Vielen Dank. von Ingrid Brodnig. Was mir besonders gefällt, der umfassende Überblick über die aktuellsten Studien und Forschungsergebnisse, die vielen konkreten Beispiele und die praxisnahen Empfehlungen. Das schreibt ORF-Anchor Armin Wolf auf Twitter und mit dieser Buchempfehlung begrüße ich Sie, sehr geehrte Damen und Herren, sehr herzlich bei dieser Buchpräsentation von Ingrid Ingrid Es hat immer noch nicht angefangen. Ingrid Brodnig. Gut, dass man es hinten lesen kann, dass man genau weiß, wie es wirklich geht. Mein Name ist Susanne Pollinger. Ich freue mich sehr, Sie durch diesen Abend, durch diese eineinhalb Stunden begleiten zu dürfen. Wir sind heute im wunderbaren Wissensturm zu Gast und ich darf die stellvertretende Leiterin der VHS Linz, Frau Katja Fischer, um ihre Begrüßung fortbieten. Vielen Dank, liebe Susanne. Schönen guten Abend und ein herzliches Willkommen. Ich darf Sie, wie gesagt, im Namen des Hauses, des Wissensturms und der Volkshochschule Linz recht herzlich hier bei uns begrüßen. Es freut mich total, dass so viele Menschen gekommen sind zu so einem wichtigen Thema. Es sind für mich heute Abend sehr viele neue Gesichter, nicht immer nur mein Stammpublikum. Und das freut mich auch sehr, weil es ist auch immer ganz wichtig, dass viele, viele Menschen den Wissensturm kennenlernen und auch das Programm, das hier stattfindet. Es ist dies heute eine Veranstaltung des Ökosozialen Forum Oberösterreich in Kooperation mit der Volkshochschule Linz. Und ich freue mich ganz besonders, ich habe mich sehr gefreut, wie ich den Anruf bekommen habe, wir möchten gerne die Ingrid Brodnig einladen und könnten wir das in Kooperation mit euch machen. Insofern, weil es natürlich ein Ort ist oder eine Veranstaltung ist, die sehr gut zu uns als Volkshochschule passt. Die Volkshochschulen stehen gerade auch im Jahr 2025 für demokratische Bildung, für demokratische Bildung basierend auf den Prinzipien der Menschenrechte und der Prinzipien von Gleichheit. Wir leben in sehr unsicheren Zeiten und in Zeiten, in denen Fake News und Desinformation da sind und immer noch zunehmen. Und es ist ganz wichtig, dass es verlässliche Lien der Menschenrechtsorientierung, der Demokratieorientierung, aber vor allem auch zu den Grundprinzipien der Wissenschaftsorientierung, was man auch an unserem Programm und vor allem, wer unser Programm hier im Wissensdom kennt, auch am Programm der Volkshochschule Linz sehr gut erkennen kann. Damit ganz viele Menschen den heutigen Vortrag auch hören können, übertragen wir ihn zum einen nach außen, falls jemand nicht mehr hereinkommt oder keinen Platz mehr findet. Aber ich glaube, das ist Gott sei Dank nicht der Fall. Aber er wird auch von DorfTV aufgezeichnet und ist im Nachhinein. Also falls Sie jemanden kennen, der heute nicht da sein kann, In Channel von DorfTV ist ein regionaler Fernsehsender, nahgsehbar sein. Ein recht herzliches Dankeschön an DorfTV als ein regionaler Fernsehsender nahgesehen sein. Ein recht herzliches Dankeschön an DorfTV für den Support. Ich wünsche Ihnen allen einen erkenntnisreichen Abend und gebe das Wort wieder an Susanne Pullinger. Danke Katja. Ich darf jetzt den zweiten Mitveranstalter, den Initiator, sehr herzlich hier auf der Bühne begrüßen. Es ist der Obmann des Ökosozialen Forum Oberösterreich, Herr Landtagspräsident Max Hiedlsberger. Die Bühne gehört Ihnen. Liebe Gäste, auch von mir ein herzliches Willkommen heute im Wissensturm. Wir freuen uns und sagen Danke, dass wir heute in dieser Örtlichkeit sein dürfen. Wir als Ökosoziales Forum Oberösterreich, das steckt ja eigentlich im Namen, beschäftigen sich im Zusammenspielen seit der ökosozialen Marktwirtschaft, die von Joschi Riegler präsentiert wurde, mit dem Thema Ökonomie, Ökologie und auch Soziales. Und wir sehen es gerade wahrscheinlich in diesen Zeiten, dass es nur im Zusammenspiel auch Zukunft geben kann und versuchen hierbei diesen Rahmen nicht enger, sondern weiterzusetzen. Und das hat auch dazu geführt, dass ich im September letzten Jahres dieses Buch von Ingrid Brodnig gelesen habe und habe auch mir gedacht, wie viele von Ihnen wahrscheinlich auch, das wäre doch ganz interessant, wenn man die einmal live erleben könnte, was sie denn zu diesem Buch gebracht haben und welche Ausführungen uns an diesem Abend begleiten können. Und da haben wir uns mit Susanne Pollinger wirklich eine fundierte Journalismuskritikerin gesucht, weil es letztendlich um den Mehrwert auch dieses Buches und dieser Veranstaltung gehen sollte. Da sage ich danke für Ihren Kommen. Ich wünsche uns gemeinsam einen interessanten, spannenden Abend. Ja, danke schön. Wir kommen jetzt gleich gemeinsam auf die Bühne. Ich würde rechts sitzen, wenn das passt, weil da habe ich schon mal beim Klavier getrunken. Das heißt, die Bekanntheit passt, würde ich sagen. Es ist kein Wunder, das Renommee ist groß. Die Autorin und Journalistin Ingrid Brodnig ist bei vielen Menschen bekannt. Sie beschäftigt sich in ihrer Arbeit mit den Auswirkungen der Digitalisierung auf unsere Gesellschaft. Ein Schwerpunkt liegt im Umgang mit Desinformation und Hasskommentaren. Sie hat bereits sechs Bücher verfasst und ihr Buch Hass im Netz wurde mit dem Bruno Kreisky-Sonderpreis für das politische Buch ausgezeichnet. Ingrid Brodnig verfasst seit Mai 2024 eine regelmäßige Kolumne für die Tageszeitung der Standard und Publikationen von ihr erschienen bereits im Falter, in Die Zeit, in der ORF Future Zone oder auf ORF1. Frau Brodnig ist unter anderem ausgezeichnet worden als Kolumnistin des Jahres im Jahr 2023 und 2021 als Medienjournalistin des Jahres. Das aktuellste Buch, mit dem wir uns heute beschäftigen, das heute im Mittelpunkt steht, heißt Wieder die Verrohung. Es geht darum, wie wir es schaffen, uns für eine sachliche, demokratische Debatte einzusetzen. Und eins darf ich Ihnen schon verraten, es hat mein Leben verändert. Es gibt nämlich da drinnen eine Empfehlung für eine App, die hilft, den Social Media Konsum einzubremsen. Und bei mir hat das sofort gewirkt. Das heißt, alleine dafür ist es wert, dieses Buch zu kaufen. Also alle von Ihnen, die auch so leiden, an schnellen Social-Media draufdrücken. Lesen Sie dieses Buch, finden Sie diese App und seien Sie glücklicher als zuvor. Frau Brautnig, erlauben Sie mir zum Einstieg eine persönliche Frage. Für Ihre Recherchen tun Sie sich seit vielen Jahren im Internet. Sie sind dort, wo es auch wirklich böse zugeht. Wobei man ja sagen muss, ich glaube, früher, vielleicht berichtigen Sie mich, früher waren ja das so diese richtigen Schmuddelecken, auch wo diese Gemeinheiten so richtig explizit ausgetauscht wurden. Irgendwie hat man das Gefühl oder nicht nur das Gefühl, mittlerweile wird es ja zum Mainstream, wenn man sich jetzt Donald Trump anschaut und auch eine Partei, die natürlich vermutlich in Österreich bald den Bundeskanzler stellen wird, ist nicht gerade zimperlich im Nach-Außen-Bringen von Gemeinheiten. Sie als Beobachterin bewegen sich schon jahrelang in diesen Kreisen. Meine einfache Frage ist, gesagt, dass mir hilft, dass wenn ich zum Beispiel sehr viel bei Hasskommentaren mitlese, also es gibt ja Phasen, wenn ich manche Bücher schreibe und ich suche dann auch Beispiele, dann tue ich teilweise tag- oder wochenlang Beispiele nur sammeln. Und das ist dann schon, das steckt aufs Gemüt, wenn man dauernd mitliest und sich wirklich dauernd die besonders heftigen Dinge raussucht. Oder ich bin ja nicht mehr auf Ex, da lese ich zwar noch professionell mit, aber ich bin nicht mehr aktiv dort. Bevor ich dann diesen Exit gemacht habe, ist es so schlimm geworden, dass wenn man gewisse Reichweiten starke Tweets verfasst hat, man über Tage hinweg beschimpft wurde, einfach mit Trollaktion bis hin zu richtiger aggressiver Rede, einfach gestichelt wurde die ganze Zeit. Aber ganz oft, wenn ich recherchiere, dann suche ich ein Beispiel, um die zu verarbeiten, um zu zeigen, wie problematisch das ist oder zu erklären, wie da unschlüssige Argumente vorgebracht werden. Und das ist so eine Art, ich verarbeite das. Ich mache irgendwo was Konstruktives aus dem Negativen. Und für mein Buch habe ich mit der Psychotherapeutin und Psychologin Dorothee Scholz gesprochen. Die ist in Deutschland spezialisiert auf Beratung von Opfern von Hass im Netz. Also die berät in einer Tour Menschen, die Hasskampagnen erleben und Desinformationskampagnen. und Desinformationskampagnen. Und es gibt so diesen Zugang, was Menschen hilft, belastende Situationen eher auszuhalten. Das zitiere ich dann auch. Und einer in diesem Zugang ist ein Aspekt, die Sinnhaftigkeit. Das heißt, wenn Leute die Sinnhaftigkeit in ihrem Schaffen sehen, dann tun sie sich leichter, auch schwierige Phasen auszuhalten. Und darum zum Beispiel bei Betroffenen von Hass im Netz, wenn man denen sagt, lass dich nicht unterkriegen, weil das ist gesellschaftlich wichtig, was du machst, dass du dich für Frauenrechte, gegen Diskriminierung, für Klimaverbesserungen einsetzt. Also wenn ich die Sinnhaftigkeit wieder stärker sehe, dann kann ich das Negative besser ausblenden. Und ich habe das jetzt mir erzählt und ich mir dachte, das passt halt auch sehr gut zu meiner Arbeit, weil ich dann immer einen Sinn habe. Also wenn ich dann in diesen dunklen Kammern bin sozusagen, weiß ich aber, dass ich am Ende was draus machen kann. Und darum glaube ich, ist es für mich leichter, verkraftbar, als wenn ich eine Frau bin, die halt ein YouTube-Video macht, das durch Zufall super erfolgreich wird und dann Anfeindungen erlebt, weil dann hat sie das ja nicht, dann hat sie keinen Mehrwert unbedingt aus dem. Das ist eine sehr lange Antwort, aber eben Leute an die Sinnhaftigkeit ihres Wirkens zu erinnern, hilft auch derbe, dass man derbe Kommentare so ein bisschen leichter in den gedanklichen Hintergrund drücken kann. in den gedanklichen Hintergrund drücken kann. Das heißt, sie können sich quasi auch ein bisschen herausnehmen aus der ganzen Angelegenheit und das durch diese forscherische Brille sehen oder vielleicht sogar so wie Ostereier, die man findet, die man dann verwerten kann, sind diese Hasskommentare. Also einfach um zu framen, wie dieses neue Wort ist. Sie haben ja Journalismus und Unternehmenskommunikation an der FH Johannäum in Graz studiert. War es denn für Sie schon immer klar, dass Sie in diese Richtung gehen oder wie hat sich das entwickelt? Eigentlich nicht. Ich habe immer Medienthemen und digitale Themen interessant gefunden. Schon als ganz junge Journalistin habe ich sehr früh netzpolitische Themen vorgeschlagen. Aber ich war eigentlich immer im Politik-Ressort angedockt. Und dann habe ich Sachen wie Überwachung, Bürgerrechte im Internet, solche Sachen, Themen vorgeschlagen. Und sehr früh hat mir eine Kollegin im Falter damals gesagt, es ging um das Kürzen von Technik-Kurzmeldungen und ich war damals sogar Praktikantin. Und ich habe gesagt, warum kürzt du das eine und das andere nicht, das andere ist ja viel relevanter. Und sie schaut mich ganz entgeistert an und sagt, dich interessiert sowas? Und ich so, ja schon. Und sie so, das ist sehr gut, weil wir wissen, dass diese Themen wichtig sind, aber bei uns interessiert das keinen. Und du solltest aber öfter solche