Die Literaturzeitschrift des Landes Oberösterreich, die hier am Institut herausgegeben wird. Nähe und Ferne sind zentrale Kategorien in der Gestaltung des Zusammenlebens innerhalb einer Gesellschaft. Sie sind es auch für jede Einzelne, jeden Einzelnen von uns, der Wunsch nach Nähe, das Weh in die Ferne, diese Sehnsüchte steheneinander zuweilen, diametral gegenüber. Wie sehr wir von Bedürfnissen in beide Richtungen bestimmt sind, haben die vergangenen beiden Jahre besonders und Literatur gestellt. Einige der Antworten sind in der aktuellen Ausgabe dieser schönen, von Gerti Blöchl eingekleideten Rampe versammelt. Aus dieser Auswahl wird Julia Koster vortragen. Wir begrüßen Julia Koster ganz herzlich in Linz und mit ihr Helmut Neundlinger, der mit der Autorin ins Gespräch kommen wird. Wir freuen uns auf die kommende halbe Stunde. Danken möchte ich noch der Jury der Rampe Nahfern. Neben Helmut Neundlinger sind dies Katja Gasser und Andrea Winkler. Ja, herzlich willkommen zu dieser Mittagstunde. Ich spreche jetzt sozusagen im Namen der Jury und überbringe herzliche Grüße von meinen Mitjurorinnen Andrea Winkler und Katja Gasser. Ich glaube, wir hatten sehr, sehr viele Einreichungen bei dem Heft, leider über 100. Und wir haben, glaube ich, ein sehr, sehr besonderes Heft destilliert aus diesen spannenden Einreichungen. Ja, ich halte mich jetzt am Anfang kurz, bedanke mich natürlich beim Haus auch nochmal für die Kooperation. Das wird jetzt so ablaufen, ich sage jetzt ganz kurz was noch zur Autorin. Sie wird dann lesen, wir werden kurz sprechen und es wird auch noch Klänge geben. Neben den Stimmbändern werden auch noch andere Seiten angeschlagen, wie Sie sehen. Julia Koster, 1989 geboren in Innsbruck, hat dort die ersten fünf, sechs Jahre verbracht, ist dann in die Schweiz gewechselt und lebte in Zug und Bern 20 Jahre, hat eine Ausbildung gemacht zur Lehrerin, Pädagogin für Kinder mit Beeinträchtigungen, hat auch eine Gärtnerlehre gemacht noch zusätzlich. Das wird man auch ein bisschen merken in dem Text, wenn man genau hinhört. Seit 2017 lebt sie wieder in Innsbruck und ist dort, wie wir von Regina Pinter erfahren haben, jetzt schon so eingelebt, dass Ulrike Tanzer, die Leiterin des Brenner-Archivs, vor kurzem hier war und gesagt hat, unsere Julia Costa liest bei euch in Linz. Ja, also wir sind natürlich erfreut über Gäste aus allen Richtungen. Julia Koster wird jetzt lesen aus einem Zyklus mit dem ganz kurzen und bescheidenen Titel Hier. ist, würde ich sagen, viel unbescheidener als der Titel. Es ist ein wirklich umfangreicher Lyrikzyklus und ist sozusagen gestaltet nach den Monaten eines Jahres. Und ja, da hören wir jetzt mal rein. Bitte, Julia, um die Lesung. Ja, danke schön. Ich freue mich sehr, da zu sein und schön, dass ihr da seid. Und ich werde jetzt einfach den Anfang von hier lesen. Januar, Wolfsmonat, Eismond, Hartung. Weißmond, Hartung. Schau dir das an, die Berge, halbtransparent, wie hingezaubert. Dolenschwärme, Vogelmiere in einer Ritze zwischen Mauer und Gehsteig. Versalzene Straßen. Wo ist dein staubiger Körper? Wo sind deine Kohlenstoffverbindungen? Dein Wasser? Geh zu Fuß, als wäre dein Körper dafür gemacht Schüttle die Schlafbewegungen ab Deine Haut Flügel einer Florfliege, schimmernd und durchsichtig, die Adern, Flüsse auf einer