THERA FM, Teacher Education Radio Austria, das Studierendenradio der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich. Herzlich willkommen bei PHTV THERA FM, live aus dem Studio in der Huemerstraße. Ich darf heute wieder mal sozusagen assistieren, zusammen mit unserer tollen Anchor Lady Sophie, diesen Hotseat des Moderators auch einnehmen und ich begrüße ganz herzlich natürlich die Sophie und auch unseren Vizerektor Paul Reinbacher endlich jetzt einmal bei uns im Studio. Danke für die Einladung. Der Vorteil natürlich ist der, jetzt hast du ein bisschen Erfahrung in der neuen Funktion, das heißt da gibt es wahrscheinlich ein bisschen mehr zu erzählen. Ja Sophie, ich übergebe gleich einmal an dich, weil du bist sozusagen ja eigentlich unsere Kundin. Eure was? Du bist die Wichtigste, unsere Kundin. Die Wichtigste, die Wichtigste. Als Studierende. Ich bin mir unsicher, wie ich heute da im Rahmen von der Sendung die Wichtigste bin, aber zumindest ein Teil davon, ein wichtiger Teil davon. Ja, ich habe mir natürlich ein bisschen Gedanken gemacht, welche Fragen ich dir stellen könnte. Jetzt ist es schon passiert, ich habe schon geduzt, das ist jetzt zu. Sehr gerne. Danke, das war ja sonst sehr unangenehm jetzt. Und ich habe mich dann zurückerinnert, wir haben uns in einer Lehrveranstaltung in Schule und Gesellschaft ja im Rahmen der PH schon kennengelernt und ich habe mich dann gefragt, wie geht es, dass man von der Rolle eines PH-Dozenten dann quasi optiert, ich nenne es jetzt einmal so, zum Vizerektor der PH. Wie es da vielleicht schon wieder ein bisschen... Wie es hergegangen ist. Genau. Oder so. Wie alles begann. Wie es dazu kam. Ein bisschen die Funktion davor und wie wir dann bis zum jetzigen Tag gekommen sind. Ich mache eine abgekürzte Version der Geschichte. Es ist ja so, dass ich von meiner professionellen Deformation, von meinem Hintergrund Sozial- und Wirtschaftswissenschaftler bin. Insofern ist es ja schon gar nicht selbstverständlich, dass man in eine pädagogische Hochschule gelangt. Hochschule gelangt. Ich bin vor 13 Jahren, es ist jetzt mein 13. Jahr, das beginnt, was auch immer das für ein Omen sein mag, an die Hochschule gekommen, wir wollen das hoffen, an die Hochschule gekommen, weil die damalige Rektorin Ulrike Greiner jemanden gesucht hat, der hier an der Hochschule so etwas wie Qualitätssicherung, Qualitätsmanagement aufbaut. So bin ich an die Hochschule gekommen, habe das dann zehn Jahre lang gemacht und dadurch auch das Haus in der Tiefe und im Detail, behaupte ich, schon ganz gut kennengelernt. Und dazu kommt dann natürlich, dass man als Betriebswirt, als Gelernte, da doch auch natürlich schon einmal auch in eine Führungsfunktion quasi kommen möchte, um von innen zu erleben, was man sonst vielleicht sehr oft von außen quasi mitverfolgt hat. Ich denke mir, das ist ja sehr nahe eigentlich. Eigentlich würde ich mal sagen, der Idealweg fast. Also sozusagen einerseits einmal diesen Background von deinen Fachgebieten her, andererseits die Institution lange kennenlernen können über das Qualitätsmanagement und zwar wirklich eben alle Bereiche eigentlich. Also besser geht es eigentlich nicht, oder? Ja, dazu kommt dann noch ein bisschen Erfahrung aus der Industrie, aus der Beratung, aus der Privatwirtschaft, die ich vorher hatte und alles das hilft, glaube ich, auf der einen oder anderen Ebene da in die Funktion auch hineinzufinden. Das sind jetzt vier Monate. Vielleicht können wir ja über dieses Qualitätsmanagement später auch noch ein bisschen sprechen, weil ich finde das eigentlich interessant. Es ist ja, ich meine, es ist relativ einfach, ein Produkt zu überprüfen. Es funktioniert, aber es funktioniert nicht, wie man vorher gesehen hat, so mit den Lichteinstellungen. Da kann man dann sagen, das Produkt hat ein Qualitätsproblem. Bei uns ist ja die Arbeit komplexer. Also es gibt in dem Sinne nicht ein Produkt, es gibt Menschen, die miteinander was zu tun haben. Das läuft gut, besser oder nicht so gut, wie immer. Wie kann man da überhaupt, das sind ja wahrscheinlich Nuancen, das sind sanfte Übergänge und keine klaren Grenzen, wie kann man das überhaupt feststellen, was hat man da für Instrumente in der Hand? Vielleicht ein bisschen einfach auch, weil die Sendung auch dazu dient, dich vorzustellen und das Qualitätsmanagement ja schon, für mich bist du sehr mit dem verbunden. Das Thema, das bleibt irgendwie, glaube ich. Das werde ich in dem Leben oder zumindest in meinem Leben an der Hochschule, solange ich da bin, nicht mehr so leicht loswerden, glaube ich. Qualität ist ein schwieriger Begriff, würde ich sagen. Also der Begriff ist an sich nicht so schwierig, aber das konventionelle Qualitätsmanagement stellt sich die Sache mit der Qualität, mit der Qualitätssicherung, der Qualitätsentwicklung oft sehr einfach vor und greift dann zu vorschnellen Vereinfachungen, reduziert sehr schnell auf ein Messproblem und macht sich wenig Gedanken, was man eigentlich meint, wenn man Qualität sagt. Grundsätzlich die Definition ist recht einfach. Denkt man nur an die TIN ISO, der Grad, in dem Anforderungen erfüllt werden. Das klingt recht banal aufs Erste. Das eigentlich Spannende ist natürlich, wo kommen die Anforderungen her. Sind es die Anforderungen der Studierenden, beispielsweise, sind es die Anforderungen vom Arbeitsmarkt, sind es die Anforderungen des Ministeriums, sind es die Anforderungen der Gesellschaft und so weiter und so fort. Also das ist eigentlich der spannende Punkt und da sind natürlich immer Entscheidungen zu treffen. Worauf fokussiert man jetzt? Also deswegen ist Qualität immer kontingent, also man könnte sie auch anders einschätzen. Mir fällt da, wenn wir in Linz sind, der Leo Windner ein, der in einem Workshop einmal gesagt hat, der Standort bestimmt den Standpunkt. Und das bringt es, glaube ich, sehr gut auf den Punkt, wie viel Perspektivenabhängigkeit, wie viel Beobachtungsabhängigkeit in dem Begriff Qualität drinnen steckt. Habe ich es jetzt kapiert? Oder hast du es kapiert? Es ist sehr viel in sehr kurzer Zeit zum Verarbeiten. Aber ich finde es einfach immens spannend. Es hat ja dann vor allem eine Auswirkung. Und da bist du jetzt durch den Positionswechsel natürlich auch mit anderen Möglichkeiten ausgestattet. Inwiefern geht das dann in die Gestaltung einer Hochschule? Also das, was ich da irgendwie feststelle oder erkenne oder lerne durch die Auseinandersetzung mit Qualität oder wie ist die Qualität, wie übertragt man das? Also weil du die Gestaltungsmöglichkeiten ansprichst und die Gestaltungsspielräume, die man hat, das wäre ein eigenes Thema, könnte man wahrscheinlich eine Sendung damit füllen. Grundsätzlich, also die Erfahrungen nach vier Monaten haben sich dahingehend erfüllt, dass man sich, wenn ich das so salopp sagen darf, sich den Vizerektor an einer österreichischen pädagogischen Hochschule als sehr stark operativ tätigen Menschen vorstellen darf und muss. Also dass es sehr stark um das operative Tagesgeschäft oft geht. Aber