Schönen guten Abend, herzlich willkommen im Kepler-Salon. Nach einer kleinen Sommerpause widmen wir uns gleich einem Thema, das die Stadt in den nächsten Tagen beschäftigen wird. Ein Thema, Ars Electronica Festival, es ist eigentlich schon eine gewisse Tradition dieser Abend sozusagen im Vorspann zum Festival. Es freut mich an meiner Seite Gerfried Stocker, den künstlerischen Leiter der Ars Electronica, begrüßen zu dürfen und meinet Lukas, den Rektor der Johannes Kepler Universität, die den Kepler Salon, das sei auch wieder einmal erwähnt, seit 1.1. 2019 die Trägerin des Kepler Salons ist. Es war heute Vormittag, das ist schon ein langer Tag, für Gerfried auch, die Pressekonferenz zum Festival und ich persönlich bin ich immer ein Freund von sehr kurzen Pressekonferenzen. Diese dauerte aber sozusagen 90 Minuten, was relativ lang ist und ich muss ehrlich gestehen, ich wüsste nicht, wo man kürzen hätte können, sondern ich war ganz sicher, dass vieles nicht erwähnt wurde, was im Festival vorkommt. Es ist einfach nicht kürzer möglich und ich war wieder einmal sozusagen auch von der Fülle und Vielfalt erfüllt, berührt, die wir sozusagen immer wieder mit Ars Electronica an sich, mit Ars Electronica Festival hier in der Stadt haben. Und das, glaube ich, muss man auch mal ganz bewusst, immer wieder ins Bewusstsein von uns Linzerinnen und Linzer, Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher, was das für ein Festival ist, was hier verhandelt wird. Und sozusagen auch im Nachdenken über Zukunft in der Gegenwart, am Weltball sozusagen, im Weltgeschehen auch heißt, sozusagen so ein Festival zu haben in dieser Fülle. New Digital Deal, wir werden das Thema dann gleich ein bisschen fokussieren. Ich möchte mit dir, meinet, gleich irgendwie ein Format, das ihr, wie du heute auch erzählt hast, erst im Juni in gemeinsamen Nachdenken, nächtlichen Sitzungen entwickelt habt. entwickelt habt. Und das ist ja auch eine Qualität und das sage ich sozusagen auch als Bruckner-Höster-Chef, dass sowas kann man nur mit der AS ganz schnell. Also da gibt es Projekte, wo man sagt, okay, wenn wir das zwei, drei Jahre planen, dann könnte sich das ausgehen. Mit der AS Elektronik ergeht das immer irgendwie in zwei, drei Monaten und es leitet nicht die Qualität darunter, das sind auch vielleicht eine spezielle Linzer-K Konstellation mit euch zumindest. Ihr habt euch im Juni ein Format einfallen lassen, die Festival University, die auch heute begonnen hat und ich würde dich bitten, dass du uns dieses Format gleich einmal näher bringst und was es auch heißt sozusagen für Linz und für eine Universität. Ja, ich tue das sehr, sehr gerne. Es stimmt, dass die nächtlichen Besprechungen von Stocker Lukas nicht ganz ungefährlich sind. Sind auch bei unseren Teams zwischenzeitlich durchaus befürchtet und gefürchtet. durchaus befürchtet und gefürchtet. Und das ist so wirklich, glaube ich, kann man sagen, das erste gemeinsame Baby der Zusammenarbeit. Hintergrund ist natürlich, dass an dem Standort sich im Bildungsbereich sehr viel tun wird. Es ist letztes Jahr angekündigt worden, dass es eine neue Technische Universität für Oberösterreich geben soll. Das Thema, die Ausrichtung dieser Technischen Universität soll Digitalisierung und digitale Transformation sein. Und das kann etwas ganz, ganz Tolles werden. Das muss nicht, aber es kann etwas ganz, ganz Tolles werden. Es kann etwas ganz, ganz Tolles werden und wenn man über das Thema nachdenkt, dann ist ja irgendwie Herausforderungen in ihrer Lebensperspektive vor sich haben. Klimawandel, die Herausforderungen der Digitalisierung, Migration und, und, und. Und daher wird ganz wesentlich sein, diese jungen Menschen zu ermächtigen, diese Gestaltungsherausforderung anzugehen. Und das ist eigentlich die Grundidee dieser Festival University. Sie ist ganz bewusst dem Ars Electronica Festival gewidmet. Sie ist dem Ars Electronica Festival eingeschrieben und die Idee ist, Die Idee ist, junge Menschen zwischen 16 und 24 Jahren aus allen Erdteilen, aus 40, 41 Ländern konkret, hierher einzuladen, ihnen ein Stipendium zu geben, dass sie die Anreise sich leisten können, dass sie sich den Aufenthalt leisten können, dass es einmal schon von vornherein hier keine soziale Differenzierung gibt. Und das Tolle war, wir haben mit dieser Idee, das muss man auch ehrlicherweise sagen, das Wissenschaftsministerium und das Land Oberösterreich konfrontiert und es ist in wenigen Tagen gelungen, dafür ein Budget aufzustellen, das ermöglicht, diese jungen Menschen hierher zu bringen. Und wir stehen wirklich unglaublich beeindruckt vor weit über 200 Bewerbungen innerhalb kürzester Zeit. Wir haben uns wirklich das Vergnügen geleistet, diese Bewerbungen anzuschauen. Und das hat uns etwas bewusst gemacht. Nämlich, und das ist, glaube ich, einer der ganz, ganz wichtigen Themen für diese neue Universität, dass Menschen hier wirklich aus den unterschiedlichsten Erdte haben Leute aus den Visegrad-Staaten mit all den demokratischen Herausforderungen, die es dort gibt. Wir haben jemanden aus Afrika, auch aus Australien, glaube ich. Und wenn man sich so ein bisschen die Lebenszusammenhänge, in denen diese jungen Menschen leben und aus denen sie kommen, dann ist es natürlich unglaublich spannend, sich auf diese Internationalität einzulassen. Und zwar nicht im klassischen Sinne, dass wir nach westlichen Standards unsere Bildungsansprüche formulieren, sondern dass man sich wirklich auf diese Internationalität auch als Programm einer Universität einlässt. Und das ist ein Stück weit auch Programm dieser Festival-University, also nicht danach zu trachten, so wie das an westlichen Elite-Universitäten durchaus üblich ist, dass nach unserer Fasson studiert wird, sondern dass die Universitäten diese interkulturellen Zusammenhänge, diese sozialen Zusammenhänge auch wirklich als Teil ihres Programms machen. Und wenn man sich das ganze Fiasko in Afghanistan bewusst macht, dann ist es ein Fiasko dessen, dass wir immer versuchen, unsere Vorstellungen irgendwo anders umzusetzen. Und wenn man dann weiter noch bedenkt, dass die ganz großen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts vermutlich in der Südhalbkugel entschieden werden und nicht bei uns im Westen, dann ist das eine doppelt wichtige Herausforderung. Und mit diesen begeisterten jungen Menschen sensibel umzugehen, in sich hineinzufühlen, was sie unterstützt, was sie brauchen, mit ihnen zu diskutieren und auszuverhandeln, was sie brauchen, mit ihnen zu diskutieren und auszuverhandeln, wie Transformation in einer möglichst demokratisch und liberalen Gesellschaft funktioniert. Also nicht autoritär durchgesetzt, sondern wirklich ausgehandelt. Das ist ja dann auch mit Blick auf den New Digital Deal, und da wird der Gerfried sicher was dazu sagen, ganz, ganz wesentlich. Und auch als ganz wesentlicher Zugang, auch das ist etwas, was wir uns sehr bewusst gemacht haben, Universitäten nicht misszuverstehen als Produktionsstätten von Personalressourcen. Auch da müssen wir sehr aufpassen, da ist auch die deutsche Sprache sehr verräterisch, sondern als ein Angebot auf diese begabten jungen Menschen, auf diese kreativen jungen Menschen, auf diese auch durch die aktuellen Situation bedrängten jungen Menschen entsprechend zu reagieren. sich einmal so einer Universität des 21. Jahrhunderts im Rahmen dieser Festival University zu nähern. Und ich bin wirklich überwältigt und will das auch hier sagen, ich habe es auch bei der Pressekonferenz gesagt, dass es einfach fantastisch ist, sich mit den Magiern der Ars Electronica und auch mit den internationalen Kontakten der Ars Electronica. Es gibt keine Organisation, die Johannes Kepler Universität eingeschlossen, die solche internationale Kontakte hat wie die Ars Electronica. Und damit ist es natürlich binnen kürzester Zeit gelungen, hier eine Faculty, also hier lehrende Tutorinnen aufzustellen, wirklich aus der ganzen Welt, absolute Top-Leute in ihrem Bereich, aber natürlich auch Künstlerinnen und Aktivistinnen und all diese Persönlichkeiten, die mit diesen jungen Persönlichkeiten in einen Dialog treten und hier versuchen, eine neue Form von Universität zu kreieren. Das ist einfach fantastisch. Ich meine, ich glaube, der Gerfried und ich, aber natürlich auch der Norbert, sind unglaublich begeisterungsfähig. Aber das ist schon ein Höchstmaß an Begeisterung, was wir hier gerade erleben. Und da will ich wirklich allen danken, Gerfried, euch ganz besonders, dass wir so eine fantastische Kooperation hier gerade, was dieses Thema betrifft, begonnen haben. Es ist ein Experiment. Es ist heute der erste Tag. Erste Woche ist online, zwei Wochen dann on-site, also präsent, auch während des Festivals. Und da gibt es junge Menschen, die gehen in Quarantäne eine Woche in Linz, damit sie dann 14 Tage online dabei sein können. Also das ist, wenn man das alles mitbekommt, was da an Motivation, an Commitment, wie man das Neuhochdeutsch sagt, dabei ist, das ist einfach unglaublich. Und das ist auch für mich, obwohl ich jetzt in dem Bildungssystem doch auch schon ein paar Jahrzehnte tätig bin, wirklich faszinierend. In der Presseunterlage steht Ars Electronica ein Feldversuch für das 21. Jahrhundert. Das gefällt mir ganz besonders gut. Das ist auch ein Feldversuch. Darf ich da nur eine Frage anhängen, sozusagen auch hinsichtlich der, die ist auch heute Vormittag schon gestellt worden, einer eben beabsichtigten Gründung einer technischen