Landkarte. Fragst du nach Arbeit und Information, nach Schutz vor Austrocknung und Erosion, nach einer Erlaubnis, hier zu sein? Und dein Menschenkörper, womit fütterst du ihn? Zwei Croissants, entzündungshemmende Schmerztabletten, ein halber Liter Kaffee, in deinem Körper vermischt mit den Dingen, die du einatmest, von denen du wenig weißt. Hier ist das Leben, die Schatten der Wolken, die Stimmen der Vögel, dein Bauch voller Zucker, Butter und Teig, Regen und Stein. Keine Angst, die wirklichen Dinge gehen nicht verloren. Heute Nacht wirst du nicht erfrieren. Schau, hier liegt alles vor dir auf dem Boden, wie du. Erzähl deine Geschichte, sag, es war einmal und beginn am Anfang. Erzähl von deinen goldfarbenen Ideen, von deiner abblätternden Haut, von deinen Irrwegen. deiner abblätternden Haut, von deinen Irrwegen. Erzähl von den Menschen, von deinen Tagen unter ihnen, von ihren stacheligen Fragen. Erzähl von deiner Sucht nach Informationen in einer Sprache, die du verstehst. Egal was geschieht, bleibe hier. Wähle das Leben und versprich nicht vor deiner Zeit zu gehen. Wie fühlt er sich an, dieser Körper? Was macht er aus den Nahrungsmitteln oder aus dem, was Nahrung zu sein scheint? Aus dem Rauch, aus der benzingedrängten Luft, aus dem Rauch, aus der benzingetränkten Luft, aus dem Wind. Die Dinge sind immer schon wirbelig gewesen. Schau sie dir an, eines nach dem anderen. Deine Ankunft in einer fremden Stadt, dein Warten auf Dokumente, die Erlaubnis hier zu sein, die Erlaubnis in einer Wohnung zu schlafen, die Erlaubnis in einem Supermarkt einzukaufen, die Erlaubnis einen Namen zu tragen, die Erlaubnis am Leben zu sein, Die Erlaubnis, am Leben zu sein. Die Erlaubnis, zu arbeiten. Einen Job zu suchen, bei dem du nicht leiden oder dich erniedrigen musst. Oder zumindest nicht sehr. Du weißt, wo du bist. Du weißt es nicht. Du bist noch nicht gewachsen zwischen diesen Häusern. Das sind nicht deine Gassen. Deine Schritte kleben nicht hier unsichtbar auf dem Asphalt. Du hast hier noch keine Geschichten und keine Gestalt. Geh weiter, auch wenn es nutzlos erscheint. Schau, was passiert. Jetzt, hier, du und der Wind, Autos auf den Straßen, wie der Boden vibriert. Autos auf den Straßen, wie der Boden vibriert. Schilder mit Namen und Zahlen an den Türen in einem Amt. Glas unter deinen Fingerknöcheln. Nimm dieses Reißen aus deiner Brust. Schreibe es auf ein Formular, als wäre es dein Name. Dokumente, Meldezettel, Versicherungen, Kontodaten, Termine, Befehle. Immer sollst du deine Geschichte erzählen. Dabei willst du dich nicht erinnern. Sie machen dich so müde. Und die unwichtigen Dinge, Daten, Zivilstand, Kontostand, alles preisgeben. Wem gehört dein Name, deine Sprache, dein Zivilstand, deine Adresse, deine Sozialversicherungsnummer? Wem gehört der Boden, auf dem du anwachsen sollst? Was bist du gewesen, da wo du hergekommen bist? Was bist du im Innersten? Hast du Musik gemacht? Hast du Geschichten erzählt? Hast du dich um die Kinder gekümmert? Hast du sie unterrichtet? Hast du Häuser gebaut oder Instrumente oder Schuhe oder Möbel? Hast du Computer gepflegt oder Blumen verkauft? Bist du ein Mensch gewesen? Und was bist du jetzt? Hier, eine grimmige Stadt, wie du dich nach Hause sehnst und nicht weißt, wo das ist, wie viel davon noch existiert oder ob es hier ist und du es