Die LiteraturgalLiv Salzburg übernehmen konnten. Willkommen zu einem Abend mit Arles Brandstetter und seiner Lebensreise, gelehrt, geistreich, philosophisch, humorvoll, sprachspielerisch, erschienen 2020 bei Residenz. Wenn Sie das Buch nicht ohne dies bereits kennen, freuen Sie sich darauf. Wir freuen uns sehr, dass wir Universitätsprofessor Dr. Alice Brandstetter, mehrfach ausgezeichneter Autor, unter anderem Stifterpreisträger, Mitglied des Allerweit Stifterinstitutes, auf seinen Fahrten begleiten werden können. Mit einiger Verspätung. Sie wissen, dass die Buchvorstellung bereits vor etlichen Monaten für vergangenes Jahr vereinbart war und wie so vieles auch unter Umständen vertagt werden musste. Umso schöner, dass es nun geglückt ist, dass wir Professor Brandstätter einmal mehr in Linz begrüßen können, in einem, wie wir finden, dem anders besonders entsprechenden Kontext. Vor dem Hintergrund oder eigentlich inmitten dieser Ausstellung, in der seine, Franz Stetters jahrzehntelange Verbundenheit mit dem Residenzverlag auch angesprochen und sichtbar wird. Eines für die Präsentation in Linz gestaltete Vitrine führt zurück in die Anfänge nicht nur des literarischen Programmes von Residenz, sondern in die Anfänge eben dieser besonderen Beziehung zwischen dem Schriftsteller Alois Brandstetter und seinem Verlag. Sie werden heute auch dazu etwas hören. Die ausgewählten Dokumente, erstmals der Öffentlichkeit zugänglich, nämlich die aus dem Besitz von Franz Brandstetter, sind Teil des literarischen Vorlasses von Professor Brandstetter, den das Land Oberösterreich, das Stifterinstitut, gerade eben erwerben konnte. Eine erste, gewissermaßen eine Vorauslieferung mit frühen Typoskripten und Formalkorrespondenz, kam anlässlich der Eröffnung der Ausstellung ins Haus in das Oberösterreichische Literaturarchiv. Sie können einige wenige Blätter hier sehen, in Zukunft ganz bestimmt sehr viel mehr. Für dieses Vertrauen in das Adalbert-Stiebz-Institut und seine Arbeit möchten wir uns bei Adolf Brandstetter auch in diesem Rahmen nochmals ganz, ganz herzlich bedanken. Nach einem langen Anlauf, also endlich, herzlich willkommen, lieber Herr Professor Brandstetter, hier links bei Stifter, bei Ihrem Publikum, bei uns. Wie schön, dass Sie da sind. Zum schönen Anlass dieses Tages dürfen wir einen besonderen Gast begrüßen. Universitätsprofessor Dr. Hans-Jürgen Schrader, Genf, hat nicht nur den Vorlassbestand eines Brandstreiters und persönliche Materialien und und Privaterrespondenz durch eine Schenkung großzügig bereichert. Er steht seit vielen Jahrzehnten in enger Verbindung zu Autor und Freund Brandstetter, hat immer in ihm gearbeitet und vorgetragen und wird das auch heute tun. Prof. Schrader wird zur Lebensreise sprechen und vielleicht auch ein wenig über gemeinsames Reisen. Wir freuen uns darauf. Vielen herzlichen Dank für Ihr Kommen den ganzen weiten Weg. Mit Professor Schreuder begrüßen wir die Präsidentin der Österreich-Gesellschaft in Genf, Elisabeth Grauer, sehr herzlich in Linz. Grau sehr herzlich in Linz. Ehe sich die Ausstellung Residenz morgen auf den Weg machen wird, ein unschuldiger Euphemismus, sie wird morgen abgebaut und zwar gleich in der Früh, darf ich mich an dieser Stelle nochmal sehr herzlich bedanken bei unseren Kooperationspartnern und den unmittelbaren Umsetzung des Projektes Beteiligten. Für die wie immer so kompetente wie freundschaftliche Zusammenarbeit Dr. Manfred Wittermeier, Leiter des Literaturarchiv Salzburg und Dr. Bernd Judex, wissenschaftlicher Mitarbeiter dort selbst und Ehegeist übrigens des Instituts. Es war uns und das Erlebnis von zahlreichen Besucherinnen und Besuchern eine große Freude. Wie schön, dass Sie heute da sein können. Ich bedanken mich jetzt auch bei Frau Dr. Claudia Romeda, Residenzverlag, sie musste sich leider für heute entschuldigen, bei Gerald Tankwerker und Gerhard Spring, die die Inhalte dieser Ausstellung in Szenen gesetzt und für uns neu eingerichtet haben und das sogar zweifach während der veranstaltungsfreien Zeit im Sommer, was ein veritables Dichter-Großraumbüro. Nun haben die Schreibtische Platz gemacht für Lesungen. Gerald Tankwerker ist heute bei uns. Schön, dass du gekommen bist. Vielen lieben Dank allen, auf denen ich jetzt nicht nenne aus zeitlichen Gründen, dass etwas so konstruktiv, verbindlich und in Herzlichkeit abgewickelt wird, wie es hier der Fall war, das ist nicht selbstverständlich. Nun brechen wir auf zur Lebensreise mit geistlich-geistiger Mitzehrung, also, um alles Brandstätter abgewandelt zu zitieren, Cum viatico in den Allem einen guten Abend mit alles Brandstätter und seinem Freund Hans-Jürgen Schreiner. Vielen Dank für diese freundliche Begrüßung hier im Stifterhaus. Wir sind sehr froh, dass eben nach Ausstellung das Buch vorgestellt werden kann. Es ist nicht ganz neu. Dadurch habe ich eine etwas schwierige Aufgabe, da hier die Gemeinde Alois Brandstedt ziemlich gut vertreten ist. Es werden sehr viele das Buch, das Ihnen jetzt vorgestellt wird, schon kennen und können dann im Chor mitsingen. Ich habe das unterschrieben, überschrieben, diese begrüßenden Worte und diese Hinführung zu dem Buch. Frau Dallinger hat gerade eben gesagt, geistig-geistliche Wegführung. Ich habe das überschrieben, Generalmeichte beim heiligen Aloysius, Aloysius Brandstetters Lebensreise. Vielleicht zu Ihrer Information, wir haben, Professor Brandstetter hat sich das so gewünscht, dass erst diese Buchvorstellung kommt, dann wird er eine kleine Erwiderung, eine Rede mit seinen Erinnerungen an den frühen Residenzverlag machen, ein kleines Textlein vorlesen und wir schauen dann auf die Uhr, wie viel Zeit uns bleibt für ein kleines Gespräch zwischen uns beiden. Das können wir länger oder auch kürzer gestalten. Es mag recht ungewöhnlich erscheinen, eine Buchvorstellung für ein Literaturwerk zu geben, das bereits seit zehn Monaten auf dem Markt ist, das gleich nach dem Erscheinen in die besten Liste der zehn meistverkauften Bücher Österreichs aufgestiegen ist und sich dort über Monate hindurch behaupten konnte, das entsprechend von der Kritik des Landes diskutiert wurde, in kürzester Zeit komplett ausverkauft war und dessen verbesserte Neuausgabe nun auch schon wieder seit sieben Monaten verfügbar ist und in den Buchhandlungen des Landes nachgefragt wird. Ebenso wird erstaunen, denke ich mir, dass diese Vorstellung der Lebensreise bis seit nunmehr genau einem halben Jahrhundert zweifellos getreuesten und sicher produktivsten Autor des Residenzverlags, also bei in meinem bücherschrank sind das eineinhalb regale gehalts brandstätter bei residents dass diese diese vorstellung nicht schon zur werbung sondern ein letztlich der finissage der bunten teils auch im selbst gewidmeten Ausstellungen, Sie können nachher eben vergleichen mit Bach als relativ junger Mann und in seiner heutigen Darstellung Erfolg, der damals fast die gesamte Avantgarde der österreichischen Literaturversammlung und auch international zu Gehör bringen konnte. Der Buchmarkt hat sich freilich seit jenen frühen Jahren gravierend verändert. hat sich freilich seit jenen frühen Jahren gravierend verändert. Konnten damals noch die meisten Erfolgstexte der hier kooperierenden jungen Genies schon nach einem, allenfalls nach zwei Jahren, in Lizenzausgaben der großen Taschenbuchverlager international verbreitet und wahrgenommen und Absatz finden. Brandstetter's erste Residenzbetten, die Überwindung der Witzangst und Ausfälle und seither dann auch der erste große Bestseller zu Lasten der Briefträger in den frühen 70ern war auch beim ersten Dutzend seiner Residenzbücher mit Großauflagen bei DTV erschienen, geben solche verlagsten, länderübergreifenden Übernahmen in der fortschreitenden Krise des Blutmarks nur mehr