Herzlich Willkommen an diesem verregneten Mittwochabend bei einer weiteren Ausgabe der Senderei der Stachel im Fleisch hier aus dem Studio von DorfTV in der Kunstuniversität Linz. Am vergangenen Sonntag, dem 26. September, hat Oberösterreich einen neuen Landtag gewählt und das Ergebnis verspricht tatsächlich jede Menge spannender Veränderungen in der politischen Landschaft. Die Volkspartei ist mit Landeshauptmann Thomas Stelzer stärkste Kraft geblieben, wiewohl mit sehr geringen Zugewinnen, doch aber auf klarer Distanz zu FPÖ, SPÖ und Grünen und die Freiheitlichen mussten eine herbe Niederlage einstecken und für die tatsächliche Überraschung sorgten aber die Parteien Neos Oberösterreich und eine bislang oder vielen doch sehr unbekannte MFG, die den Einzug in den obersten Landtag tatsächlich geschafft haben. Diese vielen unbekannte Gruppierung MFG mit dem Akronym, das sich vielen gar nicht so einfach erschließt. Dahinter verbirgt sich Menschenfreiheit, Grundrechte, ist sicherlich die größte Aufregung des Abends gewesen. Ansonsten natürlich ist es jetzt spannend, wie es konkret weitergeht, denn der Wahlkampf wurde doch, so haben es ja auch viele vorausgesehen, sehr stark vom Thema Corona-Pandemie und Impfthematik überlagert. Dennoch wichtige Herausforderungen, Themenbereiche sind doch zu kurz gekommen, wie gerade auch diese wichtigen Fragen der Pflege, Kinderbetreuung, Integration und Bildung. Und umso spannender wird es jetzt zu beobachten oder auch vorauszublicken, was die kommenden sechs Jahre da bringen werden. Und um da ein bisschen ein Gefühl dafür zu kriegen und da auch ein bisschen Fakten einzuordnen, habe ich jetzt hier zwei Gäste zu mir ins Studio gebeten, die ja schon im Politikprogramm auf DorfTV bekannt sind, nämlich gleich neben mir sitzend Wolfgang Braun, stellvertretender Chefredakteur der oberösterreichischen Nachrichten, sowie neben ihm sitzend Markus Rohrhofer, Oberösterreich-Redakteur der Tageszeitung der Standard. Beide waren auch am Wahltag lange mit dem Ausgang beschäftigt. Ich freue mich sehr, dass wir heute hier die Zeit gefunden haben, dass Sie hergekommen sind, um hier ein bisschen mit mir über den Ausgang zu grübeln und wie es jetzt auch weitergehen wird. Herr Braun, ich beginne gleich mal bei Ihnen. jetzt auch weitergehen wird. Herr Braun, ich beginne gleich mal bei Ihnen. Sie sind ein sehr erfahrener Politikredakteur, haben sicherlich schon viele Wahlen in der Vergangenheit auf Ihrer Liste. Sie haben sicherlich miterlebt Erfolge und Niederlagen von Parteien. Wahrscheinlich sind auch Parteien kommen und gegangen. Und dennoch mal an Sie die Frage, was hat denn der Wahlabend, der Wahlausgang für Sie geboten? Hat die Überraschungskurve überhaupt bei Ihnen in irgendeiner Form nach oben geschlagen? Also wir sind ja schon in den vergangenen zwei, drei Wochen vor der Wahl darauf vorbereitet worden, dass sich zum Beispiel eine Überraschung ereignen könnte mit dem Einzug einer Partei, einer Bewegung, Partei ist ja das noch gar nicht so richtig, einer Bewegung, Partei ist ja das noch gar nicht so richtig, einer Bewegung, die vorher niemand auf der Rechnung hatte, MFG. In den Umfragen konnte man erkennen, dass sich das ausgehen könnte. Das war sicher die eine große Überraschung an diesem Abend. Das passiert sehr selten, dass es eine neue Bewegung mit nur einem Thema auf Anhieb in den Landtag oder in eine Nationalratschaft. Das zweite bemerkenswerte Ereignis an diesem Abend war für mich der doch dann kräftige Verlust der Freiheitlichen Partei. Ich bin schon davon ausgegangen, dass die Freiheitlichen hätten knapp über der 20-Prozent-Marke bleiben können, dass es dann mehr als 10 Prozentpunkte Verlust waren und sie sogar unter 20 Prozent gerutscht sind. Das war für mich das zweite bemerkenswerte Ereignis. Ansonsten hat sich vieles im Erwartbaren bewegt. Herr Rohrhofer, ich versuche es mit Ihnen beiden so ein bisschen der Reihe nach aufzudröseln. versucht mit den beiden so ein bisschen der Reihe nach aufzudröseln. Was sicherlich auch aufgefallen ist am Wahlabend, die Oberösterreichische Volkspartei zählt ja in der großen ÖVP-Familie sicherlich zu einer sehr starken auch politischen Macht. Die Oberösterreichische Volkspartei lag ja jahrelang über 40 Prozent, ist dann 2015 kräftig abgestürzt. Und so dennoch waren die Erwartungen groß, auch für dieses Jahr, dass man da wieder die Kurve nach oben kriegt. Das ist irgendwie nicht eingetreten. Woran hat das denn gelegen? Die Volkspartei hat sehr schnell einen Persönlichkeitswahlkampf, sehr stark aufgebaut auf die Persönlichkeit von Landeshauptmann Thomas Stelzer in Gang gesetzt. Wer hat jetzt eigentlich verloren? Thomas Stelzer, die Volkspartei oder ist das alles nur einem Zeitgeist geschuldet, dass Volksparteien in diesem Sinne einfach nicht mehr so diese Zahlen erwarten dürfen? Ich glaube, dass das schwer zu beantworten ist. Für mich ist das ein Phänomen, dass das abends, auch der Zeit nachher ist, dass wir eine Ansammlung an Wahlsiegern haben. Wurscht, wie das Ergebnis ausgegangen ist. Das ist wirklich ein besonderes Phänomen, das nur die Politik beherrscht. Das heißt, wenn ich von der ÖVP ausgehe, man kann sagen, wir sind Erster geblieben, aber das Wahlziel waren 40 Prozent. Das hat man doch sehr deutlich verfehlt. Das ist nicht mehr ein Thema. Dann gehen alle Parteien durch. Bei der FPÖ waren es die 20 Prozent. Ich bin beim Kollegen, ich habe wirklich viele Wetten verloren. Ich hätte auch so auf 22, 23 Prozent eigentlich eingeschätzt. Die SPÖ mit einem Plus von 0,2 Prozent, wenn ich mich nicht täusche, da wird bis in die Morgenstunden gefeiert. Das hätten die den Landeshauptmann geholt. Also das war so ein Kuriosum des Abends, wo man denkt, spannend, wie das gesehen wird. Was die Volkspartei betrifft und vielleicht auch den Erfolg von MFG, ich bleibe dabei, dass man das Thema Corona im Wahlkampf viel zu später aufgegriffen hat. Also das war in vielen Bereichen lange nicht Thema. Man hat das bei der ÖVP zumindest aus meiner Sicht das Gefühl gehabt, man nimmt nicht einmal das Wort Corona in den Mund. Es ist immer darum gegangen, ich glaube der Slogan war, für sichere Jahre in diese Richtung, in schwierigen Zeiten. Naja, was werden schwierige Zeiten aktuell sein? Da geht es um das Thema. Man hat es ein bisschen ausgespart. Das ist aber nicht nur ein ÖVP-Phänomen, das war auch bei den anderen so. Und ein bisschen ist der Schwenk natürlich notgedrungen gekommen mit den Einreisebestimmungen im Bezirk Braunau, was plötzlich ein riesiges Thema war. Und was die MFG betrifft, war für mich auch eine persönliche Erfahrung. Am Beginn der Wahlberichtestand, sogar bei uns, wir haben geredet mit den Wiener Kollegen, da war das nicht wirklich Thema, das war eine Liste, die es gibt, wie so viele Listen. Aber man hat natürlich schon irgendwann gemerkt, da kommt so ein Punkt, da tut sich was, da ist irgendwas anders. Das war der Punkt, wo dann auch die Umfragen ein bisschen umgeschlagen sind. Ich habe damit gerechnet, mit dem Einzug, aber natürlich in diesem Ausmaß, dass es nämlich genau so ist, dass die Neos wieder zittern müssen bis am Schluss. Und bei MFG, da der Balken dann nach oben schießt, hat uns alle, glaube ich, ein bisschen aus den Socken gekaut. Dazu ist dann das Glasergebnis gekommen, dann war der Freitag sowieso ein höchst spannender. Herr Braun, im Vorfeld der Wahl haben ja auch viele angespannt darauf geblickt, Vorfeld der Wahl haben ja auch viele angespannt