittel zusätzliche zu lukrieren. Sie kennen selber die Sonderfördertöpfe auch in allen Bereichen vom Härtefallfonds, Investivförderungen, auch die Unterstützung, Restart wieder für die Vereine. Also diese Mittel wären sonst nicht zur Verfügung gestanden. Und von dem her denke ich, dass die Unterstützung nach Maßgabe der Möglichkeiten eine sehr gute ist. Was man auch nicht vergessen darf im Kulturbereich und da komme ich wieder zu dem zurück. Die Landeskultur hat eine große Aufgabe, das kulturelle Erbe zu bewahren und zu beforschen. Das sind die großen Institutionen. Und dann gibt es halt darüber hinaus noch einen Förderbereich. Die Kultur und die Kunst vor allem lebt von der Idee. Das heißt, wenn es gute Ideen gibt, wird man das immer entsprechend in die Kultur mit einbinden können. Und was die Vereine angeht, da geht es jetzt nicht nur um die Traditionsvereine, sondern auch um die freien Vereine. Es ist immer die Frage, weil die Diskussion ja auch sehr oft geführt wird, fair pay ja und Ehrenamt, aber wie geht das zusammen? Das gehört einfach ausdifferenziert, welcher Bereich wo hineingehört. Und auf Vereinstätigkeit muss man halt auch immer differenziert betrachten. Mache ich das für mich selbst? Mache ich das für meine Vereinsmitglieder? Oder habe ich auch noch eine Wirkung über meinen Verein hinaus? Sehr schwierig, sehr kompliziert. Habe ich kein konkretes Lösungskonzept, aber ich denke, dass wir in diese Richtung einfach die Gedanken weiterspielen. Okay, also wenn wir jetzt mal bei dem Beispiel bleiben mit den Heimatvereinen, da waren wir vor den Kürzungen bei 6,5 Millionen Euro Förderbudget. Heuer sind wir bei 3 Millionen, also weniger als der Hälfte. Das heißt, die FPÖ stünde auch in der nächsten Legislaturperiode dafür einen Sparkurs für die Kulturförderungen und das Kulturbudget. Sparkurs. Ich denke, das Budget sind die Gelder, die zur Verfügung stehen. Die FPÖ steht auf keinen Fall für eine Politik zur Verfügung des Schuldenmachens. Denn irgendwer muss das Geld dann bezahlen und wenn nicht mehr Geld da ist, kann ich nicht mehr Geld verteilen. Und ich muss ganz ehrlich sagen, sie werden auch von uns für das Wahlprogramm keine Forderung sehen, dass man irgendeinem Bereich mehr Geld verspricht. Das wäre unehrlich. Es wäre unehrlich, ungeachtet welchen Bereich. Es ist einfach unehrlich, Gelder zu versprechen, wenn ich weiß, dass das Budget durch die Mehrausgaben, die wir jetzt hatten, nicht mehr wird. Und wenn ich sage, okay, ich will es trotzdem wem versprechen, muss ich es dem anderen wegnehmen, also kann ich nur die vorhandenen Mittel geben. Und ich sage, schauen wir, dass wir aus den vorhandenen Mitteln das Beste machen. Und wir stehen dafür, Rahmenbedingungen zu schaffen, wirtschaftliche Rahmenbedingungen zu schaffen. Und ich denke, auch jedem, der bei einem Heimat- und Trachtenverein ist oder jeder, der bei einem Verein der freien Kulturszene ist, der ist wichtig, dass er leistbares Wohnen hat, dass er von seinem Heimatort zu seinem Veranstaltungsort kommt, auch das sind wirklich Beiträge, die wichtig sind und die trotzdem das Kulturland prägen und nicht das Versprechen irgendein Budget für irgendeinen Bereich zu verdoppeln, zu verdreifachen oder sonst irgendetwas. Ich denke, zu bewahren, was wir haben, ist schon mal ein guter Status. Zu sichern, dass die Mittel zur Verfügung gestellt werden können und dass die Arbeit geleistet wird. Sie haben den Freiheitsbegriff angesprochen. Einer der wesentlichen Beweggründe, dass wir die freien, dritten Sektor, die freien Medien gegründet haben, war, weil wir bemerken mussten, dass die bürgerliche Presse und der öffentliche rechtliche Rundfunk sich