nicht siehst geh wieder hinaus aus diesem büro das sind die berge deine haut die andere sonnen kennt andere winde hier hörst du andere stimmen von anderen vögeln menschenhäuser fernsehantennen regen Regengeruch am offenen Fenster, ein Bogen aus gebrochenem Sonnenlicht, die Wiese zwischen den Sträuchern, Glanz auf einem Dach, eine hallende Wohnung. Was hast du mitgebracht? Was hast du mitgebracht? Heute Nacht bist du über eine dunkle Wiese gegangen, unter einem geträumten Zeltdach. Unter bunten Tüchern sind die Erzähler gesessen, in einer Jurte daneben hat einer getrommelt und eine hat gesungen in einer fremden Sprache. Du wolltest alles verstehen und du hast alles verstanden. Das Aufwachen, deine Einsamkeit, in einem Raum mit weißen Wänden und gerahmten Bildern, die nicht dir gehören. die nicht dir gehören. Der Zwang, dieses Zerren, dich jetzt umzudrehen vom Teppichboden, dein Telefon aufzuheben, es einzuschalten, Nachrichten zu sehen, die nicht kommen. Tröste deine Albträume. Was willst du hören? Deinen Namen und dass jemand sagt komm heim daheim gibt es nicht mehr du bist schon daheim es ist überall komm komm hier an kommen diese Straßen, komm in dieses Zimmer, komm in diesen Körper, lass einen Holzboden entstehen unter dir. Schau, sei jetzt hier, schau herum in diesem Raum, in die Gesichter von deinesgleichen oder in die Gesichter der Geister. des Gleichen oder in die Gesichter der Geister. Du musst dir Zeit lassen. Menschen wollen alles zu schnell, schneller und schneller und schneller. Sei ruhig einer von ihnen, aber vergiss nicht, dass du etwas anderes bist, dass du anderswo herkommst, dass du dich zusammensetzt aus den Wolken, aus den Bergen, aus dem Licht, aus den Sternen, aus den großen Gesetzen, dass du Teil von ihnen bist. Vergiss deinen Namen, dann kannst du wählen, welcher Ruf dir gelten soll. Und dann erinnere dich wieder, damit du weißt, dass du wirklich gemeint bist. Februar. Hornung, Sturmmond, Schmelzmond, Narrenmond, Taumond. Taumond. Liegst du in einem Bett, das nicht dir gehört? Hast du geträumt? Bist du erwacht? Und zittert das Haus. Willst du alles verwüsten? Ein Frühlingstag. Regen, Wind und Sonnenlicht. Die Dinge wiederholen sich wieder und wieder. Ein Streifen Himmel, Vogelgezwitscher draußen, dein zitternder Fuß. Drachenbaum? Ein Spargelgewächs, grün und gelblich? Filterst du die Schadstoffe aus der Luft? Nimm sie nicht in dich auf. Atme sie wieder aus. Fußgängerstreifen, Geräusche, Menschenworte, Busse, die zum Marktplatz fahren, Pizzageruch, Efeu-Ranken, erleuchtete Fenster, der Eingang zur Altstadt. Hier, an diesem Ort, hast du zwei Beine, die dich tragen. Du hast Zeit, du musst nichts verstehen. Sei ruhig immer grün und ein paar hundert Jahre alt. Deine Blüten werden irgendwann wieder von den Insekten besucht. Sei ruhig immer grün und ein paar hundert Jahre alt. Deine Blüten werden irgendwann wieder von den Insekten besucht. Deine Bären von den Vögeln gefressen. Hör auf zu rechnen, zu hoffen, zu warten. Oder rechne, hoffe, warte, wenn es nicht anders geht. Bleib trotzdem am Leben. Oder gerade deswegen. MUZIEK Wenn ich reden könnte, würde ich von dem Wald erzählen, von der Liebe und von der Qual. Wenn ich das Wort finden würde, würde ich sie auflassen und euch zeigen in meiner offenen Hand. Wenn ich reden könnte, würde