Herzlich willkommen wieder beim Hörstartgespräch hier im Studio von DORF TV an der Kunstuniversität Linz. Heute sprechen wir über Podcasts, Podcasts boomen und dieser Frage werden wir im Rahmen dieses Gesprächs auch nachgehen. Dazu haben wir eingeladen Frau Eva Reuter, herzlich willkommen Frau Reuter, herzlich willkommen, Frau Reuter. Und Frau Natascha Konopicki, herzlich willkommen hier bei uns. Schön, dass Sie beide gekommen sind. Und wenn ich noch kurz etwas zu Ihrer Biografie sagen darf, dann mache ich das. Und wenn ich etwas falsch sage, korrigieren Sie mich einfach. Aber zunächst begrüße ich auch sehr gerne wieder Peter Andrusch, der mit mir dieses Gespräch wie immer führen wird. Herzlich willkommen, Peter. Schön, dass du da bist. Ich freue mich, dass ich da sein darf. Gut. Ich fange mit Frau Reuter an. Frau Reuter, ich habe gegoogelt, wie immer. Ich google immer. Ja, das ist sehr praktisch. Und habe gefunden, Sie sind ja bereits seit 1993 bei Radio Ö1 und Ihre Hauptbereiche sind, Sie produzieren die Sendereihe Hörbilder und sind aber auch, glaube ich, nicht nur Produzentin, sondern Sie waren auch Autorin von zahlreichen Features und Reportagen dieser Sendereihe. Ich habe mir da herausgeschrieben, Sie haben dafür auch, glaube ich, wunderbare Preise bekommen. Zum Beispiel haben Sie den Journalistinnenpreis gekriegt 2019 für das Hörbild am Nullpunkt Fünf syrische Frauen erfinden sich neu. Oder Sie haben ja auch für die Tonspuren ist eine weitere Senderei, die Sie machen, da haben Sie einen Preis bekommen für 100 Jahre Frauenwahlrecht. Und dann haben Sie noch eine Dokumentation über einen 13-jährigen Schüler gemacht, der sich nach einer Beleidigung auf Facebook das Leben genommen hat. Man sieht ja schon, wie breit ihre Themen sind. Das heißt, darauf komme ich dann gerne mal zurück, wie kommt man eigentlich zu diesen Themen, auch bei den Podcasts. Ja, und international sind sie natürlich auch tätig. Also nicht nur national im Ö1, sondern auch im internationalen Rahmen. Und Frau Konopitzki, Sie sind seit 2007 bei Ö1, sind auch Sendungsgestalterin oder Moderatorin von Punkt 1 einer Sendung, wo Sie die Moderation machen. Und sie arbeiten auch als Feature-Autorin für die Hörbilder. Und eben, was sie auch sehr gut, glaube ich, hier darstellen können, sind Podcasts. Sie haben eine Podcast-Serie über vier Folgen über ihren Stiefgroßvater Imre Kormos oder Kormos? Kormos. Kormos. Okay, Ungarisch. Imre Kormos gemacht. Und das ist, glaube ich, eben als Hörbilder spezial gelaufen in Ö1. Und Sie haben, glaube ich, dafür auch einen Preis bekommen, oder? Hier habe ich festgestellt, Sie haben bei dem New York Festival Radio Awards für diese Podcast-Reihe über Imre Kosmos das Gold erhalten. Das ist eigentlich die höchste Auszeichnung, die man dafür bekommen kann. Und außerdem, das habe ich noch gar nicht erwähnt, sind sie natürlich, glaube ich, auch beide Lehrende, oder? Also Sie, glaube ich, Frau Konopitzki, sind an der Donau-Uni Krems als Radiojournalistin, als Lehrende und auch im Studiengang Journalismus und Medienmanagement. Und was habe ich bei Ihnen? Bei Ihnen habe ich etwas vergessen. Ja, Sie fördern ja junge Talente, oder? Sie bilden ja sozusagen Radiojournalistinnen aus, Frau Holter, und Sie fördern auch Feature-Talente und haben, glaube ich, darüber werden Sie uns sicher etwas erzählen, diesen Radiofeature-Nachwuchspreis ins Leben gerufen. Ich glaube, gemeinsam mit Elisabeth Straker, die ja heute nicht da ist, die Ärmste, hat tatsächlich Corona. Das ist wie verhext. Einmal haben wir es uns verschoben wegen Corona. Okay. Gut. Ja. Ich stelle meine erste Frage, das darf ich immer tun, und das ist die, die mich am meisten bewegt hat. Warum, das darf ich immer tun, und das ist die, die mich am meisten bewegt hat. Warum, was ist, glauben Sie, warum das Podcast so beliebt ist oder warum das so zugenommen hat? Warum jetzt sozusagen alle Podcast machen oder alle Podcast hören? Was glauben Sie, was für Gründe fallen dir da ein? Darf ich bei Ihnen anfangen, Frau Reuter? Gerne, gerne. Also ich glaube, das hat mehrere Gründe. Ein wichtiger Grund ist auch das Zusammenwirken von einer technologischen Entwicklung und dem Bedürfnis, selbstbestimmt hören zu können. Die technologische Entwicklung führt zurück auf die iPods von Apple, wo man zum ersten Mal, also die MP3-Player, wo man zum ersten Mal Dinge aus dem Netz auf den iPod laden konnte und das einfach hören konnte. Also zeitunabhängig und auch nicht gebunden an ein durchgehendes Programm. Und Podcast setzt sich ja zusammen aus diesen beiden Begriffen iPod und Broadcast. Also das heißt, das eine ist das Technologische, das andere ist die Sendung. Und das hat sich einfach zunehmend verstärkt, die Möglichkeit, dass man jetzt via Smartphone wirklich mobil hören kann. Und ich glaube, dass diese beiden Dinge zusammen sehr dazu geführt haben, dass man vor allem junge Menschen, also das sagen viele Studien, viele Berichte, also der letzte Digital News Report von Reuters geht auch in diese Richtung, dass vor allem junge Menschen gern unabhängig, zeitunabhängig und punktuell hören. Und vor allem, was noch dazu kommt, ist, dass man das beim Spazierengehen, in der U-Bahn, beim was auch immer man tut, hören kann und mit Kopfhörern. Das ist auch ein wichtiger Punkt. Es gibt also sehr, sehr gute Kopfhörer mittlerweile. Und man geht einfach, es ist auch die Möglichkeit, dass man sehr intim angesprochen wird, sehr persönlich angesprochen wird. Also das ist auch ein bisschen ein Unterschied zum linearen Radio. Wir sprechen einfach sehr viele Hörerinnen und Hörer an. Im Podcast, das ist auch ein ganz starker Unterschied, spricht man persönlich zu einer Person. Man hat ein ganz direktes Zielpublikum. Und man spricht auch viel intimer, weil man weiß, dass das nicht in einem ganzen Raum gehört wird, sondern dass das gehört wird über Kopfhörer. Das