Lebenswelten für morgen mit Moritz Stimeda. Mein Name ist Moritz Stimeda und ich bin der Klima-Redakteur von Dorf TV. Das ist meine erste eigene Sendereihe und ich freue mich jetzt auf viele Folgen und auf viele interessante Momente und Gesprächen mit verschiedensten Personen aus den verschiedensten Bereichen. Hinter mir sehen Sie den Wissensturm und da findet heute die erste Veranstaltung statt, an der ich teilnehme und das sind die Genussgespräche Linz. Das ist der erste Teil von drei Teilen und dieser findet dieses Mal im Wissensturm statt und ich möchte euch mitnehmen und zeigen, welche Menschen hier sprechen und um was es genau heute geht. Ich befinde mich jetzt mittlerweile im Wissensturm und hinter uns trudeln schon die ersten Gäste ein, genauso wie die Doris und die Lena. Was erwartet ihr zwei euch heute vor dem Abend? Also ich erwarte mir Informationen über Ernährung, die der Umwelt verträglich ist, die auch schmeckt. Das ist für mich wichtig. Sehr gut. Und Lena, wie schaut das bei dir aus? Ja, ich bin generell schon sehr an Nachhaltigkeit interessiert und mich interessiert vor allem jetzt der Bezug zu Linz. Also wie ich das in Linz am besten umsetzen kann. Wie schaut das bei euch mit der Ernährung aus? Wir werden heute viel über Ernährungsthemen hören. Seid ihr da schon extrem drinnen in dem Thema? Ich glaube, es ist ganz normal bei mir. Also ich interessiere mich dafür, aber jetzt ins Extreme. Ja, also ich versuche, dass es wenig Fleisch ist und verschiedene Lebensmittel ist, aber ich bin immer auch offen für neue Ideen und Rezeptvorschläge. Was mir noch wichtig ist, dass man nichts wegwirft. Ich versuche alles zu verarbeiten und nichts zu verarbeiten. Genau, das ist ein ganz wichtiger Punkt. Dann wünsche ich euch heute eine schöne Veranstaltung und danke, dass ihr euch die Zeignummer habt. In wenigen Augenblicken beginnt die Veranstaltung, wo Katharina Seiser und Therese Rathmann über ihr Wissen über die verschiedensten Gemüsearten unter anderem den ganzen Zuschauern im Hintergrund preisgeben werden und ich bin schon sehr gespannt was mich alles erwartet. Danach werden dann an Tischen einzelne Themen von Initiativen aus Linz und Umgebung präsentiert. Habt ihr heute schon Gemüse gegessen? Zöhn war spannend aus der Sicht der Wissenschaft, Sicht der Wissenschaft, aber das schaffen wir jetzt nicht, egal. Es ist ein Stimmungsbild. Habt ihr heute schon Obst gegessen? Habt ihr heute schon Vollkorn gegessen? Also nicht jedes Getreide, also kein Weizensämmerl ausgemahlenes, sondern volles Korn. In welcher Form auch immer. Habt ihr auch schon, ja genau, da ist schon die erste Frage, Brot? Genau. Wenn es Vollkornbrot war? Genau. Habt ihr schon Hülsenfrüchte gegessen heute? Ich auch nicht. Und habt ihr schon Nüsse oder Samen heute gegessen? Und habt ihr schon Nüsse oder Samen heute gegessen? Genau so hat für mich die Beschäftigung mit diesem Vielfaltsthema begonnen. Mit diesen Fragen. Es gibt eine deutsche Darmforscherin, Sarah Schwitterler, deren Buch habe ich vor drei Jahren gelesen, die zum Thema Mikrobiom geschrieben hat, mit einem leider fürchterlich reißerischen Titel. Er steht im Literaturverzeichnis unseres Buches, wie alle anderen Bücher, über die ich noch spreche, vielleicht spreche auch. Und sie hat als Conclusio eigentlich gesagt, damit du die Viecherln in deinem Darm, also die Viecherln sind von mir, nicht von der deutschen Darmforscherin, weil in Deutschland kennt man den Begriff so gar nicht, bei Laune halten kann, sollte man sie einfach jeden Abend diese Fragen stellen, die ich euch jetzt oder uns gestellt habe. Nämlich diese fünf Lebensmittelgruppen. Habe ich davon heute etwas gegessen? Gar nicht mehr und auch nicht weniger. Und das hat mir so zu denken gegeben, weil ich natürlich, genau wie jetzt auch, bei den Hülsenfrüchten ganz oft ausgelassen habe. Und auch beim Vollkorn damals noch. Zwei, drei Jahre ist das jetzt her. Und ich habe mir dann gedacht, aha, interessant. Ich glaube ja von mir, ihr Ernährung ist super toll, weil ich weiß es ja besser, logisch, und ist alles, was nicht nid- und nagelfest ist in der größtmöglichen Vielfalt offensichtlich nicht. Ich habe dann das Thema versucht, so abends immer wieder mal mit meinem Mann im Bett durchzusprechen, also sehr erotische Gespräche, wie man merkt. Er hat dann irgendwann gesagt, du lass mich schlafen, es ist mir wurscht. Er ist Opernsänger, hat andere Dinge zu tun. Aber es hat mich nicht loslassen, dass mir das gar nicht so einfach fällt, wenn ich mich immer wieder am Abend frage, habe ich das jetzt gegessen und immer wieder darauf sagen muss, nein, warum eigentlich? Dabei, ich verbiete mir nichts, ich esse alles, bin weder Veganerin noch Vegetarierin, obwohl ich vegane und vegetarische Kochbücher geschrieben habe, einfach weil ich glaube, dass wir viel mehr Ideen mit Pflanzen brauchen, weil