Universität. Welcher Art ist das ein beispielgebender, sinnstiftender Feldversuch, der sozusagen auch für diese neue, zu gründende Universität Wirksamkeit haben soll, exemplarisch haben kann? Also ich zitiere Stocker von der heutigen Pressekonferenz. Ich glaube, er hat gesagt, zum Klügerwerden kann man niemanden zwingen, aber man kann dazu einladen, ein bisschen freizitiert. Du kannst es dann ganz präzise sagen. politische Entscheidungen, und das ist ja auch richtig so Zwischenbericht an die Geldgeber geschickt. Natürlich auch mit dem Ziel, alles, was wir bisher dabei gelernt haben, auch weiterzugeben. Es wird der Bundesminister Fassmann nächste Woche, glaube ich, bei einer Session dabei sein. Ich glaube, dass das auch die Spitzenbeamtinnen und Beamten des Ministeriums sehr genau verfolgen. Also es würde mich wundern, wenn das ohne Einfluss bleibt. Aber natürlich, das muss man dazu sagen, das ist wirklich eine Avantgarde-Veranstaltung, was Universität des 21. Jahrhunderts bedeutet. Da lassen auch wir uns von der Johannes Kepler Universität auch die Kolleginnen und Kollegen auf etwas ganz Neues ein. Aber ich glaube, anders wird es nicht gehen und anders wäre es auch eine unglaublich verdane Chance, wenn man eine neue Universität gründet. Und ich glaube, eins ist ganz wichtig in dem Zusammenhang, weil wir da gerade in Österreich immer dazu neigen, dass das dann sofort heißt, alles, was bisher war, ist schlechter. Sondern es gibt unglaublich bewährte universitären Strukturen, die ganz, ganz viel leisten. Ich bin auch davon überzeugt, dass die Johannes Kepler-Universität da einen ganz wesentlichen Beitrag leistet. Aber das kann ja nicht ein Hinderungsgrund sein, wenn man eine neue Universität gründet, dann Dinge ganz anders zu machen. Und ich bin überzeugt, dass es junge Menschen gibt, die im klassischen Universitätssystem sehr gut aufgehoben sind und dass es junge Menschen gibt, die in ganz neuen Formen von Universität sehr gut aufgehoben sind. Und es wäre unglaublich hilfreich bei der Debatte, wenn man das eine nicht gegen das andere ausspielt. Das Elend des Vergleichens. Das wollte ich jetzt aber machen. Ja, ich wollte dich ein bisschen framen. Darf ich dich dazu nur fragen, du hast gesagt Sessions. Kannst du kurz einen Eindruck, was sind diese Sessions, wo man die jungen Leute abholt? Wie sind die geframed? Was sind das für Räume, in denen man sich begibt, um von denen auch zu lernen in den nächsten zwei, drei Wochen? Ich glaube, das Entscheidende ist das Gesamtframing des Projektes, das jetzt nämlich nicht davon ausgeht, dass wir uns die Knaben und Mädchen, wie man so sagen würde, jetzt herholen und dann erzählen wir einer, wie die Welt funktioniert, im Sinne eines Bildungscamps, sondern dass wir sie einladen, mit unseren Expertinnen gemeinsam über Möglichkeiten, Strategien und auch Visionen von Veränderung nachzudenken. Also nicht, was ist das Problem und wie löst man das Problem, sondern wie kann man generell so etwas wie eine Atmosphäre, eine Bereitschaft für Transformation und Veränderung herbeiführen. Was ist Veränderung überhaupt? Es gibt ja zwei interessante Zugänge davon. Wir reden jetzt erfahrungsgemäß im Moment so viel über Krisen. Eine Krise ist nichts als eine Serie von Veränderungen in ganz kurzer Zeit. Und wenn es schneller ist, als wir irgendwie Luft von ihnen kennen, dann sagen wir Krise dazu und die Panik bricht aus. Die andere Geschichte ist, Veränderung aus dem Kontext heraus wird so schnell gesehen, als es gibt oder es gab zumindest kurz davor einen mehr oder weniger Idealzustand und jetzt kommen irgendwelche Störquellen rein und jetzt müssen wir daran arbeiten, den Idealzustand wieder herzustellen. Also die ständige Prolungation der Vergangenheit in die Zukunft. Beides ist natürlich ein völliger Quatsch und beides hat ganz massiv dazu beigetragen, dass wir in Situationen, wie wir jetzt sind, wo es eben nicht nur eine Krise gibt, die uns irgendwie nervös macht, sondern wo man wirklich das Gefühl hat, dass eigentlich rundherum überall Feuer am Dach ist, dass wir zunehmend als Gesellschaft aufhören zu funktionieren. Und was ist denn die Krise der Demokratie, die wir im Moment erleben, der absolute Hype der autoritären Zugänge oder auch der absolute Hype der ganzen Verschwörungstheorien, ist ja nichts anderes als eine Art Immunreaktion des gesellschaftlichen Systems gegen diese Probleme, die da auftauchen. Wir können sozusagen nicht recht damit umgehen, das sind sozusagen eigentlich Immunreaktionen, Krankheitssysteme, das Ganze. Das heißt, wir müssen einmal damit anfangen, Veränderung überhaupt als das zu diskutieren, was sie sein sollte, nämlich ein Gestaltungspotenzial. Und das ist etwas, was leider Universitäten oder eigentlich Bildungseinrichtungen fast überhaupt nicht leisten. Bestenfalls, wenn dann Kunstuniversitäten oder sowas, aber jetzt seien wir uns ehrlich, wer nimmt eine Kunstuniversität schon ernst, wenn es um den Fachkräftemangel und solche Dinge geht. Das ist der nächste Punkt, dass wir hergehen und sagen, okay, erstens einmal ist diese Universität so geframed, dass man nicht nur, wir erzeugen euch was richtig ist. Zweitens, der zweite wichtige Punkt, es ist nicht interdisziplinär, so von wegen zwischen den Disziplinen, da können wir eher ein bisschen mauscheln, sondern transdisziplinär im Sinne dessen, dass man die Disziplinen eigentlich hinter sich lassen muss, dass man sie auflösen muss. Und dementsprechend ist ja neben der Internationalität im Bereich von Ländern, wo die Studierenden herkommen, das ganz Spannende auch welche fachlichen Hintergründe die haben. Wir haben Filmemacherinnen, wir haben Musikerinnen, wir haben Tänzerinnen, wir haben Computerwissenschaftlerinnen, wir haben Biotechnikerinnen, wir haben aus den Sozial-, Geistes- und Naturwissenschaften gleichermaßen Leute vertreten, wir haben einen 17-Jährigen aus dem Müllviertel, der antreten ist damit, dass er gesagt hat, ich würde dabei sein, weil ich würde dann der Erste sein, der an dieser neuen Uni inskribiert, bis hin eben zu den Leuten aus Montenegro, Indien oder Mexiko. Und jetzt gehen wir her und natürlich versorgen wir die Leute jetzt einmal. Wir bieten einfach ein üppiges Menü an ganz interessanten Zugängen an. Aber auch wieder hier das nicht nur Natur- oder Geisteswissenschaft oder sowas, sondern immer die ganze Palette. Es ist ein Arbeitsprinzip, das immer Technologie und Wissenschaft, Kunst und Kultur und Design, Technologie und Wissenschaft, Kunst und Kultur und Design, Soziales, Engagement, Aktivismus, Politik und natürlich auch Wirtschaft und Entrepreneurship gleichermaßen vertreten sein müssen. Weil wir brauchen jetzt gar nicht über die Disziplinen einer Uni reden, sondern allein diese vier Bereiche trennen wir eigentlich viel zu sehr. Und in dem kommt jetzt sozusagen diese spannende, diese Auseinandersetzung rein, weil die gleichen Vorträge, Inspirationen, Workshops, Übungen auf eben auch Leute treffen, die aus diesen vier Bereichen kommen. Und dann gibt es so dieses Grundprinzip, wir haben so eine Kettenreaktion. Also ich glaube, jeder kennt es und vor allem, wenn Sie kunstinteressiert sind, dann kennen Sie den Lauf der Dinge von Fischli und Weiß, diese legendäre Kunstinstallation, wo man an der einen Stelle irgendwas auslöst, dann rollt die Kugel dorthin, die löst wieder was aus, dann fällt irgendwas um und eine Flüssigkeit rennt aus und so weiter und so fort. Oder in der einfachsten Form Domino-Steine auflegen und den ersten irgendwie ankicken. Kettenreaktion ist eigentlich ein super Begriff und eine Metapher für Veränderung und auch für die Probleme, die wir haben. Also der Klimawandel oder die Klimakatastrophe ist nichts anderes als einfach eine noch dazu unheimlich vorhersehbar gewesene Serie von Kettenreaktionen. Und wir bringen dann Menschen, also diese Studierenden, tatsächlich so in so Kettenreaktionen. Und wir bringen dann Menschen, also diese Studierenden, tatsächlich so in so Kettenreaktionssituationen. Die teilen sie in Arbeitsgruppen auf, die anderen arbeiten mit den Robotikern und den Mechatronikern, die anderen mit den Biotechnikern, mit den Kunststofftechnikerinnen und Technikern, die anderen machen eine Tanz- und Körpergeschichte, die nächsten machen was mit Literatur und Poesie und es geht überall darum, dass es so Prozesse für Veränderung anhand einer Kettenreaktion, die man dann zum Beispiel auch wirklich performen kann. Also das kann dann eine Geschichte sein wie ein Wordrap zum Thema Klimawandel oder eben irgendeine robotische Transformation oder mit einer Recyclinganlage, wo man dann alte Plastikflaschen in Frisbeescheiben usw. verwandeln kann. Und dann merkt man, dass eigentlich in all diesen Dingen die Transformation drinnen ist. Dazwischen gibt es natürlich auch Exkursionen. Wir fahren mit Ihnen natürlich auch nach Mauthausen. Ganz ein wichtiger Ort der Auseinandersetzung, auch mit der Frage, wie lösen wir Zukunftsprobleme? Was machen wir denn in einer Situation, wo die Experten und Expertinnen eigentlich genau wissen, wie es richtig sein wird? Nur die dummen Leute glauben uns das ja nicht. Warten wir dann so lange, bis es von selber passiert oder kommt irgendwann einmal der starke Mann, wird es wahrscheinlich wieder sein, oder vielleicht auch die starke Frau und sagt einfach, ja, jetzt machen wir es so. Und diese Frage ist einfach so unendlich schwer zu stellen. Und genau um das geht es in diesen Settings. Mit den Leuten nicht