The The The The The The The The The The The The The The The The so Yeah so um.... um ¦... Guten Abend, meine sehr geehrten Damen und Herren, liebe Literaturinteressierte. Mein Name ist Sarah Püringer und ich freue mich sehr, Sie heute hier im Stifterhaus begrüßen zu dürfen. Heute findet die erste Lesung des Autorinnenkreises Linz in diesem Jahr statt. Die älteste Autorinnenvereinigung Oberösterreichs ist jährlich bei uns zu Gast, eine schöne Tradition, die wir auch 2025 fortsetzen dürfen. Der heutige Abend steht unter dem Thema Konsens, ein Begriff, der in unserer Gesellschaft viel diskutiert wird und auch in der Literatur eine vielschichtige Rolle spielt. Moderiert wird die Veranstaltung von Erich Josef Langwiesner, den ich herzlich begrüße. Er wird nicht nur moderieren, sondern auch lesen. Herzlich willkommen. Erich Josef Langwiesner, unser heutiger Moderator, blickt auf eine Karriere als Schauspieler, Regisseur und Schriftsteller zurück. Als Obmann des Linzer Autorinnenkreises setzt er sich intensiv für Literaturförderung ein. In seiner Begleitung sind auch heute hier drei AutorInnen zu Gast, die ich Ihnen noch kurz vorstellen werde. Susanne Huber, promovierte Literaturwissenschaftlerin, lebt und schreibt in Linz. Mit ihren Romanen »Unter See schweigt« und »Als wir Schatten waren« hat sie sich als vielseitige Autorin etabliert. Herzlich willkommen. Ortwin Theibert hat sich seit den 1970er Jahren mit Lyrik, Kurzgeschichten und Kabaretttexten einen Namen gemacht. Seit seiner Pensionierung erweitert er sein künstlerisches Schaffen um Dokumentationsfilme. Auch Ihnen heiße ich sehr herzlich willkommen, Ortwin Theibert. Applaus Herzlich willkommen, Adwin Theibert. Ursula Hirtl, Trägerin des Kunstförderungsstipendiums der Stadt Linz, ist seit vielen Jahren in der Literaturszene aktiv und wurde 2024 mit dem ersten Preis für Prosa bei den Alberndorfer Kulturtagen ausgezeichnet. Herzlich willkommen, Ursula Hirtl. Herzlich willkommen, Ursula Hirtl. Musikalisch haben wir schon einen Vorgeschmack bekommen. Auch Evelyn Leb heißt sich herzlich willkommen. Sie wird heute den Abend musikalisch umrahmen mit dem Saxophon. Herzlich willkommen. Und vielleicht ist es auch kein Zufall, dass diese Veranstaltung einen Tag vor dem Valentinstag stattfindet, denn Literatur ist wie die Liebe auch eine Einladung zum gemeinsamen Erleben und zum gemeinsamen Dialog. Ich wünsche uns allen einen schönen Abend und eine anregende Diskussion, schöne Lesungen und vielen Dank. Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich freue mich, dass die Sarah bereits meine ganze Arbeit gemacht hat. Ich habe dem eigentlich fast nichts hinzuzufügen. Sie wissen, wir lassen bei unseren Lesungen immer das Lossprechen Das hat nichts mit der Kirche zu tun Wir lassen das Lossprechen Und die Nummer 1 hat heute Susanne Huber gezogen, natürlich Und ich habe mich gefreut Ihre Biografie gelesen zu haben Und habe gesagt, oh je, da können wir gleich eine ganze Lesung draus machen aus der Biografie. Die hat zwei solche Riesenseiten. Also was die alles gemacht hat, das liegt mir auf keine, was weiß ich, Haut. Aber sie ist eine unheimlich fleißige Frau. Ich wollte Sie schon fragen, wann sie zum Schreiben gekommen ist. Aber ich kann mich an unsere erste Begegnung erinnern. Das war im Draxlmeier. Na, wo sonst? Und da haben wir mit dem Kollegen Schlager-Weidinger zusammen gesessen und dann hat sie mir oder der Thomas hat mir ihr Buch, ihre beiden Bücher empfohlen und der See schweigt und als wir Schatten waren und ich habe beide mir sofort geholt und habe sie beide verschlungen. Ich fand sie zauberhaft schön, wirklich ganz tolle Sachen und auch aus dem Salzburger Land, wo sie ja herkommt, aus Zell am See, also sie hat ein See vor der Haustür, ich habe ein See vor der Haustür, kann gar nichts mehr schief gehen. Nummer 1, Susanne Huber. Also vielen Dank für diese Einleitung, für die netten Worte. Und vielen Dank, dass Sie alle hier den Weg ins Stifterhaus gefunden haben. Es freut uns immer sehr, wenn wir zahlreiche Besucher haben. Ich habe in Wien auch schon vor vier Leuten gelesen. Ich habe in Zell am See einmal vor fast 100 gelesen. Also wir lesen in jedem Fall, ganz egal, wie viele Interessierte kommen. Es gibt ein Zitat, in dem man sagt, man hofft zwar auf Leser, aber man rechnet nicht mit ihnen. Und so sollte es wohl allen gehen. Das Thema Konsens ist natürlich ein sehr vielschichtiges Thema. Man ist derzeit verführt dazu, einen politischen Essay daraus zu machen. Das habe ich nicht getan. Ich hätte gerne auch etwas Lustiges geschrieben, endlich einmal etwas Lustiges. Wer meine Bücher kennt, weiß, sie sind mir so wahnsinnig lustig. Auch das ist mir, befürchteichte, die nennt sich Ja-Sagerin. Ja, Vater, ja, Mutter. Ja, auch zu den fünf Brüdern. Ja, hier's, Toni, Hermann. Ja, Hubert. Ja, Thomas. Während des Krieges hineingeboren in eine Bergbauernfamilie wurde sie von klein auf zur Ja-Sagerin erzogen. Ja sofort, ja gleich, ja natürlich. Widerstand war zwecklos, das begriff sie rasch. Denn die Brüder, die durchaus das Nein-Sagen übten, zogen sich unweigerlich den Zorn des schönen, wortkargen Vaters zu und mussten die Schläge in Kauf nehmen, die das Neinsagen kostete. Dennoch ließen sich die Buben nicht entmutigen, beharrten auf ihr Recht, Nein zu sagen und je älter sie wurden, desto eher beugte sich der Vater dem Willen der Söhne. Gegen die Frauen erhob der Vater die Hand nicht, es gab keinen Grund dafür. Sie machten ohnehin, was angeschafft wurde, der Reichte des Vaters dunkellodernder Blick unter den buschigen Augenbrauen. Und schaffte der Vater den Frauen nichts an, dann übernahmen das die Brüder, die schnell begriffen hatten, wie das ging und es dem Vater gleicht hatten. Lissi hol, Lissi bring, Lissi mach doch. Ja, ja und noch einmal ja. Lissi musste heuen, musste helfen, putzen, waschen, bügeln, nähen. Dabei hätte sie so oft gerne Nein gesagt. Nein, ich habe keine Zeit, ich bin beschäftigt, ich muss meine eigenen Aufgaben erledigen. Die vielen unausgesprochenen Nein sammelten sich in ihr wie ein Knumpen Dreck, der ihr als Mädchen das Atmen beengte. Als junge Frau hatte sie das Nein-Sagen bereits fast verlernt. Dafür kam den anderen ein Nein stets leicht über die Lippen. Nein, du musst keinen Beruf lernen. Das ist dir zu anstrengend. Nein, du brauchst keinen Führerschein. Die Prüfung ist dir zu schwer. Ja, vielleicht. Ja, wenn ihr meint. Doch der Widerstand in ihr drängte nach draußen. Ihre Haut wurde unrein, die Porzellanhellen zarten Züge, das vielversprechende Gesicht war plötzlich von eitrigen Pusteln überzogen. Die wasserhellen Augen schlug sie nun nieder, wenn sie jemand