Themen vorschlagen, weil die möchten wir eh bringen. Nur das ist von niemandem von uns so, dass quasi das Kern anmügen. Und das war ein sehr guter Tipp, weil erstens sind das dann tatsächlich Themen gewesen, die in der Redaktionskonferenz auf Interesse gestoßen sind. Und ich habe dann sehr früh in Österreich nämlich einen speziellen Schwerpunkt gehabt. Technikjournalismus gab es schon lange davor, aber eben diese Schnittstelle zwischen Internet und Gesellschaft, also wo es nicht darum geht, was kann eine neue Grafikkarte oder Börsen-News, sondern eher um die Frage, was macht Social Media mit Menschen. Und da habe ich sehr viel amerikanischen Journalismus auch verfolgt, wo sehr früh solche eher gesellschaftlichen Seiten beleuchtet wurden. Und das war, glaube ich, auch, weil ich das sehr früh gemacht habe, war das dann auch ein Vorteil, dass die Bücher Wahrnehmung auch bekommen haben. Und zu so einem Buch erfahren wir jetzt mehr und ich gehe jetzt von der Bühne und überlasse Ihnen die Buchpräsentation. Danke. Ich beginne passenderweise eh auch damit, wie ich überhaupt auf die Idee für das Buch gekommen bin oder was so ein Anlass war. Und die Sache ist nämlich, es gibt immer wieder so Artikel, Online-Artikel, Online-Diskussionen, die ärgern mich. Da ärgert mich, was für Quatschdebatten wir gesellschaftlich oft führen. In Österreich, in Deutschland, ich zeige jetzt mal ein deutsches Beispiel her, das in meinen Augen sehr vielsagend ist, aber in Österreich hat man genug andere Beispiele auch, erwähne ich vielleicht nachher auch noch. Es hat nämlich alles mit einer Wurst begonnen. Und zwar, der Hintergrund ist, in Deutschland gibt es die Deutsche Gesellschaft für Ernährung. Das ist so eine Gesellschaft, die einfach Ernährungsempfehlungen gibt. Kohlenhydrate, Fett etc. sollte der Mensch pro Tag zu sich nehmen, so und so viel Fleisch. Und die Bild-Zeitung in Deutschland, das ist das Boulevardblatt, hat sehr früh von etwas Wind bekommen. Nämlich die DGE, die Deutsche Gesellschaft für Ernährung, hat intern darüber nachgedacht, die Fleisch-Esempfehlungen zu verändern, also nach unten zu schrauben. Leuten zu empfehlen, weniger Fleisch zu essen, als bis dahin empfohlen wurde, sowohl aus medizinischen Gründen als auch aus ökologischen, aus Klimagründen, weil tierische Produkte eine schlechtere CO2-Bilanz haben als pflanzliche Produkte. Und die Bild-Zeitung hat das mitbekommen und die hat eine Geschichte machen können im Sinne von, die DGE möchte die Fleischempfehlung nach unten schrauben, Pro und Contra, oder was spricht dafür, was spricht dagegen. Oder auch, wie kann ich kochen mit etwas weniger Fleisch, ohne dass es groß auffällt. Also das wären ja Zugangsmöglichkeiten gewesen. weniger Fleisch, ohne dass es groß auffällt. Also das wären ja Zugangsmöglichkeiten gewesen. Die Bild-Zeitung hat sich aber für etwas entschieden, was wahrscheinlich klickmäßig, aufmerksamkeitsmäßig viel besser funktioniert hat. Nämlich, als sie mitbekam, dass man weniger Fleisch, also es weniger Fleisch angeraten wird zu essen, hat sie diese Geschichte gebracht. Nur noch eine Wurst pro Monat für jeden. Und ich habe das aus urheberrechtlichen Gründen abgeschnitten. Da war auch noch eine sehr hübsche Currywurst zu sehen. Also man kriegt richtig Lust auf Currywurst, wenn man das sieht. Und Sie sehen schon, das kommt mit einem gewissen Trall daher. Überschrift ist schon, also die Überüberschrift ist, brisanter Vorschlag zum Fleischkonsum. Und das können Sie jetzt nicht lesen, aber so sinngemäß begann dieser Text in die Richtung, das war nämlich kurz vor dem Pfingstwochenende, es war sehr schönes Wetter und die Bits hat so sinngemäß geschrieben, das Pfingstwochenende steht bevor, Millionen von deutschen Freunden schon auf das erste Mal grillen, doch diese Nachricht könnte ihnen Appetit vermiesen. Und man merkt, da wird halt so emotional so etwas aufgebaut, so eine Empörung. Und Überschrift, erste Zeilen, die haben sich einigen dazu gebracht, sich richtig aufzuregen. Man hat es ja noch in den Kommentaren gelesen. Und erst nach diesen ersten Zeilen, irgendwo steht dann drin, wie zitiert, diese Empfehlungen sind eben nur Empfehlungen. Kein Mensch muss sich daran halten. Also jede Person in Deutschland darf weiterhin so viel Currywurst, Döner, Schnitzel essen, wie man möchte. Das sind ja alles nur Empfehlungen. Es gibt so und so viele Empfehlungen, wie viel Alkohol man trinken soll oder Zigaretten rauchen man soll, halten sich auch viele Menschen nicht dran. Also das ist eigentlich aus meiner Sicht journalistisch eine totale Nullgeschichte. Wobei das Thema dahinter ja wichtig ist, nämlich die Frage, wie sollten wir uns ernähren aus gesundheitlichen oder auch Klimagründen. Und die Sache ist aber, so wird es eher emotional aufgeladen. Und dann können Sie sich vorstellen, was passiert, wenn das emotional aufgeladen wird. Dann ist es leider auch so, dass Leute im Internet ein bisschen ausrasten und das aber auch wirklich kommunizieren. Weil es ist sicher auch schon früher, wenn früher in der Zeitung Menschen pulvergläsern, haben sie sich auch wahrscheinlich bei sich zu Hause oder im Stammtisch ausgelassen. Aber das haben dann die Betroffenen nicht mitbekommen, in vielen Fällen Gott sei Dank. Heute kriegt man es mit. Und ich zeige Ihnen ein paar der Kommentare. bekommen, in vielen Fällen Gott sei Dank. Heute kriegt man es mit und ich zeige Ihnen ein paar der Kommentare. Das ist von TikTok das oberste. Was geht das diese, Entschuldigung, Arschlöcher an, alle vor ein Tribunal? Dann, das ist, finde ich, besonders interessant, das ist eine Google Maps Rezension und Sie müssen sich vorstellen, als Organisation kriegen Sie dann auf einmal eine schlechte Bewertung wegen so einer Bildgeschichte oder wegen diesen kritischen Nachrichten. Hilfs- und Verbotsverein der grünen Klimaspinner-Sekte wollen uns das Fleischessen verbieten. Was für ein Drecksverein. Eine von fünf Sternen. Eine Anmerkung. Ich lese sehr viele Online-Kommentare und Bewertungen und ganz oft schreiben Leute, ich hätte gerne null Sterne gegeben, aber ich muss mindestens einen Stern geben. Das merkt man auch, dass jemand sehr wütend ist. Also das ist die negativstmögliche Bewertung, die dann gegeben wird. Hier auch wieder TikTok. Also wenn wir bald nicht alles niederlegen und losmarschieren, wird das für uns immer mehr Verbote geben. Also wir müssen schon richtig aktiv werden gegen ein Verbot, das nicht existiert. Und das ist, es tut mir leid, dass ich es mitbringe, aber das ist halt, was ich auch zuerst sagen will, es ist dann auch so, dass es richtig unverwirrt und auch frauenfeindlich oder auch einfach fies, da wird dann von der Ricarda Lang, das ist eine berühmte Grünpolitikerin in Deutschland, das Foto gepostet, wo sie bei irgendeinem Volksfest oder so ist. Vielleicht, weiß ich nicht, das Oktoberfest, weiß ich nicht. Auf jeden Fall, man sieht Fleisch vor ihr liegen und jemand schreibt darüber, zehn Gramm Fleisch pro Bürger am Tag, aber nur für die Gleichen, nicht für die Gleicheren. Das ist auch voll das, erstens behaupten, die essen ganz viel Fleisch und uns wird es verboten oder uns wird es irgendwie weggenommen und natürlich auch fies, würde ich jetzt sagen, sagen wir es mal so. Und das allein wäre schon unangenehm genug. Ich finde, darüber könnte man schon reden. Aber wissen Sie, was dann noch passiert ist? Da sind irgendwelche Leute im Internet. Und dann ist der Markus Söder gekommen, Bayerns Ministerpräsident. Und das ist nicht der Heiko auf Facebook oder wie auch immer die anderen User heißen. Das ist der Markus Söder. Und der schreibt auf Twitter, also jetzt ex, schreibt er, so sinngemäß, teilt er den Bildartikel und schreibt darüber, warum soll den Leuten immer alles verboten werden, wo nichts verboten wird. Und dann ist so etwas Interessantes, dann passiert Folgendes, die einen regen sich mit dem Markus Söder über die DGE auf, dass ihnen das Fleisch genommen wird irgendwie, und die anderen regen sich über dem Markus Söder über die DGE auf, dass ihnen das Fleisch genommen wird irgendwie und die anderen regen sich über den Markus Söder auf. Und am Ende profitieren aber zum Beispiel, profitiert die Bild-Zeitung, weil ganz viele Leute den Text klicken. Also es rentiert sich, so schwarz-weiß aufgeladene Debatten zu führen. Und das sage ich nicht einfach so, da gibt es auch Auswertungen, jetzt nicht für den deutschen Journalismus, sondern in der USA für die politische Debatte. Sie sehen nämlich, ich gehe noch mal ganz kurz zurück, es ist nur ein kurzer Ausschnitt, der Text ist dann noch deutlicher oder hat dann noch mehr Beispiele, aber die Sprache, wir haben eine Zeit, wo sehr vieles so sprachlich-emotional aufgeladen wird. Da wird gleich von einem brisanten Vorschlag gesprochen. Oder eben, das heißt, diese Nachricht könnte Ihnen den Appetit vermiesen. Also es ist so eine moralisch-emotionale Einordnung, würde ich sagen. Und moralisch-emotionale Sprache kann dazu führen, dass was online noch mal mehr geteilt wird. Das wurde für die US-Politik ausgewertet auf Twitter jetzt ex. Da wurde geschaut, wenn Abgeordnete, sei es von der demokratischen Partei, sei es von der republikanischen Partei, wenn die moralisch-emotionale Begriffe verwenden, wie Protest, Krieg, Schuld, Hass, erhöht das die Chance, dass sie herumgereicht werden, dass viele das weiterleiten? Ja, ich zeige Ihnen, das ist eine Grafik aus meinem Buch, basiert auf dieser Studie von William Brady und anderen. Mit jedem, und jetzt ist es wichtig, mit jedem einzelnen, also pro moralisch-emotionalen Wort, stieg die Wahrscheinlichkeit, es stieg die durchschnittliche Anzahl von Shares um 12 Prozentpunkte. Das heißt, je mehr moralisch-emotionale Worte ich reinwarf, desto mehr hatte ich eine Wahrscheinlichkeit, dass da viel Reichweite erzeugt wird. Und das ist so eine sehr lange Einleitung, wo ich das Buch geschrieben habe, weil mich das irritiert, dass wir in einer Zeit leben, wo diese Eskalation, dieses Zuspitzen und auch dieses Führen von Quatschdebatten sich so auszahlt. Weil ganz oft steckt ja hinter diesen Quatschdebatten eigentlich irgendwo noch ein ernstes Thema. Weil dieser Vorstoß der DGE, der ist mittlerweile auch umgesetzt. Ich glaube nicht ganz so drastisch, wie es da hieß, aber es wird jetzt weniger Fleischkonsum empfohlen. Das hätte ja auch eine ernsthafte Auseinandersetzung eigentlich bedeuten können. Fragen Wissenschaftler, Wissenschaftlerinnen aus diesem oder jenem Feld dazu. Nur wissen Sie was? Das ist die größere Recherche. Also da müssen Sie dann viel mehr Stimmen einholen, das ist mühsamer. Und das Blöde ist, es bringt Ihnen wahrscheinlich weniger Klicks. Und wir haben ganz viele Diskussionen, wo eigentlich es sich rentiert, bloß nicht zu differenziert zu schauen oder zu schauen, ob das zu 100 Prozent so stimmt, wie es vielleicht bei manchen dann auch rüberkommt. Und jetzt gebe ich ein Beispiel aus Österreich, nur ganz kurz. Vielleicht haben das manche noch in Erinnerung oder mitbekommen. Vor der letzten Wahl war das, also irgendwann, ich glaube im September, vielleicht auch im August, da gab es eine Geschichte in der Kronenzeitung und da hieß es, dass es so sinngemäß die Garderobenbilder