natürlich, wie speist man derartige Dinge ein, beschäftigt uns jetzt gerade sehr stark. Wir sind mitten in einem Auditprozess. Wir erwarten jetzt eigentlich von einem Tag auf den anderen das Gutachten der AQ Austria und der Gutachterinnen- und Gutachtergruppe. Und da wird eine ganze Menge wahrscheinlich an Rückmeldungen drinnen stehen, die positiv sein werden, sind wir zuversichtlich, die aber natürlich auch Empfehlungen und Ansatzpunkte zur Weiterentwicklung identifizieren. Und die gilt es dann aufzugreifen und möglichst gut in den operativen Betrieb wieder einzubringen. Und das ist ja eigentlich etwas Positives dann, wenn man Dinge erkennt, die man eventuell verbessern kann. Ich glaube, das ist eine Haltung, die, zumindest als ich in der Schule war, da werden wir noch ganz stark im Fehler vermeiden. Also nicht verstehen würde ich eigentlich sagen, dass Fehler ja die Lernchancen schlechthin sind und eigentlich auch die Grundlage von Entwicklung. sagen, dass Fehler ja die Lernchancen schlechthin sind und eigentlich auch die Grundlage von Entwicklung. Ich schaue jetzt öfter so diese Serien, es gibt auf YouTube diese Folgen von Mentor Pilot, der analysiert eigentlich Flugunfälle. Das ist jetzt vielleicht ein bisschen makaber, aber ich fliege ja auch sehr gerne. Aber der macht das in der Art, dass das sehr gut passt und man merkt dann ja eh, dass sehr viel schiefgehen muss, bis wirklich was passiert. Aber er erklärt ihm dann ja eh, dass sehr viel schief gehen muss, bis wirklich was passiert. Aber er erklärt ihm dann immer auch wieder, dass eigentlich auch wenn Piloten da zum Beispiel Fehler machen, er schaut sich auch Sachen an, die jetzt nicht so katastrophal ausgehen, aber ausgehen hätten können, wo Piloten dann Fehler gemacht haben, die dann zum Beispiel den Job nicht verlieren. Und er erklärt dann, das ist die Lernchance der Industrie. Er hat gemeint, das ist eine Haltung in der Industrie, die auf jeden Fall sozusagen allen Beteiligten das Gefühl geben will, Fehler zu melden oder auch eigene Fehler zu melden, weil das verhindern kann, dass andere sie machen. Sehen wir da in der pädagogischen Hochschule auch schon? Ich glaube, es ist eben, wie in vielen Bereichen, ambivalent. Auf der einen Seite streben wir natürlich danach, Fehler zu vermeiden. Wenn ich vor einer schwerwiegenden Operation stehe, dann fällt es mir schwer, den Fehler des Chirurgen, der Chirurgin wirklich als Lernchance positiv zu rahmen. Also es ist ambivalent und gleichzeitig dürfen derartige inzentivierende Strukturen nicht dazu führen, auch da gibt es Studien dazu, aus der Industrie vor allem, dass dann vorsätzlich Fehler eingebaut werden, damit man dann was zu melden hat und vielleicht einen Bonus zu kassieren. Also auch da gibt es Nebenwirkungen, an die man denken muss. Aber grundsätzlich bin ich bei dir, denke an die Ursula Schneider, meine Doktormutter, die sehr früh verstorben ist leider, die den schönen Satz gesagt hat, ich glaube nicht, dass es ein Lernen vor dem Irrtum gibt. Und Wissen ist immer der letzte Stand unseres Irrtums gewissermaßen, also wie ihren Vorwärts. Deswegen ist das Lernen der Fehler, das Scheitern grundsätzlich natürlich wichtig und notwendig und führt dann vielleicht in eine etwas paradoxe Situation, ist jetzt anekdotische Evidenz, dass Qualitätsmanagement dort sehr gut funktioniert, wo es am wenigsten notwendig wäre, weil Fehlerkultur, weil Lernkultur etabliert ist und dass ironischerweise QM dort am wenigsten gut funktioniert, wo es eigentlich am dringendsten notwendig wäre. Also das ist, glaube ich, ein Problem, dem entkommt man nicht einfach. Ich denke mal, die Schule hätte da schon eine Aufgabe. Man muss jetzt aufpassen, ich finde das einfach so interessant, dass wir nicht zu weit wegkommen von dir und von unserem eigentlichen Thema. Und der neuen Funktion. Aber ich denke mir, dass Schule da was beitragen könnte in der Gesellschaft. Dass wir da noch Luft nach oben haben. Ich merke zum Beispiel auch gerade, wie wir jetzt in dieser doch eher kritischen Phase für unsere Demokratie, wo man halt sehr schnell dann auch Politikerinnen und Politikern Fehler vorwirft. Ich habe da kürzlich einen tollen Artikel gelesen, eigentlich in der Presse, über die Sibylle Hamann, glaube ich, heißt sie. Die hat dann geschrieben und hat geschrieben, manches würde ich jetzt anders schreiben. Weil sie war ja vorher Journalistin und hat durch und durch die Tätigkeit in der Politik irgendwie gelernt, dass irgendwie halt schon sehr schnell und sehr leicht ist, irgendwie halt da schnell mal Kritik zu üben und zu sagen, ihr macht alles falsch. Und ich merke einfach so, in meinem Bekanntenkreis gibt es ein paar Menschen, die auf einem Level sind, wo sie jedes Vertrauen da in irgendeine politische Ämter verloren haben. Und das ist ja gesellschaftspolitisch irrsinnig gefährlich. Und es hängt aber ein bisschen damit zusammen, glaube ich, dass wir einfach damit nicht umgehen können, dass halt einfach, gerade Covid war so ein Beispiel. Ich habe ja mit einigen, die da jetzt in führender Rolle waren, zu der Zeit auch gesprochen und gesagt, am Anfang, klar, wir haben irgendwie nicht recht gewusst, was wir jetzt tun. Das ist ein bisschen, ich sage auf Englisch, man kann rechts oder links über den Felsen hinunterhupfen. Weil wenn sie jetzt wenig unternommen hätten, es wären viele Leute umgekommen, dann wäre auf jeden Fall noch die Schlimmere. Aber jetzt hat man ihnen dann das vorgeworfen, sie waren irgendwie vielleicht zu streng mit manchen Regeln. Es war eine populistische Doppelmühle. Hätte man nichts getan, hätte man das der Politik vorwerfen können. Wenn man zu viel tut, kann man es der Politik genauso vorwerfen. Auf gut Deutsch, was du machst, ist falsch. Aber wir sitzen als Bürgerinnen und Bürger, oder viele, viele sitzen eh, ich darf das nicht übertreiben, aber einige oder doch zu viele sitzen da und zeigen nur das Negative. Also da ist einfach diese Vorstellung, dass das halt auch Menschen sind, die einfach auch schauen müssen, wo ist der richtige Weg. Diese Steuern eines Schiffes, das ist ja eigentlich auch das Beispiel. Du kannst ja nie einfach gerade fahren, du kannst gerne segeln und du musst dich dauernd anpassen. Ja, es ist ja irrsinnig einfach, wenn man selbst nicht so involviert ist, außer von der Außenperspektive, dass man gleich einmal urteilt, weil man ja auch keine Verantwortung in dem Sinne hat. Da kann man ja leicht sagen, oh, ich hätte es jetzt so gemacht oder ich finde etwas anderes besser oder ich finde das irrsinnig schlecht, weil man muss sich ja nicht wirklich verantworten. Man ist ja nicht der, der dann den Kopf hinhalten muss am Ende. Das ist klar ein wichtiger Punkt. Zu mir hat ein weiser Mann einmal gesagt, wer die Verantwortung trägt, muss die Entscheidungen treffen. Und wer die Entscheidungen trifft, muss die Verantwortung tragen. Also das spielt irgendwie zusammen. Aber wie ist das mit dem Steuern des Schiffes, pädagogische Hochschule? Ich glaube, wir sind nicht weit vom