musterte. Ihr Lächeln wurde von Jahr zu Jahr unsicherer. jemand musterte. Ihr Lächeln wurde von Jahr zu Jahr unsicherer. Die Mutter fuhr mit ihr nach Salzburg, die Mutter fuhr mit ihr bis nach Wien. Spezialisten verschrieben Salben, Tinkturen und Peelings, alles vergeblich. Einmal ging die Mutter nach einem Arztbesuch mit der Tochter in den Prater, um ihr eine Freude zu machen. Sie betraten auch das Zelt einer Wahrsagerin. Die eigentümlich alterslose Frau besah sich Lissis Augen und Hände. Dann beschied sie ihr ein langes Leben und dass irgendwann jemand käme, mit dem sie sich wie im Himmel fühlen würde. Lachend steckten Mutter und Tochter die aschblonden Köpfe zusammen und fuhren zurück in die Berge, ein gutes Omen im Herzen. Irgendwann klarte die Haut auf, da war sie schon über 20 und galt als übrig gebliebene, weil sie noch unverheiratet war. Doch dann kam einer, der die hübsche Frau mit den schönen Beinen bemerkte. Der erkannte, dass sie gefühlvoll und belesen war, dass sie Humor besaß und gerne lachte. Deshalb ja auch zu Fritz, diesem lebenslustigen, tüchtigen Mann und ja zum ersehnten Kind. Insgeheim hatte sich Lissi von ihrem Mann Rettung erhofft. Er würde für sie Nein sagen, sie mit entschlossenem Widerstand vor der Familie beschützen. Und anfangs war das vielleicht auch so. Zumindest hat er zu ihr Ja gesagt und unterstützte sie dabei, den Führerschein zu machen, damit sie endlich für einige Stunden vom Hof fliehen konnte. So musste sie nicht mehr sommers wie winters den weiten Weg, den Berg hinab, rund um den See oder übers Eis, teils mit dem Bus, mit dem Boot und oftmals zu Fuß bewältigen. Mit dem Auto war sie endlich für ein paar Stunden frei. Aber auch zum Mann wurde irgendwann aus dem Freiwilligen ein erzwungenes Jahr. Aber auch zum Mann wurde irgendwann aus dem Freiwilligen ein erzwungenes Ja. Der Hausbau, die vielen Schulden, das kränkliche Kind, die Eifersüchteleien unter den Schwägerinnen, der aufkeimende Neid unter den Brüdern. Und zu allem Ja und Amen, damit kein Streit entstand, kein Unmut. Wieder stauten sich die lautlosen Nein, Nein, Nein in ihr. Diesmal nahmen ihr die unausgesprochenen Worte nicht die Luft. Diesmal bekam sie keine Akne. Diesmal ergriff sie eine mächtige Traurigkeit, die sich derart ermüdete, dass sie nur mehr schlafen wollte, aber gleichzeitig nicht schlafen konnte, weil die Gedanken in ihrem Kopf Karussell spielten, bis zu ihrer Erschöpfung ein Schwindel kam, ein Herzrasen, ein übler Nackenschmerz, ein Zusammenbruch. Irgendwann ging auch das vorbei. Ja, die Tabletten halfen. Sie verdrängten die Todessehnsucht und beruhigten sie derart, sodass sie sich fortan auch tagsüber hinlegte, wann immer es ihre Pflichten zuließen. Und dann sagte sie wieder Ja. Ja zur Scheidung, denn der Mann arbeitete zu viel, trank zu viel und log zu viel, weil er, gefangen in seinem eigenen Unglück, auch zu oft Ja zu den falschen Menschen und falschen Dingen gesagt hatte. Danach war lange nichts und dann kurz ein kleines Wunder, ein Mann, zu dem sie gerne Ja gesagt hätte, was diesem wiederum zu viel Zustimmung war. Männer, so dämmerte ihr, wollten eigentlich keine, die immer Ja sagte. Nach der Scheidung und diesem kleinen Glück, dass dann doch keines wurde, sagte sie weiter Ja. Ja zu den Eltern, die zu ihr ins Haus zogen und mit deren Einzug sie ungefragt auch der Pflege der alten Leute zustimmte. Wenn sie alles satt hatte, stieg sie ins Auto. Kein Radio, keine Musik, nur die Gespräche mit der eigenen zerbrechlichen Mutter am Beifahrersitz, die sie begleitete, selbst als das langsame Sterben schon begonnen hatte. Später nahm der Vater den Beifahrerplatz ein, der als Wegobmann Schlüssel für alle beschrankten Forststraßen in der Gegend besaß. War sie mit der Mutter im Tal unterwegs gewesen, so eroberte sie mit dem Vater die Berge mit Hilfe des Autos. Dann saß sie mit ihrem alten, mittlerweile gar nicht mehr wortkargen Vater auf der Hochalm in der Sonne, betrachtete die Pferde, die Kühe, die Almwiesen ringsum und fühlte sich getröstet. Irgendwann starb auch der Vater. Im Laufe der Zeit war aus ihrem Ja ein Ja-Ja geworden. Ja-Ja, das hieß, es ist mir Schnuppe. Mach, was du willst. Sie sagte Ja-Ja und ging weiter ihre Wege, wie sie es wollte. Sie sagte Ja-Ja und blieb untätig. Zweimal noch lehnte sie sich auf, brachte der Tochter gegenüber ein Nein zustande, welches diese geschickt in ein Ja verwandelte, als es darum ging, das mit so viel Verzicht erkämpfte Haus zu verkaufen. Das Haus am Berg, Heimat ihres beständigen Unglücks, nahe dem elterlichen Hof gelegen, wollte Liz sie lange nicht verlassen, weil sie in einer Vergangenheit festhing, aus der sie alleine nicht herausfand. Im Nachhinein bedeutete das Ja zum Hausverkauf einen Glücksfall, war die Wohnung im Ort inmitten von fremden Menschen, die es jedenfalls nicht schlecht mit ihr meinten, eine gute Entscheidung. Und jetzt hatte sie noch einmal Nein gesagt, als es darum ging, ihren Führerschein abzugeben. Natürlich stimmten die Argumente ihrer Tochter, ihres Schwiegersohns, die beide studierte Leute waren, die es besser wussten, so wie es immer alle für sie besser gewusst hatten. Ja, sie war schon über 80 und ihre Reaktionsfähigkeit aufgrund der vielen Tabletten eingeschränkt. Aber Autofahren, das konnte sie noch. Sie fuhr ja nur mehr die bekannten Wege, ins Einkaufszentrum, zum Doktor, zur Freundin. Die Tochter aber bestand darauf, einzig weil Lissi einmal Gas und Bremse verwechselt und dabei einen Zaunpfosten umgemäht hatte. Auch diese Verweigerung hielt nicht lange an. Schließlich gab Lissi nach und würde den Führerschein nächste Woche abgeben, im Beisein der Tochter. Ja, ja. Drei Tage davor träumte sie von einem schönen Pärchen, das an ihrer Tür klingelte. Sie sah sich selbst aus dem Bett aufstehen, barfuß, im Nachthemd, die Haare zerrauft. Die Fremden stellten sich vor, Lissi hörte nicht genau hin. Die beiden meinten, sie seien beauftragt, Lissi zu einem Ausflug mitzunehmen, sie hätten die Schlüssel. Lissi müsse sich um nichts kümmern, sie würden sie überall hinfahren und später nach Hause bringen. Sie blickte die jungen Leute interessiert an. Irgendwie kamen sie ihr bekannt vor. Seine dunklen Kirschenaugen unter den dichten Brauen und ihr hochgestecktes, aschendes Haar erinnerten sie an jemanden. Freundlich entgegnete sie, nein danke, ich habe einen Termin, kommen Sie morgen wieder. Krachend fiel die Tür ins Schloss und im selben Augenblick fuhr sie aus dem Bett hoch. War verwirrt wegen des absurden Traums und nicht sicher, ob es in der Wohnung oder in ihrem Kopf gekracht hatte. Dann klarte etwas in ihr auf. Tags darauf konnte die Tochter die Mutter telefonisch