Meine Herren, wir treffen uns heute hier im Kino Katzdorf zu einem Gespräch. Warum eigentlich genau hier in Katzdorf? Wir sind hier im Kino Katzdorf und das ist auch der Ort, wo wir nach der Premiere am Crossing Europe Film Festival heuer, also früher in diesem Jahr schon, die nächste Premierenveranstaltung haben werden im Rahmen vom Heimatfilm Festival, wo wir drei Vorstellungen haben, in Freistadt, hier in Katzdorf eben und auch in Grein. Wir sind beide aus Katzdorf und dementsprechend haben wir hierher eine gewisse Verbindung. Und dementsprechend haben wir natürlich hier ja eine gewisse Verbindung. Ich muss dazu sagen, ich bin erst seit gut zehn Jahren in Katzdorf, aber mittlerweile eben schon so lange wie an keinem anderen Ort. Und ich fühle mich sehr wohl, also mit Familie hierhergezogen und dann Johannes kennengelernt. Und ich möchte auch gerne noch weitere Jahre hier bleiben. Was hat Sie eigentlich bewogen, diese KZ-Greulendaten zu dokumentieren? Als von außen kommender, mittlerweile schon sehr angestammter Katzdorfer, aber doch mit dem ersten Blick von außen, habe ich ein bisschen recherchiert zur Geschichte von Katzdorforf und bin dann sehr bald im Karlsdorfer Heimatmuseum auf diese Schriften, die Interviewsammlungen von Leo Reichl gestoßen, wo es unter anderem auch ums KZ Gusen ging in Lungitz, KZ Gusen 3. Und über diese Stufe bin ich dann weiter auf die gesamte Thematik rund ums ehemalige Konzentrationslager Gusen gestoßen und habe dann sehr bald einmal den Johannes gefragt, ob er nicht gemeinsam an so einem Filmprojekt arbeiten möchte. Wir haben uns auch hier in Katzdorf kennengelernt. Das ist ja schon Jahre zurück jetzt, dass dieses Projekt gestartet hat. Und es war nicht immer klar, was genau rauskommt. Ob jetzt ein Dokumentarfilm rauskommt, wir haben auch an anderen Projekten gearbeitet. Und es war dann so, dass ich mittlerweile, glaube ich, sechs oder sieben Jahre zurück, dann für Recherchen zu diesem Stoff, waren wir dann in den USA, in Los Angeles, und haben dort ein Interview geführt mit einem Überlebenden aus dem Konzentrationslager Gusen, mit Herrn Littner. Und dieses Interview, das war dann schon eigentlich schon der Motor für das ganze Projekt, weil das mich persönlich auch sehr berührt hat und er auch ausgesprochen hat oder ich ihm ein Versprechen gegeben habe, dass wir diese Thematik auch wirklich weiter hinaus machen. Und einfach auch der jüngeren Generation einfach auch das weitergeben. Und das hat das ganze Projekt dann über Jahre angetrieben. Und dann dank der tollen Recherchen von Gerald, nach vielen, vielen Interviews, Gesprächen, Veranstaltungsbesuchen, hat sich dann wirklich etwas herauskristallisiert, was dann letztendlich zu diesem Film geführt hat. Ausgewählt wurde der Standort nicht nur aufgrund des Sandsteins und der durch die nahen Konzentrationslager Gusen verfügbaren Zwangsarbeiter, auch die Nähe zur Donau und zur Bahn waren von Vorteil. Es hat sich die Gelegenheit ergeben, mit zwei weiteren Überlebenden Interviews zu führen. Das war dann eigentlich der Kern des Filmes. Wir sind froh, dass wir die Zeit nutzen konnten, noch diese Überlebenden zu interviewen, weil mittlerweile gibt es kaum jemanden mehr, der als Opfer über diese Zeit berichten kann. Sie konnten in diesem Film ja nicht nur überlebende Zeitzeugen vor die Kamera bitten, sondern Ihnen ist es auch gelungen, prominente Stimmen zu gewinnen, um diese Gräuelendaten zu dokumentieren. Welche Schauspieler haben sich dazu bereit erklärt? Wir konnten die Maria Hofstetter einerseits dazu gewinnen und andererseits dann auch den Peter Simonischek. Und das war eigentlich schon auch wieder so eine positive Energie, die dem Projekt sehr geholfen hat. hat. Um zu verhindern selbst zu Tode getrampelt zu werden, schob ich mich langsam an der Wagenwand entlang und wollte zum Ende des Waggons und zur Plattform auf der die SS-Männer standen. Es ist nicht leicht für so eine Thematik, für diese Texte, die man im Film