Anlass unseres Gesprächs, ob wir eigentlich das Thema haben. Das weiß ich nicht genau. Aber vom Anlass unseres Gesprächs sind wir gar nicht so weit weg, weil natürlich Führung in der Politik, Führung in einer Führungsposition an der Hochschule und so weiter und so fort immer quasi mit dem Problem konfrontiert ist, dass man einen Job machen sollte, der eigentlich nicht möglich ist. Also Helmut Wilke, der vor ein paar Jahren bei uns war, mittlerweile leider verstorben ist, hat Freud, glaube ich, zitiert, die verstorben ist, auch nicht. Freud, glaube ich, zitiert, die drei unmöglichen Berufe, erziehen, kurieren und regieren, das geht eigentlich nicht. Und von Politikerinnen und Politikern erwarten wir uns auch die Gestaltung eines Systems, das eigentlich spätestens in der modernen oder postmodernen Gesellschaft nicht mehr in der Weise zu steuern ist, direktiv, weil das ein triviales oder vorschnell verkürzendes Verständnis wäre. Ich habe das einmal bezeichnet als Fehlvereinfachung. Wir stellen uns die Dinge einfacher vor, als sie sind. Und der Gregory Bateson hat den schönen Satz gesagt, daraus resultieren sehr viele Probleme, dass die Welt anders funktioniert, als wir glauben, dass sie funktioniert. Und wir haben aber die Erwartung natürlich. Und du hast das ähnlich gesagt, wie ich es auch sagen würde. Wie viel Fehler, Eingeständnis gestehen wir Politikerinnen und Politikern zu? Also was kann ein Politiker, eine Politikerin, eine Ministerin, eine Ministerin politisch überleben quasi? Indem sie sagt, das hat jetzt leider nicht funktioniert, wir nehmen die Reform zurück, wir machen das jetzt anders. Also wie viel gestehen auch wir als Gesellschaft, als Bevölkerung dazu? Ja, ich denke mal, da geht dann sehr stark unsere Geschichte da rein, die Medienwelt. Also ich schaue mir sowas auch ganz gerne an, Hardtalk auf der BBC oder bei uns den Armin Wolf, wo es dann wirklich darum geht, dass man beim anderen fast schon ein bisschen zerlegt. Und ich denke mir, eigentlich müssen wir weg von dem. Zumindest von dem, dass wir uns so fokussieren, was hat jemand falsch gemacht. Wobei ich damit nicht sagen will, dass man nicht kritisieren soll. Das wäre jetzt wieder völlig daneben. Aber dieser bisschen andere Ansatz, wenn uns das gelingen würde, da wäre ich schon sehr froh. Aber wie hast du das Gefühl jetzt, weil wir sagen, es war ja zum Beispiel heute nicht einmal ganz klar, wie wir so im Vorgespräch waren, war zumindest den Studierenden nicht ganz klar, was macht eigentlich der Vizerektor? Ja. Man hätte jetzt gesagt, das ist ja operativ. Ich meine, operativ ist immer nur operativ, also was operativ? Du nimmst mir das schon vorweg, ich hätte es selbst gebeichtet. Ah, okay. Wir haben tatsächlich... Ich wollte die Beichte ersparen. Ja, ich glaube, das wäre nicht möglich gewesen heute. Wir haben tatsächlich gestern schon gesprochen von unserem Technikteam draußen. Ja, vielleicht der Dank an die Technik. Genau, einen großen Dank. Ich bewerte Christina Gesswagner, Paul Breit, Dietmar Enne, ich glaube, der Daniel Dautowitsch ist auch noch irgendwo da. Ja, winkt schon rein. Großes Team da. Genau. Und wir haben uns eben gestern, also die beiden Studierenden aus dem Technikteam und ich, haben uns gestern und vorgestern, glaube ich, auch schon unterhalten und haben gesagt, da kommt der Paul Reinbacher in die Sendung und Christian, ja, Sophie moderierst du? Dann habe ich gesagt, nein, habe ich nicht vor, weil ich habe dann reingeschrieben in unsere Gruppe, ich weiß eigentlich gar nicht, was der genau macht. Ich habe mitbekommen, dass er jetzt Vizerektor ist. Und ich habe ihn mal in einem Kurs gehabt an der PH. Aber ich weiß gar nicht, was ein Vizerektor macht. Und dann habe ich meine Oma angerufen. Die war auch im Schulwesen. Ich habe gesagt, Oma, der Christian hat gesagt, ich soll mit dir die Sendung moderieren. Und jetzt kommt unser Vizerektor. Und was glaubst denn du, was ein Vizerektor macht? Und dann, ich hoffe, sie schaut jetzt nicht gerade zu. Und dann hat die Oma zu mir gesagt, ein Vizerektor, Sophie, der muss alles kennen und wissen, Ich hoffe, sie schaut jetzt nicht gerade zu. Und dann hat die Oma zu mir gesagt, ein Vizerektor, Sophie, der muss alles kennen und wissen, was der Rektor auch macht. Und dann habe ich gesagt, ja. Das ist so wie operativ. Genau, dann habe ich mir gedacht, alles klar, dann werde ich mich dann durch Fragen in der Sendung hinantasten. Genau, wir sind wirklich etwas unsicher, was die genauen Funktionen sind. Ich hoffe, es wird uns nicht übel genommen. Die Funktion ist klar. Ja, die Tätigkeiten dahinter, genau. Die Tätigkeiten, das kann man jetzt unterschiedlich angehen und das auftröseln. Man kann es aber inhaltlich angehen und sagen, okay, es gibt eine gewisse Ressortaufteilung, also wofür fühlt man sich vorrangig zuständig im Haus? Also die Kollegin Gruber für Lehre, Digitalisierung, Praxisschulen, Paul Reinbacher für Forschung und Entwicklung. Da weiß man schon ein bisschen, was so die Tätigkeitsfelder sind, auf denen man sich bewegt. Dann kann man es angehen, eben vom operativen Geschäft bis hinauf zu den möglicherweise strategischen Fragen. Also ich kann vielleicht an der Stelle schon ein bisschen was an Geheimnissen lüften. Es hat sehr viel mit Schriftverkehr zu tun, es hat sehr viel mit Berichtslegung zu tun und dergleichen. Und man kann es natürlich auf der sozialen Dimension sich anschauen. Es hat sehr viel mit Kommunikation zu tun, sehr viel mit Gesprächen, mit persönlichen Gesprächen in kleinerer Runde, in größerer Runde. Es hat sehr viel mit schriftlicher Kommunikation zu tun. Man kriegt viele Fragen, es kommen viele Themen daher und dann versucht man, die Kolleginnen und Kollegen zu identifizieren, wenn es auf den ersten Blick vielleicht nicht so leicht über die Funktionen möglich ist, die dabei unterstützen können, die Probleme zu lösen, die Themen anzugehen. Und die Gespräche, von denen du jetzt gesprochen hast, finden mit Professoren statt und mit Studierenden auch? Genau, also ganz konkret, wir haben idealerweise, real schaffen wir es einmal, zweimal die Woche Rektoratssitzung, wo sich das Rektorat trifft und auch sehr viel damit beschäftigt ist, operative Entscheidungen zu treffen, Beschlüsse zu fassen, die dann auch weitergehen müssen, beispielsweise im Dienstweg sind irrsinnig viele Personalfragen zu behandeln. Das macht einen großen Teil aus, klarerweise. viele Personalfragen zu behandeln. Das macht einen großen Teil aus, klarerweise. Also wir haben einen starken Personalwechsel auch momentan aufgrund von Pensionierungen beispielsweise. Wir haben eine ganze Menge an Ausschreibungsverfahren. Klar. Wenn, dann nur mit zwei weinenden Augen. Und dergleichen beispielsweise dann natürlich mit Institutsleitungen auf der nächsten Ebene. Es kommen aber auch Kolleginnen und Kollegen mit ganz konkreten Anfragen, wenn es beispielsweise um Dienstreisen geht, wenn es um Tagungsteilnahmen geht oder so. Das sind eher so die administrativen Dinge. Mehr