wir es einfach nicht mehr gewöhnt sind. Nicht mehr wohl bemerkt. Wir waren es einmal schon. Und dann ist schon langsam dieses Thema Autophagie und was auf der zellulären Ebene passiert, so in meine Wissenswelt gekommen. Und letzten März dann dieses Thema 30 Pflanzen pro Woche durch einen Tweet der TU Graz. Ich habe damals das gelesen, aha, 30 bis 40 Pflanzen pro Woche sollte man essen, um sein Mikrobiom gut zu ernähren. Und ich habe mir gedacht, was, endlich, da gibt es eine Zahl. Ich finde das total super. Ich liebe Listen und Checklisten und Ordnung und Struktur und habe gleich mal nachgefragt, weil ich glaube nicht einfach, was irgendwer schreibt. Es hat natürlich auch damals schon nicht mehr Tweet geheißen, weil es hat ja damals leider schon dem Herrn Mask gehört, aber ohne den Herrn Mask, leider hätte ich damals das wahrscheinlich nicht gesehen, wenn ich dort schon weg gewesen wäre. Und habe bei der Uni Graz nachgefragt und währenddessen so aufgeschrieben, was sie halt so isst. Und ich wusste schon in dem Moment, es wird überhaupt kein Problem sein, diese 30 Pflanzen, verschiedenen Pflanzen pro Woche zu essen. Aber dann kam die Antwort, beziehungsweise auch meine weitere Recherche, warum ist das eigentlich so wichtig? Warum sollen es verschiedene Pflanzen sein? Wir haben alle einmal gehört oder aus dem Englischen, an apple a day keeps the doctor away, also diesen Apfel pro Tag, dann braucht man nie zum Arzt oder zur Ärztin. Stimmt aber so gar nicht mehr. Denn es ist viel wichtiger, verschiedene Pflanzen zu essen, als von einer Pflanze ganz viel. Hier auch gleich die Frage beantwortet, kann man zu viele Pflanzen essen? Nein. Kann man zu viel von einer Pflanze essen? Ja. Und dann habe ich von der TU Graz die Antwort bekommen, ja, das ist so Hausnummer, 30 bis 40 verschiedene Pflanzen, hat mir sogar die Professorin, die zuständig ist, selber zurückgeschrieben, die Gabi Berg. Und dann gleichzeitig bin ich auf den Tim Spector gekommen, den viele von euch vielleicht schon kennen oder auch gelesen haben, Food for Life, der dieses Prinzip eigentlich durch eine Studie, an der er mitgearbeitet hat, so publik gemacht hat. Und zwar die Korrelation, die gefunden wurde, das war das Studienergebnis, die war in der ersten Gabe 2018, das American Gut Project, also eine Darmforschung, wo 11.000 Probandinnen untersucht wurden und ihr Mikrobiom durch Stuhlproben, wie sonst, geht nicht anders, Mikrobiom sitzt im Darm, komme ich gleich dazu, im Dickdarm hauptsächlich, dass Menschen, die mehr als 30 verschiedene Pflanzen pro Woche essen, ein wesentlich diverseres, also vielfältigeres Mikrobiom im Darm haben, als Menschen, die unter 10 verschiedene Pflanzen pro Woche essen. Zu der Zeit wusste ich ja schon, dass das mit den mindestens 30 eigentlich überhaupt kein Problem ist, weil ich habe das ausprobiert, habe mitgeschrieben, ein bisschen chaotische Listenführung, bin dann am Ende der Woche draufgekommen, dass manches dreimal draufsteht, weil ich es halt einfach eins nach dem anderen immer hingeschrieben habe. Aber was mich wirklich beschäftigt hat, war dieses unter 10 Pflanzen pro Woche. Es gibt also Menschen, und zwar nicht wenige, weil sonst wäre diese Korrelation ja gar nicht aufgefallen, die weniger als 10 verschiedene Pflanzen pro Woche essen. Das hat mich total schockiert. Und zwar warum? Die, die meine Kochbücher oder meine Arbeit kennen, wissen es. Ich kann nicht zweimal hintereinander das gleiche essen. Also nie. Ich kann auch nicht zweimal hintereinander das gleiche frühstücken. Wenn ich heute mein Biercharmöse gegessen habe, heute mit spanischen Bio-Maracuyas und sizilianischen Blutorangen, dann muss ich morgen was anderes essen. Vielleicht ein Porridge mit einem Birnenkompott vom letzten Sommer. Das heißt, für mich war überhaupt nicht verständlich, wie man das gar nicht wollen kann. Oder, anders gefragt und ein bisschen zurückgenommen, wie kann das sein, dass Menschen gar nicht den Zugang dazu haben oder das gar nicht wichtig genug finden, so vielfältig zu essen. Nachdem Katharina Seiser uns jetzt einen Vortrag gehalten hat über die 30 Pflanzen, die man pro Woche konsumieren sollte, darf ich jetzt noch ein paar Fragen stellen. Katharina, zum Einklang, wie gestaltest du deine Ernährung? Also bist du vegetarisch? Nein, ich gestalte meine Ernährung ganz vielfältig natürlich. Ich würde sagen, ich trage kein Etikett und ich möchte das auch überhaupt nicht, sondern ich esse alles, aber ich schaue, dass ich es pflanzenbetont halte und das möglichst abwechslungsreich und aus sehr guter Qualität, im Idealfall bio. Also wie du es heute auch eigentlich betont hast in deinem Vortrag. Wie ist es dazu gekommen, dass du so viele Kochbücher schreibst? Gute Frage. Wahrscheinlich, weil ich einfach so brenne für das Thema und weil es mir total wichtig ist, Ideen zu liefern für das viele