Willkommen zur Online Lecture mit Florian Kramer, Virologe und Impfstoffforscher am Mount Sinai Hospital in New York City. Mein Name ist Peter Ileczko, ich bin Pressesprecher der Kunstuniversität und führe sie durch diese Stunde. Grammar wird eine Online-Lecture halten. Danach gibt es die Möglichkeit für Fragen, die man schon jetzt via YouTube stellen kann. Und damit übergebe ich das Wort zur Gastgeberin Brigitte Hübner. Vielen Dank. Sehr geehrte Damen und Herren, ich begrüße Sie sehr herzlich an der Kunstuniversität Linz zur heutigen Online Lecture. Ganz besonders begrüße ich Florian Kramer. Herzlich willkommen an unserer Universität. Danke, dass Sie sich über Vermittlung von Peter Eletchburg zur Verfügung gestellt haben und uns Ihren aktuellen Wissensstand vermitteln und mit uns diskutieren. Florian Kramer ist Infektiologe und Impfstoffforscher, er ist gebürtiger Steirer und hat an der BOKU studiert in Wien. Und noch während des Studiums kam er offensichtlich in Kontakt mit Impfstoffforschung, ein Interesse, das ihn nicht mehr losgelassen hat. In seiner Dissertation haben sie sich mit Influenzaviren beschäftigt und heute haben sie eine eigene, in den sehr jungen Jahren, eine eigene Forschungsgruppe am renommierten Mount Sinai Hospital in New York City. Sie gelten als einer der klarsten Übersetzer des Wissens über Viren, vor allem über Corona. Und genau das ist es, was wir brauchen. Die Vielzahl verschiedenster Informationsquellen erzeugt gerade in der aktuellen Pandemie Wirrwarr an allen Ecken und Enden und mehr Fragen als Antworten. Gerade in den sozialen Medien findet man nicht hinterfragte Stellungnahmen, die von tatsächlichen Fakten ablenken und ablenken können. Was wirklich hilft, ist umfassende und aktuelle Information auf Grundlage von wissenschaftlichen Erkenntnissen und dafür stehen wir auch als Kunstuniversität. Und was hilft, ist auch die Kommunikation. Das Miteinander sprechen, Spaltungen und die Verhärtung der Fronten haben noch nie dazu geführt, komplexe Probleme zu lösen und werden uns auch aktuell nicht weiterhelfen. Sie, Herr Kramer, haben erst jüngst auf Twitter geschrieben, Omicron sucks, I don't like it. Das ist ein durchaus starker Spruch und wir werden ihn alle bestätigen können. Was dahinter steht, hinter dieser Aussage, das werden Sie sicher heute thematisieren. Wir freuen uns und sind gespannt auf Ihre Ausführungen. Herzlichen Dank für die Einladung. Ja, ich werde jetzt mal versuchen, meine Slides zu sharen. Das sagt gerade Host Disabled Participants Queen Sharing. Ich glaube, da muss mir irgendwer die Rechte dafür geben. Sehr gut, danke sehr. Okay, so was ich versuche mir zu machen, ist ein bisschen über die Impfstoffe zu reden und am Schluss komme ich auch noch auf Omikron zu sprechen. Ich glaube, das interessiert momentan ziemlich jeden. Aber ich fange mal mit den Grundlagen an, um da jeden mitzunehmen und damit wir dann wirklich über Impfstoffinfarkten sprechen können. Grundsätzlich mal, was sind Coronaviren, warum heißen die so? Viele von uns wissen oder viele von Ihnen wissen das, wir haben ja sehr viel gelehrt in den letzten zwei Jahren, nicht nur die Wissenschaft. Coronaviren heißen Coronaviren, weil die im Elektronenmikroskop eben wie eine Krone aussehen. Sie sehen das hier auf der linken Seite, das ist ein Truthahn-Coronavirus unter dem Elektronenmikroskop und Sie sehen eben diese Zacken, die da aus der Krone rausstehen quasi und das ist im Prinzip das Spike-Protein oder das Oberflächenprotein des Virus. Sie haben da hier auf der rechten Seite ein Modell, da haben wir die RNA des Virus im Partikel drinnen, das ist von einem Nukleoprotein geschützt. Dann haben wir da eine Membran, die kommt von leider unseren Zellen, das Virus eben repliziert. Und dann haben wir einen Ionenkanal, den Matrixprotein da und das Oberflächenprotein, das eben sehr, sehr wichtig ist für Impfstoffe, aber auch grundsätzlich für Immunität und für das Virus. Unser Überblick über Coronaviren, die haben ein sehr großes Genom. Für ein RNA-Virus sind im Prinzip die größten Genome, was jetzt RNA-Viren betrifft. Wie schon gesagt, die haben eine Fethülle, sind also umhüllte Viren. Die sind sehr klein, sind ungefähr 120 Nanometer im Durchmesser. Nur zum Vergleich, ein H ist etwa 80 bis 100.000 Nanometer im Durchmesser. Also die kann man nur unter dem Elektronenmikroskop, aber nicht im Lichtmikroskop sehen. Und wir kennen diese Viren, diese Art von Viren eigentlich schon sehr lange. Und es sind tatsächlich vier Coronaviren in Menschen unterwegs, schon seit vielen Jahren, die Erkältungen auslösen. Die nennen sich NL63, 229E, HKU1 und OC43. Die führen normalerweise eben nicht zu schweren Erkrankungen, sondern zu Erkältungen. Aber in der Vergangenheit haben wir auch zwei Coronaviren gesehen, die von Tieren auf Menschen übergesprungen sind. SARS-Coronavirus 1, das ist von 2002 bis 2004 zirkuliert. Da etwa 8000 Menschen infiziert. Man konnte die Pandemie aufhalten, allerdings sind 800 der Infizierten gestorben. Und dann haben wir das Middle Eastern Respiratory Syndrome Coronavirus. Das springt von Kamelen auf Menschen über. Das passiert nach wie vor, breitet sich aber in Menschen nicht aus. Das kann sehr gefährlich sein. Das hat eine Mortalitätsrate von etwa 35 Prozent. Also wir wussten, die zwei Viren sind gefährlich. Jetzt ist das neue Virus aufgetaucht. Da hat man recht schnell das Genom sequenziert, innerhalb von ein paar Tagen. Und wenn man die Genomsequenz hat, dann kann man einen Stammbaum basteln. Und das sehen Sie hier auf der linken Seite. Das ist im Prinzip ein Stammbaum von Coronaviren. Und was Sie hier sehen, ist mit dem gelben Stern, das ist das SARS-Coronavirus von 2002. Und die neue Genomsequenz war recht nah verwandt. Das ist hier mit dem roten Stern gekennzeichnet. Und weil die Erkrankung ähnlich ist und weil die Viren so nah verwandt sind, hat man eben dieses neue Virus SARS-Coronavirus 2 genannt oder auch Severe Acute Respiratory Syndrome Coronavirus 2. Das Virus heißt eben SARS-Coronavirus 2. Die Erkrankung heißt COVID-19, also Coronavirus Disease 2019. Das muss man sich merken, es gibt keine COVID-19-Infektionen, es gibt nur SARS-Coronavirus 2 Infektionen. Das muss man sich merken, es gibt keine Covid-19-Infektionen, es gibt nur SARS-CoV-2-Infektionen. Das ist der Unterschied zwischen den zwei Namen. Gut, ich habe gesagt, dieses Oberflächenprotein ist sehr wichtig. Warum? Das Oberflächenprotein wird eben von diesen Viren verwendet, um an unsere Zellen anzutocken. Das heißt, ohne das Oberflächenprotein könnte das Virus nicht an unsere Zellen binden und könnte uns nicht infizieren. Hier auf der rechten Seite sieht man eine Kristallstruktur dieses Oberflächenproteins oder Spike-Proteins. Das setzt sich aus drei gleichen Untereinheiten zusammen. Eine ist hier in dunkelblau eingefärbt und in rot sieht man einen kleinen Teil dieser Untereinheit. Das nennt man die Rezeptor-Bindungsdomäne. einen kleinen Teil dieser Untereinheit, das nennt man die Rezeptor-Bindungsdomäne. Und das ist der Teil, der wirklich an unsere Zellen bindet, also an den Rezeptor ACE2. Und man kann sich vorstellen, wenn hier ein Antikörper bindet, also einer der Proteinmoleküle, die der Körper herstellt, um uns gegen Viren zu verteidigen, das hier bindet, der Antikörper ist auch recht groß, dann kann eben dieses Oberflächenprotein nicht mehr an unsere Zellen binden und das Virus wird neutralisiert. Und das ist eben wirklich die Grundlage der Immunität. Was wissen wir über Immunität gegen SARS-Coronavirus-2? Da hat man recht viel herausgefunden, relativ schnell. Am Anfang natürlich über Infektionen, später dann über Impfungen. Wir wissen, dass Antikörper gebildet werden von B-Zellen. Die Antikörper richten sich gegen das Nukleoprotein, aber auch gegen das Spike-Oberflächenprotein, auch gegen ein paar