darauf geblickt, wie sich das Wahlergebnis etwa in der Kritik gegenüber der österreichischen Bundesregierung artikuliert. Da wollten viele vermuten, das wird vielleicht mal eine ordentliche Abrechnung auch für ÖVP-Grüne im Bund. Und das hat sich so nicht ergeben. Die ÖVP hat zugewonnen, die Grünen haben zugewonnen. Wie viel bundespolitischen Anteil erkennen Sie denn jetzt an diesem Ausgang? Was hat da tatsächlich Ausschlag gegeben? Gerade auch im Hinblick von Markus Rohr war schon angesprochen, diese Corona-Politik, die Maßnahmen, die ja sehr, sehr viele Menschen verdrissen und gerade dann auch zur Gründung solcher Listen führen, die dann mit 6,2 Prozent in den Landtag einziehen. Also rein, wenn man das Ergebnis anschaut, können sich die ÖVP und die Grünen zurücklehnen und sagen, also eine Urfeige haben wir nicht bekommen, das stimmt sicher. Ich glaube, was bei diesem Wahlkampf anders war als bei vielen anderen Landtagswahlen, das war, dass die Bundespolitik nicht so dominant die Themen bestimmt hat, sondern es war einfach das Thema Corona und das ist jetzt egal, das kommt nicht vom Bund, die Pandemie ist weltweit da. Und die hat auch in Oberösterreich vor allem die Schlussphase des Wahlkampfes bestimmt. Eines ist schon auch auffällig gewesen, vor allem bei der ÖVP. Also es war, wenn man jetzt, man kann jetzt darüber streiten, ob das Wahlziel nicht erreicht wurde, weil man ursprünglich natürlich gern den Vierer vorne gehabt hätte. Ich glaube, dass es am Ende durchaus, ich glaube unser Chefredakteur hat das geschrieben in einem Leiter, die klein arbeitssieg war, der jetzt nicht glanzvoll war, aber durchaus einer, den man dann am Wahlabend ganz gern genommen hat im Vergleich zu dem, wie es anderen Parteien ergangen ist. Im Vergleich zu dem, wie es anderen Parteien ergangen ist. Was schon auffällig war, ist, dass im Wahlkampf der Bundeskanzler Sebastian Kurz in den vergangenen Jahren auch für die Landespartei noch gern gesehenes Zugpferd überall auf allen Veranstaltungen nur ein einziges Mal bei einer Wahlkampfveranstaltung dabei war. Das war beim Wahlkampfauftakt und das war auch eher eine Höflichkeitssache, dass man da gesagt hat, da können wir ihn ja wahrscheinlich nicht ausladen. Also die Wahl gewonnen hat schon die oberösterreichische Volkspartei und eine Lokomotive war die neue ÖVP unter Kurz in diesem Fall vielleicht das erste Mal für einen Wahlkampf, war die nicht. Und das war für mich schon auffällig. Darum ist es auch gefährlich, wenn die Bundesparteien jetzt meinen würden, na gut, in Oberösterreich ist es noch einmal gut gegangen. Und das zeigt, dass wir eigentlich eh ganz gut auf Kurs sind. Denn da braucht man nur ein bisschen noch gerade schauen. Und da sieht man, dass es für die ÖVP ganz anders gelaufen ist. Ich bin ja auch ein Kollege. Ich finde auch, dass man das sehr wohltosiert gesetzt hat also wirklich ist das war der wahlkampfauftrag der övp und jetzt beim beim am wahltag selber aber eben nicht nur bei der övp ich habe es bei der bei der bei der spd war ja beim wahlkampfauftrag trendi wagner nicht dabei waren so noch ein paar besuche sie waren auch ein paar meter bei bei den Grünen, wo es ja auch sehr auf Gewässler fokussiert und passt zum Klimaschutzwahlkampf. Aber ich glaube, das ist immer eine heikle Gratwanderung. Wie macht man das? Wie viel Bund holen wir in einer Landtagswahl? Das kann gut sein und kann schlecht sein. Bleiben wir mal kurz noch bei der MFG und dann möchte ich auch natürlich das gleiche Augenmerk auf die anderen Parteien richten. Eine durchaus vielleicht auch grundlegendere Frage, die ich gleichzeitig an Sie beide richte. Ich beginne mit Ihnen, Herr Braun. Es kommt in der Politikgeschichte nicht allzu oft vor, dass eine Partei so schnell aus dem Boden hochgestampft wird, dass die sich fast ausschließlich auf ein Thema konzentriert. Also in der Politikwissenschaft nennt man sowas eine Single-Issue-Partei und da ist natürlich sehr stark getragen von einer unglaublichen Gereiztheit, medialen, gesellschaftlichen Aufregung. Da stecken sehr, sehr viel auch an negativen Emotionen dran, unglaublich viel Feindlichkeit gegenüber Evidenz und Wissenschaftlichkeit. Das ist so eine ganz seltsame Gemengelage, die aber bei den Menschen ankommt. Was heißt das eigentlich für ein demokratisches System? Und die haben ja tatsächlich den Einzug geschafft mit 6,2 Prozent auf Anhieb in den obersten Landtag. auf Anhieb in den obersten Landtag. Was heißt das für ein demokratisches System, wenn eine Partei, die eigentlich über kein ausgewiesenes Parteiprogramm verfügt, das nicht eingebunden ist in politische Diskurse eines Bundeslandes, wenn die da sozusagen den Einzug halten, was ist da eigentlich zu befürchten, auch für den Parlamentarismus hier im Bundesland Oberösterreich? Also für das demokratische System in unserer Republik bedeutet das, dass vieles, was diese Partei kritisiert, fehlende Grundrechte etc., allein schon durch ihren Einzug in diesen Landtag ad absurdum geführt wurde. Partei ohne große Mittel, ohne große Struktur, mit einer Portion Enthusiasmus, ich bin also inhaltlich ganz weit weg, aber den kann man ihnen nicht absprechen, den Einzug in den Landtag schafft, dann ist das doch ein Zeichen, dass die Demokratie und die Möglichkeiten in dieser Demokratie funktionieren. Jetzt kommt der zweite Schritt. Jetzt müssen sie sich auf offener Bühne einer Diskussion mit anderen demokratischen Parteien stellen und auch einer kritischen Betrachtung der Medien. Man konnte ja am Wahlabend schon einige der Proponenten beobachten und ich wage einmal die Prognose, dass es auf offener Bühne und bei Scheinwerferlicht für einige sicher eine große Herausforderung wird. Aber dass eine solche Gruppierung in einen Landtag oder auch in einen Nationalrat einzieht, das muss eine Demokratie aushalten. Und da muss die Demokratie, da müssen die Parteien, die wissenschaftsbasiert, dem Geiste der Aufklärung verpflichtet Politik machen, dagegen halten. Dann habe ich da überhaupt keine Angst, dass sehr schnell sichtbar wird, dass die Wahrheit, unter Anführungszeichen, die diese Partei vertritt, zweifelhaft ist. Herr Rohrhofer, gleiche Frage an Sie. Ich meine, bis vor wenigen Jahren gab es ja noch die große Diskussion betreffend die FPÖ. Da gab es ja auch sozusagen viele Diskussionen im Hinblick auf Verfassungskonformität. Da hat man immer gesagt, wir brauchen einen demokratischen Kanton Sanitär gegen die Freiheitlichen. Man hat gesagt, von Ausgrenzung war dann oft die Rede. Das ist ja heute nicht mehr so. Aber was jetzt MFG betrifft, wie werden sie das sehen, wie werden sich die Parteien ihrer Meinung nach verhalten, werden sie sie sozusagen nach innen holen oder wird man dann auch Anstrengungen durchaus überlegen, dass man sagt, okay man grenzt die eigentlich aus? Das wird die große Frage sein, ich glaube das wissen die anderen Parteien im Moment selber auch nicht weil man einfach über die Liste MFG nicht bisher wenig weiß, weil es eben so eine monothematische Gruppierung ist. Es wird spannend für die NEOS, die auf der Oppositionsbank sitzen mit MFG, die eben viel diskutiert haben, Anträge einbringen zu können, eine dritte Unterschrift brauchen. Das heißt, da muss man da antocken. Aber wenn du jetzt den Etablierten, die Partei, in die Frage stellst, wie geht man den um jetzt mit der Situation, dann ist einmal das große Akelzucken, weil man es einfach nicht einordnen kann. Ich bin beim Kollegen, die Demokratie hält sowas