einerseits ist segel setzen hoffnung ein musikalisch theatralisches großprojekt mit allen genres fast wie in der operererseits geht es um Spiritualität, um Wiedergeburt im Leben, mit einem Wort also um Heilung. Heilung in sieben Szenen. Es geht für mich um das Berührtwerden. Für mich ist Kunst immer dann gut, wenn ich hinausgehe und berührt bin in meinem tiefsten Inneren, wenn ich seelisch erschüttert bin. Das ist der seltene Fall, aber kommt vor. Und dann kann auch Veränderung passieren im Inneren. Veränderung im Inneren, das ist es, was wohl alle Religionen im Grunde wollen. Für die Tänzer, Musiker, Sänger und Sprecher ist der enorm lange Nachhall in der Kollegienkirche eine spezielle Herausforderung. Und doch ist der berühmte Sakralbau von Fischer von Erlach zugleich ein idealer Ort für ein spirituelles Kunstprojekt. Grundsätzlich würde ich sagen, dass die Kollegienkirche, wie wir hier sind, einfach auch die Kunstkirche in Salzburg sind. Wir verstehen uns auch so und für mich ist Kunst ein Mittel, um mit dem Transzendenten, mit dem Göttlichen in Kontakt zu kommen. Und so sind solche Projekte für mich auch etwas, das ich selber genieße, die Entwicklung genieße und dann sozusagen etwas Neues entsteht in diesem Dialog. Offenheit für Neues, für das musikalische Experiment, sowohl in der Art der Glaubensvermittlung als auch im musikalisch-künstlerischen, das hat nicht zuletzt die Jugendkantorei des Salzburger Doms an den Tag gelegt. Ich glaube, dass das ganz wichtig ist, gerade in der Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen, ihnen Verschiedenes zu zeigen und anzubieten. Und da hat dieses Projekt natürlich jetzt auch eine besondere Priorität bekommen. Inhaltlich haben sich die Künstler ausgesprochen breit aufgestellt. Zu erleben in Segel, Sätzen, Hoffnung sind stilistisch extrem unterschiedliche Klänge und Szenen. Ja, der Vorteil ist, dass mit Sicherheit für jeden, der heute im Publikum sein wird, etwas dabei sein wird, was ihn rühren kann. Es werden alle Altersschichten abgeholt und es bietet einfach auch die Vielfalt des Menschseins, das wir ja auch sind. So wie diese Jubelmusik aus Südafrika gab es in dieser Performance auch indische Mantras, zeitgenössische Improvisationen oder mittelalterliche Meditationsgesänge. Alles in Segelsätzen Hoffnung folgte dem roten Faden der Spiritualität. Thematische Grundlage für das Bühnenstück sind die im gewaltigen Kuppelraum der Kolleginnenkirche schwebenden Segel. Darauf dargestellt sind die sieben Szenen der Heilung frei nach einer Übersetzung des Vaterunser aus dem Aramäischen. Die Ausstellung ist bis zum 16. April bei freiem Eintritt zu besichtigen.