zurückgezogen hat, über die Vielfalt der vielfältigen Aktivitäten in der Kulturlandschaft wahrzunehmen. Und sie haben sich immer mehr davon verabschiedet, das zu fördern beziehungsweise abzubilden, was in der Lokal-Regional los ist. Deswegen haben wir diese Medien gegründet, um jedem eine Bühne zu bieten und jeder eine Bühne zu bieten, um hier sich selbst zu veröffentlichen. Wie stehen Sie zu dem Sektor der freien Medien? Die freien Medien und die freiheitliche Politik sind, glaube ich, seit es gibt, ein sehr ambivalentes Verhältnis. Ich denke, dass das manchmal besser und manchmal schlechter ist. Als erfahrene freiheitliche Politikerin muss ich natürlich schon auch feststellen, dass es mir bei den freien Medien nicht anders geht als bei den Systemmedien, dass ich einen Beitrag lese oder höre und ich denke mir, das kann ich jetzt nicht nachvollziehen, das ist eine ganz andere Veranstaltung oder da wird eine Aussage abgedruckt, ohne dass mit der Person jemals wirklich Kontakt aufgenommen wurde. Also von dem her versuche ich um Verständnis, dass ich jetzt nicht in den höchsten Tönen sie loben kann, wiewohl ich den Beitrag zur Vielfalt sehr, sehr, sehr schätze. Aber ich würde mir halt dann doch auch wünschen, dass aktiv die Meinungen eingebunden werden und nicht nur, was man glaubt, was ein Freiheitlicher zu einem Thema für Meinung hat, sondern auch direkt in Kontrakt zu treten und vor allem das dann auch wirklich so wiederzugeben, wie es gesagt wird. Und da will ich Ihnen jetzt nicht persönlich einen Vorwurf machen, aber ich habe halt leider die Erfahrung gemacht, dass halt dann vieles ein wenig anders dargestellt wird, wie es gemeint sein könnte, was so gar nicht ist. Und wie heißt es so schön auf österreichisch, durch Reden kommen die Leute zusammen. Vielleicht kann sich dieses Verhältnis ein wenig verbessern. Von unserer Seite wird es da sicher Gesprächsgerätschaft geben, wenn wir gefragt werden. Wenn nur berichtet wird, ohne dass wir eingebunden sind, kann es natürlich wie immer zwischen Menschen zu Missverständnissen führen. Interessant ist in dem Zusammenhang, dass über den Begriff der Freiheit, der freien Medien, des Freiseins und der freien Bewegungsmöglichkeit die Freiheit beansprucht wird, aber gleichzeitig viel Ausgrenzung passiert. Weil wenn ich jetzt über die Freiheit von Bewegungsfreiheit von Flüchtlingen spreche, dann ist sie wohlweislich eingeschränkt und gleichzeitig ist die Heimat sozusagen, was ist dann der Begriff der Heimat? Ist das ein Begriff, der für jeden Freiheit bietet oder ist das ein eigener Freiheitsbegriff? Freiheit ist einfach das geistige Fundament unserer Heimat. Und gerade die letzten Monate haben gesehen, wie sehr die Grund- und Freiheitsrechte eingeschränkt werden. Und wenn Sie das Wort Ausgrenzung in den Mund nehmen, da kommt mir halt dann auch wieder meine Erfahrung zugute. Also niemand anderer könnte Ihnen stundenlang über Ausgrenzung von freiheitlichen Politikern erzählen. Insofern ist das ein sehr, sehr heikles Thema, denn alle diese Begriffe, auf was Sie auch hinaus wollen, immer in beide Richtungen gehen. Und wenn Sie die Flüchtlingskrise 2015 anschauen, da geht es einfach darum, dass man natürlich auf die eigenen Staatsbürger auch schauen muss. Es kommt jetzt wieder eine drohende Flüchtlingswelle auf uns zu. Es wird Oberösterreich das nicht alleine stemmen können und was ich in dem Zusammenhang natürlich schon auch einbringen muss, das ist das, wenn da so leicht mitschwingt, wenn jemand zu uns kommt, hier arbeitet, unsere deutsche Sprache lernt, sich einbringt, werden Sie noch nie einen Freiheitlichen sehen, der dagegen etwas hat. Was halt nicht sein kann, das