im Kindergarten sollen abgeschafft werden oder schafft Wien jetzt ab. Also zur Erklärung, das kennen wahrscheinlich einige im Kindergarten lange Zeit, vielleicht ist es wahrscheinlich noch heute üblich, für jedes Kind kriegt es so ein Symbol, der eine ist ein Fliegenbild, die andere ist ein Forscher und so weiter. Und die Kronzeitung bringt die Headline, die nahelegt, Wien, die städtischen Kindergärten, würden diese Garderobensymbole verbieten. Es heißt dann im Text wegen politischer Korrektheit. Und das ging ein paar Tage richtig ab. Die Leute haben sich richtig streiten begonnen. So im Sinne von, das ist eine Frechheit, ich war so gerne der Fliegenbild. Oder wer anders hat geschrieben, ich war überhaupt nicht gerne der Fliegenbild.z, also so im Sinne von das war so schön oder das war überhaupt nicht schön. Und dann stellt sich heraus, das stimmt aber einfach so nicht, weil es gibt kein Verbot bei den Wiener Kindergärten. Was es gibt, ist eine pädagogische Empfehlung und das schon seit einigen Jahren, nämlich es wird empfohlen, das geht ja mittlerweile sehr leicht, weil man das so leicht ausdrucken kann, es gibt ja eigene Drucker dafür, das Foto des Kindes auszudrucken und auf den Garderobenplatz zu tun und darunter den Namen oder dazu den Namen, damit die Kinder sehr früh lernen, sich mit sich selbst zu assoziieren, also auch ihre Plätze zu erkennen. Und das ist eigentlich, auch das, würde ich sagen, ist eine Quatschdebatte, also eigentlich eine Nullgeschichte, weil ehrlich gesagt, wenn die Überschrift der Kronzeitung wäre, städtische Kindergärten sollen das Foto eines Kindes ausdrucken, anstatt Garderobensymbole zu verwenden, ich glaube, das wäre nicht so stark geklickt worden. Also das hat dann, und dann gab es dann die Korrektur irgendwo, dass das ja so gar nicht stimmt, Falter und Standard haben das auch richtig gestellt. Und wissen Sie, was passiert ist? Für Ihr bestes Detail daran. Diese Geschichte wurde allen Ernstes von der Bild-Zeitung übernommen. Und dann hat sich auch noch die Bild in Deutschland darüber ausgelassen, was in Wien jetzt los ist, was nicht einmal stimmt. Und in der Bild-Zeitung, weil besonders gut, gab es ein Online-Voting dazu. Also man konnte weiters abstimmen, dass so auch nicht passiert ist. Finde ich immer bemerkenswert. Also in der Kronenzeitung gab es dann irgendwo eine Korrektur, wo dann der zuständige Stadtrat vorkam. In der Bild-Zeitung habe ich das nicht mehr gesehen. Und das sagt für mich sowas aus. Warum? Weil dann verbringen Leute Zeit mit einer Thematik, die so nicht stimmt. Und das ist ja Zeit, die wir in andere Dinge investieren könnten. Und was ich besonders ärgerlich daran finde, Kindergärten sind ja eigentlich oder sollten auch ein großes Thema sein, weil in vielen Regionen gibt es Mängel an Kindergartenplätzen. Es gibt einen Personalengpass. Also da könnte man sehr viel Zeit mit Kindergarten verbringen. Wie können die Kindergärten auch eine Situation haben, wo sie leichter Personal finden? Aber stattdessen reden wir über solche Katsch-Debatten. Und ich glaube, dass wir als Demokratie schon ein ernsthaftes Problem haben, weil wir so viel Zeit in eher Nonsens-Diskussionen verbringen, wo man sich gut reinsteigern kann, aber eigentlich wird niemand schlauer. Okay, ein bisschen schlauer, ich weiß jetzt, was die pädagogische Auflage in Wien, in Wiener Kindergärten ist, aber nicht wirklich viel schlauer. Und auch beim Thema Fleisch essen ist das ein wichtiges gesellschaftliches Thema. Wie sollen wir uns ernähren? Was ist gut auch für den Planeten? Aber wir kommen nicht zu diesen ernsthaften Themen, weil wir vorher fünfmal abbiegen und über Quatschthemen diskutieren. Und darüber geht es in meinem Buch, um Methoden auch dieses zugespitzte Themen führen oder auch unfaire politische Argumentationsmuster. Und da habe ich jetzt drei Beispiele mitgebracht. Da geht es auch mehr in die harte politische Kommunikation, nämlich wie werden dann Debatten so zusätzlich emotionalisiert aufgeladen? Da muss ich sagen, manches ist auch einfach ganz trivial, das Stilmittel der Beleidigung. Aber da sagt man so schnell, natürlich ist das schlecht für eine Debatte, wenn viele Beleidigungen fallen. Aber ich finde interessant, wie heftig manche Beleidigungen sind und wie erfolgreich sie aber auch wirken können. Ich gebe Ihnen ein konkretes Beispiel. Donald Trump. Man kommt, wenn man Vortrag hält, über Mieter, die Verrohung, irgendwie nicht um Donald Trump vorbei, finde ich. Noch dazu, wo er jetzt schon wieder Präsident ist. Die Beleidigung ist ein funktionierendes Kommunikationsmittel. Das Ärgerliche ist ja, als Kinder lernen wir alle, man soll andere nicht beleidigen. Aber wenn ich mir die politische Debatte anschaue, wäre das nicht der Schluss, den ich daraus ziehe. Weil oft profitieren Leute sogar davon, dass sie beleidigen. Und da ist Donald Trump ein sehr deutliches Beispiel. In Österreich gibt es auch Beispiele dafür, aber Donald Trump ist das international klare Beispiel. Und das schaut jetzt kurios aus, aber ich erkläre, was Sie da sehen, weil es ist ein Beispiel einer Beleidigung seitens Donald Trump. Nämlich, Donald Trump hat ja schon so viel Arges gesagt, zum Beispiel über seine Herausforderin Kamala Harris, hat er zum Beispiel suggeriert, er hat einen Post geteilt, das suggerierte, sie hätte sich hochgeschlafen. Das ist schon so ein starker Untergriff, Wahnsinn. Oder auch, er hat sie als dumm dargestellt und als Kommunistin und was weiß ich. und als Kommunistin und was weiß ich. Aber bleiben wir bei dem Beispiel, das ist besonders heftig und das sagt bei Trump aus, wenn was für seine Verhältnisse heftig ist. Es ist so, ich erkläre es kurz, das stammt aus dem ersten Wahlkampf von ihm gegen Hillary Clinton. Da hat er mal behauptet, ich glaube es war so sinngemäß in die Richtung gehend, dass nach 9-11 Muslime auf den Straßen New Yorks gefeiert hätten. Und er hat dann als Beleg einen Artikel zitiert, nur der stand so nicht in dem Artikel. Und sogar einer der Autoren, der da mitgeschrieben hat, hat gesagt, er kann sich nicht auf seinen Artikel quasi zitieren, weil das steht da nicht drinnen, das haben sie nicht beobachtet. Und dieser Mann, dieser Journalist heißt Serge Kowalewski und der war für uns eigentlich nicht so relevant, nur der Serge Kowalewski ist nicht nur ein sehr bekannter Journalist oder erfolgreicher Journalist in den USA, der hat auch eine körperliche Behinderung bei der Hand. Also das ist, ich glaube, eine Gelenksteife, wenn ich es richtig in Erinnerung habe. Und als dann er gesagt hat, dass er sich quasi nicht von Trump hier als Beleg heranführen lassen wollte, hat Trump auf einer Bühne im Wahlkampf ihn nachgeäfft. Und hat seine körperliche Behinderung, hat er noch einmal übertrieben dargestellt und hat auch so den Eindruck gedacht, also als wüsste der Kowaleski nicht mehr, was er geschrieben hat. Also er hat ihn auch quasi noch einmal als quasi so inkompetent dargestellt, dass er selbst nicht weiß, was er früher mal geschrieben hat. Und das ist krass, weil das ist ein Ad hominem Argument. Das ist eine besondere Form der Beleidigung. Die Beleidigung kann nämlich mehrere Vorteile haben. Ein Vorteil ist, wenn man beleidigt, dann kriegt man viel Aufmerksamkeit. Also denken Sie nur, was aus dem letzten Wahlkampf in Österreich in Erinnerung ist. Also zum Beispiel, dass der Herr Kickl in einer Rede gesagt hat, dass er schon eine so lange Fahndungsliste hat. Sowas wird immer und immer wieder wiederholt. Also das heißt, ich kriege Aufmerksamkeit für besonders starke Tabubrüche. Aber hier, der Tabubruch, die Beleidigung bringt Aufmerksamkeit. Aber nicht nur das, ein Atrom in dem Argument lenkt von der Thematik ab. dass ein Atrom in dem Argument lenkt von der Thematik ab. Und er sagt, die Person, die beleidigt wird, der Serge Kowalewski, die müsste nicht zuhören, weil der weiß ja gar nicht, was er geschrieben hat. Und das finde ich interessant. Viele Beleidigungen haben eigentlich den Effekt, dass man dem eigenen Publikum sagt, ihr müsst diesen Leuten nicht zuhören. Ihr müsst ihnen nicht vertrauen, weil die sind korrekt, die sind korrupt oder zum Beispiel haben eine Behinderung. Also das heißt, ich lenke weg von der Sachfrage, ich attackiere die Person oder ich sage, das ist die Lügenpresse und dann verschließen sich die Ohren. Das sage ich einfach so. Das hat mir die Jennifer Mercier, das ist eine Rhetorikexpertin aus den USA, die ein ganzes Buch über die Trump-Rhetorik geschrieben hat, gesagt, indem er seinen Fans signalisiert, diese Leute müsst ihr nicht ernst nehmen, ihr müsst den Argumenten dieser Leute quasi kein Gehör schenken, hat er einen zusätzlichen Effekt durch die Beleidigung. Und das ist auch in Österreich oder im deutschsprachigen Raum der Fall. In der Corona-Debatte zum Beispiel gab es den Christian Drosten oder gibt es bis heute den sehr bekannten und auch anerkannten Virologen. Und ich würde sagen, dass manche Leute, die eher aus dem Corona-relativierenden Lager stammen, die haben medizinisch nicht so gut Argumente. Und auch da kommt dann das Atom in einem Argument, nämlich man geht nicht auf die Frage ein, wird das Virus übertragen, was bringt eine Impfung, Was sagen Medizinische Studien? Sondern man geht weg von der Sachfrage hin zur Person, die mit dem Thema assoziiert wird. Und in Deutschland hat das dann so ausgesehen oder im deutschsprachigen Raum. Trosten ist ein Betrüger? Und darunter steht zum Beispiel, es ist ein Telegram-Post, Dr. Christian Trosten ist heute der ganzen Welt bekannt. Doch wer ist diese kleine, unsichere, sich ständig widersprechende, unscheinbare Marionette? Ist nur ein Post von vielen, aber da wurde behauptet oder die Frage aufgeworfen, ist der Christian Drosten gar kein richtiger Doktor? Kurz gesagt, er ist ein richtiger Doktor, er ist auch Professor. Aber indem ich die Kompetenz oder die Redlichkeit einer Person in Abrede stelle, sage ich den Leuten, ihr müsst nie mehr zuhören. Und dann kann diese Person die besten Argumente, die stichhaltigsten Argumente bringen. Aber da wird nicht mehr zugehört. Und das ist übrigens auch eine Art, wie Medien kaputt gemacht werden. Indem man pauschal sagt, ihr müsst ihnen nichts mehr zuhören. Heißt nicht, dass Medien immer alles richtig machen, aber durch dieses Art Verträufeln wird ein Teil des Publikums davon weggebracht. Und da kommt gleich was Zweites dazu, nämlich das sind wir gegen die Argumentationsmuster. Und das heißt, es kommen hier Gruppendynamiken mit ins Spiel. Das Interessante ist, wir Menschen sind nämlich so starke Gruppentiere und ich gebe Ihnen ein harmloses oder so ein bisschen witziges Beispiel, wo man das merkt. In der Psychologie gibt es den Begriff Eigengruppe und Fremdgruppe. Also ganz auch ohne groß nachzudenken, ordnen wir Menschen uns ständig irgendwelchen Eigengruppen zu. Also wir sind heute die Eigengruppe derjenigen, die den Abend gemeinsam verbringen. Ich komme ursprünglich aus Graz. Wenn ich nach dem Zug durch Zufall neben einer Person, die auch aus Graz kommt, sitze, dann sind wir die Grazerin und die anderen sind halt irgendwelche anderen. Also das ist meistens auch so, dass die Eigengruppe gegenüber der Fremdgruppe, also den