In Ihrem Vortrag, wo die Natur zu Hause ist, Biodiversitäts-Hotspots und ihre Erhaltung in der Landeshauptstadt, wird Mag. Gudrun Fuß jetzt in ihrer Funktion als Mitarbeiterin der Naturkundlichen Station der Stadt Linz, auf die Stadtnatur in Linz eingehen. Auch die Linzer Naturoasen geraten zunehmend unter Druck. Sie müssen erhalten und gefördert werden, um den Artenschwund aufzuhalten. Ich darf Ihnen Mag. Gudrun Fuß vorstellen. Sie ist schon bei mir auf die Bühne gekommen. Sie ist Ökologin mit dem Schwerpunkt Entomologie. Wer weiß, was das bedeutet? Viele Biologinnen und Biologen da, wahrscheinlich viele. Insektenkunde. Genau. Und eben Mitarbeiterin der Naturkundlichen Station. Sie beschäftigt sich hier viel mit tagaktiven Schmetterlingen, da diese sehr gute Bioindikatoren sind, also sehr gute Anzeiger über die Qualität von bestimmten Lebensräumen in der Stadt. Und darüber hinaus arbeitet sie an verschiedenen naturschutzfachlichen Fragestellungen und Projekten, zu denen sie uns jetzt in ihrem Vortrag auch einiges erzählen wird. Bitte Gudrun, um deinen Vortrag. Ich werde jetzt gleich die Präsentation starten. Danke. Ja, lieber Rainer, sehr herzlichen Dank für die nette Vorstellung. Geschätzte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, ich darf Ihnen allen einen guten Nachmittag wünschen. Ich freue mich sehr, dass diese Veranstaltung heute stattfinden kann. Es ist sehr schön, dass wir uns wieder mal von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen, gegenüber sitzen können und nicht immer alles nur virtuell stattfinden muss. Auf der anderen Seite gibt es mittlerweile diese tollen technischen Möglichkeiten, dass auch Interessierte heute dabei sein können, die nicht persönlich in Linz sein können, auch an die Damen und Herren von den Bildschirmen einen schönen guten Nachmittag. Ich habe heute das Glück und die Freude, Ihnen vorzustellen, wo die Natur in Linz zu Hause ist und ich möchte auch sagen, noch zu Hause ist. Also auch die Natur in Linz, wir haben heute schon sehr viel darüber gehört, ist natürlich verschiedensten Gefahren ausgesetzt und hat mit den verschiedensten Problemen zu kämpfen. Ich darf Ihnen heute ein paar Biodiversitäts-Hotspots vorstellen und was wir für Ihre Erhaltung tun können, ja tun müssen. Haltung tun können, ja tun müssen. Jetzt kommt die erste Folie, die ist eine ganz kleine Überschneidung zu meinen Vorrednern und Vorrednerinnen, aber sie ist so wichtig, dass das glaube ich nichts macht, wenn wir es noch einmal erwähnen. Städte sind nicht artenarm, ganz im Gegenteil. Also das ist etwas, was wir uns alle wirklich ins Bewusstsein rufen müssen. Auch Städte sind sehr wertvolle Lebensräume. Wir haben heute auch schon sehr viel über Agrarflächen gehört und wenn man zwei Flächen vergleicht, die in etwa gleich groß sind, eine davon in der Stadt hernimmt, die andere im intensiv agrarisch geprägten Umland, dann ist der Artenreichtum in der Stadt bei weitem größer als der auf diesen Agrarflächen. Wen wundert es? Eigentlich niemanden, der sich damit ein bisschen beschäftigt. Die Landwirtschaft, die Agrarwirtschaft, die ist in den letzten Jahrzehnten wirklich sehr intensiv geworden, eben um wirtschaftlich zu bleiben, um genügend Nahrungsmittel produzieren zu können. Das geht natürlich auf die Kosten der wild lebenden Tier- und Pflanzenorten in diesen Gebieten. Um das Ganze wirtschaftlich zu betreiben, müssen diese Agrarflächen natürlich auch dementsprechend gepflegt werden, um das unter Anführungszeichen in diesem Fall zu verstehen. Es müssen Insektizide eingesetzt werden, es müssen Herbizide eingesetzt werden, es wird Dünger verwendet. Um mit großen Maschinen diese Flächen zu bewirtschaften, werden alle störenden Elemente beseitigt, Hecken, Bäume, Ackerrandstreifen und so bekommt man einen sehr großflächigen Einheitsacker, der für viele Tier- und Pflanzenarten einfach sehr lebensfeindlich ist. Wenn wir uns da hingegen die Stadt anschauen, da ist natürlich auch nicht alles Eitelwohne, aber es gibt sehr viele verschiedene Kleinstrukturen. Wir