Guten Abend, meine sehr geehrten Damen und Herren, liebe Literaturbegeisterte, herzlich willkommen im Stifterhaus. Mein Name ist Sarah Pöringer und es ist meine große Freude, Sie heute zu einer Doppellesung begrüßen zu dürfen. Zwei AutorInnen, zwei Bücher, zwei ganz unterschiedliche literarische Zugänge und doch verbindet sie eines, nämlich die Experimentierfreude. Beginnen wir mit Nika Pfeiffer, die für ihre Lesung keine Mühen gescheut hat, über neun Stunden im Zug aus Brüssel, um heute hier zu sein und das passt gut, denn Bewegung, geografisch, sprachlich und gedanklich ist eines ihrer Zentralmotive ihres Schaffens. Bitte begrüßen Sie mit mir Nika Pfeiffer. Nika Pfeiffer wurde 1975 in Wien geboren und ist in Wien und Oberösterreich aufgewachsen. Sie hat Kommunikations- und Sprachwissenschaften studiert und ist seit Jahren als Lyrikerin, Autorin und Prosa-Autorin tätig. Neben dem Schreiben arbeitet sie in verschiedenen Medienformaten von Radio bis Video und entwickelt oft gemeinsam mit anderen KünstlerInnen Performance- und Ausstellungsprojekte. Für ihr Werk wurde sie unter anderem 2012 mit dem Reinhard-Prisnitz-Preis ausgezeichnet. Ihr neuer Gedichtband, Tiger Toast, erschien 2024 im Ritter Verlag und ist nicht nur inhaltlich, sondern auch visuell ein Ereignis. Verschiedenste Schriftarten, Größen, Illustrationen, Regieanweisungen, Performances. Ein Spiel mit Form und Bedeutung. Nika Pfeiffer stellt Fragen nach Sprachgrenzen, nach Verständigung. Nicht nur zwischen Menschen, sondern zwischen unterschiedlichen Wesen und auch Intelligenzen. Wie könnte eine Sprache aussehen, die alle verstehen? Und welche neuen Möglichkeiten eröffnet uns die Poesie? Freuen Sie sich auf eine Lesung, die genau das auslottet. Unser zweiter Gast, Christoph Janatsch, das auslötet. Unser zweiter Gast, Christoph Janatsch, ist ebenfalls ein literarischer Grenzgänger, wenn auch auf ganz andere Weise. Er ist erst seit Kurzem wieder zurück und zwar aus Vorarlberg, wo eine Schreibwerkstatt mit Lesung abhielt. Bitte begrüßen Sie mit mir Christoph Janatsch. Christoph Janatsch wurde 1955 in Linz geboren und lebt heute in Niederalmber Salzburg. Er schreibt Lyrik, Prosa, Essays und Übersetzungen. Zuletzt veröffentlichte er unter anderem den Erzählband Zeugnistag 2023 und Odum in Österreich 2024 eine Essaysammlung über die Landeshymnen Österreichs, die er gemeinsam mit Ludwig Lahrherr und Gerhard Ruiz herausgegeben hat. Sein neuestes Buch, Die Stille nach dem Doppelpunkt, 2024 erschienen in der Edition Tandem, ist ein literarisches Experiment. 19 Dialoge, in denen zwei Stimmen miteinander sprechen oder eben auch nicht. miteinander sprechen oder eben auch nicht. Diese Stimmen haben weder Namen noch klares Geschlecht. Sie bewegen sich durch unbestimmte Räume und stellen dabei große Fragen. Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Gibt es Himmel und Hölle? Doch Janatsch Ansatz ist nicht dogmatisch, sondern poetisch und auch oft ironisch. Dabei stellt er immer wieder Bezüge zu Ilse Eichinger, Samuel Beckert und Jürgen Becker her. Ein schmales Buch, das große Überraschungen bereithält. Und nun zu unserem Moderator des heutigen Abends. Jemand, der das Stifterhaus gut kennt und nicht zum ersten Mal zu Gast ist. Auf meine Anfrage, ob er moderieren möchte, hat er sofort geantwortet. Das freut mich, mal etwas formbewusstes, experimentelles. Ich bin gern dabei. Sebastian Fasthuber wurde 1977 in Kirchdorf an der Krems geboren und hat Vergleichen der Literaturwissenschaft in Wien studiert. Er ist als Literatur- und Musikkritiker tätig, hauptsächlich für die Wiener Stadtzeitung Falter. Genau, und jetzt bleibt uns eigentlich nur mehr über, Sebastian Fasthuber herzlich willkommen zu heißen und ihn auf die Bühne zu bitten und das Wort zu übergeben. Vielen Dank. Ja, guten Abend. Danke Sarah für die tolle Einleitung, die mir schon wieder inhaltlich alles weggenommen hat, was ich zum Buch hätte sagen können. Wir lernen heute zwei Bücher kennen, die einerseits formal ganz unterschiedlich sind, aber trotzdem ähnlich sind in diesem, sich in den Grenzbereich der Sprache reinwagen, wo auch immer der dann hinführt. In dem Fall handelt es sich um einen Dialog, gewisserweise einen Schlagabtausch zwischen zwei Menschen, zwei Stimmen, zwei Standpunkten, Ideen vielleicht auch. Es ist in dem Buch, was mir sehr gefallen hat, ein sehr ernsthaftes Ringen um Sprache und sprachliche Präzision, aber gleichzeitig auch ein sehr lustvoller, spielerischer Zugang und das hält sich sehr gut die Waage. Fangen wir am besten gleich mit Gespräch an. Lieber Christoph, ich möchte mit dem Untertitel beginnen. Was sind nicht geführte Gespräche und wie führt das vielleicht schon zu der Idee zum Buch hin? nicht geführte Gespräche und wie führt das vielleicht schon zu der Idee zum Buch hin? Ja, nicht geführte Gespräche, sie haben natürlich nicht stattgefunden, diese Gespräche, sondern sie sind nur im Kopf, es sind eigentlich Kopfgeburten und ich würde sogar sagen, dass das nicht einmal Menschen sind, gar nichts, sondern es sind wirklich nur Stimmen, es ist pure Literatur, die einfach ein Schlagabtausch ist. Ich habe sowas noch nie vorher geschrieben. Und durch die Lektüre von verschiedenen Autoren kam ich plötzlich in dieses Schreiben von Dialogen, was ich vorher noch nie gemacht habe. Und es war unglaublich lustvoll. Es hat mir riesig Spaß gemacht. Und es kam da was rein, was du schon gesagt hast, nämlich ein bisschen Ironie oder Witz, was sonst eigentlich bei mir eher selten ist beim Schreiben. Was sofort auffällt, es ist ein sehr streng durchkomponierter Zyklus. Das zeichnet das Buch schon aus. Wie hat sich diese Form und Struktur ergeben? Also es ist fast bei allen meiner Bücher so, dass sie einen sehr genauen Aufbau haben, einen sehr strengen. Oft auch zum Beispiel an symmetrischen, dass es eine Mittellinie gibt und links und rechts so, oder vor und dahinter sind dann die Texte aufgereiht. Und hier ist es auch so. Nur die Texte sind natürlich in dieser Reihenfolge nie entstanden, sondern sie kamen eigentlich innerhalb von wenigen Monaten daher und dann war so die Idee, ich mache was draus und dann fange an, wie bei den Gedichtbänden und Erzählbänden herumzuschieben, zu schauen, welcher Dialog hier passt zu einem anderen oder es gibt vielleicht sogar Übergänge, die gar nicht beabsichtigt waren, aber die sie ergeben und dadurch komponiert sie dann eigentlich im Sichten so ein Buch fast von alleine. Die große Kunst heute wird sein, wie liest man daraus? Und da sagt sie, das war kein Problem, das habe ich schon mal gemacht, das kann ich. Beide Stimmen abwechselnd. Bin ich jetzt wirklich gespannt darauf? Also ich habe natürlich ausgewählt, jene Dialoge, wo sich die Figuren nicht ins Wort fallen