nicht erreichen und schlug Alarm. Frau und Fahrzeug waren spurlos verschwunden. Erst Tage später entdeckten Jäger das kleine Allradauto auf dem Parkplatz der Hochalm. Der Wagen stand so, dass man durch die Windschutzscheibe den Blick auf die Landschaft genießen konnte. Schneebedeckte Gipfel wogten dem Vergissmeinnichtblauen Himmel entgegen. Nach zwei bitterkalten Nächten hatte Rauhreif alles mit Funkelkristallen bedeckt. Deshalb nahmen die Männer die Frau im Fahrzeuginneren zuerst nicht wahr. Sie fanden Lissi mit geschlossenen Augen, entspannten Gesichtszügen, die Lippen leicht geöffnet. Auf den ersten Blick konnte man meinen, sie schliefe friedlich. In der Wohnung fand man Handtasche, Führerschein, Mobiltelefon. Sie hatte alles zurückgelassen, als käme sie gleich wieder. Für immer rätselhaft blieb, wie Lissi auf die Alm gekommen war. Die Forststraßen waren verschneit, nicht geräumt und mit Schranken versehen. Nur die Jäger und Almwiesenpächter hatten Schlüssel dafür. Ja, und niemand konnte sich erklären, warum sie auf der Beifahrerseite saß. Danke. Applaus Thank you. © BF-WATCH TV 2021 A. © B Emily Beynon © BF-WATCH TV 2021 🎵 3 Instrumente hat sie mit. Mal schauen, wie viele Instrumente sie dabei hat. Ja, ja, das ist das Wort. Und es erinnert mich daran, wie man es betont. Da kann man Tausende und Abertausende Facetten hineininterpretieren, herausinterpretieren und so weiter. Ja, ja, aber ein Ja bleibt es. Und es gibt Ja's, die sind so himmelschreiende Neins und von denen hast du gerade berichtet und ich danke dir, das war eine wunderbare Geschichte. Und zum Thema Konsens, ja, ich habe gerade Gedanken gehabt, was sage ich zum Thema Konsens? Konsensbedarf der Reibung, Konsensbedarf des sich auseinandersetzens, um wieder zueinander zu finden. Ich habe extra nochmal nachgeschaut, ob ich etwas Falsches sage zum Thema Konsens. Aber ich habe dann zwei Texte, wo man denkt, hat das was mit Konsens zu tun? Aber da komme ich dann gleich zurück. Ich komme zu Nummer zwei. Du bist keine Nummer, nein. Ursula Hirtl. Und ich freue mich, dass wir jetzt zwei Vertreterinnen von sehr subtilen, manchmal ganz fein und locker daherkommenden Texten haben, die dies aber dann fürchterlich in sich haben. Das freut mich ganz besonders. Da haben wir heute zwei Expertinnen fast hier. Die eine ist die Susanne, das freut mich, und die Ursula ist auch da. Die habe ich auch kennengelernt, da habe ich mir gedacht, was erzählt die mir eigentlich da? Die geht durch die Eifel, war das, gell? Die Eifelgeschichte, die geht da durch die Eifel und es ist gemütlich und schön und je mehr sie liest, desto mehr wird einem schlecht dabei und es packt einem das heillose Grauen und dann findet da eine Leiche statt oder auch nicht. Es ist ganz furchtbar geworden. Und ich sage, wenn Literatur das kann, dann kann es nur gute Literatur sein. Ursula Hirtl, bitte. Schönen guten Abend. Ja, ganz furchtbar. Schauen wir mal. Ich habe heute zwei Texte mit zum Thema Konsens. Beim ersten geht es darum, dass man auch manchmal zu einem Konsens mit sich selbst kommen muss, soll oder will. Formen und Farben. Er runzelte die Stirn. Das Übliche, sagte er. Mein Cholesterinspiegel ist wahrscheinlich wieder viel zu hoch, sagte sie. Genau, 220, trotz der Medikamente. Muss die Dosis erhöht werden, erkundigte sie sich. Er grinste. Ihre Schokoladendosis sollte gesenkt werden, noch heute. Das schaffe ich nicht, nicht heute, nicht morgen, niemals, brach es aus ihr heraus. Er schüttelte missbilligend den Kopf. Die Dosis bleibt bei 20 Milligramm täglich. Ich buche sie gleich auf ihre E-Card. Als er fertig war, stand sie auf und reichte ihm die Hand. Bis irgendwann. Ja, sie werden sowieso nie krank. Also wahrscheinlich nächstes Jahr zur Cholesterinkontrolle. Sie wandte sich um und ging zur Tür. Dabei knickte sie mit dem rechten Fuß leicht ein. Was war das, fragte er sofort. Nichts, da ist mir vor drei Wochen jemand auf den Fuß gestiegen. Zeigen Sie her. Sie setzte sich wieder und zog ihren Schuh und die Socke aus. Er tastete vorsichtig daran, bis sie zusammenzuckte. Ziehen Sie die Hose aus, ich möchte das ganze Bein sehen. Sie tat es. Woher kommt das da auf dem Oberschenkel? fragte er. Da war ein Ast im Wald, den ich übersehen habe. Eigenartige Form, sagte er. Und das Gelbe auf dem Schienbein links? Keine Ahnung, habe gar nicht bemerkt, dass ich da etwas habe. Was ist mit dem strahlend schwarzen Ding auf Ihrem Hinterteil? Da bin ich versehentlich gegen die Kommode im Schlafzimmer gelaufen. Er sah sie überrascht an. Ja, ich laufe auch immer im Rückwärtsgang durch mein Schlafzimmer, meinte er. Ziehen Sie Ihren Pulli aus. Sie tat es. Was haben wir denn da Schönes in Violett? fragte er und deutete auf ihre Rippen. Oh, das habe ich noch gar nicht gesehen. Und das Blaue auf dem Oberarm? wollte er wissen. Da habe ich eine Abkürzung durch den Kleiderständer gemacht. Nehmen Sie Ihr Halstuch herunter, sagte er. Sie tat es. Sieh mal einer an, fast nicht mehr sichtbar, nur mehr ein bisschen gelb. Ist wohl schon ein paar Wochen her. Sie können sich wieder anziehen. Er setzte sich und tippte in seinen Computer. Es dauerte und dauerte. Hier ist die Überweisung. Sie lassen ihren Fuß röntgen. Und sie kommen nächste Woche wieder zu mir und dann alle zwei Wochen. Wenn ich noch einen einzigen neuen Bluterguss sehe, der eine eigenartige Form hat, mache ich eine Anzeige. Was immer sie am Hinterteil getroffen hat, wenn es am Hinterkopf gewesen wäre, wären sie jetzt nicht mehr hier. Von ihrem Hals brauchen wir erst gar nicht zu sprechen. Brauchen sie Hilfe oder schaffen sie das? Sie überlegte. Schaffen Sie das? Sie überlegte. Ich schaffe das noch heute. Der zweite Text, da geht es um den Krieg, den ich mir zu meinem Glück nicht vorstellen kann. Die englischsprachigen Zellen da dazwischen sind nicht von mir, sondern von niemand Geringerem als Joko Ono und John Lennon. Ich kann mir den Krieg nicht vorstellen. Ich kann mir den Krieg nicht vorstellen. Ich kann mir nicht vorstellen, wie es ist, wenn dein Leben auf den Kopf gestellt wird, weil irgendwo irgendwer beschließt, dass er in die Geschichte eingehen will, Irgendwer beschließt, dass er in die Geschichte eingehen will, als einer, der Großes geleistet hat. Der unsterblich sein will und dafür andere in den Tod schickt. Der in seinem Palast oder seinem Bunker sitzt und Befehle erteilt. Befehle, die andere befolgen, befolgen müssen. Ich kann mir nicht vorstellen, wie es ist, alles zu verlieren. So wie meine Tante, die als Kind nach Hause kam, aber da war kein Zuhause mehr, kein Haus mehr, nur Trümmer. Und unter den Trümmern ihre Mutter. Das Kind, das später meine Tante