haben ein sehr vielfältiges Umfeld. Wenn wir anfangen, auf dem ersten Bild oben sieht man die Innenstadt, die ist natürlich nicht so artenreich wie andere Bereiche der Stadt, aber auch hier finden sich viele Tierarten, die eben das nehmen, wie wenn es eine natürliche Felslandschaft wäre. Das haben wir heute schon kurz gehört. Es finden sich hier Fledermäuse, Mauersegler, auch Turmfalken finden mitten in der Stadt eben ihr Auskommen. Spannender wird es natürlich dann, wenn wir die ganz dicht verbaute Innenstadt ein bisschen hinter uns lassen, ein bisschen mehr in die Peripherie gehen. Wenn wir dann zu den Grünflächen kommen, wenn wir zu den Parks kommen, zu den Friedhöfen. Hier gibt es eine Vielfalt an verschiedenen Lebewesen, die hier ihre Heimat gefunden haben. Ganz spannend sind auch die Brachflächen, wie wir sie hier in Linz eben im Industriegebiet in großer Zahl vorfinden. Die darf ich im weiteren Verlauf dann noch etwas genauer vorstellen. Gärten bieten sehr viele unterschiedliche Strukturen, verschiedene Elemente, wo sich viele Tier- und Pflanzenarten ansiedeln können. Kommt natürlich auch ein bisschen darauf an, wie die Gärten eben gestaltet sind. Wir haben in Linz noch zwei große Vorteile, die sicherlich nicht jede Stadt in diesem Ausmaß zur Verfügung hat. Wir haben den noch sehr ausgedehnten Grüngürtel, die Stadtwälder und wir haben auch eine große Anzahl an Fließgewässern, aber auch an stehenden Gewässern, die sich mehr oder weniger im Stadtgebiet befinden. Wie heute auch schon mal erwähnt worden ist, ist die höchste Atemdichte im Übergangsbereich zwischen Stadt und Land. Das ist nicht nur, weil hier die Lebewesen von Stadt und Land aufeinandertreffen. Grundsätzlich sind Übergangsbereiche einfach immer sehr, sehr spannende Lebensräume, weil einfach Arten aus zwei verschiedenen Bereichen aufeinandertreffen. Das gilt eben auch für die Natur in Linz. Und aufgrund ihrer vielfältigen Struktur, aufgrund von ihren ökologischen Nischen rücken einfach die städtischen Naturräume immer mehr in den Fokus des Arten- und des Naturschutzes. Um entsprechende naturschutzfachliche Maßnahmen zu ergreifen, um Artenschutzprojekte zu initiieren, um Lebensraumverbesserungen für bestimmte Tier- und Pflanzenarten machen zu können, initiieren zu können, ist natürlich eines ganz wichtig. Man muss wissen, welche Arten es gibt und wo diese Arten auch zu finden sind. und wo diese Arten auch zu finden sind. Das heißt, die Natur muss erforscht werden und es muss jemanden geben, der die Natur erforscht. In Linz sind wir in einer fast einmaligen Situation und ich bin sehr froh, dass es uns noch gibt und ich hoffe, dass es uns auch weitergeben wird, nämlich Linz hat eine naturkundliche Station. Wir sind seit fast 70 Jahren im Dienste der Stadtnatur tätig. Wir haben drei Eckpfeiler in unserer Arbeit. Zum einen ist es die Grundlagenforschung, das heißt, wir versuchen auch immer wieder neue wissenschaftliche Erkenntnisse über die Linzer Stadt zu erlangen. Aus diesen Daten, die wir eben da generieren, die versuchen wir dann auch bei unserem zweiten Standbein praktisch umzusetzen, indem wir eben naturschutzfachliche Maßnahmen ausarbeiten und diese auch umsetzen. Und unser dritter Schwerpunkt ist auch die Bewusstseinsbildung, die Umweltbildung. Wenn wir zurückgehen zu unserem ersten Standbein, das ist eben die Grundlagenforschung, haben wir da im Moment vier Schwerpunkte. Wir haben eine ganz lange ornithologische Tradition, das heißt, wir wissen sehr viel darüber, welche Vögel, welche Vogelarten in Linz vorkommen. Ein Mitarbeiter von unserer Station ist ganz lange schon dabei, hat er von seinem Vorgänger übernommen, bei zwei sehr großen österreichweiten Projekten, die wir mit BirdLife machen. Da geht es um die Zählung, welche Winterwasservögel bei uns in Linz zu finden sind. Und auch ein Brutvogelmonitoring gibt es schon seit vielen Jahren in Linz. Das heißt, über die Linzer Vogelwelt wissen wir mittlerweile ganz gut Bescheid. Ein zweiter Schwerpunkt liegt bei uns bei den Amphibien. Der Fritz Schwarz