oder wo sie nicht parallel sind, weil ich habe natürlich ausgewählt, jene Dialoge, wo sich die Figuren nicht ins Wort fallen oder wo sie nicht parallel sind, weil ich habe eine Szene drin, die ich besonders liebe. Sie fallen sich gerne ins Wort, muss man sagen. Ja, sie fallen sich gerne ins Wort. Natürlich, ich mir auch. Aber in dem Fall ist es so, dass die Figur, die eine zu singen beginnt und die andere zu weinen und das geht nicht. Das kann ich nicht. Das können Sie nachhören, weil wir haben hier einen QR-Code im Buch am Ende und ich habe zwei Schauspieler gewinnen können, Anja Clementi und Georg Clementi und die haben vier Dialoge eingesprochen bei sich im Wohnzimmer, nur mit sehr guten Mikrofonen. Ich bin daneben gesessen und ich war an und weg, weil sowas habe ich noch nie erlebt, dass jemand, der da sitzt auf Knopfdruck, weil es jetzt da steht, zu weinen beginnt. Und so, dass es mich selber gewirkt hat. Also das war wirklich unglaublich, aber das sind halt dann Profis. Und das bin ich nicht. Und vor allem, ich kann zwar schizophren denken, aber ich kann nicht schizophren spielen. Und das geht nicht. Ich glaube, wir beginnen mit dem titelgebenden Text. Sollen wir einfach etwas dazu sagen? Ergibt sich eher aus dem Text. Ich glaube, es ergibt sich in dem Fall aus dem Text. Und es ist so wie bei den meisten meiner Gedichte und Prosa-Texte, dass ich beginne mit einem Satz, einem Wort und ich habe keine Ahnung, wohin das gehen wird. Also ich habe kein Konzept. Ich lasse mich selber überraschen. Und dann natürlich wird schon irgendwo hingedrängt, dass der Schluss zum Anfang passt. Aber grundsätzlich ist das überhaupt nicht geplant. Ich schreibe drauf los. Die Stille nach dem Doppelpunkt. Erzähl mir, Die Stille nach dem Doppelpunkt. Dann räumen sie weg. Wie denn? Die haben Wurzeln geschlagen. Dann reißt sie aus. Geht nicht. Geht nicht. Zu tief und verknotet. Die halten einander fest. Einzelne vielleicht, aber die meisten... Ja, versuch es. Habe ich schon. Kannst du vergessen. Das ist es. Was? Vergessen. Du musst versuchen, sie du vergessen. Das ist es. Was? Vergessen. Du musst versuchen, sie zu vergessen. Habe ich schon. Geht nicht. Geht nicht. Je mehr ich etwas zu vergessen suche, desto besser kann ich mich daran erinnern. Dann vergiss es. Das Vergessen. Vergiss das Vergessen oder besser, vergiss, dass du zu vergessen versuchst. Das wirkt. Das wirkt? Ja. Ich dachte schon, du hättest Gedächtnisstörungen. Nein, ich vergesse bewusst unbewusst. Manchmal selten bleiben Wörter erhalten, aber ich weiß dann nicht mehr, was sie bezeichnen. Das ist am besten. Am besten? Sie sind frei geworden. Frei oder unbehaust, egal wie du es nennst, sie stehen da reiner Zierrat, funktionslos. Und du weißt nicht mehr, was sie bedeuten. Manchmal ahne ich es, ähnlich wie beim Erwachen. Du weißt, du hast geträumt, aber in dem Moment, wo du dich an ihn erinnern willst, entschwindet dir der Traum. Zurück bleibt ein Nebel, nicht undurchdringlich, aber dicht genug, dass du etwas in ihm erkennen kannst, jedoch ungenau, schemenhaft. Ist das nicht anstrengend? Im Gegenteil, befreiend. Fürchtest du nicht, dass irgendwann einmal nichts mehr da ist, das du sagen könntest? Das ist nicht zu befürchten, eher zu hoffen. Aber bis dahin dauert es noch lange. Das Vergessen geht sehr langsam vonstatten, hat seinen eigenen Rhythmus und seine Logik und führt bisweilen auch zu Verwechslungen. Zum Beispiel? Oder weißt du das nicht mehr? Doch, doch, Kreuzigung und Kreuzung ist so ein Beispiel. Habe ich lange Zeit verwechselt und in Verbindung mit Kreuzweg und Kreuzweg gebracht. Sehr verwirrend. Dazu kamen zu allem Überfluss Kreuzass, Kreuzband und Kreuzbein. Die Kreuzdame pushte hinein, das Kreuzeck und die Kreuzfahrt verschlimmerten das Ganze noch. Hinzu kamen der Kreuzer, die Kreuzotter, die Kreuzspinne, das Kreuzrippengewölbe, der Kreuzschlüssel, der Kreuzritter, das Kreuzworträtsel und, und, und. Und bei Kreuzverhör und Kreuzfeuer wurde es mir zu viel. Ich musste ein für alle Mal Schluss machen. Kreuzfeuer wurde es mir zu viel. Ich musste ein für alle Mal Schluss machen. Aha. Ich habe das Wort Kreuz aus meinem Wortschatz verbannt. Aber du hast es so eben verwendet. Ja, nur um dir klarzumachen, worum es geht. Genau genommen habe ich es nicht verbannt, nicht bewusst, eher, ich sage das schon einmal, bewusst unbewusst. Es zog sich einfach zurück, wurde immer vager und mit ihm die Dinge, die es früher bezeichnete, bis nur das Wortgerippe übrig blieb. Fünf Buchstaben, die in der Landschaft herumstanden und sie nicht mehr verschmutzten. Und irgendwann verschwanden auch diese. auch diese zurückblieben weg und weh ass band beim dame und so weiter alles unschuldige oder zumindest mäßig gefährliche wörter für deren vergessen man sich ruhig zeit lassen kann aber Aber die Dinge, das Bezeichnete gibt es doch weiterhin. Möglich, aber nicht für mich. Vor allem aber ist meine Sprache ein wenig weniger verseucht. Gewisse Dinge lassen sich nicht mehr sagen und damit auch nicht mehr tun. Das stimmt nicht. Du kannst sehr wohl etwas tun, ohne es bezeichnen zu können oder zu müssen. Du tust es einfach und weißt gar nicht, was du tust. Ah, du schweigst? Ich, ja. Du musst darüber nachdenken. Habe ich dich verwirrt? Nicht verwirrt, nachdenklich gemacht. Um zum Bild vom Nebel zurückzukehren, der Nebel lichtet sich und es erscheinen Gestalten, zunächst noch vage, schemenhaft, die man nicht für möglich gehalten hätte. Wenn nicht, wenn nicht du gewesen wärst, mit deinen Einwänden. Ich wollte dich nicht aus dem Konzept bringen, nur es erscheint mir mit Verlaub nicht zutreffend oder besser nicht genug durchdacht. Das habe ich befürchtet. Das habe ich befürchtet. Jetzt stehe ich da mit einer kleineren Sprache und weiß nicht mehr, manche Dinge zu benennen. Du klingst niedergeschlagen. Bin ich auch oder besser aus dem Tritt geraten, wie jemand, der den Takt verloren hat und nicht mehr wiederfindet und hinterhertaumelt? Wir könnten noch einmal von vorne anfangen. Von vorne anfangen? Ja, warum nicht? Nur, dass ich jetzt beginne. Du? Ja, warum nicht? Wir haben nichts zu verlieren. Das wäre ein guter Anfang gewesen. Auf den kommen wir noch zurück. Also, gut, fang an. Erzähl mir. Was? Vom Kreuz. Vom Kreuz? Vom Kreuz. Aber ich habe alles vergessen. Man kann gar nichts vergessen. Das hast du vergessen. Also, nun denn, das Kreuz. Doppelpunkt. Doppelpunkt. Ja, also im Grunde muss man sagen, zwei Stimmen verteilt, aber Sprachphilosophie eigentlich, also sprachphilosophische Abhandlung. Ja, richtig. Du hast gesagt, vorher ist jeweils ein Text oder ein Autor, Autorin, Partie gestanden, kann man es benennen? Naja, Samuel Beckett, natürlich, dencket. Liegt ihr öfters nahe? Ja, genau. Manchmal habe ich