Willkommen bei der Sendung ohne Barrieren. Mein Name ist Emil Benisch, ich bin vom Österreichischen Behindertenrat. Thema unserer heutigen Sendung ist Barrierefreiheit, insbesondere bei Zukunftstechnologien. Wir sind hier am Stubenring vor dem Wirtschafts- und Sozialministerium im ersten Bezirk in Wien. E-Mobilität ist in aller Munde. Wir wollen umsteigen von der Verwendung von Erdöl auf die Verwendung von Strom. In wenigen Jahren werden alle Autos, die wir da sehen, mit Strom fahren. Hinter uns eine E-Ladestation, mit uns Emilie Karal. Ich habe mir diese E-Ladestation angeschaut und für rollstuhlfahrende Menschen diese Perspektive, die kann ich nur einnehmen, ist es sehr schwierig diese zu bedienen, zumal man erstens einmal nicht auf den Gehstecker raufkommt und dann sind die Bedienelemente, so der Stecker oder so, das ist zu hoch. Also es schaut so aus, wie wenn bei dieser neuen Technologie Menschen mit Behinderungen nicht bedacht worden wären. Wir wären gezwungen, andere Fahrzeuge zu verwenden, aber wir können es nicht. 20 Prozent der Bevölkerung haben eine Behinderung, sind hier übergangen worden. Was sagst du dazu? Ja, ich denke, dass in diesem Bereich wirklich einiges schwerst verschlafen wurde und sträflichst vernachlässigt. Und man muss wirklich schauen, dass man das wieder gerade biegt. Das kann ja nicht sein, dass man jetzt Rückschritte machen muss und man somit dann wirklich darauf angewiesen ist, und man somit dann wirklich darauf angewiesen ist, Fahrdienste zu nützen, sofern es sie gibt. Im ländlichen Raum bist du dann wirklich oft sehr alleine gelassen. Die Mobilität der Zukunft bringt mit sich, dass auch automatisierte Fahrzeuge unterwegs sein werden. Die wollen auch mit Strom gedankt werden. Mit diesen Fahrzeugen werden blinde Personen und Personen mit CPZ-Hinderungen fahren können, so wie Wolfgang Kremser. Wolfgang, wir stehen hier bei einer E-Ladestation. Was sind für dich die Barrieren? Was sind die Schwierigkeiten, sie zu nutzen? Es muss hier die Klebeetiketten finden mit den QR-Codes und diese dann mit dem Smartphone auslesen. Diese Säule ist meiner Ansicht nach nicht wirklich geeignet, weil da zu wenig tastbare Orientierungsmöglichkeiten vorhanden sind. In Zukunft müsste man auch auf die Möglichkeiten und Erfordernisse für sehbeeinträchtigte Menschen Rücksicht nehmen. Auf dem Pickerl lesen wir gemeinsam für saubere Mobilität. Im Moment ist es noch ein Etikettenschwindel, weil hunderte Stationen, hunderte E-Ladestationen in Österreich, genauso wie diese, nicht barrierefrei sind und damit für 20 Prozent der Bevölkerung, die mit Behinderungen lebt, nicht nutzbar ist. So werden wir die Klimakrise nicht bewältigen, indem wir weiter Menschen mit Behinderungen von Zukunftstechnologien ausschließen. Wir vom österreichischen Behindertenrat sind der Meinung, es ist kein Malheur, wenn man die Lebensrealitäten von Menschen mit Behinderungen nicht kennt. Aber wenn man Planer ist und eine neue Technologie entwickelt, dann muss man sich dessen bewusst sein, dass man keine Ahnung hat und dass man dann Menschen mit Behinderungen einbindet. Entweder ins eigene Unternehmen holt oder man sich die Expertise besorgt von Menschen mit Behinderungen. Und da haben wir, der Österreichische Behindertenrat, ein gutes Angebot. Es gibt eine inklusive Planungsgruppe. Und da frage ich gleich den Wolfgang, was ist für dich, Wolfgang, das Besondere an dieser inklusiven Planungsgruppe? Ja, die Planungsgruppe ist eine Plattform von Vertretern vieler verschiedener Behindertenorganisationen, die diverse Behinderungsarten abdeckt. Das ist ganz wichtig, dass man dann alle beisammen hat und diese Gruppe erarbeitet dann eben