aus. Die wird jetzt der Landtag nicht untergehen. Aber ich habe schon so zwei Seelen in meiner Brust, weil man denkt, was geht in den Leuten schon vor? Man merkt einfach, dass eine Wahlentscheidung oft eine Bauchentscheidung ist. Du hast einen wahldurch offensichtlichen, ergeglichen Prozentsatz, der nicht zwingend jetzt über sechs Jahre schaut. Was kann man die Partei noch bieten? Wir kennen ja alle davon aus, dass das Thema Corona sich irgendwann einmal erledigt hat. Was kommt denn nachher dann? Meine Vermutung ist, dass die natürlich das Thema Demokratie und Grundrecht, das kann ja über viele Bereiche, die im Landtag diskutiert werden, die ein Land beschäftigen, stülpen, dass es in diese Richtung gehen wird. Aber es wird spannend. Die politischen Newcomer, die eigentlich kaum eine Parteistruktur haben, jetzt mal mit Mühe die drei Leute auftreiben können, politisches Arbeiten nicht kennen. Also das wird durchaus ein spannender Prozess. Ich habe so zwei Sälen auf der einen Seite und denke mir, es ist gut, wenn ich heute in einem Proporzen-Landtag wirklich erstmals eine Opposition habe mit zwei Parteien. Das unterschreibe ich sofort. Aber ja, die große Frage ist trotzdem, eine Partei, die keiner kennt, die jetzt glaube ich den Parteichef gibt seit Juli, die Gründung war irgendwann im Februar. Ein Thema ist bekannt, Sie reden zwar immer von vielen anderen Themen, die muss man aber auf der Parteiseite schon relativ suchen, dass ich dort irgendwas anderes finde, sehe ich durchaus problematisch. Aber wir werden es überleben. Herr Braun, die FPÖ unter Manfred Heimbuchner hat über 10 Prozentpunkte verloren, verliert damit auch meinen Recherchen zur Folge Strukturen und ungefähr 2,3 Millionen Euro pro Jahr, das sind gezählte 13 Millionen im Laufe dieser Legislaturperiode. Das ist ja nicht wenig Geld. Frage an Sie, das war ja auch im Vorfeld so eine heiße Debatte, war im Wahlkampf zu viel Herbert Kickl drin oder zu wenig? war im Wahlkampf zu viel Herbert Kickl drin oder zu wenig? Also wenn man sich das Ergebnis anschaut, dann war es wahrscheinlich viel zu viel. Aber ich glaube, dass das Ergebnis minus zehn Prozentpunkte, das kann niemand zu einem Sieg uminterpretieren. Das ist einfach ein Verlust. Und sie waren Verlierer an diesem Wahlabend. Jetzt mit einer halben Woche Abstand muss man schon sagen, sie sind immer noch eine, sie sind immer noch die zweitstärkste Kraft und sie haben im Vergleich zu den vergangenen 20 Jahren ihre Substanz in Oberösterreich doch erheblich vergrößert. Erinnern wir uns, 2003 haben die Freiheitlichen in Oberösterreich schon einmal kräftig verloren, sind damals auf 9 Prozentpunkte abgestürzt, haben den Sitz in der Landesregierung verloren. Diesmal haben sie in einem ähnlichen Ausmaß verloren und sind immer noch zweitstärkste Kraft mit zwei Sitzen in der Landesregierung. Das heißt, die Freiheitlichen sind ein wesentliches Element in der oberösterreichischen Politiklandschaft. Das ist sicher ein Verdienst vom aktuellen Parteichef, da mag man zu ihm stehen, wie man will. Und von daher glaube ich, dass die Freiheitlichen keine Prognose, die gewagt ist. Herr Rohrfeig, soweit ich weiß, haben Sie schon eine ganze Menge Interviews geführt mit Manfred Heimbuchner. Sie kennen ihn auch ein bisschen. Wie würden Sie das einschätzen? Manfred Heimbuchner verkörpert nach wie vor so etwas wie einen Hoffnungsträger für die FPÖ in dieser Post- Strache-Ära? Oder ist er auch schon so weit abgenutzt? Er war ja der einzige Spitzenkandidat, der quasi nicht zum ersten Mal angetreten ist, sondern schon mehrere Wahlen geschlagen hat, dass eigentlich seine Zeit allmählich vorüber ist. Nein, das glaube ich nicht. Und natürlich ist er für die Partei Hoffnungsträger. Das ist ihm das letzte Bundesland mit Regierungsbeteiligung. Er hat quasi dort einen Landeshauptmann-Vize, ist aber auch Bundesvize-Chef. Und ich glaube, dass er auf seine Art ein sehr kluger Kopf ist, diese Sachen zu machen. Auf die Frage zuerst zu viel Kickl im Wahlkampf. Glaube ich nicht. Man ist in der FPÖ flexibel wie ein Gummiringerl. Und da sagt man auf der einen Seite, eigentlich habe ich ein Problem mit meinem Parteiabmann, aber ich bin jetzt durch den Wahlkampf ziemlich loyal. Und diese innige Liebe wird relativ schnell wieder erhalten. Das kann er gut. Und ich glaube, das wird auch das große Thema bei Corona sein. Ich sehe jetzt auch in den Sondierungsgesprächen, die werden schon wieder zusammenfinden bei dem Thema Corona. Das eine ist der Wahlkampf, wo er natürlich sehr klar die FPÖ-Position vertreten hat, aber in den Gesprächen glaube ich schön, dass man sehr schnell wieder auf Linie ist. Aber natürlich die Partei, wie sie jetzt dasteht, mit den immerhin doch fast 20 Prozent, das ist Manfred Heimbuchner. Es ist auch deutlich ruhiger geworden, um diesen, ich werde es mir selber so als rechten Nahnzaun bezeichnen, in der Partei. Diese Ausbrüche haben wir ja, wenn man die letzten Jahre zurückblickt, schon deutlich öfter gehabt. Ja, wobei nicht ganz, weil wenige Tage vor der Wahl wurde es ja noch sozusagen ruchbar und auch medial aufgegriffen, dass es da eine ganze Menge Inseratengeld gegeben hat an eine rechtsextreme Agentur. Also das endet ja nie. Das ist die Frage, wo diese Fäden da zusammenlaufen, in welchem Regierungsbeirat. Auf jeden Fall, die FPÖ ist heute zu Gast gewesen bei der ÖVP, um zu sondieren. Allfällige Koalition, also fast alle Stimmen sind der Meinung, das wird auch tatsächlich wieder eine Fortschreibung der schwarz-blauen Zusammenarbeit werden. Aber kommen wir mal auf die Sozialdemokratie zu sprechen, Herr Braun. Wäre da nicht die Bundestagswahl zeitgleich gewesen, Wahlsonntag, nicht die Bundestagswahl zeitgleich gewesen, Wahlsonntag, dann würde man ja meinen, vor allem dieses Bundestagswahlergebnis der SPD, dem Sieg der SPD mit Olaf Scholz, Finanzminister und Spitzenkandidaten, da müsste man ja fast der Meinung sein, die Dauerkrise der Sozialdemokratie hat wieder keine Schubumkehr erlebt. In Oberösterreich hat sie tatsächlich keine Schubumkehr erlebt. Wie ist denn das zu erklären? Die Spitzenkandidatin, Landesrätin Birgit Gerstdorfer hat, glaube ich, wirklich, das kann mir unumwenden zugestehen, alles gegeben, was drinnen war, auf Themen gesetzt, wo sie der Überzeugung war, damit kann man punkten. Bildung, Pflege, Arbeit, das sind doch Themen, die fast alle dringend unter den Nägeln brennen. Warum kommt die SPÖ in Oberösterreich, in einem Industrieland, in so einem Kernland der Sozialdemokratie, nicht und nicht von der Stelle? Da muss ich jetzt zwei Dinge aufnehmen. Wir müssen einmal schauen. Ich habe das genauso gesehen und dann habe ich mir überlegt, Ich habe das genauso gesehen und dann habe ich mir überlegt, im Vorjahr hat die SPÖ zwei Wahlen gegeben, zwei relevante Wahlen in Österreich, die burgenländische Landtagswahl und die Wiener Landtagswahl und bei beiden hat die SPÖ Triumphal gewonnen. Das heißt, es ist ja nicht ausgemacht, dass auch in Österreich die SPÖ immer verlieren muss oder nicht vom Fleck kommt. In Oberösterreich ist es ein absolut hausgemachtes Problem. Die Partei liegt am Boden seit Jahren. Ich glaube auch nicht, dass der Wahlkampf besonders ambitioniert war, sondern er war eher blutleer. Ich glaube auch nicht, dass man sich über dieses Ergebnis wundern muss. Ich glaube vor allem nicht, dass man sich über so ein Ergebnis freuen kann, wie es ja offensichtlich am Wahlabend doch da und dort in Kreisen der SPÖ passiert ist. Ich glaube einfach, dass es jetzt höchste Zeit ist, in der SPÖ in Oberösterreich nachzudenken, warum man es nicht schafft, Zweiter zu werden, obwohl der Zweite mehr als zehn Prozentpunkte verloren hat. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass das in der Partei wirklich ohne jegliche Konsequenzen bleibt und abgenickt wird und man jetzt einfach so weitermacht. Denn die SPÖ ist, das merken ja wir Journalisten, auch im Wahlkampf kaum spürbar gewesen. Wenn man sich andere Parteien anschaut, wie oft die präsent sind wie ja wie wie die auch bei uns auf der matte stehen mit inhalten mit themen mit terminen da ist man dann einfach nur fassungs los wie wie sehr die sozialdemokratie so eine stolze partei zu kämpfen verlernt hat. Aber das Klärthema ist ja das, was Sie ja gesagt haben, da gibt es ein Parteiprogramm mit Themen, die absolut gesellschaftsrelevant sind. Das ist Pflege, Arbeit, das Thema Bildung. Trotzdem schaffen Sie es nicht, irgendwo auch in der Gesellschaft zu punkten. Und das ist das große Problem. Und die Frage muss man sich einmal in der Partei stellen. Ich befürchte heute einmal, dass das wieder in der Form nicht passieren wird. Das ist jetzt mittlerweile, glaube ich, haben die den dritten Erneuerungsprozess angekündigt. Ich komme da an große Erneuerungsmodelle, wie das Projekt Morgenrot. Das war relativ schnell Abenddämmerung, weil da ist nicht viel passiert. Das ist dann irgendwann einmal in der Schublade versaut. Das ist das große Problem. Also thematisch hätte man ja auf Bereiche gesetzt, wo ich sage, okay, da habe ich ein breites Publikum, das mich ansprechen kann mit diesen Themen. Da wäre ich fast emotional, aber jetzt haben Sie die FPÖ, hat gesagt, wir wollen weiter mit der ÖVP. Die Grünen haben, die sind ja fast auf Knien schon da gestanden und haben gesagt, wir wollen in die Koalition. Also da hätte es so viel strategische Positionierungsmöglichkeit für die Sozialdemokratie in diesem Wahlkampf gegeben. Genau gegen dieses sich anlehnen an die ÖVP. Aber das ist alles nicht passiert. Es fehlt einfach Strategie. Die Themen sind super, ich kann mich an das Wahlplakat erinnern, Pflege braucht Liebe, Zeit und Geld. Und das lockt irgendwen hinterm Ofen hervor. Ich möchte auf einem Wahlplakat schon wissen, was wollt ihr machen, konkret. Das war zu wenig. Der Wahlkampf war zu wenig, es fehlt die Struktur. Heute haben sie in W wels den bezirks geschäftsführer freigesetzt wie das so schön neudeutsch hast ja das ist die strukturen sind seit jahren vernachlässigt worden und ohne struktur kann man nicht wahlkämpfen dabei hätte die sp Funktionäre, die durchaus mobilisierbar sein würden. Aber ich kann mich nicht erinnern, dass es da im Wahlkampf irgendetwas gegeben hätte, dass einer Partei mit so einer Geschichte gerecht geworden wäre. Wer den Wahlkampfauftakt in meiner Heimatstadt Steyr gesehen hat, ja. Der von Belsen nach nach Steier verschoben wurde. Da hat man alles gewusst, in welche Richtung es ist. Das Problem ist ja das, es ist auch inhaltlich so schwammig. Die Frage habe ich mir wirklich schon sehr vielen SPÖ-Politiken gestellt, wofür steht die SPÖ heute? Und auf diese entscheidende Frage kriegst du eigentlich auch keine Antwort mehr. Das sagt ja wahnsinnig viel aus. Du kannst halt jede andere Partei leichter einordnen, ob sie jetzt meine Überzeugung ist oder nicht. Bei der FPÖ-Anfang, bei der ÖVP-Anfang, da war das thematisch, die Lage war ganz, ganz klar. Und das hast du bei der SPÖ in keinster Form mehr. Es ist einfach inhaltlich schwammig. Und ich habe das Problem, das muss ich als SPÖ mal erkennen, dass ich nicht mehr eine Volkspartei bin. Wenn ich in keiner gesellschaftsrelevanten Schicht bin, ob das junge Leute oder alte Leute sind, ob das Arbeiter sind, wenn ich nicht eine eklatant herausstechende Schicht habe, wo ich punkten kann als Partei, dann habe ich auch schon ein grundsätzliches Problem. Aber dennoch, Herr Braun, Sie haben versucht, das zuvor zurechtzurücken. Ich kann Ihnen da nicht ganz folgen, denn meines Erachtens funktioniert das mit den Vergleichsbeispielen Doskozil im Burgenland und Michael Ludwig in Wien nicht ganz so einfach, denn beide wurden gewählt vor dem zweiten Lockdown, der dann doch so vielen Menschen bitter, bitter bis heute in den Knochen sitzt. Beide konnten damals, wie es ja auch zuvor in vielen deutschen Landtagswahlen der Fall war, eigentlich von diesem Krisenmanagement-Bonus punkten. Sie haben sich sehr hervorgetan als erfolgreiche Krisenmanager. Das war jetzt einfach da bei dieser Wahl der Ersten eigentlich nach dem zweiten Lockdown, der sehr, sehr viele Menschen sehr, sehr unlustig gemacht hat, dann nicht gegeben. Aber bleiben wir mal kurz beim Thema Krisenmanagement noch, um dann noch auf andere Parteien zu sprechen zu kommen und dann auf die weitere Zukunft. Krisenmanagement hier in Oberösterreich, also Thomas Stelzer konnte da auch nicht punkten, in Wahrheit, er hat diesen Krisenmanagement-Botus hat er nicht in Prozentzahlen umgemünzt und andere haben da auch nicht richtig, also die Grünen nicht, die SPÖ nicht, die NEOS nicht, dann würden ja die Wahlergebnisse ganz anders aussehen. Das verste die Grünen nicht, die SPÖ nicht, die Neos nicht. Dann würden ja die Wahlergebnisse ganz anders aussehen. Das verstehe ich jetzt nicht, weil bei dem Krisenmanagement, wie es passiert ist, das war ja nicht so, dass irgendjemand aus dem einen Erfolg herausziehen hätte können. Das ist ja eigentlich sehr in der Kritik gestanden. Ja klar. Ich glaube überhaupt, dass die Wahlen in Burgenland und in Wien die letzten Wahlen waren, bei denen, das hat ja schon Wahlen zuvor gegeben, auch ohne Pandemie,. Das war jetzt sicher nicht gegeben für den Thomas Stelzer. Hätte aber eine Möglichkeit eröffnet, durchaus für die SPÖ, sich als Gegenpol zu positionieren. Als kritische Kraft die Fehler eines Krisenmanagements zum Beispiel aufzuzeigen. Was ich zuerst sagen wollte, war einfach nur, es ist nicht nur in Deutschland so, dass Sozialdemokraten schon auch nach Wahlen gewinnen können. Sie können es auch in Österreich. Aber es muss halt vieles zusammenpassen. Amtsbonus manchmal etc. Aber in Oberösterreich ist es ein klar hausgemachtes oberösterreichisches Problem. Da kann man sich nicht auf die Bundespartei abputzen und da kann man nicht die Corona-Pandemie als Ausrede nehmen. Wer weiß, wie diese Partei mittlerweile strukturell aufgestellt ist, weiß, dass der Fehler und der Grund für dieses Ergebnis in den eigenen Rhein sitzt. Das ist völlig unverständlich, dass ich mich nicht auf diese heiklen schwarz-blauen Themen draufsetze als SPÖ. Ob das jetzt die Deitschpflicht ist bei der Wohnbauförderung, diese Sachen. Also da hat es viel Kritik gegeben, wo man da im Wahlkampf als Partei nicht sagt, ich biete mir diese Sachen heraus dann. Und da kommt herausgemacht, das ist doch wirklich ein Aberwitz, dass ich ein Thema habe, wie diese Sommerschule, und da präsidiere ich diese Sachen mit dem Altparteiobmann. Das Bild nach außen ist einfach, da steigen die eigenen Leute in der Partei aus und da steigen wahrscheinlich auch viel potenzielle Wähler aus. Obwohl der Inhalt ja gut war. Das war einer der wenigen Punkte, wo man noch was festhalten kann. Genau, das würde ich gerade sagen. Das ist zumindest ein Thema, das man dann sehr konsequent durchgezogen hat. Da war zumindest einmal ein Thema vorhanden. Aber das zu präsentieren mit dem Herrn Kläran und dann zwei Wochen später sich dann in eine