sogar so Landschaften vor mir gehabt, wie sie bei manchen seiner, diese dürftigen Landschaften vor mir. Aber manchmal ist es natürlich reiner Text. Hier ist keine Landschaft, sondern das sind nur zwei Stimmen. Aber ich habe schon auch diese Eichinger-Bisweilen, über die ich meine Aufschlussarbeit auf der Germanistik geschrieben habe, vor Augen gehabt. Wobei bei ihr die Stimmen alle Geschlecht und Alter und Funktion haben in dem berühmten Dialogband. Bei mir hat es sich so ergeben, dass das einfach reine Sprache ist, weg. Es gibt keine Frau, es gibt keinen Mann, es gibt kein Alter, es gibt nur Wörter. Aber es entwickelt sich doch im Laufe des Buches, es beginnt erst ein bisschen unkonkret, ohne jetzt einen Ort und dann in weiterer Folge kommt dann doch, also wir sind in so Endzeitlandschaften, die haben mich an Comic McCarthy zum Beispiel auch erinnert. Ja, ja. Und einmal kommt der Kirchenraum vor, weil da sprechen ja so Säulenheilige miteinander. Also es ist ja eine Entwicklung drinnen. Ja, schon. Das muss man auf jeden Fall klar machen. Es geht um Genauigkeit in der Sprache, eine strenge, aber auch spielerische. Also muss man sagen, Christoph Janatsch ist nicht Karl Graus, sondern kein Richter. Man merkt, Ironie und auch Selbstironie sind immer wichtig. Und Selbstkorrektur. Es gibt ja einige Szenen, wie auch hier, wo sie dann Rollen tauschen und dann schauen, was passiert, wenn jetzt der andere beginnt. Und dann und dann schauen, was passiert, wenn jetzt der andere beginnt. Und dann passiert genau das, was der nicht wollte. Er wird gefragt nach dem Kreuz. Also er wird wieder zurückgeholt. Oder sie. Entschuldigung, es ist ja geschlechtslos. Wie ist denn, es sind auch immer wieder Zitate oder sie beginnen, in Zitaten zu sprechen und wird dann sofort eher abgewürgt. Wie ist dein, es sind auch immer wieder Zitate oder Sie beginnen in Zitaten zu sprechen und wird dann sofort eher abgewürgt, sogar Senat tut mir leid. Wie ist dein Verhältnis zum Zitat? Ich würde mal sagen ambivalent. Also ich suche mir nicht ein Zitat und dann baue ich den Text drumherum, sondern das Zitat drängt sich einfach auf. Und dann wird im Dialoglei der Erinnerung von der anderen Stimme, Moment, du zitierst. Und dann, okay, nimmt die andere Stimme wieder das Zeug oder relativiert. Und ich glaube, der nächste Text geht auch von einem relativ berühmten, oder von einer berühmten Redewendung aus, die aber abgewandelt wird hier. Ja, genau, richtig. Und da habe ich mir ein extra ausgesucht für Oberösterreich. Der Dialog ist der kürzeste, er hat gerade zwei Seiten und heißt Afisel. Ich liebe den Ort. Er ist eigentlich hässlich, muss ich sagen, Entschuldigung, ich beleidige niemanden. Er besteht aus Ober- und Unter-A-Fiesel, was mir ein völliger Rätsel ist, weil bei diesen wenigen Häusern ist es ja unglaublich, dass man das dann nur unterteilt. Und es ist ein Ort an der Grenze und das reizt mich, das ist seit meiner Kindheit, weil meine Eltern haben Ausflüge immer gern hinauf ins Durchsmüllviertel gemacht, an die Grenze nach Böhmen, um hinüber zu blicken mit Feldstecher. Und das hat mich unglaublich geprägt. Und dadurch ist Afisel natürlich auch so ein Ort. Afisel. Alle Wege führen nach Rom. Alle Wege führen nach Rom. Alle Wege führen nach Rom? Ja. Wer sagt das? Das sagt man so. Mann. Ja, Mann. Eine Redensart. Eine Redensart. Außerdem finde ich, dass Rom überschätzt wird. Was dann? Afisel. Afisel? Ja, kennt kaum ein Mensch, aber alle Wege führen dorthin. Ich habe es überprüft. Du hast was? Überprüft. Es stimmt. Alle Wege führen nach Afisel. Dass ich darauf noch nicht gekommen bin, Gewohnheit. Man spricht Dinge nach, ohne sie zu überprüfen. Aber alle Wege führen doch nach Rom. Ja, alle Wege führen überall hin. Auch nach Fongafale? Auch nach Fongafale. Ich dachte, das sei zu abgelegen. Das denken alle. Abgelegen ist eine Frage der Perspektive. Wie bei Afisel. Was hast du mit Afisel? Nichts, kam mir nur so in den Sinn. Wie dein Fongafale, abwegig genug, um alle Wege dorthin führen zu lassen. Was machen wir jetzt mit Rom? Sein lassen. Sein lassen? Ja, oder aus dem Spiel bringen. Nenn es, wie du es willst. Doch die vielen Paläste, Denkmäler, Brunnen, das Pantheon, das Kolosseum, der Bleiben, Weiterstehen, Verlass dich drauf, die verschwinden schon nicht. Vor allem nicht so schnell. Stattdessen Afisel? Solange uns nichts Besseres einfällt. Fongafale? Wenn du willst, ich bestehe nicht auf Afisel. Nach Fongafale führen aber keine Wege. Doch Schiffslinien, Fluglinien ebenso. Das gilt für Wege, das gilt für Wege. Und wenn Fongafale untergeht, dann sind die Wege dorthin obsolet geworden und wir ersetzen es durch einen anderen Ort, der noch unbedeutender ist. Durch Afisel? Zum Beispiel, das geht nicht so schnell unter, Vulkane brechen dort nicht aus, Erdbeben sind für die Gegend nicht zu erwarten, Murren und Gletscherabgänge ebenso wenig. Die ewige Stadt. Eben, Afisel. Ja, so ein Wort wie Afisel kann inspirierend sein. Es gibt mehrere Texte, wo, glaube ich, Musik möglicherweise Inspiration war. Einer, der ist auch zu finden bei diesen QR-Codes, die dann glaube ich auf die Website führen, das ist Strange Fruit. Nach dem berühmten Song. Und jetzt kommt auch ein Text, der glaube ich zum Teil zumindest, sind wir zuerst aufgekommen von 50 Words, nämlich von einem Song mit Inspiratis. Es gibt den, wir beide mögen das Album glaube ich gern, kann man sagen. Und im Winter geht es jetzt auch noch. Es gibt die letzte Platte, die Kate Bush gemacht hat mit neun Songs, ist ja so ein saisonales Winteralbum. Das ist ja kein Weihnachtsalbum, sondern ein Winteralbum. Ein Winteralbum mit unendlich langen Songs, die absolut radiountauglich sind. 15 Minuten. 15 Minuten, 7 Minuten ist die kürzeste Nummer und die längste, glaube ich, 15 oder so. Und das Album heißt 50 Words for Snow. Das Titelstück mit Stephen Fry, dem Schauspieler und Autor gemeinsam, der dann 50 Großteils, also einige dabei sind, es gibt aber so Fantasiewörter. Ich glaube, sie hat gemischt. Gemischt, ja. Glaube ich zumindest, ja. Für Schnee aufzählt und das findet sich im folgenden Text wieder. 