Und die internationale Solidarität! Warum bist du heute hier auf der Demo gegen den Burschenbundball? Weil mich alles ein wenig aufregt und ich habe das Gefühl mit einer Demo, da bringe ich vielleicht ein bisschen was weiter. Mein Wunsch war, dass einfach das KfB in die Regierung kommt, auch weil mir das selber ganz viel Angst macht. Wenn dann die Regierung zustande kommt, dann muss man trotzdem weiter da und weiter Aktivismus dafür betreiben, dass das trotz der Regierung nicht komplett ausartet. Die deutsche Burschenschaft! Rassismus, Sexismus, Dekarismus! Es ist schon ein bisschen eine bedrückende Stimmung, vor allem wenn man halt jetzt in den vergangenen 10 Tagen gesehen hat, mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit, lang und hart erkämpfte Rechte einfach mit einem Federstreich wieder genullt werden. Und das ist bei uns sicherlich auch kein Ding der Unmöglichkeit. Es ist nur eine Frage von politischem Willen. Und dem müssen wir Ausdruck verleihen, dass das nicht unser politischer Wille ist. Warum willst du heute auf der Demo gegen den Burschenbundball teilnehmen? Weil ich Geschichtsunterricht gehabt habe und ich finde, dass sich die Geschichte einfach wiederholt. Und ich finde, dass man dafür aufrechtstellen muss, dass das nicht nur mehr passiert. Ich bin ziemlich viel gegen die Sachen, die gerade passieren, zum Beispiel das mit den Pensionen und die ganzen Geschichten. Und ich bin selber im Sozialbereich und deswegen würde ich gerne, dass der Bereich auch mehr unterstützt wird einfach. Ich bin nur mitten in der Ausbildung und das macht mir schon Sorgen einfach, wenn ich weiß, dass mein Job in Zukunft nicht mehr unterstützt wird und dass wir einfach immer weniger Leute werden aufgrund von Bezahlung und anderen Geschichten. Und das macht mir dann schon Sorgen einfach. Wir finden, der Burschenbundball ist ein perfektes Beispiel dafür, wie Rechtsextremismus in der Mitte unserer Gesellschaft ist und auch wie die schwarz-blaue Landesregierung funktioniert. Dass Thomas Stelzer den Ehrenschutz diesen Ball gibt und so weiter. Wir finden es einfach ein Paradebeispiel. Ich glaube, es ist eine sehr gute Stimmung. Man hat schon bei der Mobilisierung die Wochen davor gemerkt, dass die Leute wirklich gern auf die Straßen kommen wollen, die politischen Entwicklungen besorgt beobachten und sich freuen eigentlich, da heute da zu sein und ein lautes Zeichen zu setzen. Ablöser! Ablöser! Antifaschisten! Wir feiern heute den 8. Geburtstag. Vor acht Jahren haben wir uns gegründet und haben in Wirklichkeit nichts geändert, sondern eher verschlechtert. Aber ich sage immer, wir dürfen die Zuversicht nicht verlieren. Und daher stellt es sich nicht ändern und wir geben auch nicht auf in unserem Kampf. Überall schließen sich Frauen an. Frauen in meinem Alter werden ja meistens in der Öffentlichkeit gar nicht mehr so gesehen. Und jetzt stehen wir auf. Jetzt sind wir da. Und sagen, wir wollen für unsere Kinder und Enkelkinder auch eine gute Zukunft haben.