ausnahmsweise möglich. Viele erfolgsverwöhnte Autoren aus Österreich sind zu finanzkräftigen Unternehmungen meist nach Deutschland abgewandert. Residenz und Brandstätter aber haben einander über Flauten und Krisen hinweg Rosso Modo die Treue gehalten. Seit der Verlag 2015, den für seine Beachtlichkeit viel zu wenig bekannt gewordenen Künstlerroman um die beiden Maler Übens und Deid, Luigi's Abbildbild vorgelegt hatte, kam 2018 zu seinem 80. Geburtstag eine extrem preisgünstige Kassette aus alten und neuen seiner belletristischen Arbeiten heraus und nun mit dem Titel Lebenszeichen ein Band mit neuen, pfeffrigen, wie bis hin zu Földons und Essers im vergangenen Jahr 2020 und wie gesagt 1921 in einer Neuauflage, die allerdings im Impressum gar nicht als eine solche erkennbar ist, obwohl vieles daran geändert ist. Sie müssten eigentlich, wenn Sie sich ein frühes Exemplar gekauft haben, noch mal eins wieder kaufen, dann haben Sie teilweise ein ganz neues Buch. Da hat er also sein mit 395 Seiten überhaupt umfänglichstes Werk, seine große Rückschau herausgebracht, die Lebensreise. Selbst der von ihm selbst gern als sein Nachsommer bezeichnete umfänglichste seiner Romane, die Mühe, hat es nur auf 334 Seiten gebracht. Also, wesentlich stärker. Das dicke Ding führt nun bis ins Aktuellste und uns allen auch aktuell noch traumatische Gegenwartsgeschehen hinein und benennt eben auch die Ursache, weshalb ein Festakt mit der Vorstellung des Buches hier im Stifterhaus in das Brandstätter gleichzeitig auch seinen gesamten literarischen Vorlass verfügt hat, der es zu spät erfolgen konnte und es auch nur wenige und kleinere öffentliche Lesungen daraus halt leben kann. Da spricht er nämlich am Ende dieser Lebensreise, und ich darf daraus zitieren, über die Corona-Krise, die Pandemie, der Covid-19-Infektion. Jetzt schreibt er da, wo ich mein Leben literarisch abschieße und zu Ende bringe, die Lebensreise also sich seit ihrem Ziel nähert. Abstand halten, geheim bleiben, Menschenansammlungen müssen unterbleiben. Es gilt das Besuchsverbot in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. Als er das im April vergangenen Jahres niederschrieb, konnte er noch nicht ahnen, dass nach dem damals vermeintlich schon erreichten Höhepunkt noch über ein Jahr lang Welle auf Welle den Besuch kultureller Veranstaltungen und Dichterlesungen verunmöglichen würde. Selbst jetzt, da die Kontaktverbote vorsichtig gelockert werden, scheint die dort mit Pestzeiten verglichene Zeit der Quarantäne und der Vorschriften des Abstandshaltens und der Gesichtsmasken noch lange nicht überwunden. Leitmotivisch angeredet wird in diesem Buch der bekannteste der Pestteiligen, der auch schon der geheime Held des letzten Romans gewesen war, der auch schon der geheime Held des letzten Romans gewesen war, insofern Grüns und van Dijk diesen Prinzen Louis III hätten porträtieren sollen, was sie aus verschiedenen Gründen dann doch nicht vollbracht haben. Aloysius von Gonzaga, der sich 1591 bei der Pflege Pestkranker angesteckt hat und dadurch schon jung gestorben ist. Pflege Pestkranker angesteckt hat und dadurch schon jung gestorben ist. Dieser auch als Schutzheiliger der Studierendenjugend und als Keuschheitsideal wieder alle körperlichen Anfechtungen verirrte Ausbund ästhetischer Frömmigkeit ist ja Brandstetters ihm durch die Taufe zugewiesener Namenspatron. auf zugewiesener Namenspatronen. Verwundern mag es sie schließlich, dass der Autor sich zur Vorstellung seines an einen so kompromisslosen jesuitischen Heiligen adressierten, damit stärker als all seine früheren Bücher auf religiöse, auf ekklesiale Themen bezogenen, also sehr katholischen Buchs, auf ekklesiale Themen bezogenen, also sehr katholischen Buchs, das zugleich auch wie die Kritik, die Jan-Golf Herrkeiliger an Leusinger Spiete für uns in der Presse schrieb, gegen reflektierende Begegnungen und Denkimpulse eine komplette österreichische Kultur- und Literaturgeschichte der Nachkriegszeit und also ein eminent österreichisches Buch ist, ausgerechnet einem aus der Frankofon- und aus der französischsprachigen Schweiz herbeigelufenen norddeutschen Protestanten aus der Gruppenverteidigung. Die Wahl einer solchen Fremdperspektive mag Ihnen dadurch erklärbar und hoffentlich auch erträglich werden, dass ich Alois Brandstädters frühester akademischer Schüler war. Bei dem wurden viereinhalb Jahre älteren Altgermanistikassistenten, gleichsam der erste Österreicher meines Lebens, habe ich vor 60 Jahren in meinem ersten Studiensemester an der Universität des Saarlandes eine Einführung ins Gotische absolviert und die gotische Bibel des Wohlfühler-Mitglieds studiert. Der Erzähler seines frühen Briefträger-Romans nennt sich einmal der letzte Gut. Das versteht sich aus dieser Tätigkeit. Dieser nach Österreich heimwehkranke Lehrer hat mir dann das weitere Studium in Wien empfohlen, was in allen Konsequenzen meines eigenen Bildungswegs und der Bildung meines Aufstandes für mich lebensentscheidend geworden ist. Als er später im Feld der schönen Literatur bekannt wurde, als wir uns kennenlernten, war der Bart noch lange nicht da, da war er noch viel jünger. Also als er später im Feld der schönen Literatur bekannt war, haben wir einander dann wiedergefunden. Ich durfte ihm Wort schenken, bereits zu seinen Auszeichnungen 1984 im Rabo-Preis, später in Klagenfurt zu seinem 70. Geburtstag, dann hier in Linz zum Stifterpreis, 2005 in Wien zum Stocken, nein, 2005 war der Stifterpreis und dann in Wien zum Joggerpreis des österreichischen PEN 2019 darbringen, wie er umgekehrt sich nicht zu schade war, die Laudatio zu übernehmen, als mich die Republik Österreich mit einem Ehrenkreuz bedachte. als mich über die Österreich mit einem Ehrenkreuz gedachte. So gibt es eine ebenso langjährige, wie durch regelmäßige Gedankenaustäusche, Besuche hinüber und herüber, gemeinsame Reisen in Österreich, Tschechien, Deutschland, Frankreich und der Schweiz, intensivierte Familienfreundschaft. Und wie viele der Früheren habe ich auch dieses neueste Buch bereits im Manuskript kennenlernen und hier und da ein bisschen vorlektorieren dürfen. Ins druckfrische Exemplar der Erstausgabe hat er mir hineingeschrieben, Freude und Gewinn währends mit dir, Hans-Jürgen, über das Verhältnis von Scientia und Pietas mich zu unterhalten. In aller Kürze will ich das hier wenigstens versuchen. Alois Brandstetten schreibt hatte von Anfang an eine starke Inklusion zum Autobiografischen. Nicht allein in den seinen nun mitbegründenden Sommer- und Wintergeschichten aus der oberösterreichischen Kindheit, die ihn zum scharfsichtigen Zeitzeug längst vergangener bäuerlicher Lebenswelten in der Bundes gemacht haben. In vielen Essays und Fögetons spricht er ebenso im eigenen Namen aus eigenen Erfahrungen und Ansichten. Auch seine fiktionalen Romanen und Erzählungen verarbeiten, transformiert in die auf Abstand vom Ich gerückten Redeschwelle seiner Protagonisten häufig eigenes Erleben. Sie spitzen als ein geistiges Probehandeln eigene Denkmöglichkeiten zu und überspitzen sie häufig. zu und überspitzen sie häufig. Im Rückblick auf die eigene, und so ist der vollständige Titel, Lebensreise, Wallfahrt oder Werdegang und Lebenslauf, nun spricht der Autor ganz entschlossen und pronunziert im eigenen Namen. Ich, Alois Brandstetter. Die Erwartung, naheliegende Erwartung zunächst einmal, die Erwartung einer systematischen Anordnung nach Lebensetappen, also von A über B und C nach D und eines darin ausgewiesenen Bildungsritts, die er in seinem Alois-Essay in der kleinen Menschenkunde gegeben hat. Da heißt es, mein Entwicklungsroman lautete Loisi, Loise, Lois, Alois. Das ist der Entwicklungsroman. Eine solche Erwartung aber ging er gründlich viel. aber ginge gründlich viel. Die