50 Words. Ich war noch nie dort. Wo dort? Na, dort. Das ist kein Ort. Das kann überall sein. Genau, dort war ich noch nicht. Du warst noch nirgendwo? Nein, ich war noch nicht überall. Das kann niemand. Doch, Gott. Gott ist tot. Aber davor war er überall, heißt es. Und nach seinem Tod ist er auch überall. Wie kommst du darauf? Ich habe mich davon überzeugt. Nicht nur in jeder Kirche, auch auf jeder zweiten Weggabelung begegnet man ihm. Das sind doch nur Bildwerke, aber Bildmächtige. Wer sie ernst nimmt, der glaubt an Gott. Das heißt aber nicht, dass er existiert und auch noch überall ist. Das tut nichts zur Sache. Wer in ihn glaubt und sich dann auch noch dementsprechend verhält, macht ihn lebendig, egal ob er tot ist oder nicht. Du meinst, dass wir ihn erschaffen, so wie wir ihn abschaffen. Gott kann man nicht abschaffen. Man kann es und man kann es nicht. Niestet er einmal in dir, wirst du ihn nicht so schnell wieder los, wenn überhaupt. Wir weichen vom Thema ab. Du weichst dem Thema aus. Wenn ich nur wüsste, welchem. Darf ich dich daran erinnern? Ich war noch nie dort. Du wiederholst dich. Und die Wiederholung ist aller Last der Ende. Lass das. Ich lass es schon. Imagine, there is no heaven above us. Only sky. Die alte Schmonzette. Arme Sprache. So viele Himmel und nur ein Wort dafür. Mir ist eines schon zu viel. Du willst lieber schweigen? Was unnennbar ist, soll unnennbar bleiben. Pass auf, dass du nicht zum Mystiker wirst. Nicht der schlechteste Weg zu verstummen. Ich nenne die Dinge lieber beim Namen. Und wenn es keine passenden gibt, dann müssen eben welche gefunden werden oder erfunden. Du redest fast wie der Bibelübersetzer. Nicht der schlechteste Weg, zur Sprache zu kommen. So doppeldeutig unterwegs. Mein Motto, wenn du mehr Wörter zur Verfügung hast, dann verwende sie auch. Anstrengend. Keineswegs. Fifty Words for Snow zum Beispiel. So viele? Es können Eine Tugend, die ich pflege und vertiefe. Genug ist nicht genug. Musst du immer in Zitaten sprechen? Muss ich nicht. Zebraniven, Spangladascher, Alba Dune. Was soll das? Schnammis Topfenden, Terra Blitza, Verlissimo. Halt, halt! Du wolltest doch, dass ich dir ein paar Wörter für Schnee nenne, aber doch nicht solche. Dir kann man aber auch nichts recht machen. Doch wir kommen vom Thema ab. Du weichst dem Thema aus. Wenn ich nur wüsste, welchen. Lass uns noch einmal beginnen. Noch einmal von vorn? Noch einmal von vorn. Also gut. Ich war noch nie dort. Wo dort? Die sind immer kurz vorm Ende und dann kommt der Neuanfang. Es geht ums immer wieder Neuansetzen, immer wieder von vorne anfangen. Und das ist, glaube ich, etwas, das jeder kennt, der das schreibt. Viele Autoren sagen, dass der erste Satz immer der schwierigste ist. Und bei mir hat sich herausgestellt, dass der erste Satz eigentlich der leichteste ist. Ich fange irgendwann an. Ich lese ein Buch. Also ich bin immer froh, wenn ich Bücher habe von anderen Autoren, wo hinten noch ein paar Blätter leer sind, denn meistens habe ich nichts zum Schreiben dabei, also kein Blatt. Und dann springt mir irgendeine Formulierung eines Autors oder einer Autorin an und dann fange ich an zum Schreiben. Also mir springt was an und dann wird es erst spannend, weil was wird draus? Ich weiß es ja nicht. Also wenn ich eine Erzählung schreibe, eine traditionelle, das war anders. Und dann wird es erst spannend, weil was wird draus? Ich weiß es ja nicht. Wenn ich eine Erzählung schreibe, eine traditionelle, ist das anders. Die konstruiert man ja, da hat man ja Stoff. Aber bei solchen Sachen, da weiß man nicht, was auf einen zukommt. Das kann ja auch eine Sackgasse sein und dann muss man aufhören. Oder vielleicht streichen und irgendwie umbiegen. Wir nähern jetzt dann schon dem Ende, auch dem Ende des Buches. Jetzt, was noch nicht so gut rausgekommen ist, finde ich, es sind einige doch relativ düstere Texte auch, so Endzeitmäßige. Es sind Endzeitmäßige auch, ja. Endzeitmäßige drinnen. Die zwei Stimmen werden dann ironischerweise als blinde Augenzeugen der Vernichtung. Schornsteine, Sammellager, davon ist die Rede. Das wollen wir nicht aussparen, glaube ich, das ist im Buch auch. Ja, das ist mir ganz wichtig. Es geht dann über die Sprachspieler, das Sprachspielerische hinaus. Ich habe nur die nicht ausgewählt, weil da braucht man Geräusche. Also die kann ich nicht machen. Aber ich habe seit Jahrzehnten, muss ich sagen, eine Szene vor mir gehabt, die ich jetzt erst schreiben konnte, und das waren die zwei Blinden. Also ich habe immer ein Theaterstück vor mir gehabt, aber es hat nicht funktioniert, das durchzuführen. Und dann plötzlich war der Dialog da, das war es genau, das habe ich gesucht. Aber das ist der Text, der die längste Geschichte hinter sich hat, mit den zwei Blinden, wo der eine beim Fenster rausschaut und dem anderen sagt, was er nicht sieht. Und das ist ein Endzeit-Text. Ein Endzeit-Text. Ich glaube, der Strand ist schwarz. Ja genau, und der Himmel ist violett. Also es sind Farben, die überhaupt nicht mehr passen, natürlich zu dem, was man gewohnt ist. Wir enden jetzt aber mit welchem Text? Mit Touché. Das ist der allerletzte Text. Und da schließt sich aber fast schon wieder der Kreis zum ersten. Touché. Den letzten Satz finden, auf den keiner mehr folgt. Den letzten Satz finden, auf den keiner mehr folgt. Den letzten Satz finden, auf den keiner mehr folgt. Den letzten Satz finden, auf den keiner mehr folgt. Den letzten Satz finden, auf den keiner mehr folgt. Den letzten Satz finden, auf den keiner mehr folgt. Du solltest aufhören. Ah, munter geworden. Bei dem Lärm kann ich nicht schlafen. Ach, habe ich dich geweckt? Du stellst vielleicht Fragen. Natürlich hast du mich geweckt. Du solltest aufhören. Mit dem Satz? Mit allem. Das sagt sich so leicht. Ich sage es nicht leicht. Viel und leicht. Eine Kombination, die oft vorkommt. Mag sein. Ich mag sie nicht. Ich schon. Sie lässt vieles offen. Zu vieles. Eigentlich alles. Man bleibt in der Schwebe für alle Richtungen offen. Also nicht ganz dicht. Komm auf den Punkt. Den letzten Satz finden, auf den keiner mehr folgt. Sagtest du schon. Das wäre ein Ende. Bei dir erst ein Anfang. Vom Ende? Das bezweifle ich. Du kannst es nicht lassen. Wenn ich bedenke, wie lange ich brauchte, um herauszufinden, dass ich keine Persönlichkeit besitze. Persönlichkeit? Oder Charakter? Charakter? Nenn es, wie du es willst. Ich will aber nicht. Dann eben nicht. Also dann stimmt es nicht. Natürlich hast du Charakter, wenn auch einen üblen. Du merkst es nur nicht. Wörter. Ich bin Wörter. Das wäre schon viel. Na, eigentlich alles. Ich frage mich nur, erschaffen Wörter Dinge? Kommt darauf an. Worauf? Vokale? Konsonanten? akut, gravis, Zwielaute. Du nimmst mich auf den Arm. Das bemerkst du erst jetzt. Das ist nicht fair. Da denke ich ernsthaft über grundlegende Fragen nach, lasse dich teilhaben an meinen Überlegungen und dann... Dann? Den letzten Satz finden, auf den keiner mehr folgt. Hör auf! Den letzten Satz finden, auf den keiner mehr folgt. Hör auf! Den letzten Satz finden, auf den keiner mehr folgt? Du sollst aufhören damit. Du hast doch damit angefangen. Ja, aber im Ernst. Das tue ich doch auch. Bist du dir im Klaren über die Folgen? Was meinst du? Was ich sagte. Bist du dir im Klaren über die Folgen? Was meinst du? Was ich sagte. Bist du dir im Klaren über die Folgen? Ich meine des Satzes. Du meinst? Ja, ich