ist schon einmal auch ein Grund, warum auch für die Art der Produktion, wie man das auch macht. Ein weiterer Grund, also die technologische Entwicklung hat viel damit zu tun und ein weiterer Grund, und das ist auch für uns sehr erfreulich, ist, dass die Länge keine Rolle spielt. Also dass man sehr gerne über die verschiedensten Themen eine Stunde hört, eineinhalb Stunden hört und dass man, wenn man dieses Programm mag, wenn man diesen Podcast mag, einfach auch gerne dran ist. Und ein weiterer Punkt ist die Themenvielfalt. Also es kann eine Einzelperson, es könnte jetzt ich sein, das könnte aber auch meine Schwester sein, die jetzt mit Radio an sich nichts zu tun hat, die einfach wie in einem Blog einen Podcast machen möchte, über ihr Alltagsleben oder über ihre Gedanken zu diesem und jenem Thema oder so. Es ist sehr niederschwellig. Man kann das ja schnell mit einem Mikrofon, mit einem Aufnahmegerät, mit einem einfachen Schnittprogramm und einer Person sozusagen als Host kann man sehr schnell Podcasts machen. Es ist niederschwellig. Man braucht nicht so viel, um das zu produzieren. Und man kann über jedes Thema einen Podcast machen. Es ist nicht an eine Redaktion gebunden, es ist nicht an irgendjemanden gebunden, an irgendeine Institution gebunden, unter anderem, also manche schon, aber der Ausgangspunkt ist, dass es einfach sehr viele Akteure und Akteurinnen gibt in diesem Bereich. Tierfreudigkeit aus und es gibt eine Zuhörerschaft und Zuhörerinnenschaft. Es sind wirklich viele, die das wirklich gerne hören. Also von den Themen her sind es ganz unterschiedliche. Also zum Beispiel, es geht von Coaching über Fitnessideen über Sport über, ich weiß nicht, Ratgeber. Das wären jetzt so, oder dann sind es dann so Personalities oder Prominente, die halt einfach von ihrem Alltag erzählen. Dann gibt es so Frühstückspodcasts. Und dann gibt es die anderen, die vielleicht mehr einen journalistischeren Zugang haben, die wirklich auch Bildungspodcasts, Wissensvermittlung haben, die auch journalistisch interessant sind, weil sie einfach einem bestimmten Thema nachgehen. Comedy-Podcasts, also Alfred Dorfer hat zum Beispiel während Corona auf Ö1 einen Podcast gehabt mit Kommentaren von ihm sozusagen. Also es ist eine riesen Bandbreite. Und das macht einfach auch das Spannende aus in diesem Bereich. Für jeder kann sich für sein Spezialinteresse einfach einen Podcast suchen. Also wenn ich mich für Psychologie interessiere oder für Philosophie oder was auch immer, dann gibt es für mich Podcasts in Hülle und Fülle. Ich kann mir das aussuchen. Und ein sehr großer Boost ist 2015 mit der Podcast-Serie Serial, der amerikanischen, gekommen. Dieser Podcast, der Trend kommt ja aus Amerika, aus den USA. Da hat es schon in den 10er Jahren begonnen. Und 2015 gab es diesen True Crime Podcast Serial. Ich weiß nicht, ob ihr davon gehört habt. Da geht es um einen tatsächlichen Mordfall. Und die Sendungsmacherinnen haben sich aufgemacht herauszufinden, wurde dieser Mord tatsächlich von dem Verurteilten begangen oder eben nicht. Und das ist der erfolgreichste Podcast überhaupt. Also die haben hunderte Millionen Menschen weltweit, haben diesen Podcast gehört. Und das war eigentlich auch mein Einstieg in die Podcast-Welt. Also das war der erste Podcast, den ich gehört habe, weil alle gesagt haben, hast du das schon gehört, so ist so spannend. Ich kann nicht aufhören und ich muss die nächste Folge und die nächste Folge und die nächste Folge. Das ist sozusagen der Serienwunder im Hören. Ja. Dann so ein bisschen die Podcast in den deutschsprachigen Raum auch gebracht. Also das war so ein bisschen die Möglichkeit auch, dann sind alle möglichen Podcasts aufgetaucht. Also das war so die Möglichkeit auch, dann sind alle möglichen Podcasts aufgetaucht. Also das war so der Urknall sozusagen ein bisschen für die Podcast-Kultur. Eine fast naive Anmerkung. Man könnte es fast als Demokratisierung des Online-Mediums bezeichnen. Ja, jeder kann. Das ist ein heikles Kapitel, wenn man sich die Machtverhältnisse im Internet anschaut, aber es ist schon so, dass auch viele, oder wenn man jetzt zum Beispiel an die Sache mit ihrem Stiefgroßvater denkt, was mir auch fällt, und ich sage das als bekennender Podcast-Süchtiger, nicht mit Kopfhörer, sondern ich schlafe mit dem iPhone hier und höre den Podcast die ganze Nacht durch und schlafe wunderbar. Früher habe ich das übrigens mit dem Weltempfänger gemacht. Also die ganze Nacht ist was gelaufen. Dass auch sehr viel persönliche Dinge auf einmal gestaltet werden. Also ich hätte mir nicht vorstellen können, dass ein Ö1-Mitglied so persönlich über eine Geschichte spricht. Durch den Podcast ist es auch einmal möglich geworden. Also es gibt in diese Richtung einen großen Trall gegeben, finde ich. Es gab immer schon auch auf Ö1 persönliche Geschichten, aber natürlich eben durch den Einfluss des US-amerikanischen Podcast-Marktes ist das noch einmal persönlicher geworden. Also es ist ein bisschen lockerer geworden. Die Art und Weise zu erzählen, zu sprechen, das Publikum zu adressieren, ist ein bisschen direkter geworden. Es ist vielleicht weniger förmlich, als man das jetzt, vor zehn Jahren noch gemacht hätte, im Radio. Also es hat so ein bisschen auch die Bandbreite und das ist auch so ein angenehmer und schöner Effekt, finde ich, da müssen wir vielleicht zustimmen, auch fürs Radio, dass es so ein bisschen was auch aufgemacht hat. Also mehr Möglichkeiten, mehr Art und Weisen, eine Sendung zu gestalten, die Hörer anzusprechen. Also hat einen sehr positiven Effekt auch gehabt. Hat es nicht vorher auch Animositäten gegeben von den Radios? Weil ja doch da eine Konkurrenz sozusagen rangewachsen ist. Wie war das bei Ö1? Wird wahrscheinlich auch so ein Prozess gewesen sein, bis man sich damit abgefunden hat, vielleicht sogar als Chance dann erkannt hat, was inzwischen eindeutig