oberösterreichische Kinderzeit, die rebellischen Pubertätsjahre an der Winsterbischöflichen Priesterschule Petrinum bis zum traumatischen Rausschließ und die Notwendigkeit, säkularen Wels zu maturieren, das Wiener Studium, die Assistenten- und Dozentenjen Jahre im Saarland, die Vertretungsprofessur in Salzburg und die lange Klagen vor der Wirkungszeit als Ordinarius der Altgermanistik und Linguistik, nun schon mit Frau und beiden Söhnen, in allen Ferien im Beulenthaus auf dem Weinberg der Heimatgemeinde Piche bei Wels, werden zwar immer einmal wieder in diesem Buch thematisiert, doch keineswegs im beratlichen Prozess und Progress eines Entwicklungs- und Bildungsgangs von Möhrs und Kleinhäusler Kind mit den Lehrer- und Wanderjahren bis zum Familienvater, Universitätslehrer und Gelehrten oder in der eher noch fruchtbareren Parallellaufbahn zum renommierten Schriftsteller, schließlich der zum Amateurkünstler, zum Landschaftsporträt und Architektur, insbesondere auch Kirchenmagnat. Eine im Band vorausgestellte Gebrauchsanweisung stimmt darauf ein, dass Brandstetter auch im Rückblick ins eigene Leben der meandrierenden Erzählweise seiner Romane treu bleibt. Wo ein Wort sprachkritisch, reflektierend und sprachspielend das andere gibt, einer Assoziation zunächst vom Hundertsten ins Tausendste fortlüpft. Für sein Protokoll dieser Lebensreise, mit Erinnerungen an frühere Italien- und Romfahrten, mit Anmerkungen auch zu meiner liserabischen und religiös-kirchlichen Sozialisation, nämlich bittet er darum, sich als helletechnisch einige Freiheiten herausnehmen zu dürfen, auch Seitenwege zu nehmen. Er verheißt unter Berufung auf die Stream of Consciousness Technik des James Joyce, der, wie er uns lehrt, mit Taufnamen James Augustine Aloysius Joyce hieß und somit als Namensvetter mit übrigens ähnlicher geist und Wichterziehung als Geistesverwandt reklamiert werden darf. Also das unter Berufung aus Joyce darf eher ein umwegfreundliches Schlendern sich erlauben, das nirgends verweilt, aber vorwärts zurück im Wechselschritt beharrlich auf schon angesprochenes wie auf übersprungenes zurückkommt. Im Gegensatz zum Ordo naturalis, zur normalen Verlaufsform geradlinigen Durcherzählens, beruft er sich 300 Seiten später, ohne sich viel zu scheren, alles chronologisch auf die Reihe zu bringen, auf die erlaubte Künstlichkeit des Ordo Artificiales, dessen willkürlich scheinende Sprünge und Würfe zufolge der Chaostheorie doch endlich in ein kosmisches Gefüge zurückblicken. Richtschnur und organisierendes Zentrum dieser Lebensbeichte ist eine vor dem deshalb immer wieder angemeldeten Schutzpatron Aloysius abgelegte Generalbeichte. als nächstes am 21. Juli jeden Jahres, also an seinem Namstag, in der ursprünglich protestantischen, dann jesuitischen Kirche, dem Numerium Dom in Klagenfurt, meditierend eine Andacht und somit eine Zwiesprache mit dem Heiligen Aloysius gehalten. Eine Begegnung mit dessen Kopfreligion in der Aloysius Basilica, seines Geburtsortes Castiglione delle Stiviere, kam aber der Zeitmangel bei einer Durchreise von Genua am Anfang der Klagenfurter Zeit, Mitte der 70er Jahre, ebenso die verschlossenen Domtüren bei Castiglione Recherchen für den Künstlerroman 2015 eine solche Direktbewegung verhindert hat, erst am Namenstag 2019 zustande, nachdem, nach dem Sucher im Autor zum 80. Geburtstag, eine Castiglione-Wallfahrt in ihrer Begleitung geschenkt hat. Zitiere, es hatte mir vom Besuch der Kopfregie, ich will meines Namens Patrons, vielleicht zu viel erwartet. Eine Erscheinung, eine Vision, aber die Verweildauer vor dem Totenkopf war, obwohl ich nach dem Gottesdienst den ersten Anrang von Leuten vorübergehen ließ und als letzter zu ihm hinaufstieg, doch zu kurz, um beim Betrachten dieses Hauptes alles andächtig zu bedenken. Selbst mir, dem altgewordenen, 80-jährigen Petriner, der bei meiner Beifahrt zu deinem Santuario, vor allem in der kurzen Angeacht vor deinem Haupt über dem Hauptteiltag viel scheinbar verloren gegangen ist, da kalte Glaubtes wieder lebendig geworden und wie blitzartig eingeschossen war. Ich stehe noch immer, noch immer vor deiner Kopfrediquier, ich stehe und stagniere, bewege mich also nicht vom Fleck. Ihre Bewegung ist also nicht vom Fleck. Aber es ereignen sich angesichts dieses Totenkopfes Abenteuer in meinem Kopf. An diesen Abenteuern seiner Generalbeichte lässt uns die vorliegende Lebensreise fast 400 Seiten lang durchaus vergnüglich teilnehmen. durchaus vergnüglich teilnehmen. Der von Brandstätter als hochartifizierter Erzähler hochgeschätzte Wilhelm Rabe, also der realistische Erzähler des 19. Jahrhunderts, längst, ehe ihm für seinen Schellmann-Roman Altenwährung der Rabe preis, als seine früheste große internationale Auszeichnung zu erkannt wurde. Dieser Venerable hat 1881 unter demselben Titel Generalreichte unkommentiert, bloß mit jeweiliger Jahresangabe die erstaunlich umfängliche Liste seiner richterischen Werke zusammengeschrieben. Also die Beichte ist einfach nur eine Titelliste von der Chronik der Sperling-Klasse bis alters 1084 Titel mit der jeweiligen Jahreszahl, damit bei jeder zwischen den Daten eine Poetenexistenz herauslesen könne. Das Leben ist diese Poetenexistenz dieser Titel. Dem hatte schon Ende April 1875 Rames, ohne Spitter-Raphorismus, entsprochen, meine Bücher gewonnen, mein Leben verloren. Im keineswegs unkritischen Zwiegespräch mit Aloysius, hatte der denn gar keinen Blick, stellte ihm die Frage für die Schönheiten der Natur, wurde nicht seiner Askese unmenschlich, wenn aus Furcht vor Versuchung Frauen nicht einmal anschauen, nicht einmal der Mutter die Hand geben wollte. und Inquisition und Hexenverbrennungen gesagt. In diesem Zwiegespräch also mit dem Aloysius, das ist teilweise ein Bestreitgespräch mit ihm, offenbar waren Städter, die sich auch in einem äußerlich eher stationären und ereignisarmen Leben ein unendlich facettenreiches Panorama eines durchlebten Zeitalters entbindet, an philosophischen, künstlerischen, vor allem literarischen Anregungen und Begegnungen, an politischen Ereignissen und Kontakten, an Gestalten, Progressen und Kuriosa der wissenschaftlichen Welt, wie eben auch im Bereich des Kirchlichen und des Religiösen und auf das im Gespräch mit dem Heiligen alle abschweifenden Episoden und Anekdoten immer wieder zurückgebunden werden. Also es geht immer eigentlich von all diesen Exkursen wieder zurück auf diese zentrale Frage. Nicht nur der eigene verfehlte Jugendwunsch, sich zum Priester zu bilden, auch die erstaunlich vielen ersatzweise gewonnenen Bücher der eigenen poetischen Produktion erfahren dabei vielfältig kommentierende Aufschlüsse. erfährt man gleichsam nebenbei kurzweilig sprachgeschichtliche Belehrungen und eine Übung in kritische Sprachbeobachtung. Zunehmend werden die Mosaiksteine des Lebens- und Werdegangs, der Reflexe auf Zeitgeschichte und Vergangenheit, durch Exkursen durchbrochen, durch schonungslose Einbekenntnisse erliebter körperlicher, psychischer, schriftstellerischer Krisen, durch Beispielerzählungen von Misserfolgen, Ländler und Passagen über Malerei, insbesondere die unerreichten Maler des Lichts, wie Ergrego oder Segantini, über Generationenkonflikte, Kleinheit und Größe, Hygiene und Frömmigkeit, und Größe, Hygiene und Frömmigkeit, über das Leutseligsein und Leutseligsein wollen, über das der Metapher vom Lebensgang, Inherente und seinem Ziel zustrebende gehen. Lesend wird jeder, der sich in den Mahlstrom dieses Erinnerungsflusses hineinziehen lässt, mitgrößern. Im dadurch ausgelösten eigenen Assoziieren wird der Stream of Consciousness des Lesenden in Gang gesetzt. Selbst wenn man sich, diejenigen, die es gelesen haben, können das vielleicht bestätigen, selbst wenn man sich bisweilen erschlagen fühlt durch