ist, dass die Menschen, die hier aufgewachsen sind, die nach dem Krieg hier das Land aufgebaut haben, diejenigen sind die Leidtragenden, dass eben das soziale und gesellschaftliche Gefüge, das sie gebildet haben, nicht mehr in dieser Form zur Verfügung steht. Ja, da möchte ich jetzt anschließen mit meiner Frage zu Ihrem Parteiprogramm. In dem steht nämlich unter dem Thema Kultur als wichtigstes kulturstiftendes Element ist es, Deutsch als Erstsprache zu haben. Das passt jetzt, glaube ich, ganz gut zum Thema. Mir hat dieser Fokus auf die deutsche Sprache im Sinne von Kunst und Kultur ein bisschen überrascht. Ist es nicht eher so, dass das Bedürfnis nach Kunst, Kultur und Kreativität sich aus dem Menschsein ergibt und kommt Kunstkultur nicht auch oft ohne Sprache aus? Da sind wir wieder bei der Vielfalt der Kunst- und kulturellen Ausformungen. Ein Gemälde wird ohne deutsche Sprache auskommen. Wenn es darum geht, Traditionen, Brauchtum und das kulturelle Erbe, das natürlich unsere Heimat bestimmt, dann wird es ohne die deutsche Sprache nicht mehr gehen. Und ich erachte das einfach als einen Akt der Wertschätzung und des Respekts. Ich weiß nicht, wie Sie das handhaben, aber ganz egal in welches Land auf dieser Welt ich jetzt im Urlaub war, innerhalb dieser ein bis zwei Wochen habe ich mir bemüht zumindest ein Grüß Gott, ein Auf Wiedersehen, ein Bitte und ein Danke in einer fremden Sprache zu lernen. Es ist einfach das Um und Auf und darum bildet die Sprache auch einen Teil der Kultur und der Identität. Ob es die deutsche Muttersprache sein muss, gut, da könnten wir diskutieren. Es gibt ja viele, die zweisprachig aufwachsen, zum Beispiel drei unserer sieben Enkelkindern wachsen zweisprachig auf. Ich denke, dass es aber trotzdem die deutsche Sprache die Grundlage für die Einheit sein muss, zumindest ein Mindestmaß an Respekt, auch um das verstehen zu können. Und in dem Zusammenhang wird es sehr, sehr spannend und da freue ich mich schon auf die Kulturhauptstadt 2024, denn gerade im Salzkammergut die Traditionen und die Bräuchtümer, die mitaus sehr kritisch betrachtet werden, aber ich glaube, dass der Salzkammergutgeist da schon sich selbst auch einbringt und die Kulturinitiativen vor Ort, dass die sehr wohl sehr kritisch betrachten, was aus diesem Brauchtum und den Traditionen in der kulturellen Umsetzung wird. Wie wird sich die ÖVP in der nächsten Legislaturperiode verhalten, wenn es wieder um sozusagen Regierungsabstimmungen geht, um die Förderung der freien Medien. Wie sich die ÖVP verhalten wird, kann ich Ihnen nicht sagen. Ah, die FPÖ, entschuldige. Sorry, sorry. So wie Sie sagen, Kuddelmuddel, aber gut. Wenn Sie mich fragen, kann ich das auch nicht sagen, denn ich bin nicht Mitglied der Landesregierung, sondern Mitglied im Landtag. Wenn es da Kritikpunkte gegeben hat, dann habe ich das vorhin schon erläutert, dann liegt das vielleicht auch oder hängt das auch mit einer vielleicht nicht ganz objektiven und fairen Medienberichterstattungen dieser Medien zusammen, aber ich kann Sie beruhigen, wir ärgern uns über manche andere genauso. Also wie gesagt, ich kann es Ihnen nicht versprechen und ich will Ihnen noch keine Erhöhung des Budgets versprechen. Dann hake ich noch ein und frage einmal ganz direkt, wie stehen Sie zu Radio Froh und DorfTV? Wenn Sie mich etwas fragen, so wie heute, wenn eine Anfrage kommt, spreche ich gerne mit Ihnen. Ich bin jetzt seit 2017 im Landtag Kultursprecherin der Freiheitlichen. Es ist die erste Anfrage, die mich bis jetzt ereilt hat. Es ist immer ein Geben und ein Nehmen. Insofern, wenn Sie mich etwas fragen, komme ich gerne, reden wir gerne. Wir haben unabhängig davon im