andere Proteine, aber nicht so stark. Und die Antikörper, die gegen das Oberflächenprotein, das Spike, gerichtet sind, von denen wissen wir, dass sie das Virus neutralisieren können und die korrelieren mit Schutz. Die Antikörper gegen das Nukleoprotein kann man messen, mit dem kann man nachweisen, dass jemand infiziert war, aber wir wissen nicht, ob die überhaupt schützen. Die können das Virus nicht neutralisieren. Zusätzlich kriegt man dann auch eine D-Zell-Antwort, sich infiziert, beziehungsweise wenn man geimpft wird. Und von den D-Zellantworten wissen wir, dass die CD4-D-Zellantwort stark ist. Das sind Helferzellen, die eben D-Zellen helfen, Antikörper zu bilden. Und die CD8-D-Zellantwort ist relativ schwach. CD8-D-Zellen sind D-Zellen, die infizierte Zellen zerstören können. Die D-Zellantwort korreliert wahrscheinlich auch mit Schutz, nicht gegen Infektionen, aber wahrscheinlich gegen schwere Verläufe. Das Problem mit T-Zellen ist, die können das Virus selber nicht neutralisieren. Die können nur aktiv werden, wenn schon eine Infektion besteht und dann töten die infizierte Zellen ab. Gut, was wissen wir jetzt, wie gut schützt diese Immunität, wenn man sich infiziert hat? Eigentlich recht gut. Da gibt es tolle Studien dazu von 2020. Große Studien aus Großbritannien, aus den USA. Mittlerweile auch Studien zu Delta. Und wir wissen, dass der Schutz nach einer Infektion recht hoch ist. Es kann zu Reinfektionen kommen, aber das Risiko ist relativ gering. Aber wir werden da noch weiter darüber reden. Und ich werde Ihnen sagen, warum es trotzdem gut ist, auch wenn man genesen ist, dass man sich impfen lassen sollte. Natürlich, sich zu infizieren ist eine Art und Weise, eine Immunität aufzubauen, aber die angenehmere Art und Weise ist, geimpft zu werden, da wird man nicht krank und ist dann trotzdem geschützt. Und da gibt es jetzt einige Impfstofftechnologien, die jetzt erklären werden. Es werden weltweit, und Sie werden das noch sehen, inaktivierte Virusimpfstoffe eingesetzt. Das sind einfach Viren, die man vom Patienten isoliert hat, dann in Zellkutter wachsen lässt, inaktiviert und dann als Impfstoff verwendet. Die werden in Europa momentan nicht verwendet, auch nicht in den USA. Aber das ist ein sehr klassisches Verfahren, Impfstoffe herzustellen. Es gibt mittlerweile auch rekombinante Proteinimpfstoffe. Da macht man eben dieses Oberflächenprotein, das stellt man mit rekombinanter Technologie her. Das wird dann verimpft, das funktioniert recht gut, ist auch ein eher klassisches Verfahren. Und da wird vielleicht ein Impfstoff in Europa bald zugelassen werden. Und dann gibt es eben die viralen Vektorimpfstoffe, die mRNA-Impfstoffe. Und die würde ich gerne hier näher erklären, weil das neue Technologien sind. Fangen wir mit den viralen Vektorimpfstoffen an. Was ist das? Da nimmt man im Prinzip ein harmloses Virus, zum Beispiel ein Erkältungsvirus wie das Adenovirus. Das ist hier verwendet worden. Den nimmt man dann ein Teil seines Genoms weg und das kann sich dann selbst nicht mehr vermehren. Und dann spleißt man da die Sequenz für das Oberflächenprotein von SARS-Coronavirus-2 rein. Und dann, wenn man geimpft wird, geht dieses Virus, das sich eben nicht mehr vermehren kann, in unsere Zellen rein und gibt unseren Zellen die Info, wie man jetzt eben dieses Oberflächenprotein von SARS-Coronavirus-2 herstelltellt und dagegen kriegen wir dann eine Immunantwort. Solche Impfstoffe sind natürlich zugelassen und weit verbreitet. Weltweit, der AstraZeneca, der Johnson & Johnson-Impfstoff zum Beispiel. Allerdings gab es davor schon Impfstoffe mit der Technologie, die zugelassen waren in der EU für Ebola. Und das US-Militär verwendet solche Impfstoffe mit der Technologie, die zugelassen waren in der EU für Ebola und das US-Militär verwendet solche Impfstoffe seit 1971. Ich muss jetzt nicht vertrauenserweckend sein, wenn das US-Militär die verwendet, aber die werden regelmäßig verwendet in Rekruten, um eben Adenovirus- Infektionen vorzubeugen, weil die wollen das nicht, dass da in der Kaserne riesige Ausbrüche gibt. Von den Adenoviren gibt es übrigens fast 90 Serotypen, die Menschen infizieren und jeder, der hier zuhört, war schon von vielen dieser Serotypen infiziert. Also was passiert jetzt? Wir haben dieses Adenovirus, diesen Impfstoff, man wird geimpft, diese Viruspartikel binden an unsere Zellen, an der Einstichstelle, das Virus geht in die Zelle rein, gibt der Zelle die Info, wie man eben dieses Oberflächenprotein her Virus geht in die Zelle rein, gibt der Zelle die Info, wie man eben dieses Oberflächenprotein herstellt. Die Zelle macht das und das Oberflächenprotein wird dann von Immunzellen, von D-Zellen und von B-Zellen erkannt und unser Körper macht da eben eine Immunantwort dagegen. Gut, die RNA-Impfstoffe funktionieren eigentlich ganz ähnlich. Hier nimmt man eine mRNA oder Boten-RNA, und ich werde das noch weiter erklären, die eben für das SARS-CoV-2-Oberflächenprotein kodiert. Die wird im Prinzip künstlich enzymatisch hergestellt und in Fettpartikel verpackt. Und nach der Impfung wird die RNA, diese Fettpartikel werden von Zellen aufgenommen, und die RNA wird von den Ribosomen in den Zellen erkannt. Und es wird wieder eben dieses Oberflächenprotein von SARS-CoV-2 hergestellt. Und dagegen macht man eine Immunantwort. Da gibt es eben die zwei zugelassenen Impfstoffe von Moderna und Pfizer-BioNTech. Um da ein bisschen zu erklären, was jetzt diese N-RNA oder Boten-RNA ist, müssen wir uns eine Zelle anschauen. Sie sehen hier eine Zelle im Prinzip. Wir haben zwei Compartments in der Zelle. Wir haben das Zellplasma, wo die Ribosomen sitzen. Das sind die kleinen Maschinen, die Proteine herstellen. Und dann von einer Membran umgeben haben wir den Zellkern. Da sitzt die DNA, die Erbsubstanz. Die DNA ist recht groß. Die Chromosomen können da nicht raus aus dem Zellkern. Aber sitzt die DNA, die Erbsubstanz. Die DNA ist recht groß, die Chromosomen können da nicht raus aus dem Zellkern, aber da wäre eigentlich der Bauplan für diese Proteine, die Maschinen, die die Proteine bauen, sind aber da draußen. Wie macht die Zelle das jetzt? Wie kommt die Info raus? Wir haben also hier in Rot die DNA, also riesiges, wenn man sich riesig vorstellt, riesige Chromosomen mit kleinen Genen drauf. Und die Information wird dann umgeschrieben in RNA. Das sind dann kleinere Stücke, die eben aus dem Zellkern exportiert werden können. Das ist einfach ein Informationstransfer. Das geht dann raus ins Zellplasma und wird dann eben von den Ribosomen erkannt. Und die Ribosomen können dann diesen Bauplan nutzen, um Proteine herzustellen. Das ist ein normaler Prozess, der passiert in Ihren Zellen die ganze Zeit. Würde der nicht passieren, wären Sie alle nicht am Leben. Unsere Zellen sind vollgestopft mit dieser mRNA zu jedem Zeitpunkt. Was auch wichtig zu sagen ist, dieser Exportprozess und dieses Umschreiben von DNA in RNA ist eine Einwegstraße. Das geht nicht in die andere Richtung, in einer gesunden Zelle. Wegstraße. Das geht nicht in die andere Richtung, in einer gesunden Zelle. Bei den RNA-Impfstoffen stellt man diese Messenger- oder Boten-RNA enzymatisch her, im Prinzip mit ähnlichen Enzymen, wie die die Zelle verwendet, und verpackt die dann in Fettpartikel. Die werden eben auch von der Zelle aufgenommen an der Einstichstelle, von Muskelzellen, aber auch von Immunzellen. Und die RNA wird dann eben auch von diesen Ribosomen erkannt und das Spike-Horflächen-Botin wird hergestellt und man kriegt dann eben wieder eine Immunantwort dagegen. Also das ist im Prinzip Gehexerei. Das ist ein relativ kleiner Eingriff in die Zelle und das funktioniert recht gut. Da gab es am Anfang alle möglichen Aussagen dazu, dass das das erste Mal in Menschen jetzt getestet wird. Das stimmt natürlich nicht. Also das ist eine Technologie, die