andere Schiene zu setzen und dem gegenüber auf die Frau Rendi-Wagner beim Wahlkampfauftakt zu verzichten, mit der Begründung, weil die dem Herrn Gusenbauer die Viktor-Frankel-Medaille umhängt, da bin ich wieder bei dem Thema, was der Kollege gesagt hat, das ist wirklich mehr als ausgemacht. Das ist nur einer von sehr vielen Strategiefällern. Die Frage nach ungenutzten Chancen führt mich zwangsläufig zu den Grünen. Wenn wir uns noch einmal kurz vor Augen führen, das Jahr 2015, die letzte Landtagswahl, damals stand natürlich alles unter dem Eindruck, wie es damals genannt wurde, Flüchtlingskrise, also signifikante Fluchtbewegungen, die auch Österreich erreicht haben. Die Freiheitlichen konnten die Stimmung damals nutzen, die sehr aufgekocht war, unglaubliche Aufregung, sehr viel Erbostheit auch gegen die Bundesregierung. Die Freiheitlichen konnten das nutzen, um sich mit diesem Thema in der Prozentzahl zu verdoppeln, hier in Oberösterreich. Sie haben sich tatsächlich fast verdoppelt. Jetzt komme ich auf die Gegenwart. Warum schaffen es Ihrer Meinung nach, ich beginne mit Ihnen, Herr Braun, und dann geht es weiter an den Herrn Rohrhofer, warum schaffen es die Grünen nicht, mit diesem doch gleichwirksamen Emotionsthema der Klimakatastrophe so sehr zu mobilisieren, warum sind die Grünen nicht auf 20 Prozent? Ich glaube, dass es ein wichtiges Thema ist, Klimaschutz. Ich glaube aber, dass das Thema nie so emotionalisiert in breiten Kreisen der Bevölkerung wie das Thema damals mit der Flüchtlingsbewegung, mit der internationalen Flüchtlingsbewegung, von der auch Österreich betroffen war. Das glaube ich einfach, die zwei Themen kann man vom Emotionsgrad nicht vergleichen. Man könnte es vergleichen, wie damals kurz vor der Landtagswahl in Baden-Württemberg das Atomreaktorunglück in Fukushima passiert ist. Da wurde dieses Klima- und Umweltthema durch ein Ereignis plötzlich zu einem großen Thema, dass den Grünen in Baden-Württemberg, einem Industriebundesland, den Ministerpräsidenten gebracht hat. Aber ich glaube, dass derzeit, so in Oberösterreich im Sommer 2021, es hat zwar ein paar Unwetter gegeben, aber das war zu wenig, um diese Corona-Decke zu durchbrechen. Dieses Thema Corona, Pandemie, Impfen vor allem, dieser Aspekt, ist wie eine Decke, wie eine Pleier über dem ganzen Wahlkampf gelegen. Man hat es ja gemerkt, es ist niemand mit einem anderen Thema wirklich durchgekommen. Auch Afghanistan, das war ja auch kurzfristig ein Thema am Anfang des Sommers, war schnell wieder weg. Das heißt, die Grünen hatten wirklich das Pech, dass Corona so dominiert hat. Und ich glaube auch, dass das Klimaschutzthema ein sehr wichtiges ist, dass es vor allem in jungen Bevölkerungsschichten schon sehr emotional auch gesehen wird. Ich glaube, dass man in der Gesamtbevölkerung nicht diese Emotionen erwarten darf, wie es damals 2015 die Flüchtlingsbewegung war. Man muss auch sagen, dass die Grünen ein politisches Thema auch anders bespielen als die Freiheitlichen. Das meine ich durchaus nicht negativ. Aber dann stellt sich schon die Frage, worauf können die Grünen noch hoffen, weil die medialen Bilder, die sie hatten, gerade im Juni, es war erstmals in der Geschichte ein Tornado vor unserer Tür, die Verwüstungen bei den Unwetter, das waren ja nicht nur Unwetter, wie man sie kennt, wenn mal drei Bäume umfallen, das war wirklich ganz, ganz schlimm, gerade auch die deutschen Bilder, aber Herr Rohrhofer, das hat ja auch sehr, sehr viel zu tun mit der Person des Spitzenkandidaten, mit Stefan Kainäter, der quasi wirklich immer diese Klimakrisennummer spielt. Ich war heute auch bei der Pressekonferenz der Grünen, wo sie sich geäußert haben zu ihren Vorstellungen einer Zukunftsregierung, an der sie mitwirken wollen. Da gab es kaum Ansätze oder keine Ansätze zu anderen Politikbereichen. Da wurde vieles nicht beantwortet, wie es eigentlich mit wichtigen Politikbereichen, Integration, Sozialbereichen und so weiter weitergehen soll. Ist da vielleicht Stefan Kainäeda nicht ganz der richtige Mann? Nein, das glaube ich nicht. Ich meine, das, was man ihnen zugutehalten muss, ist natürlich ein extremer Verjüngungsprozess in der Partei. Die Schuhe nach Rudi Anschober waren entsprechend groß. Das kann man jetzt durchaus einmal dem Herrn Kaneda und dem Team zusprechen, dass es immerhin zwar jetzt nicht die große Vorratsbewegung war, aber sie haben zumindest die Wahl auf alle Fälle gemeistert. Team zusprechen, dass es immerhin zwar jetzt nicht die große Vorratsbewegung war, aber sie haben zumindest die Wahl auf alle Fälle gemeistert. Ich glaube sehr wohl, dass die Umweltkatastrophe im Sommer haben den Grünen natürlich in die Karten gespielt, weil man sehr unmittelbar die Auswirkungen gemerkt hat. Womit ich aber zugleich bei meinem Kritikpunkt bin, ich habe es auch zu monothematisch gefunden, nur auf den Klimaschutz zu setzen und es würde mir der Klimaschutz ein breites Feld bieten. Da gibt es ja Verbindungen zum Thema Arbeit, da gibt es Verbindungen zu Bildung und etlichen anderen Sachen. Man ist aber so auf dem drauf geblieben und hat andere Themen überhaupt nicht. Das Thema Afghanistan, das Thema Sicherungshaft, das hat man alles quasi auf den Bund geschoben, das hat man überhaupt nicht angegriffen. Das Thema Afghanistan, das Thema Sicherungshaft, das hat man alles quasi auf den Bund geschoben, das hat man überhaupt nicht angegriffen. Das Thema Integration, obwohl das nicht das Kern-Ressort ist auch von Herrn Keneda, völlig verwunderlich, dass ich diesen kompletten Wahlkampf eigentlich auslasse, das Feld, den ich anderen überlasse. Also das hat mich schon sehr gewundert und natürlich schon auch der Bereich, ja für mein Verhältnis, beziehungsweise auch was mich in den Reihen der Grünen nähert, hat das auch sehr oft übertrieben mit dem, dieses extreme Anbieten an die ÖVP, also dass ich irgendwann mal signalisieren muss, ich möchte gerne wieder Juniorpartner werden, das ist schon okay, ich kann es von mir auch plakatieren. Aber natürlich dann in jeder Diskussion, in jedem Moment irgendwie das zu betonen und auch jetzt bei der Pressekonferenz heute wieder, dass er seine eigenen christlich-sozialen Wurzeln, der Opa der ÖVP-Bürgermeister war und der Bauernhof in Kirschlag, ich habe es irgendwann einmal nicht mehr hören können. Und da ist es nicht um mich so gegangen, es ist, glaube ich, auch sehr viel in der Partei so, dass man wirklich sagt, ja, es gibt ein Ziel, wir wollen wieder Verantwortung, wir wollen mitreagieren, aber nicht auf den Ort, dass ich mich quasi immer dem Herrn Stetzer vor die Füße haue, wir haben die Schurkputz bei jeder öffentlichen Diskussion. War vielleicht ein Tick zu viel. Das haben die Grünen in der Genere immer eine gläserne Dicke, das ist ja eine ewige Diskussion schon gewesen. Sie wachsen halt langsam in Oberösterreich, aber Sie haben das historisch beste Ergebnis gehabt. Das kann man auch als Stefan Kainäder sagen. Erstmals angetreten nach Rudi Anschober. Ich würde ihn nicht als Verlierer an diesem Wahlabend sehen, weil ihm als Latte 20 Prozent zu legen, da muss ich sagen, das ist schon sehr optimistisch, was das Potenzial der Grünen in Oberösterreich betrifft. Aber man darf nicht vergessen, oder man sollte in Rechnung bringen, dass die Fridays for Future Bewegung, das ist eine breite Bewegung, diesmal erstmals wahlberechtigt war. Die waren das 2015 noch nicht. Und das ist ja quasi der Zukunftshumus, auf den den Grünen aufbauen. Aber trotzdem