Früher war das auch in einem einheitlichen Weiß von der Farbe her angelegt und da ist es also sehr sehr bunt geworden. Diese Einheitlichkeit ist in dem Sinne, also vom Material her, von der ästhetischen Wirkung eigentlich nicht mehr zu spüren. Das sind die markantesten Elemente vom Baulichen hier in der Heidensiedlung. Diese Zwerchgebel, die hier mit einer Dreiecksform da oben abgeschlossen werden. Das ist ein ganz interessantes stilistisches Element. Da kann man das dann noch zurückverfolgen auf die Gartensiedlung Starken. Gartensiedlung Starken und dieses stilistische Formrepertoire, das klingt hier in dieser Heidensiedlung weiter an und das hat er aber nicht einfach nur kopiert, sondern in einer sehr originären Art und Weise hier neu formuliert. Und das ist das Klasse. Ich habe eine Idee, die schön ist, aber die macht nicht dasselbe, sondern ich entwickle das weiter auf eine persönliche Art und Weise. Wir haben hier Doppelhäuser, also von zwei Eingängen ist hier so eine Fassade zu betreten. Das Thema des Zwerchgiebels, das wird hier auch hier aufgenommen, was wir vorhin eingangs gesehen haben, nur eben dann nicht mehr in dieser Markanz und in dieser starken Ausgeprägtheit, mehr gedrungener und zurückhaltender. Hier entsteht so eine Platzsituation im Zentrum der Heidenstraßen-Siedlung, dadurch dass sich links und rechts hier symmetrisch wiederum die Häuser hier zurücktreten. Und ja, jetzt ist es mehr so ein Stellplatz für Autos geworden. Es standen hier Kugelakazien, auch schön hier in einer Reihung hier aufgefädelt, hat eigentlich ein sehr schönes Zentrum dieser Straßenentwicklung, dieses Straßenzuges hier dargestellt. Da sieht man auch noch ein Element, was früher da war bei der einen Tür. Wir haben links und rechts jeweils ein Fenster, was also Licht gegeben hat im Inneren, so mit der Elektrifizierung, dass jeder Raumeinheit schon beleuchtet war mit künstlichem Licht. Das war damals vielleicht noch nicht so, hat man das mit Tageslicht gelöst. Das sind auch interessante Dinge, die hier eine Rolle spielen. Da hat es hier Pergolen gegeben. Da war nicht dieses massive Eisengitter, sondern das war ein Holzgeländer und eine Pergola darauf. Das hat sich fortgezogen bis, wo eben das Zentrum beginnt hier, dieser ganzen Siedlung. Und das hat hier auch einen sehr, sehr, einen Charme gegeben, dieser ganzen Straße hier. Das gibt es jetzt natürlich nicht mehr. Die Gartenstadtsiedlung, das ist ja eine Idee, die in England vor gut 100 Jahren entstand, an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Das war ja eine grüne Idee. Und zwar nicht reduziert auf den Gedanken, es genügt ein Haushalt hinsetzen mit einem Garten dazu. Und das ist schon, wenn man mehrere Häuser hat mit einem Garten, dann ist das eine Gartenstadt. Also das wäre zu kurz gegriffen, sondern das waren ja sozialreformerische Ideen. Und diese enge Verknüpfung von Architektur mit Ökologie, ich glaube, dass das nicht nur damals ein wichtiger Gedanke war, sondern das wissen wir, da brauchen wir nicht sehr viel dazu weiter auszuführen. der so zentral ist, wenn wir den nicht aufgreifen, wie wir unsere ganze Lebensweise, und dazu gehört einfach Architektur als ganz wesentlicher kultureller Ausdruck dazu, wie wir diese Lebensweise eben mit ökologischen Grundsätzen und Notwendigkeiten hier verknüpfen können. Ich habe mir erlaubt einmal, das war ein Spaß von mir, ich habe den ganzen Straßenzug einmal rekonstruiert nach den Originalplänen von Kurt Kühne. Und da sieht man eigentlich sehr schön, wie das hier symmetrisch aufgebaut