sagen, okay, wir bieten euch Lösungen an, wir bringen euch bei, wie ihr die Probleme löst. Woher hast du immer das? Das weiß keiner, keiner von deinen vielen Experten und Expertinnen, die du an der Uni hast, weiß das. Sondern wie kann man sich darauf vorbereiten, solche Transformationsprozesse zu moderieren? Was ist, wenn wir das irgendwann einmal in den nächsten Jahren diskutieren müssen? Auch die Frage, wie viele Arbeitsplätze ist uns der Klimawandel wert? Da wird es dann einfach haarig. Und dafür, glaube ich, müssen wir die Menschen vorbereiten. Und das wird in vielen dieser Sessions dann auch durchexerziert. Ganz praktisch, das ist sehr neugierig machend. Wie als Publikum gibt es da Möglichkeiten, in den nächsten zwei, drei Wochen sozusagen auch zuzuschauen, Resultate zu sehen, etwas zu erleben von diesem Prozess, der da stattfindet? Also das eine ist, dass es natürlich am Schluss eine öffentliche Präsentation am Hauptplatz geben wird. Ich kann nicht über Transformationsstrategien reden und dann sozusagen die Kommunikation mit der Bevölkerung auslassen. Also das ist einerseits die Schlusspräsentation, aber auch sozusagen die letzte gemeinsame Übung. Weil im kleinen Kreis und selbst 100 Leute, auch wenn sie aus der ganzen Welt kommen, sind ja noch ein kleiner Kreis. Da ist bald einmal eine Vereinbarung gefunden oder ein gemeinsames Bild. Aber was ist, wenn man das irgendwie den Menschen näher bringen muss? Wir machen Exkursionen immer wieder in das Nachtleben und in das Stadtleben von Linz, einfach um den Leuten auch die Möglichkeit zu geben, einmal anzufangen, Interaktion mit der Öffentlichkeit zu erproben. Wir wissen überhaupt nicht, was dabei rauskommen wird. Also wir haben uns schon vorbereitet drauf und wir haben überall die klassischen Werkzeuge einfach, dessen wie man so Coaching-Kurse und Akademien irgendwie managen kann. Die Aufgabe wird sein, das möglichst freizulassen. Schlusspräsentation am 17. Dazwischen eben durchaus Begegnungsmöglichkeiten, die gar nicht angekündigt sind, aber auch in den fünf Tagen des Festivals, dann von Mittwoch bis Sonntag nächste Woche, werden die ja auch am Campus sein und auch da gibt es dann im Programm wieder Begegnungsmöglichkeiten. Es gibt unter dem Learning Center der schöne Neubau an der Bibliothek dazu, gibt es dieses Headquarter sozusagen, das ist die Kopfstation oder die Basisstation der Festival University, wo es auch dann immer wieder Möglichkeiten gibt, mit diesen jungen Menschen zusammenzutreffen. Über diesen Projekt, diesen Format, haben wir wahrscheinlich schon sehr viel erzählt, vom Festival an sich, was euch bewegt, dieses Feldversuchen, etwas Neues auszuverhandeln. Was passiert da noch alles? Du hast die Sendung gefragt. Du hast die Sendung gefragt. Es passiert das volle Programm, das man von der Ars Electronica der letzten Jahre kennt. Es ist alles ein Programm, physisch hier auch vor Ort zugänglich. Und es gibt auch für die Teile, die online passieren, vor allem am Campus draußen in den Kepler Gardens, genug Infrastruktur und Vermittlungskapazität, um Besucherinnen auch die Möglichkeit zu geben, vom realen Festival aus mitzukriegen, was eigentlich online alles passiert. Ich glaube, das ist ein ganz entscheidender Punkt. Das Festival ist jetzt mittlerweile ein, ich sage immer, ein duales Festival. Wir sind vorhin sehr angetreten mit dieser Idee, so hat man das dann allgemein überall genannt, und dann gesagt, Hybrid. Und wir haben uns durchaus gedacht, naja, mit ein bisschen Kreativität und Anstrengung wird es schon gehen, ein hybrides Event zu machen. Aber de facto nach eineinhalb oder fast zwei Jahren Erfahrung jetzt in der Pandemie, muss ich sagen, das ist in der Einfachheit ein Quatsch. Zu glauben, dass es wirklich funktionieren kann, ein Event real zu veranstalten und dann mit irgendwelchen technischen Mitteln draufzuhalten und es in einen Raum zu übertragen, der ganz anders funktioniert, nämlich der digitale Raum, wo wir ganz andere Lebensgewohnheiten haben, wo wir anders kommunizieren, wo unsere Aufmerksamkeit eine andere ist und das mittlerweile eben nicht ein Raum ist, den wir extra betreten, um jetzt bei einem Hybrid-Festival dabei zu sein, sondern ein Raum, in dem wir eigentlich von in der Früh bis auf Nacht sowieso agieren und dann kommt da so ein Festival einer und will es sich auch noch wichtig machen. Das ist die Realität, die Sie pointiert beschrieben, wie diese Hybrid-Events ausschauen und wieso sie auch nicht funktionieren. Das heißt, das, was wir heuer ausprobieren, das ist abermals natürlich ein Feldversuch, aber das ist eh eine perfekte Beschreibung für 42 Jahre als Elektroniker, würde ich sagen, ist von der gleichen Substanz ausgehend, also die gleichen thematischen Ideen, Ausgänge zu haben, die gleichen Künstlerinnen und Künstler Protagonisten zu haben, Künstlerinnen und Künstler Protagonisten zu haben, aber für die jeweils tatsächlich eigenständige Ausprägungen für die Erscheinung in der digitalen Welt und für die Erscheinung in der realen Welt zu machen. Und dann, wenn ich beide Welten oder beide Orte ausgestalte, dann habe ich eine Chance, dass zwischen den Orten etwas passiert. Das ist sozusagen die große Herausforderung. Wir haben 86 heuer dieser Ars Electronica Gärten, das sind Partnereinrichtungen wieder auf der ganzen Welt, die selbst auch sich verpflichtet haben, ein reales Event für reales Publikum herzustellen und zu veranstalten und auch sich mit uns gemeinsam bemühen, Formen auszuprobieren, wie man das dann digital vermitteln kann, sodass es eben wirklich diese Knotenpunkte gibt, zwischen denen Menschen sich vernetzen können. Das ist jetzt natürlich wieder sozusagen ein bisschen abstrakte Geschichte, aber es wird dann zum Beispiel in der Kepler Hall total cool ausschauen. Also der Raum, wo euer Orchester am Freitagabend spielt, der wird die ganze Woche die Symphonie of Absence sein, also die Symphonie der Abwesenheit. Und das schaut so aus, dass man, glaube ich, an die 100 Notenpulte reinsteuert. Und jedes Notenpult hat dann ein Screen, wo man mit einem der Projekte und Orte, die es nur remote gibt, also nur digital vermittelt, in Kontakt treten kann. Und weil man das natürlich allein, wenn man dorthin geht, kaum schafft, gibt es dort Guides, also Leute, die einen durchführen und die dann sozusagen mit einem von Station Station von Notenpult sozusagen zum Notenpult schreiten und man dann sozusagen mit einem von Station zu Station, von Notenpult sozusagen zum Notenpult schreiten und man dann dort auch die Möglichkeit kriegt, wirklich in diese digitale Welt reinzuschauen. Und das ist deswegen ein gutes Beispiel, weil Freitagabend ist der gleiche Raum dann für absolut handfestes, reales Programm. Ein volles Bruckner-Orchester wird Bruckners Neunte spüren, aber dann fängt es schon wieder an mit Ars Electronica. Das wird mit ganz vielen Mikrofonen aufgenommen von einem fantastischen Klangkünstler aus der Schweiz, dem Andres Bossert, der sich selber als Klangadmiral bezeichnet. und Lautsprecher, die im ganzen Park verteilt sind, dann auch verteilt. Es kommt dann die Company of Music von Johannes Himmelsberger, ein wunderbarer Chor, der sich auf Experimente auch spezialisiert hat dazu und wird das legendäre Lux Aeterna vom Ligeti reinbringen. Und der Markus Boschen und der Himmelsberger arbeiten dran, wie kann man Bruckners Musik mit Ligides Musik wirklich verschränken und nicht nur sagen, okay, erster Teil des Konzerts, dann machen wir eine Pause und dann spielen die anderen, sondern wie kann daraus wirklich ein Klangraum entstehen. Und das wird dann unheimlich spannend, weil wir haben dann den physischen Raum dieser JKU, diesen Campus, den Keplergarten, wir haben diese ganz große globale Dimension der 86 Gärten, die nur mehr abstrakt vorstellbar sind. Und dazwischen ist ein virtueller Raum, den wir uns sehr gut vorstellen können, nämlich der Klangraum. Und das mit einem perfekten tontechnischen Equipment, wo man dann zum Beispiel die Möglichkeit hat, Equipment, wo man dann zum Beispiel Möglichkeit hat, Lux Aeterna, Ligeti und auch Bruckner sind Dinge, die wir unmittelbar natürlich auch mit sakralen Räumen in Verbindung bringen. Und Bruckner Symphonie hören wir besonders gern natürlich in St. Florian im Stift und Lux Aeterna wird auch meistens in Kirchen aufgeführt, aber gar nicht so sehr, weil es ja zum religiösen Kontext geht, sondern weil die Architektur dieser Räume einfach eine bestimmte Klangerfahrung ermöglicht. Und jetzt das einmal auseinanderzunehmen und zu sagen, ich habe jetzt die Klangerfahrung eines großen Raumes, der nur aus Ton, aus Klang besteht, ohne dabei die Barockengel von links und rechts und so weiter runterschauen zu haben. Das sind also immer diese Ideen etwas zu dekonstruieren und dann zu schauen, okay, wenn wir das jetzt zusammensetzen, was könnte denn da was Neues rauskommen? Das war ja die Chance, dass uns vielleicht auch mal was Neues dabei einfällt. Und das ist, glaube ich, diese faszinierende, auch inspirierende Geschichte wieder zur Festival University. faszinierende, auch inspirierende Geschichte wieder zur Festival-University. Ich glaube, tolle vortragende Expertinnen wie deine Professorinnen und Professoren, das finden die Leute relativ bald irgendwo bei einer Sommerakademie oder sowas. Aber das Gebad mit dieser unheimlich authentischen Inspirationskraft, der lebendigen Kunst in dem Moment, wo sich Künstlerinnen und Künstler erdenken und aufführen. Das