gab es da auch nicht das klare, deutliche Votum. muss auf den Grünen aufbauen. Aber trotzdem gab es da auch nicht das klare, deutliche Votum. Ich glaube auch, dass vielleicht viele Grün-Sympathisanten diesmal auch die MFG in Betracht gezogen haben. Das könnte ich mir auch vorstellen. Ich glaube, es war im Zuge dieser Neuaufstellung ein bisschen ein Sicherheitswahlkampf. Natürlich hat man bewusst mit dem Klimathema das eigene Klientel angesprochen. Da war es okay, den Sockel holen wir jetzt. Da mag man auch verstehen, dass er jetzt vielleicht bewusster keine neuen Themen angesprochen hat und nicht probiert hat, irgendwie Wählerschichten abzugraben. Aber so wie der Kollege gesagt hat, wenn man die Wahl-Wähler-Strom-Analysen anschaut, sind nicht von allen Parteien Richtung MFG gegangen. Es waren ja nicht nur irgendwie die FPÖ-Wähler oder sowas, dass da ja von allen Parteien konsequent durch eigentlich relativ viel an MFG geflossen. Man kann alles kritisieren, unterm Strich ist es okay. Man ist erstmals angetreten, als die eigene Partei in einer Bundesregierung, in einer Koalition ist. Das kann ja auch. Das ist ja auch eine schwierige Gemengenlage, denn die Grünen haben ja alle Hände voll zu tun, sich in der Bundeskoalition gegen die ÖVP zu behaupten. Gerade in wichtigen Themenbereichen für sie. Stichwort Zuwanderung, Integration. Also von daher glaube ich, dass man dem Stefan Keine durchaus einen Erfolg attestieren kann an diesem Wahlabend. Gerade in diesem Bundesbereich, das hätte er gewaltig ins Auge gehen können, diese Kritikpunkte, dass die Grünen in vielen Kernbereichen umfallen oder umfallen müssen, um als Juniorpartner mitzugehen, das hätte schon gewaltig blöd ausgegehen. Kommen wir noch auf die Neos zu sprechen, damit das schon abgerundet ist. Ich habe das selber gesehen, am Wahlabend war bei den Neos, den oberösterreichischen Neos, der Schweiß auf der Stirn besonders lange zu sehen. Das war ja auch bis zuletzt eine Zitterpartie. Zuerst hat es geheißen in der ersten Hochrechnung, sie haben den Einzug nicht geschafft. Dann ist das zunehmend ein bisschen besser geworden. Dann war es fix, sie sind drinnen und diese Gewissheit hatten sie auch erst gegen 22 Uhr. Aber dennoch, Herr Braun, die Neos, die gehören ja schon zum politischen Establishment. Die feiern ja jetzt schon nächstes Jahr den 10. Kindergeburtstag. Das heißt, worauf ist eigentlich dieser Einzug zurückzuführen? Ist das tatsächlich diese unglaublich gelungene Überzeugungsarbeit mit dem weitgehend unbekannten Felix Eippeltauer oder ist es einfach zurückzuführen auf die Stammwählerschaft, die die Nähe vielleicht auch schon haben, denn bei der Nationalratswahl, ich weiß nicht mehr genau, aber wir hatten es ungefähr 7 Prozent hier in Oberösterreich, da sind sie eigentlich deutlich darunter. Aber ich glaube, das trifft sehr gut. Es gibt eine Grundstammwählerschaft schon für die NEOS, die man in Oberösterreich aus mehreren Gründen nicht voll ausschöpfen konnte. In Oberösterreich waren die NEOS sechs Jahre lang nicht präsent. Sie haben keine Strukturen gehabt. Sie hatten, glaube ich, hilft es mir, aber ich glaube, sie hatten mehrere Landesgeschäftsführer, die es versucht haben und dann nach kurzer Zeit in einem Jahr wieder weg waren. Also das war schon sehr schwierig. Ich glaube, dass der Spitzenkandidat erfrischend war im Wahlkampf. Hat für mich sehr eloquent gewirkt. Aber das Ergebnis ist, sie haben es halt, sie haben sehr viel Masl gehabt, gerade geschafft. Nicht auszudenken, wenn sie es diesmal in Oberösterreich nicht geschafft hätten, noch einmal eine Durchstrecke von sechs Jahren, also das wäre sehr schwer geworden. Sie haben einige mögliche Hochburgen, zum Beispiel Linz, einfach liegen lassen, weil da die Partei zerstritten ist und chaotisch. Also von daher hatten sie wirklich mehr Glück als Verstand, dass sie es geschafft haben. Und ich glaube, die Analyse stimmt, dass sie ein Stammpotenzial an Sympathisanten schon haben. Und das war Gott sei Dank groß genug, Gott sei Dank für die NEOS, dass sie es wirklich knapp geschafft haben. Denn mit zwei Leuten im Landtag sitzen, das ist auch nicht unbedingt ein Vergnügen. Also recht viel Spielraum hat man da nicht. Die pinken Themen im Wahlkampf, die waren ja auch sehr leicht überschaubar. Soweit ich erinnere, war immer das, wir sind die einzige Oppositionskraft, weil wir nach dem Regelwerk des Proportsystems nicht der Landesregierung angehören und Kinderbetreuung, das ich sehr stark auch als ein sozialdemokratisches Thema kenne, ist das auch vielleicht doch sehr dünnhäutig oder dass das einfach auch zu wenig ist, substanziell, dass man dann eigentlich zu stark auf die Wirkung des Spitzenkandidaten setzt, der aber diese Wirkung dann doch nicht erzielt? Nein, ich bin bei einem Kollegen, ich habe den Herrn Eppl dadurch frisch entfunden in dem Ganzen, weil er hat schon ein gewisses politisches Talent, möglicherweise, ich habe mich bedingt, aber es war zumindest ein Thema da, das unter Schwarz-Blau groß war, das Thema Kinderbetreuung, das Thema streichende Nachmittagsbetreuung, das ist das, was ich zuerst bei der SPÖ gemeint habe. Da kann ich zumindest ein Thema rausnehmen und auf dem setze ich mich ein bisschen drauf. Das heißt, einfach mal aufzuzeigen, das haben die anderen aus unserer Sicht einfach völlig vergeigt, so würden es wir machen. Aber natürlich war das, was die verabsammten, ganz grob ist, nach 2015, nach dem Nicht-Einzug, dann ist ja das wirklich brach gelegt. Da war ja nichts mehr da. Da hat ja vor allem gerade der Linzer Fraktion eine freie Hand gelassen, was ja eben bekanntlich in einem totalen Chaos geendet hat. Man hat ja völlig verabsahmt, irgendwie Strukturen aufzubauen in einer Form. Wirklich sich sechs Jahre Zeit zu nehmen, eine Basis zu schaffen. Und ich glaube, ein großes Glück war, dass er auf Bundesebene mit Meindl-Reisinger durchaus jetzt einfach zu den etablierten Parteien gehören. Die haben gesagt, okay, probieren wir jetzt einmal. Aber mir war immer klar, dass es knapp wird, dass es so knapp wird, habe ich mir nicht gedacht. Aber der Senat, das ist schon zum großen Teil ein Haus gemacht. Ich meine, er hat es interessant, er hat es sehr schnell geschafft, sich von diesem Linz-Chaos ein bisschen loszusagen, weil er ja zuerst ein Teil der Fraktion, der Linzer Ich meine, er hat es interessant, er hat es sehr schnell geschafft, sich von diesem Linz-Kar so ein bisschen loszusagen, weil er ja zuerst ein Teil der Fraktion, der Linzer Fraktion war der Eipel da. Das ist ihm relativ gut gelungen, dass das auch im Wahlkampf nicht ein großes Thema war, was man dort eigentlich für einen Scherbenhaufen hinterlassen hat. Also das hat er schon sehr gescheit gemacht. Und, und, ja, ich habe ihn in den Diskussionen eigentlich nicht so schlecht gefunden, in diesen großen Runden. Mit den anderen hat es eigentlich sehr wacker geschlagen und uns ja von den quasi Großen nicht wirklich einschüchtern lassen. Herr Braun, schauen wir uns in Zukunft nicht zuletzt auch deshalb, weil unsere Zeit da jetzt schon sehr rasch voranschreitet. Im Augenblick kann sich die Oberösterreichische Volkspartei ja sehr genüsslich zurücklehnen, denn die, die unbedingt mit ihr koalieren wollen, die kann man echt zappeln lassen. Es ist nur noch die Frage, wie billig geben sie es eigentlich. Die Volkspartei hat, das ist sozusagen der Wahlarithmetik geschuldet, tatsächlich einen Sitz mehr, einen Sitz in der Landesregierung dazugewonnen, weg