wurde, hatte ein Foto in der Tasche. Ein winziges Schwarz-Weiß-Foto mit weißem Rand, so wie Fotos damals aussahen. Es zeigte ihre Mutter von Weitem, wie sie mit ihrem Fahrrad unter einem Baum stand. Ein geblümtes Kleid hatte sie an. Dieses Foto war alles, was meiner Tante von ihrer Mutter blieb. Imagine there's no countries, it isn't hard to do. Nothing to kill or die for, and no religion too. Stell dir vor. Ich kann mir nicht vorstellen, wie es ist, wenn die jungen Leute in den Krieg geschickt werden. Und selbst wenn sie überleben, wie lebt man danach weiter? Kann man nach dem Grauen zurückkommen und so tun, als sei alles in Ordnung? Was macht der Krieg aus den Menschen? Wie geht es denen, die zum Töten gezwungen wurden? Wie geht es denen, die zum Töten gezwungen wurden? Und die, die gefallen sind, so nennt man das. Man sagt nicht, sie sind getötet worden, sondern sie sind gefallen. Was wird aus ihren Familien? Wie lange dauert es, bis ein Volk das überwinden kann? Als Kind hörte ich alte Leute sagen, wenn ihnen etwas nicht passte. Und dem Hitler hätte es nicht geben. Diese Generation ist ausgestorben. Andere sind nachgekommen. Geschichte ist als Lehrmisterin nicht populär. Der, der später mein Vater wurde, wurde als Junge kurz vor Kriegsende eingezogen, wie es damals hieß. Er hat kaum etwas über den Krieg erzählt. Einmal dann doch. Wir waren am Rand von einem Feld, dahinter war ein Wald. Plötzlich rennt einer von den anderen quer über das Feld auf den Wald zu. Mein Kommandant sagt zu mir, ich soll ihn erschießen. Hast du ihn erschossen? fragte ich. Ich habe so lange daneben geschossen, bis er im Wald verschwunden ist. Und hast du dann nicht Probleme bekommen? fragte ich weiter. Der Kommandant war wütend, aber was hätte er denn tun sollen? Ich erschieße doch keinen Menschen. Manchmal denke ich, mein Vater hat deshalb nicht mehr über den Krieg erzählt, um das alles hinter sich zu lassen, weil er glücklich sein wollte und an seine Zukunft glaubte, in der es hoffentlich keine Männer mehr geben würde, die in die Geschichte die uns sterblich sein wollen. Aber es gibt sie, nach wie vor. Imagine all the people living life in peace. You may say I'm a dreamer, but I'm not the only one. I hope someday you'll join us, and the world will be as one. Wenn Tieffliegeralarm war, wurden die Schulkinder nach Hause geschickt. Das bedeutete, dass meine Mutter und ihre Geschwister eine Stunde lang auf Feldwegen liefen, um den Hof zu erreichen. Wenn die Tiefflieger über sie drüber fl flogen legten sie sich flach auf den boden über das kind das später meine mutter wurde flogen sie oft drüber ob da jemand drinnen saß der sich dachte ich schieße doch nicht auf ein Kind. Sie überlebte den Krieg, ihr Bruder nicht. Imagine no possessions. I wonder if we can. No need for greed or hunger, a brotherhood of men. Imagine all the people sharing all the world. Imagine, stell dir vor. Ich kann mir den Krieg nicht vorstellen. Es war in den 90er Jahren, der Bosnienkrieg dauerte gerade 1000 Tage. Ich arbeitete in einer Schule, wo jede Woche mehrere Kinder ankamen. Traumatisiert, voller Heimweh, plötzlich in einer völlig anderen Welt, bei Menschen, deren Sprache sie nicht verstanden. Meine Aufgabe war es, sie aufzufangen und ihnen Deutsch beizubringen. zu fangen und ihnen Deutsch beizubringen. Ich erinnere mich an das Mädchen, das auf seine Ohrläppchen zeigte, in denen hübsche Ohrringe steckten. Von Papi, sagte die Kleine und lächelte ein wenig. Es war irgendwie nur ein halbes Lächeln. So schöne Ohrringe, meinte ich. Hast du sie zum Geburtstag bekommen? Sie nickte. Zum Geburtstag von Papi. Wieder dieses halbe Lächeln. Papi gestorben im Krieg, sagte sie. Ich kann mir den Krieg nicht vorstellen und ich bin unendlich dankbar dafür. Imagine all the people living life in peace. You may say I'm a dreamer, but I'm not the only one. I hope someday you'll join us and the world will be as one. Ich hoffe, dass du uns irgendwann beiträgst und die Welt wird als eine sein. Stell dir vor, ich denke an die Kriege, die gerade stattfinden. Ich denke an die vielen Kinder aus unzähligen Ländern, denen ich Deutsch beigebracht habe. Die meisten sind gern in Österreich. Noch lieber wären sie wahrscheinlich dort geblieben, wo sie zu Hause waren. Aber dort gab es nur Vergangenheit, keine Zukunft. Ich kann mir den Krieg nicht vorstellen. Und ich träume davon, dass es irgendwann einmal allen Menschen so geht. Dass sich niemand mehr einen Krieg vorstellen kann. Ganz einfach, weil wir aus der Geschichte lernen. Ganz einfach, weil wir Frieden auf der Welt haben. And the world will be as one. Applaus... E E E E E E E E E E E E E E... Amin. Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaavaavaavaavaavaavaavavavavavavavavavavavavavavavavavavavavavavavavavavavavavavavavava... Amin. Ich bin immer wieder fasziniert, wie die Eveline auf Texte eingeht mit Musik. Das muss ich einfach mal dazu sagen, das finde ich einfach immer wahnsinnig. Das geht mir so runter, das ist wahnsinnig. Ich muss mich entschuldigen, dass ich natürlich bei den Damen vorhin wieder autobiografisches und überhaupt biografisches nicht erzählt habe. Und ich hoffe, ihr seid mir nicht sehr böse. Das kann man ja nachlesen. Das ist ja nicht so problematisch. Ich finde es einfach so schön, wenn man auf jemanden trifft und man sagt, das war die Situation, war es nur. Und da baut sich etwas auf oder man baut etwas darauf auf. Das wollte ich eigentlich nur dazu sagen. Es war keine böse Absicht. Nicht, dass ihr glaubt, ich bin ein Biografie-Untersteller oder Verschleuderer oder so ähnlich. Ich hoffe, dass ich das jetzt das Richtige habe, was ich brauche. Ich muss nämlich jetzt die Seiten wechseln. Die richtige Brille brauche ich vor allen Dingen. Die richtige Brille brauche ich vor allen Dingen. Das ist ganz wichtig. Und wechseln die Seiten und komme hier auf das Lese. Ja, ich habe auch zwei Texte mitgebracht. Die sind ganz nittenagelneu. Ob sie mit Konsens oder nicht Konsens was zu tun haben, weiß ich nicht mal so genau. Aber ich glaube es. Das eine ist einer, der so furchtbar allgemein ist und stammt aus einem Text, der heißt Das Kirchenplatzkind und der zweite kommt aus demselben Buch, das am Entstehen ist, und der heißt Routerschlag. Und das erste heißt Personal. Und das ist so eigentlich nur mehr oder weniger eine Aufzählung. Aber ich mag die so gern, weil man lasse sich die ganzen Personen mehr oder weniger auf der Zunge zergehen. Also nochmal zu dem, Gegensätze ziehen sich nicht nur an, sie brauchen auch den Konsens. Ich glaube, der Konsens ist wichtig, das ist ganz klar. Bin ich zu leise? Zu leise? Das hat mir noch nie jemand