Gemüse und die vielen Pflanzen rund um uns herum, wo wir halt auch verlernt haben, damit umzugehen. Und damit wir mehr davon essen, brauchen wir gute Ideen, um sie zu verwerten. Im ländlichen Raum ist das Angebot an Gemüse- und Obstsorten in den Geschäften nicht so groß wie im städtischen Bereich. Warum ist das so und wodurch könnte man diese Situation verbessern? Es ist eigentlich völlig absurd, dass das so ist, oder? Weil wo wird es denn hergestellt? Im ländlichen Raum und nicht in der Stadt eigentlich. Aber scheinbar wird in der Stadt eher diese Vielfalt nachgefragt. Mir ist es unerklärlich, weil ich fände es super, wenn ich zu einem Betrieb oder zu einer Bäuerin oder zu einer Gärtnerei fahren könnte und ab Hof kaufen. Weil das wäre der direkte Kontakt. Ich kann sprechen, nachfragen über die Sorte. was ist jetzt gerade frisch, was kommt als nächstes. Das ist ja total spannend. Also ich glaube, wir müssen uns schon auch angewöhnen, ein bisschen von unserem bequemen Sofasessel oder Sofa runter zu steigen und uns ein bisschen mehr um uns selber zu kümmern. Weil andere kümmern sich nicht darum, ob es uns gut geht. Das müssen wir selber tun. Und dazu gehört halt einfach auch ein gutes Essen und gutes Essen heißt dafür auch gute Lebensmittel verwenden. Du hast ein Buch geschrieben und das hast du uns heute auch mehrmals präsentiert, 30 Pflanzen pro Woche und dabei hast du eine Liste. Du kannst jetzt auch gerne herzeigen. Um was geht es in dieser Liste und was ist so besonders daran eigentlich? Also die Liste ist eigentlich so das Herzstück dieses Buches. Es wirkt komisch, einfach so einen Zettel als Herzstück zu bezeichnen, aber da steckt sehr viel Arbeit und Überlegung dahinter. Die Idee ist, mithilfe dieser Liste draufzukommen, wie viele Pflanzen du und du und jede und jeder zu Hause jede Woche isst. Einfach, weil man nur dann weiß, aus welchen Bereichen isst man eigentlich viel und in welche schaut man überhaupt nicht ein. Da hat man blinde Flecken. Und nur dann kann man auch die Ernährung ein bisschen umstellen und mehr vom Guten, so wie ich das nenne, essen, wenn ich weiß, wo ist ich eigentlich ganz wenig davon und warum. Vielleicht schmeckt es mir, ich vergisse nur ständig drauf, weil immer das Gleiche ist. Und das möchte ich gerne mit Hilfe dieser Liste ändern. Das heißt, man zählt einfach nach verschiedenen Kategorien eine Woche lang mit. Einfach bei jeder Mahlzeit kreizelt man an, welche Pflanzen man gegessen hat und schaut am Ende, was rauskommt. Was hast du dabei für dich selber festgestellt? Also, ich habe ehrlicherweise gewusst, dass ich leicht über diese 30 Pflanzen pro Woche komme. Logisch, das ist mein Beruf und wir haben einen Ernteanteil von einer solidarischen Landwirtschaft. Das heißt, wir haben einfach wahnsinnig viel alleine Gemüse. Aber was ich festgestellt habe, ist, dass immer noch zu wenig Hülsenfrüchte zum Beispiel ist. Aber ich mache das jetzt auch schon dreiviertel Jahr lang und habe das definitiv ausgeweitet. Und auch beim Vollkorn greife ich wieder öfter zu Vollkornbroten oder auch zu anderen Getreidesorten zum Beispiel ist. Aber ich mache das jetzt auch schon dreiviertel Jahr lang und habe das definitiv ausgeweitet und auch beim Vollkorn greife ich wieder öfter zu Vollkornbroten oder auch zu anderen Getreidesorten, zum Beispiel Gerstenkraupen oder Urgetreide oder Hafer, weil einfach die Vielfalt groß ist und das Zeug schmeckt ja alles gut. Wir haben nur einfach wirklich vergessen damit umzugehen. Du hast auch erwähnt, dass das bei dir dann selber gezeigt hat, dass du ein viel höheres Energielevel an den Tag jetzt gebracht hast. Das ist ja eigentlich eine extreme Motivation für ganz viele Menschen. Wie kann man das Wissen noch mehr verbreitern? Also ja, du tust extrem viel dafür, aber wie schafft man das, dass es auch bei Jungen vor allem schon früh anfängt, dass sie das wissen? Ich glaube, das ist auch der Grund, warum wir dieses Buch gemacht haben und diese Idee, die so ganz simpel ist, die ist einfach total einfach. Man kann eigentlich gar nicht glauben, dass die was bewirken kann. Aber man muss es ausprobieren. Also nur durchs Lesen passiert nichts. Man muss was tun dafür. Und dieses Tun heißt, ich schaue mir einmal an, wie ich isse. Und dann kommt aber dieser spielerische, dieser Challenge-Charakter dazu. Ach so, ich mache das vielleicht mit meiner Schwester oder mit meinem Ehemann oder mit meinem Kind. Und dann sagt man, was, du hast ja zehn mehr wie ich, wie gibt es denn das? Welche Pflanzen hast du da gegessen? Und dann entwickelt man sich gemeinsam weiter und probiert aus und sagt, ah, zeigst mir du mal, wie man das zubereiten kann, weil ich weiß das gar nicht. Und so kann man schrittweise, spielerisch einfach das Repertoire ausweiten. Und ich glaube, die Idee ist dazu geeignet, wenn wir und viele andere, die sie aufgreifen, sie