hört, den richtigen Ton zu finden. Und da haben wir Gott sei Dank zwei Sprecherinnen gefunden, die das absolut professionell umgesetzt haben. Beim Crossing Europe Festival in Linz wurde Ihr Film unter Local Artists Schiene präsentiert. Wo ist Ihr Film eigentlich in nächster Zeit sonst noch zu sehen? Also dass die Premiere bei Crossing Europe Film Festival Linz war, das war uns ganz wichtig, weil es ist ja das zweitgrößte internationale Festival in Österreich und mit dem Local Artists Schwerpunkt, da gibt es immer wieder sehr regional wichtige Themen, die behandelt werden. Das war einfach die perfekte Location für uns, dort die Premiere zu feiern. Und der Film wird jetzt dann in weiterer Folge nach dem Heimatfilmfestival, wo die erste Vorstellung in Freistaat sein wird, im Salzhof, dann in Katzdafir und auch in Grein werden die dann sein. Und der Film geht dann auch Mitte September und Anfang Oktober auch noch in verschiedenen Kinos wieder zu sehen sein. Und unter anderem auch beim Dialogforum Ende September im Movimento Kino in Linz. Die genauen Termine finden Sie auf www.surviving-gusen.de finden Sie auf www.surviving-gusen.de Meine Herren, Sie sind beide in der Filmbranche tätig. Können Sie uns dazu kurz etwas erzählen? Zum Beruf, also ich würde sagen, Filmemachen ist meine Berufung. Der Beruf ist eher Kulturmanagement für verschiedenste Kultureinrichtungen, aber die Berufung ist Filmemachen. Das Filmemachen ist natürlich nicht so einfach und Projekte wie Surviving Goosen sind ja nicht von selbst kostendeckend, das heißt man muss da schon auch speziell am Anfang einiges investieren darin und da gibt es bei uns bei Bright Films eine gewisse Ausgewogenheit. Wir machen einerseits Kommunikationsfilme, auch Werbefilme und andererseits eben auch Dokumentationen und Kunstfilme. Und das ergänzt sich ganz gut, weil man einerseits kreativ einfach auch immer up-to-date bleibt und andererseits auch die nötigen Mittel hat, das Equipment hat und so weiter. Und das ist eigentlich ganz eine gute Symbiose. Mittel hat, das Equipment hat und so weiter. Und das ist eigentlich ganz eine gute Symbiose. Und dann gibt es Gott sei Dank dann auch Filmmacher wie in Gerald, mit denen man immer wieder mal Projekte dann beginnen kann. Und die bringen dann auch die nötige Kreativität und die Themen auch bei uns dann hinein. Wissen Sie, meine Erfahrung ist, die erste Generation, die im Lager war, die wollte vom Lager nichts hören mehr. Die zweite Generation auch nicht so, aber erst die dritte und die vierte Generation, die fragt jetzt, was war damals eigentlich los, warum ist es so gekommen. Und das ist eigentlich eine Hoffnung, Und das ist eigentlich eine Hoffnung, dass jetzt die jüngste Generation dieses Begriff, also der Armut, der Hass, dass das eigentlich etwas ist, das man bekämpfen muss. Abgesehen von den drei überlebenden Interviews, die den Kern des Films bilden, war uns wichtig, auch den Aspekt der Deportation, also die Deportationen, die durchs Müllviertel gingen und Katztur vorbei, zum Konzentrationslager Gusen auch zu dokumentieren und die Befreiung, weil was uns ganz wichtig war, auch etwas Hoffnung zu zeigen, dass es selbst in so einem menschenverachtenden, mörderischen System möglich ist, einzelnen Menschen möglich gewesen ist, zu überleben. Der Film ist natürlich auch sehr wichtig, weil über die Generationen so eine Thematik dann einfach auch vergessen werden kann. Und das war ja einer der wichtigsten Antriebe für uns, dass wir eben da ein bisschen dagegen wirken, dass einfach auch die jüngere Generation, also auch meine Kinder zum Beispiel dann, das nicht vergessen, damit das nicht wieder passieren kann. Man kann sich das als junge Person oft gar nicht so vorstellen, dass das passieren könnte, aber wenn man sich das geschichtlich anschaut, es liegt noch gar nicht so lange zurück und die Geschichte hat gezeigt, dass es wirklich immer wieder passieren kann und darum darf das einfach nicht vergessen werden.