hat schon anklingen lassen oder hat schon kurz etwas darüber gesagt. Wir haben eben eine ganz seltene Amphibienart bei uns in der Stadt Linz. Das ist die Wechselkröte, die wirklich ein oberösterreichweit bedeutendes Vorkommen hier in der Landeshauptstadt hat und zu deren Erhalt wir natürlich beitragen wollen, zumal es sich dabei um eine besonders geschützte Art handelt und zwar nach der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie. Das heißt, es ist eine europarechtlich geschützte Art und die wollen wir auf jeden Fall in Linz erhalten. Dann bei den Säugetieren, da beschäftigen wir uns hauptsächlich mit dem Biber. Und den werde ich dann auch etwas später noch ein bisschen was Genaueres sagen. Der hat Linz erobert wie kein Zweiter, kann man fast sagen, und fühlt sich wirklich bei uns sehr wohl. Und sozusagen der letzte Schwerpunkt, der liegt im Moment bei den Insekten, besonders bei den Schmetterlingen. Das liegt zum einen an mir, weil das die Tiergruppe ist, die mich besonders interessiert. Und zum zweiten daran, dass Schmetterlinge, wie eingangs schon erwähnt worden ist, einfach sehr gute Bioindikatoren sind. Das heißt, die geben einfach durch ihr Vorhandensein, durch ihr Nichtvorhandensein, durch die Anzahl, in der sie vorhanden sind, sehr gut Auskunft über den Zustand eines bestimmten Lebensraumes. Also da kann man eben sehr gute Aussagen treffen, indem man eben die Schmetterlinge erforscht. Wir hatten in den 1990er, Anfang der 2000er Jahre, das Glück, in einer sehr komfortablen finanziellen Situation uns zu befinden und konnten zu dieser Zeit sehr viele Aufträge vergeben. Das heißt, wir konnten sehr viele Aufträge vergeben, wo sehr viele verschiedene Tierarten in Linz erforscht worden sind. Wir haben also Datengrundlagen, die sehr, sehr gut sind, die allerdings mittlerweile schon einige Jahrzehnte alt sind, nicht mehr ganz so aktuell. Und um die aktuelle Lage besser einschätzen zu können, wollen wir also wieder zu neuen Daten kommen. Also welche Tiere wo in Linz leben? Und dazu möchte ich kurz zwei Projekte vorstellen, an denen wir derzeit arbeiten. Zum einen geht es um die tagaktiven Schmetterlinge entlang der Hochwasserschutzdämme von Traun und Donau. Das ist insofern, finde ich, ein sehr schönes Projekt, weil es diese Untersuchung vor 28 Jahren schon einmal gegeben hat. Also vor 28 Jahren ist fast die gleiche Untersuchung schon einmal durchgeführt worden und es wurden entlang von diesen Hochwasserschutz-Dämmen die Schmetterlingsarten erfasst, welche Arten vorkommen und in welcher Anzahl. Und jetzt haben wir die Chance, finanziert über den Klimafonds der Stadt Linz, diese Untersuchung noch einmal zu wiederholen. Ich bin auch involviert und netterweise kann ich das mit einem Kollegen gemeinsam machen, der vor 28 Jahren eben auch diese Untersuchung selbst durchgeführt hat. Das heißt, wir haben eine sehr gute Kommunikation, die Datenlage ist sehr gut und wir sind jetzt gerade beim letzten Durchgang. Das heißt, jetzt werden im September die letzten Daten erhoben. Wir sind hauptsächlich unterwegs im Süden der Stadt, an den Weikerlseen, am Mitterwasser, an der Traun, am Jauckerbach, aber auch einen Standpunkt im Norden, in Linzdornach bei der Autobahnbrücke. Das Tolle ist, die ganzen Abschnitte, die eben bei der ersten Untersuchung beobachtet worden sind und abgegangen worden sind, sind fast zur Gänze noch erhalten und wir sind schon sehr gespannt, wie sozusagen der Vergleich ausschauen wird. Gibt es Schmetterlingsarten, die nicht mehr vorkommen? Gibt es Schmetterlingsarten, die neu dazugekommen sind? Hat sich etwas in der Artenanzahl verändert? Und das sozusagen im Hinblick dann zu interpretieren versuchen, wie das mit dem Klimawandel zusammenhängen kann, wie das auch vielleicht mit der Intensivierung der Landwirtschaft, der angrenzenden Flächen zusammenhängt. Es wird dann sicher ganz spannend und wir freuen uns dann schon, wenn wir kommendes Jahr dann die Ergebnisse präsentieren können. Ein weiteres Projekt in Zusammenarbeit mit dem Naturschutzbund