schon sehr vielversprechend war für lange Zeit. Da gab es alle möglichen Impfstoffstudien. Ich zeige Ihnen hier die für Infektionskrankheiten. Da gibt es auch Studien, wo Krebsimpfstoffe getestet werden. Die habe ich hier nicht aufgelistet. Aber meines Wissens ist der erste Impfstoff mit einer mRNA im 2013 gegen Tollwut getestet worden von der Firma CureVac. Das geht natürlich alles recht langsam weiter, wenn keine Pandemie ist, weil da muss man mal im Prinzip Funding dafür bekommen. Der CMV-Impfstoff hier von Moderna ist mittlerweile in Phase 3 übrigens. Also das ist schon eine neue Technologie, aber so neu ist die jetzt auch nicht und das ist nicht so, dass man da vorher keine Daten gehabt hätte. Wie schaut das jetzt aus, wenn ein solcher Impfstoff funktioniert? Das sind Daten von Pfizer von Phase 3, wo man eben schaut, wie gut der Impfstoff funktioniert. Und was man da macht, da hat man zwei Gruppen, die impft man entweder mit einer Salzlösung, das ist die Placebo-Kontrollgruppe, oder mit dem Impfstoff. Und dann schaut man eben über Zeit, wie viele Leute infizieren sich in den jeweiligen Gruppen. Die Leute wissen nicht, mit was sie geimpft worden sind. Ich war auch in der Phase-3-Studie. Ich habe im Nachhinein erfahren, dass ich Placebo bekommen habe. Aber wenn man geimpft wird und wenn die Studie läuft, weiß man das nicht. Die rote Linie hier, das sind Leute, die eben diese Salzlösung bekommen haben, die Placebo-Kontrollgruppe. Auf der x-Achse haben wir die Zeit nach der Impfung. Auf der y-Achse im Prinzip die Inzidenz, also wie oft Leute infiziert wurden. Und Sie sehen, die rote Linie geht darauf. Die Leute infizieren sich laufend in der Placebo-Kontrollgruppe. Die blaue Gruppe ist mit dem Impfstoff geimpft worden. Sie sehen hier am Anfang, nach der ersten Impfung gibt es dann auch den Trend, dass das ganz gleich verläuft. Und nach etwa zehn Tagen löst sich diese blaue Linie von der roten Linie. Hier gibt es dann die zweite Impfung und wir haben dann kaum mehr Fälle. Und das ist genauso, wie ein guter Impfstoff in einer Phase-3-Studie aussehen sollte. Moderner Impfstoff schaut im Prinzip ganz gleich aus. Das hat dann zur Zulassung von vielen Impfstoffen geführt. In Österreich haben wir eben jetzt Moderna und Pfizer, das sind die zwei mehreren Impfstoffe. Die hatten anfangs eine Effizienz von 95-94% gegen symptomatische Infektionen. Im AstraZeneca wird momentan nicht mehr besonders viel verwendet in Österreich, aber da kommt auch die Studie drauf an, 60-90% Effizienz. Und dann hatten wir den J&J-Impfstoff, der eben nur einmal gegeben wurde. Der hat eine niedrigere Effizienz. Und die 72% sind auch gegen mittelschwere bis schwere Erkrankungen, also nicht milde Erkrankungen. Weltweit gibt es dann noch einige andere Impfstoffe oder viele andere Impfstoffe, die zugelassen worden sind. Einige davon sind eben diese inaktivierten Impfstoffe, werden weltweit sehr viel eingesetzt. Gamalea hier, das ist Sputnik V. Das ist ein Vektorimpfstoff, von dem haben Sie gehört, der ist aus Russland. Wir haben dann in China noch einen Vektorimpfstoff, der dort verwendet wird. In Indien wird mittlerweile auch ein DNA-Impfstoff verwendet. Die Kubaner haben einen Konjugatimpfstoff gemacht. Und dann gibt es eben noch diesen Novavax-Impfstoff, das ist rekombinantes Protein. Der funktioniert eigentlich recht gut, ist bisweilen aber nur in Indonesien zugelassen. Für die meisten dieser Impfstoffe brauchen wir zwei Injektionen. Gut, eine große Frage, die alle Leute haben, ist Sicherheit. Wie sicher sind die Impfstoffe? Was wissen wir von denen? Bevor ich in die Daten gehe, nur ein bisschen was zu schwerwiegenden Impfschäden. Das sind Dinge, die normalerweise sehr selten sind, aber vorkommen können. Und das kommt immer auf den spezifischen Impfstoff drauf an. Und wenn die selten genug sind, nimmt man den Impfstoff deshalb nicht vom Markt, weil man sich anschaut, was ist das Risiko einer Virusinfektion oder einer Infektion im Vergleich? Was ist im Prinzip das Risikonutzen-Verhältnis. Ein paar Beispiele mit der H1N1-pandemischen Impfung 2009 gab es Fälle von Narkolepsie, vor allem in Skandinavien, in einer Rate von 1 zu 18.000 in Kindern und Jugendlichen. Das hat man gefunden und dann hat man den Impfstoff in die Altersgruppe nicht mehr verwendet. Bei Influenza-Impfungen kann es bei ein bis zwei Personen pro zwei Millionen Impfungen zum Couillé-Barré-Syndrom kommen. Das ist eine Autoimmunerkrankung, die meistens transient ist, aber schwer verlaufen kann. Bei Polio, das war damals die Schluckimpfung, jetzt ist die Impfung geändert worden. Aber bei der Schluckimpfung, die viele von uns bekommen haben, ist es eben bei zwei bis drei pro einer Million Geimpften zu Polio gekommen. Das heißt, da ist das Lebendvirus, das im Impfstoff war, sich etwas verändert und hat dann im Prinzip die Erkrankung ausgelöst. Das hat man aber in Kauf genommen, weil natürlich viel mehr Polio-Fälle dadurch verhindert wurden durch die Impfung. Wichtig ist, dass die normalerweise recht bald auftreten, Tage bis Monate nach der Impfung. Der Grund dafür ist, wenn es ein Lebendvirus ist, das Probleme bereitet, macht es das gleich, weil es eine Virusinfektion ist. Wenn es das Immunsystem ist, wie beim Guillet-Barré-Syndrom oder bei der Narkolepsie hier, dann passiert das auch recht schnell, weil das passiert in der Phase, wo das Immunsystem am aktivsten ist. Und das ist ein paar Tage bis Monate nach der Impfung. Was man nicht sehen ist, dass da Effekte Monate später oder Jahre später auftreten. Das sieht man eigentlich bei Impfungen überhaupt nicht. Wichtig ist aber, dass man Phase-IV-Studien macht bzw. überwacht, was passiert, wenn man den Impfstoff in der Bevölkerung verwendet. Der Grund dafür ist, wenn man Phase-3-Studien macht, in 30.000 Leuten, 40.000 Leuten, was schon viel ist, findet man diese seltenen Dinge nicht, wo es klar ist, weil die viel zu selten auftreten. aber darüber Bescheid wissen. Wie gesagt, das ist kein Grund, dass man eine Impfung vom Markt nimmt, aber das muss man eben nachher überwachen, weil das kann man in einer Phase 3-Studie niemals finden. Wie gesagt, wichtig ist die Risikoabschätzung. Wie hoch ist das Risiko durch die Impfung und wie hoch ist der Nutzen durch die Impfung? Und bei den SARS-Coronavirus-2 Impfungen ist das ganz klar. Langzeitschäden ist meiner Meinung nach ein Unwort. Wir sollten vielleicht aufhören, das zu verwenden. In der Impfstoffforschung ist ein Langzeitschäden ist meiner Meinung nach ein Unwort. Wir sollten vielleicht aufhören, das zu verwenden. In der Impfstoffforschung ist ein Langzeitschaden etwas, das kurz nach der Impfung auftritt, aber wo die Symptome lang anhalten und nicht was, wo nach langer Zeit Symptome auftreten. Und ich glaube, das Wort wird leider im falschen Kontext verwendet. Was wissen wir jetzt von diesen SARS-CoV-2-Impfstoffen? Das Erste ist, wir haben Reaktogenität. Das ist die Impfreaktion direkt nach der Impfung. Das ist, wie der Körper auf die Impfung reagiert. Da kommt es oft zu Schmerzen an der Einstichstelle, Kopfwehmüdigkeit, leicht erhöhter Temperatur, Muskelschmerzen, leichte grippeähnliche Symptome. Das ist häufiger bei jungen Leuten, tritt häufiger nach der zweiten mRNA-Impfung auf oder nach der ersten Vektorimpfung. Das sind Dinge, die unangenehm sind, aber nicht gefährlich. Da detektiert einfach ihr Immunsystem, dass ein Fremdstoff vorhanden ist. Wie gesagt, bei manchen Leuten sind die recht stark, bei manchen anderen Leuten sind die relativ schwach. Aber da sind Symptome, die relativ schnell wieder weggehen und nicht gefährlich sind. Die sehen wir übrigens bei anderen Impfstoffen genauso. Was man mittlerweile sieht, es gibt auch seltene schwere Nebenwirkungen mit Covid-19-Impfstoffen. Das Erste, was bekannt wurde, waren schwere allergische Reaktionen. Die