ist ja etwas, was, glaube ich, auch den Studierenden da im Sinne dessen, was die da machen können, einen ganz besonderen Kick geben kann. Du hast gesagt, da kommt das Festival in einen anderen Zusammenhang, aber die Frage auch an euch beide, sozusagen als Elektroniker, der eine ganz andere Institution und Einrichtung ist wie eine Universität. Was macht denn so, da kommt, die Geister wurden ja gerufen, das ist ja alles nicht zufällig, aber was macht denn das mit einer Institution, einer Universität, wenn man sich eine Institution, eine bewegliche, unglaublich bewegliche, vitale Organisation wie Ars Electronica, die ständig am Feldversuch sind, in eine Universität reinholt, sozusagen im Sinne einer... Ja, ich meine, jetzt zum Ersten, ich glaube, jeder spürt, wenn er dem Gervry zuhört, was da für eine Begeisterung und was für eine Vitalität da drinnen steckt. Und jetzt ist es aber ganz banal, mit so wem möchte man einfach zusammenarbeiten. Das ist völlig auf der Hand liegend, völlig unabhängig aus welchem Zusammenhang man kommt. Ich meine, es ist ja für mich zwischenzeitlich völlig faszinierend, wenn es so irgendwann im Juni losgeht, die Freunde von der Ars Electronica so Teile, immer mehr Teile des Campus in Beschlag nehmen und das kann man so wirklich jeden Tag, da fahren dann die kleinen Trucks herum und so weiter, bauen irgendwas auf und diese wirkliche Metamorphose des Campus ist so jeden Tag spürbar und sie stellen wirklich alles auf den Kopf. Und das ist natürlich fantastisch. Und dazu kommt, und das gilt genauso jetzt auch für das Bruckner-Orchester, man geht in die Kepler-Hall anders hinein, wenn man dort das Bruckner Orchester Beethoven spielen gehört hat. Also dort, wo derzeit noch Fußball gespielt, jetzt nicht mehr, aber bis vor ein paar Wochen Fußball gespielt worden ist oder irgendwelchen sportlichen Aktivitäten, was genauso wichtig ist, nachgegangen wird. Aber es ist der Raum, wo Boschner Bruckner mit dem Bruckner Orchester gespielt hat. Das ist der Raum, wo solche Installationen passieren, von einer Art Elektroniker selber durchgeführt oder kuratiert. Und ich meine, dieser Gegensatz, der da jetzt plötzlich erlebbar wird, ist natürlich hoffentlich nur ein scheinbarer. Weil natürlich auch das Entdecken an einer Universität ja nicht so stromlinienförmig passiert, wie das vielleicht Lehrveranstaltungen mit hunderten Studierenden gelegentlich erscheinen lassen. Also Universität ist ja im allerbesten Sinn ein großes Labor, wo die Studierenden einfach ein Teil davon sind. Dass natürlich Routinen sich in einer großen Bildungsinstitution einprägen, dass das auch gar nicht anders geht und dass auch die neue Universität des 21. Jahrhunderts irgendwann auch in Routinen kommen wird und dass die große Herausforderung ist, wie man sich diesen Spirit auch immer wieder neu erwirbt. Das ist ja überhaupt keine Frage und damit ist natürlich diese Idee, die da erlebbar wird, gerade im Bereich der Digitalisierung, wir nennen das ja auch zum Teil so etwas wie eine digitale Renaissance. Das heißt, es wird wieder das künstlerische Entdecken und das wissenschaftliche Entdecken zusammengeführt. Und ich glaube, da sind wir beide völlig gemeinsam überzeugt davon, dass die großen Herausforderungen auch die demokratiepolitischen Herausforderungen und das allergrößte an unseren Herausforderungen sind Herausforderungen des Aushandelns. unsere Herausforderungen, sind Herausforderungen des Aushandelns. Deswegen ist ja dieses New Digital Deal als Motto, glaube ich, so klug gewählt von da aus. Und dass wir nur durch diese Symbiose im Entdecken, in der Innovation und auch nur durch dieses, wie du das oft auch so schön sagst, durch das Imprägnieren von Räumen, das verändert alles. Das heißt, selbst wenn die Freunde von der Ars Electronica dann wieder zusammenbacken und alles wieder halbwegs herrichten, so wie es vorher war, ist es natürlich nur scheinbar so wie vorher. Und das ist ja das Fantastische daran. Also das, was da entsteht, diese Inspiration, die da entsteht, auch diese Projekte, ich möchte nur ein Projekt nennen, das ein Kooperationsprojekt jenseits der Festival University ist. Thema des Einfärbens von Textilien. Das ist ein riesen Nachhaltigkeitsproblem. Und ihr Forschungsagenda ist es, mit Bakterien, die vorhanden sind, zu realisieren, die all diese Nachhaltigkeitsprobleme nicht haben. Und für das Projekt jetzt bei der Ars Electronica, das ist ein Projekt, das in Kooperation mit dem LIT, dem Linz Institute of Technology, passiert. Sammelt sie Bakterien am Campus, die dann dazu verwendet werden, Stoffe einzufärben. Und sie macht es in Kooperation mit Fashion und Technology von der Kunstuniversität, wo es dann auch entsprechende Installationen geben wird. Und allein, dass dieses Projekt nur realisierbar ist, wenn es auch in einer solchen Kooperation passiert, weil das die Bedingung dieses Calls ist, verändert völlig den wissenschaftlichen Zugang. Und das könnte jetzt wiederholt schon vom letzten Jahr und auch jetzt wieder berichten und das zeigt, wie wertvoll das ist, wie stimulierend das ist, solche Kooperationen einzugehen. Und ich meine, man muss natürlich nicht nur, weil der Gervre da sitzt, man kann es auch tun, wenn er nicht da sitzt, dieser Ars Electronica und vor allem auch diese Festival-Idee, die so einen wirklichen Schmelztiegel an regionalen Playern, nationalen Playern und internationalen Playern schafft. Das ist das Beste, was einer Stadt passieren kann. Ob sie ausreichend daraus macht, will ich jetzt vor Gemeinderatswahl nicht explizit apostrophieren. Ich glaube, was da so unheimlich spannend ist, weil du auch die LIT-Projekte, also LIT-Projekte erwähnt hast, die ja voriges Jahr schon eine unheimlich erfolgreiche Geschichte der Kooperation und der Inspiration waren. Wenn man sich anschaut, welche Begeisterung so ein Festival jetzt nicht nur bei mir oder bei uns, sondern wirklich in ganz weiten Kreisen auch bei deinen Leuten auf der JKU herbeiführen kann, was da für ungewöhnliche Dinge dann ganz automatisch entstehen, dann stellt man sich ja irgendwann einfach nur mehr die Frage, wie Universität ohne Festival überhaupt existieren kann. Also der Grundfehler einer Universität ist ja dieser Autismus, der immer damit verbunden ist, wenn man umso mehr an einer Universität als... Aber das ist nicht die Gründungsidee von Universität. Das ist eher eine Denaturierung in der Routine sozusagen. Ja, aber das ist ja auch ein bisschen sozusagen, glaube ich, deine Arbeit, vor allem die Universität wieder an das zu erinnern, was eigentlich einmal da ist und was in dem Begriff Universitas und so weiter steckt. Aber ich meine das jetzt gar nicht so polemisch, wie es klingt. Es ist wirklich das, was einfach ganz stark, glaube ich, wirklich nahezu jeder Universität fehlt, ist auch so etwas wie ein Festival, also auch ein Ritual, ein gemeinsames Zelebrieren. Nicht unbedingt der Ergebnisse im Sinne von einem Erntedank, sondern ein gemeinsames Zelebrieren dieser aufregenden Reise, auf der wir gemeinsam sitzen. Jetzt muss ich kurz, damit da kein Missverständnis entsteht, kein Widerspruch, nur jetzt würden viele sagen an Universitäten, wir haben ja Kongresse. Das ist aber etwas völlig anderes und das will ich jetzt nur explizit herausstreichen, weil natürlich Kongresse in der Regel Veranstaltungen sind, wo sich Gleichgesinnte mit gleicher fachlicher Ausrichtung hochspezialisiert treffen, auf der ganzen Welt. Das ist kein Phänomen nur österreichischer Universitäten. Und das Besondere an dem Festival ist ja, was da an ganz unterschiedlichen Expertinnen, Aktivistinnen, Künstlerinnen und, und, und aufeinandertreffen. Und das, also dieser wirkliche Schmelztiegel, der da entsteht von Leuten, die ein Stück weit die Welt gestalten wollen, das ist das ganz Besondere und der große Unterschied zu klassischen wissenschaftlichen Kongressen. Und halt auch die Oberfläche, die zu einer breiteren Bevölkerung entsteht. Das wird ein Kongress nie so abdecken können. Also auch die Offenheit natürlich. Das ist ein sehr gutes Stichwort. Wir sind im Kepler-Salon. Es gibt ja immer einen Teil, wo wir in den Diskurs gehen. Zum einen die Frage, gibt es Anmerkungen, Fragen hier im Salon? Es ist auch möglich über den YouTube-Chat. Ich kenne den mal schon. Und auch über die kepler-salon.jku.at über die E-Mail-Fragen oder Anmerkungen. Ich frage jetzt einfach mal in die Runde, Stichwort Offenheit, ob es Nachfragen, Anmerkungen gibt. Im Netz auch nichts. Soll ich mehr vom Festival erzählen? Ja, ich wollte dich gerade anregen, das lassen wir uns nicht entgehen, sozusagen. Nein, man kann einfach vielleicht so versuchen, ein paar jetzt nur programmmäßige Highlights. Diese Information sollte ja auch sein. Wir starten am Dienstag, am 7. September mit einem Eröffnungsparcours in der Innenstadt, weil, wie auch in den vergangenen Jahrzehnten, die Kooperationsbasis der Ars Electronica sehr groß ist. Die Stadt ist nach wie vor ein wichtiger Schauplatz. Es beginnt um 17 Uhr im OK, oder wie es früher geheißen hat, OK, ich habe mir jetzt den neuen Namen noch nicht wirklich gewöhnt, mit der Eröffnung der CyberArts-Ausstellung Preisträgerprojekte aus dem Pri Ars Electronica. Danach geht es am Hauptplatz, sage ich mal, unser Stadtpalais und unser Landschloss, die beiden Universitäten in Linz. Die Kunstuniversität macht ein fantastisches Projekt. Also die haben, glaube ich, doppelt so viel sogar wie im Vorjahr. Also über 100 Projekte und