Gründlinge an erwähnten, guten Teils bekannten, oft aber von der eigenen Lebenssphäre her unbekannten, ja kaum nennenswerten Namen, rettet man sich doch rasch wieder zu den nachfolgenden Namen und Ereignissen, die dem eigenen Erfahrungsschatz nahestehen und ihn dann substanziell bereichern. Ein dringender, wenn gleich für literarische Wbe höchst ungewöhnlicher Wunsch, deshalb finde ich es etwas schade, dass heute niemand von Residenz da ist, denn Herr Rufsch ist auch an den Verlag gerichtet, wäre für die nächste Auflage als von der Struktur des Buches her unerlässlich anzumelden, da es im assoziierenden Erzählaufbau fast unmöglich ist, jedenfalls in einer schweren Geduldsprobe wird, wiederzufinden, wo hier von Kaiser Maximilian I. und wo von Karl I. und Zitter die Rede war, was an so vielen Stellen über Ingeborg Bachmann, über Thomas Bernhard oder HC Achtmann gesagt wurde, was über Kirchenleute, Päpste oder Widerspenstige, Fromme wie Hans Küng oder Spötter, wie Oskar Pannenzauer, wie Josef Winkler, über Maler wie Hans Fuchs oder Sepp Schmölzer, in diesem Buch ist ein Personenregister eigentlich unerlässlich. Streng genommen müsste man sogar ein Sachregister erbieten. Denn wenn man einmal sich wie ins Schlaraffenland hinein, Sie wissen, wie man ins Schlaraffen kommt, durch das gesamte Buch, wie durch einen aufgetischten Reisbrei hindurchgefressen hat, wird die Lust unabweisbar, däumelnd wiederum hineinzugreifen, irgendwo neuerlich einzusetzen, sich eine Weile erinnerungsselig treiben zu lassen und es dann zuzuklappen bis zu anderweitigem, beliebigen Weiterlesen. Tolle Lege, hatte Augustin geschrieben. Der schon angesprochene Wilhelm Rabe hat im März 1874 in seine Sammelmarke eine Notiz gelegt, die klingt, als hätte er die Lebensbeichte von Alois Brandstätter bereits gekannt, seinen Preisträger. Da schreibt er, wer ist ein Humorist, der den winzigsten aller Nägel in die Wand oder in die Hirnschale des löblichen Publikums schlägt und die ganze Garderobe der Zeit und aller vergangenen Zeiten daran auffüllt. Als Beispiel, wie viel Leselust, Sprache und Sympathetisches Vergnügen sich dem hochlöblichen Publikum dabei einstellen, erlaube ich mir zum Abschluss dieser Linzer Buchvorstellung, Alos Brandstätter selber zu Wort zu bringen, dieser Linzer Buchvorstellung, Alois Brandstätter selber zu Wort zu bringen, mit dem sehr typischen Zitat eines Linzer Erlebnisses aus einem Mini-Exkurs über Schutzengel, sprich er ist über Engel und kommt dann speziell auf Schutzengel zu sprechen. Einmal hatte ich Glück, oder einen Schutzengel, wie man will. Am 18. September 1987 musste ich von Klagenfurt nach Linz fahren, um bei einer Benefizveranstaltung der Kinderkrebshilfe eine Lesung zu halten. Ich versäumte aber in Salzburg den Anschluss und somit jenen Schnellzug, der bei Lammbach mit einem Eilzug kollidierte, wobei vier Passagiere getötet und 77 zum Teil schwer verletzt wurden. Den Veranstaltern jener Benefizveranstaltung hatte sich freilich auch kein Mann beschert. Es gab absolut keinen Besuch. Nur die Leiterin jener Institution und ihr Mann bildeten das Publikum. Eigentlich gab es gar kein Publikum, was ja ins Deutsche übersetzt Öffentlichkeit bedeutet. Ich schämte mich natürlich ein wenig und entschuldigte mich bei der Veranstalteterin, die meine Anziehungskraft so sehr überschätzt hatte. Damit sieht es ja heute, Gottlob, anders aus. Gott beschütze Sie, unseren Autor und Design. Vielen Dank. Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich habe mich noch bei Hans-Jürgen öfter bedient. Ich habe eine kleine Rede vorbereitet, die ich Ihnen noch vorlesen möchte, und zwar zum Ende oder, wie man heute sagt, zur Finissage dieser Ausstellung. Der frühe Residenzverlag. Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, Hermann Hesse. Auch Verlage können auf- oder erwühen, um es mit einem sogenannten inkurativen Werbung zu sagen, und sie können auch verwügen, um es mit einem resultativen Werbung zu sagen. Den Glücksfall einer gelungenen Neugründung haben wir wohl beim frühen Residenzverlag vor uns. Halten wir uns an das griechische Sprichwort, Earche Archei, der Anfang soll herrschen. Und das tat er ganz sicher, nach dem Wolfgang Schaffler 1956 seinen Verlag, den er nach dem repräsentativsten Bauwerk seiner Heimatstadt Salzburg benannte, gründete. Unterstützt und geholfen haben ihm dabei seine Freunde Rudolf Bayer und auch Gerd Bacher, und auch Gerd Bacher, die für die nötige Resonanz in den Medien und vor allem im Rundfunk sorgten und behilflich waren. Salzburgensien, nicht nur literarische, sondern auch touristische Bücher waren geplant und wurden verwirklicht. Kruppenhausers Skischule oder auch Wolfgang Steinitz' Kleiner Salzburgstürmer, ein Buch über das Eisstockschießen. Doch bald rückte die sogenannte schöne Literatur mächtig in den Vordergrund. mächtig in den Vordergrund. Mir ist, wenn Sie erlauben, dass ich mich als Zeitzeuge ein wenig wichtig nehme, weil ja diese Ausstellung mit dem Fokus auf Rudi Beyer und auch mir einen nobelösterreichischen Schwerpunkt hat. Mir also ist Ende der 70er Jahre in Saarbrücken, wo ich an der Universität des Saarlandes Germanistik unterrichtete, als erstes Buch, Residenzbuch, Hase Artmanns und Ernst Fuchs grün verschlossene Botschaft 1967 aufgefallen. Ein wunderbares Buch in einem neuen, jungen Verlag. Ich hatte in meiner Bibliothek ja auch Romane und Erzählungen Karl Heinrich Wackers aus dem Insel- oder Salzburger Automöbelverlag. Es waren wohl die ersten Kennenlernschwierigkeiten mit der Lektorin Frau Nagel-Raby schon überwunden und ich als Residenzautor gerade durch die Empfehlung des Außenlektors Rudi Beyer akzeptiert, als ich viele Bücher des Residenzverlages aus der Konkursmasse der leitengegangenen akademischen Buchhandlung in Saarbrücken kurzerhand an mich brachte und im Kofferraum meines VW-Käfers in die Ingbergstraße nach Salzburg zurückbrachte. 20. Ein Mensch wie ich von Karl Heinrich Wackau. 15. Quadratromane von Friedrich Ackerleiter. 5. Warum sind die Lachbläden so traurig von Andreas Okopengo? 10. Begrüßungen des Aufsichtsrats von Peter Handke sehr beeindruckte und auch der Beginn einer Freundschaft, die dann auch in einigen Besuchen von ihm in meinem Haus auf dem Weinberg im Tichel bei Wels seinen Ausdruck fand. Dorthin hat er mir die ersten Exemplare meiner Bücher gebracht. Ganz besonders erinnere ich mich an die Abtei. Rodolf Beyer und ganz besonders Gerhard Fritsch, den ich 1968 bei einer Studientagung im Cusanus Bildungshaus in Brixentracht, wo ich ihm einige kurzprosa Texte zeigte, waren meinem literarischen Geburtshelfer. Von drei Beiträgen in einer Wochenendausgabe der Saarbrücker Zeitung und einem bibliophilen Buch über Untermieter in der Pforzheimer Harlekin-Presse Axel Herdensteins abgesehen, wurde ich dann in einer Art Neugierdensecke in Literatur und Kritik gemeinsam mit Josef Zoderer publiziert. Als ich in Salzburg, wo ich den Altkermanisten Prof. Ingo Leifenstein, der Lektor geworden war, vertreten durfte, habe ich in der Leselampe eine erste Lesung gehalten. Anwesend war wohl der ganze Residenzverlag, vor allem auch die Lektorin Gertrud Frank, aber auch Vertreter meiner oberösterreichischen Verwandtschaft in Salzburg, habe ich mich sehr wohl und kindisch wichtig gefühlt. Ich wohnte in unmittelbarer Nachbarschaft Wolfgang und Gungi Schaffners in der Sintluchstraße im Haus der Schwiegermutter meines Bekannten Helmut Schreiner, eines gebürtigen Kremlbachers, der eine große akademische und auch politische Karriere begann, die ihn bald bis zum Landtagspräsidenten führte. Rudolf Radil hat ihn in einem wunderbaren Porträt für die Galerie der Landeshauptleute verdient. Frau Ettenauer sagte, also dort habe ich dann gewohnt Zimmer zur Festspielzeit immer