einfach in kurzen Worten erklären, dass man sagt, ja, das interessiert mich, weil sie positiv ist. Es geht nicht um Verzicht, es geht nicht um Verbot, es geht nicht um Messen oder Wiegen. Es geht wirklich nur um dieses Mehr vom Guten. Magst du uns vielleicht zum Abschluss jetzt noch eines von deinen Lieblingsrezepten vorstellen, aus deinem Buch, was vielleicht extrem viele von dieser Liste abhaken würde und was jetzt auch nicht extrem kompliziert zu machen ist. Da muss ich jetzt, ehrlicherweise muss ich da jetzt sogar reinschauen, damit ich dir das korrekt sagen kann, aber was mir jetzt im Winter besonders taugt, ist dieser Kartoffel-Kibbeh. Das ist ein libanesisch-syrisches Gericht mit Erdäpfeln und Bulgur eben. Also ich habe sogar Vollkorn da schon dabei und ich habe Zwiebeln und Nüsse, also ganz viele verschiedene Grundnahrungsmittel schon und das macht total satt, das schmeckt wahnsinnig gut. Sumach, ein säuerliches Gewürz, man sollte überhaupt mehr Gewürze verwenden. Und das mit einem Salat dazu macht so eine wärmende, aber ungewöhnliche Wintermahlzeit. Und das zweite ist mein Karottenkuchen, der ist zufällig vegan, also rein pflanzlich. Aber der schmeckt so gut, dass niemand draufkommt. Das Wichtigste ist, man muss ihn am Vortag machen, weil er am nächsten Tag besser schmeckt. Damit ist er ideal zum Vorbereiten, wenn man zum Beispiel ein Festl hat. Vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, dass ich dir die Fragen stellen habe können. Und auch vielen Dank für den Vortrag, der hat mir so viel Hunger gemacht, das war Wahnsinn. Mission accomplished. Vielen Dank. Dankeschön. Und ich werde jetzt noch schauen, dass ich Therese Radmann ans Mikrofon bekomme, die auch noch ein paar Fragen stellen darf. Ratmann ans Mikrofon bekommen, der auch noch ein paar Fragen stellen darf. Wir wünschen uns, dass die Kinder und Jugendlichen und auch die Erwachsenen aus der Schule des Essens rausgehen und ein bisschen kompetenter geworden sind, mündiger geworden sind und gute, nachhaltige Essentscheidungen treffen können. Dass sie genussvoll essen und gleichzeitig auch gesund. Das geht sehr gut zusammen. Es geht um eine Lebenskompetenz, Katharina hat das auch schon angesprochen, Kochen ist etwas, was man braucht, um sich gut und gesund ernähren zu können. Es ist auch eine Kulturtechnik und dann darf man auch nie vergessen, dass die Kinder, vor allem die Kinder, bei den Jugendlichen ist es nicht mehr ganz so, aber dass die Kinder eine unglaubliche Transferwirkung auch auf die soziale Umgebung haben. Also das, was sie in der Schule lernen, tragen sie mit nach Hause. Ich bin groß geworden oder ich war Kind, als gerade Mülltrennung ein Riesenthema geworden ist und ich habe es in der Schule gelernt und habe es sozusagen mit nach Hause genommen und ja dann darauf bestanden zu Hause, weil Kinder sind ja ähnlich wie ich auch meistens sehr regeltreu und es ist ihnen dann ganz wichtig, dass man das macht und da hat man sozusagen nur einen Zusatznutzen. Ja und warum das Ganze? Weil wir mehr gute Ernährungsbildung brauchen, weil wir alle und vor allem die jungen Menschen die Kompetenzen brauchen, um die nötige Ernährungswende. Wir brauchen eine Transformation unseres Ernährungssystems. Weiter wie bisher ist keine Alternative und dafür braucht man einfach Wissen und Kompetenzen und idealerweise verbindet man das mit der Schönheit, die Essen und Essenszubereitung ausmacht oder die, die im Inne wohnt und das wird dann Teil von einem gelingenden Leben. Das sind unsere hehren Ziele. Wir wollen natürlich auch einen Beitrag zur Erreichung der Sustainable Development Goals leisten. Wir brauchen die Schule des Essens auch oder die Ernährungswende vor allem auch deswegen, weil wir den Planeten Erde sozusagen und seine Ressourcen absolut überstrapazieren. Ich gehe da jetzt gar nicht im Detail ein, aber die Bildsprache ist eh ganz eindeutig. Alles was grün ist, ist sozusagen Safe Space, da sind wir im wahrsten Sinne des Wortes im grünen Bereich und es gibt nicht mehr recht für grüne Bereiche. Das meiste ist mittlerweile orange und rot. Das Ernährungssystem strapaziert den Planeten Erde viel zu sehr. Wir brauchen die Ernährungswende. Und wir wissen mittlerweile auch, wissen tun wir es schon lange, aber so richtig ins Zentrum des Bewusstseins gekommen ist es eigentlich mit der Corona-Pandemie. Man nennt diesen Begriff One Health, also sozusagen eine einzige Gesundheit. Wir können nicht unsere Gesundheit von der Gesundheit des Planeten und von der Gesundheit von den Tieren, von den Nutztieren und allen anderen Tieren, aber vor allem auch von den Nutztieren, entkoppelt sehen. Das ist alles ein riesiger gemeinsamer Komplex. Und da sind die Mikroorganismen noch gar nicht mit dabei. Also wir reden von einer großen Gesundheit, die sozusagen alles umspannt. Menschen, Tiere, Umwelt. Wir müssen in diesem