anderen, neutrale oder keine besonders, also einfach unterschiedliche Gefühle hat, mal leicht positiv, vielleicht auch mal leicht skeptisch. Problematisch ist, wie schnell wir solche Gruppengefühle bauen und jemand die auch aufladen kann. Und wie schnell diese Gruppengefühle entstehen, eine kleine Anekdote, ich finde sie nur sehr lustig, darum zeige ich sie immer her. Heston spielt darin einen Astronauten, der auf einem Planeten landet, wo intelligente Menschenaffen leben. Und er wird dann gefangen genommen und so weiter. Auf jeden Fall bei den Dreharbeiten dieses Films, da war es ja so, dass manche von den Schauspielern, Schauspielerinnen waren als Gorilla verkleidet. Andere waren als Orang-Utans verkleidet, andere als Schimpansen. Und dann haben aber alle Mittagspause gehabt und es gab für alle ein Essen. Und dann ist etwas eingetreten, das hat der Charlton Heston über Jahre hinweg in Interviews erzählt, weil er das anscheinend so fasziniert hat. Er hat gesagt, ohne dass den Leuten das angeordnet wurde, haben sich die Schauspieler und Schauspielerinnen, die Guariles gespielt haben, zusammengesetzt. Und die Schimpansen haben sich zusammengesetzt und die Orangutans haben sich zusammengesetzt. Aber das hat dir niemand gesagt. Man hat sofort diese Krückenbillchen gehabt. Und das ist ein harmloses Beispiel, weil die Orangutans hatten wahrscheinlich nicht das Gefühl, dass sie von den Gorillas unterdrückt werden und haben schon Rachepläne geschmiedet. Das Problem ist aber, gesellschaftlich, kommunikativ, kann ich sehr leicht so ein Gefühl von Gruppe aufbauen und dann das aufladen, indem die andere Gruppe mir angeblich was megnimmt oder mich bedroht. Und es ist nichts leichteres, als ein Gefühl von Feindseligkeit zu erzeugen, indem ich suggeriere, die Fremdgruppe, die anderen, die sind böse vor euch. Das kann übrigens auch mit Falschheiten erzeugt werden, also mit zum Beispiel angeblichen Sozialleistungen, die Geflüchtete bekommen, die gar nicht stimmen. Aber indem ich das Gefühl habe, die andere Gruppe nimmt mir viel weg, dann steigt diese Feindseligkeit. Und das ist halt leider, oder indem ich das Gefühl habe, die anderen wollen mir das Fleisch wegnehmen, meine gute Currywurst. Dann werden manche Leute auch ein bisschen feindselig. Das heißt, diese Gruppen für Elemente sind ein wichtiger Punkt. Also überall dort, wo sehr stark der Eindruck geweckt wird, die eine Gruppe ist bedroht durch die andere Gruppe, sollte man vorsichtig werden, ob es stimmt. Auch welche Lösungsvarianten vorgeschlagen werden. Das alles hat natürlich auch mit Wut zu tun. Und das Interessante ist, Wut ist eine effektive Emotion. Nicht die einzige effektive Emotion, aber eine. Und zwar, wenn Menschen wütend sind, dann werden leiten Sie das ein, zwei Freunden, Freundinnen weiter, aber wahrscheinlich schreiben Sie keinen Leserbrief. Manche Leute tun das, das ist sehr freundlich, aber wenn Sie wütend sind, kann es sein, dass Sie denken, jetzt schreibe ich keinen Leserbrief. Also Wut ist eine aktivierende Emotion und das zeigt sich immer wieder in Online-Untersuchungen oder Influencer, Influencerinnen haben dafür sogar einen eigenen Begriff, dass Wut sich rentiert, wenn man sie auslöst. Das heißt Ragebait. Und ich zeige Ihnen ein Beispiel her, das ist nicht politisch, veranschauliche das aber ein bisschen. Das ist jetzt ein ganz unpolitisches Beispiel, hat auch nichts mit der demokratischen Debatte oder so zu tun, aber mit Ragebait. Das ist der Ryan Golic, das ist so ein Influencer auf TikTok und der macht Videos, wo er oft über Kaffee redet oder über irgendwelche Themen. Und manchmal tut er so leicht wütendmachende Details einstreuen, wie zum Beispiel, er sagt Expresso statt Espresso. Und dann schreiben Leute wütend, das heißt aber Espresso. Und dazu muss man sagen, der Ryan Grawlick hat als Barista gearbeitet. Also der weiß, wie man Espresso ausspricht. Der macht das absichtlich. Und das ist auch so ein Video, da redet er irgendwas, ist gar nicht wichtig, aber derweil ist das so ein KitKat-Regel. Und ich glaube, die allermeisten Menschen essen ein KitKat-Regel so, man nimmt eine Rippe, bricht die runter, isst die, dann nimmt man die nächste Rippe und so weiter. Und der isst in diesem Video diesen KitKat-Regel und beißt einfach so hinein. Also mehrere Rippen auf einmal, wie man das sieht. Und die Leute drehen durch. Wirklich. Also ganz viele regen sich auf, wie das ist. Einer hat so in die Richtung geschrieben, wenn ich dich jemals sehe, wie du in der Öffentlichkeit einen KitKat-Riegel so isst, dann schubse ich dich vor einen Bus. Ich meine, als ob das eine angemessene Reaktion wäre auf sowas. Nur, das Krasse ist, dass das absichtliches Rage-Bad ist, dann schubse ich dich vor einen Bus. Ich meine, als ob das eine angemessene Reaktion wäre auf sowas. Nur, das Krasse ist, dass das absichtliches Ragebait ist, das hat man vielleicht, das verdächtigt man manchmal vielleicht oft, in dem Fall weiß man es, weil dieser Ryan Gawlik hat ein Interview gegeben und hat erklärt, dass er das absichtlich tut und seitdem er absichtlich Ragebait einschreitet, hat er erzählt, habe ich sich seine Interaktion verfünffacht. Und für Influencer, Influencerin kann das zum Beispiel heißen, mehr Geld. Oder in der Politik würde ich sagen, kann es heißen, mehr Stimmen oder zumindest mehr Sichtbarkeit. Und das heißt, es kann sich also orientieren, so ein Ragebait zu machen, weil ich die Aufmerksamkeit eher auf mich ziehe. Und da komme ich jetzt dann schon zum Schluss. Was können wir da tun? zu machen, weil ich die Aufmerksamkeit eher auf mich ziehe. Und da komme ich jetzt dann schon zum Schluss. Was können wir da tun? Ich möchte zumindest drei Anregungen geben. Ich habe ja drei Problemfelder aufgerissen und ich möchte drei Anregungen geben. Das erste ist Wut. Das Wichtige ist auch, Wut nicht zu verteufeln, weil Wut ist nicht unbedingt schlecht. Zum Beispiel Wut ist oft eine Reaktion auf einen erlebten Missstand, auf eine Ungerechtigkeit. Aber wenn Wut ausgelöst wird, glaube ich, ist immer die erste Frage zum Beispiel, stimmt das überhaupt, was ich da lese oder was ich daraus schlussfolgere? Also zum Beispiel, stimmt es, dass die Currywurst verboten wird? Wenn man zum Ergebnis Nein kommt, dann ist vielleicht die Wut auch nicht mehr so ganz gut gerechtfertigt. Aber es kann ja auch sein, wie dem in Österreich, würde ich sagen, dann ist vielleicht die Wut auch nicht mehr so ganz gut gerechtfertigt. Aber es kann ja auch sein, wie dem in Österreich, würde ich sagen, sehr oft passiert etwas Politisches und man ist zu Recht wütend. Also Wut ist auch oft ein Verteidigungsmechanismus. Wenn Frauen niemals wütend gewesen wären, hätten sie wohl kaum das Wahlrecht erkämpft. Aber gerade in Zeiten von digitalen Medien und auch einem sehr erhitzten normalen Medienapparat kann oft Wut einfach auch geschürt werden, um Klicks zu ernten oder um einfach so billige Debatten ständig zu lancieren. Und da ist, glaube ich, wichtig zu überlegen, wie reagiert man in so einer Phase. Und für mein Buch habe ich einen interessanten Aufsatz gefunden von Diane Grimes und Whitney Phillips. Das sind zwei Kommunikationswissenschaftlerinnen, und die verwenden darin den Begriff achtsam wütend sein. Also zum Beispiel, wenn einem etwas wütend macht, dass man zuerst mal schaut, würde ich sagen, stimmt das? Dass man dann auch schaut, wie wichtig ist mir das Thema? Will ich dem meine Aufmerksamkeit geben oder nicht? Wie will ich das tun? Und dass man selbst nicht übers Ziel hinausschießt, sich vielleicht zum Beispiel selbst im Ton vergreift. Und da geben sie ganz konkrete Tipps und ich gebe zwei von denen Tipps. Das erste ist, die nennen das ein Body Scan. Ich zeige das kurz her. Also das ist nur eine Bebilderung. Body Scan heißt, wenn ich merke, mich regt was auf oder mich irritiert etwas, mich beschäftigt etwas, dass ich in diesem Moment aber auch auf meinen Körper achte. Zum Beispiel ist meine Nackenmuskulatur total angespannt, habe ich vielleicht sogar die Hände schon geballt, meine Zähne irgendwie zusammengepresst. Das kann alles darauf hinweisen, dass ich jetzt sogar wütender bin, als mir bewusst ist und dass ich vielleicht, wenn ich jetzt reagiere, auch eskaliere. Also auf den Körper zu achten kann auch so ein Sicherheitsmechanismus sein. Und das Zweite finde ich ganz interessant. Also die Mehrtipps, aber ich zitiere die zwei. Das Zweite ist, auch sich die Menschlichkeit der anderen Personen vor Augen zu führen. Das heißt nicht, dass man verharmlosen muss, was die Person macht. Ich denke dazu schon an jemanden wie Donald Trump. Eine Gefahr ist oft, dass man sich dann auch die Realität schönreden beginnt oder das ausblenden will. Aber ich finde den Zugang interessant, durchaus ernst nehmen, wie sehr man manche politischen Vorschläge, manch ein Verhalten ablehnt, sich aber die Menschlichkeit der Person dahinter vor Augen zu führen, als dass ein Mensch mit einer Familie ist, mit Bedürfnissen, weil das die Chance erhöht, dass man selbst nicht im Blindenvot verfällt. Also dass man die Grenze beachtet, wo es zu viel wird. Und dieses Achtsam-Müden-Sein ist ein erster guter Start. Dann das Zweite ist, auf sich selbst zu achten. Das eine auf das Zweite ist, wie kann ich andere erreichen? Ich habe im Buch sehr viele Tipps auch für Gespräche, aber ich gebe ein Beispiel. An Empathie appellieren kann auch ein bisschen was bringen. Und zwar, da habe ich eine Studie im Buch von Dominik Hangartner, das ist ein Wissenschaftler aus der Schweiz. Der hat dort sich mit Hasskommentaren im Internet beschäftigt und hat die Zivilgesellschaft kontaktiert und gefragt, wenn ihr reagiert, also zurückschreibt auf Hasskommentare, welche Strategien wendet ihr an? Und die hat drei Reaktionsweisen getestet und ob die was bringen. Das eine war mit Humor reagieren. Das zweite war an Konsequenzen erinnern. Und das dritte war an Empathie gegenüber der Personengruppe, über die man da schreibt, erinnern. an Empathie gegenüber der Personengruppe, über die man da schreibt, erinnern. Und ich sage es gleich, der Humorzugang und auch dieses an Konsequenzen erinnern hat nicht sonderlich etwas bewirkt. Das war nicht so das Rätsel der Lösung laut dieser Untersuchung. Er hat es schon zweimal getestet. Aber das an Empathie appellieren hatte eine interessante Wirkung. Konkret wurde auf Twitter jetzt X getestet, wenn Leute was Rassistisches gepostet haben, dass sie zum Beispiel angeschrieben worden sind und geschrieben worden ist, stell dir vor, wie es dir gehen würde, wenn du selbst geflüchtet wärst, beispielsweise. Und nach dieser Intervention, nach diesem Appell an Empathie, haben in 8,4 Prozent der Fälle das Posting von der Person gelöscht. Also ich zeige Ihnen das kurz her. Also die Leute haben sich selbst wieder entfernt. Und das ist ganz wichtig, diese Zahl, finde ich, weil 8,4 Prozent, Sie sehen, das ist keine Mehrheit. Das ist nicht so ein Kniff und dann ist alles gut. Aber ich denke mir, in unserer oft heftigen Debattenkultur ist 8,4 Prozent besser als nichts. Und ich finde es auch deswegen interessant, weil mir geht es oft so, wenn ich sehr derbe Kommentare im Internet lese, da denkt man oft, da ist eh schon Hopfen und