Lustgewinnversprechen, dann inhaltliche Auseinandersetzungen, wenn es darum geht zu überlegen, was sind jetzt Forschungsschwerpunkte unseres Hauses, wo möchte die Hochschule sich besonders profiliert auszeichnen, in welchen Gebieten, in welchen Bereichen. Wie müssen wir da beispielsweise auch personalpolitisch uns weiterentwickeln in den nächsten Jahren, zehn Jahren vielleicht, perspektivisch oder länger, um dort reüssieren zu können. Das sind eher die Dinge, die mir Lust machen. Ein neues Berufsziel, Sophie? Für mich? Ich versuche jetzt einmal zuerst den Bachelor fertig zu machen. Und dann schauen wir weiter. Es ist wirklich, mir ist das ja fast ein bisschen unangenehm, dass ich so unwissend da heute nachfragen muss. Aber ich kann ja bis jetzt nur aus meiner Studierendenperspektive sprechen. Ich habe es ja noch nicht weiter geschafft bis jetzt. Grundsätzlich mein Eindruck, Entschuldige, dass ich unterbreche, aber grundsätzlich mein Eindruck ist, das bringt die Funktion, glaube ich, mit sich, dass in überwiegenden Maße Probleme am Schreibtisch landen. Also solange die Dinge laufen und funktionieren, gibt es wenig Bedarf quasi, sich an den Vizerektor, an die Vizerektorin, ans Rektorat zu wenden. Es kommen überwiegend Probleme, Schwierigkeiten daher. Aber dafür sind wir ja auch da. Das heißt, für mich als Studentin, weil wie gesagt, weiter bin ich ja noch nicht, was wäre dann ein typisches Problem, mit dem ich auf dich zu... Also nicht, dass ich das jetzt vorhabe, ich plane es nicht ein und werde es nicht herausfordern, aber angenommen, ich habe ein Problem und weiß gar nicht, dass ich mit dem zu dir kommen könnte. Was sind da die Studierendenprobleme? Nur, dass ich es ein bisschen abspeichern kann im Hinterkopf. Für mich gibt es ja nicht weiter zu sprechen. Nein, das ist kein Geheimnis und grundsätzlich lieber einmal öfter die Kommunikation suchen, als einmal zu wenig, ist mein Zugang. Aber erfahrungsgemäß sind die ersten Anlaufstellen natürlich die Institute. Genau, ja, das ist es. Du musst schon was passieren. Für Studierende. Und dann wird es quasi weiter eskaliert, wobei, gerade wenn Studienangelegenheiten sind, das eher zur Kollegin Gruber dann geht, weil sie ja für Lehre zuständig ist. Also Forschungsthemen kommen zu mir vor allem dann beispielsweise, wenn es um empirische Erhebungen geht, vor allem im schulischen Feld draußen beispielsweise. Das wäre so ein typisches Thema, das mich aus dem studentischen, vielleicht nicht unmittelbar Alltag, aber dann Ende des Studiums betrifft. Ich hatte einmal zum Beispiel einen Fall, der eine Studierende betroffen hat. Es gab bei einer Defense einen großen Konflikt und große Uneinigkeit. Und in dem Fall war dann sozusagen, ist das in dem Fall ist das zur Versuch einer Lösung, die dann auch erfolgt ist, zur damaligen Vize-Rektorin gegangen. Also war beides Institutsleitung plus Vize-Rektorin, weil vorher einfach Einigung nicht möglich war. Das war zum Beispiel so ein klassischer Konfliktfall, wo man dann sagen hat müssen, wir kommen dann nicht mehr weiter. Also wir brauchen jetzt sozusagen jemanden von der Leitung. Was noch etwas weniger klar ist als die Zuständigkeit im Bereich Forschung, ist die Zuständigkeit im Bereich Entwicklung. Also was bedeutet Entwicklung? Damit meinen wir nicht nur Entwicklungsprojekte, Forschungs- und Entwicklungsprojekte, sondern auch Hochschulentwicklung. Und wenn es um Hochschulentwicklung geht, geht es immer auch um Fragen der Partizipation. Wenn es um Fragen der Partizipation geht, geht es auch immer um studentische Anliegen. Also das wäre auch ein Bereich, der da hineinfallen würde. Da gibt es ja auch Kommunikation mit der Hochschulerschaft. Genau, wobei die eher das Rektorat betrifft und jetzt nicht explizit das Ressort eines Vizerektors so eine Vizerektorin. Okay. Ja, wenn ich so auf die Uhr schaue, könnten wir mal Musik spielen. Hätte ich gesagt, dass wir unsere Technik bitten, einmal ein Lied einzuspielen. Sie haben, es gab ja vorher irgendein Download-Problem, ich glaube, es ist jetzt eine andere. Oh je, dann ist es hoffentlich meine. Lassen wir uns überraschen, oder? Wir werden es gleich sehen. Es steht geschrieben und was war das, hast du schon? Und ja, der Dumme lebt sich tot und mit Hirn kommst du davon, ja, ja Willst du Vaters Lob, dein Auto dazu Sprit? Dann mach in der Schule mit ZB! Hopp, Grütchen Grün war im Aufriss immer kühn Und der Oberstudienrat hatte schnell den Rat parat Und sagte, willst du tüchtig sein und noten ohne Shit? Nur diese Übung kennt dich fit Seinen Rechenschieber hat er mit Nein, danke, nie mehr Schule Keine Schule mehr Denn ihr Barterstudienrat ist mir doch zu wenig smart, ja ja Nie mehr Schule, keine Schule mehr Denn der Umstand ist bekannt, zu viel Schule macht dich krank, ja ja Hey, hey! Kommt zu den Schulen, macht dich krank, ja, ja. Montag früh, Jonas Meier hat die Mühe zu erkennen, dass die Pflicht in sein Leben tritt und spricht. Du hast die Wahl, willst du Segen oder Qual, verärgert deine Lehrer nicht. Doch da, in der letzten Stunde, macht die Kunde Runde, es sei wieder mal so weit, Jonas ist zur Tat bereit. Sein Dolby-2-Wix-Super-Stereo-Hecht am Netz, und was hört die ganze Kasse jetzt? Dass es nur so durch die Gänge fetzt Man hört nie mehr Schule Keine Schule mehr Denn unser Leben in der Tat ist doch mit eurem Zeugnis hart, ja, ja Nie mehr Schule In der Tat ist auch mit eurem Zeugnis hart, ja, ja. Liebe Schule, keine Schule mehr. Uns privat forschen den Rat. Terra FM. Teacher Education Radio Austria. Das Studierendenradio der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich. Willkommen zurück hier bei uns im Studio, Herr Reife, MPH-TV, live aus der Hoemerstraße. Es gab jetzt da, glaube ich, ein kleines technisches Problem für die Fernsehzuseherinnen und Zuseher. Da war kurz, glaube ich, jetzt ein schwarzes Bild, während die Musik gelaufen ist. Das sollte nicht so sein. Also die Technik, ich entschuldige mich jetzt im Namen der Technik dafür, aber jetzt sind wir ja wieder da und beim nächsten Musikstück ist das hoffentlich vielleicht gelöst. Wenn wir es nicht schaffen, dann haben wir jetzt den Job, den Paul so zum Reden zu bringen, dass wir keine Musik mehr spielen. Ja Moment, das funktioniert ja nicht, weil wir wissen es ja nur, wenn wir Musik spielen. Ja, das stimmt. Aber wir sehen das gleich da, wenn es da schwarz wird. Genau, das stimmt. Das hat mich zuerst schon ein bisschen verwirrt. Wir haben ja ein ganz neues System, für die, die es noch nicht wissen. Es ist der dritte Einsatz dieses Systems und im Vergleich zu dem, was schon passiert ist, sind wir ja eh super unterwegs. Da sind wir gut dabei mittlerweile, das stimmt. Ja, hast du ein bisschen gebeten drin? Wir lassen dich schon wieder losstarten. Mir interessiert ja das. Ich bin ja grundsätzlich ein Mensch sozusagen, der also Autorität ist für mich immer ein bisschen zwiespältig. Das habe ich, vielleicht kommt das doch ein bisschen aus meiner persönlichen Geschichte mit dieser