ich von dem Licht erzählen, das nach dem Regen die Wolken bricht. Wenn ich es beschreiben könnte, würde ich sagen, dass fast nichts so ist, wie es scheint. Komm zu mir, pack meine Spracheache, das Geschenk für mich und dich. Ich werde dir sagen, wo ich überall gewartet habe, auf dich. Ich habe die Wolken gesehen und es werden immer mehr. Ich glaube, die ganze Welt wartet auf den Ragen. Auf den Ragen. Ihr könntet fragen, wieso, was hast denn du schon zu sagen? Und ich würde sagen, ihr habt recht Aber nach dem Regen sind da die Farben und das Leben Es funkelt und es schmerzt Ich wollte es doch nur haben, wenn es durch meine Finger rückt Ich wollte Müsi nehmen, sagen, damit's uns nicht vergisst. Ich will, dass es weiss, auch wenn wir haben wollen sterben. Eigentlich haben wir's immer so vermisst. Komm zu mir, pack deine Sprache als Geschenk für mich ein. Ich werde dir sagen, wo ich überall gewartet habe, auf dich. Ich habe die Wolken gesehen und es werden immer mehr ich glaub die ganze Welt wartet auf den Ragen auf den Ragen wenn ich wüsste wie ich würd nur sagen wir sind am leben Applaus fantastische Passagen in dem Liedtext, die uns eh zu dem Thema bringen des Heftes. Also dieses Warten auf jemanden, das berührt ja schon das Nah-Fern-Thema. Was ist dir eingefallen, wie du den Call gelesen hast oder wie du den Titel unseres Themas, des Heftes, zum ersten Mal gelesen hast? unseres Themas, des Heftes, zum ersten Mal gelesen hast? Ja, mein erster Gedanke war der, dass ich diesen Text, aus dem ich jetzt gelesen habe, 2017 schon angefangen zu schreiben. Und der erste Gedanke war, um das geht es in diesem Text, aber ohne dass es mir bewusst war beim Schreiben. Und wie ich das gelesen habe, habe ich mir gedacht, das ist eigentlich das Thema. Gut, dass du schon was auf Lager hast. Ja, und angefangen habe ich damit, den zu schreiben vor Corona und dann aber währenddessen fertig gemacht. Und ja, das Thema beschäftigt uns alle. Hast du das Gefühl gehabt, dass das nochmal dein Schreiben dreht oder eine andere Richtung bringt, durch diesen für uns alle sehr ungewöhnlichen Zustand von Dauer? Ich glaube, es hat nicht sehr viel daran verändert oder so, aber es hat geholfen, weil diese Figur, die da beschrieben wird, also die nicht genau definiert wird, bewegt sich in einer Welt, die ihr gleichzeitig sehr vertraut und sehr fremd ist. und sehr fremd ist. Und so, glaube ich, ist es mir auch sehr gegangen, während Corona. So viel hat sich verändert und das hat sehr dazu gepasst, vom Gefühl her, mich mit dem zu beschäftigen, während dieser Zeit. Ja, ich finde es an deinem Text total spannend, weil es ist natürlich so ein Text über ein Ankommen und eine Entwicklung und wenn man dann aber sozusagen in diesem zweiten Teil, da geht es schon eigentlich, und das ist vermutlich auch quasi deiner Sozialisation als Gärtnerin geschuldet. Es geht um den Stoffwechsel in dem Text. Also das ist für mich irgendwie so eine Ebene, die sich durchzieht, weil ja so das, was du beschreibst, ist ja ein metaphorischer Stoffwechsel. Auch jemand kommt wohin und es beginnt so ein Tauschprozess, der immer wieder auf Widerstand stößt. Ich weiß nicht, ob du mit dem was anfangen kannst. Absolut, doch. Also es ist für mich auch eine große Frage in diesem Text und irgendwie im Leben auch immer wieder, so