so ist? Ja, ich sehe es, also ich sehe es und ich glaube Ö1, also ich kann es jetzt nur für mich sprechen, aber ich sehe es als große Chance und zugleich auch als Herausforderung, aber als absolut eine positive Entwicklung, weil es gibt nichts Besseres fürs Radio und für die Macherinnen und Macher, dass Menschen wieder gerne hören und vor allem Langformate gerne hören. Und das ist sozusagen eine irrsinnige Bereicherung. Umgekehrt für die Sender, also und die eins ist halt auch ein solcher, die sehr anspruchsvolle und qualitativ hohe Wortprogramme haben. Das ist eine größere Schwierigkeit vielleicht für Sender, Radiosender, die jetzt sehr viel mit Musik arbeiten, ganz kurzen Beiträgen und so, weil das da irgendwie schwieriger hineinpasst. Aber für Ö1 ist das eigentlich, also das ist für uns, das ist wunderbar, weil im Grunde verstärken wir uns da gegenseitig. Das ist das eine. Und das andere ist, glaube ich, dass es, da kommen wir ein bisschen auch zu dem Preis oder zu den Wettbewerben, die wir da jetzt ausgeschrieben haben. Aber da muss ich jetzt für die Feature-Redaktion sprechen, da kann ichzepte einfach zu Ö1 bringen wollen und das auszeichnen wollen. Und das einfach sich da gegenseitig stärkt und beeinflusst und sich verändert. Wird das nicht wahrscheinlich radikale Konsequenzen für das Bild eines Radiosenders überhaupt haben? Wir wissen ja noch gar nicht, wo das hingeht. Ja, aber die große Herausforderung überhaupt für das lineare Programm ist ja einfach der Wandel vom linearen zum digitalen. Das ist ja auch ein riesiger Wandel, der jetzt stattfindet und der ist eine große Herausforderung. Und da gibt es verschiedene Möglichkeiten, darauf zu reagieren. Für eins muss ich sagen, wir haben unser wirklich starkes, großes Publikum im Linearen. Wir haben also eine Reichweite von über 850.000 Hörerinnen und Hörer täglich und das ist sehr viel. Das ist also, das ist ein, und vor allem auch ein Zuwachs bei den 14- bis 49-Jährigen. Also bei den Jungen. Das ist großartig, aber natürlich müssen wir die jungen Menschen, und Podcasts, das habe ich vergessen zu sagen, hören hauptsächlich junge Leute. Hauptsächlich. Das sind vielleicht eine Ausnahme. Aber viele Junge, viele Junge hören das, viele Junge. Also das sagen alle Studien, dass das sehr stark von den Jungen genutzt wird, weil die einfach anders konsumieren, eben über das Smartphone und über das Digitale. Aber um die zu erreichen und dort auch auffindbar zu sein, das ist die große Herausforderung. Ich glaube, unser Programm ist wirklich gut genug und großartig genug, dass es wirklich Menschen erreicht und dass man das wirklich gerne hört. Weil angefangen von Wissen, Bildung, Kultur, Information, Unterhaltung, haben wir das. Also das ist da. Ich wollte nur eine ganz banale Frage stellen, weil Sie beide Erfahrung haben, wie macht man überhaupt einen Podcast? Ich würde es spannend finden, wie gehen Sie an das heran? Sie machen ja Podcasts, Sie machen Podcasts. Wie geht das überhaupt? Man muss jetzt mal unterscheiden. Es gibt Podcasts, da hat man einen Host und der Host lädt einen Gast ein und dann wird gesprochen. Also es ist ein Gespräch. Also es gibt ganz simple Podcasts oder es gibt auch Podcasts, wo einfach nur eine Person Wissen vermittelt. Es gibt zum Beispiel einen über Psychoanalyse, den höre ich ganz gern. Und da erzählt einfach eine Psychoanalytikerin über verschiedenste Phänomene des Unbewussten und erklärt, was das ist und wie das funktioniert. Und dann gibt es Audiodokumentationen. Das heißt, das sind tatsächlich aufwendig gestaltete Dokumentationen zum Hören. Das heißt, da gehen dann Menschen raus, Radiojournalistinnen raus und interviewen Menschen, gehen zurück, schreiben einen Text, gehen damit ins Studio, machen eine aufwendige Mischung mit Musik, mit Geräuschen. Audiobereich. Und wenn man Podcasts hört, denken viele zuerst einmal an diese Gesprächsreihen, die man ganz schnell auch zu Hause einfach aufnehmen kann. Und was wir machen oder was auch viele im deutschsprachigen Raum oder auch im öffentlich-rechtlichen in Deutschland machen, sind eben diese aufwendigen Radiodokumentationen. Das ist aber jetzt, Radiodokumentationen sind kein Podcast, oder? Wie soll ich das verstehen? Ja, das Serielle. Genau, das Serielle ist, glaube ich, auch das, was du meinst. Also wir haben jetzt zum Beispiel, gerade am Montag ist gelaufen, die Serie Neun Minuten, der Anschlag in Wien und die Folgen von der Sahel-Zarrenfahrt. Das habe ich im Falter gelesen und mir angehört. Wunderbar. Und da ist es zum einen so, dass wir zuerst konzipiert haben den Podcast. zuerst konzipiert haben, den Podcast. Das heißt, dass wir diese Geschichte erzählt haben in drei Folgen und das bedarf einfach eine andere Dramaturgie. Es geht einfach um die Serie, um das serielle Erzählen, dass man einfach alle drei Folgen gehört haben muss, damit man das ganze Bild hat und dass man es auch so spannend erzählt, dass es wirklich auch weiterführt, von der ersten Folge zur zweiten, zur dritten. Das ist einfach eine andere Dramaturgie. Und was schon ein Unterschied ist zu dem, was wir vielleicht sonst konventionell gemacht haben, das ist das, also erstens einmal die Serien, das haben wir vorher nicht gemacht. Das hat sich wirklich verändert. Und deine war die erste dokumentarische Serie. Und dass es von der Journalistin selber erzählt wird. Und dass die Journalistin selber einen mitnimmt auf der Suche, wonach jetzt auch immer. Bei dir war es der Stiefgroßvater und seine Geschichte. Also der quasi ungarische Oskar Schindler, so wie das genannt wurde. Und bei der Sahel-Zarenfahrt war es einfach die investigative Recherche zu den Folgen des Anschlags in Wien am 2. November. Und auch sie hat einfach die Hörerinnen direkt angesprochen und man hört sie auch im Interview mit den Leuten. Man hört sie auch, wie sie sie begrüßt und wie sie mit ihnen