Problematik, die man jetzt dann mit dem neuen Film, den ich gemacht habe, sehen wird. Einfach meine Geschichte, wo sozusagen Dinge, die aus mir hinkommen, einfach das Leben so steuern, dass es schwierig wird. Das heißt, man entwickelt dann, glaube ich, eine Grundhaltung, die sich schwer tut mit Fremdsteuerung. Und darum habe ich mich eigentlich immer interessiert, weil auf der einen Seite nicht steuern geht auch nicht, weil nicht steuern verunsichert viele. Und ich glaube, wir haben ja ein bisschen auch das Problem, dass jetzt manche Leute da Leuten nachlaufen, die, sagen wir mal, nicht ganz unproblematisch sind, was ihren Führungsstil angeht, irgendwie in dem Glauben, dadurch mehr Sicherheit zu bekommen, vermute ich einmal. Wie ist es, dieses Spannungsfeld, wenn man jetzt in einer Leitungsposition ist wie du, zwischen sozusagen diese Autorität irgendwie auszuspielen, eventuell vielleicht sogar zu viel oder zu wenig, oder wo, wo, das ist ja ein Balanceakt eigentlich, ja, wie viel leite ich, damit ich einerseits Sicherheit gebe, die Institution auch weiterbringe, ja, aber nicht zu viel sozusagen das Gefühl vermittle, ich kontrolliere alles. Das ist ja gar nicht so einfach, vermute ich einmal, diese Balance. Zunächst muss man dann schon auch schauen, wie viel formale Positionsmacht da vorhanden ist. Also die ist dann oft gar nicht so groß, wie man vermuten würde in einem Vizerektorat. Die ist dann doch anders gelagert in vielen Bereichen. Und wenn es ein bisschen anders angeht, die Frage, dann kann ich natürlich reflektieren, wie ich in Bezug auf Führungsfragen sozialisiert worden bin. Und ich bin aufgewachsen kleinstädtisch, nicht ländlich, aber kleinstädtisch und seit meiner Jugend ehrenamtlich im Vereinskontext irgendwo unterwegs. Und ich glaube, das hat mich diesbezüglich sehr stark geprägt. Ich bin der zweite Steirer im Rektorat, ich komme aus Fürstenfeld. Und für mich war, wenn man Vereinserfahrung, wenn man ehrenamtliche Erfahrung hat, für mich war das, was man laterales Führen nennt, eigentlich immer der Normalfall. Und das hat sich dann fortgezogen in meiner beruflichen Laufbahn. Ich war dann viel in Stabstellen tätig, ich war in der Organisationsberatung tätig. Also ich war nie quasi so in einer klassischen Linienfunktion. Das muss ich jetzt auch lernen sozusagen. einer klassischen Linienfunktion, das muss ich jetzt auch lernen sozusagen, aber umgekehrt war für mich so das Führen über Information, Kommunikation, Vertrauensbildung, Motivation, Vorbild und dergleichen immer eigentlich der Standard. Ich weiß nicht, ob das auch dazu beiträgt, deine Frage zu beantworten. Es ist ja jetzt doch, man muss einmal sagen, die pädagogische Hochschule ist größer als die Wirk. Also gerade was das Personal angeht. Ich glaube, wie viel haben wir? Also wir haben ja relativ viel. Kommt davon, wie es das rechnet. Wie es das rechnet, aber beim Stammpersonal reden wir von ca. 150 VBE und dann kommen noch Mitverwendungen dazu und so weiter und so fort. Verwaltungsverwaltung, Vollbesch dazu und so weiter und so fort. Das ist VBE? Vollbeschäftigten-Äquivalente. Das ist ein echteres Führungskraft-Message. Das steht bei mir in einer Ex-Liste zum Beispiel. Wie heißt es nochmal? Vollbeschäftigten-Äquivalent. Wie ein vollbeschäftigtes Äquivalent? Wenn du 100% beschäftigt bist, dann bist du 1. Wenn du eine 50% Stelle hast, dann bist du 0,5 VB im Personalkontingent. Und wir müssen natürlich schauen, dass sich das gut ausgeht, weil wir wollen natürlich keine Planstellen brach liegen haben, dann würden wir Ressourcen verschenken und so weiter. Das war jetzt aus dem Alltag gesprochen. Das haben wir nicht definiert. Das werden wir da mal irgendwo auf so einen Schüttel schreien. Am Forschungsdienstag, der ist ja bald, oder? Die Hochschule ist groß. Die Hochschule ist groß. Die Hochschule hat, denke ich schon, die Herausforderung, da muss ich wieder aufpassen, wie ich es formuliere, hat die Herausforderung, ausreichend inter Komplexität auch zu erzeugen. Also das, was grundsätzlich vorgegeben ist für eine pädagogische Hochschule, ist recht überschaubar. Das hat sich auch deutlich geändert, noch einmal mit der Hochschulgesetznovelle, die im Zuge von Corona da so unterm Radar mehr oder weniger dahergekommen ist. Und vieles von dem, was wir jetzt an Organisationseinheiten im Haus haben, da bin ich jetzt auf dieser mittleren Ebene gewissermaßen unterwegs, sind interne Fiktionen. Also es sind selbstgegebene Strukturen, die wir aufgebaut haben und ich bin aber überzeugt davon, dass man das braucht. Also dass wir ausreichend interne Komplexität auch brauchen, um mit der externen Komplexität umgehen zu können. Jetzt habe ich das Komplexitätswort auch untergebracht, wie es ist für mich gehört. Also das, was man dann im Terminus Technicus die Requisite Variety nennt. Und die brauchen wir unbedingt in einem Haus unserer Größe. Davon bin ich überzeugt, weil pädagogische Hochschulen sind ja auch sehr stark unterschiedlich in ihren Größendimensionen. Und wenn man diese Komplexität zu stark rückbaut, dann schaut es zwar auf den ersten Blick sehr einfach aus, aber da bin ich wieder bei meinem Begriff der Fehlvereinfachung, dann schaut es zwar einfach aus, aber es stellt sich die Komplexität dann gewissermaßen über die Hintertür ein. Dirk Becker hat es ja schon gesagt, Komplexität entsteht aus Vereinfachungen, die nicht funktionieren. Also wenn man die Dinge zu einfach sich vorstellt, als sie sind, dann wird es auf den zweiten Blick oder spätestens am dritten Blick dann wieder komplex. Das wäre so ein klassisches Beispiel im Fall von Leitbildern oder so. Da stehen Werte drinnen, auf die man sich relativ schnell verständigen kann, die klingen recht klar und eindeutig. Ihre integrative Wirkung speist sich ja daraus, dass sie so allgemein sind. Und dann, wenn man im konkreten Handeln ist und sich die Werte anschaut, dann weiß man erst recht wieder nicht, was soll ich tun, weil sie eben so allgemein und scheinbar einfach sind. Deswegen können wir uns alle darauf verständigen, dass wir für Gerechtigkeit sind beispielsweise. Wir dürfen nur nicht anfangen zu fragen, meint man jetzt Verteilungsgerechtigkeit oder Leistungsgerechtigkeit oder Bedarfsgerechtigkeit oder Chancengerechtigkeit und bringt jetzt mehr Staat mehr Gerechtigkeit oder bringt mehr Markt mehr Gerechtigkeit? Dann wird es ja eigentlich erst interessant. Und deswegen, du hast mit Qualität begonnen. Qualität ist ja auch so, für Qualität sind wir auch alle. Wir dürfen nur nicht anfangen zu diskutieren, was wir darunter verstehen, weil dann sind wir sofort wieder auseinander. Oder Bildung. Für Bildung sind wir auch alle, klar. Die einen sagen Bildung und meinen Emanzipation, andere sagen Bildung und meinen Employability, die Dritten sagen Bildung und meinen Entfaltung. Für Bildung können wir uns verständigen, dass wir sind, aber im Konkreten wird es dann wieder schwierig. Das wäre wieder so eine sehr einfache Formel, die dann aber in der Umsetzung wieder für Komplexität