meine. Wenn du recht hast mit deiner These, und hier stimme ich dir ausnahmsweise einmal zu, sind wir Wörter, Sätze, Sprache. Und nach dem letzten Satz sind wir. Ah, du schweigst. Oder bist du schon verstummt? Das habe ich nicht bedacht. Ich habe mich hinreißen lassen von keine Schuldzuweisungen, bitte. Auch keine Reue? Ich bereue nichts. Sag das nicht. Ich sag's aber. Sicher gibt es irgendetwas auch bei dir, das sich zu treuen lohnte. Nicht mehr. Endzeitstimmung? Von Anfang an, seit ich denken kann, bin ich am Ende. Und kommst an keines. Touché! Gemeinsam die zwei? Noch ist das letzte Wort nicht gesprochen. Ja, wir sind Wörter, Sätze, Sprache. Du hast eine unglaublich lange Liste an Büchern. Du bist wahnsinnig produktiv. Ich stelle mir vor, dass man nach so vielen Büchern, dass man da formal nochmal was Neues findet, muss wahnsinnig befriedigend sein. Es ist ja wirklich was völlig anderes, als was ich vorher gemacht habe. Aber wahrscheinlich nicht wiederholbar in dieser. Ich habe, nachdem das bereits in der Drucklegung war, noch einmal drei weitere Dialoge geschrieben, die jetzt einmal da sind. Die waren also ganz überraschend da. Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. Danke, Christoph Janatsch. Danke. Danke. Danke. Ich darf die Nika Pfeiffer zu mir bitten und gleichzeitig umbauen, weil jetzt wird es auch ein bisschen technisch. Ja. Ich darf die Nika Pfeiffer zu mir bitten und gleichzeitig umbauen, weil jetzt wird es auch ein bisschen technisch. Eine kleine Lüge in der Brasse. Das dauert ungefähr fünf Sekunden. Du kriegst nur noch ein Wasserglas. Achso, danke schön. Oder vielleicht noch vier Sekunden. Fein. Ja, es ist schön hier zu sein. Also vielen Dank für die Einladung und für den tollen Abend gemeinsam. Danke auch, dass du gekommen bist zu moderieren. eine winzig kleine Korrektur anbringen. Sie ist geboren in Wien. Man kann sagen, Nika Pfeiffer ist eine Wiener Autorin, die allerdings, wir wollen es hier nicht verschweigen, gebürtige Christkirchnerin ist und Teile ihrer Jugend in Ried jetzt bitte hoho machen verbracht hat. Und trotzdem ist was geworden aus dir. Genau. Es wird sich vielleicht beides verbinden lassen, weil ich glaube, der Hauptmelde sitzt, meine Eltern waren in Wien, aber die waren gerade auf Durchreise durch das Kirchen, also habt ihr euch hier eigentlich gemeinsam gefunden. Ja, du hast hier mit, das sind so große Worte, aber trotzdem verwende ich sie, mit transmedialen, teilweise sehr genreübergreifenden Arbeiten und auch teilweise als Performerin einen Namen gemacht. Bist wahnsinnig produktiv, aber das drückt dich nicht unbedingt nur in Büchern aus. Bei dir, darum ist das Werk, wenn man es in Seiten misst oder Büchern verhältnismäßig schmal eigentlich, das täuscht, aber da werden wir vielleicht auch noch drüber sprechen nachher, was du sonst noch alles machst. Publiziert hast du vor allem Lyrik und kurze oder sehr kurze Prosa bislang. Die Langstrecke bildete bislang die Erzählung Violante, die vor einigen Jahren erschienen ist. Für deine Arbeit ist die Zusammenarbeit und teilweise auch der Dialog mit anderen Künstlerinnen und Künstlern, auch mit anderen Kunstarten ganz wesentlich. Künstlern, auch mit anderen Kunstarten ganz wesentlich. Die Texte erhalten viele Impulse durch andere Texte, durch Kunstwerke und das wird auch nicht verschleiert, sondern im Gegenteil deutlich gemacht. Auch im neuen Buch sind alle Inspirationen quasi angeführt. Es gibt entweder Featuring, so wie in der Musik, oder es gibt Verbeugungen vor Kolleginnen und Kollegen. Gleichzeitig bist du, glaube ich, eine Autorin, die, so wirkt es für mich beim Lesen, oft assoziativ vorgeht, eher frei, nicht so sehr nach Konzept. Es finden sich wahnsinnig viele kleine Zitate aus Literatur, Philosophie, Pop, Internet, Film. Mir kommt vor, das läuft alles immer mit und durch und beeinflusst das Schreiben vielleicht so unterschwellig, untergründig. Wenn ich diese Texte lese und wenn wir es jetzt dann noch hören, sehen, vorgeführt bekommen, steht für mich in einem Schreiben so ein bisschen die Überzeugung, als Dichterin steht man nicht am Rande der Welt, irgendwo abgeschieden, sondern man muss sich mitten hineinbegeben und die Dinge alles in sich aufnehmen, verarbeiten und darauf reagieren, tanzen vielleicht sogar, wenn es passt, oder? Ja, das sind Texte, die die moderne Welt mitdenken. In früheren Büchern war das, glaube ich, SMS-Kommunikation, das Digitale, du bist ja viel im Netz unterwegs. Das führt oft zu unverbrauchten Wort- und Klanggebilden, mit einem offenen, wie schon gesagt, auch spielerisch wirkenden Zugang. Und manchmal wird auch die Logik der Sprache ein bisschen ausgehebelt oder eine neue Sprache gesucht. Aber das kennen wir vielleicht. Sprache im Wandel und Sprachgewirr, das heben wir uns noch für nach auf. Du wirst jetzt im Ganzen, glaube ich, einen kleinen Einblick in dein Buch Tiger Toast geben. Ich habe etwas mitgebracht zu einer Präsentation und habe mir gedacht, wir können die auch unterbrechen, du kannst einfach auch Stopp sagen dazwischen. Ich glaube, wenn das so in einem durchläuft, mische ich mich nicht ein. Dann probieren wir es mal. Ja, danke schön. im Durchlauf, das ist glaube ich... Okay. Mische mich nicht ein. Dann probieren wir es mal. Tada! Ja, danke schön. Im Loop der Morgen verwischt Bilder im Traum Ein Weinen, das abbricht, ein Baum schon halb verblasst Irgendwas mit A, Avocado, Apfel, Akazie, Ananas Paare, die an Wänden lehnen, intime Gleichungen, komplizierter vielleicht, blüht das Fenster, öffnet Fluchtlinien, alles bewegt sich auf Überholspur. Im Honig will das Kleben erlöst sein, weiterkleben ist doch nie bloße Wiederholung. Weiter kleben ist doch nie bloße Wiederholung, eher ritonell das permanente Morgen. Was wiegt ein Haus? Was wiegt ein Fenster? Was ein Fensterrahmen? Was der Kopf darin? Was der Mensch daran, was die Tage darin? Nach dir. Vor dem Negativstreifen unter Rotlicht schwimmt in der Entwicklerlösung ein schwarzer, blendender Fleck. Wird zur Zeichnung auf Fell, gestreifter Rücken, gestochen scharf. Am Tatzenende beginnt der Felsen. Dein kurzer Aufblick, ein Gruß. Zur Öffnung hin, wo ich bin. Hallo du im Fixierbad vor meinen Augen. Am Ende unter fließendem Wasser im Hintergrund. Die Klammern, die Leine. Trocknen deine nassen Streifen. Ich öffne die Tür. die Klammern, die Leine. Trocknen deine nassen Streifen, ich öffne die Tür. Rundum alles in schwarz-weiß gestochen. Im Dickicht, außen Danger, Höhlen finden, unterm Plümo, safe for Now, für ein Weilchen. Für ein Weilchen in meinem Kopf, meinen Kopf von innen sehen, einfach die Buchstaben zu Mustern gezogen, weiterziehen, im Wort strudeln. Zuerst ist der Wortstrudel in der Dichterin, dann ist die Dichterin im Wortstrudeln. Zuerst