interagiert. Das haben wir früher mal eher rausgeschnitten, weil wir gedacht haben, okay, wir brauchen das Interview und wir montieren das dann mit Sound, mit Geräuschen, mit Text und wir nehmen dann das Interview. Dieser Zugang, dass das mehr auf eine Person zugeschnitten ist, auf die Journalistin oder den Journalisten, das ist neuer. Und das ist etwas, womit wir uns schon beschäftigen und es gibt ein gutes Wort dafür, weil es gibt so ein bisschen dieses Gefühl, also ich persönlich, ich rede nicht gern von mir im Radio. Also das ist einfach so etwas Persönliches. Ich würde auch nie eine Geschichte über mich und mein Leben machen wollen, weil ich mir denke, das hat jetzt keine Relevanz oder so gesellschaftlich. Also das würde ich jetzt nicht wollen. Und ich würde auch weniger von mir erzählen wollen. Aber das ist ein Trend, der jetzt viel stärker ist, dass die Journalistin als Person transparent, nicht perfekt sozusagen, sondern wie sie ist und authentisch, da durch die Serie führt. Und jetzt auch durch die Sendung, weil wir haben diese drei Teile sozusagen im Hörbild zusammengeschnitten auf eine Stunde und das dann auch gesendet im linearen Programm. Da hat man ja auch die Möglichkeit, einen Einblick, also den Hörerinnen und Hörern einen Einblick zu geben, wie entsteht dieser Podcast? Wie ist die Journalistin oder der Journalist vorgegangen? Welche Überlegungen, welche vielleicht Zweifel? Also es gibt auch da noch so ein bisschen so eine reflektierende Ebene, wo der Journalist oder die Journalistin einfach über das eigene Tun und Handeln reflektieren kann. Also wie in der Serie zum Beispiel von der Sahel, wo sie sich fragt, wie viel soll sie jetzt über den Täter tatsächlich berichten oder ist das problematisch oder nicht. Das sind ja alles Überlegungen, die tatsächlich auch passieren, die wir machen. Und da kann man so ein bisschen halt so quasi behind the scenes oder so schauen oder man geht halt hinaus mit seinen Gedanken und seinen Reflexionen und seinen Überlegungen. Und das interessiert ja auch die Menschen auch. Ja, und die öffentlich-rechtliche Ethik hätte früher wahrscheinlich damit ein Problem gehabt, wenn man also so etwas Objektives darstellen wollte. Und das wird natürlich durch diese Subjektivierung vielleicht in Frage gestellt oder auch nicht, weil vielleicht wird es dadurch sogar objektiver, weil man den Entstehungsprozess viel mehr mitverfolgen kann. Man kann die große Frage stellen, was ist jetzt objektiv und was ist subjektiv und das sind auch unterschiedliche Traditionen, also im deutschsprachigen Raum war dieser sehr persönliche Zugang, das war eher nicht so en vogue. Das kommt jetzt schon langsam mehr. Aber im englischsprachigen Raum, auch in England und in den USA, war das immer der häufigste Zugang. Also da gab es diesen neutralen Erzähler, der dann auch immer so German Narrator genannt wird, den gab es nicht, weil wer ist eigentlich diese Figur? Also da gab es, da gibt es einen Host, da gibt es Menschen, die sagen, ich bin der oder die und ich erzähle euch jetzt was. Hat ja fast was Künstlerisches, oder? Ja. Also das ist quasi eine Persona. Eine künstlerische Attitüde, die man damit hat. Ich gestalte jetzt. Also das Schöne ist, es gibt ein gutes Wort vom Sven Preger, der sehr viel über Serien, also selbst eine Serie gemacht hat, den Anhalter, und der einfach in diesem Bereich einfach auch ein echter Experte ist, und er hat dieses Wort genannt, nämlich angemessen. Also Journalist, also transparent zu sein und Einblick in die Arbeitsweise und in die Gedanken und in die Überlegungen und auch in die Zweifel zu geben, die man hat bei einer Geschichte oder bei einer Recherche. Und das einfach angemessen. Also ich will nicht hören, also ich persönlich, ich will auch nicht hören, was der Journalist, die Journalistin in der Früh gefrühstückt hat und dann zur Recherche geht. Also ich will so viele Details nicht hören. Ich finde das echt sehr geschwätzig. Aber andere mögen das vielleicht. Und ich denke, das lenkt halt ein bisschen vom Thema ab. Aber es gibt, also angemessen ist für mich sowas, damit kann ich ganz gut leben. Das passt. Also auch die Zweifel von der Sahel-Zarienfahrt, wo sie sagt, wie viel berichte ich über den Täter, wie viel nicht. Das sind total angemessene und gute Überlegungen. Und das ist gut, wenn man die hat in der Sendung. Und das, muss ich sagen, hat sich jetzt sicher für das lineare Programm, also für uns, für das Feature, schon verändert, weil wir da auch diesen transparenteren Zugang und den persönlicheren Zugang schon stärker forcieren auch und ermöglichen. stärker forcieren auch und ermöglichen. Darf ich da nur... Sie sind beide Journalistinnen und Sie sind beide ausgebildete Journalistinnen und Sie ziehen eine Reflexionsebene ein. Nur, Sie haben ja gesagt, einen Podcast kann jeder machen. Ich bin keine Journalistin und jeder andere auch. Also dieses reflexive Verhalten würde ich einmal in Frage stellen bei allen diesen. Sondern dort ist es einfach, glaube ich, dieser individuelle Blick. Und er will eine Geschichte erzählen. Natürlich. Oder? Sowieso. Also ich glaube, es gibt ja einfach eben so eine riesige Bandbreite. Und eine kleine Bandbreite der Podcasts ist journalistisch. Und der Zugang ist so. Und eine große Bandbreite der Podcasts ist journalistisch und der Zugang ist so und eine große Bandbreite ist alles andere. Und da ist es sowieso klar, dass wenn ich über mein Leben berichte oder über meinen Alltag oder wenn ich jetzt zum Beispiel Leute, also wenn ich Wirtschaft studiert habe und eine Expertin vielleicht in dem Bereich bin und Leute coachen möchte, wie sie besser ihr Geld anlegen oder so und da einen Podcast mache, natürlich ist das komplett subjektiv, sozusagen. Also ich glaube, dass das, dass die Bandbreite so groß ist. Aber wir als Journalistinnen haben natürlich da andere Überlegungen und auch einen anderen