gesagt. So, alles klar. Gut. Besser? Okay. Personal. Wie die Menschen, so zum Beispiel die Schulwarz-Nachbarin mit dem genialen, warmen Leberkäse ihres abartig bösen Bluthochdruck-Ehemanns, der alte Regierungsrat Schütterweiß mit den von klein auf ebenso schlohweißen hübschen Töchtern, den ewig raufenden Bäckerbuben, Streitsubjektschwester, der Künstlerin mit Modegeschäft und dem schlechtesten Ruf der ganzen Stadt, der zuschlagende katholische Oberhirte, Herr Dechant genannt, mit den grottenschlechtesten Predigten von der Kanzel herab, eine Mopedfahrende bei eben diesem Chef im Pfarrhof beheimateten Religionslehrerin, dem Klingelbeutel Submesner mit Hasenscharte und Schlurfgang, jede Menge Faschopersonal vom hauptamtlichen Kirchenbetreuer bis zum sportlich durchtrainierten Schwimmlehrer eben auch Bankdirektor, zwei hässlichen Kellerweibern an der alten Stadtmauer, gnadenlos keifend, ein alter schwuler Konsistorialrat mit weiblicher Entourage, Schwestern, die dicke Papiergeschäftsinhaberin, News-Umschlagplatzalterin, Freundesmutter und Liebe in Person, die Finanzbeamtensgattin, alles in unmittelbarer Nähe. Ein weiser, unnahbarer Internist, der später geläuterte, sozial schwer beeinträchtigte, ja gefürchtete Alkrabauke. Kindliche Bandenmitglieder verschiedensten Alters, von denen zwei entmorenen Hügeln und den Glasscherben vierteln. Diverse Pfarrers, Anwärters, Aspiranten, Kooperatoren, auch Kapläne genannt, Pfarrers, Zuträger und Servicepersonal, fünf Kleinstnahversorger, Kramer, vier Fleischhauer, drei Bäcker in nächster Nähe, ein Altersheim, Nonnen geführt, Herrenmodengeschäft, Wirkwaren, Strickwaren, ein Architekt, Plastikböden, Farbgeschäft etc., Postamt, Leute, jede Menge. Zwei Gast, drei Kaffeehäuser, ein Kindergarten, Durchzugsgäste, Stadtgarten, Schüler wie halb pubertäres Gemüse, eine Autoreparaturwerkstatt. Reparaturwerkstatt, Besenbinder, Rauchfangkehrer durchgehend, die Hauptverkehrsader, Zubrauerei und Krankenhaus, Kundschaft am Platz, auch fürs Finanzamt, Pausieranstalt nicht zu vergessen, der städtische Bauhof, ein Turnerheim, das berüchtigte Boxzelt des UBSC, Salzkammergut und natürlich das Wohnhaus mit Gemeindekotter der Stadtpolizei. Die Sonderschule mit dem singenden Direktor war dort kein Nebenprodukt, Treffpunkt für Kids und auch schon etwas Ältere, das Pfarrjugendheim. Das Pfarrjugendheim. Der Konsens zwischen den emotionalen Mühlsteinen aufgerieben. Für sogenannte künstlerische Freiräume blieb da wenig Platz. Den Rest besorgte Hauptdroge, Alkohol, Anlaufstelle, Kirchenwirt, ist gleich Schulwart, ist gleich Wohnungsküche. Geige lernen beim alten Bürgermeister, Okapi genannt, nein. Trompete beim Dreschpsychologen, den gab es auch, nein. Gesang bei der Haarkranz-Omi, na ja Na ja. Ja. Kammerchor? Ja. Bitte? Maschinen-Schreibkurs? Sparkasse? Nein. Ganz sicher nicht. Präpotentes Negieren? Auch hinterfragen? Ja. Doch Theater? Ein Ausweg der Ahnungslosigkeiten? Unmengen. ein Ausweg der Ahnungslosigkeiten und Mengen. Verliebtheiten existenziell, Eros verkrampft an welche Strohhalme war es, sich zu klammern? Vielleicht das Sammelsurium von allem und das unendliche Quäntchen Glück. Sicher auch permanente Reibung mit Überlebensdrang, was da auf einen, wenn ihr nicht werdet, wie die Kinderweg, zumindest aber an eine schmerzhafte Annäherung davon geführt hat. Bis heute. Danke. Seeseits heißt der dritte und letzte Teil dieses Ein-Buch-werden-Wollendes. Das erste Kapitel heißt Ruderschlag. Wasser. Die Faszination von Anfang an, auch als Urheimat dieser Riesenvögel, weiß vom berühmten sogenannten Schwanenvater Herrn Prielhofer, gehegt und verhätschelt, von Hobbyexperten mitbetreut und pseudowissenschaftlich zu Ehren gebracht, an allen Ecken dieser genialen Flüssigkeitsansammlung See, unser See genannt. Katastrophen kompensiert vom Schwerstüberschwemmungen jährlicher Großelternrettung, eskalierend bis zur totalen Volksbelustigung bei Vollzueisung mit Autofahrten, riesen Eiskugelschieben, allen möglichen und unmöglichen Eissportarten, also Ski, Jöhring, Flugzeug, Landungen, Eishockey etc. Aber auch zur Ausnutzung durch technische Schindluderei bei Motorboot, Rennen, Fallschirm, Landeplatz, Nutzung und Rechte Touristentransport via motorisierte Schifffahrt an und von allen Ecken dieses Gewässers ständig zu divergenten Wunder und permanenten Auseinandersetzungen führte. Was wurde also der wissenschaftliche Nachweis, dass die Haupteinnahmequelle der Seeanwohnerbevölkerung der gnadenlosen Ausbeutung und Abzockung der aus dem Salzkammergut innersten entsprungenen Ressourcen wie Salz, Holz und andere Naturprodukten besteht. Da hat sich bis heute fast nichts geändert. Was aber, wenn der Protagonist dieser Zeilen, mein Vater, ja, Adoptivvater, mit eben diesen Attributen einer seltsamen Liebe zum Wasser, seinem See die wenigen positiven Erinnerungen nähert, die das Zusammenleben mit einem Kind-Renitenzling so schwierig machten. Ach ja, weil eine kriegsbedingte Vergangenheit mit allen Wunden und Blessuren, zig Narben ein Auge nicht mehr abzuschütteln waren, weil eine Umwelt, die fast bedingungslose Gutmütigkeit dieses ewigen Befehlsempfängers, da haben wir es wieder, schamlos ausgenützt hat, weil Wehren nicht in sein Demutsrepertoire passte, verbal im Bildungskleinbürgertum untergegangen ist und so weiter und so weiter. Karl und das Wasser also. Lachend und entspannt wirkte er meistens nur, wenn er mit seiner kleinen Familie am Fahrrad zu Badeplätzen fuhr. Der Kleine thronte dann am Lenkersitz immer zu seltsamen, seichtschattigen Buchten, Mutter im Wollbadeanzug, konnte nicht schwimmen, wie sich später herausstellte, ich aber sollte rechtzeitig ans Wasser gewöhnt werden und beglückende Baderefugien vorfinden, während er selbst mit ganz flachen Köpflärren reüssierte, bis er mich später an seinen Nazi-Jugendfreund, einer Sportkorrifee, zum ersten Schwimmunterricht weiterreichte. Tja, auch Pädagogik war nicht unbedingt seins. Wenn er sich aber aus seiner Berufsumklammerung etwas lösen konnte, schwer, aber doch manchmal war die Verbindung zu Wasser immer in sprichwörtlich greifbarster Nähe. Es muss im kindlichen Vorschwimmalter oder mittendrin gewesen sein. Auf dem See jedenfalls tummelten sich die ersten Ehe, aber auch Ruderboote, weil eher leistbar, aus Holz und daher auch viel schöner, als ich von Papa zu einer Ruderbootfahrt eingeladen wurde, was an sich schon einer großen Überraschung nahekam und dankbar angenommen wurde. Die schmale Schnittigkeit des Ruderboots und die Quirligkeit des Bubenhinterns – Vater war natürlich rudernder Kapitän, weil auch sichere Schwimmer – passten irgendwie nicht zusammen. Leicht schaukelnd und ziemlich