Malz verloren. Und das kann für manche zutreffen. Der Dominik in den Kartenkarten hat noch eine zweite Studie durchgeführt. Und da haben sie sich es nochmal genauer angeschaut. Und da haben sie angeschaut, bei wem bringt das alles überhaupt nichts. Und dass die Leute, die in einer Tour solche rassistischen Posts schreiben, da hat das nie was, da ist es einfach verpufft. Also es gibt wahrscheinlich eine User-Gruppe, da wird der Appell an Empathie nicht sonderlich effektiv sein, aber da gibt es auch andere. Und das ist so wichtig, weil im Buch habe ich auch den Begriff drin, ich habe ja Fremdgruppe erwähnt, der Fremdgruppen-Homogenität. Also wir glauben oft, dass die anderen alle so gleich sind. Und dass wir uns damit, glaube ich, aber auch uns die Chance nehmen, die anderen zu erreichen. Also zum Beispiel, wenn ich glaube, dass alle Menschen, die mal was Rassistisches im Internet geschrieben haben, gleich sind, dann nehme ich mir aber die Chance, jene zu erreichen, die irgendwie für Empathie noch zugänglich sind. Es ist kein Wundermittel, 8,4% ist wirklich keine große Zahl, aber es ist ein bisschen was. Und nur am Rande, es gibt dann eine andere Studie drin, die zeigt, dass rechtliche Konsequenzen bei Hasskommentaren auch was Positives bewirken können, also auch vielleicht, dass man zum Beispiel auf das Strafrecht achtet, funktionierende Behörden hat und so weiter. Kann man alles nachlesen. Letzter Vorschlag. Wenn man merkt, es ist ein erhitztes Thema, eine erhitzte Situation, viele Themen werden heftig diskutiert, man hat oft ein Gefühl von Spaltung bei manchen Sachen, ist auch die Frage, wie kann ich dann wieder versöhnlicher werden oder wie kann ich vielleicht auch ein besseres Klima herstellen? Und da hole ich ein bisschen aus. Die Frage ist auch, wie sehr das Appellieren an Gemeinsamkeiten, auch an gemeinsame Identitäten vielleicht auch wieder etwas Positives bewirten kann. Dazu gibt es unterschiedliche Untersuchungen, aber eine Untersuchung ist aus dem Thema Sport, also nicht Politik, sondern Sport, die ich sehr interessant finde, konkret Fußball. Weil Fußball löst ja auch manchmal Feindseligkeit aus, habe ich gehört. Also Fußball kann auch sehr emotional und hitzig diskutiert werden. Und die Frage ist, wie kann aber Gruppenzugehörigkeit auch wieder eine Lösung sein? Das ist sehr abstrakt, ich erkläre es gleich, worum es geht, zur Studie. Das ist eine Studie, die in Großbritannien durchgeführt wurde, von Mark Levin und Kollegen und Kolleginnen. Und da ging es eben um Fans von Manchester United, also dem weltberühmten Verein. Und es ist so, dass diese Fans, die wurden zur Uni eingeladen und die sind gesagt, die nehmen an einer Studie teil und zuerst in einem ersten Teil, in einem ersten Vorgang wurde die Grupptsgeläufe haben, gerade präsent im Denken. Und dann, solche Studien sind oft ziemlich gefernst, das heißt, vordergründig sollen die Leute irgendwas machen, aber in Wirklichkeit messen die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen ganz was anderes. Und diesen Männern, das waren alles männliche Fans, wurde gesagt, ja, für den zweiten Teil der Studie zeigen wir Ihnen einen Film und der ist im anderen Gebäude der Universität, wo der Projektor ist. Deshalb bitte rausgehen rüber und dann ist das dort. Also sind die Leute rausgegangen, sind kurz im Freien und während sie da drüber gehen, passiert bei allen das Gleiche. Ein Jogger läuft vorbei. Es schaut so aus, dass er hinfällt, sich verletzt und vielleicht Hilfe braucht. Und es wurde geschaut, helfen die Leute dem Jogger? Aber es gab verschiedene Szenarien. Ein Teil der Leute sah einen Jogger im Manchester United-Fan-Trikot. Ein Teil der Leute sah einen Jogger im FC Liverpool-Fan-Trikot. Das ist der große Rivale zu Manchester United. Und interessanterweise, beide haben so rote Farben, das wäre auch ganz witzig. Und die Kritikgruppe sah einen Jogger in einem No-Name-roten T-Shirt. Und vielleicht der einzige, was rausgekommen ist, ist ein bisschen tragisch. Es ist so, dass die Leute, deren Fanzugehörigkeit als Manchester United-Fan aktiviert worden war, die haben deutlich öfters dem Manchester United-Fan aktiviert worden war, die haben deutlich öfters dem Manchester United-Fan geholfen und deutlich seltener dem FC Liverpool-Fan oder dem Typ mit dem No-Name-Shirt. Aber hier auffühlen wir das eher traurig und ein bisschen motivierend, aber der Zugang war, man versucht dann auch was Zweites. Wieder wurden Manchester United-Fans eingeladen, andere Fans, Aber diesmal, und ein großer Teil der Studie war ziemlich ähnlich, aber diesmal wurde die größere Gruppenzugehörigkeit als Fußballfan aktiviert. Also warum man Fußballfan ist, warum man gerade diese Sportart mag. Also mit dem im Hinterkopf wurden dann die Leute zu einem anderen Raum geschickt sozusagen, sind wieder rausgegangen, wieder kam ein Jogger vorbei, wieder hat er sich scheinbar verletzt und so weiter. Okay, und jetzt ist das Bemerkenswerte, nun wurde gleich oft dem FC Liverpool-Fan geholfen. Also das heißt, die größere Gruppenzugehörigkeit hat dazu geführt, dass es mehr Hilfsbereitschaft auch gegenüber dem FC Liverpool-Fan gab. Und die Idee daraus ist, wenn man eine gemeinsame Gruppe hat und wenn man es schafft, solche größeren gemeinsamen Gruppen zu aktivieren, steigt vielleicht auch die Hilfsbereitschaft. Das Ganze ist halt ein Wermutstroffen gibt es. Der arme Typ im No-Name-Shirt, dem ist noch immer weniger geholfen worden. Also der war irgendwie in der Gruppe nicht mit drin und darum ist er da weniger, ist er oft allein liegen geblieben sozusagen. Und das ist also ein bisschen tragisch, weil man merkt, dass wir Menschen Gruppentiere sind. Und wenn wir jemanden zur Teil der Gruppe zählen, vielleicht zum Beispiel die Hilfsbereitschaft größer ist. Aber trotzdem kann man das dadurch positiv ableiten. Nämlich zum Beispiel in einem Land, ich würde daraus folgende, jetzt vielleicht eine weite Schlussfolgerung oder Hoffnung ziehen, nämlich in einem Land wie Österreich haben wir oft gemeinsame Gruppen. Man ist vielleicht gemeinsam Teil der Blasmusik oder man ist tatsächlich Fan des gleichen Fußballvereins. Oder man hat irgendwie die gleichen Kindheitsfilme im ORF gesehen, weil der ORF über Jahre die gleichen Filme und Serien gezeigt hat. Aber man hat immer wieder so Ähnlichkeiten, Gemeinsamkeiten. Und eine Chance ist schon, dass man wieder in der Rhetorik, auch wenn man mit Leuten diskutiert, zuerst einmal die Gemeinsamkeiten betont und nachher auf das Schwierigere eingeht. Also man kann mit solchen Zugängen es sich, glaube ich, ein Stück weit Schlusswort gewesen, aber leider. Leider. Vielen Dank. Wir wären vielleicht vom Ablauf her, damit Sie sich auskennen, ich werde ein paar Fragen noch stellen dürfen. Und dann machen wir auch noch eine ganz kurze Runde mit Ihnen, wo auch Sie Fragen stellen können. Sie wird unter Umständen ein bisschen kürzer, wie die, die oft im Wissensdom sind, das gewohnt sind. Eben weil wir haben einen längeren Vortrag gehabt, den wir alle sehr genossen haben. Vielen Dank nochmal dafür und ich stelle auf ein paar Fragen und wir müssen schon gegen 19.30 Uhr aufhören, weil die Frau Brotnig muss auch noch einen Zug erwischen und sie möchte dann natürlich auch signieren, weil sie haben ja auch schon viele Büsche gekauft. Damit wir da Zeit haben, müssen wir uns aber wirklich orientieren, dass man 19.30 Uhr diese Veranstaltung, den offiziellen Teil, abschließt, nur zum Prozedere und das heißt dann, Sie wissen, wenn ich Sie dann anschaue und sage, gibt es Fragen im Publikum, irgendeine Frage muss unbedingt gestellt werden, dann können Sie nicht warten und sich denken, ich mache die zweite oder dritte Runde, dann müssen Sie es so machen. Also, nur, dass wir die Spielregeln besprochen haben. Ich habe mir gedacht, beim Zuhören und auch beim Buchlesen, dass wenn einen diese Mechanismen oder auch diese Vorteile, die die Menschen haben mit Rage Bates oder eben mit dieses Wir gegen die anderen, die Politikerinnen und Politiker, wenn einem die bewusst werden, kann man sich ja wahrscheinlich auf einer höheren Ebene damit auch noch auseinandersetzen. Mir ist dann eingefallen, Jörg Haider war ja einer der Vorreiter, der da schon in den 90er Jahren mitgemacht hat mit diesem Sie sind gegen ihn, weil er für euch ist. Also der hat das ja quasi miterfunden offensichtlich, diesen Mechanismus, der jetzt eben auch von vielen anderen so weitergetragen wurde, eben mit dieser Wir-gegen-die-Logik zu arbeiten. Und eins schreiben Sie ja auch in Ihrem Buch, man kann es auch gut dafür nutzen, die Selbstkritik in den eigenen Reihen runterzufahren, dass das ja auch ein wichtiger Teil ist, oder? Genau, das finde ich nämlich sehr interessant. Also zuerst zu Jörg Haider. Das habe ich dann ins Buch nicht aufgenommen, das war in einer Frühversion drinnen. Also ich glaube, ich habe es in der Klassische, die Fremdgruppe wird so ein bisschen auch schon mal dämonisch dargestellt und der eigene Vertreter, angeblich Vertreter der Eigengruppe, wird nochmal auf ein Protest gestellt. Und das Spannende ist, das da habe ich nicht drin, dass Donald Trump, da gibt es so Tweets von ihm und Aussagen auf Rallies von ihm, die genau das Gleiche, also die so eine starke gleiche Richtung gehen, im Sinne von, ich werde juristisch verfolgt, weil ich als einziger für euch eintrete. Und wirklich das Jörg Haider-US-Äquivalent. Und zu dieser Frage, das ist eben, was ich daran sehr spannend finde, ich habe für das Buch auch mit Dominik Pecker gesprochen, das ist ein Psychologe, der sich sehr viel mit Gruppenphänomenen, Gruppendynamiken beschäftigt. Und die Sache ist auch, wenn ich will, dass die eigene Gruppe, dass die Eigengruppe gar nicht so sehr fragt, ist das sinnvoll, was wir machen, dann hilft es so stark, den Außenfeind zu betonen, also die Belagerung von außen. Und in dem Moment, wo dann jemand auch zum Beispiel, ich dichte das jetzt ein bisschen hinzu, in dem Moment, wo jemand ausschert und vielleicht anfängt, die eigenen Prinzipien oder die eigenen Verhaltensmuster in der Eigengruppe zu thematisieren, kann auch wieder passieren, dass die Person sofort der Gruppenstatus aberkannt wird und zum Teil in der Fremdgruppe gemacht wird. Und im Buch zitiere ich das auch, es ist ein sehr tolles Buch von Dominic Packer und J. von Babel namens The Power of Us. Und das deutet sehr stark in die Richtung darauf hin, wenn in einer Gruppe kein interner Widerspruch, keine interne Kritik mehr möglich ist, weil alles, was interne Kritik ist, ist sofort Teil des Feindes sozusagen, würde ich so interpretieren, dann sollte man sehr vorsichtig werden. Nämlich, ich glaube, wir müssen bei Kritik natürlich, ist sofort Teil des Feindes sozusagen, würde ich so interpretieren, dann sollte man sehr vorsichtig werden. Nämlich, ich glaube, wir müssen bei Kritik natürlich grundsätzlich immer fragen, ist es eine konstruktive Kritik, die ist auch oft unangenehm, fühlt sich nicht angenehm an, oder ist es eine quasi immutzerstörerische Kritik oder eine Kritik, die gar nicht auf gemeinsamen Werten aufbaut. Aber wenn eine Gruppe auch diese interne Kritik nicht hat oder nicht zulässt und stattdessen stark immer, wir können jetzt nicht