von den freiheitlichen. Das stärkt ja auch nochmal die Position. Wenn wir jetzt mal anschauen, die wichtigen Themen, die jetzt in Oberösterreich, die Herausforderungen, die hier zu bewältigen sind. Wir haben ja schon ein paar angesprochen, aber wo sehen denn Sie, gerade auch in den Koalitionsverhandlungen, sozusagen besondere Knackpunkte im Bereich Integration und Sicherheit, gibt es große Übereinstimmung mit der FPÖ? Bei den Grünen wird es schon viel schwieriger. Ist das wirklich schon so eine ausgemachte Sache oder gibt es doch vielleicht auch ein paar Stimmen, die sich Gehör verschaffen können innerhalb der Volkspartei, die sagen, mit dieser FPÖ wollen wir so nicht mehr, solange das nicht 100% kickelfrei gehalten ist? Oder wo sehen Sie augenblicklich die Weichen gestellt? Was dürfen wir erwarten? Ich würde schon sagen, dass der Trend in Richtung FPÖ geht. Ich glaube, dass es in der ÖVP durchaus auch Kräfte gibt, die ein Problem damit haben. Und ich glaube auch, dass die sich äußern werden. Und das sehe ich momentan als die größte Hürde an. Dass es in der ÖVP auch basierend auf den Erfahrungen dieses Wahlkampfes Stimmungen gibt, die sagen, mit denen Vorsicht. Inhaltlich, glaube ich, da teile ich die Einschätzung, dass sie relativ schnell wieder zusammenkommen, denn das Thema Zuwanderung, da hat ja die ÖVP durchaus eine Politik eingeschlagen, die nur mehr in Nuancen unterscheidbar ist von den Freiheitlichen. Und ich glaube nicht, dass die ÖVP diese Flanke wieder aufmachen will. Ich glaube auch, dass es eine Überlegung bei der ÖVP gibt und die lautet, die Freiheitlichen nicht in der Koalition zu haben, ist sicher unbequemer als jetzt die Grünen oder die SPÖ nicht in der Koalition zu haben, weil sie einfach eine, ich sage jetzt einmal, resolutere Politik dann gegen die Volkspartei machen würden. Das sind glaube ich die großen Überlegungen. Inhaltlich bin ich mir sicher, dass wie schon 2015, obwohl der Abstand zwischen den beiden Parteien nur sechs Prozentpunkte betragen hat, die ÖVP ganz klar den Ton angeben wird. Die ÖVP ist, das haben wir heute, glaube ich, von Ihnen schon gehört am Anfang, die ÖVP ist sicher eine der am besten organisierten Landesparteien in Österreich, neben der niederösterreichischen ÖVP und der Wiener SPÖ. Und das spürt man einfach. Sie hat jetzt sechs Jahre mit 36 Prozent regiert, aber man hatte den Eindruck, sie haben 48% gehabt bei der letzten Wahl. Jetzt haben sie 37,6% und einen fünften Landesrat dank der Wahlarithmetik dazu. Also es ist wirklich schon alles angerichtet für ein Regieren, so wie es die ÖVP sich in den großen Zügen vorstellt. Und das wird die spannende Frage. Welche Visionen, Fantasien, Inhalte, Thomas Stelzer, da als Überschriften vorschweben? Herr Broffer, die gleiche Frage an Sie, vielleicht nochmal mit einer leicht verschobenen Perspektive drauf. Die schwarz-blaue Koalition, so könnte man ja auch meinen, anhand des Wahlergebnisses, ist ja in Oberösterreich auch ein Stück weit abgewählt worden. Vor allem aufgrund des mangelnden Zuspruchs jetzt im Vergleich zu 2015 für die FPÖ. Würden Sie dem zustimmen oder sehen, dass die Menschen gar nicht so sehr sagen, die Karten werden neu gemischt und die haben so, die Logik gibt es sofort, die haben so hohe Übereinstimmung, dass man gemeinsam weitergehen sollte. Für mich ist es nicht zwingend logisch, weil es eigentlich nicht, wo man es jetzt rein vom Ergebnis sieht, nicht dem Wählerwillen entspricht. Also mit dem mit dem klaren Wahlverlierer Übereinkommen eingehe, ist es durchaus ungewöhnlich. Ich habe diese Frage dem Landesgeschäftsführer Hartmannsdorf gestellt. Sagt man ja, man ist da sehr flexibel. Das heißt zweitstärkste Kraft ist die FPÖ. Ich glaube, der Wahltag ist abgehakt. Für mich war das schon bezeichnend, wie die Gespräche, diese erste Sondierungsrunde, die man ja eigentlich normalerweise ein bisschen abtastend sein soll, mit wie viel Inhalt man da schon reingegangen ist. Das merkt man nicht. Es stellt sich in der Machtposition, der im Vorfeld schon klar abgesteckt hat, das sind die Themenbereiche wie Klimaschutz, Standort und Pandemiebekämpfung. In diesem Feld werden wir uns bewegen in den Gesprächen. Umgekehrt, Heimbuchner geht schon ins Gespräch hinein und sagt, den und den Landesrat will ich haben, ich habe meine Arbeit nicht schlecht gemacht. Das Zitat war, glaube ich, ich bin kein Jobhopper. Zitat war, glaube ich, ich bin kein Jobhopper. Das ist aber erst einmal die erste Runde, das ist einmal das Beschnuppern, machen wir noch einmal weiter. Also da merkt man schon ganz klar, wie man schon detailliert ins Gespräch geht und in welche Richtung es geht. Und ich glaube einfach, wie gesagt, Wahlkampf ist abgehakt und Heimbuchner ist so gescheit, dass das Thema Distanz auf Kickel sehr schnell passieren wird. Sie werden ein, zwei, drei, vier Gänge beim Thema Corona herunterschalten und damit ist die ÖVP-Seite schon relativ beruhigt. Das ist die FPÖ einfach der einfache Partner. Es hat eigentlich sechs Jahre relativ friktionsfrei funktioniert. Es hat zumindest außen keine größeren Reibungspunkte gegeben. Ich glaube, dass es einfach mit den Grünen schwieriger ist für die ÖVP, eben gerade bei diesem Großbereich Klimaschutz und man kann es nicht vergleichen mit mit den mit den schwarz grünen Jahren, die man gehabt haben in Obersteich. Da hat es wirklich Parteiklanten damals gegeben, eben das war so ein Landesrat Stocking oder sowas, die im Hintergrund wirklich ganz diese Fäden gezogen haben, also Gewichte in der Partei, die gesagt haben, wir machen das. Das hängt ja sehr viel von den Persönlichkeiten damals ab, ob das Bühringer Anschauber war. Ich glaube, dass das so in der Form auch jetzt nicht mehr funktionieren würde. Und es gibt einfach keinen Grund aus stetser Sicht, jetzt einen anderen Weg zu gehen. Wie schaut das eigentlich aus, weil sehr wenig davon gesprochen wird eigentlich im Verhältnis der ÖVP zu den Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten. Das ist ja etwas, was man eigentlich völlig vom Tisch wischen könnte oder ist da noch eine kleine Option vorhanden? Arithmetisch würde es ganz locker gehen und ich habe mir dieselbe Frage immer gestellt, warum sagt jeder entweder FPÖ oder Grüne, warum nicht mit der SPÖ? Das ist ja auch nicht aus der Welt. Da ist halt schon auch die Einschätzung die, dass mit der Landes-SPÖ, so wie sie derzeit ist, ist ein Zusammenarbeiten schwierig. Gleichzeitig kann man sich mit der SPÖ auf anderen Ebenen unter Anführungszeichen richten. Es gibt eine sehr gute Achse des Landeshauptmannes, mittlerweile zum Linkser Bürgermeister Klaus Luger. Es ist auch das Verhältnis zur Gewerkschaftsbewegung wieder intakt, auch von Wirtschaftskammer zu Arbeiterkammer. Also da hat man Möglichkeiten, ich sage jetzt einmal, in den roten Einflussbereich durchaus Absprachen zu treffen. Und man braucht die sehr angeschlagene Landes-SPÖ in Wahrheit nicht. Darum glaube ich auch, dass das nicht die erste Variante ist. Aber in der Not würde es Stelzer sicher machen. Ich glaube nur auch, dass er einfach die Freiheitlichen, wenn die Freiheitlichen, was du gesagt hast, schon sehr klar machen, dass es in der Corona-Politik mehrere Gänge ein Zurückschalten gibt. Denn ich glaube, das einfach jetzt abzuhaken und eine neue Seite aufzuschlagen und sagen, wir haben eine neue Seite, das dahinter war kritzig-ratzig und das wollen wir gar nicht mehr sehen, das wird auch in den eigenen Reihenwürde als irritierend