was lasst man rein, was gibt man raus, wie nimmt man was auf, was gibt man her. Nimmt man was auf? Was gibt man her? Und das hat auch sehr viel zu tun mit, wie nah und wie fern man die Dinge sein lässt. Ich habe nie den Begriff Stoffwechsel gedacht, aber es passt sehr gut. Und wie kam es dann zu dieser doch sehr besonderen Struktur, sozusagen den Kalender durchzugehen, Monate als so ein Gerüst, die Monate als Gerüst zu definieren, auch ein bisschen die Titel, es ist ja nicht nur der Monat, sondern da wird ja dann einiges noch dazu erwähnt, Vielleicht kannst du da ein bisschen was sagen dazu. Ja, also der Text ist so in Fragmenten entstanden und es war sehr schnell so klar, dass ganz viele Pflanzen eben drin vorkommen. Also man interessiert diese Berührung einfach sehr, also in Städten von irgendwie dem so natürlichen oder teilweise natürlichen, also mit diesen Pflanzen eben und diesem vom Menschen gemachten, das ja eigentlich auch aus der Natur kommt so und diese Gegensätze interessieren mich sehr. Deshalb, ja, wollte ich einfach einfach diese Pflanzen drin haben. Und das mit den Monaten. Es ist einerseits ein Trauerjahr von dieser Figur. Mir war ziemlich schnell... Ich mache diese Sachen sehr intuitiv. Und es ist wie so dahergekommen. Dass ich irgendwie gespürt habe, okay, das ist ein Ja. auch im Text, also quasi in der richtigen Reihenfolge oder halt zu den Zeitpunkten, zu denen sie sichtbar sind oder sein können, kommen sie vor. Und das mit den Monatsnamen, ich wollte diese alten Namen, weil ich so das Gefühl habe, es durchwirkt sich ja immer alles. Und also diese alten Zeiten und wie früher vielleicht auch Dinge oder Zeiten anders wahrgenommen worden sind oder das einfach sehr wichtig war für die Menschen, das zu benennen, was es für Zeit ist. Oder eben im Jahreslauf auch die Feste und so weiter, also diese Kreisläufe halt. Und heute haben wir das teilweise ein bisschen, also weniger stark, oder teilweise immer noch, aber ich finde es einfach was Schönes, also, und ich empfinde Entsprechung irgendwie, also von Zeiten zu Zuständen, zu Bewegungen. mit der Trauerarbeit, weil dann könnte man ja auch sagen, dass das, was du da sozusagen ausgräbst, eine Art von Neuorientierung ist für dieses Bewusstsein. Also man weiß ja nicht, es wird auf ihn oder sie hingesprochen oder was auch immer, aber es ist vielleicht auch so ein Versuch, quasi in einem Gelände, das einem fremd geworden ist, das ist ja in der Trauer oft so, wieder eine neue Orientierung zu finden. Absolut. Und ein sehr wichtiges Thema drin ist auch so einfach, was ist eigentlich wesentlich? Und das passt für mich schon sehr auch zu dieser Zeit, weil ich so das Gefühl habe, mit dieser Pandemie, also ich empfinde es so und viele Leute, mit denen ich mich unterhalten habe, dass man sehr zurückgeworfen wird auf das, was ist mir eigentlich wesentlich. Also und gerade auch in Bezug auf Nähe und Distanz oder nah und fern, also welche Welche Menschen sind mir wichtig? Was brauche ich da an sozialer Interaktion? Was bedeutet das, wenn das verloren geht? Du kommst ja wirklich zu einer totalen Essenz. Das verbindet den Text mit dem Song, »Wir sind am Leben«. Dieser Satz, der da wiederholt im Lied, den hast du ja wirklich sehr gut ausgewählt. Jetzt noch eine kurze Frage in Bezug auf das Verhältnis von Poesie