sind mit einer Rate von elf schweren allergischen Reaktionen bei einer Million Pfizer-Impfungen beziehungsweise 2,5 bei einer Million Moderna-Impfungen aufgetreten. Das betrifft vor allem Leute, die schon auf andere Impfungen allergisch reagiert haben und nicht Leute, die jetzt vielleicht irgendeine Lebensmittelallergie haben. Meine Frau hat eine schwere Wespenallergie und hat überhaupt keine allergische Reaktion auf die Impfung gezeigt. Zum Beispiel. Also da geht es nicht um normale Allergien, da geht es wirklich um Allergien gegen Impfungen oder Arzneimittelprodukte. Wir wissen auch, dass es zu Sinusvenenthrombosen kommen kann bei J&J und AstraZeneca. Etwa zehn Fälle pro Million Geimpfter, sprich vor allem Frauen unter 50. Und wir wissen, dass es zu Herzmuskelentzündungen kommen kann bei etwa 40 von einer Million Impfungen in der Altersgruppe von männlichen 12- bis 29-Jährigen. Sehr spezifisch, man hat die Dinge gefunden, das ist schwer zu finden. Das sagt uns aber auch, dass die Überwachung gut funktioniert. Jetzt ein paar Neuigkeiten oder ein paar Updates. Was diesen Sommer, Frühjahr passiert ist, das wissen wir alle, Delta ist gekommen. Wir haben hier eine epidemiologische Kurve mit Covid-19 in den USA. Und im Frühjahr, Mai, Juni 2021, sind die Fälle immer runtergegangen, die Impfrate zugenommen. Viele Leute haben aufgeatmet und gesagt, na, jetzt ist es dann endlich vorbei. Inklusive mir. Ich habe auch angenommen, dass der Spuk bald vorbei ist. Was dann passiert ist, ist, dass Delta aufgetaucht ist, zuerst in Indien und dann weltweit. Und Delta hat sehr schnell das Infektionsgeschehen übernommen. Ich zeige Ihnen eben hier Daten aus den USA. Da haben wir im Prinzip Anfang Juni 10 Prozent der Fälle waren Delta. Und das geht dann einfach so rauf. Und im Prinzip im Juli hatten wir dann fast 100 Prozent Delta. Und das hat dann eine weitere Welle ausgelöst. Und das ist im Prinzip die Welle, die man jetzt in Österreich auch sieht. Die erste Frage, die da gekommen ist, naja, funktionieren jetzt die Impfstoffe noch? Das kann man sich auf unterschiedliche Arten und Weisen anschauen. Man kann zum Beispiel schauen, wie gut neutralisieren Serien von Geimpften das Virus. Das haben wir hier gemacht, das sind Daten aus unserem Labor. Im Prinzip haben wir hier die unterschiedlichen Varianten. Hier ist Delta, hier ist das ursprüngliche Virus, das ursprünglich zirkuliert hat, wo die Sequenz auch im Impfstoff ist. Und wir haben hier die Neutralisation des ursprünglichen Virus auf eins gesetzt und dann geschaut, wie vielfach fällt die neutralisierende Aktivität ab. Bei Delta sehen wir einen dreifachen Abfall. Das ist jetzt schon ein Entkommen von den Antikörpern, aber nicht so schwer wie etwa bei B.1.351. Das ist die Beta-Variante, die man zuerst in Südafrika gefunden hat, wo das 4,2-fach ist. Also teilweise Fluchtmutante, aber nicht komplette Fluchtmutante. Sollte eigentlich noch okay sein. Fluchtmutante, aber nicht komplette Fluchtmutante. Sollte eigentlich noch okay sein. Bevor ich jetzt in die Daten gehe, wie gut der Impfstoff noch funktioniert, möchte ich etwas erklären, was in den Medien oft verwechselt wird beziehungsweise verglichen wird. Das ist ein Vergleich mit Äpfeln und Birnen. Und das ist Effizienz und Effektivität. Das sind zwei Ausdrücke, die eben verwendet werden, um zu charakterisieren, wie gut Impfstoffe funktionieren. Die Effizienz besagt, wie gut ein Impfstoff in einer klinischen Studie unter kontrollierten Bedingungen funktioniert. Da hat man immer definierte, aber gesunde und gesunde Studienpopulation, eine sehr kontrollierte Ergabe des Impfstoffs. Die Studienteilnehmer werden dauernd medizinisch beobachtet. Und wie ich Ihnen gezeigt habe, gibt es eben diese Placebo-Kontrollgruppe. Das heißt, man kann direkt vergleichen. Die Effektivität ist, wie gut der Impfstoff in der Population funktioniert. Da haben wir eine undefinierte Population mit allen möglichen Erkrankungen, keine kontrollierte Impfstoffgabe und keine Kontrollgruppe. Da muss man sich überlegen, wie rechnet man jetzt aus, wie gut das noch funktioniert. Da gibt es zum Beispiel ein testnegatives Design, das man verwenden kann, aber da kommen Unsicherheiten dazu. Also das sind zwei komplett andere Dinge und die kann man eben nicht direkt vergleichen. Und dann ist auch noch wichtig, dass die Endpunkte unterschiedlich sind. Bei Pfizer und Moderna hat man in den klinischen Studien Erkrankungen mit positiver PCR erfasst, also auch milde Erkrankungen. Bei Johnson & Johnson waren es mittelschwere bis schwere Erkrankungen. Und in den Effektivitätsstudien wird oft geschaut, naja, wie gut ist der Schutz gegen Infektion? Das hat man sich in den Impfstoffstudien gar nicht angeschaut. Das ist oft ein Äpfel- und Birnenvergleich. Aber jetzt, um das zusammenzufassen, da gibt es mittlerweile sehr, sehr viele Studien. Wenn Sie das interessiert, schicken Sie mir eine E-Mail. Da gibt es auch eine Homepage, wo das als Meta-Analyse zusammengefasst wird. Was wir mittlerweile sehen, ist, dass die Effektivität gegen Infektionen 40 bis 80 Prozent ist. Und das kommt auch ein bisschen auf das Infektionsgeschehen drauf an. Wenn es eine hohe Inzidenz gibt, geht die Effektivität gegen Infektion runter. Die Effektivität gegen Erkrankungen ist nach wie vor höher, etwa 65 bis 80 Prozent, obwohl es Studien gibt, die eine geringere Effektivität zeigen. Das sind der Geister zum Beispiel aus Schweden herum. Aber wie gesagt, man muss immer die Gesamtheit der Studien anschauen. Was schön ist, ist, dass die Effektivität in schwere Erkrankungen noch bei über 90 Prozent liegt. Hier auf der rechten, und ich zeige Ihnen da eine Studie dazu, aber hier auf der rechten Seite, das ist die Stadt Wien zusammengestellt, sieht man eben pro, normalisiert auf 100.000 Geimpfte oder Ungeimpfte, wie viele Leute liegen auf der Intensivstation. Und Sie sehen, dass der Großteil, oft mehr als zehnmal mehr, Ungeimpfte auf der Intensivstation sind als Geimpfte, wenn man das vergleicht. Das zeigt uns eben, dass der Impfstoff wirkt. Wie gesagt, da gibt es nette Studien dazu, die sich das anschauen. Das ist von New York State hier. Die messen die Effektivität jede Woche. Das ist eine super designte Studie. Und was man hier sehen kann, ist hier in der Mitte die Effektivität gegen Infektionen. Und die beginnt hier bei 91-92% und geht dann auf etwa 80% runter mit der Zeit. Die sagen, also vermutlich war der Grund dafür Delta, dass es runtergegangen ist. Wenn wir uns anschauen, wie hoch die Effektivität gegen schwere Erkrankungen ist, das ist im Prinzip Hospitalisierungen oder ICU-Admissions, starten wir da mit 95 Prozent und enden mit 95 Prozent. Da gab es also keine Reduktion und das ist sehr wichtig. So, warum wird jetzt die Effektivität etwas weniger? Da haben wir unterschiedliche Faktoren, virale Faktoren, Delta ist infektiöser, wächst sehr gut in den oberen Atemwegen verglichen mit anderen Varianten, es infiziert unsere Zellen schneller, es kann schneller rein und da haben die Antikörper weniger Zeit zum Neutralisieren. Delta wird von manchen neutralisierenden Antikörpern auch nicht erkannt. Also es ist eine partielle Fluchtmutante. Und die Inkubationszeit von Delta ist kürzer. Das heißt, das Immunsystem kann weniger gut reagieren. Es hat weniger Zeit. Das heißt, wenn Sie sich infizieren, die DC-Landwirt und die BC-Landwirt, die dann auch was machen können, dem nicht so viel Zeit braucht, zu reagieren. Menschliche Faktoren kommen auch dazu. Die Immunantwort wird über Zeit etwas schwächer. Das ist normal, aber das ist so. Dann gibt es Verhaltensänderungen. Wenn man sich die New York-Studie anschaut, die haben das auch nach Altersgruppen aufgeteilt, die Effektivität bleibt höher gegen Infektionen in älteren Leuten im Vergleich mit jungen Leuten, weil junge Leute wieder