Studierende aus der eigenen Universität und dann, glaube ich, noch einmal so viel aus Partneruniversitäten auch. Gastuniversität ist heuer die Züricher Hochschule der Künste, die schon 2003 für spannende Projekte da im Rahmen der Ars Electronica gesorgt hat. Es gibt jede Menge an Symposien, Diskussionen, Ausstellungen im Splice, in der Strafsachengalerie und dann eine weitere Ausstellung im Salzamt auch mit fantastischen Künstlerinnen und Künstlern und natürlich volles Programm auch im Ars Electronica Center. Das eröffnen wir alles am Dienstag. Am Mittwoch geht es dann los mit einer spannenden Serie von Projekten bei uns im Deep Space, mit einer spannenden Serie von Projekten bei uns im Deep Space, wo wir im Laufe der Woche unter anderem ein ganz neues Projekt von David Iquaiola, das ist so einer der Superstars im Moment der Digitalkunst, zeigen, aber auch eine neue Kooperation mit dem Rainer-Sophia-Museum in Madrid, die gerade einen Renovierungsprozess von Guernica, vom Picasso abgeschlossen haben und im Zuge dessen wunderbare Digitalisate erstellt haben, mit hoher Auflösung, aber auch diese Röntgen und all diese Untersuchungen. Und da wird es eine ganz tolle Spezialshow auch geben, wo man wirklich in dieses Meisterwerk, das natürlich thematuer wieder super passt, eintauchen kann. Es wird am Dienstagabend auch ein erstes Konzert von Makina Mekawa bei uns im Deep Space geben. Am Mittwoch sind wir dann auf der JKU, da ist der Education Day, da finden den ganzen Tag über von unterschiedlichen Partnereinrichtungen, Arbeitekammern, pädagogische Hochschule, aber auch Donau-Uni Krems mit eurer Uni gemeinsam und so finden Symposien und Veranstaltungen zum Thema Bildung der Zukunft statt. Und am Abend ist die Eröffnung der Ars Electronica heuer mit dem Bundespräsidenten und einem großartigen Act, den Meinhard Lukas ausfindig gemacht hat und zu der Veranstaltung bringen konnte. Und zwar eine komplett neue, wirklich spektakulär neue Interpretation von Schubert's Winterreise vom Naked Lunchman, Oliver Welter, gemeinsam mit der Pianistin Clara Frühstück, die wirklich so heißt, das ist kein Künstlername, aber umso außergewöhnlicher ist ihre Kunst. Und das ist sicher ein totales Highlight. Am Donnerstag ist dann unter anderem ein großer, besonderer Highlight oder ein Highlight, 25 Jahre FutureLab. Also manche kennen sich vielleicht noch erinnern, 1996, vor 25 Jahren ist das Ars Electronica Center im September mit einem Festakt eröffnet worden, der uns fürchterlich verregnet hat. So viel geschittert hat sich die ganzen 25 Jahre nicht mehr wie damals. Und damals wurde auch das FutureLab gegründet. Wir haben ja damals das Glück gehabt, dass uns das ermöglicht wurde, nicht nur das Ausstellungshaus, sondern mit dem Future Lab auch unsere eigene Produktionsstätte zu eröffnen. Und den Donnerstag widmen wir einerseits dem Jubiläum des Future Labs, einem Rückblick über die spektakulären Projekte von dem Flugsimulator und dem Cave angefangen, bis zu den Dingen, die sie halt jetzt gerade in der Pipeline haben und die in Zukunft weiter passieren werden. Am Freitag ist dann ein großartiges Demonsymposium draußen im Zirkus des Wissens auf der JKU in den Kepler Gardens, organisiert vom Branch Magazine. JKU in den Kepler Gardens, organisiert von Branch Magazine. Das ist ein Kollektiv von jungen Leuten aus der ganzen Welt, Soziologen, Designer, Architekten, Künstlerinnen, Aktivistinnen, die sich ganz dem verschrieben haben, eine nachhaltige digitale Infrastruktur zu entwickeln und aufzubauen. Wir können ohne die Digitalisierung nicht leben, glauben wir zumindest. Ich bin mir sicher, dass das so ist. Aber wir müssen gerade, was die großen Stromfresser zum Beispiel sind, wie im Moment das Machine Learning oder Blockchains und viele andere Dinge, natürlich andere Paradigmen auch der technischen Umsetzung finden. Und die gestalten ein ganztägiges Symposium bei uns im Festival und sind auch Preisträger des heuer zum ersten Mal vergebenen Award for Digital Humanity, der vom Außenministerium gestiftet ist. Danach gibt es die Konzertnacht. Dazwischen gibt es die Preisverleihung, genau, die hätte ich fast vergessen, an die Prias Elektronica Preisträgerinnen, dann die Konzertnacht. Zuerst das, was wir vorher beschrieben haben, Bruckner Nine Project, danach ein tolles Projekt mit Mia Zabelka und Rupert Huber aus Wien, dann einen fantastischen Cellisten aus New York, der mit echten Cello und zwei Elektronik-Cellos agiert und wunderbare Klangwelten auch erschafft. Konzertnacht geht dann ungefähr bis Mitternacht am Freitag. Am Samstag ist der Zivilgesellschaftstag, so kann man das schon fast nennen, mit der großen Helferinnenkonferenz, mit dem Bio-Bauernmarkt und auch der Preisverleihung für die U19-Preisträgerinnen, also die jungen Leute, die jedes Jahr beim PRI-Ars Electronica ausgezeichnet werden. Und am Sonntag, sage ich immer, ist einfach die beste Gelegenheit, sich noch einmal die ganzen Ausstellungen der Ars Electronica reinzuziehen oder auch bei der einen der anderen Veranstaltung die Möglichkeit zu nutzen, mit den Studierenden der Festival-University zusammenzukommen. Das wäre so die kürzestmögliche Form einer Highlight-Zusammenfassung. Ausstellungsmäßig gibt es in den Kepler Gardens eine tolle große Ausstellung, also der gesamte Komplex, wer sich draußen auskennt, wo die Mensa drinnen ist und all das bis runter in den Keller und rauf ins Dach, wird von Ausstellungsprojekten auch bespielt werden. Also es ist wirklich ausreichend Fleisch da, um eine vollwertige Festival Experience zu haben. Wir werden das mit den üblichen Sicherheitsmaßnahmen, glaube ich, auch sehr gut und gewissenhaft hinkriegen, dass man wirklich bedenkenlos auch das Festival besuchen kann. Ich übernehme jetzt die Rolle von Martin Honsig und sage, es wird fünf Tage fantastisches Wetter sein. Ah ja, genau. Also wir sind momentan im Beschwörungsmodus, weil wenn es so regnet wie vor 25 Jahren, haben wir ein Problem. Aber wir haben gesagt, aus budgetären Gründen ist heuer schön Wetter und schauen wir mal, ob es so bleibt. Es ist ein Ort gefallen, der ist schon öfter gefallen. Ich möchte jetzt auch diese Gelegenheit aufgreifen, nämlich der Zirkus des Wissens, der jetzt schon öfter gefallen ist, möchte ich jetzt bei dieser Gelegenheit aufgreifen, nämlich der Zirkus des Wissens, der ja im Zuge dessen quasi mit dem Bundespräsidenten eröffnet ist. Meinhard, vielleicht willst du da ein Wort dazu vergeben? Ja, ich tue das sehr gern, weil das wirklich ein absolutes Herzensprojekt von mir ist. Universitäten haben ja die Gefahr, dass sie nicht mitten in der Gesellschaft sind. Und deswegen ist mir und ist uns an der JQ ganz besonders wichtig, die ganz Jungen und natürlich auch die, die nicht ohne weiteres Zugang zu einer Universität haben, anzusprechen, mit dem Geist des Entsten Bereichen, mit unterschiedlichster Herkunft, mit unterschiedlichsten sozialen Möglichkeiten zusammenkommen. Und das war die Idee, den Zirkus des Wissens auszurufen. Und das ist natürlich zum einen ein virtueller Raum, der überall entstehen kann, aber es ist auch ein ganz realer Raum gewesen. virtueller Raum, der überall entstehen kann, aber es ist auch ein ganz realer Raum gewesen. Und ich habe meinen Vorgänger, den Richard Hagelauer, davon überzeugt, dass es klug ist, Trittmittel, die er im Laufe seiner Karriere angehäuft hat, in dieses Projekt zu stecken. Und damit ist dann auch dieser Zirkus im Schlosshof entstanden. Ein wirklich kleines, feines Theater, ein kleiner, feiner Zirkus für zwischen 250 und 300 Menschen. Und wir sind ja gerade dabei, so langsam in die Programmierung dieses Zirkus zu gehen, sind auch gerade dabei, eine Zirkusdirektorin oder einen Zirkusdirektor auszuwählen. Und natürlich nutzen wir diesen Ort bereits bei der ASE Elektronik. Sie haben da ja auch Gelegenheit, sich das anzuschauen. Ist genau an jenem Ort, wo früher die Meierei des Schlosses war. Der Architekt, der Max Luger von Lugermal Architekten hat, glaube ich, wie ich finde, diesem Schloss oft das wunderbar eingeschrieben. Sehr dezent, sehr besonderer Ort und wir haben schon eine Riesenfreude, wenn wir das dann auch bespielen werden und freuen uns, dass am Mittwochabend gemeinsam mit der Ars Electronica quasi auch die Inauguration dieses Zirkus des Wissens ist und das ist sozusagen damit eine gemeinsame Feier, die sich sehr angeboten hat. Merken Sie sich wirklich diesen Ort. Ich bin auch restlos begeistert. Es ist einfach ein fantastischer Ort. Wir haben schon Feldversuche, akustische Natur dort gestartet. Er klingt auch fantastisch, ein fantastischer Raum. Ich glaube, der wird eine sehr wichtige Rolle auch in Zukunft im Linzer Geschehen spielen. Ich frage nur mal, gibt es Fragen, Anmerkungen? Bitte das Mikrofon. Genau. Komm, komm. Gibt es eigentlich ein schriftliches Programm, wo man nachlesen kann oder wo man sich inspiriert, was besuche ich heute und was besuche ich übermorgen? Also es gibt natürlich im Internet eine sehr umfangreiche Programmdokumentation. Es gibt mittlerweile auch seit heute, glaube ich, sind die Kataloge schon ausgeliefert. Heute, glaube ich, sind die Kataloge schon ausgeliefert. Ich habe leider vergessen, im Trubel des Wegfahrenströms, dass ich gleich welche mitgenommen hätte. Und es wird dann natürlich beim Festival, wenn Sie kommen, auch Programmhefte geben, zum Teil für die einzelnen Orte was Eigenes oder auch für das Gesamte, dass man sich da immer orientieren