ist der Wortstrudel in der Dichterin, dann ist die Dichterin im Wortstrudel. Es war in einem Traum und es war toll. Im Baumwollbauch ein Königreich für ein Flugzeug. Nicht wir überschreiten Grenzen, es sind unsere Pässe. Was vorher dort war, featuring Christian Brigeon, die Seele einer Phrase. In der Drehung eines weichen Körperteils vor einem festen Punkt liegt die Geheimsprache vielleicht, die schneller als jeder Zauber im Schlaf laut spricht und dadurch alle geheimnisse verrät die ohnehin keine versteht und gerade eben noch meinte keiner nichts sei so schnell wie ein gedanke wie manchmal fallen wörter aus allem oder es stürmt in den gedichten the soul of a phrase. Transparent and three, reflecting, mixing, is water color. Cool poem. The flattened white in my veins, the beauty blurry word in my head, in my head. The beautifulest word of the words and the beauty before the white of the flat paper and the cool beauty of the words. Headtip Lee E. Tonucci und Ernst Jandel. Unbecoming. Die zur Schnecke gemachte Schnecke, der Schmetterling im Bauch dazu, the cat in the bag, im Sack, das Tier in mir, im Raum, im Adler, der Fisch im Adler, beäugt ist einer, der blafft und einer, der beißt. How can we bear this? A long, long, long, longitude, etude, mes tudes, mes tongs, mes tongs, speak in all tongs, très chic. Jetzt wird es noch ein bisschen schwieriger zu lesen. Jetzt wird es noch ein bisschen schwieriger zu lesen. and I them and then plan common enough the moon enough enough enough and nine and nine may not party a la pool or to a tour but why if the door or the Where? Umdi. De bal. Le bal. Le bal. Kiki. Kai. Kai. Ai. Ia. Equals fish. Kai. Fishy. Fish or chicken. Chicken or egg situation. Hen, you lack four things. Hand, mund, strand, mea. Fa, fa, enfin, finally, a la fa, the egg and the i-a, the fish and the food and the chicken and the egg, i-a. Taste fishy, taste i-a. Ai, ai, ai, fish in the egg, ai, one-eyed croc in the nest. Dazu gibt es noch eine kleine Erklärung im Hawaiianischen. Es gibt die Wörter ai und ia, die stehen für Essen, Regieren, Zerstören oder sonst auch Fleisch im Allgemeinen. Und es ist ein Remix von einer Kollegin aus Hawaii, die sich in ihrem Gedicht wiederum mit AI gespielt hat. Genau, das war so ein Spiel. Und dann kommt es zu Rewind. Sometimes I just wanna rewind. Gene Swap. Sometimes I just want to rewind it. Gene swap. Dear aliens, just so you know, sex and erotic remains as never before. A human permanent burner. Schneestudie. The flock performance, sooner or later, Schneestudie, die Flockenperformance früher oder später, legt sich weich über Linien. So dann das Flimmern einsammeln, tanzen, in Form kugeln. This poem was co-created by water. Schnee von gestern is water under the bridge. Ein Mückenstich ist gleich ein Ärgernis. Viele Mückenstiche, radical, random, accidental, TCM. Man weiß nie, was dann draus wird. Stop Motion, unreine Vernunft. In meinem Kopf ist ein Garten, in dem Garten fährt ein Rad. Darauf sitze ich und strample Runde für Runde und freihändig in ein neues Zeitalter. Und Runde für Runde flattern meine Wimpern, dwellen in Possibilities, was sich der Garten wohl erträumt. Bon Tempi betet im Herztakt scheppernd, im Abendwind rivalisierende Schirme, versandete Bücher. Nach dem letzten Atemzug, nach atemloser Stille, eine kleine Pause. Ach, war da nicht was? die sind so kurz ob man die dann überhaupt lesen soll oder einfach target me me the target Giardini der Idran das sammelt sweet Wasser als Minipool für zwei Möwen wie so large Stumme davon zwei Tauben la dolce rita overheard lautlos das T-Shirt mit Zwei Tauben, La Dolce Rita, Overheard, lautlos, das T-Shirt mit Self-Destruct hinten drauf. Toast. Wir tranken Wodka, aufs Leben, auf die Liebe und so weiter, dann küssten wir uns, du wie ein Tiger und ich fragte mich, wie küssen denn die? Wie küssen denn die? Das wäre ein Wahlspruch. Bite your friends. Headbow Fernanda Eberstadt. Schau dir eine Himbeere an. Schau sie dir fünfmal an. Schau sie an mit den Händen. Schau sie an mit der Nase. Wo sind die kleinen Kerne nach dem Sommer bis zum nächsten, um Spaß zu haben? Lassen sie es krachen. Ruhen sie sich aus, lachen Sie sich ins Fäustchen, machen all diese Sachen. Um 0.00 Uhr schält mich mein Handy mit großen Augen an. die mit großen Augen an. Ich kreise, schreibe, streiche, schreibe neu, fetze, kritzle, streiche, schreibe, schmiere. Über wen schreibe ich, wenn ich über Tiger schreibe? Die ewigen Rufe nach Wildheit, Gnade und Scott im Rückblick, Anker raus an sexy futures. Die Dodos sind bloß spazieren gegangen, so dreht es sich anders wie Rettet mich mein Kugelschreiber. Gemeinsam schlafen, Christian Leudl Remix. Der Baum im Wind, der Wind im Baum. Ach, Lichtverhältnisse. Bellen. Früher Vogel fängt, Wurm beißt Apfel, fällt in Gras in, das hinan später, alle beißen. Gras nicht. das hinein später alle beißen gras nicht im stangenwald des gesäule nicht anzuhören sie ist es dir ein selbst weg wir waren auf b-sides und demos nach und nach kam der Sturm und all die gefallenen Entscheidungen und all die unerreichten Ängste und all die beigelegten Grenzen. Was, wenn das Paradies offen stand, ohne Hinweis auf einen Rand? Diese ganze Welt, was für eine Bühne, diese ganze Bühne, was für eine Landschaft, diese ganze Landschaft, Kelltheatre, dieses ganze Theater, Spring and Feelings, diese Feelings, welch Dramarama, dieses unglaubliche Drama. Alles eben interplanetare Randnotiz. eben interplanetare randnotiz tiger schwer zu lesen also mehrstimmig ist tasten und testen Tanz de Gris Remix. Schwarz, Weiß, Schwarz, Warz, Schweiß, Maxt, Schwarz, Schweizer, Weizt, Weiterwatz, Schss. Meine Augen öffnen sich und flattern wie zwei Segel vor der Wende. Nie zuvor war so viel Wind und so viel Weite mein. Headbow Judita Vajunaita. Hinterm Silberstreif der erste letzte Beutelwolf. So hold me now In your Lama In your automatic arm In je automatische arm. Je elektronische arm. In je arm. Zo heilig, mama. Nach uns. Das Licht wie warmer Pastis. Die Stunden wie Honig. Die Oleander, wie sie weiterhin blühen, nun unbeobachtet. Softbank. Interrupted Road Surveying in Singapur, Heinrich Leutemann, Lithographie, ca. 1865. Nicht im Bild. Das Pazifikblau rechts, fallen gelassen. Eine kurz unterbrochene Straßenmessung in der National Gallery of Singapore. anümer Zwangsarbeiter. Drei europäische koloniale Männer, deren Namen wir hier nicht nennen, wie in einem exotischen Witz. Dramatisch mit draufgepappten, ein rein dazwischen gesprungen Super-Tiger. Nicht im Bild, wie er uns zuzwinkert, für immer abgehoben und lacht und, oh mein Gott, den Theodolit umstößt. Nicht im Bild, die futuristischen Wolkenkratzer, die importierten Löwenköpfe, nicht im Bild die