und Musik bei dir. Also da gibt es ja offensichtlich einen starken Konnex. Wenn du deine Songs schreibst, ist da der Text zuerst da, tauchen manchmal Melodien auf und um die herum sich dann Texte bauen? Es ist unterschiedlich. Ich bin definitiv näher bei der Sprache und ich brauche die Musik, um das noch hineinzulegen, was mit Worten nicht gesagt werden kann. nicht gesagt werden kann. Und es ist, also zum Beispiel der Regen, also der Jagger, das Lied, das ich jetzt gespielt habe, das war ursprünglich ein Gedicht, das ich dann vertont habe. Und es ist aber unterschiedlich. Also manchmal kommen, oder es ist fast immer Sprache auch schon dabei und ich nehme dann oft die Gitarre und fange an zu setzen oder einzelnen Strophen dazu zu spielen und zu singen und dann entsteht es so zusammen. Es entsteht bei mir nie nur eine Melodie und jetzt bei den Liedern auch nie ein Text zerst, einfach als Text. Also ja, außer wenn es eben ein Gedicht ist, das vertont wird. Aber sonst geht es immer zusammen. Dann würde ich sagen, damit du deinen Kapo nicht umsonst mitgetrunken hast, der da am Tisch liegt, spielst du uns noch ein Lied und dann entlässt du uns in den Salzstangerl-Mittag mit Stifter, wenn ich es richtig vernommen habe. Ja, aber jetzt hören wir dir noch gern und kurz zu und sagen schon mal Danke. Ja gerne und ich möchte mich auch nochmal ganz ganz herzlich bedanken. Es freut mich sehr und ja, es freut mich wirklich sehr da zu sein. Also danke euch fürs Auswählen des Textes und danke für die Einladung und ja, sehr schön in diesem schönen Raum sein zu dürfen mit euch. Ja passend zum Text noch ein Abschiedslied und in dem es auch um das Nahsein und Fernsein geht. Ich habe vergessen, wie man singt. Ich weiss nicht mehr, wie man Töne über die Lippen bringt. Ich habe vergessen, wie man schnurft. Ich löse mich auf. Ich habe vergessen, wie man regnet. Ich bin schwarze Wolken über den Bergen. Ich habe vergessen, wie man sich dreht. Und bin doch der Lärm, der um die Erde kreist. Op een dochterlijke mond woont daar de grijs. Maar ik herinner me. Ja, ik herinner me aan jou. Maar ik herinner me. Ich erinnere mich an dich, aber ich erinnere mich, ja ich erinnere mich an dich. Ich habe vergessen, wie man sich bewegt. Ich bin die Wüste, die sich bis zum Horizont erstreckt. Ich habe vergessen, wie man lebt. Das Herz schlägt nur weiter, will's nicht anders, aber ich erinnere mich Ik herinner me aan jou Maar ik herinner me aan jou Ja, ik herinner me aan jou Ja, ik herinner mij gaatief. Vielen lieben Dank für diese poetische Mittagshalbstunde, wie immer zu kurz, aber so soll es sein. Es gibt tatsächlich eine kleine Bewirtung, Gott sei Dank wieder möglich, keine Suppe, sondern sehr hygienisch abgepackte Salzstücke. Wir dürfen Sie dazu in den ersten Stock hinunter bieten. Diejenigen, die noch nicht registriert sind, mögen bitte einen Zettel ausfüllen. Und diejenigen, die eine Lampe erwerben möchten, können dies tun bei der Kollegin im Foyer. Manche kriegen sie auch als Beiträge. die Sie tun bei der Kollegin im Foyer. Manche kriegen Sie auch als Beiträger. Ich habe Wahl. Ich habe Wahl, der hier bei uns ist. Und hier auch zum Weiterlesen. Vielen Dank für Ihr Kommen. Heute Abend geht es gleich weiter mit Franz Zobel und Hubert Ackermann. Na ja, dann. Schönen Tag. Das geht noch nicht.