zählt. Ich fürchte, dass die US-amerikanische, die derzeitige Regierung diese Erfahrung bald einmal machen wird. Das mag sein. Und trotzdem ist die Sehnsucht zu groß nach Vereinfachung. Das ist wahrscheinlich wieder die Sicherheitsfrage. Das ist eine Orientierungsfrage wahrscheinlich. Komplexität macht Angst. Man hat das Gefühl, man kann sich nicht verorten. Mir macht die Komplexität eigentlich keine Angst, weil wenn ich nicht schlafen kann in der Nacht, dann lese ich immer ein Buch. Und das Buch heißt Paralleluniversen. Das ist so ein Schmöcker von einem Astronomen, der sich sozusagen in diesem Bereich bewegt, wie das mit dem Parallelundiversen sein könnte. Das ist so kompliziert, dass ich dann nach fünf Minuten meistens einschlafen kann. Also ich gehe in die Komplexität, um mich so zu vereinfachen, dass ich schlafen kann. Und ein bisschen muss ich dann immer auch an den guten alten Hayek denken, der gesagt hat, Ordnung ist für den einfachen Geist das Ergebnis der Tätigkeit eines ordnenden Menschen. Oder eines ordnenden Wesens. Also Ordnung ist für den einfachen Geist das Ergebnis der Tätigkeit eines ordnenden Menschen oder eines ordnenden Wesens. Also Ordnung macht man. Und er hat natürlich damit gemeint, die beste Ordnung entsteht quasi selbstorganisiert. Und das ist natürlich die Frage, wie viel Selbstorganisation lasse ich zu, wie viel Fremdorganisation brauche ich, kann ich überhaupt leisten, wie reagiert das System darauf. Wir haben es mit einem hochkomplexen, nicht trivialen System zu tun bei einer Hochschule, wenn wir uns die anschauen. Und da ist die Vorstellung, dass man die trivialisieren kann, so wie lange Zeit die Pädagogik geglaubt hat, Schülerinnen und Schüler trivialisieren zu können. Irrig, also damit kommen wir ja nicht weiter. Sollen wir wieder einmal eine Musik probieren? Wie die Technik sich drüber trauen? Wir sehen es eh gleich, wenn das Bild weg ist, dann fangen wir sofort wieder das Reden an. Wir schauen einmal, ja. Thank you. Cool kids never have the time On a light white ride up off the street You and I should meet Two bucks skipping like a stone Headlights pointed at the dawn We were sure we'd never see an end to it all Diolch. I guess, I've got a little soul to love, you know Jump across the bacon and the boy. Then I judge what we have in store. More things in his slip and do's. Down to sea. We don't need the bottle. Cyn y dŵr. Cyn y dŵr. Cyn y dŵr. Cyn y dŵr. Cyn y dŵr. Cyn y dŵr. Cyn y dŵr. Cyn y dŵr. Cyn y dŵr. Cyn y dŵr. Cyn y dŵr. Cyn y dŵr. Cyn y dŵr. Cyn y dchu'r ffordd y byddwn ni'n gwneud. Fes mewn fath Y gawd yn ddim i'w sain Oh Justin never knew the rules Hung down with the freaks No apologies ever need be made I know you better than you think Thank you. The rest of us are against God and men So dear, love The street needs the urgency of now As you see there's no one around Die Technik hat es hingekriegt. Diesmal hat es geklappt. Man hat auch im Fernsehen während der Musik zumindest ein Bild gesehen. Wir sind ja gleichzeitig live im Radio und im Fernsehen. Das ist ein bisschen eine Besonderheit unserer Terra FM Sendung. Das hat damals noch im Keller begonnen. Ich weiß nicht, ob das vorhin war. Warst du da schon da? Ja. Wie es dann auch so war, dass dann oben, wenn jemand aufs Klo gegangen ist, man das immer in der Sendung gehört hat. Also das waren so die Anfänge. Und DorfTV hat dann mal gesagt, das ist spannend, das ist lustig, das übertragen wir. So ist das eigentlich entstanden. Und ich glaube, jetzt übertragen sich relativ viele Sendungen von Radio Froh auch aus dem Radio Froh Studio live. Also ich möchte es auch in diesem Sinne mal sagen, es ist schön, dass wir mit den Linzer Community Medien da zusammenarbeiten können. Und an das Team von DorfTV und Radio Froh natürlich auch ein herzlicher Dank, wenn wir da schon Danke sagen an den Technik-Teil, weil das nicht selbstverständlich ist und das unsere Reichweite doch um einiges erhöht. Wir haben ja gar nicht so geringe Reichweite. Also wenn man es uns gibt, sicher um die 300.000 Zugriffe auf unsere Terra FM-Sendung. Ich habe vorhin jetzt, wir haben diese Pause genützt, um ein bisschen zu sprechen, weil ich auch irgendwie, es gibt ein bisschen sensibles Thema, das irgendwie so die pädagogische Hochschule eigentlich begleitet, seit es sie gibt. Zumindest nehme ich das so an. Und das ist das Verhältnis sozusagen Bildungswissenschaftsministerium pädagogische Hochschule. Weil das ist anders, als es mit Universitäten ist, oder? Vielleicht kannst du uns da ein bisschen was erzählen, Paul, wie das funktioniert. Also ich glaube, die formalrechtliche Situation ist recht einfach. Pädagogische Hochschulen sind nachgeordnete Dienststellen des Bundesministeriums und als solche, würde ich meinen, eine sehr große Besonderheit. Das wäre mal so die einfache Antwort. Und wenn du es jetzt ein bisschen so einleitest, was die Steuerung beispielsweise betrifft, dann habe ich auch erlebt, ich bin jetzt, wie gesagt, seit gut zwölf Jahren im Haus. Also vor zehn, zwölf Jahren, als ich gekommen bin, da war große Aufbruchstimmung. Da war Pädagoginnenbildung neu, die neuen Curricula, dann kam ein neues Dienstrecht. Wir haben diskutiert über universitäre Perspektiven der Hochschule, wir wollten pädagogische Universität werden. Also es war richtig Aufbruchstimmung spürbar. Und mittlerweile haben wir einen deutlichen Paradigmenwechsel, den wir erleben, der aus unterschiedlichen Faktoren sich erklären oder interpretieren lässt. Wir haben Situationen, die besondere Maßnahmen erfordert. Wir haben einen Lehrermangel, den es zu bewältigen gibt, wo auch die Hochschule ihre gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen muss, sage ich, auch wenn dann beispielsweise Forschung nicht mehr so viel Rückenwind hat, wie sie noch vor zehn Jahren hatte. Aber wir haben, glaube ich, auch, wie gesagt, eine gesellschaftliche Verantwortung, die wir übernehmen müssen in dem Bereich. Und das macht natürlich schon etwas auch in der Beziehung zwischen Hochschule und Ministerium, wobei mich dann immer in erster Linie interessiert die strukturelle Komponente dran. Also vor allem dann auch beispielsweise, wenn die Verhältnisse schwierig werden oder wenn Steuerungsmechanismen sich als schwierig entpuppen, als nicht funktional entpuppen usw. Man aber eigentlich Menschen im Ministerium auch trifft, die ihre Arbeit dort mit Engagement machen und die die Dinge eigentlich gut meinen, die sie machen, aber durch die Komplexität des Systems es dann zu Schwierigkeiten kommt. Und durch eine sehr hohe Regelungsdichte beispielsweise dann paradoxerweise das Gegenteil von dem rauskommt, was man eigentlich intendiert hat. Solche Dinge interessieren mich, da bin ich halt dann wieder so viel sozialwissenschaftlich geprägt, dass mich das begeistert. Also wenn Günther Ortmann auch mal geschrieben hat in seinem Buch Regeln und Ausnahme, dass der überorganisierte Zustand ähnlich chaotisch und anarchisch ist wie der nicht organisierte