System denken. Wir haben, das ist jetzt zugegebenermaßen ein sehr, sehr extremes Beispiel, leider immer noch eines, das besteht. Es gibt ganz viel mangelnde oder nicht vorhandene Fairness im Ernährungssystem. Global, aber auch regional. Ich kann mich erinnern, vor einiger Zeit gab es diesen Skandal mit den Erntearbeiterinnen auf den Gurkelfliegern, die schlecht bezahlt waren, die sie gewerkschaftlich nicht organisieren durften und so weiter. Und das ist vor Eicherer Haustier. Also das ist jetzt nicht unbedingt nur ein globales Problem. Und wir haben ein großes Problem, was Tierwohl betrifft. Ich mag da jetzt gar nicht näher drauf eingehen, dazu fehlt uns komplett die Zeit jetzt und da kann man eine Woche drüber reden. Aber das ist der Problemaufriss sozusagen. Warum das Ganze, warum ein Ernährungsbildungsprogramm, das zum Thema Nachhaltigkeit und Ernährung aktiv wird. Ja und natürlich gibt es auch ein Kostenproblem. Unser Ernährungssystem verursacht sehr, sehr hohe Kosten. Auch da mag ich gar nicht näher darauf eingehen. Es ist vor allem die ungesunde Ernährung, aber auch die Umweltkosten sozusagen, die entstehen durch unser Ernährungssystem, das eben nicht ressourcenschonend ist. Den zweiten Vortrag heute hat Therese Radhammer gehalten und es ist um die Schule des Essens gegangen. Die liebe Therese hat sich auch noch bereit erklärt, meine Fragen zu beantworten. Therese, wo kaufst du deine Lebensmittel ein? meine Fragen zu beantworten. Therese, wo kaufst du deine Lebensmittel ein? Unterschiedlich, aber der Großteil meiner Lebensmittel kommt aus Oberösterreich, nämlich vom Biohof Achleitner. Ich habe eine Biokistel von denen und das liebe ich. Das ist jedes Mal wie Weihnachten, wenn das Kistel kommt. Ich schaue, was ist drin, was ist drinnen. Das ergänzt sich dann mit Dingen aus dem Supermarkt. Wie verändert sich vielleicht das Kochen, wenn man so eine Kistel kriegt, wo nicht jedes Mal dasselbe dem Supermarkt. Wie verändert sich vielleicht das Kochen auch, wenn man so eine Kiste kriegt, wo nicht jedes Mal dasselbe drinnen ist? Das verändert sich total. Es wird viel vielfältiger und lustiger wird es auch. Und weniger planbar natürlich auch. Aber ich habe dann Lebensmittel, Gemüse, die ich teilweise selten essen würde, mit denen ich mich dann auseinandersetzen muss. Wegschmeißen ist kein Thema, also das kommt nicht in Frage. Deswegen werden sie verkocht und ich bin dann gezwungen, mir neue Rezepte einfallen zu lassen. Es wird viel bunter, ja. Regionale und saisonale Produkte sind extrem wichtig. Wie kriegt man vielleicht Menschen dazu motiviert, dass sie neue Rezepte ausprobieren, eben mit solchen Produkten dann? Ich glaube, dass ganz vieles, eben deswegen ist die Schule des Essens ja auch stark auf das ausgerichtet ist, darüber geht, dass man neue Dinge einfach ausprobiert, dass man sich darüber traut, dass man vielleicht, das machen eh viele Rezeptkistelanbieter, Biokistelanbieter, dass sie Rezepte beilegen durchs Probieren. Durchs Probieren, durchs Offensein, durchs möglichst früh kennenlernen, möglichst im Kindheitsalter schon gewohnt sein. Oder als Eltern ist man da natürlich gefordert, dass man die Kinder alles kosten lässt, dass sie einfach so diesen weiten Horizont kriegen und die Neugierde einfach entwickeln, wenn sie was nicht kennen, das zu probieren. Du hast die Schule des Essens jetzt schon angesprochen. Kannst du uns die einmal ein bisschen vorstellen? Die Schule des Essens ist ein Ernährungsbildungsprogramm, das ich initiiert habe und bei dem es darum geht, dass wir auf eine ganz freudvolle und auch auf eine genussvolle Art und Weise uns dem Thema Lebensmittel und Kochen nähern und mit einer ganz starken Nachhaltigkeitsperspektive. Also wo wir auch fragen, wo kommen die Lebensmittel her, wie sind sie angebaut, was ist regional, was ist saisonal. Das Thema fairer Handel zum Beispiel ist auch etwas und wir kochen ganz viel oder wir verkosten ganz viel, wir arbeiten immer mit Lebensmitteln und erschließen uns dann so das Wissen um die Lebensmittel rundherum. Dieser Zusammenhang zwischen Umwelt und Ernährung, den gibt es noch gar nicht so lange, dass der jetzt so wahrgenommen wird. Was ist aber da eigentlich extrem wichtig daran? Ui, das ist ein Riesenthema. Wie lange haben wir denn Zeit? Genug. Es gibt drei ganz, ganz große Hebel. Ich picke vielleicht die heraus. Das sind so die großen Stellschrauben, wo man wirklich Veränderung machen kann, wenn man da dreht dran. Das ist zum einen der Fleischkonsum. Also wir müssen einfach weniger Fleisch essen. Unser Ernährungssystem sprengt alle Grenzen, alle Ressourcen des Planeten, insbesondere wenn man global schaut, wie sich das entwickelt, dass der Fleischkonsum global im Steigen ist, stark im Steigen ist. Das wird sich bald nicht mehr ausgeben. Also Fleischkonsum runter, idealerweise auch alle tierischen