Österreich, die Christine Püringer hat es schon kurz anklingen lassen. Es gibt die Naturbeobachtungsplattform www.naturbeobachtung.at des Naturschutzbundes. Mit dieser Beobachtungsplattform haben wir ebenfalls eine Kooperation. Diesesucher von Linz, sind aufgerufen bei ihren Spaziergängen, bei ihren Wanderungen, bei ihren, keine Ahnung, am Einkaufsweg, wenn man da irgendwelche tierischen Beobachtungen macht, die wenn möglich als Handyfoto oder normales Foto festhalten und dann eben auf diese Beobachtungsplattform hochladen. Wenn man es weiß, was man entdeckt hat, fein, dann kann man den Namen dazuschreiben. Weiß man es nicht, ist es auch überhaupt kein Problem. Es sind Expertinnen und Experten im Hintergrund, die sich darum kümmern, die sich um die Bestimmung kümmern. Und wir hoffen dadurch eben einen qualitativen Überblick über das Arteninventar von Linz zu bekommen, über das tierische. Wir möchten dann gern auch Verbreitungskarten erstellen. der tiefen Überblick über das Arteninventar von Linz zu bekommen, über das tierische. Wir möchten dann gern auch Verbreitungskarten erstellen. Das heißt, dass wir genau wissen, wo welche Tiere vorkommen und wenn es eben dann nötig ist, auch gezielte Schutzmaßnahmen zum Beispiel für bestimmte Arten durchzuführen. Ein paar Eindrücke darf ich Ihnen da schon geben. Das Projekt läuft jetzt gut ein Jahr. Wir sind gestartet im Juni 2020. Es gibt bis jetzt über 1000 Meldungen. Der Hauptbereich oder Schwerpunkt der Meldungen liegt bei den Insekten. Auch hier konnten wir schon vier Arten nachweisen, die europarechtlich nach dieser Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie besonders geschützt sind. Einen Vertreter sehen Sie da, einen Schmetterling, das ist der russische Bär, der in Linz noch an Feuchtstandorten ganz gut vertreten ist. Bei den Amphibien gibt es zwar noch nicht so viele Meldungen, dafür eine kleine Besonderheit, was uns sehr freut. gibt es zwar noch nicht so viele Meldungen, dafür eine kleine Besonderheit, was uns sehr freut. Da gibt es einen Neufund für Linz, nämlich der Bergmolch wurde da heuer erstmals gesichtet. Der war vorher in der Stadt eigentlich nicht bekannt, also das war schon mal zum Beispiel sehr spannend. Bei den Reptilien schaut es meldungsmäßig jetzt auch nicht so toll aus, aber dafür die Qualität der Meldung besonders gut. Wir haben da ein Bild von einer Schildkröte und das Tolle ist, das ist eine europäische Sumpfschildkröte, die einzig heimische Schildkröte, die es bei uns in Österreich gibt. Die gibt es, das wissen wir, bei uns im Botanischen Garten seit vielen Jahrzehnten, aber sie wurde jetzt auch seit, ja, ein Wiederfund, der sozusagen auch wieder ganz neu ist. Das ist eine europäische Sumpfschildkröte, nicht aus dem Botanischen Garten, sondern vom Großen Weikerssee. Also in freier Natur wurde sie schon seit einigen Jahrzehnten nicht mehr nachgewiesen und konnte jetzt dank eines fleißigen Melders da eben über diese Plattform jetzt wieder nachgewiesen werden, was uns sehr freut. Was ich auch sehr erfreulich finde, dass es offenbar Gartenbesitzerinnen und Gartenbesitzer gibt, die sehr interessiert sind, was sich nachts oder auch tagsüber in ihrem Garten so tut, die sozusagen auch Wildtierkameras aufhängen und dann eben zu ganz besonderen Schnappschüssen kommen. Da haben wir eben dieses tolle Bild vom Fuchs, der nicht ganz so selten gemeldet wird, schon ein paar Mal vorgekommen. Aber so ein Dachs auf einem Foto, das ist schon eine kleine Rarität. Das haben wir nicht so oft. Also auch Dachse fühlen sich offenbar in Gärten in der Stadt Linz sehr wohl. Das freut uns sehr. Ja, jetzt darf ich sozusagen zu den Lebensräumen, zu den Hotspots kommen, wo die meisten Tier- und Pflanzenarten in Linz zu finden sind. Und da sind eben die Gewässer sozusagen ganz vorrangig zu nennen, denn sie bieten nicht nur selbst vielen Tier- und Pflanzenarten Lebensraum, sondern sie sind so etwas wie die Verbindungsadern durch die Stadt. Was die Straßen für uns Menschen sind, um von A nach B zu gelangen, so sind eben vor allem die