aktives Sozialleben haben und immer öfter dem Virus ausgesetzt sind. Und dann gibt es auch einen mathematischen Grund, weil man oft als Kontrollgruppe nicht Geimpfte nimmt und zur Berechnung der Effektivität. Von denen haben sich aber schon viele infiziert und die haben dann einen Schutz gegen Reinfektionen und deshalb ist da auch ein mathematisches Problem, wie man das ausredet. Manche Studien kontrollieren das, in anderen Studien wird das einfach überhaupt nicht angeschaut und dann kriegt man andere Zahlen. Ich habe gesagt, das Virus ist infektiöser, das kann man in der Reproduktionszahl oder R0 ausdrücken. Das originale Virus hat ja eine Reproduktionszahl von 2 bis 3, das heißt, eine infizierte Person hat 2 bis 3 andere Personen angesteckt. Bei Delta sind es 5 bis 8, das heißt, eine infizierte Person kann bis zu 8 Personen anstecken. Und das macht natürlich einen großen Unterschied. Dann haben wir gesagt, die Immunität nimmt mit der Zeit ein bisschen ab, das ist auch normal, aber sicher sehen Sie in Antikörperdaten von einer unserer Kohortstudien auf der X-Achse haben Sie jeweils die Tage nach der Impfung, nach der ersten Impfung, auf der Y-Achse sehen Sie die Antikörpertite, also umso höher, umso stärker die Antikörperantwort und in orange haben wir Leute, die vor der Impfung schon mal infiziert waren und dann geimpft wurden und in blau haben wir Leute, die eben noch keine Infektion hatten und einfach nur die Impfung bekommen haben. Auf der rechten Seite sind einfach nur die Durchschnitte hier. Und was man sehr schön sieht, ist, nach der Impfung schießen die Antikörper in beiden Gruppen rauf, aber viel stärker in der Gruppe, die eben schon eine Infektion hatte. Und da bringt die zweite Impfung eigentlich gar nichts. Das wird sehr hoch und das fällt dann leicht ab. Das ist ungefähr zehnfacher Abfall und dann stabilisiert sich das. Und in den nur Geimpften schaut es ein bisschen anders aus. Da bringt die zweite Impfung sehr viel und der Abfall ist dann ungefähr gleich. Aber die haben halt im Durchschnitt niedrigere Antikörperdita. Vergleich, aber die haben halt im Durchschnitt niedrigere Antikörper-Dieter. Was da jetzt sehr wichtig ist, ist der Fakt, dass vor der Impfung die Genesenen sehr unterschiedliche Immunantworten haben. Da gibt es Leute, die haben sehr hohe Antikörper-Dieter vor der Impfung und dann Leute, die haben sehr niedrige oder nicht existente. Wir sehen, dass 5% der Leute, die infiziert waren, ihre Immunität über Zeit verlieren. Und das heißt, man kann jetzt nicht sagen, wenn wer genesen ist, naja, wie viel Immunität da noch da ist. Und was passiert, wenn die Leute aber die Impfung bekommen, die kriegen dann alles sehr schnell eine sehr hohe Antikörperantwort. Das heißt, diese Impfung bringt recht viel und man kriegt dann fast eine super Immunität. Und wir in diesen Kohorten schauen uns natürlich auch an, wer sich infiziert, wo es Durchbruchsinfektionen gibt. Und wir hatten in der blauen Gruppe, in den nur Geimpften, 14 Durchbruchsinfektionen bisher. Das ist ein kleiner Kohort, aber doch 14. Und in der orangen Gruppe hatten wir 0 Durchbruchsinfektionen. Die sind um einiges besser geschützt. Und deswegen macht es Sinn, auch wenn Sie genesen sind, lassen Sie sich impfen. Sie kriegen eine sehr gute Immunität, die Sie sehr gut schützt. Was ich noch erwähnen wollte, ist die Impfung während der Schwangerschaft. Da gab es schon in den Phase-3-Studien Hinweise darauf, dass das überhaupt kein Problem ist. In diesen Phase-3-Studien oder in Impfstoffstudien generell sagt man, Leuten, die sich verhüten müssen, das ist eine Standardschutzmaßnahme. Aber natürlich werden da immer wieder Leute schwanger, kann man sich vorstellen, bei 30.000, 40.000 Leuten. Und da hatte man für Moderna, AstraZeneca und Pfizer-BioNTech schon Daten, die besagt haben, ja, da gibt es keinen Unterschied mit den Rate an Schwangerschaften oder den Outcome-Komplikationen zwischen der Kontrollgruppe und der Geimpftengruppe. Aber das war natürlich nur eine Handvoll von Fällen und da gibt es mittlerweile große Studien, die eben zeigen, dass der Impfstoff in der Schwangerschaft sicher und effektiv ist. Der wird in den USA in allen Trimestern empfohlen, in Deutschland und Österreich im zweiten und dritten, weil das erste Trimester ist auch der kritische Zeit. Da hat man konservativeren Ansatz in Europa dazu, in den USA ist es eben in allen Trimestern. Und das wird eben auch von Fachorganisationen hier, von gynäkologischen Gesellschaften und so weiter empfohlen. Die Impfung hat auch keine Auswirkungen auf Fruchtbarkeit. Das sieht man auch in diesen Studien sehr schön. Und da sollte man sich eigentlich keine Sorgen machen. Was ist jetzt mit Kindern? Die Altersgruppe 12 bis 16 bzw. 12 bis 17 impfen wir eh schon lang mit der Erwachsenendosis. Das sind 30 Mikrogramm RNA bei Pfizer, 100 bei Moderna. Bis jetzt das einzige Sicherheitssignal, das habe ich schon erwähnt, sind Herzmuskelentzündungen, etwa 40 Fälle pro Million Geimpfte in der Altersgruppe 12 bis 29, 12 bis 29 und da eben grundsätzlich männliche Jugendliche, die betroffen sind, das sind oft milde Herzmuskelentzündungen, aber das hat man detektiert und das ist ein Sicherheitssignal. Und dann für Altersgruppen unter 12 Jahren gab es Studien, die sind teilweise nach wie vor am Laufen. Pfizer hat zuerst die Dosis auf 10 und 20 reduziert, hat dann eine 10 Mikrogramm Dosis für die Altersgruppe 5 bis 11 eingesetzt und testet 3 Mikrogramm für die Altersgruppe 6 Monate bis 5 Jahre. Da gibt es Resultate, der Impfstoff wird momentan eingesetzt, da habe ich eine Folie dazu. Für die jüngeren Altersgruppen werden Daten bis Ende 2021 erwartet. Pfizer sagt, naja, wahrscheinlich noch im November, aber mit November ist nichts geworden, also da müssen wir noch warten. Moderna hat auch mittlerweile gute Resultate mit der halben Erwachsenendosis. Für die 5- bis 11-Jährigen hat es immer Phase 2-3-Studie gegeben mit etwa 2300 Studientelnehmern. Da wurde die 10-Mikrogramm-Dosis getestet und verglichen mit der vollen Dosis in 16- bis 25-Jährigen und da hat sich gezeigt, dass die Monatwarte gleich ist und die Verträglichkeit gleich und der Impfstoff wurde dann hier in den USA von der FDA im Oktober zugelassen und vom ACIP, also das ist ein Gremium der CDC wie unser nationales Impfgremium, empfohlen. Und die haben eine umfassende Nutzen-Risiko-Analyse durchgeführt und sind dann dazu zu dem Schluss gekommen, dass es Sinn macht, Kinder zu impfen. Und deswegen ist das zugelassen worden. Und die EU hat das eben, oder die EMA hat das eben auch in Europa zugelassen. Mittlerweile wird der Impfstoff in Europa zugelassen. Mittlerweile wird der Impfstoff in Österreich auch eingesetzt. Das ist noch der Off-Label-Impfstoff für Erwachsene, wo einem eine geringere Dosis gegeben wird. Und ich glaube, der spezielle Kinderimpfstoff sollte auch bald kommen. Da geht es aber nur um die Formulierung und dass der leichter zu verimpfen ist. Hier in den USA haben wir mittlerweile vier Millionen Kinder in der Altersgruppe geimpft. Die USA sind da sehr transparent, wenn sie sich für die Datenpakete und die Analysen interessieren, die kann man von der FDA abrufen. Man kann sich auch das WirBag Meeting, also das ist das Beratungsgremium für die FDA, das kann man sich online anschauen auf YouTube, falls zufällig einmal acht Stunden Zeit haben. Da wird lang diskutiert. Kurz zu den Booster-Impfungen. Was passiert nach der Booster-Impfung? Ich zeige Ihnen ein Beispiel hier. Das sind Daten von einer Person. Wir haben natürlich für den ganzen Koordinator Daten. Aber hier sieht man recht schön, wenn man die ersten zwei Impfungen bekommt, schießen die die da rauf, dann gehen sie runter, dann stabilisieren sie sich und dann, wenn man einen Booster bekommt, gehen sie wieder rauf, sogar ein bisschen höher als davor. Wir