Zustand, weil es regeltickig dann so hoch ist, dass es nicht mehr funktioniert. Das sind Dinge, die faszinieren mich einfach nicht. Und für solche strukturelle Fragen hat man ausreichend Anschauungsmaterial in unserem System, das ein sehr großes, komplexes, unübersichtliches teilweise ist. Und wo dann Fragen beispielsweise, du hast das vorher angesprochen, der Autonomie aufkommen. Wir reden jetzt wenig von Autonomie, wir reden eher von autonomen Befugnissen, ist jetzt so die Vokabel, die wir verwenden. Autonomie ist ja auch kein ganz einfacher Begriff, würde ich sagen. Autonomie darf man nicht verwechseln mit Autarkie, zur Fremdbestimmung, wie der Dirk Becker zitierend, sich eigene Gesetze geben, Autos nomos, die bestimmen, wie man fremden Gesetzen, Heteros nomos, folgt. Insofern sind wir eigentlich immer autonom, in dem, wie wir auf die heteronomen Zumutungen reagieren. Also das ist nicht so, dass das eine größer wird und das andere kleiner. Es ist dann oft so, dass sich das zuspitzt beispielsweise, wenn man an bestimmten Indikatoren gemessen wird, dann hat man sehr viel Freiheit vielleicht, gefühlt, wird dann aber sehr hart gemessen an einzelnen Indikatoren oder sind die Indikatoren nicht so hart, dann wird das Ganze ein bisschen diffuser. Aber man hat immer diese Doppelung aus Autonomie und Heteronomie. Wir haben ja eigentlich gerade in unseren Ländern, Deutschland, Österreich und so weiter, haben wir ja auch die Erfahrung gemacht, wie weit eigentlich das gehen kann. Dass sozusagen eine Formverwaltung dann zu einer Vernichtungsmaschinerie wird. Wir machen mit den Geschichtestudierenden jetzt ein Projekt zusammen mit Hartlein und Meinkofen. Und was mich da so entsetzt hat, war diese Geschichte dieses Klinikleiters von Meinkofen, der 1928 total fortschrittliche Sachen geschrieben hat. Diese Psychiatrische Klinik in Bayern, in der Nähe von Deggendorf. Und er hat wirklich ganz fortschrittliche Sachen geschrieben. Und innerhalb von sieben Jahren ist er dann zu jemandem geworden, der diese Aktion T4 unterstützt hat und der auch die Anordnung der damaligen Bayerischen Regionalregierung dann umgesetzt hat, dass er viele Menschen dann verhungern hat lassen, wie das T4 eingestellt war, wo sie sozusagen dann eine Alternativlösung gesucht haben. Und mich beschäftigt das, wie ist das möglich? Wie kann ein Mensch innerhalb eines gesteuerten Systems zu dem werden, wenn er vorher eigentlich total vernünftig klingt für diese Zeit. Also der ist total fortschrittlich. Das hat mich einerseits beschäftigt und ein bisschen auch entsetzt und hat mir ein bisschen Angst gemacht. Also Regeln und das Befolgen von Regeln ist eine sehr spannende Geschichte. Also Regeln können uns ja auch dienen. Das ist eine sehr spannende Geschichte und auch bei Günter Ortmann findet man diesen Gedanken, dass sich eine Regel erst dann vollständig konstituiert, wenn sie angewandt wird. Wir dürfen uns das nicht so vorstellen, als es Regeln gibt und dann werden die angewandt und die Regel gibt es schon vorher, sondern die konstituieren sich in der Anwendung. Und natürlich, wenn du sagst, sie geben Sicherheit, sie geben Orientierung und so weiter und so fort, ich habe Max Weber schon gelesen. Und für Max Weber war ja auch die Bürokratie, die bei uns jetzt eigentlich keinen besonders guten Ruf hat. Wenn wir sagen, etwas ist bürokratisch, dann meinen wir das selten als Lob. Bei Max Weber war die Bürokratie fast so etwas wie ein emanzipatorisches Element. Also im Gegensatz zum herrschenden Feudalismus, dass es dann gesatzte Regeln gibt, die festgeschrieben sind und für jeden und jede gelten. Und es nicht mehr von der Willkür abhängig ist, sondern von der Regel, die niedergeschrieben ist und die dann für alle gilt. Und dann sind wir eben wieder in der Gefahr drinnen, wie sie Günther Ortmann beschreibt, wenn es dann zu viel wird, dann wird es wieder problematisch. Dann haben wir die gleiche Willkür und Anarchie, die wir vorher hatten. Weil man nicht mehr alle Regeln befolgen kann, weil man auswählen muss, weil man sie nicht mehr überblickt und so weiter und so fort. Also diese Ambivalenz von Bürokratie und den positiven und negativen Folgen. Agilität ist ja momentan sein Schlagwort. Abkehr von Normen, Abkehr von Regeln ist ja auch nicht unproblematisch. Dieser ungeregelte Zustand, der dann oft herrscht, kann man jetzt dann wieder Dürkheim lesen und über Anomie und Regellosigkeit und so philosophieren. Also wir sind immer in diesem Spannungsfeld drinnen, glaube ich. Und was wir bei der Autonomiedebatte ja latent mitgeführt haben immer ist, wenn man weniger Hierarchie, Bürokratie, ich nehme das jetzt einmal als eines, will, was will man dann? Man will Autonomie, das bedeutet aber immer auch sowas wie Markt oder Wettbewerb. Also wenn man mehr Freiräume lässt, dann bedeutet das natürlich auch mehr Wettbewerbsmechanismen potenziell und das muss man wollen, das kann man wollen, aber das muss man dann auch klar sagen. Ja, das ist spannend. Ich meine, es ist ja das SDG 16, das beschäftigt mich manchmal auch. Man sagt immer das um Frieden, also Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen, die Nachhaltigkeitsziele. Vielleicht ist es nicht, was 16 ist? 16 ist Frieden und starke Institutionen. Und das hat mich schon immer auch beschäftigt, wenn man denkt, aha, starke Institutionen. Und das hat mich schon immer auch beschäftigt, wenn man denkt, aha, starke Institutionen. Und ich war viel in Norwegen durch meine damalige Lebenspartnerin und ich erlebe zum Beispiel diese Beziehung zu den Institutionen in Norwegen völlig anders als in Österreich. Also die Eva, man kann ihren Namen sagen, die hat in dem Fall einmal zu mir gesagt, und da habe ich viel nachgedacht, sie hat gesagt, our society is built on trust. Und das hat mich sehr imponiert. Das wäre jetzt deine eigene Sendung, oder? Die Institutionen unterstützen die Gesellschaft. Also man hat das Gefühl, dass ein hoher Prozentsatz der norwegischen Bevölkerung, sicher nicht alle, aber ein hoher Prozentsatz der norwegischen Bevölkerung, sicher nicht alle, aber ein hoher Prozentsatz, auf jeden Fall höher als hier, glaube ich, so wie ich das wahrnehme, ohne das jetzt empirisch festgestellt zu haben, ein sehr großes Vertrauen in den Staat hat. In den USA ist es wahrscheinlich nur viel geringer als bei uns. Bei uns bin ich mir, habe das Gefühl, dass man sogar manchmal das Nichtvertrauen haben übertreibt. Ich glaube, dass wir gar nicht so schlecht sind, wie wir glauben. Wobei gerade diese Geschichte mit der Autonomie der pädagogischen Hochschulen, da habe ich ein bisschen gespürt. Ich wage das jetzt auch zu sagen und ich hoffe, unser liebes Ministerium, das ich ja im Grunde doch schätze, nimmt es mir nicht übel, wenn ich sage, da liegt ein bisschen Angst drinnen. Also ich weiß nicht, ob ein Ministerium Angst haben kann, weil das können ja normal nur Menschen haben, aber es ist irgendwo da, ich weiß nicht wo das passiert ist, weil die Universitäten, die hat man ja in viel mehr