Kulturbeirat natürlich die freien Medien diskutiert, aber wie gesagt, man muss sich in der Mitte treffen. Ich habe jetzt noch zum Abschluss zwei Fragen eigentlich. Die erste, Sie haben es schon angesprochen, die Kulturförderung und Finanzierung. Da gab es ja auch in den letzten Jahren eine große Aufregung rund um die Förderung von der KTM Motto Hall. Wie sehen das die Freiheitlichen? Gibt es da bei der Kulturfinanzierung und Förderung einen Bedarf an Nachschärfung, dass man dann die Regeln ändert? Wenn Sie konkret das KTM Museum ansehen, diese Entscheidung kann ich mittragen. Es gibt zahlreiche Firmenmuseum, es ist das BMW Museum in München, das zweitbestbesuchteste Museum in München, es gibt Daimler Museum, es gibt der Tournier Museum, Adidas, Steiff, Märklin, es gibt die zahlreiche Firmenmuseen, die auch immer das soziale Entwicklung und Umfeld abbilden. Und ich denke, gerade jetzt, wo sich die Mobilität so entwickelt, wo es mehr zu E-Mobilität und anderen Formen geht, hat auch KTM seine Berechtigung. Dass da mit der Transparenz und mit den Vereinbarungen nicht ganz so offen gespielt wurde, das ist sicher ein Manko, aber grundsätzlich geht die Förderung durchaus in Ordnung. Dass die Aufteilung der Fördermittel, die überhaupt im Kulturbudget drinnen sind, dass die Landeseinrichtungen viel gefördert werden, hat einfach mit der Aufgabe was zu tun, dass eben das kulturelle Erbe bewahrt wird. Und eins finde ich aber schon, ich sage jetzt zwei kurze Punkte, wenn Sie mir das erlauben. Das eine ist zum Beispiel das Stifterhaus ist eine Einrichtung Literatur ist, glaube ich, überhaupt ein sehr, sehr unbeachtetes Segment im Kunstbereich, das offenbar die geringste Lobby hat, damit es in der Öffentlichkeit auch wird. Aber gerade das Stifterhaus zum Beispiel als Landeseinrichtung bietet den jungen und unbekannten Autorinnen und Autoren eine Bühne. Und genauso denke ich, muss das ein Schwerpunkt sein, wie Kulturpolitik auch sich weiterentwickeln kann, dass man die Institutionen, die Einrichtungen nutzt, um sie auch für die noch nicht so etablierten Künstlerinnen zu machen. Es hat ja auch gerade bei den Museen, weil wir bei KTM waren in den 80er Jahren, einen großen Boom gegeben, dass sich jeder mit einem Museum ein Denkmal machen würde. Und auch hier denke ich, dass die Zukunft der Kulturpolitik darin liegen muss, nicht zu schauen, wie bringe ich die Menschen in die Museen hinein, die sind regional, ich brauche es auch nicht in jeder Stadt, sondern wie bringe ich die Menschen zu der Kultur bzw. wie bringe ich das Museum zu der Kultur, muss es überhaupt noch Museum heißen, kann es auch Mediathek sein, es hat sich da auch sehr viel verändert, wie bringe ich es in die Regionen, es hat hier gute Ansätze meines Erachtens gegeben mit der Kultur GSMBH. Zu Weihnachten, wo es nichts gegeben hat, hat man zumindest die Container aufgestellt, hat mir irrsinnig gut gefallen. Also da tut sich schon was und es tut sich auch sehr viel bei der Musik zum Beispiel, die Konzerte, das Bruckner Orchester, bei den Leuten draußen. Finde ich, genau das sind die Konzepte der Zukunft. Wenn ich da einhaken darf, also Sie haben jetzt sehr viel gesprochen über die Landeseinrichtungen und über das Bruckenhaus etc. Gibt es von den Freiheitlichen auch ein Wahlzuckerl vielleicht für die Freiszene? Gibt es da irgendwelche Bemühungen oder Visionen vielleicht auch, dass man da nicht nur die Landeshäuser fördert, weil die werden eh im Kulturbudget mit über 90 Prozent gefördert? Muss ich Sie leider enttäuschen. Wir verteilen keine Wahlzuckerl, aber weder an die einen noch an die anderen. Weil es für mich einfach darum geht, dass die Aufgaben ganz andere