Lebensmittel weniger, Milchprodukte in sehr hoher Qualität, aber insgesamt weniger. Der zweite ganz wesentliche Hebel ist eine nachhaltigere Produktion, Stichwort Bio, ist nicht die einzige Möglichkeit, aber eine super Möglichkeit, auch gut gesetzlich definiert und gut kontrolliert und leicht erkennbar durch das Bio-Zeichen. Und der dritte ganz große Hebel sind Lebensmittelabfälle, Lebensmittelverschwendung. Das Thema Landwirtschaft ist auch ein riesengroßes, da muss sich auch einiges ändern und eine Art davon wäre eine solidarische Landwirtschaft. Wird es mehr dieses solidarischen Landwirtschaften? Hoppala! Die solidarische Landwirtschaft ist, wenn man so will, vielleicht so ein bisschen das Nonplusultra quasi, also eine ganz, ganz tolle Form, die ganz viele Nachhaltigkeitsaspekte abdeckt. Ich glaube, es wird mehr. Es wird deswegen mehr, weil sich mehr Menschen und vor allem, ich betreue auch Studierende, ich lehre auch an zwei Hochschulen, was da an Jugend sozusagen nachkommt, die Leute interessieren sich definitiv mehr für das Thema Nachhaltigkeit und Ernährung und gehen mit offenen Augen und Ohren durch die Welt. Und da poppen dann so Dinge wie solidarische Landwirtschaft auf. Das Interesse ist da, auch Food Cops zum Beispiel. Es ist definitiv mehr geworden in den letzten zehn Jahren und ich glaube und hoffe, es wird auch noch weiterhin mehr werden. Bei meinen Recherchen habe ich etwas ganz Spannendes entdeckt. Siehst du einen Zusammenhang zwischen Ernährung und chronischen Krankheiten? Das ist auch ein riesengroßes Thema. Selbstverständlich gibt es diesen Zusammenhang. Wenn man in der einen Richtung schaut, Übergewicht, Fehlernährung ist definitiv verbunden mit verschiedenen, wir nennen sie in der Fachsprache ernährungsabhängigen Erkrankungen. Wir reden da von Bluthochdruck beispielsweise, von verschiedenen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, von Typ-2-Diabetes, also diese Alterszuckererkrankung. Da gibt es definitiv einen Zusammenhang. Und was wir noch nicht so lange wissen, wo es in der nächsten Zeit einiges herauskristallisieren wird, ist, dass es auch einige Erkrankungen gibt, die sozusagen über das Mikrobiom, da hat ja die Katharina vorher sicher schon sehr viel dazu gesagt, die über das Mikrobiom die Gesundheit ganz stark beeinflussen. Und da geht es in Richtung, das ist noch nicht ganz abgesichert, aber es gibt einige Hinweise schon, Depressionen beispielsweise, Autoimmunerkrankungen, möglicherweise auch Allergien. Da wird in der nächsten Zeit einiges an Forschungsergebnissen auf uns zukommen noch. Und die Zusammenhänge zwischen Ernährung und Erkrankungen, die gibt es definitiv, ja. Dann sage ich danke für den wunderbaren Vortrag. Ich habe so viel gelernt, ich war in dem Ernährungsthema überhaupt nicht so wirklich involviert. Und da ist echt noch so viel Potenzial drinnen. Das merkt man erst, wenn man dann mit einem Experten einmal spricht über das Ganze. Und das hat mich echt begeistert. Dankeschön. Das freut mich total. Vielen herzlichen Dank. Und jetzt darf ich ganz zum Schluss noch Korrektur vornehmen. Therese Rathmann ist mein Name. Entschuldigung. Passt. Und wir schauen uns jetzt noch die fünf Initiativen an, die heute hier sind. Und ich bin schon gespannt, auf welche Leute wir das stoßen werden. Die erste von den fünf Initiativen ist die FoodCoop. Und da haben wir jetzt von Frank Kistl-Linds den Mikro hier. Kannst du mal grundsätzlich erklären, was die FoodCoop überhaupt ist und was ihr macht? Die Idee bei einer FoodCoop ist, dass sie mehrere Menschen zusammentun, um sich Produkte von regionalen Lebensmittelproduzentinnen zu beschaffen. Also bei uns ist es so, dass wir zum Beispiel jede Woche einmal hauptsächlich Gemüse, aber auch Milchprodukte, Brot, Gebäck bestellen und das dann zu einem zentralen Lagerort im Frankviertel, deswegen auch Frankkistl, bringen lassen oder selber abholen und dort holen sich dann unsere Mitglieder ab. Was ist deine Aufgabe dabei? Ja, vieles. Also ich bin im Vorstand auch von der Foodcorp, kümmere mich da auch um die Softwarebetreuung. Wir brauchen eine Software, weil wir haben so eine Art Webshop, über den unsere Mitglieder ihre Produkte bestellen können, damit dann eben die Produzenten wissen, wie viel sie uns liefern sollen. Ihr habt ja schon ein Riesennetzwerk in ganz Österreich aufgebaut und sogar darüber hinaus. Wie groß ist das Ganze? Es gibt in ganz Österreich über 100 Food Corps und wir haben eben die Interessensgemeinschaft Food Corps gegründet, um uns da besser austauschen zu können, gemeinsam Synergien zu schaffen, auch zum Beispiel eine Plattform, um unseren Webshop betreiben zu können. Werden da jetzt noch aktiv neue Verkäufer und Käufer für die Produkte gesucht? Sowohl als auch. Also wir suchen als Food Corps als Einzelne natürlich immer Mitglieder, die mitmachen wollen. Es gibt auch die