empfunden werden. Also ich glaube, da wird die FPÖ vielleicht ein bisschen über ihren Schatten springen müssen. Wenn nicht, dann geht Stelzer sicher mit einer Hypothek in die nächsten sechs Jahre. Weil dann hat er sich im Landtagswahlkampf auf der Nase herumtanzen lassen und hat dann trotzdem wieder gesagt, kommt her rein. Herr Rohrhofer, wir hier in Oberösterreich sind ja über Jahrzehnte sehr gewohnt, sehr gewöhnt an das Landesfürstentum der Landeshauptleute, der Landeshauptmänner. Große Persönlichkeiten wie Ratzenböck, Bühringer, die haben ja wirklich so noch so eine väterliche Geste auch in die Politik gebracht. Und da auch sozusagen das Stand als Markenelement auch für sie. Bei Thomas Stelz ist irgendwie alles anders geworden. Er hat vermittelt den Eindruck, dass er mehr mit einem Managementanspruch an die Politik geht. Man hat es auch gesehen im Wahlkampf, er tritt sehr technisch auf, so wirklich wie ein Politiktechniker, weitgehend emotionslos. Und selbst bei seinem Heimatauftritt da in Wolfern, wo er eigentlich immer auf den Tisch hauen wollte, das kann der August Wöginger tausendmal besser. Das ist doch auch eine Frage, die ich aufgreifen möchte gegen Abschluss. Was wird denn Ihrer Meinung nach Landeshauptmann Stelzer, der hier zum ersten Mal Spitzenkandidat in eine Wahl gegangen ist für die ÖVP, welche Schlussfolgerungen wird er denn daraus ziehen oder welche Schlussfolgerungen sollte er aus diesem Wahlkampf ziehen? Ich glaube, es hat funktioniert. Das war der Joker vom Anfang, dass ich ihn aus der zweiten Reihe hole, der von Anbeginn klar war, dass er jetzt nicht dieses immische Landesvaters Ratzenböck-Büringer auch, der nicht einer ist, der permanent wie ein Torezellhase durch die Mengen läuft. Das war aber von vornherein klar, das war vielleicht ein gewisser Joker, aber diesen Punkt hat er, glaube ich, sehr gut gemeistert, also diesen Schritt zu machen, ich bin ein anderer Typ, ich habe einen anderen Zugang, ich habe einen viel wirtschaftlicheren Zugang, ich sehe mich wirklich als Landesmanager, die ÖVP ist natürlich auch schon einen bedeutenden Schritt Richtung rechts gerückt. Das heißt, all diese Bereiche, wo es jetzt sehr harmoniert mit der FPÖ, wäre wahrscheinlich unter Bühring in der Form nicht möglich gewesen. Aber das, ja, ich glaube, das hat er sehr bewusst zu sagen. Ich ziehe mir nicht die Schuhe des Josef Bühring an, weil das war wahrscheinlich sowieso schiefgegangen in der Form, sondern ich versuche meinen Weg zu gehen, der halt ein anderer ist in vielen Bereichen. Ich glaube, das hat ganz gut funktioniert. Also das kann man, vom Wahlergebnis her, das ist ja kein schlechtes Wahlergebnis, das kann man durchaus als Bestätigung sehen für einen neuen Kurs in Oberösterreich. Wie sehen Sie das? Also ich glaube, dass auch Josef Püringer in seinen ersten Jahren sich oft mit dieser Einschätzung herumplagen musste, dass ihm die Schuhe des Ratzenbrück zu groß sein würden. Und er hat sich entwickelt und ist heute wirklich einer der großen Landeshauptleute, nicht nur in Oberösterreich, sondern in ganz Österreich. Ich teile alle Einschätzungen. Ich glaube, dass der Thomas Stelzer eher ein Machtpragmatiker ist und keiner für spektakuläre Showauftritte. Ich glaube, und das muss man ihm zugestehen, dass er vor dieser ersten Wahl als Spitzenkandidat sehr angespannt war. Das hat man ihm manchmal durchaus angesehen. Spricht er nichts dagegen, dass man lockerer wird, wenn man zum ersten Mal selbst gewählt ist. Vor dem Hintergrund würde ich einfach einmal sagen, warten wir, was da auf uns zukommt. Und vielleicht verleiht ihm ja dieser erste Selbstgewählte, das erste Mal selbstgewählt zu sein zum Landeshauptmann, vielleicht verleiht ihm das ja auch die Lockerheit. Und wir haben in zehn Jahren die Debatte, ob wir uns jemals einen anderen Landeshauptmann wieder vorstellen können. Stand jetzt muss er natürlich noch ein bisschen zulegen, das ist klar. Ich bleibe gleich noch bei Ihnen, denn ich komme jetzt sozusagen zum Abschluss, in die Schlussstatements. Herr Braun, wenn Sie mal ein bisschen Ihre Fantasie in Gang setzen und vielleicht doch, so wie wir alle der Hoffnung sind, dass das mit der Corona-Pandemie hoffentlich früher als später zu Ende geht und wir wieder zu den Sachthemen der Landespolitik, die wirklich von Belang und relevant sind, kommen könnten. Worüber würden Sie denn gerne schreiben für Ihre Zeitung, wenn das nicht immer das Top-Thema oder das alles beherrschende Thema Covid-19 ist, sondern wieder die Landespolitik. Welche Themen würden Ihnen auch Freude bereiten oder wo sehen Sie auch Notwendigkeiten, dass diese Themen auch wieder aufgegriffen werden sollten? Das ist jetzt eine schwere Frage, weil so diese Lieblingsthemen, wo ich sage, da möchte ich mich hinein vertiefen, die habe ich ein bisschen hinter mir gelassen. Das war früher Gesundheitspolitik, aber das ist jetzt auch nicht wirklich sexy. Aber allein schon nicht mehr die Grafiken in der Zeitung haben zu müssen über Inzidenzzahlen und Impfquoten wäre schon eine erhebliche Erleichterung, weil eines, und ich glaube da gehen wir mit unseren Einschätzungen konform, eines hat die Pandemie schon gebracht, auch bei unseren Lesern, eine unglaubliche Emotionalisierung. Also die Leute sind sehr schnell auf 180. Früher musste man schon sehr provokant formulieren, um auf einen Kommentar sehr viele Reaktionen zu bekommen. Heute sind das oft Kommentare, wo ich mir denke, na gut, das war jetzt eher Routine. Und am nächsten Tag ist der Mail-Eingang voll. Also ich würde mir wünschen, wieder Journalist sein zu können in ein bisschen weniger aufgeregten Zeiten. Herr Rohrhofer, die gleiche Frage und Sie haben damit das Schlusswort. Was würden Sie ins Lachsrosa-Blatt des Standard schreiben? Ich bin beim Kollegen Braun. Also ein bisschen, wenn ein bisschen die Luft herausgeht und dieser Spalt in der Gesellschaft wieder deutlich mehr zugeht und diese Aufgeregtheit zurückgibt, Das wird allen guttun in der Gesellschaft. Ja, und natürlich hast du einfach viele Themen, die jetzt überlagert worden sind. Das ist das Thema, beginnen wir mit dem Thema Integration. Das wird jetzt irgendwann ans Zahlen gehen. Das heißt, das Thema, was kostet uns die Pandemie die nächsten Jahre? Das Thema Wirtschaftsstandort. Wir haben ja auch das Thema des neuen Unistandortes. Also da gibt es schon viele Bereiche, die durchaus sehr spannend werden, wo es spannend wird, darüber zu schreiben, aber die natürlich jetzt durch die Akutlage immer noch sehr überlagert werden. Ja, ich mache hier einen Punkt, sage vielen herzlichen Dank Ihnen beiden für diese spannende und sehr anregende Debatte, die uns sicherlich weiterhin beschäftigen wird. Vielen Dank Wolfgang Braun, stellvertretender Chefredakteur der oberösterreichischen Nachrichten und Markus Rohrhofer, oberösterreichischer Redakteur der Standard. Ja, bedanken darf ich mich auch bei den Zuseherinnen und Zusehern von DorfTV, die wieder mit Interesse dabei waren. Ich kann natürlich wie immer zum Abschluss versichern, die nächste Sendung kommt ganz bestimmt. Ich habe jetzt noch für die kommenden Tage noch nichts auf dem Programm, aber das wird sich bald ändern, denn dann im Oktober geht es dann sicher weiter. Auf jeden Fall möchte ich heute Abend wie immer mit dem Ersuchen schließen. Bleiben Sie dem Sender Ihres Vertrauens, nämlich DorfTV, auch weiterhin gewogen. In diesem Sinne darf ich noch einen schönen Abend wünschen und sage auf Wiedersehen.