Anregungen, Vorschläge, stimmt es mit den Normen ab und hat dann eben vieles abgedeckt, was oft nicht bedacht wird, hat dann eben vieles abgedeckt, was oft nicht bedacht wird, weil oft wird nur eine Behinderungsgruppe beachtet bei einer Maßnahme und nicht darauf geschaut, ob das vielleicht für eine andere Behinderungsgruppe unter Umständen Schwierigkeiten macht. Und das kann in dieser Gruppe gut abgedeckt werden. Und du, Emily, du kennst ja die Planungsgruppe auch, du bist Teil der inklusiven Planungsgruppe. Was sind deine Erfahrungen? Also meine Erfahrungen zur Planungsgruppe sind, dass es sehr interessant ist, dass man sehr viel selber dazu lernen kann und erfährt, welche Erfordernisse oder welche Anliegen unterschiedlichste Behinderungsarten erfordern. Und dass man sich dann damit auseinandersetzt und sagt, okay, für mich ist das wichtig und für den anderen ist dieses wichtig. Wo gibt es dann die Mitte, dass man sich trifft und das Bestmögliche rausholt. Und ein Beispiel für die Arbeiter inklusive Planungsgruppe ist ja die Fernverkehrszugsentwicklung Projekt DANE mit den ÖBB. Ab nächstem Jahr kann man mit diesem Zug nach Mailand und Rom fahren. Die ÖBB verkaufen oder ordern immer größere Stückzahlen davon. Es scheint also ein großer wirtschaftlicher Erfolg sich anzubahnen. Ihr erinnert euch an das Projekt. Was waren die Dinge, die da besonders gut funktioniert haben? Dass man dann diese ganzen Themenblöcke durchdiskutiert von Elementen, Haltegriffen, WC-Anlage, Steuerung des Lichtes, der Klimaanlage und so weiter. Und dass man schaut, welche Möglichkeiten gibt es, das auch barrierefrei bedienbar und nutzbar zu machen. Dann natürlich das Bahnsteigliche Einsteigen. Und da gibt es so viele Dinge, die beachtet werden müssen in so einem Projekt. werden müssen in so einem Projekt und es ist in der Gruppe natürlich durch die Vielfalt der Menschen mit Behinderung sehr gut gelungen. Genau und insgesamt waren es ja 14 Planungstreffen, wo wir alle daran beteiligt waren und ganz unterschiedliche Dinge sind besprochen worden. Unter anderem kann ich mich erinnern, waren wir einmal in der Werkstätte in Simmering und haben ein Mockup getestet. Du warst auch dabei. Ja genau, bei diesem Mockup von dem neuen Schlafwagen oder den umgerüsteten Schlafwagen. Ich habe das grandios gefunden, dass sie sich, ich sage es jetzt einmal unter Anführungszeichen, die Mühe gemacht haben, das tatsächlich eins zu eins hinzustellen, wo man dann in Reality ausprobieren kann, was brauche ich wo angeordnet. Wie hoch soll die Sitzposition sein beim Bett? Wie hoch soll der Tisch sein, dass man da auch gut unterfahren kann? Und, so wie es Wolfgang schon gesagt hat, wie sind die einzelnen Schalter angeordnet, dass sie gut erreichbar sind, dass sie auch tastbar sind? Ja, man sieht es, man kann Projekte auch anders angehen. Man kann Menschen mit Behinderungen einbinden und dann kommt eine Optimierung der Barrierefreiheit am Ende raus. Und anhand dieses Nachzugprojekts kann man eben feststellen, die sind auch wirtschaftlich erfolgreich. die sind auch wirtschaftlich erfolgreich. Da kann man sagen, dass die gute Barrierefreiheit und die Mitarbeit von euch und den Kolleginnen einen zu einem guten Abschluss geführt hat. Als Österreichischer Behindertenrat laden wir alle Verantwortlichen für Produktentwicklungen ein. Binden Sie Menschen mit Behinderungen ein, haben Sie keine Angst vor der Expertise von Menschen mit Behinderungen. Die Produkte werden barrierefrei, werden besser. Insbesondere dann, wenn Sie sie früh einbinden, kontinuierlich einbinden und auf Augenhöhe respektvoll einbinden. Dann kommen gute Ergebnisse raus, die auch wirtschaftlich erfolgreich sein werden.