darüber diskutieren, weil wir müssen über die Außenbetrogen reden, dann ist es eigentlich ein Alarmsignal, nämlich zum Beispiel, dass diese Gruppe keine Debatte zulässt über die Werte, die dort, über die Umgangsformen, die dort gepflegt werden. Und das kann uns ja alle auch, also auch die, die quasi sich auf der guten Seite des Tages oder der Macht zu befinden glauben. Dieser Appell geht ja an uns auch. Genau. Es gibt ja sehr viele Debatten, wie geht man mit dem zunehmenden Rechtsruck in Europa um, in vielen Ländern. Und da gibt es dann verschiedenste Zugänge. Aber es gibt manchmal auch diesen Zugang, dass man halt zu Recht, zu zurückhöbelt sozusagen, zurückbeleidigt. Ich habe auch schon Leute gelesen, die sagen, ja, das ist super, wenn Facebook immer mehr Beleidigungen zulässt, weil dann darf ich ja den Trump im Umkehrschluss beleidigen. Erstens, ich würde nicht immer darauf vertrauen, dass diese Postings dann alle stehen bleiben, bloß beleidigen. Erstens, ich würde nicht immer darauf vertrauen, dass diese Postings dann alle stehen bleiben, aber okay, worauf ich hinaus will ist, dann sind aber genau die falschen Schlüsse. Weil dann gehe ich eigentlich von Werten weg, glaube ich, die gerade den Nicht-Trump-Kurs auszeichnen, nämlich dass man Menschen möglichst würdevoll behandeln soll und ich mache es mir auch zu einfach. Und das meine ich, das passiert, glaube ich, überall dort, wo starke, also ich verstehe auch, aus welcher Überlegung das herauskommt. Es ist auch oft das Gefühl der Hilflosigkeit. Die Beleidigung kann ja auch eine Form der Hilflosigkeit sein, dass ich nicht mal mehr weiß, wie ich sonst noch reagieren kann. Aber dann habe ich eigentlich schon verloren, weil dann habe ich irgendwo meine Werte, dieses Respekt vor dem Umgang, würde ich jetzt zum Beispiel sagen, verlassen. Und worauf ich hinaus will ist, wenn dann so Diskussionen auch darüber diskutiert werden, wie soll zum Beispiel bei jenen, die dann rechtsrohkritisch sind, diskutiert werden, glaube ich lohnt es sich sehr wohl, auch kritisch innerhalb dieses Milieus zu diskutieren, welche Maßnahmen sind nicht gerecht, was ist zu der? Ich gebe ein Beispiel, wo es vielleicht konkreter ist, wo ich kein Fan war und weiterhin nicht bin. Bei der letzten schwarz-blauen Regierung unter Sebastian Kurz und Heinz-Christian Strache gab es ja einige im Internet, manche auch einzelne wenige Journalisten, Journalistinnen, die Sebastian Kurz und Heinz-Christian Strache als Basti und Bums bezeichnet haben. Und ich war da nie ein großer Fan davon, weil ich finde, man muss sich halt immer überlegen, wie würde ich denken, wenn ich einer Partei zum Beispiel denke, die ist ganz wählbar, wenn so über die gesprochen wird. Und wenn das eine Tonalität ist, die ich nicht wollen würde in die eine Richtung, dann ist das, finde ich, auch eine Tonalität, die ich nicht in die andere Richtung anwenden soll. Also passiv rein auf Michelle Obama, wenn sie ganz tief nach unten gehen, dann gehen wir nach oben. Also wir machen da nicht mit in dieser Art der Beleidigungen etc. Genau, also ich glaube auch, dass dieses nach unten gehen, wenn alle in ihrer Tonalität nach unten gehen, werden am Ende aber erst rechtlich jene, die sich durchsetzen, deren Markenkern dieser Untergriff ist. Weil ich glaube, es gibt ja noch eine Grenze. Ich glaube, dass nicht alle dann gleich stark nach unten gehen können. Und dann habe ich halt, je verrohter alle sprechen, desto mehr können sie jene durchsetzen, wo die Verrohung Teil des Gedankenguts schon ist. Also so eine USP, die kann man ja nicht abstreitig machen, weil da kommt man nicht hin und will man wahrscheinlich auch nicht hin. Ich glaube, man kann schon, was ich schon glaube, ist zum Beispiel, man kann schon überlegen, wie macht man seine Kritik leichter zugänglich? Also, dass man da auch durchaus zuspitzt oder dass man da durchaus auch, dass man es nicht zu sehr, man muss nicht verklausuliert sein oder man muss jetzt auch nicht irgendwie zum Beispiel jemanden über Gebühr loben oder so, sondern eher, zum Beispiel diese Beleidigung hat ja oft einen Vorteil, auch das versteht jeder. Also die Aussage, jemand ist korrupt oder dumm, da muss ich keine Sekunde darüber nachdenken, wie das zu bedeuten ist. Und ich glaube auch, was aber schon auch diese gewissen Mindeststandards waren, aber verständlich bleiben. Und diese Verständlichkeit ist vielleicht etwas, wo andere Parteien oft größere Hürden haben. schwierig und wenn man das quasi differenziert erklären will, dann wird es immer also das leichte wegschleudern von dem Argument ist einfacher, als wie es quasi elaboriert und differenziert auszudrücken. Genau, ich sage ein Thema, wo ich es vielleicht leichter formulieren kann, weil ich mich damit viel auseinandersetze. Das gleiche Problem haben Faktenchecks. Zum Beispiel, ich gebe ein Beispiel, Donald Trump hat neulich gesagt, dass er ein Mandat von der amerikanischen Bevölkerung hat, wie eines, das man so seit vielen Jahren nicht gesehen hat. Also er suggeriert damit, er hat so stark die Wahl gewonnen, dass das wirklich ein Ausnahme-Wahlergebnis war. Und das stimmt aber einfach nicht, weil ich glaube, es waren am Ende, ich will mir ein, so ungefähr zwei Millionen Stimmen in der Not zwischen ihm und Kamala Harris. Und das ist ein viel, viel weniger, als Biden vor Trump war. Also es war ein sehr enger Gewinn. Also er hat etwa in den entscheidenden Bundesstaaten gut die Wahlmänner erreicht, aber es war kein beeindruckender Sieg sozusagen auf seine Popular Vote. Und das heißt, das kommt aber sehr stark der erste Satz hin und die Aufklärung, da komme ich mit Zahlen,, ich brauche oft länger. Und da ist sinnvoll beim Faktencheck im ersten Satz die simpelst verständliche Botschaft zu bringen. Zum Beispiel, nein, Joe Biden hat einen viel größeren Wahlsieg als Donald Trump diesmal. Also ein sinnvoller Zugang. Dann darf man durchaus Sachen differenzieren, weil ein Teil des Publikums steigt nach der ersten Botschaft aus. Also das heißt, die Gefahr ist aber oft bei Leuten, die sehr differenziert diskutiert haben, zum Beispiel in der Wissenschaft, ist oft so, man muss zuerst die Komplexität bringen und dann nachher das Resümee. Und bis ich auf Resümee bin, haben ein Großteil des Publikums schon abgeschaltet. Also das heißt, das meine ich mit zugänglicher sein. Und auch im Politikstrecht, glaube ich, ist auch, wenn Parteien Angst haben, dass ihnen nachher was vorgeworfen wird, dann sind sie manchmal sehr verklausuliert. Und zum Beispiel im Populismus erhält man auch nicht immer alles ein, was man sagt, es ist, glaube ich, nur oft Wurscht, dass man nachher das nicht wieder teilt, das Geschäftsmittel. Dass man aber auch Dinge sagt, die man ja vielleicht so gar nicht meint. Also wenn Sie auch sagen, es geht darum, dass man Aufregung erzeugt, da sagt man explizit Dinge, die man wahrscheinlich gar nicht so meint oder gar nicht so einhalten will, oder? Ich weiß nicht, ob es dazu passt, aber ich habe ein ganz krasses Beispiel und ich bringe es aber im Vergleich. Aber ich habe ein ganz krasses Beispiel und ich bringe es aber gleich. Nämlich im Rechtspopulismus wird oft ein gezielter Tabubruch gebracht, um dann halbherzig zurückzurudern oder das zu leugnen, um einerseits den Tabubruch gemacht zu haben, aber immer noch anschlussfähig zu sein für Leute, die das nicht ganz so wollen. Und ich bringe jetzt eine Assoziation. Als neulich dieser Auftritt von Elon Musk war, beim Amtsantritt von Donald Trump, hat er ja eine Geste gemacht, die eigentlich wie der Hitlergruß ausschaut. Und es ist natürlich eine große Frage, wie sollen Medien darüber berichten? Und die Frage ist auch, kann es sein, dass Elon Musk unabsichtlich quasi den Hitlergruß gemacht hat? Und wir alle können nicht den Kopf von Elon Musk reinschauen. Ich finde es sehr interessant, aber ich kann es nicht. Und für mich ist dann aber Folgendes relevant, nämlich wenn da jemand eine Geste macht, die für mich wie der Hitlergruß ausschaut und ich glaube für sehr viele Menschen, wie reagiert er als nächstes? Und er hat in seiner ersten Reaktion darauf, ich habe jetzt nicht das genaue Wort dabei, aber er hat so geschrieben, sie sollen sich irgendwie geschicktere böse Tricks überlegen oder fiese Tricks, irgendwie so in die Richtung. Diese alle Hitler-Attacken sind so ermüdend oder irgendwie so in die Richtung oder abgegräßt und irgendwie so in die Richtung, diese alle Hitler-Attacken sind so ermüdend oder irgendwie so in die Richtung oder abgegräßt, irgendwie so in die Richtung hat er gepostet. Und das fand ich so bemerkenswert, weil was er designt nicht gemacht hat, ist zu sagen, ich distanziere mich vom Hitlergruß. Und vor allem ist wichtig zu verstehen, in den USA haben wirkliche Neonazis ihn gefeiert, haben das als Hitlergruß gesehen und haben ihn gefeiert. Und wenn ich, ich glaube nicht, dass mir versehentlich ein Hitlergruß passiert, aber ich versuche mich in die Situation hineinzufinden auf einer total wichtigen Bühne, passiert mir etwas, wie der Hitlergruß ausschaut und dann jubeln mir Neonazis zu. Und was ist meine erste Reaktion? Und meine erste Reaktion wäre zu sagen, ich will von diesem Lager keinen Zuspruch. Ich mache keinen Hitlergruß, das ist eine Hassgeste. Es tut mir leid, dass es so ausschaut. Und von wem ich schon überhaupt nicht verbunden werden möchte, sind Neonazis, die den Hitlergruß toll finden. Und nichts davon hat Elon Musk bis heute gemacht. Nein, er teilt lustige Fotos, wo man demokratische Politikerinnen winken sieht. gemacht. Nein, er teilt lustige Fotos, wo man demokratische Politikerinnen winken sieht, also Fotos, wo jemand so winkt und dann tut er so, als ob die auch einen Hitler groß machen würden. Und das ist einfach so, also das ist, da sind wir schon so auf so einem niedrigen Level der Argumentationsweise, dass ich das echt billig finde. Aber zu dem Drück, das war eine sehr lange Antwort, aber ein bisschen hat mich das an dem Begriff von Ruth Wodak, der wird genannt kalkulierte Ambulanz, und zwar man macht einen Tabubruch, dann wird man kritisiert, dann leugnet man, dass es ein Tabubruch war und hat aber die doppelte Profit, die doppelt bei den Fans, die gemäßigter sind, die können sagen, der Sack, das war das ja gar nicht. Und bei den Fans, die radikal sind, wird man genau dafür gefeiert. Und das finde ich, ich habe keine Ahnung, was in dem Elon Musk vorgeht, aber dieses Ambivalente sieht man da drin, weil er möchte sich weiterhin von Fans feiern lassen, die nicht den Hittergruß mögen, aber er lässt sich offensichtlich auch von Fans feiern, die den Hitlergruß toll finden. Ja, und gleichzeitig kommt er ja in vielen, vielen Medien vor. Das kommt er dann noch dazu. Das heißt, er kann seine Bekanntheit noch weiter steigern, ob das überhaupt möglich ist. Vielleicht meine letzte Frage, und dann kommen Sie dran, ist noch dieses von Journalistinnen und Journalisten hört man oft, wir sollen nicht über jedes Stöckchen springen, dass uns Trump oder wer auch immer von diesen Meistern des Hasses innen werfen. Also Sie sollen da nicht drüber springen. Welchen Rat hätten Sie an die mediale Berichterstattung in solchen Dingen? Ich finde das eine unglaublich schwierige