Möglichkeit, selber eine Food Corps, als einzelne natürlich immer Mitglieder, die mitmachen wollen. Es gibt auch die Möglichkeit, selber eine Food Corps zu gründen. Also das passiert immer wieder. Es gründet sich im Jahr, gründen sich immer wieder mehr, in ganz Österreich mehrere Food Corps, entstehen neu. Und mit den Produzentinnen ist es natürlich ein ständiges Kommen und Gehen. Also wir suchen selber immer wieder. Wenn wir sagen, wir wollen jetzt zum Beispiel Pilze haben, dann suchen wir eine Produzentin, die das macht. Es kommen Produzentinnen auf uns zu, die sagen, hey, wir hätten da was, wäre das vielleicht interessant für euch. So alles kommt vor, ja. Und das Ganze ist im Internet zu finden für neue Leute, die sich interessieren? Genau, also es gibt die Webseite IG Food Corps, wo es eine Karte gibt mit den ganzen Food Corps in ganz Österreich, wo man sich anschauen kann, ob es in der Nähe einen Food Corp gibt. Österreich, wo man sich also anschauen kann, ob es in der Nähe einen Foodcorp gibt. Und die einzelnen Foodcorps haben natürlich auch ihre Websites. Alle drei Linzer Foodcorps haben ihre Websites. Dann vielen Dank für das Gespräch. Gerne. Ich darf euch jetzt eine solidarische Landwirtschaft aus Leonding vorstellen. Beziehungsweise ihr dürft es euch auch selber vorstellen. Wer sagt es hier genau? Hallo, ich bin die Vroni und bin Gmiersgärtnerin in Leonding. Ich bin die Sandra, komme aus Wörs eigentlich und bin jetzt auch beim Gemüse dabei, seit drei Jahren mittlerweile. Was ist solidarische Landwirtschaft generell einmal? Viele Leute kennen das noch überhaupt nicht. Ja, Solawi, also wir kürzen es gerne ab, Solawi, solidarische Landwirtschaft, heißt für uns, dass wir Konsumentinnen, Konsumenten haben, die uns eine ganze Saison das Gemüse abnehmen, unterstützen. Im Grunde genommen rechnen wir uns aus, wie viel Kosten wir für dieses Jahr für unsere Produktion haben, teilen das durch unsere Ernteteilerinnen und so bezieht man nicht so und so viel Kilo Gemüse oder dieses Stück, sondern man kauft sich einen Anteil der Landwirtschaft und finanziert sozusagen das Gesamtkonstrukt. Wie viele Mitglieder habt ihr da genau? Letztes Jahr waren es 40 Haushalte. 43 Haushalte. Jedes Mitglied zählt. Das heißt, ihr seid im Wachsen auch? Ja, langsam, aber stetig. Im Moment haben wir auch schon wieder 40, aber wir nehmen heuer mehr auf wie letztes Jahr. Wir wollen langsam und nachhaltig wachsen. Was für verschiedene Produkte habt ihr da? Wow, es sind extrem viele verschiedene Gemüsesorten, also die Vielfalt zeichnet uns irgendwie aus und gibt uns auch Sicherheit. Wenn die eine oder andere Sache ausfällt, dann gibt es immer noch hunderttausend andere Kulturen, die man trotzdem ins Kisteil geben kann. Die bei euch dann das bestellen und die Kisteil kriegen, die kriegen dann auch jedes Monat unterschiedliche Sachen. Wie sehr verändert das dann das Koellen und die Kiste kriegen, die kriegen dann auch jedes Monat unterschiedliche Sachen. Wie sehr verändert das dann das Kochen für die? Ich glaube, man muss sich schon ein bisschen darauf einlassen, dass man saisonales Gemüse bezieht. Viele haben uns schon gesagt, sie experimentieren mehr, beschicken aber auch immer Rezeptvorschläge. Also wir überlegen uns schon ein bisschen, was zusammenpassen könnte. Man muss schon ein bisschen dazulernen, glaube ich. Aber es ist ganz unterschiedlich, aus welchem Hintergrund die Menschen kommen und was man schon weiß oder macht. Jetzt hast du mir meine nächste Frage schon vorgegriffen. Welche Hintergründe haben die Leute? Warum kommen die zu euch? Naja, sie wollen sich einmal gesünder ernähren, sie wollen es frisch haben und sie wollen auch, glaube ich, dass sie wieder näher kommen zu der Landwirtschaft, dass sie wieder mehr wissen, wer baut mein Gemüse an, woher kommt es, was ist es wirklich. Und ich glaube, ein großer Teil unterstützt das Modell Solidarische Landwirtschaft, weil es eben mehr umfasst, dass wir nur zum Markt gehen und ich kaufe jetzt einen Sellerie, sondern ich will die Landwirtschaft wieder am Leben halten. Und ich glaube, als Konsument kriegt man bei einer Solawi auch ein bisschen wieder mehr davon mit und hat wieder mehr Verantwortung. Dieser ganze Solawi-Community wächst auch. Ich habe einen Film von Philipp Petruc gesehen, der hat mich extrem fasziniert. Da habe ich dann auch mit ihm sprechen dürfen. Merkt sich das auch, dass das immer mehr wird und dass vor allem auch in die Städte die Nachfrage wächst? Ja, alleine schon, dass mehr Menschen wissen, was der Begriff eigentlich heißt oder den Begriff schon mal gehört haben. Also es gibt uns schon so vor. Es ist dann immer die Frage, wer traut sich drüber und wer probiert es einfach mal, weil schlussendlich meldet sich einfach an für ein Jahr. Wir sagen immer alle, probiert es. Also man kann ja wieder aufhören. Was ist an einer