Anspruch. Also das ist natürlich schon sozusagen in den Genen. Das fängt schon bei der Technik an, dass die technischen Lösungen hochqualitativ sind. Wir sind ja jetzt auch nicht ausgeliefert sozusagen dem Markt in dem Sinne. Das heißt, wir müssen jetzt nicht eine bestimmte Anzahl an Klicks generieren. Also ein bisschen auch natürlich. Es ist schon schön, wenn wir gehört werden. Werden wir eh. Oh, jetzt ist was abgestürzt. Aber es hängt nicht unbedingt auch an Werbemaßnahmen, Werbeträger, die wir aufstellen können. Es ist ja ganz stark im Podcast-Bereich auch, wie finanziert man sich und das ist etwas, was uns sozusagen Da kommen wir zu einer ganz pragmatischen Frage. Es gibt ja diese unzählige und eigentlich durch nichts zurechtfertigende Sieben-Tage-Regel. Also, dass eigentlich ein Sender, den wir allen mit unseren Beiträgen zahlen, dann die Inhalte nicht mehr den Hörern zur Verfügung stellen darf, nach sieben Tagen. Kann man das mit dem Podcast umgehen, offensichtlich? Nein, kann man leider auch nicht. Also da sprechen Sie mir, da sozusagen bohren Sie in einer Wunde und sprechen Sie mir aus der Seele. Das ist natürlich ein Unding, aber wir sind vom ORF-Gesetz an das gebunden, wir dürfen nicht anders. Das hat sich, also das hoffen wir, dass sich das im nächsten Jahr verändert, aber das muss durch eine Gesetzes, also durch einen Gesetzesprozess durch, aber dann hoffen wir, dass es sich ändert, weil das ist natürlich ein Unding, weil vor allem es sind aufwendig produzierte Sendungen als auch eigene Podcasts. Ö1 hat verschiedenste jetzt in den ganzen letzten zwei, drei Jahren entwickelt und gemacht. Und dass die zum einen nur sieben Tage oder allerhöchstens 30 Tage, dann müssen sie bestimmte Bedingungen erfüllen, im Netz stehen können, ist halt ein Unding. allerhöchstens 30 Tage, dann müssen Sie bestimmte Bedingungen erfüllen. Im Netz stehen können, ist halt ein Unding. Das haben wir ja schon alles bezahlt. Wir. Also alle, die Beiträge zahlen. Wieso mir das dann vorenthalten wird, verstehe ich bis heute nicht. Sie sprechen, weiß irgendwer wie es zu diesem Gesetz gekommen ist? Die privaten Verleger wollen das nicht. Die haben sozusagen ihre Gründe. wie es zu diesem Gesetz gekommen ist. Die privaten Verleger wollen das nicht. Aha. Die haben sozusagen ihre Freunde. Man wollte einfach nicht, dass der ORF sich online da ausbreitet. Und das ist aber etwas, wogegen die gesamte Geschäftsführung arbeitet jetzt sozusagen daran, dass sich das ändert. Weil das ist ein ganz wichtiger Punkt für viele Dinge, die wir im digitalen Bereich machen wollen. Nämlich, zum einen ist die Frage, wie man als Sender auf die digitale Szene und auf die Podcasts reagiert. Also wo wir ein Publikum, wo uns ein Publikum findet, nämlich junge Leute, die Ö1 und den ORF nicht kennen, sondern die einfach nur irgendeine gute Geschichte suchen nach einem Stichwort. Die Behaltefrist von sieben Tagen ist für uns dann damit einfach viel zu schwierig. Also da findet man uns ganz einfach nicht. Und daher ist das ein ganz, ganz wichtiger Punkt, dass sich das ändert. Weil wir haben ein total tolles Programm, das einfach aufgefunden werden muss. Aber das wird eh alles aufgehoben oder archiviert? Das wird archiviert, ja. Das wird dann im Archiv drinnen sein. Aber für manche Sendungen ist es dann zu spät. Das öffentliche Medienarchiv, das wir in Österreich haben könnten. Absolut, wir würden es gerne zur Verfügung stellen. Wenn ich was tun kann, sagen Sie es mir. Ja, wunderbar. Nein, also das ist sicher etwas, wo viel daran gearbeitet wird, dass sich das ändert. Vor allem, dass der ORF sein Archiv zur Verfügung stellen kann. Es wird mit Gebühren bezahlt und die Hörerinnen und Hörer haben einfach das Anrecht darauf. Das ist das Einzige. Das bringt mich zu einer Nebenfrage, aber ich stelle sie trotzdem. Ich weiß, Ö1 hat ein Programm. Da kann ich nachschauen, was Ö Ö1 wann, zu welchem Thema. Wenn ich mir jetzt überlege, dieser riesige Podcast-Angebot im Netz, wie finde ich das? Das heißt, ich muss, nur so wie ich halt google, ich suche mein Thema und dann tauchen dort die Podcasts auf, oder? Du könntest auch über Spotify oder andere Plattformen reingehen. Gibt es irgend so etwas wie ein Verzeichnis oder ein Programm über Podcasts? Gibt es nicht, oder? Das würden sich viele wünschen. Es gibt Apps zum Beispiel, wo man nach bestimmten Begriffen suchen kann, wo man halt auch Podcasts vorgeschlagen bekommt, wo man nach Themen suchen kann. Aber es ist wahnsinnig unübersichtlich. Ja, wahnsinnig, denke ich mir. Themen suchen kann, aber es ist wahnsinnig unübersichtlich. Ja, wahnsinnig, denke ich mir. Wie finde ich mich da zurecht in diesem Meer von Podcasts, oder? Das Suchen ist aufwendig. Das Suchen ist aufwendig, oder? Wenn ich dann auch mal versuche, so halb wach, kann das dazu führen, dass ich ganz wach bin am Schluss. Ich verwende halt zwei Programme, das auf dem iPhone schon installierte Programm von Apple, das heißt glaube ich E-Podcast und Spotify. Da ist für mich ein Phänomen, das wirklich interessant ist. Im Musikmarkt haben wir die Verkürzung der Längen, radikal. Da geht es darum, dass man nicht gleich wegklickt. Jetzt muss eigentlich das Wichtigste des Songs, früher war das der Refrain irgendwo, ist an den Anfang geschoben worden, dass alle sagen, wow, super. Dann höre ich weiter. Und das ist die normale Länge knapp über zwei Minuten, glaube ich. Und beim Podcast ist genau die gegenteilige Entwicklung. Da hört man gerne eine Stunde oder manchmal sogar 90 Minuten. Das ist doch absurd, oder? Ja, das ist ein, wir haben es ja schon angesprochen, ein sehr interessantes Phänomen, mit dem ich oder viele wahrscheinlich auch gar nicht gerechnet hätten, weil es ja auch immer kürzer, immer kürzer, alles immer kürzer, schneller erzählt. Und plötzlich gibt es dann Podcasts, darin dann zwei Stunden lang und über ein Thema. Also das finde ich, das ist ja das Tolle. Und das ist ja auch das, was uns dann in die Hände spielt für eben die Langformate, die wir machen. In den langen Atmen. Darf ich mal fragen, von der Dauer her, wenn Sie meinen Langformate, also wie lang zum Beispiel sind die Hörbilder? Für 50 Minuten zum Beispiel. Aha, das sind Langformate. Ja, genau. Und wie lang sind die jetzt, Hörbilder oder wie lang sind die? Um die 50 Minuten zum Beispiel. Aha, das sind Langformate. Und wie lang sind die jetzt, Hörbilder? 