wissen nur nicht, was danach passiert, ob sie wieder runtergehen oder ob sie stabil bleiben. Das ist jetzt das große Fragezeichen, da fehlen uns noch die Daten. Aber was kann man zu Boostern sagen? Die sind wichtig für alte Leute, Leute mit Immunschwäche, Leute, die mit AstraZeneca oder Johnson & Johnson geimpft wurden, um einen maximalen Schutz zu garantieren. Die sind auch wichtig für medizinisches Personal, weil da eben, wenn man geboostert wird, der Schutz vor Infektion wieder auf über 90 Prozent drauf geht. Und die können dann die Infektionen eben nicht mehr auf Patienten übertragen. Für alle anderen ist das meiner Meinung nach optional, aber wenn man eine Situation mit sehr hoher Inzidenz hat, wie jetzt in Österreich, ist es ratsam. Vor allem, weil der Schutz gegen Infektionen wieder raufschießt, und zwar innerhalb von sieben bis zehn Tagen. Der Intervall von sechs Monaten, der momentan quasi empfohlen wird, ist meiner Meinung nach ideal. Ich glaube, man kann jetzt auch bis zu vier Monate runtergehen. Ich glaube, das geht auch noch. Aber unter vier Monate sollte man aus immunologischer Sicht eben nicht gehen. Außer man hat G&J bekommen oder bei Leuten, die die Mund schwächen. Und jetzt noch ein paar Worte abschließend zu Omikron. Omikron hat uns relativ überrascht. Am 22. November ist eine Teilsequenz aus Hongkong aufgetaucht in einer internationalen Datenbank von einem Reisenden aus Südafrika. Die hat interessant ausgeschaut. Am 23. November sind Sequenzen aus Botswana und Südafrika online gegangen. Das waren Komplettsequenzen, die zu der Teilsequenz aus Hongkong gepasst haben. Man hat gesehen, da gibt es sehr viele Mutationen. Ich zeige Ihnen gleich eine Folie dazu. Und im Prinzip am 23. November, ich glaube, das war der Dienstag, hat der britische Forscher diese Sequenzen analysiert und hat dann quasi eine Analyse online gestellt. In der Zwischenzeit haben die Südafrikaner, die einen Ausbruch hatten, einen neuen in Haudeng, angefangen, da mehr nachzuschauen, mehr zu sequenzieren. Und am 25. November hatten wir Pressekonferenz in Südafrika und haben im Prinzip festgestellt, dass hier momentan ein Ausbruch eben von dieser neuen Variante ausgelöst wird. An dem Tag gab es dann schon aus Israel und Belgien Fälle. Der erste Fall aus Israel, glaube ich, war eine Person aus Malawi und der Fall aus Belgien von möglicherweise aus Ägypten. Und das hat dann schon gezeigt, das ist nicht nur ein südafrikanisches Problem. Die Variante ist wahrscheinlich unterm Radar in Afrika geflogen für einige Zeit und vielleicht auch in Europa. Am 26. November, das war glaube ich der Freitag, hat die WHO dann Omikron zur Variant of Concern erklärt und danach hat man ähnlich gesehen, dass sich das Virus schon weltweit ausgebreitet hat. Mittlerweile haben wir eben Ausbreitung in der Bevölkerung in einigen europäischen Ländern auch. Retrospektiv wissen wir, dass es wahrscheinlich schon Anfang November in Südafrika und Botswana Fälle gegeben hat und möglicherweise auch schon im Oktober in Nigeria. Also ist man überrascht worden davon, aber die Südafrikaner und die Leute, die forschen in Botswana, haben da wirklich einen guten Job gemacht, das zu detektieren. Warum wird da jetzt so viel drüber geredet? Der Grund ist eben die Anzahl der Mutationen. Hier auf der rechten Seite haben es Delta. Das hat zwei Mutationen in der Rezeptor-Bindungstermine und dann noch ein paar zusätzliche. Und Delta hat schon ziemliche Probleme bereitet. Hier auf der linken Seite haben wir Omikron und Omikron ist im Prinzip ein Monster. Also wir haben da, weiß ich nicht, 12, 13 Mutationen in der Rezeptor-Bindungstermine und mehr als 30 Mutationen im ganzen Oberflächenprotein. Also deswegen sind wir da ziemlich besorgt. Was wissen wir jetzt? Noch nicht viel, obwohl in dem Land in der nächsten Woche werden wir den Großteil der Daten, die wir brauchen, einbekommen. Wenn man sich die Sequenz anschaut, sind alle Epidopien von neutralisierenden Antikörpern verändert. Teilweise stark, teilweise weniger stark. Und es ist anzunehmen, dass die neutralisierende Aktivität in Serien von Geimpften und Genesenen stark reduziert ist. Serien von Genesenen und Geimpften und von Leuten, die eine Booster-Dosis erhalten haben, die haben wahrscheinlich noch etwas höhere Aktivität. Wir wissen es nicht, es gibt noch keine Daten, es ist Spekulation, aber von dem gehe ich aus. Ich nehme auch an, dass es einen Schutz vor schweren Erkrankungen durch die Impfung bzw. durch frühere Infektionen gibt. Da gibt es wahrscheinlich Restneutralisation, noch andere nicht neutralisierende Antikörper, die helfen können und T-Zellen. Also ich glaube, dass die Impfungen durchaus noch schützen werden, aber auch das ist Spekulation. Wir wissen, dass die Variante fit ist und man muss momentan davon ausgehen, dass es zu einer weltweiten starken Verbreitung mit der Variante kommt. Das ist ja eigentlich schon passiert, nur haben wir noch nicht viele Fälle in den meisten Ländern. Die Südafrikaner sehen, dass es vermehrt zu Reinfektionen kommt, verglichen mit Delta- und Beta-Variante. Und viele der Fälle, die man detektiert hat, waren in geimpften oder sogar in geboosterten Personen, oft mild oder asymptomatisch, aber das Virus konnte sich da doch noch vermehren. Was wir nicht wissen ist, ob sich die Omikron-Variante gegen Delta weltweit durchsetzen kann. Das werden wir noch sehen. Wenn das der Fall sein wird, werden wir wahrscheinlich eine angepasste Impfung benötigen. Aber wie gesagt, es gibt noch zu wenig Daten, um da wirklich die Zukunft vorherzusagen. Was auch herumgeistert ist, dass es nur leichte Verläufe gibt mit Omikron. Stimmt leider nicht. Wenn man sich die Daten aus Hauteng anschaut, hier sehen Sie die Zunahme an Fällen in der Omikron-Welle. Es geht steil bergauf. Auf der rechten Seite sehen Sie die Zunahme an Spitalsanweisungen und das geht genauso rauf. Seite sehen Sie die Zunahme an Spitalsanweisungen und das geht genauso rauf. Also ich glaube, die sichere Annahme momentan ist, dass diese Variante genauso gefährlich ist wie alle anderen Varianten, die unterwegs sind, inklusive Delta. Das zusammenzufassen, Impfstoffe gegen SARS-CoV-2 funktionieren und verhindern Erkrankungen, auch bei Delta. Die momentane Datenlage in Zehntausenden von Geimpften in Phase 3 und Milliarden von Geimpften nach der Zusassung zeigt, dass die Impfstoffe sehr sicher sind. Auch Genesene profitieren von der Impfung. Und Omikron bringt sehr viel Unsicherheit dazu. Wir brauchen mehr Daten, aber ich nehme an, das ist wie gesagt Spekulation, dass die Situation für Geimpfte vermutlich um einiges besser aussieht als für Ungeimpfte. Und mit dem werde ich hier aufhören und kann Fragen beantworten. Ich sehe, dass es schon einige Fragen gibt. Ich beginne mal ganz am Anfang. Birgit Schweiger fragt, was genau bedeutet die Effizienz, beziehungsweise für welche Dauer gilt die 95%-Effizienz-Wirkkurve? Was bedeuten absolute und relative Risikoreduktion? Was bedeuten absolute und relative Risikoreduktion? Also die Effizienz, da gibt es momentan eigentlich nur Daten über vier bis sechs Monate aus der Pfizer-Studie. Da sieht man eben auch, dass die Effizienz gegen milde Verläufe etwas fällt, was anzunehmen war. Und die Studie ist nicht groß genug, um sich schwere Verläufe anzuschauen. Aber bei der Effektivität sehen wir eben, dass der Schutz vor schweren Infektionen stabil bleibt und der Schutz vor Infektionen grundsätzlich abfällt. Relativ, es ist immer relativ, es ist irgendwie relativ Geimpfte gegen Ungeimpfte. Was die Effizienz oder auch die Effektivität angibt, ist im Prinzip Risikoreduktion. Eine Impfung ist nie ein absoluter Schutz. Das gibt es in einem biologischen System nicht. Die Impfung reduziert das Risiko, aber man kann nicht sagen, dass kein Risiko mehr vorhanden ist. Das ist bei allen Impfungen