Frage, weil ich auch zustimme. Den Satz, man soll nicht über jedes Stöckchen springen, unterschreibe ich. Ich glaube, es ist nur ein riesiges Streitthema, ab wann ist jedes Stöckchen springen, unterschreibe ich. Ich glaube, es ist nur ein riesiges Streitthema, ab wann ist das Stöckchen so groß, dass man drüber springen muss. Und zum Beispiel, es war in der ersten Reaktion, ich glaube bei Elon Musk, gab es diese Aussage, es gab auch Aussagen, man soll nicht das Video von ihm teilen, wo er den Hits da groß macht. Und da bin ich sehr skeptisch, weil ich glaube, das müssen Leute gesehen haben. Wenn ich das nur so als Beschreibung sehe, denke ich mir, vielleicht war es gar nicht so. Aber wenn ich das ganze Video sehe, sehe ich den Ablauf. Also das kann man dann wirklich streiten. Da gab es schon diese Sichtweise. Und ich bin, ich persönlich, das ist, glaube ich, da muss man im Einzelfall immer, als ich das ganz konkret anschaue, aber ich persönlich bin auf der Meinung, Einzelfall immer, also ich ganz konkret, aber ich persönlich bin auf der Meinung, wenn ein Tabubruch so eklatant ist oder für einen großen Teil der Leute auch nachvollziehbar, dass das nicht geht, dann soll man ihn ansprechen, damit Leute gewarnt sind. Also gerade dort, wo Leute leicht verstehen, dass man das nicht tun sollte, finde ich, sollte man es thematisieren. Und vor allem, das Wichtigste ist aber, wenn ich den Tabubruch thematisiere, soll ich immer einordnen, was passiert. Weil das Problem ist, es gibt auch eine Form der Berichterstattung, die mehr so auf Klicks ausgerichtet ist, im Sinne von der nächste Schocksaga von XYZ. Und dann wird aber nicht gesagt, wie ist das zu bewerten oder welches Kalkül könnte dahinter verfolgt werden. Und das ist dann wenig. Ich glaube, es wird am Ende immer eine Streitfrage sein, wie thematisiere ich Dinge am klügsten. Im Buch habe ich übrigens von dem Herrn Esser in der Schweiz sieben Empfehlungen oder er nennt es, glaube ich, Gedankenanstöße für Medien im Umgang mit Rechtspolismus. Und da geht es auch um diese Frage, das Erste ist zum Beispiel, die eigene Rolle in der Demokratie zu erklären. Ist man nur Überbringer, Überbringerin der Botschaft oder will man auch demokratische Werte verteidigen? Und egal, wie ich das als Medium sehe, das auch nach außen transparent machen. Oder zum Beispiel alle Parteien, wenn Regelverstöße stattfinden, bei allen Parteien gleich darüber berichten. Oder eben, dass man auch die medialen Strategien offenlegt. Also, dass man erklärt, warum gewisse Tabubrüche passieren, würde ich jetzt sagen. Also, das heißt, diese sieben Gedankenanstöße, wenn ich sind dann oft so ein guter Moment in der Redaktion, zum Beispiel in der Redaktionssitzung, zu überlegen, diese sieben Punkte haben auch ein bisschen eine Orientierung oder nicht. Ist auch kein perfektes Werkzeug, aber in dem Moment, wo eine Redaktion über so etwas nachdenken beginnt, glaube ich, ist sie oft schon weiter, als wenn es nur darum geht, hey, da ist wieder etwas passiert und das müssen wir online stellen. und sich seiner Rolle auch bewusst zu werden. Also durch das ganze Buch quasi lernt man auch so ganz viel, sich immer wieder auf diese Meta-Ebene zu begeben und einfach drauf zu schauen und einfach zu sehen, was macht das mit mir selbst und was macht es mit dem System grundsätzlich. Ich möchte nur für alle, die sich interessieren, einfach auch nur sagen, es ist ganz viel drin über das Thema Empathie und auch Tipps. Es gibt so einen Videovorschlag, den sie auch angeben, wo es darum geht, dass sich jemand von Tür zu Tür geht und mit den Leuten in Kontakt kommt, wo es um diese Transpersonenrechte geht und wo man dann sieht, wo eine Person ganz langsam in langsamen Schritten hingeführt wird, dass sie von Beginn weg eigentlich sagt, nein, ich will das nicht, dass die die haben, weil da gibt es gegen die Kinder irgendwas und am Schluss sagt sie, ja, aber eigentlich, das stimmt, warum sollen die nicht dieselben Rechte haben? Aber das ist alles ein sehr mühsamer und sehr langer Prozess, aber es geht, das sieht man in dem Buch und da gibt es ganz viele Hinweise und ganz viele Tipps dazu, das vielleicht nur vorab noch für Sie. Und jetzt würde ich einfach bitten, die Hand zu heben. Ich will jetzt einmal einfach drei oder vier Wortmeldungen sammeln oder Fragen sammeln. Da gibt es schon die erste von Ihnen und ein Mikrofon bringt die Frau Fischer. Vielleicht stellen Sie sich kurz mit Namen vor, damit wir wissen, an wen wir uns dann wenden können, wenn wir die Frage beantworten. Bitteschön. Mein Name ist Sperl. Ich habe keine Frage, sondern nur einen kurzen Kommentar. Aus Ihrer ganzen Schilderung tritt hervor, dass primitive und niveauarme Medien sehr gut ankommen und die arbeiten eben mit primitiven Emotionen und werden dann geklickt und kommentiert und die Leute geraten in Rage. Die richtige Methode wäre doch einfach, das alles zu ignorieren. Es zwingt mich keiner, dass ich eine Bild-Zeitung kaufe. Ich habe noch nie eine gekauft. Es zwingt mich keiner, dass ich diese Gratis-Zeitungen nehme. Ich nehme sie nicht. Und ich kümmere mich einfach nicht um solche Kommentare und so. Und schon wäre das Geschäftsmodell geschwächt. Aber das ist ein gesellschaftliches Problem. Die Decke der Zivilisation in unserer Gesellschaft ist leider ziemlich dünn, wie man schon jahrzehntelang bemerkt. Aber was auch noch schlimm ist, dass die Politik, und wenn hier der zweite Landtagspräsident sitzt, kann ich das adressieren, dass die Politik seit Jahr und Tag in Österreich genau die niveauarmen Medien mit der meisten Geld fördert. Die letzte schwarz-grüne Regierung hat versucht, irgendwelche Qualitätskriterien auch einzuführen, aber das ist auch noch nicht umgesetzt. Und das ist traurig von Seiten der Politik, dass sie das durch Geld befeuert, weil sie damit Wählerstimmen kaufen will. Das wäre es. Okay, das war keine Frage, das war ein Statement. Die nächste Frage gibt es schon jemanden, der diese stellen will. Okay, daher ganz vorne. Wenn Leute, die in der Öffentlichkeit stehen, Posts absetzen, wie weit machen das die Leute noch selber oder stecken da Agenturen oder kluge Leute dahinter? Ähnlich wie bei einem Schachspiel, was will ich mit diesen Meinungen haben? Ich meine also die PR-Postings, die von politischen Politikerinnen und Politikern abgesetzt werden. Gibt es noch eine Frage, die wir noch anhängen? Nein? Dann beantworten wir die gleich. Ja, ich gehe auf beides ein. Ich finde, dieser Aspekt des Medienkonsums, tatsächlich ist es ein sinnvoller Zugang, nämlich, dass ich sehr stark darauf achte, einfach generell, jeder Mensch hat nur begrenzte Zeit zur Verfügung. Und es gibt ja auch den Begriff der Aufmerksamkeitsökonomie, also dass eine der wichtigsten Währungen unserer Zeit eigentlich die eigene Aufmerksamkeit ist. Und eine Reaktionsweise kann sein, dass ich sehr achtsam mit der eigenen Zeit und Energie umgehe, also überlege, wo ist die gut investiert. Und dass ich zum Beispiel, für manche kann es Boulevardlesen gut investiert sein, nämlich dass ich weiß, was gesellschaftlich gerade, also mehr so als Beobachtung sozusagen, als professionelles Verstehen von Debatten, die angezeichnet werden. Wenn ich aber Boulevard lese, um mich stellig in Rage selbst reinzuversetzen, dann ist die Frage, bin ich gerade quasi Getriebene dieser Aufregungslogik. Also das heißt, dass ich eher vielleicht überlege, dort wo ich merke, ich habe das im Buch als Tipp, eher dort wo vielleicht mal unaufgeregter, langsamer, tiefgründiger berichtet wird, das kann ein persönlicher Zugang sein. drin sind, der sehr emotional und oft auch sehr zugespitzt ist, habe ich eine Gesamtdebatte, die mit davon beeinflusst ist. Und da kann ich versuchen, in meinem Umfeld zum Beispiel, Leute, wo ich weiß, die lesen alles Mögliche, dass ich ab und zu sehr sachte überlege, was ist ein gut geschriebener, leicht zugänglicher Inhalt und auch aktiv versuche in meinem Umfeld, dort wo es wirklich lesenswert ist, auf diese Texte hinweisen. Also dass ich das auch versuche, so ein bisschen durch Hörensagen zu verbessern. Und ich habe jetzt in den letzten Monaten sehr viele Texte gelesen. In den USA sind bei einigen die Nerven natürlich ziemlich blank. Aber auch, was könnte dann die Zivilgesellschaft tun? Und ich finde, dieser Zugang, hochwertigen Journalismus zu teilen und verbreitern, das ist etwas, das ich tun kann. Wir tun das, viele von uns tun das ohnehin. Aber dass ich manchmal gerade, ich meine, ich habe mir wirklich so gedacht, ich ärgere mich für irgendwas und ich denke mir, soll ich dazu posten? Und ich habe mich manchmal schon wirklich gebremst und dann so, nein, ich suche mir jetzt irgendwas raus, wo ich finde, das sind fünf Minuten, die sind gut investiert. Also ich schreibe da nicht immer dazu, weil ich mich jetzt gerade über das geärgert habe, sondernder verteilt an Medien, sei es über Förderung oder Inserate, führt dazu, dass das Boulevard überdurchschnittlich gefördert wird. Und selbstverständlich muss man das demokratiepolitisch sich kritisch ansehen. die wir voraussichtlich erhalten, kann sich das noch einmal zuspitzen, weil zum Beispiel unter der letzten FPÖ-Mitregierung, und da war es nicht die Kanzlerpartei, sind schon, ich glaube zum Beispiel der Wochenblick, die damals rechte Zeitung aus Oberösterreich hat, glaube ich, Inserate bekommen aus dem Innenministerium, wenn ich mich recht erinnere, wer war damals Innenminister? Auf jeden Fall. Das heißt, da gibt es eher sogar die Chance, dass das noch einmal eine eigene Dynamik annimmt, die man unter anderem in der Regierungskonstellation so gar nicht hätte. Also ja, das ist ein valider Punkt. Und zu dieser Frage mit den Posten, das ist eine gute Frage. In der Politik gibt es eine Mischung, dass bei den meisten Parteien das ein Social Media Team ist. Und dann kann aber auch sein, dass mancher Politiker in der Haast selbst was schreibt und sein Social-Media-Team nachher durchdreht, was für Kommentare sie ernten nach dem Posting. Und dann zum professionellen Feld, was so je prom ist oder ich denke es an so berühmte Persönlichkeiten betrifft, das weiß ich nicht, inwieweit die wirklich auch schon so PR-Teams dahinter haben. Es kann aber auch oft sein, dass manche Leute gar kein PR-Team brauchen, sondern so ein Händchen haben für Eskalation. Also zum Beispiel Elon Musk, ich habe keine Ahnung, kann sein, dass da Leute hat ihm zuarbeiten. Manche Leute sind aber auch geborene Trolle. Damit meine ich, dass sie extrem gut darin sind, irgendwas zu schreiben, was Leute auf die Palme bringt. Und ich bin das gar nicht so, glaube ich. Ich habe einen Kumpel, in dem scherze ich oft, wie schreibt man ein Prost, das garantiert alle aufregt. Und ich bin ganz schlecht, lustigerweise, drin. Also nicht so mein, und er kann das immer. Also wissen Sie, das ist so eine leichte Formulierung, wo alle schon so richtig fuchsig werden. Das ist eine Kunst und es kann sein, dass manche sich dafür zusätzliche Beratung holen. Ich würde aber davon ausgehen, dass manche Leute, die immer mit solchen Postings auffallen, dass es tatsächlich deren Wesensmerkmal ist, dass sie den Eklat gut kommen. Ja, aber das muss Donald Trump sein, weil das kann gar