Fließgewässer, Korridore, Verbindungen für Tiere, um entlang dieser Gewässer zu wandern. Straßen sind für uns Verbindungswege, für die meisten Tierarten sind sie jedoch Barrieren, die für sie kaum zu überwinden sind. An Flüssen, an Bächen bietet sich eben die Gelegenheit, entlang der Bäche zu wandern und so eben auch neue Orte zu erschließen oder von einem zum anderen Ort zu wechseln. Das ist eben wirklich eine ganz Besonderheit und ein ganz wichtiges Element der Gewässer. Was auch ganz wichtig ist, dass man bei den Gewässern in der Stadt immer eine Balance finden muss zwischen dem Wert für die Natur und dem Schutz des Menschen. Das heißt, man muss immer den Hochwasserschutz mit einplanen. Das hat bis vor einiger Zeit geheißen, am besten man kanalisiert alle Bäche, man verrohrt alle Bäche, man gibt ihnen ein ganz starres, gerades Bachbett. Mittlerweile ist man aber Gott sei Dank schon ein bisschen schlauer geworden und die Stadt Linz ist da wirklich sehr gut unterwegs, finde ich. Vor allem viele der kleineren Gewässer sind mittlerweile wieder aufgeweitet worden, sind teilweise renaturiert worden. Heißt, das Bachbett kann wieder weit fließen, kann wieder natürlicher fließen. Steigt das Wasser, hat der Bachplatz wieder etwas über die Ufer zu treten. Letztes Beispiel oder das neueste Beispiel ist eben der Haselbach, wo gerade diese Renaturierungsarbeiten abgeschlossen worden sind. Und das gibt nicht nur sozusagen Schutz vor Hochwasser, es hat für die Tiere und Pflanzenarten einen Wert, aber natürlich auch für die Bewohner und Bewohnerinnen, die dort wohnen, weil es dort einfach auch für die Naherholung viel schöner ist, als wenn man nur bei so einem schnürelgeraden Bach, der mit Steinen eingefasst ist. Ja, einer der Bewohner oder vielleicht der auffälligste Bewohner von diesen Gewässern ist der Biber. Wenn ich da oben schreibe, wo der Biber in Linz zu Hause ist, kann ich sagen, praktisch überall. zu Hause ist, kann ich sagen, praktisch überall. Also der hat eine Erfolgsstory hingelegt und hat in gut 20 Jahren eigentlich alle brauchbaren Plätze für ihn, brauchbaren Plätze in Linz besiedelt. Es gibt mittlerweile 32 Biber-Reviere, immer wieder sozusagen kommt manchmal ein neues dazu, ein altes wird aufgelassen, aber er hat sich dort, wo es für ihn passt, eigentlich flächendeckend angesiedelt. Die Hauptverbreitung hat er an der Traun und mit der Wasser, das ist im Süden der Stadt, in den Traun-Donau-Auen, im Naturschutzgebiet, aber auch sonst ist er eigentlich überall zu finden. Das Zusammenleben mit dem Biber ist natürlich nicht immer ganz leicht. Das ist eigentlich mit allen Tieren so, die uns nicht ganz unähnlich sind. Also alle Tiere, die so ein bisschen sind wie wir, mit denen hat der Mensch immer so seine Probleme. Was heißt wie wir? Das heißt, man findet sich nicht mit irgendwelchen Gegebenheiten ab, sondern man passt seine Umgebung den eigenen Bedürfnissen an. Und der Biber ist auch so einer, das ist ein guter Schwimmer, aber ein schlechter Läufer. Na, was macht er? Er schaut, dass er möglichst wenig laufen muss. Das heißt, er beginnt dann eben seine typischen Biberdämme zum Beispiel zu bauen, staut das Wasser auf, um möglichst alle Wege schwimmend zurückzulegen. Das ist für uns nicht immer so angenehm und manchmal muss man da auch was dagegen tun. Aber ich glaube, wir versuchen immer, da eine gute Balance zu finden, dass für die Anwohner und Anwohnerinnen das passend ist oder für die Grundbesitzer und auch für den Biber. Es gibt also da viele Möglichkeiten, dass es da zu einem Einverständnis kommt und dass es ein Leben und Leben lassen eben gibt. Als zweiter sozusagen Natur-Hotspot in Linz sind die Stadtwälder und der Linzer Grüngürtel zu nennen. Die Stadt Linz verfügt über 1.700 Hektar Wald und es ist eine große Fläche und wie es ganz am Beginn die Frau Stadträtin Schobisberger schon gesagt hat, Linz verfügt über 1.700 Hektar Wald und es ist eine große Fläche. Und wie es ganz am Beginn die Frau Stadträtin Schobisberger schon gesagt hat, dieser Grüngürtel, den sollte