die weltberühmte Sängerin Ingeborg Hallstein wohne und in meinem Bett schlafe. Eher zufällig kam es zu einer Begegnung mit Karl Zuckmeier im Zimmer der Lektorin Gertrud Frank. Als ich ihm als junger Residenzautor vorgestellt wurde, sagte er lachend, er sei ja auch ein solcher. Damals kam ja die Händler für Pastorale heraus. Besonders in Erinnerung ist mir ein Abend im Hause Schaffner in der Seenupstraße an meinem Geburtstag am 5. Dezember 1972, zu dem auch Karl Heinrich Wackerl, der ja am 10. Dezember 1897 geboren ist, mein Lieblingsdichter in Kindheit am Blufeld geladen war, der mir eine Karte für das Adventssingen im Vespelhaus schenkte, wo ich dann hochgeheert, wie ich mich fühlte, neben Frau Gredi, Lanz, Platz nehmen durfte. Im Salzburger Jahr, das Frau Buchmann betreute, habe ich über diese Begegnung geschrieben und wohl auch erwähnt, dass mich Wackerl als seinen Nachfolger beim Salzburger Adventssehen wollte und dass er sagte, gleich morgen werde ich mit Tobi Reiser reden. Das müsste ich natürlich jetzt mit einem tiefen Bass sagen, das Tobi Wackerle gesprochen hat. In jener Zeit begann in Salzburg der Thomas Bernhardt-Hype. Eine Bernhardt-Lesung hatte ich auch schon in Saarbrücken am 24.04.1968 erlebt. Es war sicher keine böse Absicht, dass er meinen Namen in der Widmung von Amras falsch beschrieben hat. An Brandstötter mit 100 A habe ich mich ja gewöhnt. Er aber schrieb Brandstätter mit Ö. Das war mir leid. Verschrieben hat er schließlich ja auch sogar den Namen Hennetmeier öfter. Ich erinnere mich an seine Lesung im Orpheusfoyer des Festspielhauses, die von Ingram Martinger, Eric Andam und Sneditz Bogatschnig gestört wurde. seines Buches gehen, wie in einer Prozession umrundet, was Bernhard anfangs belustigt, schmonzelt, dann aber doch mit dem Abbruch seiner Lesung quittierte. Selten habe ich Wolfgang Schaffner, dem ich in der ersten Reihe saß, so wütend gesehen, als wir nach der abgebrochenen Veranstaltung ins Café Tomaselli unterwegs waren, ging ich eine kurze Strecke neben Berlard. Der sich, als mit meiner Ehrungsgemeinde Bichl bei Wehles, wehles des in freundschaftlich verbundenen Ehepaars, des Gemeindearztes Dr. Johannes Teufel und seiner Gattin Marie Agnes Baronin von Handor sehr vertraut zeigte. Über einen gemeinsamen Besuch in Olsdorf von Frau Agi Teufel und dem Friedrich Jellinek hat ja bereits 1971 Jellinek in der Münchner Abendzeitung einen drastischen Text geschrieben, wie Bernhard Frau Teufel böse daran erinnert, dass sie jedoch verboten habe, irgendwelche Leute zu ihm zu bringen, dass sie ihm diesmal aber eine Autorin brachte, die später einmal ihren Nobelpreis bekommen würde, den man ihm so oft prophezeit hatte, das konnte er ja nicht ahnen. Er wünschte mir für den Tag nach dem Eklat im Urfallsfoyer meinen Auftritt, eine Lesung aus Gerhard Fritschs Katzenmusik, die ich im Residenzverlag herausgab. Alles Gute, Bernhard und Fritsch. Das ist eine, vielleicht eine andere Geschichte. Eine starke Begegnung mit Bernhard ist mir in bleibender Erinnerung. Ich besuchte vor einer Lesung in Gmunden das Café Brando. Zu meiner Überraschung saß dort an einem der Tischchen Bernhard mit einer älteren Dame in einem langen Hubertus-Namdl, die mir als Frau Hufnagel vorgestellt wurde. Frau Hufnagel vorgestellt wurde. Bernhardt homologisierte in seiner sarkastischen Art. Am Schluss wünschte er mir für die Lesung am Abend alles Gute, entschuldigte sich aber für sein Fernbleiben, weil er grundsätzlich und naturgemäß keine Dichterlesungen besuche und schon gar nicht von sogenannten Humoristen, wie laulich auch von Gerhard Ammenshauser, der vorige Woche in Hunden gelesen hatte. Humorist, sagt er, bin ich ja selber. Also sich entfahl. Heute ist der oft dringend, Bernhard Humor so hoch geachtet wie der Humor-Kaftner, wie ich auch großartig finde. Er hat dann auch noch zum Abschied gesagt, vielleicht kommen Sie mal in der Kurve zum Papst, dann können wir Karten spielen. Dann hat er gesagt, warten werden Sie ja wohl können. Das hat so geklungen, wie er gesagt hat, Sie schreiben können es nicht, aber Karten spielen werden Sie ja wohl können. Über meine Begegnungen mit Bernhard habe ich oft danach gefragt, wohl auch wiederholt berichtet. Da Manfred Wittemeyer in seiner großen und großartigen Bernhard-Biografie das Thema meiner Bernhard-Reflexe im Roman die Mühle durch Erwähnung würdigt. Hier nur ein Satz oder einige Sätze über das vielleicht verlegerisch interessanteste Kapitel einer Zensur oder der Schere im Kopf. Ich hatte also in meinem Roman zu Lasten der Briefträger einen homologischen Rollenproser Roman, eine Ausmaßung eines der drei Briefträger über den ortsansässigen Dichter, der unschwer als Bernhard Parodi zu verstehen war. Der Briefträger bringt ihm bald täglich Verständigungen über anerkannte, zuerkannte Literaturpreise und muss sich doch immer wieder Schildträgen des Dichters über die Post anhören. Diesen Passus aber wollte die Lektorin Gertrud Frank nicht haben, weil es sich der Verlag mit B nicht verscherzen wollte. Er verstehe da keinen Spaß. Ich habe die Geschichte aber, nachdem Bernhard mit einem abfälligen Text über Österreich für die Anthologie Glückliches in Österreich gescheitert haben, den er dann in der Zeit später unter dem Titel »Was Österreich nicht lesen durfte« publizierte, zu meinen der Zensur zum Opfergefallenen Text unter dem Titel »Was Thomas Bernhardt nicht lesen durfte« in der kleinen Zeitung veröffentlicht. Er ist inzwischen wiederholt nachgedruckt. In Salzburg besuchte mich einmal ein Student, der Werkstudent Franz Innerhofer, und fragte mir, eine Geschichte zu lesen, die wohl später einen Passus über den Knecht Moritz in seinem Sensationsroman Schöne Tage bildete, der im Gelände mit seinem neuen Moped das Fahren übt, stürzte inbegriffen. Es war eine selbstdiktartige Geschichte. Ich will nicht sagen, dass ich mit meinem Text »Schonlamaritinspektor bringt beleuchtungsloses Moppet auf« dafür unmittelbares Vorbild war. Innerhofer zeigte sich aber mit den Texten in meinem ersten Buch »Überwindung der Blitzangst vertraut« und mit meinem literarischen Umgang mit dem Thema Heimat zufrieden. Er sprach ja von Unheimat. Den Rat, er sollte diese lustige Geschichte in einen großen, ernsten Bauernroman einbauen, großen, ernsten Bauernroman einbauen, hat er überzeugend befolgt. Hätte er mich und meinen Rat nicht in einem Interview vor einer gemeinsamen Lesung Innerhofer Frischbuch Brandstätte in Klagenfurt erwähnt, hätte ich hier auch darüber gespielt. gespielt. Weil hier von einer Gemeinschaftslesung, einer harmonischen, von Inhofer, Frischmuth und mir, die Rede war, eine allgemeine Anmerkung zu solchen Veranstaltungen, die nicht immer so harmonisch verlaufen wie er will. Oft kann der Erste oder die Erste, er oder die Liest, nicht aufhören, überzieht die Zeit und hinterlässt den zweiten oder der zweiten Leserin oder Leser ein erschöpftes Publikum und ein übermüdetes Publikum. Oft verlassen dann auch schon die Ersten den Saal. Eine solche Lesung habe ich bei einer Stiftervertragung in Linz in Erinnerung, bei der die liebe, verehrte Frau Gertrud Fusselecker so sehr überzog, dass ich schon mit meinem Anteil verzichten wollte. Ein anderes Beispiel einer bedenklichen Doppellesung ist mir aus St. Pölten in Erinnerung. Der Residenzverlag hatte die Idee, einen alten Schlechtsteller und einen jungen Deputanten gemeinsam auftreten lassen, zusammen zu spannen, damit der Erste schon ein wenig Bekannte, den Newcomer, bekannt macht. Der Neue aber macht es sofort klar, dass dies seine Veranstaltung war und der Alte die von ihm mitgenommene Randfigur. Ein Lehrstück, Doppelpunkt. Dramatis Persona, Doppelpunkt. Der Alte, alles Brandstätter. Der Junge, Clemens Setz. Passend zur Finissage einer Ausstellung