Wir sind hier beim Waschenhofen, hoch über Galener Kirchen, im sogenannten Parkhäusl. Und da haben wir wieder einmal einen Rauchfangkehrer erlebt, wie er lebt und lebt, sozusagen. Der Herr Karl-Steitel Hans hat uns das vorgeführt, wie er seinerzeit, nur in seiner aktiven Zeit, den Beruf des Rauchfangkehrers ausgeübt hat. Wir haben das jetzt gesehen, du bist deinen Kamin da hinaufgeklettert, hast oben rausgeschaut, du hast deinen Kamin gereinigt und jetzt hätte ich ein paar Fragen an dich und zwar, was hast du da für ein Werkzeug mit, beziehungsweise zuvor, zuvor manns und erklärt wer es bist und wie bist auf die idee kommen den beruf des rauch von carers zu erlernen waren aus und ausgeführt und dann reden wir dann über den werkzeug ist ja im februar 1940 bin ich in Pockreizen bei Grein geboren, habe dann vier Klassen Volks- und Hauptschule gemacht. Interessanterweise habe ich einen gebürtigen Pappner Kirchen zum Verdanken. Der war damals in Klamm bei Greinbecker und ist mit dem Brot immer ins Elternhaus gekommen. So der Panzer raufgegangen, war es in Poppenkirchen, so der Lehrboden. Na ja, dann habe ich mal das interviewt gehabt, das Vorstellungsgespräch, die Abnahmeprüfung und am 17. April 1955, also kurz darauf, habe ich meinen ersten Lehrtag gehabt. Du hast deinen Beruf dann ausgehobt und dann seid ihr unterwegs gewesen sozusagen. Und dann habt ihr zu den Bauernhäusern gehen müssen, zu den Einfamilienhäusern gehen müssen. Und dann hat es die verschiedenen Kamine gegeben. Warum hat es so große Kamine gegeben, dass ihr da aufgeräumt habt? Das hat den Vorteil gehabt, weil man mehr Öfen anschließen konnte. Nicht nur in den Schliffen rauf, sondern auch andere Zimmeröfen. Da hat das Stockwerk gar keine Rolle gespielt. Und du hast ja, wenn du in den Kamin reingeklettert bist, sozusagen den ganzen Werkzeuger mithaben müssen. Ja. Oder wenn du da re eingeklettert bist. Und jetzt die Frage, wann bist du eigentlich von Dänbach, von Bad Kreuzen nach Goldenkirchen gekommen? Auf einmal Leute zu mir jeden Sonntagnachmittag, wer steht vor dir, wie mein Ex-Chef, der hier rein ist in Kelmuth. Ja, da hab ich gesagt, ich hab gehört, sie sind Raffelkehrer und ich suche ganz dringend ein Gesinn. Hat er dann ein super Angebot gemacht. Und jetzt kommt das Wörtchen aber. Und ich war nachdem das, ja, mit meiner Lehrmassenarbeit auch im guten Einvernehmen da, wollte ich nicht weggehen. Aber das Angebot hat mich durchgejuckt. Na ja, 2. Jänner 1962 in Goli. So lange bist du in Goli? Nein, das ist super. Und du hast natürlich deinen Beruf ausgeübt bis zu deiner Pensionierung? Mit Leib und See. Juhu! Juhu! Und jetzt zu deinem Beruf selber nochmal, dass wir zurückkommen. Was hast du da für ein Werkzeug eigentlich mit gehabt? Was ist das da? Oder wie habt ihr es in der Fachsprache? So ein Beispiel ist das Sparherz-Zeug. Das ist der Cemperl und das ist die Stangelbürste. Den haben wir in der Lenkenhand getragen von Haus zu Haus. Also in erster Linie haben wir ein paar Wände, dort sind wir beim Kachelofen gekommenchen. Das war ganz wichtig, nicht? Ja. Und dort am Viererhagel, wie ich eben gesagt habe, die Stanglbürste und das ist der Cembal. Das sind echte Russfeure. Und das nächste? Und das war die Kehrbürste. Allerdings ist das nur zum Graftalieren. Früher war die Kehrbürste selbstverständlich auch aus Stahltraht. Der Kopf war größer bzw. wir hatten auch aufgeschrauben können oder auch mit einer Einlage. Es hat Einlagen gegeben um den Kopf. Diese Bürste ist eigentlich mehr zum Kartellieren. Und da sind wir dann mit, das war der Stoßer, so sind wir dann in der Lenkwand haben wir die Kessel, also das Speicherwerkzeug gehabt. Rechts auf der Schulter die Kaminbürsten zum Kaminkehren. Und da haben wir dann noch gehabt die Kabine, die machen wir dann draußen mit dem Montuch. dann draußen und mit dem Montuch und das war das Schiereisen. Mit diesem Schiereisen haben wir dann ein paar Kamine, ein paar Söchen und überall, wo sehr viel Bechtungshalz entstanden ist. Das haben wir dann so runtergekratzt. Du hast dir dann noch eine Tasche umgehängt und da ist einiges drinnen. Was hast du eigentlich in dieser Tasche drin? Die meisten Raufengremeister haben kein Buch gehabt, manchmal eine Liste. Dann haben wir noch drinnen gehabt, für die engen Kaminen, den Schlüssel, Zylinderschlüssel, wie man sagt. Dann haben wir drinnen gehabt ein kleines Verbandspackerl, eine Geldtasche und natürlich jetzt kommt das Interessanteste. Zu dieser Zeit haben wir sehr, sehr viel Jausen bekommen. Die haben wir nie, hätten wir nie weggebracht. Dass ich nicht vergiss, du hast auf der Schulter noch so eine Haube oder was ist das genau? Das ist die Kabine. Das ist die Kabine, die haben wir als erstes aufgesetzt. Und zwar hat das die Kabine, denjenigen sehen, also diesen sehen, dass hinten über den Rücken schön weit hinunter geht, damit uns in den Rücken, also im Hals, kein Ruß hineingerutscht ist. Und ganz wichtig war noch das Mundtuch, dass wir möglichst wenig Ruß und Rauch einatmen haben können. Aha. Ja, das war das Mundtuch. Und das hast du immer mitgekriegt? Immer auf der Schulter, ich hab eine blanken Schulter, die hat man so zusammengelegt, auf die Schulter, das Scherzen drauf und so hat es festgefallen. Der Rauch vom Kehrer ist eigentlich ein Glückssymbol. Warum eigentlich? Er hat einmal gesorgt, dass möglichst wenige Brände entstanden sind. Und das war das Glück für die ganze Bevölkerung. Und er wurde immer gern gesehen, hauptsächlich. Ein wenig eine Feuersgefahr. Da haben wir dann die Arbeit gemacht und dann hat es sich dann so ergeben, dass wir gesagt haben, das ist ein bisschen unser Glück. Also der Rauchfunkherr ist eigentlich der, der das Haus vor Brand geschützt hat. Manchmal war es so, ich bin reingekommen zu ihnen, man hat wieder Glück gehabt, wir sind gerade reingekommen, man hat wieder Glück gehabt, wir wollten gerade weggefahren. Dann habe ich darauf gesagt, nicht nur das Glück, nicht der anderen das Glück bringen, sondern auch selbst eines haben. What?