man eigentlich oder den darf man eigentlich nicht mehr antasten. Der muss so bleiben, wie er jetzt ist. Er ist nicht nur sozusagen Lebensraum, sondern er ist auch für uns Menschen ein ganz wichtiger Naturraum. Zum einen, weil er einen großen Erholungswert darstellt und zum anderen, er ist die grüne Lunge von Linz. Er sorgt dafür, dass wir frischen Sauerstoff haben, er bindet CO2, er reguliert das Klima, er sorgt dafür, dass es nicht ganz so heiß ist. Also er hat auch für uns Menschen viele, viele positive Aspekte. Und außerdem gibt es da so herrliche Tiere, wie da zum Beispiel den Wespenbussard, der eben auf große Bäume zum Horstbau angewiesen ist. Also der fühlt sich da in den Stadtwäldern sehr wohl. Ein Bereich dieser Stadtwälder, den ich noch ganz kurz ein bisschen hervorheben möchte, ist eben im Süden von Linz das Europaschutzgebiet Traun-Donau-Auen, das heuer seinen zehnjährigen Geburtstag feiert, ist 664 Hektar groß, beinhaltet eben die beiden, also unter dem großen Weikalssee, der kleine Weikalssee schließt an, das ist mit der Wasser und ist eben ein Feuchtlebensraum. Also das ist ganz wichtig, ist ein Auwald mit Gewässern und Auwälder sind bei uns eigentlich die artenreichsten Lebensräume in Mitteleuropa. Das Problem ist nur, Auwälder befinden sich, wie wir wissen, entlang von Flüssen und entlang von Flüssen haben Menschen seit jeher sehr gerne gesiedelt, weil es da eben gute Transportwege, weil Flüsse schon immer als Transportwege genutzt worden sind. Deshalb sind Auwälder mittlerweile sehr, sehr rar, nur mehr in Resten erhalten. Und deswegen ist es so wichtig, dass dieser letzte Auwaldrest von Linz eben da besonders geschützt worden ist und als Schutzgebiet ausgewiesen worden ist. als Schutzgebiet ausgewiesen worden ist. Auch hier sieht man, dass viele unserer braven Linz-Tierischmelder und Melderinnen gerne im Naturschutzgebiet unterwegs sind. Wir haben da eben ein Foto von der Schellente oder von Schellenten, die gerade auffliegen. Die heißen deswegen so, weil die Federn so rascheln und das hört sich dann so an wie kleine Glöckchen, wenn die Vögel auffliegen. Eisvögel gibt es im Naturschutzgebiet, wurde auch schon gesichtet. Der aktuelle Nachweis von der Sumpfschildkröte kommt natürlich auch hier aus dem Naturschutzgebiet. Es gibt ganz viele Libellen- und Insektenarten, zumal es in den Trauntonauern auch große Auwiesen gibt, die mittlerweile naturschutzfachlich sehr gut gepflegt werden. Da sind wieder einige fast verschollen geglaubte Pflanzenarten zum Vorschein gekommen. Viele Orchideen konnten sich hier wieder ansiedeln. Und auch im Wasser gibt es Pflanzenarten, die sonst schon sehr selten geworden sind, wie die Krebsschere, die Wasserfeder und die Schwanenblume. Wer besonders schöne große Exemplare von der Krebsschere mal sehen will, kann das auch bei uns im Botanischen Garten gern machen. Dann ist das Auffinden etwas leichter als im Naturschutzgebiet. Ein besonderer Bewohner von diesem Naturschutzgebiet und auch außerhalb möchte ich Ihnen noch vorstellen, das ist der Drosselohrsänger. diesem Naturschutzgebiet und auch außerhalb möchte ich Ihnen noch vorstellen, das ist der Drosselohrsänger, der war in Linz heimisch, ist dann lange Zeit verschwunden gewesen und seit 2013 konnte er wieder im Stadtgebiet nachgewiesen werden. Unser Mitarbeiter, der eben für alles Ornithologische, für alles Verantwortliches, was sich rund um die Vögel dreht, konnte 2019 17 Brutreviere nachweisen. Also wurde systematisch untersucht, 17 Reviere konnten nachgewiesen werden und die konnten auch 2020 und 2021 wieder festgestellt werden. Also er dürfte sich jetzt in einer ganz guten Population bei uns etabliert haben, ist vor allem am Bichlinger See mit der Wasser und so weiter zu finden und ist wie kein anderer Vogelfast oder von diesen Rohrsängern an Schilfbestände angewiesen. Das heißt, wenn die Schilfbestände verschwinden, dann verschwindet auch diese Art. Dem sein ganzes Leben findet zwischen den Schilfrohren statt. Er geht dort auf Nahrungssuche, er geht dort auf Brautschau, er