54 Minuten. Und die Tonspuren? Die sind um die 40 Minuten. Aha, verstehe. Nur damit ich da ein bisschen einen Zeitbegriff habe. Also im Verhältnis zum Beispiel zu 3-Minuten-Beiträgen, 5-Minuten-Beiträge, sind die Langformate einfach auch natürlich aufwendiger produziert.iger produzierte Sendeformate. Aber ja. Ich habe den Eindruck, dass sich so die Formate verschwimmen ein bisschen. Also früher war das ganz klar, dann mal ein Hörspiel, dann vielleicht ein Feature. Ich könnte es ja nicht definieren, Sie können es wahrscheinlich definieren, Reportage und so weiter. Das kommt ja ein bisschen ins Trudeln, oder? Im Podcast meinen Sie, oder im... Wahrscheinlich auch im Radio, in weiterer Folge, oder? Ich glaube, es ist schwierig, das konnte man noch nie so ganz klar abtrennen. Das hat sich ja immer so ein bisschen eine Dokumentation, was ist eine Reportage, O-Ton, Collage, also das sind ja alles so Begriffe, die man dann oft so einmal durchmischt und man setzt verschiedene Aspekte ein und ich finde das Podcast machen bringt dann noch eine Ebene einfach noch dazu. Also macht es möglicher, noch mehr Tools anzuwenden und noch mehr Gestaltungselemente irgendwie einzusetzen. Aber es stimmt, was Sie sagen, stimmt in dem Sinn, dass die Formate verschwimmen. sagen, stimmt in dem Sinn, dass die Formate verschwimmen, ja, das stimmt. Es gibt den Gesprächspodcast, der aber auch Reportage-Elemente hat. Wenn es jetzt dem einfällt, der geht jetzt hinaus und nimmt jemand anderen auf oder begleitet den oder so. Also da verschwimmen schon die Formate. Das ist sicher ein Punkt. Ja, also ich... Gibt es denn Zuhörer, Entschuldigung, bei Ö1, also bei ihren unterschiedlichen Formaten, wo einer sagt, ich höre mir nur dieses Format an und das andere nicht? Oder ist das eigentlich egal? Wissen Sie? Also ich glaube ganz viel, wir sehen das bei den Hörerinnenzahlen, dass wir sehen, was viel gehört wird und am meisten gehört werden die Journale, also Mittagjournal, Frühjournal, Morgensjournal. der Hörerinnen schafft. Und dann kommen verschiedene andere Sendungen darunter. Die Hörbilder haben auch sehr gute Hörerinnenzahlen. Also an dem sieht man, wie gerne, wann was gehört wird. Das sieht man beim Podcast natürlich nicht. Da hat man die Klicks vielleicht, aber man sieht das sehr viel weniger. Und es gibt auch, glaube ich, auch ganz generell eine sehr viel geringere Möglichkeit, an Zahlen dazukommen, wie viel jetzt wirklich Hörerinnen und Hörer die Podcasts oder einen speziellen Podcast hören. Das ist noch sehr unübersichtlich eigentlich. Wie wird denn das beim Radioprogramm festgestellt? Also da gibt es einfach den Radiotest, der sich aus Umfragen, das wird von unserer Radioforschung gemacht, die da also die Umfragen macht und die auch qualitative und quantitative Umfragen und aus diesen dann kommen die Radiotests zustande. Genau. Führen dann die Hörerinnen quasi auch ein Protokoll, was sie wann gehört haben und das wird dann erforscht. Da kommt natürlich eine Funktion des Radios dann an die Oberfläche, die der Podcast nie erfüllen kann, nämlich die Strukturierung des Tages. Das ist dann bei mir schon so. Es beginnt mit dem Morgenjournal, manchmal mit dem Frühjournal oder am 6. Frühjournal. Und dann sind die Journale für mich so Fixpunkte, wo es entweder Pause gibt oder sonst was. Aber zum Verschwimmen möchte ich noch etwas sagen. Was ja auch verschwimmt, ist das, dass ja viele Medien auf das Feld gehen, die bisher mit Audio oder Akustik gar nichts zu tun hatten. Also wir haben den Zeit-Podcast und so weiter und so fort. Das ist ja wahrscheinlich, wird das irgendwann sowieso zusammenwachsen, oder? Also zusammenwachsen in dem Sinn, also formal ja, vielleicht so, dass die Formen sich damit verändern. Aber das stimmt ja, was Sie sagen, total. Also dass vor allem auch Unternehmen eigene Podcasts haben, NGOs, Aktivisten und Aktivistinnen und eben auch Verlagshäuser. eben auch Verlagshäuser. Und oft auch sind es Podcasts, entweder sind es eigene Geschichten oder es sind Hintergrundberichte oder, wie sagt man da, Making-of-Geschichten auch. Dass man halt mit den Redakteuren und Redakteurinnen redet und mit ihnen diskutiert oder wie eine Geschichte entstanden ist oder wenn man eine Hauptgeschichte in der Zeitung hat, dass man dann darüber den Podcast macht und noch einmal eine Diskussionsrunde und so. Aber das stimmt, das sind sehr... Die Presse zum Beispiel, der Falter, die machen auch alle ihre Podcasts inzwischen, oder? Genau. Die Deutsche Zeitung, die Opfer, also die Zeitungen. Also wenn wir schon alle nennen, nenne ich auch den, den ich jetzt so gern gehört habe, die drei Teile von Kurzdoku, von Spiegel und Standard zusammen. Das ist ja auch sehr spannend. Übrigens, drei Teile fehlen noch. Ich glaube, sechs wollen sie machen. Kann man nur empfehlen. Ja. Ja. Jetzt komme ich zurück. Ich komme wieder ein bisschen auf den Podcast zurück. Wenn Sie jetzt diesen Preis vergeben, für diesen Podcastpreis, was sind da Ihre Kriterien, dass Sie sagen, das ist ein guter Podcast? Woran stellen Sie das fest? Ich muss ein bisschen ausholen, wir haben 2019, also mit der Bemühung, jüngere Menschen zum Sender zu holen, haben wir im Feature-Bereich, und der Feature-Bereich beschäftigt sich mit Langformaten, das ist jetzt nicht für ganz Ö1 gilt das, aber im Feature-Bereich, und der Feature-Bereich beschäftigt