Leopardenhaie und Zackenbarsche und Mare Lions, wie sie sich vor der Küste um uns tummeln. tummeln. Erfindungsgeist, mein Paradies ist ein anderes als dein Paradies, ist ein anderes als unser Paradies, welches wir uns erfinden. Was wiegen die Tage? Was wiegt der Mensch darin? Was das Gasgemisch drumrum? Was der Planet darin? Was das Sonnensystem? Was die Minimilchstraße? Wenn ich gestorben bin, seid ihr für mich gestorben und lebt wahrscheinlich weiter. Workout-Routine. Den Mundwinkel herab und wieder hochziehen in Zeitlupe. Gut auf den Flüssigkeitshaushalt achten. Sich unter den Tisch trinken. Fast forward. Dort in Shavasana liegen, wie ein hypnotisiertes Kaninchen ins Nichts stieren. An alles mögliche denken. Gravity, grief, grace and what binds us. Den Überblick verlieren. Gratitude. Sich zusammenreißen und aufraffen, wieder hoch, Close-up, inklusive Mundwinkel, tanzen, als müsste man sich erinnern, dass es festen Boden gibt. Einmal Bock nach. Wie man in den Himmel schreibt, ein überaus schönes und blaues Manöver in der Sonne am Fenster, zwischen halb geöffneten Augen, ein Klang, wie er sich einschwingt und sich was Neues findet. Wir hatten plötzlich eine neue Sprache für Wortspiele, für einen Planeten B, für den Frühling und das ganze Kochen, eine Nachricht für neue Sterne, eine Language for all. Und hier sind noch kurz der Song aufgelistet und das Video. Das waren die letzten beiden Tasmanischen Tiger im Zoo von Hobart in Tasmanien und die Musik hat Laurie Anderson beigesteuert, die heute nicht bei uns ist. Vielleicht beim nächsten Mal dann. Genau. Angeblich gab es danach noch tasmanische Tiger in der Wildnis, die ab und zu gesichtet wurden, aber jetzt schon seit über 30, 40 Jahren, 50 Jahren nimmer. Genau, das war der Toast. Vielen Dank. Dankeschön. Danke für die Präsentation. Bevor ich irgendwas frage, ich weise zum ersten Mal auf den Büchertisch hin, nämlich auch mit dem Hinweis verbunden. Natürlich, beide Bücher sind da, man kann sie kaufen, sich sie knillen lassen. Man kann das aber nie so gut lesen, wie du das liest. Du müsstest eigentlich herumtouren, damit zu den Leuten fahren oder in die Schulen gehen, zeigen, was moderne Lyrik sein kann. Man kann das nie so lesen und natürlich auch nicht in dem Zusammenhang, weil es wirkt immer alles sehr frei im Buchen, man merkt in der Lesung, dass es doch einen Bogen macht und dann immer mehr auch thematisch in verschiedene Richtungen geht und in Themen reingeht. Fangen wir mal so an trotzdem. Also fangen wir mal ganz mit dem, wie es gemacht ist an. Also es gibt da ganz unterschiedliche Zugänge, du hast eben viel Inspiration von anderen. Es gibt zum Beispiel den Text Featuring Noura Villa, die hawaiianische Dichterin. Das sagt man, Featuring ist wahrscheinlich die stärkste Form der Widmung. Dann gibt es den Headbow, es gibt den Headtip und es gibt den Remix, zum Beispiel den Christian Nudel Remix. Wie unterscheidet sich das? Was passiert da beim Schreiben? Ja, so habe ich das eigentlich noch gar nicht, aber gut beobachtet. Ich habe das noch gar nicht so nachgedacht. Oder lasst ihr das nicht so scharf voneinander trennen. Wie stark der Einfluss das... Doch, wahrscheinlich unbewusst schon. Jetzt, wo ich darüber nachdenke, Remix ist irgendwie sehr was Spielerisches, wo ich dann das Gefühl habe, da ist was. Featuring ist, wenn jemand groß vorkommt irgendwie. Und Headbow ist gleich nur, wenn man nur so, klick, so Chapeau oder man sieht was und denkt sich, boah, cool. Und findet die Person oder das Gedicht oder was immer die da geschrieben haben, ganz toll. Aber mir ist auch immer wichtig oder ich finde es auch schön, weil sowieso alles immer verbunden ist, das auch irgendwie zu zeigen. Genau. Und dann kommt, ja. Das springt dich was an, ein Gedicht, ein Text, ein Zitat oder auch ein, muss man jetzt erwähnen, wenn nicht alle kennen, das Rewind, Brad, sag mal kurz, was Brad ist. Ja genau, das kommt von einem Musikalbum, das heißt Brad and Rewind, ist deswegen reingekommen, weil ich mal, sie sagt in den Lyrics auch, sometimes I just want to rewind. Und das hat irgendwie so gut zu der Stimmung gepasst. Oder auch so jetzt, wie es politisch gerade abgeht oder so. Man will, es ist auch so eine Form von Eskapismus, dass man sich halt ein bisschen zurückwünscht oder nach vorne wünscht. Dabei geht es ja ums Hier und Jetzt. Genau, genau. Jetzt gibt es unter diesem Dach, in diesem Buch, wahnsinnig viele verschiedene Sachen, verschiedene Texte. Man merkt es dann, wie es zusammenhängt. Aber zunächst einmal wirkt es so, was verbindet Sie? Sind Sie in einem bestimmten Zeitraum entstanden? Geht es dir dann so, dass du schon sehr an der Komposition auch arbeitest? Oder fällt dir das vielleicht erst im Nachhinein beim Arrangieren auf, da gibt es diese Texte? Also viele sind auch in Projekten entstanden. Also in No Ure Villa habe ich ein Projekt kennengelernt, da waren wir zu siebt. Also Jörg Zemmler, dann Lee Etunuchi war dabei, dann Lukas Matthias Berlin. Also es ging darum, möglichst vom Außenministerium, Literaturdialoge hieß das, mit Autoren, Autorinnen in Kontakt zu kommen und dann gemeinsam was zu produzieren. Und da bin ich eben auf den Lee gestoßen, auf die Noo, die beiden Hawaii waren. Und das war total eben auf den Lee gestoßen, auf die Noo, die beiden Hawaii waren. Und das war total spannend, weil Lee zum Beispiel hat nur auf, der schreibt nur eben Pidgin-English und hat auch seine Dissertation auf Hawaiian Pidgin geschrieben und redet auch so. Ich fand das total inspirierend, weil er dann ein bisschen ähnlich wie Yandel so sprachspielerisch mit Sprache umgeht. Und No-U wiederum kommt aus einer langen Reihe von Shapeshifters, also ihre Großeltern, die verschiedene Gestalten annehmen können. Und das habe ich irgendwie spannend gefunden, weil die dann auch in den verschiedenen Formen anders kommunizieren. Also frag mich nicht wie, weil ich das nie probiert habe. Aber ich habe vor zwei Jahren einen Hund adoptiert und habe gemerkt, wie anders die reden. Also sowieso. Oder halt nicht reden, aber kommunizieren, sagen wir so. In einem der letzten Texte ist dann vorgekommen dieses schöne griffige Zitat, Wortspiele für einen Planeten B. Also es gibt dann schon sehr stark eben das poetische Sprache der Zukunft. Es gibt trotzdem ein bisschen eine utopische Perspektive ist drinnen in dem Buch. Ja, weil ich glaube, dass der Planet B eigentlich auch hier sein kann. Also dass wir vielleicht eh schon Planet B sind, dass der gar nicht woanders ist. Sondern dass wir gerade vielleicht in so einem komischen Schiff drin sind. Also ich versuche immer alles, was gerade nicht so gut ist, mit Zuversicht zu füttern. Aber wir sind noch keine Aliens, oder? Aliens first, das Motto ausgegeben wird. Ja, oder