kann. Grundsätzlich kann man es wirklich, glaube ich, mit gutem Gewissen empfehlen, auch einfach zu Ars Electronica zu gehen, weil egal, wo Sie hingehen, in Sokar, in die Kunstuni, bei uns oder draußen auf der JKU, wir haben überall unsere Infotrainerinnen und Infotrainer, es sind überall auch Menschen da, die Dinge erklären und die informieren, die man fragen kann und das ist natürlich immer auch eine große Entdeckungsreise. Ich wohne im Markt alleine und da ist die Uni unter uns. Und vorher gesehen, wir haben einiges verpasst, was auf der Uni war. Das hat mir leid getan. Also ich glaube, eine Möglichkeit ist, sich das Programm bei euch im Haus zu holen. Im Internet ist das fantastisch, ich habe heute schon selber ein bisschen nachgeschaut, wirklich fantastisch dargelegt. Da gibt es, was sehr hilfreich ist, auch ein Programm nach Tageszeiten. Also man kann sich das auch anschauen, was ist an dem jeweiligen Ort und es gibt die geführten Touren durch die wesentlichen Orte, also auch bei uns am Campus, durch euren Infotrainer. Das ist das sogenannte WeGuideYou-Programm, wo man sich dann richtig zu Führungen anmelden kann und selbst wenn man jetzt nicht bei einer Führung dabei sein will, dann gibt es Infotrainerinnen und Infotrainer, die auch immer wieder über Projekte informieren können vor Ort. Okay, danke. Da drüben ist eine Frage. Grafik. Und das Klasse ist ja selbst, wenn es einmal jetzt vielleicht gerade kein tolles Projekt zum Anschauen gibt, der JKU Campus ist so ein schöner Ort, wo man ganz einfach auch spazieren gehen kann und sich wohlfühlen kann und dann werden Sie ganz automatisch auch wieder auf unsere Kunstprojekte spazieren. Hallo, ja, Herr Lukas, an Sie zwei, drei Fragen und zwar, sofern ich das richtig verstanden habe, handelt es sich um eine neue Universität und nicht nur um einen neuen Studiengang. Wenn ich das richtig verstanden habe, wäre die Folgefrage, welche Studienrichtungen gibt es dann noch, welche Studiengänge? Welche Studienrichtungen gibt es dann noch, welche Studiengänge? Dann haben Sie auch ganz stark von dieser internationalen Ausrichtung gesprochen, wo es jetzt einfach persönliches Interesse wäre, gibt es da gewisse Quoten, die eingehalten werden? Vor allem haben Sie von 200 Bewerbern gesprochen. 200 Bewerber für eine gesamte Universität oder für einen Studiengang wäre dann auch quasi noch einmal interessant für mich, einfach nur um den Kontext ein bisschen zu verstehen, welche Dimensionen wir da uns jetzt befinden. Und die dritte Frage wäre vor allem, da ich aus dem FH-Kontext komme, also ich habe jetzt zwei FHs besucht, wo auch immer die Kooperation mit Unternehmen ganz stark im Vordergrund steht, was man ja auf Universitäten vielleicht einmal nicht ganz so stark verfolgt, sage ich jetzt einmal vorsichtig ausgedrückt. Gibt es da bereits Kooperationen oder geplante Kooperationen? Weil ich denke, das ist ein ganz spannendes Thema, was ja aktuell sehr viele Unternehmen beschäftigt. Und für mich einfach interessant wäre, gibt es da bereits geplante oder existierende Kooperationen? Also ich glaube, man muss einmal auseinanderhalten, es gibt als ganz aktuelles Angebot, wo aber die Stipendiatinnenplätze schon besetzt sind, diese Festival University. Also das ist eine Sommeruniversität, drei Wochen lang, mit einer Woche online, mit zwei Wochen präsent bei uns am Campus, aber eigentlich dem Ars Electronica Festival eingeschrieben. Deswegen auch der Name Festival University. Das ist das Ars Electronica Festival. Das ist das Ars Electronica Festival. Da hoffen wir natürlich, dass es auch das nächste Jahr eine Folgeveranstaltung gibt, aber das ist klarerweise eine Budgetfrage, weil es ja darum geht, also eine weitere öffentliche Universität geben soll. Es gibt ja in Österreich bisher 22 öffentliche Universitäten, daneben gibt es die Fachhochschulen, und es soll dann eine 23. Universität geben. Und die Idee ist, dass es etwa so wie in Graz neben einer breit aufgestellten Universität, das ist in Graz die Karl-Franzens-Universität, eine spezifische technische Universität geben soll. Und das Besondere ist, dass es auch noch innerhalb dieser technischen, technologischen Ausrichtung eine Spezialisierung im Bereich Digitalisierung und digitaler Transformation geben soll. Nach unserer beider Vorstellungen, aber wir sind nicht der Gesetzgeber und auch nicht das Wissenschaftsministerium, ist das eigentlich gar keine Spezialisierung, weil das Thema der digitalen Transformation so breit ist, weil es ja ganz wesentlich um gesellschaftliche Themen, um wirtschaftliche Themen geht, dass es eigentlich wieder eine Volluniversität fast braucht, um dieses Thema gut zu bespielen. Da haben der Gerfried Stocker, da habe ich Vorstellungen, da haben die Leute von meiner Universität natürlich Vorstellungen, aber letztlich wird das Wissenschaftsministerium in Kooperation mit der Landespolitik entscheiden, welche Ausrichtung das hat. Und da bin ich jetzt auch nicht autorisiert zu sagen, wo das hingehen wird, weil wir beide einfach Ideengeber in diesem Prozess sind, so wie es viele andere Ideengeber auch etwa aus dem Fachhochschulbereich in dem Zusammenhang gibt. Und eine der Fragen, die man jetzt aktuell diskutiert, es gibt eine Konzeptgruppe mit Expertinnen und Experten, ist die Frage natürlich auch, welche praktische Orientierung das hat, welche Praxisbezüge hier in dieses Konzept implementiert werden sollen. Und da gibt es ganz konkrete Vorstellungen, dass das selbstverständlich auch ein wesentlicher Teil dieser Universität sein soll. Aber um ehrlich zu sein, sind wir nicht autorisiert, jetzt die Frage zu beantworten, weil das auch sicher erst die nächsten Monate von diesen politischen Organen letztlich entschieden wird. Ich habe da noch eine Frage, die sich irgendwie anschließt an diese geplante technische Universität. Und zwar soll das etwas völlig Neues sein. Das Digitale ist eigentlich nicht unbedingt etwas Neues, muss man schon sagen. Und die digitale Transformation, von der Sie gesprochen haben, das ist etwas sehr Offenes für meine Begrifflichkeit. Ich weiß nicht, wie Sie das verstehen. Da sieht man vielleicht mögliche Chancen, um eine neue Universität zu formulieren und zu strukturieren. Trotzdem meine Frage, es ist ja gesagt worden, ohne Digitalisierung geht nichts mehr heutzutage. Das kann man natürlich auch hinterfragen. Für meine Begrifflichkeit geht das analoge ein bisschen verloren bei dem ganzen. Ich sage mal, ohne analoge geht es noch weniger. Ich meine, die Luft, die ich atme, bin ich froh, dass die nicht digitalisiert ist, sondern real ist. Und dass der Sessel auch nicht digital ist, sondern dass ich wirklich drauf sitzen kann. Da bin ich auch froh, dass das nicht digitalisiert ist, sondern real ist. Und dass der Sessel auch nicht digital ist, sondern dass ich wirklich drauf sitzen kann. Da bin ich auch froh drum. Da geht es für mich nicht um das Gegeneinander ausspielen von zwei verschiedenen Dimensionen oder Möglichkeiten oder ich weiß nicht, wie man das kategorisieren soll. Das eine ist das Digitale, das andere ist das Analoge, sondern wie hängt denn das jetzt zusammen? Und welche Verbindungen gibt es überhaupt und welche Möglichkeiten des Gestaltens? Das ist, glaube ich, eh angeklungen. Aber was mir fehlt, das ist, was dem vorangestellt werden müsste, das ist die Frage, welches Welt- und Menschenbild haben wir eigentlich? Und wenn ich das nicht beantwortet habe, dann bin ich völlig orientierungslos. Dann passiert dort was und da was und an dem Zipfel wird angezogen und am nächsten wieder. Aber wohin geht das denn im Großen jetzt? Wirklich im Breiten? Und wo wollen wir hin überhaupt? Ich muss ja an das Morgen denken. Und ich habe Kinder zum Beispiel. Und in welcher Welt sollen die dann leben? Was hinterlassen wir denen eigentlich? Und ich glaube, da kann man nicht nur davon reden, dass das alles so toll ist, was man macht mit Projekten. Das ist ja sehr schön. Und wie fantastisch das alles ist, was da auf die Beine gestellt wird. sondern ich muss an das Morgen auch denken, ja. Und da, glaube ich, müssen Weichenstellungen gelegt werden, die wirklich die Frage beantworten müssen, zumindest muss es immer umkreisen können, ja, und das als Problemansatz einmal wirklich in den Mittelpunkt stellen, welches Welt- und Menschenbild haben wir? Was sind wir als Menschen? Wer sind wir? Wer wollen wir sein? Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Und wenn ich das noch nicht diskutiert habe, dann kann ich das nicht verorten, was ich jetzt mache oder morgen mache. Das ist meine Frage. Bevor jetzt der Gerfried tief Luft hält, zwicke ich mich da jetzt kurz noch hinein, weil das ist jetzt natürlich ein Leib- und Magenthema der Ars Electronica und auch des Gerfried Stocker. Vielleicht nur zur Zerklärstellung. Die Ausrichtung dieser Universität, die wir jetzt schon das eine oder andere angesprochen haben, war eine politische Entscheidung. Das haben weder der Gerfried noch ich, noch sonst wer, der hier sitzt, entschieden, sondern Bundeskanzler und Landeshauptmann haben einen politischen Konsens gefunden, dass es eine solche Universität in Oberösterreich geben soll, mit dieser Ausrichtung. Das ist sozusagen gesetzt, das ist politisch entschieden. Ich glaube, dass Sie aber gespürt haben, dass wir bei dem Projekt Festival University, die ja das Thema hat, Transform Your World, da geht es ja ganz wesentlich um die menschengemachten Herausforderungen und auch um die Lösungen, die wir Menschen jetzt finden müssen, um diesen Herausforderungen gerecht zu werden. Und wir haben ja letzte Woche, letzte Woche war das in Steyr, über digitalen Humanismus und über einen menschenzentrierten Zugang in dem Zusammenhang ganz wesentlich diskutiert. Zugang in dem Zusammenhang ganz wesentlich diskutiert. Beim Festival, der Gerfald hat es gesagt, ist das ja auch ein ganz wesentliches Thema. Also ich glaube, dass hier niemand sitzt, der einer Techno-Euphorie anheimgefallen ist, ohne ganz wesentlich diese Dinge zu reflektieren. Ich glaube, das ist ja eine der ganz großen Herausforderungen, vor denen wir stehen, dass wir mit diesem unglaublich mächtigen digitalen Werkzeug, und es ist unglaublich mächtig, entsprechend umgehen. Aber jetzt gebe ich weiter, du hast Luft geholt. Nein, nein, das passt schon alles aus. Sie haben völlig recht, das ist ganz klar. Wir müssen uns den entscheidenden Fragen zuerst stellen. Rein pragmatisch ist halt immer das Problem, wenn wir mit den entscheidenden Fragen zu keiner Antwort kommen, soll man bis dorthin nichts tun oder soll man schauen, in einem zunehmenden Maße in praktischen Anwendungsfeldern das zu diskutieren. in praktischen Anwendungsfeldern das zu diskutieren. Ich glaube, die große Frage, mit der wir herumrennen, wo kommen wir her, wo gehen wir hin, ist eine Frage, die wir aber auch in alle Entwicklungen, die wir als Menschheit in den 200.000 oder 300.000 Jahren, seit es uns als Homo sapiens gibt, immer wieder hineingetragen haben. Ich glaube, ein ganz entscheidender Hintergrund, wieso wir über künstliche Intelligenz, Roboter, Roboter, Hunde und sonst irgendwas so gern diskutieren und auch mit fast einer frivolen Lust uns immer wieder diesen Terminator-Schauer über den Rücken laufen lassen, hat ja damit zu tun, dass diese Idee des Roboters, und zwar nicht erst jetzt, sondern seit der griechischen Mythologie, gleichzeitig immer auch die große Provokation an die Endlichkeit des Lebens ist. Also diese Vorstellung, dass wir mit Technologie in der Lage sind, den Menschen zu verändern, die Natur zu verändern, zu kontrollieren und so weiter, ist ja auf der einen Seite immer diese Hybris natürlich, der wir Menschen nie entkommen, auf der anderen Seite aber immer auch Ausdruck genau dieser Suche. Und da wäre es jetzt ganz spannend, wenn es uns wirklich gelänge, und ich glaube, dass wir eigentlich auf einem ganz guten Weg sind, diese immer Trennung, analog-digital, das eine ist das Gute, das andere ist das Böse, das eine ist das Ältere und das andere ist das Neige. Und weil es das Neige ist, ist es aussichtsreicher. Das sind natürlich völlig hirnrissige, unsinnige Trennungskonzepte, die uns eigentlich nur davon ablenken, darüber nachzudenken und dem ist nichts hinzuzufügen, außer es in unterschiedlichen Varianten immer wieder neu zu formulieren. Und das tun ja die Künstlerinnen und Künstler da als Elektroniker seit 42 Jahren. Diese Frage nach dem Bild des Menschen, welches Bild vom Menschen haben wir, wer wollen wir sein, wie wollen wir sein, wie wollen wir miteinander umgehen, da sind wir dann schon wieder in Richtung der Pragmatik, die mich einfach mehr interessiert, das immer wieder zu diskutieren. Digitaler Feudalismus und Leibeigenschaft, also Konzepte, die vor 300 Jahren irgendwie Selbstverständlichkeit waren, nach dem Motto auf wessen Land du lebst, dessen Eigentum bist du. Haben die Leute damals ganz normal gefunden. Mittlerweile ist es völlig absurd, sich das vorzustellen und gleichzeitig machen wir in der modernsten aller Modernen, weil das ist immer die Gegenwart, ist immer die am weitesten entwickelte Moderne der Zukunft, machen wir diesen Kapitalförder, dass wir unsere digitalen Existenzen völlig in die Leibeigenschaft von wenigen Landlords gegeben haben. Also da bin ich dann sozusagen aus der Philosophie schon wieder völlig heraus und bin sozusagen voll in einem gesellschaftspolitischen Aktivismus. Genauso wie die Frage natürlich, wie gehen wir mit der ganzen Umweltbelastung, die diese Technologie mit sich bringt, um? der ganzen Umweltbelastung, die diese Technologie mit sich bringt. Machen wir das genauso deppert und achtlos wie mit Kohle, wie mit den Autos, wie mit der Atomenergie? Die Frage ist einfach, wie viel solche Achtlosigkeiten können wir uns noch weiter leisten? Und da gibt es immer wieder total spannende Leute, die sich einfach die Zeit nehmen und über das nachdenken. Ich glaube, dass das Digitale, genauso wie es im Moment, also so ein Hype wie jetzt hat es ja nicht gehabt. Und ich meine, ich bin jetzt 25 Jahre dabei, heute habe ich selber mal das Gefühl gehabt, hoffentlich muss ich nicht heute auf Nacht schon wieder über Digitalisierung reden. Weil ich habe drüben eine Veranstaltung der Arbeiterkammer gehabt mit dem Zukunftsfonds, wo es darum geht, Digitalisierung auch für Arbeiterinnen und Arbeiter verträglich in die Betriebe zu bringen. Am Weg darüber bin ich mit meinem Elektroauto gefahren, das auch digital gesteuert wird. Und im Radio war eine Sendung, wo Menschen über Digitalisierung diskutiert haben. Aber ich glaube, das, was es hier ist, Digitalisierung, ist eigentlich so ein Brennglas geworden. Wir reden ja in den meisten Dingen gar nicht mehr über Digitalisierung. Wir reden immer mehr schon über Auswirkungen und Konsequenzen von Digitalisierung. Und dass wir jetzt in einem Bildungssystem diese Grundlagen, was ist eigentlich die humanistische Grundlage von Bildung? Dass wir das viel zu sehr verloren haben. Und jetzt könnte ich den Hintereingang suchen zu dem, was du mir vorher abgeschnitten hast, ob die Universitäten nicht die letzten 20, 30 Jahre vielleicht auch etwas falsch gemacht haben. Dass nicht alles blendend richtig war. Bis dorthin, wenn wir jetzt einen Fachkräftemangel haben, dann ist der ja nicht jetzt entstanden, sondern der ist ja die Auswirkung von Bildungspolitik der letzten 10, 15, 20 Jahre. Die Grundlagen, da sind wir beim Kindergarten, da sind wir bei der Volksschule, da sind wir in all den Bildungswegen bis zur Universität, wo Sie uns natürlich nicht überzeugen müssen, dass humanistische Prinzipien viel zu kurz kommen. Die Ergebnisse sehen wir, glaube ich. Ich glaube, in all den Dingen, wo wir die Krisen unserer Zeit sehen, auch das, was ich vorher gemeint habe, sozusagen die Immunreaktion unserer Gesellschaft auf das Ganze, sind ja diese komischen Anwandlungen, die dies dann hat. Diese Verschwörungstheorien im Internet sind eigentlich die Immunreaktion auf eine ganz neue und sich eben in der letzten Zeit massiv verändert habende Situation, wie wir mit Wissen und Information umgehen. In dem Moment, wo wir aufgehört haben, das institutionalisierte Wissen und vermitteln zu haben, und das ist ja real abgebildet. Wir haben überall die Post abgeschafft oder privatisiert. Wir haben mehr oder weniger öffentlich-rechtliche Medien entweder abgeschafft oder so amputiert, wie man das zum Beispiel in Österreich hat. Und in sozusagen dieses Dekonstruieren von institutionellen Orientierungen. Das ist halt leider eine Ironie der Zeit und des Schicksals. Genau in die Phase dieser absoluten neoliberalen Privatisierung von Öffentlichkeit stürzt eine Scheinöffentlichkeit, die in Wirklichkeit aber absolut privatisiertes finanzielles Instrument ist, nämlich das Internet und Social Media, stürzt rein in ein Vakuum, wo wir als Gesellschaft und als einzelne alle wie ein trockener Schwamm, der plötzlich irgendwo eingeworfen wird oder auf dem plötzlich irgendeine Flüssigkeit draufkommt. Und diese Scheinöffentlichkeit der digitalen, der sozialen Medien ist jetzt, hat unser eigentliches Verständnis von Öffentlichkeit und damit wieder die ganze Frage, wie passieren demokratische Diskurse, wie funktioniert öffentliche Meinungsbildung unterwandert, aber gar nicht so sehr in einer, würde ich sagen, subversiven Absicht, sondern vielmehr halt in einem vielleicht unglücklichen Zusammentreffen der Dinge. Und ich bin immer 100 Prozent dahinter und dafür, genau dafür zu kämpfen, dass man mehr dieser, und ich würde jetzt nicht nur sagen, humanistischen Gedanken und Prinzipien, sondern überhaupt, wir müssen sowas wie Kultur in diesen digitalen Raum reinbringen. Und zwar nicht die Kultur des Geldmachens und Datenverwertens, sondern Kultur angereichert aus den Wertvorstellungen der Generationen vor uns, aber gleichzeitig mit dieser Fähigkeit zu wissen, dass einfach nur diese Werte weiter vor sich herzutragen, ein Don Quixote-artiger Kampf gegen Windmühlen sein muss. Die große Herausforderung ist, wie interpretieren wir das, was wir als humanistische Werte bezeichnen, neu, damit sie in die digitale Welt passen. Und das vor dem Hintergrund, dass wir über Werte reden, die für Menschen oder Ziele, Weltvorstellungen, die, wenn ich wieder unsere 100 Studierenden hernehme, das war für uns, obwohl wir es eigentlich eh wissen, aber das so zu sehen, du diskutierst mit Menschen über Transform Your World und dann ist da eine junge Frau aus Beirut da. Dann ist da jemand aus Mexiko da, aus Indien. Da ist eine Indierin, die in Graz studiert, weil sie davon erwartet, dass ihr dadurch die Welt eröffnet wird. Da gibt es die Frau aus Montenegro. Da gibt es den aus dem Müllviertel. Jeder dieser jungen Menschen hat eine komplett andere Vorstellung von seiner Welt oder ihrer Welt und vor allem davon, was sie oder er verändern will. Die Dame aus Libanon will ganz andere Dinge verändern wie der junge Mann aus dem Müllviertel oder die Frau