baut sich sein Nest zwischen den Schilfrohren und er ist halt wirklich total auf diesen Lebensraum angewiesen. Das heißt, Erhaltung von bestimmten Lebensraumtypen ist ihm sehr, sehr wichtig, um auch bestimmte Tierarten erhalten zu können. bestimmte Tierarten erhalten zu können. Jetzt kommen wir von den Feuchtlebensräumen weg, sondern sozusagen zum anderen Extrem, zu den sehr trockenen Lebensräumen, und zwar zu den Brachflächen, zu den Trockengebieten in Linz, und zwar die sind vor allem im Industriegebiet zu finden. Das Industriegebiet ist am Nordosten von Linz, ist eine sehr große, ausgedehnte Fläche. Dort ist es eben zum Teil sehr sandig und trocken. Industriegebiet bedeutet natürlich, dass dort viele Industrieanlagen stehen, viele Gebäude stehen, aber eben nicht nur. Es gibt auch große unverbaute, unversiegelte Flächen, die vielleicht aufgehoben werden, weil man dort irgendwas bauen möchte, weil dort irgendwelche Plätze gebraucht wurden, um etwas abzulagern, etwas abzustellen, was dann wieder einmal woanders hinkommt. Und hier kann sich eben eine ganz besondere Artengemeinschaft zusammenfinden, die eben auf diese trockenen Lebensräume spezialisiert sind. Man sieht hier im Vordergrund, wer sich da vielleicht botanisch ein bisschen auskennt, das sind jetzt nicht die oberseltensten Arten, da haben wir Nachtkerze und Berufskraut, sind zum einen auch Neophyten, also auch die gibt es da natürlich, das heißt Pflanzen, die bei uns nicht heimisch sind. Wenn man aber weiter nach hinten schaut, kann man durchaus so bläulich schimmernde Blüten sehen, das ist vom Natternkopf, das ist zum Beispiel eine heimische Pflanze, die für sehr viele Schmetterlinge und Insekten sehr interessant ist. Auch Heuschrecken sind hier sehr häufig zu finden, weil es da viele wärmeliebende Arten gibt, die diesen lückigen, diesen offenen Bewuchs eben brauchen, um sich dazwischen aufwärmen zu können. Solche Flächen sind für Wildbienen auch besonders interessant. In Oberösterreich gibt es über 430 verschiedene Wildbienenarten und zwei Drittel davon bauen ihre Nester im Boden. Das heißt, die meisten sind die Weibchen alleine, bilden keine Staaten, bauen ihre Brutröhren ins Erdreich hinein und brauchen eben offene, lückige Bodenstellen, um dort ihre Nester anzulegen. Und was diese Brachflächen zusätzlich noch bieten, ist ein Blütenangebot vom zeitigen Frühjahr bis in den Herbst hinein. Also da ist der Tisch für blütenbesuchende Insekten sehr reichlich gedeckt. Und wer interessanterweise, wir haben es schon erwähnt, auch in diesen trockenen Gebieten vorkommt, das ist die Wechselkröte. Die braucht es eigentlich auch trocken und warm, die braucht es eigentlich nur einmal im Jahr feucht. Und zwar, wenn sie ihre Eier legt. Zur Eierplage und zur Entwicklung der Jungen braucht sie kleine, flache Dümpel, die eben auch immer wieder mal im Industriegelände entstehen. Wenn ein Baggerow durchfährt, wenn da der Boden verdichtet wird und dann regnet es ordentlich, dann füllen sich diese kleinen Lacken auf und das ist für die Wechselbröte oft schon ausreichend. Man weiß, dass sie seit mindestens 80 Jahren schon im Industriegebiet beheimatet ist. Es ist ein sehr bedeutendes Vorkommen in Oberösterreich. Und um diesen Bestand, diese Population zu erhalten, versuchen wir von der Naturkundlichen Station gemeinsam mit der Stadtgruppe des Naturschutzbundes immer wieder Leichtgewässer anzulegen, Naturschutzbundes immer wieder Leichtgewässer anzulegen, Leichtgewässer zu erhalten, indem wir sie freischneiden, weil Wechselkröten sehr gerne offene Teiche wollen. Die müssen nicht sehr tief sein, aber sie sollen möglichst frei von Bewuchs sein, dass sie gut angenommen werden. Wir versuchen sozusagen das Umfeld auch dahingehend zu gestalten, dass es relativ offen ist, dass es für die Wechselkröten interessant bleibt. Dazwischen brauchen sie trotzdem ein paar Versteckmöglichkeiten. Also wir tun da sehr viel dafür, weil nämlich die Wechselkröte sehr vielen Gefährdungen ausgesetzt ist. Natürlich verschwinden immer mal wieder Laichgewässer. Das