sich mit Langformaten. Das ist jetzt nicht für ganz Ö1 gilt das, aber im Feature-Bereich ist das ja stark so, dass wir da haben wir den Feature-Nachwuchs- Preis ausgeschrieben, Moving Radio. Der hat sich an junge, angehende Journalistinnen und Journalisten gewandt, unter 35 Jahren, die mit Konzepten gekommen sind. Da haben wir drei ausgesucht und prämiert. Konzepten für eine Hörbildersendung, für eine ganze Stunde, was halt schon gleich sozusagen die Königsdisziplin ist und haben die gemeinsam mit den Gewinnern und Gewinnerinnen verwirklicht und haben sie auch gecoacht. Du warst auch ein Coach für diesen Moving Radio Preis und haben auch Workshops gemacht in Dramaturgie, Storytelling, Schnitt. Also das war insgesamt in den Preis inbegriffen. Das war 2019. die Podcast-Szene ist so groß, es würde uns einfach interessieren, wer sich da mit welchen Konzepten bewirbt für den Preis, der allerdings in der Ausschreibung eine Begrenzung hatte, nämlich was wir gesucht haben, ist eine dokumentarische Serie mit durchgehender Handlung. Das ist schon ein ziemlich hoher Anspruch. Das war jetzt schwer. Und wir wissen, dass das schwer ist, weil du brauchst viel Material. Es muss journalistisch schon relevant sein. Also es kann nicht die persönliche Alltagsgeschichte von jemandem sein. Es muss einfach wirklich auch gesellschaftlich relevant sein. Und es muss genug Material sein, dass ich eben über drei oder vier Teile erzählen lässt. Und da haben wir, also es waren über 100 Konzepte, nein, über 100 Teams, also Leute haben eingereicht, Konzepte waren es über 80 oder so. Und es waren dann verschiedene, es waren solche Gesprächspodcasts, also die haben sich nicht sozusagen an die Ausschreibung in dem Sinn gehalten und haben zur Nachhaltigkeit, auch zu Sport, zu Fitness, zu Beziehungen, einfach so Gesprächspodcasts vorgeschlagen. Das war aber nicht unsere Ausschreibung. Was wir gesucht haben, war eben eine dokumentarische Serie mit durchgehender Handlung. Und eine der Gewinnerinnen war eben die Sahel-Zarin-Fahrt, die an sich jetzt aber auch von einem Online- und Printmedium kommt, nämlich der Rechercheplattform Dossier, der Investigativ-Rechercheplattform, die eben diese Serie vorgeschlagen hat zum Anschlag in Wien. Aber das war für uns einfach, sie hat einen der Preise bekommen, weil es einfach klar war, das ist erstens ein wichtiges Thema, die wird das gut recherchieren, es wird genug Material da sein, dass man das wirklich spannend über drei Folgen erzählen kann und wir haben, also um auch nicht geschwätzig zu werden und um einfach auch ein journalistisches Kriterium oder den journalistischen Anspruch auch zu erfüllen. hat zum Kampf um den Lobautunnel. Die begleitet jetzt mehrere Akteure, sozusagen die Befürworter und die Gegner. Und wird, so erwarten wir uns, ein sehr szenisches, aber dann auch vielleicht sogar historisch wichtiges Dokument einfangen und eine Serie machen dazu. Also der Anspruch war schon hoch. eine Serie machen dazu. Also der Anspruch war schon hoch. Es war jetzt nicht eine Podcast-Idee für Ö1, egal sozusagen in welcher Form. Hätte auch sein können, aber dann hätte Ö1 als Gesamtes diesen Preis ausgeschrieben. Wir haben den jetzt von der Feature-Redaktion sozusagen ausgeschrieben. Wichtig war auch, dass es nicht ein Thema war, das wir gesucht haben. Wir haben nicht eine Sendung oder einen Podcast zu einem Thema gesucht, weil da kamen auch einige Vorschläge, sondern eben eine Geschichte, die sich seriell erzählen lässt und wo es eine Entwicklung gibt. Das heißt, wo etwas passiert und von dort aus geht es weiter und immer weiter. Das ist ein hoher Anspruch und schwierig. Und über eine lange Zeitdauer gilt es da dann, die Menschen zu begleiten, die man interviewt, über die man dann den Podcast macht. Also die Uli Glade gegen die Aktivisten und die Sarah Seelkirchner macht eine Recherche in einem Tiroler Tal, da geht es auch um Familiengeschichte, also so ein bisschen ähnlich wie meine Podcast-Serie, die ich gemacht habe, die mich ja auch sicher drei, vier Jahre, natürlich nicht exklusiv, nur daran habe ich gearbeitet, das wäre nicht ausgegangen, aber wo ich immer wieder sozusagen nach Ungarn gefahren bin und recherchiert habe, in Archiven war, mit Menschen gesprochen habe. Aber das, also das, ich meine, wenn Sie jetzt gesagt haben, ich habe mir gedacht, Sie haben da mehrere Jahre daran gearbeitet, das weist schon darauf hin, dass das professionelle Arbeit ist und die man auch lernen muss. Das trennt einmal diese große Schar dieser Individuen, die halt vielleicht mal schnell irgendeinen Podcast machen, weil es ist ja auch die Zeit, die ich da investieren muss, um so einen Podcast zu machen. Wo ich sagen möchte, dass das entweder oder ist. Ich glaube, dass diese große Masse etwas bringt, gerade für uns, für die Hörstadt, arbeitet daran, dass die Akustik oder Schall bewusster wird. Dann ist diese Fülle der Podcasts ein Zeichen auch von diesem Schlagwort Akustik-Turn. Also, dass überhaupt das Akustische mehr Aufmerksamkeit kriegt. Also, ich glaube, dass diese Fülle auch dann erst so etwas möglich macht, was die beiden Damen machen, hochqualitative Podcasts zu machen. Und ich glaube, es gibt auch sozusagen außerhalb, also das eine ist, was jetzt auch aufgrund dieser großen Welle an Podcasts die öffentlich-rechtlichen Sender machen. Also wir kommen vom öffentlich-rechtlichen Sender machen. Also wir kommen vom öffentlich-rechtlichen Sender. Und da haben wir auch die Möglichkeit, sozusagen auch hochqualitativ zu arbeiten. Das gibt es aber auch außerhalb der öffentlich-rechtlichen Sender total. Und das ist auch ein Vorteil, weil einer der Gründe, diesen Preis auszuschreiben, war, Podcaster und Podcasterinnen zu finden, die hochqualitativ arbeiten und einfach gute Themen haben und die einfach auch zum Sender zu bringen. Das war schon die Intention, auch das zu machen. Und