aus Montenegro oder sonst was. Und ich komme eher wieder nicht weiter, als sozusagen nur das zu unterstützen, was Sie sagen, nämlich eine weitere Beschreibung des großen Problems. Wie wir das wirklich verhandeln, das ist die ganze große Herausforderung. Und wir brauchen ein anderes Denken über Verhandlungsfähigkeit, über Kompromissbildung. über Kompromissbildung. Die Vorstellung, die dann so manchmal ungefähr genauso naiv daherkommt, wie wir in den 90er Jahren naiv waren, dass die Digitalisierung uns demokratisieren wird. Ich habe das ja auch einmal erzählt, ich kann gut auch kritisch darüber nachdenken. Das ist... Aber genauso wenig erfüllen sich diese Konzepte, dass wir die Welt vereinfachen können und wir brauchen nur zurückziehen und sozusagen auf unsere regionalen, lokalen Probleme, damit löst sich auch nichts. Also das Schwierige ist ja, und da ist glaube ich, das Naive daran, zu glauben, dass die Digitalisierung das erledigen wird. diese pluralistische, multinationale, multikulturelle Welt, in der wir sind, in der zu so einem Kompromiss- und Verhandlungsprozess zu kommen. Das ist jetzt wieder völlig utopisch und vielleicht auch naiv, aber da gibt es dann immer meinen Lieblingsspruch, es ist ohne dies zu spät, ein Pessimist zu sein. Also was soll man denn anders machen, als daran arbeiten? Aus dem Netz gibt es auch noch Anmerkungen? Ja, wir haben eine E-Mail bekommen. Die Dagmar schreibt, liebes Podium, werden im Rahmen vom Festival auch Fragen diskutiert, wie, was darf die Digitalisierung und welche Grenzen ergeben sich aus humanistischer Sicht? Stichwort digitaler Humanismus. Kritische Auseinandersetzung mit den Auswirkungen der Digitalisierung, Denkplattformen, offener Diskurs. Liebe Grüße aus Steyr, Dagmar. Super, ich würde sagen, das war jetzt eine perfekte Beschreibung des Programms der Ars Electronica. So kurz, bringe ich es selber nicht zusammen. Aber ich traue mich da wirklich einfach ganz frank und frei zu behaupten, genau das ist ja die Ars Electronica. Das ist das, was mit aller Technologielastigkeit, die wir natürlich haben, weil das der Ausgangspunkt unserer Überlegungen ist, weil das die Lupe ist, die wir verwenden, um auf die Dinge zu schauen. Was die Ars Electronica immer gemacht hat, ist genau diese kritische Auseinandersetzung. Ich habe jetzt gerade den Tag mit irgendjemandem, das war eben vor 25 Jahren, wir haben 1998 über Infoware diskutiert, wo es genau darum gegangen ist und diese ganzen Fragen von einerseits natürlich Kriminalität im Internet, aber eben, ob wann wird es sein, dass die Kontrollmechanismen, die das Internet ausüben kann, sowas wie eine taktische Infrastruktur werden und tatsächlich etwas sein, das man auch als Waffe einsetzen wird, nicht nur in internationalen Auseinandersetzungen, sondern gegen die eigene Bevölkerung. Wenn ich mir das anschaue oder anhöre, was wir damals diskutiert haben, weiß ich nicht, ob ich stolz sein soll auf die Visionäre, die wir damals eingeladen haben, oder einmal mehr besorgt sein sollte darüber, wie wenig letztlich dann natürlich Kunst und Kultur ausrichten kann. Weil wer hat uns damals zugehört? Wer hat es ernst genommen, was wir damals gesagt haben? 1986 oder 1984 war beim Festival zum ersten Mal ein Projekt, wo sich Künstlerinnen für eine Woche in Containern eingeschlossen haben und nur über die damals vorhandenen Medien, also da hat es schon E-Mail und so weiter gegeben, aber natürlich noch kein World Wide Web, Fax und so weiter und Telefon, Fernsehen und Rundfunk mit der Außenwelt kommuniziert haben. Wo man in diesem Feldversuch innerhalb kürzester Zeit solche Effekte wie die Trolls und die Leute, die aus der vermeintlichen Anonymität heraus sofort sich alles sagen trauen, wo man das wunderbar studieren hat können. Wenn man die Aufzeichnungen von dem damals anschaut, dann könnte man sich wieder sagen, wenn wir uns das damals schon irgendwie als Gesellschaft, nicht nur wir als Veranstalter, ernsthaft angeschaut hätten, naja, vielleicht hätten wir das eine oder andere Problem, was wir jetzt haben, wenn schon nicht verhindern, aber dann zumindest früher erkennen können. Und ich glaube, das ist es, wieso Kunst sich auch an dieser Schnittstelle von Technologie und Gesellschaft einmischen muss. Und wir haben fantastische Projekte heuer auch wieder da, zum Beispiel, weil es einen der großen Preise bekommen hat, vom Feble Barcelona, wo eine Gruppe von Architekten, Designern, Künstlern, Aktivisten gemeinsam mit den Gastronomen und Gastronomenen ihres Viertels angefangen haben, einmal für eine Periode von Zeit Recycling wirklich ernst zu nehmen. Also von der berühmten Seife, die du aus altem Fett irgendwie machen kannst, bis hin zu allen möglichen Materialien und unterschiedlichsten Prozessen. Und das wirklich für eine bestimmte Zeit lang einfach geschafft haben, das auch durchzuhalten und ein super Modell geschaffen haben, das jetzt jeder anschauen kann und in jeder anderen Stadt auch ausprobiert werden könnte. sagen, jeder anschauen könnte und in jeder anderen Stadt auch ausprobiert werden könnte. Wir haben Forensic Architecture da, die sie mit den Mitteln der digitalen Technologie ganz besonders darauf spezialisiert haben, zum Beispiel Menschenrechtsverstöße zu recherchieren und herauszufinden mit all diesen forensischen Möglichkeiten, die die Digitaltechnologie bietet, wie zum Beispiel der eine oder andere Unfall im Mittelmeer mit Flüchtlingsschiffen passiert ist. Wer wirklich daran schuld war, dass es nicht die Flüchtlinge waren, die gekentert sind, sondern dass sie zum Kentern gebracht wurden. gemitterten Chemiewaffen in Syrien eingesetzt hat, wie der Ablauf, als dieser eine Journalist in Istanbul umgebracht wurde, wie das genau funktioniert hat, also die sich völlig darauf spezialisiert haben, digitale Technologie so einzusetzen. Und, und, und, und, und, und, also da gibt es wirklich, vor allem für die Frage aus dem Netz, zahlreiche Projekte im OK, im AEC, auf der Kunstuni, bei der JKU, die sich damit beschäftigen. Und auch bei den Projekten, die aus der Kooperation mit dem Linz-Institut auf Technology rauskommen. Voriges Jahr oder heuer, was eure Rechtswissenschaftler machen. Also sie anzuschauen, in einem Prototyp einmal durchzuspülen, wie wäre das, wenn Gerichtsverhandlungen im virtuellen Raum mit Datenbrille stattfinden würden. Und da sind wir genau bei der Frage, wie weit darf denn die digitale Technologie gehen. so Situation gegeben, dass Leute, die im Gefängnis waren oder sind, nicht zu Gerichtsverhandlungen gebracht werden dürfen wegen der Corona-Gefahr und nur per Video vertreten sind. Das könnte man einfach schlichtweg die Frage stellen, gibt es nicht eigentlich sowas wie ein Menschenrecht, wenn man verurteilt wird, sozusagen Angesicht zu Angesicht? Wie benachteiligt ist jemand, der sozusagen an einem Prozess nur über digitale Medien teilnehmen kann? Wobei man gleich umgekehrt sagen muss, sonst möglicherweise, wenn ich die Möglichkeit nicht nutze, anderthalb Jahre ein Untersuchungsaufzicht. Genau. Also das ist ja alles viel komplexer. Und dann eben darauf anknüpfend die Frage, wie muss ich jetzt die digitalen Technologien gestalten und einsetzen, damit ich die guten Dinge sozusagen lukrieren kann und die Probleme, die uns nicht die Digitaltechnologie macht. Die Probleme machen wir uns mit dem Einsatz der Digitaltechnologie. Die möglichst natürlich zu verhindern. Also da sind wir gut aufgestellt. Also es gibt was zu dem Thema. Das sind zwei sehr gute Schlusssätze. Wir sind fast 21 Uhr. Vielen Dank, Gerfried. Vielen Dank, Meinhard. Ich glaube, es ist wirklich gut, hier bei Eingang an einem Ort wie Linz zu wohnen, wo Festivals, Universitäten, wo das verhandelt wird, wo diese Begeisterung für das Aushandeln, für das Feldversuchen hochgehalten wird. Das glaube ich nicht zu unterschätzen. Wie auch so Räume wie den Kepler-Salon zu haben, ist auch in meinem Bewusstsein nicht selbstverständlich. Das hat mich sehr gerührt, was du erzählt hast vom Auswahlverfahren, welche Lebensrealitäten ihr geschaut habt im Zuge der Festival University, dass wir in einem Landstrich wohnen, wo wir uns solche Räume leisten können und haben können und da sozusagen auch den Geist zum Diskurs, zum Austausch, zum Wissensvermittlung hochhalten können. Ich glaube, es ist ganz wichtig, dieses Bewusstsein immer wieder sich bewusst zu machen. In diesem Sinne, vielen Dank. Nächste Woche geht es zur Bruckner-Urgel-Exkursion. Auch ganz spannend. Alter Dom, oder? Alter Domursion. Auch ganz spannend. Alter Dom, oder? Alter Dom, genau. Auch ganz spannend. Diese Orgel ist ja ursprünglich in Engelhardt's Zell gestanden und im Zuge der josefinischen Säkularisierungen wurde ja Engelhardt's Zell aufgehoben und auf Flossen wurde dieses Instrument in die neu installierte Diozesankirche, Bischofskirche im Alten Dom, weil die Jesuiten ja damals verboten waren und diese Kirche frei war, von Franz Xaver Grießmann, einem Priester, der Urgelbauer war und der auch mit St. Florian die größte Urgel der Donaumonarchie eingebaut hat. Unter Bruckners Zeiten, der da ja irgendwie 13 Jahre Domorganist war, Unter Bruckners Zeiten, der da ja irgendwie 13 Jahre Domorganist war, wurde sie leicht modernisiert, romantisiert von Urgelbauer Breinbauer in Ottensheim. Und sie ist eigentlich in der Originalgestalt sozusagen das Improvisationsinstrument des Anton Bruckner. Also immer wieder auch ganz faszinierend in dem Sinn. Für heute vielen Dank. Auf bald.