so. Okay, dann gehe ich zur nächsten Frage. Sollten wir eine möglichst hohe Durchimpfung schaffen, wie würde die neue Realität unseres Lebens aussehen? Gibt es die Realität vor März 2022? Ich nehme mal an, die Realität vor März 2020, oder? Ja, nein, ich glaube, das kann man mit Ja beantworten. Ah, 2020, Entschuldigung. Kein Problem, ich glaube, dass das alles wieder normal werden wird und wir hätten gehofft, dass das bald der Fall ist. Omikron könnte das jetzt natürlich wieder ein bisschen rauszögern. Was man annehmen kann, ist, dass das Virus gleich über Zeit ähnlich wird, wie diese anderen vier Corona-Viren, die wir schon haben. Was anzunehmen ist, wenn Leute eine Grundimmunität haben, kann es schon sein, dass sie sich wieder anstecken, aber dass es eben nicht so schwer an Infektionen kommt. Und weil eben viel Grundimmunität da ist, kommt es nicht mehr zu solchen Wellen. Das ist, was man annehmen kann über einen längeren Zeitraum. Und das würde im Prinzip das Leben wieder normalisieren. Dann hätten wir vielleicht ein Virus mehr, das Erkältungen auslösen kann im Winter. Aber das ist jetzt nicht so ein großes Problem. Mit dem müssen wir jeden Winter kämpfen. Und es gibt auch Viren, die jeden Winter wiederkommen und schwere Erkrankungen auslösen, wie Influenza. Aber deswegen geht das Leben trotzdem normal weiter. Also ich kann mir vorstellen, dass das wieder ganz normal werden wird. Also ich kann mir vorstellen, dass das wieder ganz normal werden wird. Wie gesagt, das ist bei allen anderen Pandemien auch so gewesen, dass das Blikofaktoren, eine Impfung zu nehmen gegenüber der Infektion mit SARS-CoV-2? Sie haben es ja schon angesprochen. Das Stichwort angenehmer ist ja schon gefallen. Aber mit welchen unabhängigen Studien mit ausreichend Probanden lassen sich die Risikoabwägungen nachvollziehbar betrachten? Sagen wir Gruppe Alter 6 bis 45. Also 6 bis 11 oder 5 bis 11 kann ich jetzt wenig sagen, aber ich glaube vor 12 bis 45 gibt es genügend Daten, die zeigen, dass der Nutzen der Impfung sehr, sehr hoch ist. Ich meine, das eine ist, wir reden von leichten Infektionen in jungen Erwachsenen. Eine leichte Infektion kann zu Long-Covid führen. Es ist vielleicht auch gar nicht so lustig, wenn man auch nur über einige Wochen den Geruchs- und Geschmackssinn verliert. Es gibt da genügend Probleme. Und auch was Kliniker als milde Infektion bezeichnen, ist eigentlich nicht sehr angenehm. Ich muss Ihnen aber auch sagen, wir hatten hier Leute, die waren 25 und sind auf der Intensivstation gestorben. Und ja, das heißt nicht, dass die unbedingt jetzt Hochrisikopatienten waren, als eingeliefert worden sind. Also wenn man sich die Mortalitätsraten anschaut, es kann durchaus auch sein, dass man als junge Person und sportlich und gesund einen schweren Verlauf hat. Also ich glaube, da sind die Daten eindeutig. Okay. Dann gibt es eine sehr spezifische Frage, wird die Impfung auch für Patienten mit Herzproblemen, Vorhofflimmern und schweren Autoimmunerkrankungen empfohlen? Soweit ich weiß, ist die Empfehlung relativ generell. Es ist immer gut, das vorher mit dem Arzt abzusprechen, um zu schauen, ob es da spezielle Überlegungen gibt, warum man das vielleicht nicht machen soll. Aber im Grunde ja. Noch eine Frage. Wird es realistisch gesehen eine aussagekräftige Titerbestimmung trotz neuer Varianten geben? Ja, da haben wir ein kleines Problem zwischen Wissenschaft und praktischer Anwendung. Wissenschaftlich, ja, wir können einen Titer gegen Omikron bestimmen und wenn der hoch ist, gibt es wahrscheinlich einen Schutz. Es gibt eine sehr gute Korrelation zwischen Titer, auch der, der jetzt momentan gemessen wird, und Schutz. Das Problem ist, das in die Praxis umzusetzen. Momentan ist es so, es gibt zwar einen, man nennt das International Standard, der dazu verwendet wird, dass man eben die Labors standardisiert. Das funktioniert aber noch nicht recht gut. Das heißt, wenn Sie zum einen Labor Ihr Blut schicken zum Testen, kann Ihnen das eine Labor vielleicht zweimal einen zweifach höheren Wert angeben als ein anderes Labor. Das ist irgendwie das Problem. Mit den Varianten haben Sie recht, da kommt dann natürlich noch einmal eine Komplikation dazu. Das kann man sich aber ausrechnen. Da gibt es eine Gruppe zum Beispiel in Australien, die haben sich das angeschaut und mathematisch geschaut, naja, wenn ich jetzt so viele Antikörper gegen Wildtyp habe, was heißt das dann für die Delta-Variante zum Beispiel? Also das kann man durchaus machen, da kann man Predictions machen oder Vorhersagen machen und ein Risiko abschätzen. Das funktioniert wissenschaftlich momentan sehr gut. In der klinischen Praxis hapert es dann noch an der Umsetzung. Und in der klinischen Praxis hapert es dann noch an der Umsetzung. Es kam jetzt noch eine Zusatzfrage zum Thema Risikoabwägung bei Gesunden. Danke für Ihre Antwort. Heißt es da, könnten Sie hier konkret eine Studie nennen, die wir Informationshungrigen uns auch ansehen können. Ich kann Ihnen da jetzt keine Studie, schicken Sie mir eine E-Mail, ich schicke Ihnen Links zu den Studien, es gibt nicht nur einige, es gibt viele, aber wenn ich Ihnen da jetzt irgendwas sage, hilft das jetzt nichts. Wenn Sie das wirklich interessiert, schicken Sie mir eine E-Mail. Gibt es eine gute Zusammenfassung, Meta-Analyse aller Studien, die sich die Mortalitätsraten pro Altersgruppe angeschaut haben und das mit Influenza verglichen haben. Die ist eigentlich in jeder Altersgruppe um einiges höher als bei Influenza. Aber wie gesagt, schicken Sie mal E-Mail, ich schicke Ihnen die Studien. Jetzt noch eine fachlich sehr versierte Frage. Wie es scheint, gibt es nicht eine Co-Expression von ACE2 und TMPRSS2 auf der Plazenta im ersten und zweiten Trimester. Ist das nicht ein Grund dafür, im dritten Trimester zu impfen? Bitte auch um Erklärung, was die Akonyme bedeuten. ACE2 ist der Rezeptor für das Virus. Temporis ACE2 ist eine Protease, die das Spike-Protein aktiviert. Das ist eine gute Frage. Das ist ein weiterer Grund, sich schleunigst impfen zu lassen. Wir sehen teilweise, wir sehen keinen Effekt, wie wir den jetzt zum Beispiel bei Zika sehen, dass es wirklich einen großen Einfluss der Infektion auf das Baby gibt. Allerdings gibt es Studien, wo es schon Sicherheitssignale gibt von einer Infektion. Aber das hat mit der Impfung wenig zu tun. Die Impfung wird ja nicht in die Plazenta injiziert, die wird in den Arm injiziert. Der Großteil des Spike-Proteins wird lokal exprimiert. Und das Problem wäre eine Virusinfektion, weil das Virus natürlich aus der Lunge, aus den Atemwegen raus kann, teilweise auch im Körper gefunden werden kann und dann natürlich an die Plazenta andocken könnte, theoretisch. Also ich glaube, das ist vielleicht der weitere Grund, warum man sich vor einer Schwangerschaft impfen lassen sollte oder wenn man schwanger ist, sich impfen lassen sollte und kein Grund dagegen. Wenn ich mir das überlege, ist das eigentlich ein weiterer Grund, sich impfen zu lassen. Weitere Frage, wenn ich die bisherige Entwicklungsgeschichte der SARS-CoV-2 Virenvarianten als Laie extrapoliere, besteht die Möglichkeit, dass wir uns in Zukunft jedes Jahr gegen SARS-CoV-2 impfen lassen müssen, sollen? Es ist schwer zu sagen. Meine Annahme ist, dass man wahrscheinlich aufgrund der abfallenden Immunität gelegentlich eine Auffrischungsimpfung braucht und das könnte auch gelegentlich auf Entwicklungen mit Varianten bezogen sein. Was ich aber nicht annehme, ist, dass das so wie bei Influenza wird, dass man wirklich ehrlich eine Impfung braucht. Also das kann man momentan nicht vorstellen. Ich glaube eher, dass das so wie bei einer Zeckenimpfung wird, dass man eben alle paar Jahre auffrischen muss. Das mit den Varianten, das ist halt so eine Frage, was passiert jetzt mit jemandem, der schon Immunität gegen die alte Variante