über den frühen Residenzverlag vielleicht jetzt doch noch zum Abschnitt eine kurze Geschichte, die ist erst einen Tag alt und soll am Samstag im Spektrum der Presse erscheinen. Also die Geschichte heißt, weil ich nach diesen Romanen und vor allem nach der letzten Verlegensreise, die ich also wiederholt mit kleinen Texten abgegeben habe. Dies ist also mein letzter für die Presse. Er heißt Wackler und Suderer. Als der Bundeskanzler und Vorsitzende der Sozialdemokratischen Partei Österreichs Alfred Gusenbauer zu Genossen in die Steiermark musste, tat er sich keinen Zwang an und sprach von Sunderern zu denen Erfahrungen. Diesen Ausdruck nahmen ihm die Steieriber übel. Günther Jontes verzeichnet in seinem steirisches Schimpfwörterbuch aus dem Jahr 1998, dass ich mit einer Widmung von ihm besitze, denn Soderer nicht. Die vom Kanzler als solche in der Rack gesetzten und abgekanzel Steirer, haben es aber trotzdem offenbar verstanden, sie waren bekanntlich beleidigt. Eben nahm sich der Vorsitzende der Freiheitlichen Partei, Herbert Kickl, die Freiheit oder Frechheit heraus, die Regierenden allesamt als Wackler zu nominieren oder zu demonstrieren. Das war natürlich mehr als politisch unrecht, weil auch nicht gendergerecht, wo doch die halbe Regierung von fast Frauen besteht, hätte er Wapplerinnen sagen sollen, weil es nun ja nicht nur böse Richter, sondern auch böse Richtinnen geben soll, nicht nur Schurken, sondern auch Schurkinnen. Frau Beate Meindl-Reisinger, die resolute Vorsitzende einer Partei, die sich britisch Leos nennt, hat auch nicht fein die Haltung Kickls und vieler freiheitlicher Impfgegner fetzen Deppert genannt. Ich habe mich im Zusammenhang des Themas Impfgegner in einem Leserbericht der kleinen Zeitung an das lateinische Sprichwort erinnert «stultitiae non est remedium» – gegen die Dummheit ist kein Kraut gewachsen. Im Englischen, also in britannischer Mutation «against stupidity, gods themselves struggle in vain. Also gegen die Dummheit kämpfen selbst die Götter vergeblich. Stetson, Teffert, war mir vor Meinl-Reisinger unbekannt gewesen. Stetson also, ein Steigerungsholz, so wie etwa Sau in Sautun. Fetzen ist ja wohl Rausch. Der Betrunkene ist voll fett und hat einen Fetzen. Da fällt einem dummerweise der gerne erzählte Stammgeschwitz ein. Warum ist der Rathausplatz in Wien so sauber? Antwort auf Nachfrage bei der Redaktion. Sie wissen es wahrscheinlich. Eine psoffene Geschichte nannte auch der ehemalige Vizekanzler Heinz-Christian Strache räumlich seinen Ibiza-Auftritt. Astrid Graf Wintersperle, Einzelnektarin des Residenzplanages und als solche auch mit mindestens drei meiner Bücher befasst gewesen, hat ein Wörterbuch der kleine Butler so Flug und Schiff Österreich beschrieben oder zusammengestellt. Und nun, weil auch nach der sogenannten Ibiza-Affäre und den vielen publik gewordenen Chats und E-Mails, moralisch und sprachlich Abgründe auf sich aufgetan haben, auch im Hinblick auf das Internet und die Kommentare und Wortmeldungen in den Foren eine erweiterte Neuauflage ihres Wörterbuchs herausgegeben. Es gibt reichlich neuen Stoff. Mundartwörterbücher, wie die erwähnten von Lontes oder Windesberger, Oder Wintersberger nannten wir Schilder des berühmten politisch nicht unumstrittenen Planfurt der Mondartforscher Eberhard Kanzler Idiotika. Einsal Idiot, dem Leitwort des Schimpfens, dass sich etwa Autofahrer gern zurufen, wohl etymologisch, aber semantisch nur auf Unreden zu tun. Idiot nannten die Griechen den Privatmann im Gegensatz zu den Amtsträgern. Der berühmteste Idiotos ist natürlich der Philosoph Sokrates, ein Privatgelehrter und kein Beamteter der Ordinarius, und kein Beamteter der Ordinarius, der mit seinen kniffligen hermeneutischen Fragen die Mitmenschen genarrt und genervt hat, um sie zur Einsicht zu bewegen oder zum Schweigen zu bringen. Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit. Applaus Ja, es ist schön, dass Sie jetzt noch einen Text der einen Tag alt ist, uns vorgetragen hast. Ich habe ihn ja schon ein ganz bisschen mehr gelesen und habe da eben oft die Frage des Genders gelesen, wenn man also bei Peter Wehle, wie sagt man, auf Niederrisch nachschaut, dann wird da der Wappler als Schlappschwanz bezeichnet, ganz schwer zu gendern. Ich wollte aber ganz was anderes fragen, nämlich jetzt nachdem wir den frischen Text gehört haben. In der Lebensreise, das hat mir erstmal das Gut ein bisschen in den Adern zum Erstaunen gebracht, heißt es ja eben, und ich habe die Stelle auch zitiert, jetzt wo ich mein Leben literarisch abschließe. Heute kriege ich von dir allwöchentlich neue Texte, kleine, frische, bloßen Wortspenden verschiedener Art. Also offenbar kannst du zu unserer Freude das Schreiben doch nicht lassen oder Ruhe geben, wie du manchmal gesagt hast. Solche Äußerungen, dass das Vorliegende nun das Letzte sei, was von dir zu erwarten war, kenne ich ebenfalls, Gottlob, von dir seit gut 40 Jahren oder länger. Zum ersten Mal nach der Burg, dieses ist jetzt das Letzte, was ich schreibe. Dann kam es nach allem, Träume, dann geradezu programmatisch in die Zärtlichkeit des Eisenkeils und im Text selber in großem Farben. Was sind die Ursachen für solche Entschließungen und dann eben doch für das weitere Zugriff? Ich möchte euch auch ein wenig als Nachricht zufassen. Das ist ein historisches Material. Ich erinnere mich an das, wie mir drei, Franz Reker, Frau Gertrud Fusselecker und ich an diesem Podium gesessen sind. Ja, einige sind inzwischen verstorben, also ich bin der einzige Überlebende. Und man muss also realistisch sein. Ich habe ja auch gemeint, also lange Romane will ich nicht mehr schreiben. Ich will also kleinere Texte, so adressend, künftige Texte verfassen. Und das habe ich auch getan und will ich auch weiterhin tun. Aber die Stratats eines langen Romans will ich mir eigentlich eher ersparen. Aber man soll niemals nie sagen, ich habe es leider zu oft gesagt. Ja, das wäre zu den vermeintlichen Händen, dass kein Ende ist, zu sagen, vielleicht gucken wir auch mal auf die Anfänger. Also es ist in verschiedenen Arbeiten, die über dich erschienen sind, stets zu lesen. Du seist ein relativ später Autor gewesen. Als wir uns 1962 in Saarbrücken kennengelernt hatten, warst du noch nicht als Autor hervorgetreten. Das kam dann relativ bald hinterher. Du hast in dem Text, den du vorher vorgelesen hast, dieses Über-Untermieter, zum Beispiel die, die in der Vorresidenzzeit in der Harley-Cane-Presse in Pforzheim entschieden sind. Aber vorher gab es eben auch schon in der Saarbrücker Zeitung ein paar ganz päffrige und unbekannte. Also es bleibt noch eine ganz große Aufgabe, diese verstreute Menge an Kurzposer, die Albus Brandt-Steffer geschrieben hat und über die er, wie ich immer wieder feststelle, geschrieben hat und über die er, wie ich immer wieder feststelle, selber die geringste Übersicht hat, zusammenzustellen und die einmal herauszubringen. Was waren eigentlich die Impulse, dass plötzlich eben so eine Lust daran entstand, dieser Vortragszuschein? Ich erinnere mich, dass der Wolf Wondracek damals gesagt hat, wenn einer mit 30 Jahren sozusagen nicht literarisch hervorgetreten ist, dann kann er einpacken. So in dieser Art. Und das hat nicht wirklich schlitzig gemacht, aber das war nicht der Impuls, dass ich dann zu schreiben bekommen habe. Aber ich habe ja immer schon gern gelesen und gerade kurzprosa Texte habe ich gern gelesen, also etwa den Wolf Wondracek oder den Günter Bruno Fuchs, Zwischen Kopf und Kragen oder den Hansi Hartmann vor allem. Und das hat mich dann irgendwann auch gereizt, selber so etwas Ähnliches zu machen. Und ich habe ja auch einbekannt, dass ich von Thomas Bernhard einiges gelernt habe, zum Beispiel, dass man lange Romane aus Reden mitschreiben