nicht, also Donald Trump muss nur, also. Als Grabmesser würde ich halt oft dem, wenn jemand auf der Bühne es schafft so zu sein, würde ich sagen, das ist Athen wahrscheinlich auch im Online-Schaft sozusagen. Aber nur ganz kurz, ich bin wirklich schlecht im Troll-Kommentare schreiben. Man muss nicht alles können. Ja, aber ich habe vor Jahren mal versucht, ein Buch, ein Beispiel für ein Troll-Kommentar zu erfinden und ich war wirklich schlecht. Aber ja, ich lasse es jetzt bei dabei. Dokumentar zu erfinden und ich war wirklich schlecht. Aber ja, ich lasse es jetzt bei dabei. Wenn es jetzt nicht noch ad hoc eine Wortmeldung gibt, ich frage trotzdem noch mal ganz kurz meine Frage. Vielleicht erklären Sie auch noch das Thema False Polarization, weil ich glaube schon, dass es wichtig ist, dass man das noch thematisiert und dass die Menschen das auch in dem Kopf haben. Ganz schnell. Ein Teil des Problems ist auch, darum sage ich meistens, dass sich etwas polarisiert anfühlt oder wir polarisierte Themen haben, weil ganz wichtig ist, Österreich ist noch nicht so heftig wie die USA. Ich habe mit Herrn Wagner gesprochen, das ist ein Politikwissenschaftler der Universität Wien, und der forscht zu Polarisierung. Also Polarisierung bedeutet, wenn die Gefühle zu meiner eigenen Gruppe, meinem eigenen politischen Lager, wenn die Gefühle zum anderen politischen Lager sehr weit, sehr distanziert und sehr negativ zueinander sind. Und in den USA ist eine starke gesellschaftliche Polarisierung messbar, also wie republikanische Wähler, Wählerinnen über die andere Seite denken und umgekehrt. Und in Österreich kann man nicht so pauschal sagen, dass wir so polarisiert sind, Also wie republikanische Wähler, Wählerinnen über die andere Seite denken und umgekehrt. Und in Österreich kann man nicht so pauschal sagen, dass wir so polarisiert sind. Aber man kann sagen, dass wir themenbezogen polarisiert sind. Migration ist ein stark polarisierendes Thema. Ich glaube, ich überrasche jetzt niemanden. Oder in der Corona-Zeit war die Frage, wie denkt man über Impfungen stark polarisiert. Und das heißt, das ist aber auch irgendwo eine gute Nachricht, weil verglichen mit den USA es noch viel gibt, auf dem man aufbauen kann. Und dass die Zerrüttung nicht so stark ist wie anderswo, also dass man da vielleicht auch manchmal kommunikative Möglichkeiten hat, noch eher auf andere zuzugehen. Plus möchte ich ergänzen, ein Vorteil in Österreich ist nämlich auch, dass wir ein Mehrparteien-System haben. Und in einem Mehrparteien-System kann man sich oft über unterschiedliche Leute aufregen. In einem Zweitparteien-System ist es immer so leicht, quasi sich über die anderen aufzuregen. Also gibt es auch ein paar, und wir haben einen öffentlich-rechtlichen Rundfunk und so weiter, es gibt ein paar Vorteile, die wir in Österreich haben zu noch polarisierteren Ländern wie die USA beispielsweise. Und weil es ja auch so ist, dass die Kommentare im Internet, auf Social Media, das ist ja quasi nicht gleich verteilt, sondern sie werden von viel weniger Leuten, wird viel mehr produziert, oder? Genau, dann sage ich einen Zahl noch dazu, das habe ich in mehreren Sachen im Buch, aber eine Zahl, was man online liest, weil Leute lesen oft Zeitungspostings oder Social Media, so krass sind die Leute, so heftig, tickt das Volk, denkt das Volk. Und das, was sie online ist, ist natürlich nicht das Volk. Es ist nicht nur ein Spiegel, es ist ein Zerspiegel. Und nehmen wir nur TikTok, da gibt es eine Auswertung, das Pew Research Center für die USA, für Erwachsene in den USA, ist eine gute Auswertung. Da hat sich gezeigt, dass das aktivste Fünftel, also 20 Prozent, 98 Prozent der verfügbaren Videos erstellt. Und das heißt, also alles, was man sieht, kommt eigentlich nur von so 20 Prozent. Und das hilft mir dann immer wieder, was ich da sehe, ist überhaupt nicht der Zustand der Bevölkerung, sondern es sind eher die, die besonders mitteilungsfreudig sind. So, eine Frage noch. Ja, David Schwindlberger, das passt eigentlich sehr gut zu meiner Frage oder einem Aspekt, den ich einwerfen möchte, dass die meisten Menschen, glaube ich, heutzutage Inhalte nur konsumieren und eben nicht teilnehmen an den Debatten im Internet. Wir wissen, dass unser Medienkonsum in der heutigen Zeit süchtig macht, dass das Auswirkungen auf die Dopaminausschüttung hat. Und jetzt mein Gedanke dazu, dass das ähnlich wie andere Süchte einfach Stress auslöst, dieser übertriebene Medienkonsum und der Stress dann zu einer Enthemmung führt und dann auch eben zu einer Verrohung, wie Sie es beschreiben. Das heißt, ein Zugang damit umzugehen, wäre auch eben mit dem Medienkonsum als Suchtmittel, das stärker zu thematisieren und das auch klar zu machen, dass die Inhalte, die konsumiert werden, ja oft einfach nur so gestaltet sind, damit man möglichst lang auf dem Bildschirm starrt und das ja gar keinen tieferen Sinn hat. Dankeschön. Ja, super. Jetzt passt nämlich auch dazu, was ich noch gar nicht angerissen habe, was im Buch aber auch drin ist, nämlich, es stimmt, dass die meisten ein passives Nutzungsverhalten haben. Und da ist aber immer die Frage, wie geht es mir, wenn ich manche Medien konsumiere? Das heißt, es kann sein, dass ich eben Online-Medien lese und bin ich nachher, fühle ich mich wirklich informiert oder fühle ich mich nur aufgebühlt oder auf Social Media? Zum Beispiel ist eine gute Übung, wenn ich, sagen wir, 30 Minuten in der App war und dann mache ich sie zu, in sich selbst hineinzuhorchen, geht es mir besser oder schlechter. Und wenn es mir schlechter geht, weil ich zum Beispiel so viel Belastendes gesehen habe oder weil ich das Gefühl habe, andere haben ein viel erfolgreicheres Leben als ich, dann ist es eher ein Warnsignal. Frage von Abhängigkeit, dieses ständig angefixt werden von der App, das ist auch drin. Und da finde ich, ist ein Punkt, den ich sehr interessant da dieses Hinterfragen, will ich dort meine Zeit investieren? Und ich habe im Buch eben das drin, das glaube ich nenne Georg im Buch, das ist nicht sein echter Name, ein User hat mir erzählt, er hat gemerkt, dass er so viel Zeit auf Facebook verbleiben wird und dass er sich dauernd die wütenden Debatten sucht. Also der ist selbst schwul und der liest aber alles Mögliche. Er hat auf Facebook lange oft zu Krival-Debatten und zu verschiedensten Themen, aber auch so LGBT-Themen gelesen. Und er hat dann oft vom Schlafen so richtig viel Zeit einfach verschwendet. Und er hat dann immer auch gemerkt, dass es sein kann, dass es ihm auch etwas gibt, weil er sich dann natürlich besser fühlt, weil er denkt, er regt sich auf. Er findet, es bestärkt ihn in seiner eigenen Meinung. Aber er war unglücklich, wie viel Zeit er verschwendet. Und er hat dann tatsächlich diese One-Sec-App genutzt, so bin ich drauf gekommen. Aber ich finde, das ist zwar ein wichtiger Punkt, nämlich dieses, ich glaube, eine große Medienkompetenz in heutigen Zeiten ist, beim Medienkonsum sehr stark in sich hineinhorchen zu lernen und zu überlegen, erstens, tut mir das emotional und intellektuell gut oder schlecht? Und wenn ich merke, dass ich zu viel Zeit verbringe, kann ich Ansatzmöglichkeiten entwickeln. Und eine ist diese App. Und eine andere ist aber auch strategischer Medienkonsum, dass ich sage, ich nutze durchaus Apps oder ich nutze sie gar nicht mehr. Aber ich kann jetzt zum Beispiel sagen, ich nutze jetzt fünfte Minuten Instagram, aber ich gehe mit einem Ziel rein, zum Beispiel gute Kochvideos zu suchen. Und ich suche gezielt Accounts, auf die Kochvideos liefern, indem ich mich öfter erst zwinge, strategisch zu nutzen, mir vielleicht sogar einen Handy-Timer stelle nach 15 Minuten, kann man manchmal so ein bisschen das eigene Mediennutzungsverhalten einschränken. Und das ist eine ganz wichtige Fähigkeit in heutigen Zeiten. Einfach das Bewusstsein aufzuhaben es ist ein Medium, mit dessen Umgang wir ja alle, die meisten von uns ja nicht aufgewachsen sind und es ist einfach was man lernen muss, aber was einfach konzipiert ist dazu, uns zu verführen und immer mehr zu konsumieren und einfach dieses Wissen, nicht wir sind schwach, sondern diese Instrumente sind sehr stark und da muss man sich ja Zusatzinstrumente suchen, um einfach diese starke Wirkung auch wieder zu reduzieren. gut an. Offline kriegen wir oft nicht sofort ein Gefällt mir Daumen hoch von Kollegen, von Kolleginnen. Das heißt, diese Apps sind extra so konzipiert. Oder es gibt ja das, das nennt sich Infinite Scroll. Das heißt, ihr kennt das, die scrollen nachher und es kaut aus, als ob irgendwas Neues käme. Da kommt irgendwie nichts Neues, aber es geht nur darum, dass sie bloß nie auf die Idee kommen, was anderes zu tun. Oder eine Sache ist auch, die Apps profitieren davon, dass sie das Gefühl haben, ihre Freunde, Freundinnen tun das alle auch, aber in ihrem Feed sehen sie ja nur die Leute, die Apps profitieren davon, dass sie das Gefühl haben, ihre Freunde, Freundinnen tun das alle auch, aber in ihrem Feed sehen sie ja nur die Leute, die aktiv posten. Die App zeigt nicht an. Hubert postet schon seit sieben Monaten nicht mehr, weil er die App blöd findet. Sie sehen immer nur die, die aktiv diskutieren. Und mit solchen psychologischen Tricks wird ein Verhalten nahegelegt, die oft eigentlich im Kontrast zu den eigenen tatsächlichen Interessen steht. Und darum ist, glaube ich, je mehr ich diese Tricks kenne, das ist diese technischen Tricks, ebenso wie die rhetorischen Tricks, mein Ansatz ist oft, je mehr ich solche Tricks kenne, das Wissen darüber hilft schon ein bisschen, weil ich dann oft merke, in welche Falle ich gerade tappe und mich dann vielleicht auch am Anfang entscheide, nicht mehr in die Falle zu tappen. Genau. Und der heutige Abend hat dazu beigetragen, dass wir hoffentlich bald alle nicht mehr in diese vielen, vielen Fallen tappen. Einerseits, wie diese Apps mit uns umgehen, aber andererseits auch diese rhetorischen Fallen, Wut, wir gegen die anderen, all diese Dinge, die sie uns heute dargebracht haben. Ich empfehle ihnen sehr dieses Buch, sie haben es gemerkt. Wir haben ja heute noch sogar bekommen ein kleines Geschenk, weil es halt gibt ja noch eine Verlosung. Und dafür und für das quasi letzte Wort des heutigen Abends bitte ich zu mir die Geschäftsführerin des Ökosozialen Forums vor, Anne Pichler. Vielen Dank. Mir bleibt jetzt nur mehr die ehrenvolle Aufgabe, mich zu bedanken bei Ihnen, dass Sie heute zu unserer Veranstaltung gekommen sind. Wir sind voll. Wir haben vor einer Woche schon, waren wir total ausgebucht, was uns sehr freut. Und deshalb haben wir heute aber trotzdem andere auch noch Platz gefunden, weil ein paar nicht gekommen sind. sehr erfreut und deshalb haben wir heute aber trotzdem andere auch noch Platz gefunden, weil ein paar auch nicht gekommen sind. Vielen, vielen Dank fürs Kommen mit Ihrer Anmeldung und mit dem Hackerl-Setzen, dass Sie einverstanden sind, dass Sie auch weitere Informationen von uns bekommen wollen. Haben wir jetzt eine Gemeinsamkeit? Sie sind jetzt ein Teil unserer Gruppe. Das freut uns und damit werden Sie auch über die künftigen Veranstaltungen sehr gerne informiert. Herzlichen Dank, kommen Sie gut nach Hause. Vielen Dank. Thank you.