oder gegen das Wildtyp-Virus hat und jetzt zum Beispiel sich mit Omikron infiziert, beziehungsweise mit eine Impfung spezifisch gegen Omikron bekommt. Was anzunehmen ist, dass die Personen eine sehr breite Immunität entwickeln, die vermutlich auch gegen weitere Varianten schützen wird. Das ist einmal die Grundannahme aus immunologischer Sicht. Das heißt, wenn sie mit zwei sehr verschiedenen Varianten in Kontakt kommen, wenn ihr Immunsystem das sieht, kommt es wahrscheinlich zu einer sehr breiten Immunantwort, die sie weitgehend vor weiteren Varianten schützen wird. Aber wie gesagt, viel kann man bei SARS-CoV-2 jetzt auch nicht mehr auslesen und wir wissen nicht, wie sich das evolutionär weiterentwickeln wird. Okay. Aufklärung zur Antikörpermessung insgesamt. Dr. Wenisch sagt, Antikörperbestimmung bringt nichts, weil keine schützende Antikörper. Was heißt das? Könnten Sie das erklären? Ja, das habe ich gerade früher erklärt. Aus wissenschaftlicher Sicht umso höher der Antikörper-Dieter, umso höher der Schutz. Das ist ganz klar. Da gibt es keine Frage dazu. Aus klinischer Sicht, was hilft mir das jetzt? Erstens, wenn ich das zum Labor schicke und einen Wert bekomme und vom anderen Labor einen anderen Wert bekomme, mit welchem Wert arbeite ich jetzt? Und zweitens, wenn ich das zum Labor schicke und einen Wert bekomme und vom anderen Labor einen anderen Wert bekomme, mit welchem Wert arbeite ich jetzt? Und zweitens, das sind auch wieder Wahrscheinlichkeiten. Also umso höher der Antikörper-Dieter, umso geringer die Wahrscheinlichkeit einer Infektion. Es gibt da nicht einen Wert, wo man sagen kann, jetzt haben Sie so viel Antikörper und jetzt sind Sie absolut geschützt und wenn Sie drunter fallen, dann haben sie keinen Schutz mehr. Es kann Personen geben, die hohe Antikörper-Dieter haben, sich trotzdem infizieren. Das ist sehr selten, kann aber passieren. Und es gibt Leute, die niedrige Antikörper-Dieter haben und trotzdem sich überhaupt nicht infizieren. Das ist wahrscheinlich auch selten und gibt es aber trotzdem. Also aus wissenschaftlicher Sicht ist da überhaupt keine Frage, dass ein höherer Antikyperdita mehr Schutz bietet. Inwieweit das klinisch jetzt Sinn macht, das anzuwenden, ist eine andere Frage. Ich glaube, der Herr Dr. Wenisch hat ja die klinische Anwendung im Kopf und ich habe da eher die wissenschaftliche Datenlage im Kopf. Danke vielmals für die Antwort. Eine weitere Frage, warum ist die Titerbestimmung nicht so zuverlässig wie zum Beispiel bei der Zeckenimpfung? Wie gesagt, das Problem ist, dass die Methoden, mit denen man das misst, anscheinend nicht genügend standardisiert sind und es eben da unterschiedliche Werte zur gleichen Probe gibt, wenn man jetzt von einem Labor zum anderen geht. Und das ist eben das Problem. Aber das stimmt schon. Die Bestimmungen werden bei Hepatitis zum Beispiel, Hepatitis A oder B durchgeführt, kann bei Zeckinimpfung durchgeführt werden und das kann man eben verwenden, um zu sehen, ob man jetzt eine Auffrischungsimpfung braucht oder nicht. Und theoretisch sollte das eigentlich auch bei SARS-CoV-2 kein Problem sein. Noch eine weitere Frage bezüglich Omikron. Natürlich Omikron gab es die große Aufregung, als es erstmals auftauchte, dass da ein Problem geben wird und dass wir irgendwann einmal zurück an den Start müssen. Wie sehen Sie das? Nein, ich glaube nicht, dass man daimmunität. Da hat man B-Zellen, das sind Antikörperproduzierende Zellen, die durchaus auch Omikron noch erkennen können. Es sind vielleicht wenige, aber man hat die vermutlich. Wenn man jetzt eine Impfung mit Omikron bekommen würde, gibt es da eine starke Reaktivierung dieser B-Zellen, die eben beides erkennen können. Man kriegt dann schnell eine Immunantwort, die dann Omikron auch neutralisieren kann. Das wird mit einer Impfung innerhalb von wenigen Tagen der Fall sein. Wahrscheinlich dauert es auch sieben bis zehn Tage nach einem Omikron-spezifischen Booster, bis man das eben hat. Das Problem sind Leute, die nicht geimpft wurden. Weil da weiß man nicht, wenn wir jetzt zum Beispiel, sagen zum Beispiel Delta und Omikron co-zirkulieren und dann gibt es eine Omikron-spezifische Impfung. Gibt man denen jetzt die Omikron-spezifische Impfung, sind die dann gegen Delta geschützt oder nicht? Muss man denen beide geben? Muss man die zuerst mal mit der normalen Impfung impfen und dann mit der Omikron-Impfung? Also für die wird es kompliziert. mal mit der normalen Impfung impfen und dann mit der Omikron-Impfung. Also für die wird es kompliziert. Für Leute, die jetzt schon geimpft sind, wenn eine Omikron-spezifische Auffrischung kommt, ist das ganz einfach. Man braucht eine Impfung, man fängt nicht von null an und das war's dann. Weitere Frage, wieso haben Kinder viel seltener schwere Verläufe? Das sieht man eigentlich bei ganz, ganz vielen Infektionskrankheiten, dass Kinder weniger schwere Verläufe haben. Kinder haben eine sehr starke angeborene Immunantwort, die, wenn man älter wird, etwas abfällt. Die produzieren viel Interferon, nennt man das. Das ist ein Botenstoff, der Zellen in eine antivirale Antwort versetzt. Und das ist eine der Hypothesen, warum das bei Kindern eben nicht so schwer ausfällt. Wie gesagt, man sieht das bei anderen Erkrankungen auch. Kinder haben oft leichtere Verläufe, nur wird das eben oft bei Erwachsenen sozusagen maskiert, weil die sich als Kinder infizieren oder als Kinder geimpft werden und dann eben, wenn sie älter sind, diese Infektionen gar nicht mehr bekommen. Aber wenn sie zum Beispiel ein Kind mit OC43, das ist im Ernst dieser humanen Coronaviren, infizieren, dann kommt es zu einer Erkrankung. Wenn sie jemand hätten, der als Erwachsener noch keine, überhaupt keine Immunität gegen dieses Virus hat, hätten sie wahrscheinlich eine schwere Erkrankung. Das ist auch bei Masern zum Beispiel der Fall. Wenn man da als Erwachsener erkrankt und wenn man nicht geimpft ist, ist der Verlauf um einiges schwerer als bei einem Kind. Also grundsätzlich, umso jünger man ist, umso mehr Vorteile hat man aus immunologischer Sicht. Weitere Frage. Wissen Sie, warum es einen relativ hohen Anteil an nicht neutralisierenden Antikörpern bei einer Impfung gibt, beziehungsweise woher dieser kommt? Nicht neutralisierende Antikörper gibt es sowohl nach Infektionen als auch nach Impfungen. Das ist normal, dass man die hat. Wir haben gesehen, dass das Verhältnis bei der Impfung etwas schlechter ist als bei natürlichen Infektionen. Aber grundsätzlich eben der neutralisierende Titer nach der Impfung einiges höher ist als nach der natürlichen Infektion. Und ich glaube, man sollte auf den absoluten Titer-neutralisierenden Antikörper schauen. Nicht-neutralisierende Antikörper können übrigens auch schützen. Und das sind oft Antikörper, die an Stellen des Virus binden, das sie eben nicht verändert. Also wir nehmen an, dass die nicht neutralisierenden Antikörper, die wir detektieren, normalerweise auch detektieren, noch ein Omikron binden, während die neutralisierenden Antikörper da oft nicht mehr binden können. Das hat man in anderen Varianten gesehen. Aber wie gesagt, die können durchaus auch einen Schutz geben. Und das ist vielleicht in dem Fall sogar ein Vorteil. Okay. Ja. Derzeit kommen keine weiteren Fragen. Wir sind auch mit der Stunde sehr großzügig durch. Lieber Florian Kramer, ich danke herzlich für den sehr spannenden Vortrag und die guten, klaren Antworten. Ich hoffe, dass wir wieder einmal ein bisschen Licht ins Dunkel gebracht haben. Ja, und wie gesagt, herzlichen Dank für die Einladung. Hat Spaß gemacht. Ich danke fürs Teilnehmen und ich danke allen, die hier bis jetzt ausgeharrt haben und teilgenommen haben. Immerhin zwischen 50 und 70 Zuschauern. Sehr gut, einen schönen Tag noch und wie gesagt, danke und bleiben Sie gesund. Das werden wir machen. Alles Gute. Ciao.