kann. Also sozusagen Rollenprosa. Bei Bernhard reden ja auch die Helden oder Protagonisten seiner Romane sehr viel und das hat mir auch irgendwie Mut gemacht, weil ich ja kein Dramatiker bin. Ich bin also keiner, der Stückgeschreibungen der Peter Torini, das habe ich sehr gut und beachtlich gefunden, was er geleistet hat schon in jungen Jahren. Aber bei mir ist es immer so, bei der Rollenbrosse, einer kommt zu Wort und gibt das Wort nicht mehr her. Und ich habe das auch lange im Ohr gesungen. Also wenn ich noch auf die Welt gehe, werde ich auch Dramatiker werden. Und ich werde in dieser Weise selber disziplinieren. Noch ist es ja nicht zu spät, dann wären die Gattungstrias voll, ebenfalls in einem Residenz-Almanach. In der Hassen-Jetman-Innerrata-Pyrrhusche Proben, vorgegeben nämlich konkrete Gedichte in dieser Zeit der frühen 70er Jahre, als die konkrete Poesie ganz in Schwung war. Da gibt es ein paar sehr pfäffrige und teilweise hoch erotische Gedichte von Aldous Brandstätter, also zur Horatio Provenza, zu vorausgerichteten Red ausgerichtet in deiner Romanung, der Text wäre also zu die Riktidramatik noch hinzuzufügen. Aber es gibt vielleicht eben doch einen Impuls, so zum Schreiben schon früher. Ich erinnere mich daran, in dem Mann aus Bichl zu deinem 60. Geburtstag hast du mal gesagt, dass dein altgermanistischer Lehrer Kranzmeier, zu dem du mich dann eben auch hingeschickt hast, doch sehr verwundert war, als ihm der 22-jährige Student eben eine unglaubliche Weltmeisterschaftsleistung mit 22 bereits die Promotion dazu schrieb. bereits die Promotion dazu schrieben, bei dir, dass er noch etwas verwundert war, dass du in deiner Dissertation über Sprachen und bedeutungsgründliche Untersuchungen zu der Mundart von Pichel bei Wels über den Fürfleck und die Art, wie er gebunden wurde, dich breiter ausgelassen hattest. Und das sind ja vielleicht dann eben schon Herzlen, in einem solchen Film erzählen. Ja, das wird wohl sein. Ich habe auch in der Dissertbarn, die Kunden meines Vaters in der Mühle. Also die haben, wenn ich die heute lese, die haben schon etwas Narratives, was in der Wissenschaft ja unüblich war. Und da hat sich das, glaube ich, angekündigt, also dass ich dann vom Stehen der vergangenen Jahre oder über den König der Kindheit geschrieben habe. Also da kommen schon so Mitteilungen vor, die vielleicht sein strenger Doktorvater nicht haben, wenn sie wollen. Aber der Kranzmeier war ein lieber, toleranter Mann, also selber sehr, immer wieder zu Späßen aufgelegt, was das ja auch in seiner Vorlesung nicht mehr war. Die Tessitur geholt hat zum Beispiel auch der Kranzmeier, der ja einen Schüttel da hinten hatte, hat da, wenn er seinen Namen geschrieben hat, nur noch Kringe gemacht. Also das war wahrscheinlich auch eine Lizenz der Christur, weil er konnte den Namen ja nicht anders schreiben. Und da hat er so Kringe gemacht, eine nach dem anderen, und da kam einer zu ihm um die Amtestur und da hat er also auch angefangen, also zu kreisen mit seinem Stift und dann hat er gesagt, jetzt habe ich Ihnen die Amtestur auch schon gegeben. Da waren jetzt drei Kolumnen, Amtestur, Amtestur. Und er hat gleich das ganze Studienbuch, also seinen Namen oder seine Paraphe, gegräßelt. Ja, mein Studienbuch geht mit Albus Brandstätter, Antistat und Abtestat los. In Saarbrücken beim Kranzfutter war es damals so, dass er sich mit jedem Studierenden am Ende des Semesters dann eben eine Reihe unterhielt, bis er die Abtestur dann wirklich hergab. Aber er ließ sich nachprüfen, ob der dann wirklich auch regelmäßig bei den Vorlesungen da gewesen ist. Aber bei diesen Gesprächen hat er dann eben immer aufs Mundartliche ganz besonders geachtet. Und du hattest mich ja eben zu Hans-Jörg Hartmann hingeführt, also mein Bestes, Bernhard Schaube, aufgesetzt und unter Wolken und hat darum gebeten, dass ich jetzt eine Testur kriege und dieser bekannteste Montrath-Geograf Österreichs hat dann zu mir gesagt, dass Wienerisch offenbar nicht so ganz funktionierte, Sissert Oberösterreich, Herr lieber Herr, das hören wir gleich. Damit sind wir eben auf die Wiederschuhe gekommen. Ja, das heißt eigentlich, die große Zeit dieser erwachenden neuen Poesie aus den späten 50ern und frühen 60er Jahren miterlebt ist, mit der Zerhackmann, mit Friedrich Achleimer befreundet gewesen, gut bekannt mit Janke, mit Fritzi Malraker und so. Was bedeutet das für ein Schreiben? Ich denke mal eben, die Art, wie du Wortuntersuchungen mit Wortenspielen schreibst, hängt vielleicht doch auch mit diesem Fruchtwasser zusammen, das du da damals gefeiert hast. Ja, das ist natürlich die Sensation, die literarische Sensation meiner Studienzeit, weil er hat sie auch mit einer schwarzen Tüte. Ich habe natürlich in der Autodruckkanzlei, also in der Zentrale der Mondhaftdichtung in Österreich, sehr viel Negatives über dieses Buch gehört, weil er ja ganz unorthodox transkribiert hat und auch vom Inhalt wahrscheinlich angeeckt hat, also bei den Leuten, die da in der Wörtherburg ganz live erklärt haben. Aber mir hat das natürlich schon einen großen Eindruck gemacht und ich habe aber nie Mont geschlagen, sondern ich weiß nicht warum, mich hat das Schriftbrecher oder Hochsprache interessiert. Und das kann vielleicht wieder ein wenig mit meiner Herkunft zu tun haben. Ich bin ja kirchlich sozialisiert und ich habe in der Kirche eben auch Priester gehört, die sehr gut gepredigt haben oder die auch das Evangelium oder die Lesung hochdatsch vorgetragen haben. Und das hat mir gefallen und ich habe es auch nahe gemacht. Ich habe auch, das habe ich auch jetzt noch mal beschrieben als Vorbeter, bei Wachten, wir haben gesagt Wachten, also totenwachten in den Bauernhäusern. Da wurde ja, wenn er gestorben ist, da wurde er in einer Nordortstelle aufgebahnt. Der Handgriff schreibt ja auch das ganz eindrucksvoll. Und da wurden unter Umständen zwei Rosengränze oder ein Rosenkranz gebildet und eine Litanei. Und das habe ich damals auch praktiziert, vielleicht auch ein wenig eitel. Die Bauern, die da vorgebetet haben, haben immer gesagt, heiliger Dominikus. Und ich habe natürlich gesagt, heiliger Dominikus, das haben die immer gesagt. Ich habe natürlich gesagt Heiliger Dominikus. Und er hat das so ausgesprochen, wie es die Verboten in der Kirche gesagt haben. Das hat mir auch beim Ganzen so gefallen, er hat ja diese Kirchensprache verantwortlich gemacht, dass er für Aussprachen, die in der Mundart eigentlich nicht existieren dürfen. Also zum Beispiel das Wort Fleisch, also ein altes Ei, wie wir gesagt haben, das müsste eigentlich Florsch heißen, im bayerisch-österreichischen oder im wienerischen vielleicht Fransch. Aber weil die Bauern immer in der Kirche gehört haben und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt, hat sich schon als Achtung oder vielleicht als Numinosenpekt, hat man das so gelassen. Auch andere lateinische Wörter, die in der Mundart vorgekommen sind, hat man dann noch so ausgesprochen, wie man es von Respektpersonen, also vom Lehrer oder vom Pfarrer einmal gehört hat. Damit sind wir ganz dabei, dass eigentlich ein Brandstätter Text, ob es ein früher ist oder aber eben zugleich das Durchleuchten der Sprache, das Abklopfen darauf, wie weit sie eigentlich abgegriffen oder durch Missbrauch zerstört worden ist oder so, das ist ein durchgängiges Kennzeichen in deiner Poesie, genauso wie vielleicht man sagen kann, selbst wenn die sich verändert hat in der Blickrichtung, zeigt Geistkritik, also dass das Unbesehen als Modeübernommene wird abgeklopft auf seine Berechtigung und seine Echtheit. wird abgeklopft auf seine Berechtigung und seine Echtheit. Trotzdem liegt es ja eben vom frühen Wahnstetter bis zu den beiden Texten, die wir heute da eben gehört haben, recht markante