vielleicht so ein bisschen, ich meine, was Sie vielleicht meinen, es ist auch, also Ü1 macht jetzt schon seit zwei, drei Jahren Podcast's Universum zum Beispiel, der Quantenphysiker Aigner, jetzt habe ich den Vornamen vergessen, erklärt verschiedene physikalische Phänomene. der nennt sich Klien und Klien, ich glaube, das ist der Titel. Da geht es um die beiden Klien-Brüder, den Komponisten Volkmar Klien und den Kabarettisten, die einfach Stücke der neuen Musik besprechen und in einem sehr lockeren Ton miteinander darüber sprechen. Und der Kabarettist sagt halt, was er davon haltet, nämlich oft nichts. Und der Komponist erklärt ihm dann, warum er davon schon was halten kann oder so. Also das ist viel unterhaltsamer auch, niederschwelliger der Zugang und das sind auch Podcasts, die eins macht, die wir jetzt aber nicht in der Feature-Redaktion machen. Oder zum Beispiel Ruth Recycled. in der Feature-Redaktion machen. Oder zum Beispiel Ruth Recycled. Das ist eine Person, die Ruth Hosp, die auch einen Klimapodcast macht und da von Anfang an einfach ihre persönliche Sichtweise erzählt, was ihr wichtig ist und warum es wichtig ist, klimabewusst zu leben und zugleich auch auf Sendungen hinweist, die in Ö1 zum Beispiel laufen, zum Thema Klima. Aber ganz persönlich, also und der Ton ist viel weniger, also viel mehr ein Plauderton, viel weniger formell. Und die alle dürfen nur sieben Tage gehört werden? Ja, also manche dürfen, viel weniger formell. Und alle dürfen nur sieben Tage gehört werden? Ja, also manche dürfen als Serie, wenn sie als Serie sind, geht es 30 Tage, aber länger ist es nicht. Aber wir sind, also auch der ORF wird ja imnächst, also heuer wird die Radiothek, na warte mal, heuer, ja, ich glaube heuer, die Radiothek startet, ist ja schon gestartet, die ORF-Radiothek. Und der ORF-Player hat auch zum Ziel, dass alle Formate sozusagen auf einer Plattform zu finden sind. Die Fernseher, die Online- und die Radioformate. Fernseher, die Online- und die Radioformate. Und da ist auch das Ziel, dass man sowas macht wie Online-Only oder Online-First, sodass das etwas gar nicht mehr gesendet wird, sondern dass auf der Plattform das praktisch da gemacht, also produziert und ausgestrahlt wird und dort bleibt. Ich meine, das Ziel ist es, dass die Behaltefrist sich ändert, sonst ist diese Bemühung halt natürlich vergeblich. Geht es in der Frage aus? Ja, geht sich noch aus. Was wäre denn Ihr Traumpodcast? Wenn Sie also Zeit hätten, Geld, worüber würden Sie gerne einen Podcast machen als nächstes? Ich würde wieder gerne einen persönlichen Podcast machen und wieder historisch Familiengeschichten recherchieren. Da gäbe es noch einige spannende Sachen, wo ich eh schon wieder dran bin. Also wenn man da einmal anfängt zu graben. Wenn man einmal anfängt zu graben, dann tun sich immer mehr neue Dinge auf und das würde mich wieder sehr... Aber Sie verraten uns nicht, was das ist. Nein. Und was wäre für Sie der nächste Traumpodcast? Also ich bin gerade sehr zufrieden und beseelt mit dem, den wir gerade gemacht haben. Den habe ich zwar jetzt nicht selber gemacht, aber die Redaktion und die Dramaturgie und die Regie gemacht von dem Podcast Neun Minuten von der Sahel-Zarrenfahrt. Ich finde, das ist einfach so eine wunderbare Kombination gewesen von Human Interest zum einen und investigativen Journalismus zum anderen. Und es ist so gut erzählt und auch kurzweilig. Und man hat auch einen starken Erkenntnisgewinn am Schluss. Also das ist für mich jetzt eh der, der mir einfach gut gefällt. Das ist für mich jetzt eh der, der mir einfach gut gefällt. Aber Sie könnten ja auch außerhalb Ö1 einen machen, wo Sie nicht an diese Dinge gebunden wären. Ja, aber ich will ihn gerne innerhalb Ö1 machen. Weil man kann es dort verwirklichen. Und das finde ich eben schön, so eine starke, große Hörerinnenschaft. Und das ist schon ein, also es ist einfach schön für so viele Menschen zu arbeiten und sie zu überraschen mit einem Programm, von dem sie vorher vielleicht noch nicht gewusst haben, dass es sie interessiert. Das ist auch der Vorteil vom Linearen, die Überraschung. Es gibt auch sozusagen Produktionsbüros, also auch schon in Österreich, wo Podcasts Produktionsbüros, also wo Podcasts produziert werden, wo Talk-Podcasts produziert werden, die teilweise dann auch verbunden sind mit Corporate-Podcasts, also wo eine Agentur quasi mit dran ist, wo dann auch für Firmen Podcasts gemacht werden, finanziert über Förderungen und vielleicht auch querfinanziert über quasi die Agenturen. Also es gibt sozusagen auch eine unabhängige Szene, die sich entwickelt, also abgesehen vom öffentlich-rechtlichen, was ja auch wieder die Landschaft sehr bereichert, finde ich. Also Sie sehen das durchaus positiv, wenn ich das so einschätzen darf, weil man könnte auch sagen, da wächst ja dem klassischen Radiojournalismus eine große Konkurrenz. Wie rüstet man sich gegen die? Oder beide sind da guten Mutes? Indem man sie zum Sender holt. Indem man diese Szene stärkt. Weil das ist ja auch etwas Tolles. Ich finde, eigentlich muss man sich da vor nichts fürchten. Aber die Herausforderung insgesamt für das lineare Radio ist der Wechsel zum Digitalen. Also die Transformation. Das ist sicher ein Prozess, der für alle öffentlich-rechtlichen Sender einfach gilt und eine große Rolle spielt. Ja. Ja. Ich denke, wir haben es durch, oder? Ja, ich denke, wir haben es durch, oder? Ja, dann sage ich mal vielen herzlichen Dank, dass Sie gekommen sind. Und ich wünsche Ihnen natürlich auch weiterhin viel Erfolg bei Ö1, im Rahmen von Ö1. Und natürlich auch, falls Sie die Qualifikation haben, Sie auf jeden Fall, wenn Sie woanders landen wollen, mit einem professionellen Podcast, dann können Sie ja jederzeit auch woanders Ihre Kenntnisse einbringen. Nochmals vielen herzlichen Dank, auch dir Peter. Ich danke. Dankeschön. Danke. Danke für die Einladung.