ist. Und es gibt auch ein eigenes Zentrum, wo sich ein Platz hier weitet, in dem die Fassaden zurücktreten. ein eigenes Zentrum, wo sich ein Platz hier weitet, in dem die Fassaden zurücktreten. Es gibt einen Anfang und einen Ende. Es sind dieselben Bautypen, die hier diese Reihe beginnen und abschließen. Und hier sind sehr schön einige Baumodule, hier baukompositorisch sehr schön angeordnet und komponiert. Man muss das wirklich für als Gesamtkomposition anschauen, fast wie ein Bild würde ich sagen. Wenn man die Pläne von Kühne kennt und die Fotos, die aus der Zeit entstanden sind, kurz nach der Entstehung der Heidenstraße, dieser Siedlung hier, und das jetzt in einen Vergleich setzt zur aktuellen Situation, dann muss man natürlich schon festhalten, dass dieser Individualismus sehr stark hier diese Heidenstraße verändert hat und ich muss sagen vom ästhetischen Erscheinungsbild her nicht zum Positiven. Da müsste man schon schauen, dass man hier wieder, da bin ich hier bei diesem Bildungsgedanken, da müsste es auch notwendig sein, dass, es geht ja auch um die Menschen, die dort wohnen, dass die sich auch identifizieren mit dieser Idee, die hier maßgeblich gewesen ist und glaube ich sehr viel Potenzial hat für ein gemeinschaftliches Zusammenleben, für die Gegenwart und für die Zukunft. Und wenn dieses Bewusstsein nicht im ausreichenden Maße vorhanden ist, dann wird sich natürlich auch dieser Individualismus im eigenen Verhalten natürlich dann auch durchsetzen. Insofern glaube ich auch für mich jetzt vom Beruflichen her natürlich auch beeinflusst an die Idee der Bildung. Das wäre eine Verkürzung des Bauhausgedankens, wenn man nur das Produktionstechnische anschauen würde, was ist da herausgekommen an Gegenständlichkeiten, sondern es war auch eine Bildungsidee, ein Erziehungs- und Bildungsgedanken. Er wollte hier einen Menschen vorbereiten auf eine Entwicklung, die er natürlich gesehen hat, diese Fragmentierung aller sozialen Schichten, die damals schon absehbar war und heute natürlich auch oder vielleicht sogar noch mehr sichtbar wird, dem wollte etwas mit seinen Möglichkeiten, die als Architekt hier etwas entgegensetzen. Und ich glaube, dass diese Idee des Ganzheitlichen natürlich auch für Linz eine Rolle spielen muss. Das spielt hinein hier, wenn man das vom Verkehrstechnischen anschaut, Hier, wenn man das vom Verkehrstechnischen anschaut, wie kann man hier die ökologischen Notwendigkeiten in der Infrastruktur einer Stadt, wie Linz hier, die als Autostadt auch irgendwie bekannt ist, wie kann man das jetzt wirklich auf ein ganzheitliches hinführen, was für ein menschliches und humanes Leben hier notwendig ist. Und da ist die Frage, wer sind wir, wer wollen wir sein und wohin gehen wir? Also das ist ganz eine zentrale und notwendige Diskussion, um die auch, glaube ich, Linz nicht herumkommen kann. Und diese Ideen, die Kühne hier realisiert hat mit den Möglichkeiten, man muss sich ja auch vorstellen, wie das damals war mit diesen wirtschaftlichen Verhältnissen unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg. Das kann sich heute eigentlich niemand mehr vorstellen, unter welch schwierigen, prekären wirtschaftlichen, ökonomischen Verhältnissen ein ganzes Land hier blockiert war eigentlich und was die alles hier trotz dieser Schwierigkeiten auch in politischer Hinsicht hier, die hier herrscht haben, geschaffen haben. Also das wäre für uns ein Ansporn, dass wir sagen müssten, wir können auch etwas aus diesem Grundgedanken heraus zu Wege bringen. Das wäre für mich ganz was Wichtiges.