sind. Und die Aufgaben der Landeseinrichtungen sind unter anderem auch Arbeitsplätze zu bringen und die Aufgabe der freien Kultur ist es, Ideen zu bringen. Kunst und Kultur leben von der Idee. Und die kann ich nicht beauftragen. Ich kann nicht sagen, okay, du kriegst jetzt eine Basisförderung von so und so viel und dafür musst du mir eins, zwei, drei Ideen liefern. So funktioniert Kultur nicht. Aber Kunst und Kultur lebt nicht nur von der Idee, sondern auch von der Finanzierung. Natürlich und ich denke, dass das Kulturressort das Letzte ist, wenn wirklich gute, innovative Ideen kommen, die sich da projektbezogen dagegen verwehren, dass sie das unterstützen im Rahmen der Möglichkeiten. Natürlich wird man nicht 100 gute Ideen mit ganz viel dotiert nehmen, aber ich glaube auch, dass es unrealistisch wäre, so einen Boom zu sehen. Es gibt sehr, sehr gute, wichtige Entwicklungen, aber das muss ich leider von der Kunst vor allem erwarten, dass sie zuerst einmal die Ideen liefert, das umsetzt und wenn sie sich dann entsprechend bewiesen haben, dass man dann entsprechend die Finanzierung auch leisten. Weil wir jetzt so viel über Museen gesprochen haben und Sie als Kultursprecherin, wie stehen Sie denn zum Lentos? Weil da wird ja auch immer wieder kolportiert, dass die FPÖ das Lentos nicht mehr finanzieren möchte, vielleicht ein Casino daraus werden soll. Das ist leider einer dieser bitteren Punkte, nicht wegen dem Lentos, sondern ich sehe die Kultur GSMBH, die Installation der Kultur GSMBH als Teil einer oberösterreichischen Kultur eine freiheitliche Forderung erfüllt. Leider ist es nicht zu dieser Umsetzung gekommen, so wie wir uns vorgestellt haben, dass nämlich Stadt und Land besser zusammenarbeiten, sondern durch verschiedenste andere Umstände sogar noch die Finanzierung von Musiktheater im Abtausch von dem auseinander gegangen ist. Wenn Sie konkret die Finanzierung des Lentos angehen, wo es Diskussion gegeben hat. Ich finde, das kann nicht die Lösung sein, Finanzierungen zu streichen, sondern ich denke, man sollte die Besucherkonzepte so in diese Richtung entwickeln, die Kulturvermittlung. Ich denke, dass man da auch mal mit dem Begriff des niederschwelligen Zuganges aufräumen sollte, das ist eine schlechte Begrifflichkeit, weil es meines Erachtens sehr abwertend ist. Man muss einfach kunstfernen Personen, ob die jetzt reich oder arm sind, jung oder alt, den Zugang erleichtern. Das ist das, die Kulturvermittlung ausbauen und dann wird es auch mit dem Kulturverständnis funktionieren. In unserer Heimat ist die Welt zu Hause. Was ist dazu notwendig? Was können dazu die Medien beitragen, dass sozusagen diese Polarität, die zunehmend größer wird in der Land, in Oberösterreich, entsprechend sich abgebildet bzw. entwickelt werden kann. Da müssen wir darüber diskutieren, was ist die Welt, die bei uns zu Hause ist. Ich denke, in unserer Heimat, Land Oberösterreich, sind die Oberösterreicher und Oberösterreicherinnen zu Hause. Es gibt Menschen, die aus anderen Bereichen hierher gekommen sind, die entweder hierbleiben wollen oder nicht. Es ist jeder willkommen, der hier bleibt und entsprechend sich einbringt, sei es jetzt kulturell, sei es jetzt sprachlich, in jeder durch Arbeitsleistung. Dann wird die Medienvielfalt nicht viel Not haben. Ich glaube halt, dass eine sehr objektive und faire Berichterstattung, da sind wir wieder da, in allen Meinungen, die in diesem Land vertreten sind, die nicht Meinungen vorgeben, sondern die halt alles abbilden, auch diesen Menschen die Möglichkeit geben, sich in alle Facetten dieses Landes einzubringen. Und wenn das funktioniert, dann geht es uns allen gut. Danke fürs Gespräch.