ermahnungsresistent, ohne Sicherheitsvorkehrungen, die damals noch nicht üblich waren, kämpften sich Vater und Sohn durch einen leicht windig welligen Frühlingsvormittag, bis passierte, was passieren musste. bis, ja, bis passierte, was passieren musste. Der Sohn ging über Bord, landete im tiefblaueisigen, abgründig scheinenden Wasser, schockstarr, schwimmunfähig, den letzten Ruderschlägen gerade noch irgendwie ausweichend, nichts ahnend, was da jetzt gerade mit einem passierte. Vater musste das Boot querstellen, das Ruder einholen, um an das Kind heranzukommen, was er auch für meine Begriffe in Seelenruhe tat, um mich seitwärts kniend aus dem Wasser fischen zu können. Irgendwelche Schimpfkanonaden ersparte er sich und mir, dem aus der Starre wieder erwachenden Kind, das der Pitschnass lederbehost im Wolljäckchen am Ruterbootboden dahin heulte. Der Heimweg mit dem nassen Pudel nach der Anlandung muss bestimmt sehr vergnüglich gewesen sein. Der Rest des Tages mit Trockenlegung und Erklärungsbedarf war sicher zum Vergessen. Meine Lebensrettung jedoch blieb immer ein sehr offenes, zusammenführendes Wassererlebnis. Auch Großbootfahrten, Gisela wurde mit dem ältesten Raddampfer der Welt zum Beispiel oder Schwimmausflüge nach Bergwanderungen hinterließen. Meistens einen aufgeräumten, gut gelaunten Vater. Was es dem Mann doch alles zu danken gab, dass er es trotz aller Probleme mit sich und seinem Umfeld, mit mir und so viel Neuem, immer wieder schaffte, über seinen eigenen Schatten zu springen, sie Berufswahl des Sohnes, dass er sich engagierte, obwohl er ahnen konnte, verarscht zu werden, dass er zu Leuten stand, die nicht über den Tellerrand schauen konnten oder wollten, dass er ein Heim für alle seine Lieben schaffte, das wertvoller als alle Nobelbehausungen war, weil das alles aber auch mitgetragen und initiiert in und durch alle Zeiten war, war von einer ganz, ganz wunderbaren Frau, meiner Mutter. Pardon. Thank you. ¶¶ © transcript Emily Beynon ¶¶ © transcript Emily Beynon Thank you. Applaus Ich freue mich, dass du da bist. Das hohe Mühlviertel ist bei uns eingetroffen. Engerwitzdorf, Kopfing geboren. In Engerwitzdorf lebt er. Und hast du noch mal Kabarett gemacht? Ja, ja, ich hätte sogar als zweiten Teil einen kabarettischen. Aha, auf die Frage, wo das komische bleibt. Ja, genau. Okay, gut. Alles klar. Der erste Text ist etwas zum Thema. Ja, gut. Schön. Ich freue mich. Geht's? Es geht. Danke. Dankeschön. Orvin Teibert, einer der ältesten, aber auch jüngsten Mitglieder des Autorinnen- und Autorenkreises. Ich glaube, das Mikro müssen wir wieder ein bisschen richtig, oder richtig, bitte. Ja. Wie viel du brauchst. Ja, ich werde es nicht so viel brauchen, glaube ich. Alles klar. Danke, Richard. So. Also, der erste Text ist autobiografisch. Es ist selbst erlebtes. 1968, da war ich 21. 1968 hatte kaum jemand bei uns das Bedürfnis, in kommunistischen Rumänien am Schwarzen Meer Urlaub zu machen. Außer natürlich ich, mit damaligen zwei Freunden Gerhard und Günther. In Rumänien, in der Nähe der Stadt Arad, genau gesagt in Schöndorf, heute Frumuseni, hatte ich eine alte Tante, bei der wir Zwischenstation machen konnten und die sich mit ihrem Mann auf unser Kommen freute. konnten und die sich mit ihrem Mann auf unser Kommen freute. Unser Reisefahrzeug ans Schwarze Meer war mein VW Käfer Baujahr 1956 mit 28 PS. Dem traute ich diese weite Strecke zu, obwohl er als ziemliche Rostlaube daherkam und über 150.000 Kilometer auf dem Buckel hatte. Unter anderen Schönheitsfehlern prangte an der Fahrertür ein della-grossa Rostfleck. Damit dieser Makel unsichtbar wurde, überklebte ich ihn mit einem roten, runden Ölwerbeschild, auf dem groß geschrieben nur das Wort Kastrol stand, ohne Erklärung, was das überhaupt sei. Um vier Uhr früh fuhren wir in Wels los. Unser Urlaubsziel war der goldene Sandstrand im Amaya am Schwarzen Meer. Dass dieser Strand auch als Hit galt unter den Autobesitzern des Ostblocks, wurde uns erst später bewusst. Es war die Zeit des sogenannten Prager Frühlings, den ich zuvor an einem Wochenende im Juli 1968 bei einer Demo in Budweis kennengelernt hatte. Demo in Budweis kennengelernt hatte. Es ging um die Freiheit der CSSR gegen den sowjetischen Einfluss. Gerhard und ich marschierten in der Demo mit, rund um den großen Hauptplatz. Auch einige andere Österreicher bekundeten mit dem Dabeisein ihren Konsens. Damals spürte man auch einen allgemeinen politischen Aufbruch. Als Interessierter am Weltgeschehen verfolgte ich laufend einschlägige Berichte in Zeitungen und im Radio. Vielerorts im sogenannten Westen gab es Demos gegen den Vietnamkrieg. 1967 geschah die Ermordung von Martin Luther King. Dann 1968 kam es in den USA zu argen Rassenaufständen mit Toten. Die Kulturrevolution in China unter Mao Zedong steckte durch die Roten Garten im Chaos. Linksgerichtete betrauerten den Tod von Ernesto Che Guevara, des marxistischen Revolutionärs in Lateinamerika. Im westlichen Europa beherrschten Kundgebungen der Studentenbewegungen thematisch die Medien. In Bürgerrechtsbewegungen organisierte sich das neue linke Denken für Frieden und Freiheit. 1968 griff auch verstärkt ein naturbewahrendes Bewusstsein um sich. Die ersten Alternativläden wurden gegründet für Bücher und Bioprodukte. Vegetarische Kost fand eine breite Basis. So ist die 68er-Generation bis heute sprichwörtlich für diese Zeit geblieben. Unsere Fahrt durch das kommunistische Ungarn war eher eintönig, langweilig durch die ungewohnte, endlose, ebene Landschaft, der VW-Käfer voll beladen mit uns drei samt Gebäck und dem Viermannszelt, mit Metallstangen am Dach, konnte kaum 80 Stundenkilometer erreichen. Damals gab es noch keine Autobahn durch Ungarn. Eine holprige, asphaltierte Straße führte bis zur rumänischen Grenze. asphaltierte Straße führte bis zur rumänischen Grenze. Auf der ungarischen Seite war die Zollabfertigung unproblematisch und schnell erledigt. Spannend wurde es zwischen ungarischer und rumänischer Grenze im Niemandsland, denn dort standen wir in einem langen Stau zur Zollabfertigung. Großteils Koder, Pkws und Rabis warteten vor uns. Manche waren wegen dem schleppenden Weiterkommen ausgestiegen, rauchten, unterhielten sich und kauften an einem Getränkestand entsprechend ein. Ich hatte nicht damit gerechnet, hier mehrere Stunden warten zu müssen. Schließlich wollten wir Schöndorf, unsere Zwischenstation vor Anbruch der Dunkelheit, erreichen. Zwei rumänische Grenzwächter mit geschulterten Kalaschnikows marschierten dem Stau entlang, sozusagen zur Vorkontrolle. Stau entlang, sozusagen zur Vorkontrolle. Natürlich wurden sie sofort auf meinen VW aufmerksam. Aus dem Westen waren