Autonomie sozusagen. Du hast jetzt ein großes Feld aufgemacht und ich würde das grundsätzlich unterschreiben und unterstreichen, was du sagst. Also in aller Kürze, Institutionen auf Vertrauen basierend, ja, Institutionen sind das, was ich vorher genannt habe, Fiktionen. Wir haben interne Fiktionen bei uns an der Hochschule, auch Institutionen draußen sind Fiktionen, funktionieren nur solange eine Mehrheit daran glaubt. Wenn das Vertrauen, der Glauben daran verloren geht, dann kann die Institution auch nicht fortbestehen. Mein Argument war in einem der letzten Bücher, wo ich nach zehn Jahren in dem System einmal Resümee gezogen habe, dass auch die pädagogische Hochschule so etwas wie eine gesellschaftliche Institution ist. Deswegen gefällt mir das sehr gut, was du da an Gedanken auch ausgeführt hast. Ich würde es eben als Gegenspieler zur Universität ziehen. Ich würde das jetzt nicht im Detail ausführen, aber bei Parsons gibt es eine Analyse, die Universität als kognitiver Komplex der Gesellschaft, wo es um die kognitive Rationalität geht. Und ich würde sagen, die pädagogische Hochschule ist fast ein bisschen ein Gegenspieler, also nicht die kognitive Rationalität, sondern eher so etwas evaluativ, emotionales, expressives, ich habe das den politisch-pädagogischen Komplex genannt, die Pädagogische Hochschule ist politisch-pädagogischer Komplex und worauf will ich raus? Ich glaube, dass es eben auch um, und so heißt das Büchlein, das ich da zitiere, Bildung der Gesellschaft. Also man versucht auf Gesellschaft bildend im doppelten Wortsinne einzuwirken über die pädagogischen Hochschulen, über die Schulen, über das Bildungssystem. Und bei, das ist jetzt nicht von mir, ich zitiere Ehrenspeck und Lenzen, glaube ich, haben wir mal geschrieben, die Politik tendiert dazu, Probleme, die sie selbst nicht lösen kann, an Schulen und ans Bildungssystem abzuschieben. Und das geht natürlich nur, wenn ich vermeintlich, ich sage vermeintlich, Zugriff habe. Das geht über die Universitäten nicht. Weil die formalrechtlich autonom agieren können. Und ich glaube nicht, dass das Ministerium Angst hat, das glaube ich nicht. Was ich schon glaube, oder was mein Eindruck schon ist, dass ein sehr großer Druck da ist, der wahrgenommen wird. Es ist klar, so haben wir ja vorhin auch schon gesprochen, es ist ein gesellschaftlicher Erwartungsdruck da an die Politik, sie möge Probleme lösen. Und die Politik in unserer komplexen Gesellschaft, in einer postmodernen Gesellschaft kann die Probleme nicht mehr so einfach lösen. Und trotzdem erwarten wir es aber. Und wenn die Politiker und Politikerinnen sagen, können wir nicht, wir regieren dann die Bevölkerung drauf. Ja, ich würde mir wünschen, dass das möglich ist. So wie ich zum Beispiel als Lehrer, wenn ich in der Schule war, dass wir da nicht Zeit mehr übersehen, da habe ich einfach gemerkt, dass wenn ich jetzt zum Beispiel etwas nicht weiß, dass ich dadurch nicht Autorität verliere, wenn ich das offen zugib und einfach das transparent darstelle. Und das, glaube ich, braucht man in der Politik mehr, viel mehr, als wir es jetzt haben. Dass Politikerinnen und Politiker einfach sagen, wir müssen da überlegen, das ist schwierig, das kann schief gehen, einfach nicht in diesem Zwang dauernd zu stehen, perfekt zu sein. Das bringt uns fast schon wieder oben zum Anfang. Ja, sehr schön. Gefällt mir sehr gut und woran ich denken muss, das hast du vorher gesagt, also das Vertrauen, das Vertrauen in den Staat und so weiter, ich muss dann ein bisschen immer auch an Georg Simmel denken, der über Über- und Unterordnung gesprochen hat. Und das ist, glaube ich, nicht ganz unösterreichisch, was er beschreibt. Also wir haben da so ein Doppelverhältnis zur Über- und Unterordnung. Einerseits wollen wir uns schon unterordnen, weil das gibt natürlich durch die Führung Orientierung und Richtung und so weiter. Gleichzeitig wollen wir es aber auch nicht und tendieren dann dazu, uns wieder aufzulehnen. Und über die, denen wir uns eigentlich gern unterordnen wollen, zu schimpfen oder zu jammern oder zu motzen. Also auch da wieder dieses ambivalente Spannungsverhältnis, wo man nicht sagen kann, entweder das eine oder das andere, sondern ich glaube, es gibt beide Tendenzen. Irgendwie ist es schön, Studiogäste zu haben, die viel zu sagen haben. Das stimmt, ja. Ich habe jetzt gerade eine Idee. Und zwar denke ich mir so, philosophische Analysen mit Paul Reinbacher, so zwei, drei Beine im Jahr oder so. Ich fände das super, ja. Ich bin ganz, ganz begeistert, was du zitieren kannst. Wir sind jetzt halt von unserem eigentlichen Thema sehr stark abgekommen, oder? Ich weiß nicht. Wir waren immer um die Führung gekreist. Das stimmt, ja. Das stimmt. Man hat das sicherlich gut kennengelernt. Also ich würde das schön finden. Also das, was ich jetzt mache, das mache ich als Vizerektor eigentlich nicht. Also da, was ich da jetzt gemacht habe. Das ist das Zitieren. Das ist okay. Naja, aber es fließt in deine Arbeit ein. Und das denke ich, es hilft mir zu reflektieren, in der Tat. Ich habe immer sehr viel Institutional Research gemacht, weil mit Theorie, ich bin überzeugter Theoretiker, in der Praxis bin ich hoffnungslos pragmatisch, aber sonst bin ich hoffnungslos theoretisch unterwegs, weil ich glaube, dass das hilft. Auch in der Distanzierung. Der Robert Musil hat im Hilflosen Europa geschrieben, so sieht Weltgeschichte aus der Nähe aus, auch in der Distanzierung. Robert Musil hat im Hilflosen Europa geschrieben, so sieht Weltgeschichte aus der Nähe aus, man sieht nichts. Und ich glaube, das gilt für vieles Große. Wenn man zu nah daneben steht, dann sieht man es nicht. Und man kann entweder in der Zeit zurückgehen, man kann sich sozial distanzieren, indem man andere Perspektiven versucht einzunehmen, oder man kann es über theoretische Zugänge versuchen zu reflektieren, um Distanz zu gewinnen zu dem Operativen, das uns sonst nicht mehr brennt. Das ist glaube ich ganz was Wichtiges, was Führung haben soll. Und das erlebe ich bei dir. Also einfach diese Besonnenheit, diese Fähigkeit, auf eine Meta-Ebene zu gehen, in der Analyse von Dingen. Ich glaube, dass das ganz, ganz wichtig ist, dass man sozusagen dann auch zuhören kann, analysieren kann, reagieren kann und dann agiert. Das ist, glaube ich, eine wesentliche Eigenschaft, die ich angenehm erlebe bei Menschen, die mir sozusagen vorgesetzt sind. Vorgesetzt wurden. Die Sendung ist bald zu Ende. Danke Sophie, danke Paul fürs Kommen. Ich hoffe, dass du mein Angebot oder unser Angebot annimmst für die philosophischen Gespräche mit Paul. Das würde uns vielleicht noch sein. Das fände ich auch super. Wir sehen uns bei den Zuhörerinnen und Zuseher auf DorfTV und Radio Froh. Education Radio Austria, das Studierendenradio der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich. into my eyes like open doors leading you down into my core where I've become so numb without a soul my spirit's sleeping somewhere cold Until you find me there and lead it back home