wäre eigentlich nicht so ein Problem, wenn anderswo neue entstehen. Sie sind nicht so darauf angewiesen wie die Erdkröten zum Beispiel, die gerne immer wieder zum selben Platz zum Laichen zurückkehren. Da sind die Wechselkröten nicht so wählerisch, die nutzen auch gern mal neue Standorte. Allerdings gibt es einige große Probleme und zwar sind es zum Beispiel die Goldfische. Viele Menschen möchten gerne ein Aquarium, aber irgendwann wird es ihnen vielleicht zu viel Arbeit oder sie wollen die Goldfische loswerden, weil es doch nicht so das Richtige war und dann werden sie gerne in so kleine Dümpel entsorgt. Sie fressen den Laich von der Wechselkröte und sie fressen auch die kleinen Kaulwappen. Also die können denen nichts entgegensetzen und da gibt es oft einen sehr großen Schwund, wenn Goldfische in diesen Dümpeln ausgesetzt werden. Die Hunde sind auch ein Problem, also Hundehalter und Hundehalterinnen. Das verstehe ich schon, dass das für einen Hund nett ist, wenn man den irgendwo baden lassen kann. Aber bitte nicht in flachen kleinen Dümpeln, denn da wird sehr viel zerstört, wenn die Hunde da hineingehen und auch verunreinigt. Also die sollten bitte nicht im Wechselkrötentümpel baden gehen. Straßenkehr ist auch ein Problem und Fressfeinde. Man glaubt es nicht, einer oder ein großer Feind der Wechselkröten ist der Fasan. Also Fasan frisst sehr gerne Wechselkrötenlarven und auch die ganz kleinen, wenn sie gerade fertig entwickelt sind, die rauskommen. Und gerade im Industriegebiet ist das oft nicht so einfach. Da gibt es auch Flächen, die jagdlich genutzt werden. Und da werden die Fasane besonders gut gefüttert auch. Und wenn sich solche Fütterungsstellen ziemlich in der Nähe von Wechselkröten-Tümpel befinden, dann kann es da schon auch zu Problemen kommen. Zum Abschluss möchte ich Ihnen noch einen letzten Hotspot vorstellen oder einer, der vielleicht noch mehr zu einem Hotspot werden soll. Das ist der Segelflugplatz in Linz-Ost. Der schmiegt sich quasi zwischen Donau und Industriegebiet ein, ist sozusagen die letzte große Grünfläche in diesem Gebiet, ist nicht nur für Tier- und Pflanzenarten interessant, sondern ist auch fürs Klima interessant. Der wirkt sozusagen als letzte grüne Oase in diesem Bereich relativ abkühlend, zumal der Rand von diesem Flughafen mit einigen Gehölzen bestanden ist. Also der ist auch wichtig für die Sauerstoffproduktion. Wir haben letztes Jahr dort eine Erhebung zu den Schmetterlingen gemacht. Es gibt dort noch einen relativ großen Artenreichtum an Tagfaltern, aber auch viele andere Tiere kommen davor. Man sieht verschiedene Wildbienenarten, Bockkäfer, verschiedene kleine Säugetiere wie Mäuse, Hasen. Dann gibt es Turmfalten, Spechte, also es ist wirklich ziemlich viel los. Und wir wollen jetzt versuchen, mit allen Beteiligten, die da irgendwie am Segelflugplatz Interesse haben, da sozusagen einen Plan zu erstellen, ein Konzept zu erstellen, wie man vielleicht den Segelflugplatz in Zukunft noch attraktiver machen kann. Wir wollen einen Bewirtschaftungsplan erstellen, wie die Flächen also gemäht werden sollen. Wir wollen Lebensraumverbesserungen für bestimmte Tierarten machen. Dort kommt auch die Wechselkröte vor. Da wollen wir sozusagen noch einen Teich anlegen. Wir wollen vielleicht speziell für die Reptilien etwas machen. Ja, das ist jetzt sozusagen gerade unser neues Projekt, was wir gerade in Arbeit haben. Genau, denn was ganz wichtig ist, Naturschutz in der Stadt soll nicht sozusagen nur die Natur vor Menschen schützen, sondern sie soll auch nur die Natur vor Menschen schützen, sondern sie soll auch die Natur für den Menschen schützen. In diesem Sinne darf ich mich sehr herzlich bedanken und ich möchte noch einmal aufrufen, falls Sie irgendwelche spannenden Beobachtungen haben, tierischer Natur und wenn es, keine Ahnung, der Feldhase oder das Reh ist, wir sind auch an aller Weltsarten sehr interessiert, bitte melden auf naturbeobachtung.at, damit wir mehr Daten bekommen. Danke sehr. Vielen Dank, Gudrun Fuß, auch für deinen Vortrag.