Veränderungen. Am Anfang, wie er immer noch sehr gut hier war, scharfe, ätzende Satire, ganz massiver Spott in den Texten, das geht vielleicht dann eben über in augenzwinkern humoristische Töne, wobei, wie du selber auch mal gesagt hast, unter diesem Humor lauern eigentlich immer Abgründe und sitzt ein tragisches zugrunde und dann in den späteren Werken immer mehr eine Tendenz zu grundsätzlichen Fragestellungen zu dem, was der alte Öde, wir haben das Weinstrahlsinnige genannt hat und es geht mir bei ihm wie bei dir, so dass der ganz frühe und der ganz späte meine Lieblinge sind und die Tendenz zur Kurzprosa, zu der du dich hier wieder bekannt hast, mich auch besonders erfreut, weil ich finde, dass du ein ganz besonderer Meister der kurzen Form gewesen bist. Aber wie würdest du selber die Entwicklung deines Schreibens, die Veränderungen, die tendenziell umkodend oder stattgefunden haben, bezeichnen oder nimmst du gar keine Ratte? Ich habe in dem Bereich bei ein paar von mir eine ganz haute Feststellung gemeint, also ich sei irgendwie zahm oder sanft oder milde geworden, ich wäre früher angriffslustiger und aggressiver gewesen, also vielleicht mehr satire und sei also vielleicht ein wenig fromm geworden. Das kann man gerne so sehen, obwohl die Kritik an diesem Buch, also an der Lebensreise in die Wande von Cornelius Hell, sehr entschieden war, dass dieses Kirchenbild, ich habe es ja nicht ausprobiert, aber dass da doch insinuiert ist, ein sehr obsoletes oder altmodisches sei und dass ich da auch Standpunkte beharre, die nicht zu verteidigen sind oder die schon obsolet und aufgegeben sind. Und das nehme ich sehr ernst und war auch ein Altbetrainer, der hat eine großartige Morgenbetrachtung, was er gehalten hat. In der letzten Petra, das ist die Zeitschrift der Altbetrainer, die heißt auch jetzt Petra, und da ist ein Artikel vom Geistbar, der ist großartig. Die Überschrift, noch ist Griechisch nicht verboten. Und da erklärt er einem, der so einen griechischen Namen hat, einem jungen Menschen, was da in seinem Namen alles drinsteckt. Was da in einer ganzen Kulturgeschichte bis Abendlandes anwesend ist, das hat mir einen großen Eindruck gemacht. Aber das sind sicher Leute, die, das habe ich ja auch einmal beschrieben, die haben diese Art von... Also ich glaube nicht, dass es so ist wie bei Wackel. Wackel hat geschrieben, dass er Atheist ist und alle Leute haben gemeint, dass er ein frommer Mensch sein muss. Aber Wackel hat immer gesagt, er sei ein Atheist, ein erklärter Atheist. Er hat damit nichts zu tun. Aber der Roman wirkt, dass es so wie bei einem beträchtigen, frommer Menschenleib würde. Das ist vielleicht eben auch ein Aspekt, auf den du jetzt mit der Abgrenzung gegenüber war das Impulsen zum Schreiben frommer Geschichten sozusagen abhebt, für ein vielleicht stärkeres Hervortreten von religiösen Themen. Wir haben uns ja häufiger schon mal darüber unterhalten, dass irgendwie pervers ist es in unserer gesellschaftlichen gemeinsamen Grundlage, gesellschaftliche gemeinsame Grundlage unserer Kultur. Das Einzige, was Europa zusammenbietet, eigentlich nicht ohne Erholten in der Öffentlichkeit gesagt werden darf. Dagegen hast du nun eben ziemlich massiv verstoßen mit diesem neuen Text. Auf der anderen Seite hast du mal geschrieben, eben eigentlich sei seit dieser Rückerzeit diejenige gewesen, wo du dieses Erbe, das du mitbekommen hast, von Haus aus und von der Kirche oder von dir gewesen hättest. für mich prägt das irgendwie das ganze da, aber es wird jetzt eben zum Bekenntnis, was vorher ein Nebenton gewesen ist. Hängt das mit dem Alter zusammen? Ich habe den Eindruck, dass du am Anfang meinen Erfolg ein bisschen zu groß angestellt hast mit diesem Buch. Es ist eigentlich nicht sehr gut angekommen. Es hat auch viele Pflichtbesprechungen in der Presse und in kleinen Zeitungen gegeben. Aber es war nicht der große Erfolg. Also ich glaube auch, das muss man den Leuten auch zu mir stehen, dass sie das nicht mit mir oder so etwas nicht so gefährden. Ja, aber ich fühle mich nicht, was mir hat geholfen. Gelassen, was dabei ist, würde ich vielleicht als letzte Frage nochmal sagen, ein Aspekt, der für mich erstaunlich wenig beleuchtet worden ist in der Lebensweise, ist das, was man sich eigentlich beim Rückblick ins Leben doch auch ein Stück weit dabei vorstellt. Du bist Familienvater und ein Familienmensch, aber wie du deine Frau kennengelernt hast, dass du vorher zweimal verlobt gewesen bist und wie sich eure Familie so abspielt, wir wissen das, aber deine Leser wären daran auch interessiert. Das hat das Grunde, dass das in der Lebensreise eine, die immer mal gespielt? Naja, ich habe in der Burg schon über den König Arthus und seine Hilfe so einiges geschrieben, was ich auch auf gut hinbekomme. Aber das hat sich bei mir so gut hingesetzt. Du sagst, Künstler suchen den Beifall. Vielleicht noch kurz Ehrungen, Lesungen, Buchung und Kontakt, was bedeutet dir das? Ja, das hat mir immer sehr viel bedeutet und ich habe sehr viele Lesungen gehalten. Ich habe mal dem Altmann davon erzählt, dass ich in einem Jahr 50 Lesungen gehalten habe. Da hat er gesagt, was nur 50, ich habe 320 gehalten. Also ich habe sozusagen jeden Tag fast eine Rätsel gehalten. Davon hat er ja zeitweise auch gelebt. Aber mir hat das doch immer viel bedeutet. Mit Leuten in Kontakt zu bringen, vielleicht auch ein bisschen Leidenschaft. Es kommt vieles zusammen. Aber lustig ist ja auch, Hans-Jürgen hat ja, das hat jemand wieder erzählt, dass ich ihm das gotische Vaterunser beigebracht habe. Das kann man doch heute beten. Also unser Fueh, Himina, Vichna, Namu, Fins, Krimai, Fiu, Jinnas, Fins, Svein, Himina, Jav, Anara, Fai, Chlaif, unser Anar, Thana, Sentina, Fif, und Simanara. Aber dann muss ich dazu sagen, ich kann es auch bis zu Ende. Wir waren damals als ganz unbestimmte Menschen mit diesem ungeheuert scherben, ganz unbeleckter herkommenden, kaum älteren Dozenten, als wir es waren. Wir fanden den so sympathisch, aber verstanden fast kein Wort, weil wir in den frisch gelernten Fremdwörtern schwebten. in den frisch gelernten Fremdwörtern schwebten. Und er hat uns dann eben ins Gotische eingeführt. Und weil wir ihm so sympathisch waren, haben wir sogar gotisch gelangt, obwohl wir das völlig unnütz und unsinnig gefunden haben. Ich habe mir dann eben gedacht, ich hatte eine sehr fromme Phase in meiner frühen Kindheit und habe mir gedacht, also Bibelfest bist du genug auf Bote steckst, es gibt ja nur biblische, infolge dessen, also so bescheid wirst du noch sein, dass du eben dann findest, wo ist die Stelle in der Bibel und die hast du auf der Knie liegen und mit deren Hilfe wird eben die Übersetzung gelingen. Damals waren es ja noch riesige Veranstaltungen, über 200 Leute in dem Hörsaal drin. Und dann kam eben der junge Dozent Dr. Brandstätter herein und sagte, also meine Damen und Herren, meine Lehrenfolge sind wohl mäßig gewesen, also die Klausur ist nicht sehr gut ausgefallen, aber da gibt es eine Arbeit, der, die wir in der Angst haben, der hat also wirklich das... Ich nehme an, es ist ein norddeutscher Protestant, denn überall, wo er übersetzt, fließen ihm die Wortbetungen Luthers hinein. Das hat mich dann geniert. Das war die Grundlage unseres Kennenlernens, dass ich den Begangenen, wen nun hat gesagt, ich wollte diese Klausur bestehen, Herr Dr. Brandstetter, aber die eins habe ich nicht verdient. Also das war gemogelt. Und da hat er gesagt, das habe ich auch gewusst, lieber Herr, aber wenn jemand so viel Gutes erklärt hat, dass er weiß, was für eine Stelle das ist und die auch noch aufschlagen kann, dann hat er den 1 verdient. Damit sind wir jetzt in sehr Persönliches gekommen. Wir haben versprochen, um 9 zu schließen und das tun wir auch. Applaus