die Besucher ins kommunistische Rumänien nicht gerade zahlreich. Beide Zollwächter blieben seitlich neben uns stehen. Alle Fenster hatten wir, ob der Hitze runtergekurbelt. Da sagte der eine auf die Castrol-Werbung der Tür zeigend, Fidel Castro, boom, forte, boom. Das heißt, Fidel Castro, gut, sehr gut, darüber verpflichtet, darüber verblüfft, reagierte ich nicht gleich darauf. Er wiederholte es. Da nickte ich mehrmals und sagte auch Fidel Castro forte, boom. Der Revolutionsführer und Präsident von Kuba genoss in den kommunistischen Ländern hohes Ansehen. Schließlich hatte Castro beim Einfall der US-Armee in Kuba diese wieder aus dem Land gejagt, also besiegt. In der irrigen Meinung, dass wir aufgrund der Castrol-Plakete Fidel Castro-Verehrer wären, deutete er uns nun, dass wir aus der Kolonne ausscheren sollten, also vorfahren durften. Dass Castrol eine Motorölmarke war, wussten die Grenzorgane natürlich nicht. Westliche Werbung war hinter dem eisernen Vorhang unbekannt. Nun marschierten beide Wächter uns voraus und wir duckelten hinter ihnen nach, zig andere Autos überholend. Den Beamten im Zollabfertigungsgebäude, die uns durch ein offenes Fenster neugierig entgegenblickten, wurden wir als Fidel Castro-Freunde präsentiert. Ihr Kontrollblick auf die Castrol-Werbung genügte. und wünschten uns eine gute Fahrt ans Schwarze Meer, das wir als Ziel nannten. Bevor die Dunkelheit hereinbrach, trafen wir in Schöndorf bei meiner Tante ein. Für uns hatte man eine junge Ziegengeist geschlachtet und über Feuer, Glut, knusprig gebraten. Dazu gab es Reis mit Gemüse. Selbstgemachter Wein wurde laufend eingeschenkt. Später deckte man noch frischen Kuchen auf. Meine Freunde waren begeistert. Auch andere Dorfbewohner, die ich laut meiner Tante kennenlernen sollte, waren beim schmackhaften Essen mit eingeladen. Bis zum Morgengrauen saßen wir in fröhlicher, bester Stimmung beisammen, sodass wir erst am übernächsten Tag unsere Reise fortsetzen konnten. Gerhard und ich wechselten uns beim Fahren ab. Im Landesteil von Siebenbürgen durchquerten wir die einst prächtigen Städte Hermannstadt und Kronstadt. Sehr verkommen erschienen uns manche Häuser. Viele Siebenbürger mussten ja im Zweiten Weltkrieg flüchten. Die Straßenverhältnisse waren durchwegs schlecht. Erst in der Nacht durchfuhren wir die Hauptstadt Bukarest. Die Fahrtdauer hatte ich unterschätzt. So erreichten wir erst am nächsten Morgen den Goldstrand in Marmaier. Überrascht waren wir, dass am großflächigen Campingplatz, den wir in Anspruch nahmen, auch viele JSR-Urlauber ihr Zelt aufgebaut hatten. Unverhofft kamen wir nun hier am Strand vom Schwarzen Meer nochmals in eine Demosituation. Meine Freunde und ich fühlten uns natürlich solidarisch mit dem Wunsch der Tschechen, sich aus sowjetischen Banden zu befreien. Wir gaben also hier in Manaya unserem Nachbarland zum zweiten Mal vorbehaltlos Konsens. unserem Nachbarland zum zweiten Mal vorbehaltlos Konsens. Wie gewohnt stimmten wir lautstark in ihre Kundgebung mit ein. Dubček, Dubček, Svoboda, Svoboda, Dubček und so weiter. Diese Politiker sollten die Tschechoslowakei aus den Banden der Sowjetunion befreien. Noch lange danach hatte ich den rhythmischen Willensausdruck der Demo im Ohr. Allerdings war unsere Solidarität nicht nur politisch begründet, sondern ziemlich trivial. Gerhard verliebte sich am Tag zuvor am Strand in ein hübsches Mädchen aus der Tschechei. Sie lud ihn für ein weiteres Treffen ein, jedoch zur Demo, bei der sie mit ihren Eltern teilnehmen wollte. Wir marschierten daraufhin geschlossen mit, neben ihren Eltern. In den nächsten Jahren ist dann mein Freund oft zu seiner Geliebten gefahren, in die Nähe von Prag. Für den Grenzübertritt herrschte Visumpflicht, was seine Reise komplizierte. Denn bereits Ende August 1968 wurde der Freiheitstrang der Tschechoslowaken erstickt. In Prag und in anderen Landesstädten fuhren russische Panzer auf. Eine halbe Million Soldaten aus den Warschauer Paktländern unterstützten die Russen. Die Freundin von Gerhard bekam keine Ausreisegenehmigung nach Österreich. Gerhard begann zwar Tschechisch zu lernen, jedoch dort bleiben wollte er nicht. Dann, nach vier Jahren, ist es überraschend ausgewiesen mit seiner Liebsten und er ist nach Südafrika ausgewandert. Der zweite Text, der ist schon zehn Jahre alt, aber es passt noch immer rein, weil die Jäger ja eine besondere Art haben zu jagen. Und ich habe einen Schwager, der im Gebirge jagt mit einem Allrad. Aber das ist nicht der Schwager, das ist natürlich kabarettistisch übertrieben alles. Allradjäger, eine alpenländische Ballade, ist sogar schon verdont worden. Zur Jagdsaison im Herbstlich Hochwald ist geblasen, bis nahe den Gipfeln die Allrad durch die Wälder rasen. Ein Bankdirektor hat einen Hirsch bestellt für einen Todesschuss. Vom Auto aus zu knallen, verheißt im wahren Jagdgenuss. So sitzt er ganz bequem in Allrad auf der Pirsch, lauert weichgepolstert auf den kapitalen Hirsch. Der Gewehr läuft durch das Fenster, ragt zur fernen Schlucht, sein Jagdgehilfe mit dem Hund für ihn den Hirschen sucht. Da winkt sein Assistent, er hat ihn ausgemacht. Des Bankdirektors Jagdtrieb ist voll Eifer nun erwacht. Durchs Fernglas scheint das Jagdglück auserkoren. Der Hund schlägt an und spitzt die Ohren. Und hinter einem Busch sieht man Bewegung. Erfasst ist schnell das Ziel mit innerer Erregung. Schon knallt und heilt das Büchsenecho durch den Wald den Grünen. Das Schützenopfer geht von hinnen. Ein Schnapserl für den Schützen zur Belohnung, der Assistent wird's Wildbrett holen nun. Der Bankdirektor ist gespannt, was die Trophäe wert ist, ein weiteres Schlückchen aus dem Flachmann nicht verkehrt ist. Jetzt muss ich etwas trinken. Ein Schnapserl für den Schützen zur Belohnung, der Assistent wird's wildbrett holen und der Bankdirektor ist gespannt, was die Trophäe wert ist, ein weiteres Schlückchen aus dem Flachmann nicht verkehrt ist. Der Jackehilfe rennt und schreit mit voller Stimme, dass da was liege, unerklärlich und gewiss nicht stimme. Es ist kein Hirsch, kein Fuchs, kein Wolf, kein Bär, kein Buntgefieder. Es ist der alte Förster, welch Malheur, der brach hier nieder. Der Hund, der jault und zieht den Schweif ein. Der Generaldirektor zieht sich schnapps rein. Ein Allradjäger hola o deri, mit dem Doppellauf hola o dero, der schießt alles o. Hola deri, hola dero. In den Allradladen ein, der Bankdirektor mit dem Assistenten, das menschlich wildbrettblutigen Händen. Am Rücksitzgurten sieht ein seelenlosen Förster sitzend an, als wäre er noch ein stattlich lebend Mann. Nach vorne hängt sein Kopf, sein Leib ist aufgerissen. Dem Bankdirektor fehlt dazu das schlechte