vielleicht sind wir alle Aliens. Ich glaube, die Klappentexte macht Beretta der Paul Pechmann, oder? Ich glaube, das ist immer unglaublich. Die Auseinandersetzung mit KI und nicht-humanen, auch außerirdischen Intelligenzen wird in den Raum gestellt. Ja, die Frage ist, wie kann man den Beweis erbringen, dass du jetzt kein Alien bist? Oder dass wir jetzt nicht unter den Tisch liegen in Shavasana? Ja, na stimmt. Du remixes dich teilweise auch selber. Es gibt da Gedicht und ein paar Saiten später läuft ein Remix davon, der ganz minimal, glaube ich, nur abgewandelt ist. Remix ist aus der Musik. Erzähl mir bitte über dein Verhältnis zu Musik. Hörst du auch Musik beim Schreiben? Also Musik ist eigentlich voll wichtig. Das ist der Grund, warum ich eigentlich schreibe. Ich habe mit einer Band begonnen, gesungen und Texte geschrieben. Wir haben einen Protestsong von 2006 mitgemacht. Das hat total Spaß gemacht, die Band zu haben. Es waren so drei, vier Jahre. Es waren halt sechs Leute auf der Bühne. Ein Bass, zwei Gitarren, zwei Sängerinnen, Schlagzeug. Und dann, wie es halt so ist im Leben, kriegen die Leute halt Jobs und Kinder. Und dann gehen sie die Probenzeiten immer aus. Und dann bin ich halt... Du bist übergeblieben von der Band. Du hast jetzt deine eigene Band. Ich habe halt das Schreiben beibehalten, ja. Aber deswegen, genau, ist Musik ist Musik extrem wichtig. Bist du in einen gewissen Zustand versetzt? Wie nutzt du sie? Ja, ich glaube Musik ist für mich sogar die wichtigste Kunstform, würde ich sagen, die ist irgendwie universal verständlich, also so wie ich überall und kann Stimmungen enorm schnell beeinflussen und zaubern eigentlich. Bist aber mit vielen Kunstformen in Austausch, ich habe es schon erwähnt, eingangs, es gibt, deine Bücher sind sowieso relativ schmal, was nichts heißt, aber es gibt jetzt nicht so wahnsinnig viel, weil du immer auch andere Sachen machst, zum Beispiel bist du jetzt seit zwei Jahren, hast du jetzt, glaube ich, in Brüssel eigentlich die meiste Zeit, das Schreiben braucht auch andere Sachen, oder nur, Schreiben mehr zu wenig, oder interessiert dich so vieles Verschiedenes? Ja, ich glaube, ich bin so zerspragelt, also jetzt, zum Beispiel habe ich wieder Einladung bekommen, einen Kurzfilm beizusteuern nächstes Jahr für so ein Festival. Also ich glaube, ich bin jemand, der gerne herumspielt mit verschiedenen Medien und schreiben ist ein super wichtiger Teil davon. Das ist immer so das, wo man hin, zurückkommt. Ich habe am liebsten natürlich ganz viel Geld, weil dann würde ich einen Film machen. Ich habe auch schon eine volle Idee. Da haben schon so viele Menschen Vermögen verloren und sind unglücklich geworden mit Filmen. Echt? Sogar die Geld gehabt haben. Ich höre mich aber immer wieder. Also nicht persönlich, aber ja. Eben, das will gut überlegt sein. Ja, das will gut überlegt sein. Aber in Brüssel schreibst du keinen EU-Roman die gibt es schon in Brüssel was machst du in Brüssel? also im Moment arbeite ich an einer Kurzgeschichtensammlung aber das ist eben, wenn man so viel Sachen macht, dann ist es gut die so überschaubare Sachen schreiben zu können und das ist leider, oder zum Glück oft die Kurzform, Gedichte, Kurzgeschichten. Ich habe schon einen Roman, der ist noch in Bearbeitung. Das dauert. Das ist wie Marathonlaufen wahrscheinlich. Man hat schon herausgehört, du gehörst auch zu den reisefreudigen Autorinnen. Inwiefern beeinflusst das auch die Arbeit? mich unterrichtet in Bangalore am Srischt-Institut of Art und dann in Georgetown, Washington, habe ich so eine Poesieklasse gemacht für ein halbes Jahr und in Arizona, das war toll, und Kalifornien. Und man kriegt einfach so viel Anregungen an Hintergründen oder alles Mögliche, was man hier gar nicht bekommen könnte. Wenn man die ganze Serie in Wien sitzen würde, oder in Linz. Wobei Linz und Wien auch super anregend ist. Also, überall gut. Genau. Es ist überall toll. Es gibt trotzdem manche Texte, die für mich zumindest beim Lesen, auch wenn ich es zwei, drei Mal gelesen habe, irgendwie hermetisch bleiben. Das ist aber auch in Ordnung wahrscheinlich, oder? Es muss nicht alles irgendwo... Es entsteht ja alles im Lesenden und man weiß ja nie, was ankommt oder wie es ankommt und was das auslöst oder nicht. Manche stehen auch für sich. Aber es gibt schon so einen Bogen, aber nur wenn man den vielleicht selber in meinem Hirn sehen kann. Ja, um den Bogen vielleicht noch zu Kristof Janacz zu spannen, da war es die Endzeit und du drehst es zwar dann ein bisschen ins Positive, aber es gibt auch ein schönes Wort, eine schöne Wortschöpfung. Das sind apokapitalistische Gedichte, die du schreibst. Das habe ich noch sehr schön gefunden. Ja, das stimmt. Ja, Endzeit. Ich habe das Gefühl, wir haben alle so eine Faszination mit der Endzeit. Wir Menschen immer schon, egal wie weit man zurückgeht. Vielleicht ist es einfach so, weil wir wissen, dass wir endlich sind und vielleicht freuen wir uns auch drauf ein bisschen. Oder haben Sie diese Angstlust? Aber eigentlich ist ja eh alles so ein riesengroßes Kontinuum und je weiter man in die Zukunft schaut, desto näher kommt dann der Big Bang. Also es kann eigentlich nichts passieren. Das ist ein super Schlusswort, denke ich mal. Vielen Dank, Nicke Pfeiffer. Dankeschön. Ich habe noch, weil du auflegst, und du hast gesagt, es gibt, also ich habe auf Instagram gesehen, du hast einen Versprecher in deinem Namen, Enzio Grappa. Das gibt es ja. Also wer in Wels ist, Enzio Grappa auflegen, ich habe zufällig gefunden, einen Versprecher für deine Stadt. Sehr lustig. Genau. Und dann bin ich drauf, man könnte auch Linz-Socken machen, mit Lienz. Eine Sockenpartnerschaft eingehen vielleicht. Sind die von dir? Nein, die sind aus Brüssel. Ich habe den Linz spielen sollen, von Kraft-Genre. Er ist mit dem Tourbus in Lienz gelandet. Er ist in der Mischbox, die da alles noch existiert hat, haben sie am Abend durchgegeben, Konzert für den Dichter, Fütter eins gelandet. Ah ja, schön. Bis heute nicht. Wenn man sagen muss, wenn Erwin Einziger schon da ist, was super ist und seine Stimme erhebt, wir beide waren in Japan, in Tokio, vor 13 Jahren und ganz klischeehaft hat man uns, man hat uns irgendwie, uns hätten wir abholen sollen vom Flughafen und es ist niemand gekommen, wir haben uns irgendwie durchgeschlagen ohne Sprachkenntnisse und dann letztlich von der U-Bahn mit dem Taxi hätten wir wollen zur österreichischen Botschaft und sind natürlich zur australischen. Das passiert sogar in Japan. Das muss sein. Das muss sein. Das passiert sogar in Japan. Ich glaube, wir können jetzt einfach das langsam auflösen und so in Geplauder übergehen. Und Erwin Einziger die Lianz Merchandising Sockenaktion machen. Danke nochmal undönen Abend.