Wissen. Er flucht, tut brüllend, seinem Assistenten kund. Ganz sicher liegt auch Schuld beim dummen Hund. Denn hätte der die Ohren nicht gespitzt, hätte ich die Kugel nicht so leicht verspritzt. Was kann denn ich dafür, dass Zweigel sich dort rührten und sie als Helfer statt dem Hirschen einen Förster mir aufspürten. Es wird doch niemand glauben, dass das mein Vergehen ist. Vor Gericht wird man schon wissen, wie es zu verstehen ist. Meine Unschuld wird beweisen auch mein Anwalt. Solch Unglück ist ein komplizierter Fall halt. der Fall halt. Steilabwärts sausen sie durch das Gelände. Der Assistent verkrampft am Büchsenabzug seine Hände. Urplötzlich löst er außen den Schuss. Könnt sein, weil es so sein jetzt muss. Aus seinem Kragen pulst das Blut, besudelt den Allradwagen. Zu toben wär jetzt nicht gut, überlegt der Bankdirektor und saust weiter voller Hast. Denn vor Gericht, wenn zwei sind tot, es sicher besser passt. Der gute Mann hat sich für mich gerichtet, ich hätt ihn dafür nicht verpflichtet. Als Toter kann er nun nichts mehr verlieren und leichter wird es sein, den Fall zu konstruieren. Vielleicht war ungesichert auch sein Abzugshahn. Mag sein, der wedelnd Hund hat Schuld daran oder war es gar letzte Rache. Neben ihm des Toten Fürst das Sache. Das Blut des Assistenten färbt schon die Pedale. Der Direktor steuert hoch, erregt, zutale, telefoniert dabei, steigt fest aufs Gas, ganz ohne Maß. Die Verbindung ist recht schlecht, die Telefonistin macht es ihm nicht recht. Sein Antlitz ist schon zornesrot. Der Allrat kommt in Not, doch er schreit nach dem Anwalt, dieser kann halt gerade nicht und in der Kurve findet dann der Aalrad seinen Anhalt nicht, schleudert, überschlägt sich, treibt noch eine Gämse, auf senkrecht Felsen hilft auch nicht die allerbeste Bremse. Und weil kein Schirm da für den freien Fall, dröhnts Echo nun zum letzten Mal. Einzig überlebend war der Hund. Dieser Tat naturgemäß nichts kommt. Offiziell verlautbart war sein Attentat, hinterlistig, terroristisch in der Tat. Dieser Anschlag traf die Weidmannschaft und Bank. Jetzt muss man zusammenhalten, ohne Zank. Tag und Nacht muss man den Wald bewachen, da wird's sicher öfters jetzt noch krachen. Aufgerufen sind die Jägerschaften. Ja, die sollen überall verhaften. Schwammersucher, Bärmpflücker, Waldtouristen, Mountainbiker, Wanderer und Waldislamisten. Weiß jemand, wie spät ist denn? Vielen Dank. Ich bin sehr glücklich, dass ich hier sein durfte. ¦... um... ¦ © BF-WATCH TV 2021 Ode to the Ode to the Ode to the Ode to the Ode to the Ode to the Ode to the Ode to the Ode to the Ode to the Ode to the Ode to the Ode to the Ode to the Ode to the A C C D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D... Poh!... Applaus Ja, meine Damen und Herren, danke, das war es wieder. Ich hoffe, es war ein schöner Einstand im Stifterhaus dieses Jahr 2025. Es war ein veritables Stündchen, ein sehr veritables Stündchen mit Literatur und grenzgenialer Musik. Ich bedanke mich bei meinen Autorinnen und Autoren. Ich freue mich, dass das Los eigentlich immer recht hat. Ich habe gar nicht gedacht, warum lassen mich heute die Lyriker im Stich? Wir haben ja den Ortwind da als Kabarettisten. Ich denke ja nie, dass ich einen echten, richtig tollen Kabarettisten im Ensemble habe. Und das freut mich zum Beispiel jetzt ganz toll, dass das wieder so funktioniert hat. Aber ich bedanke mich bei meinen Autorinnen. Susanne Huber. Ursula Hirte. Otwin Teibart. Ortwin Teiber. Last but not least möchte ich Ihnen, der Obmann des Autorinnen- und Autorenkreises, sagen, dass wir am 8.3. im Café Traxlmeier sind, zum Weltfrauentag. Natürlich nur mit lauter Damen, natürlich klarerweise. Und zwar mit Inse Backel, Claudia Thaler, Christine Altmüller und Renate Perfall. Eveline spielt wieder, habe ich gehört, das freut mich auch ganz toll. Ich komme dann als Besucher einfach. Gut. Zum Weltfrauentag am 8.3. im Traxlmeier. Das wird bestimmt auch ein hochinteressanter Abend. Wir sind am 24. Gut. Zum Weltfrauentag am 8.3. im Traxlmeer. Das wird bestimmt auch ein hochinteressanter Abend. Wir sind am 24.4. im April im Kunstverein in Caligari in der Oberen Donnerlände, also im alten Kino, im Cinema, genau. Und da haben wir die Aprilwetterlage, hoffentlich dann eine andere politische als jetzt. Es lesen Steven Sokolow und Susanne Huber und Martina Senz und Brigitta Huemer. Wie heißen die? Umama heißen die. Umama, ich werde mir das nie merken. Musikerinnen der Musikband Umama spielen. Wir sind am 21.05. in der galerie halle in der ottenheimer straße und das war es eigentlich mehr oder weniger für den frühling bzw für den sommer bis und dann machen wir schon das herbstprogramm ist auch schon fast fertig aber damit will ich sie jetzt heute und hier noch nicht behelligen so ich bedanke mich vor allen dingen auch bei der renate dass sie das management wieder so klasse hingekriegt hat. Die macht sich da irrsinnige Arbeit mit allem drum und dran. Ich bedanke mich bei der Familie Leb, die uns die Eberline immer so toll teilweise zur Verfügung stellt. Ich freue mich, dass es ein sehr gelungener Abend, wie ich finde, ein sehr gelungener Abend war. Ich hoffe, er wird ein bisschen nachhaltig bei Ihnen bleiben. Ich hoffe, dass wir uns bald mal wieder, auch im Stifterhaus oder wo auch immer, das Schicksal und die Literatur hinträgt, wiedersehen. Herzlichen Dank, herzlichst Ihr Erich Josef Lang. Herzlichen Dank auch von Seiten des Stifterhauses an Erich Josef Langwiesner, Susanne Huber, Ursula Hirtl, Ortwin Theibert und Eveline Leb. Bevor wir zum Abschluss kommen, möchte ich Sie auch noch auf unseren Büchertisch hinweisen, der sich hinten am Ausgang befindet. Das Stifterhaus geht nun in die Semesterferien, doch wir freuen uns, Sie am Montag, den 24. Februar, wieder begrüßen zu dürfen. Merken Sie sich diesen Termin gerne vor. An diesem Abend wird Susanne Gregor zu Gast sein und ihren Roman Halbe Leben präsentieren. Moderieren wird Johannes Jetschko. Ich hoffe, Sie haben den Abend genossen. Für alle, die selbst schreiben, noch ein wichtiger Hinweis. Auf unserer Literaturzeitschrift, die Rampe, da sind die Ausschreibungen nun auf unserer Homepage einsehbar und auch am schwarzen Brett. Wer sich über die Möglichkeit zur Texteinreichung informieren möchte, ist herzlich eingeladen, vorbeizuschauen. Das war es von meiner Seite. Ich habe gehört, draußen gibt es auch noch etwas zum Anstoßen. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend und dann im Anschluss und Blümchen für die Damen und im Anschluss dann eine schöne Heimreise und ich freue mich, Sie bald wieder hier bei uns begrüßen zu dürfen. Vielen Dank und auf Wiedersehen.