solidarischen Landwirtschaft anders als an einer normalen, konventionellen? Was ist anders? Vielarischen Landwirtschaft anders als an einer normalen, konventionellen? Was ist anders? Vieles. Irgendwo. Das Thema Nachhaltigkeit ist für uns so wichtig. Wir haben es vor kurzem gerade mal so erfasst. Nachhaltigkeit für uns, für die Menschen, die das machen, dass wir das über einen längeren Zeitraum machen und faire Bezahlung haben. Aber Nachhaltigkeit genauso für die Umwelt, für den Boden. Also wir versuchen da sehr klimaschonend zu arbeiten. Und ja, ich glaube, das ist ein großer Unterschied zu konventioneller Landwirtschaft. Bei vielen Solarvis helfen dann die Mitglieder manchmal mit bei der Ernte. Ist das bei euch auch so? Ja, es ist ein Angebot, dass sie kommen dürfen. Also es werden nicht gezwungen, dass sie miternten helfen müssen oder mit anpacken müssen. Wir schaffen es. Also wir planen so, dass wir Gärtnerinnen das schaffen, aber natürlich Hilfe immer gern gesehen. Meistens freuen sie sich auch. Da lernen sie sich auch viel dazu, oder? Ja, ich meine, wir nehmen uns sogar extra so dreimal im Jahr oder viermal im Jahr Zeit dafür, dass man locker mal was erleben kann, einfach ohne, dass jetzt Stress, man muss das und das ausbepflanzt sein, sondern wirklich, hey, jetzt bringe ich euch was bei oder das zeigen wir euch jetzt mit. Ein bisschen spielerischer und ein bisschen, genau. Vertreten für eine weitere Initiative ist der Paul als Chefkoch von den Donauwirtinnen. Wo kommen eure Lebensmittel her? Wir kennen grundsätzlich alle unsere Produzenten tatsächlich selbst. Die meisten Produkte kommen aus einem Umkreis von 50 Kilometern, würde ich sagen. Fleisch, Eier, Milch, Gemüse, das ist alles Bio. Wir haben kein Zertifikat, aber wir zeichnen unsere Produzenten in unseren Speisekarten aus. Wir haben zum Beispiel Rindfleisch von Lomo Alto, Schweinefleisch vom Thomabauer, dann die Eier von Martin Tragler, Gemüse vom Biohof Berner. Also wir kennen unsere Produzenten. Es gibt ja nur etliche kleinere Produzenten. Wir haben nicht nur so große, sondern haben auch viele kleine Projekte, die Permakultur machen oder wie der Naturhof Wieser zum Beispiel einen Agroforst. Das sind nicht ganz so konventionelle Herangehensweisen in der Landwirtschaft, die wir immer unterstützen wollen. Ja, ich kenne es definitiv, ja. Merkt man das auch bei euren Gästen, dass das immer wichtiger wird, dass ihr wisst, wo die Produkte herkommen? Kommen da auch Nachfragen hin und wieder? Das merkt man auf jeden Fall, dass das für unsere Gäste wichtig ist. Erstens ist es so oder so ein Thema, für das sich unsere Gäste interessieren und zweitens merkt man es auch beim Geschmack. Also unser Rindfleisch von Lomo Alto, das ist halt einfach viel besser als irgendein wässriger, junger Ochs. Was hast du uns heute eigentlich beim Buffet bereitgestellt? Unser Kimchi, ein Müllviertler-Kimchi, quasi eine Abwandlung des koreanischen Klassikers mit österreichischen Gewürzen und dann noch einen veganen Blechkuchen mit Haselnussstreuseln und Birnen. Das war ein Novum für mich, habe ich noch nie gemacht und ich war ein bisschen gezittert, ob etwas wird, aber ich euch heute vorstellen möchte, ist das Foodsharing. Was ist das Foodsharing genau? Was Foodsharing schon sagt, das Teilen von Lebensmitteln. Es geht einfach darum, dass wir ganz viel produzieren oder mit nach Hause nehmen und das dann wegschmeißen. Und das ist ja nicht Schadron. Wir wollen die Ressourcen schonen und aus dem Grund verteilen wir die Lebensmittel, die halt ansonsten vernichtet werden. Wir haben das auch heute im Vortrag gehört, dass extrem viele Lebensmittel, die produziert werden, dann einfach weggeschmissen werden, weil einfach viel zu viel da ist. Und ihr setzt euch dafür ein. Ist das in ganz Österreich? Es sind nahezu 40 Prozent und es ist nicht nur in Österreich. Also Foodsharing gibt es auch in Deutschland und Foodsharing gibt es auch in der Schweiz. Ist es dann ehrenamtlich oder gibt es da auch Angestellte dafür? Also ich kann nicht für die anderen Länder sprechen, wie viele Ehrenamtliche. Wir sind alle Ehrenamtliche. Aber in Österreich haben wir 9000 Ehrenamtliche. Also man kann sagen, fast jeder tausendste Österreicher, so circa jeder tausendste Österreicher ist ein Foodshare. Wie schaut dann so ein Arbeitsalltag aus bei einem Foodshare? Also ein Foodshare ist derjenige, der quasi abholt von einem Verteiler und einfach rettet, selber konsumiert. Der Food-Saver, wovon es 9000 sind, um mich zu korrigieren, holt von verschiedenen Betrieben ab, wo er im Team dabei ist. Beispielsweise haben wir hier afrikanische Küche, Tamosana, ganz ein tolles Team, die mag ich sehr gern. Wir holen zum Beispiel einmal die Woche ab, holen dort das fertige Essen, was noch übrig geblieben ist, packen es ab in einzelne Gefäße, umbringen es dann in den Verteiler, zu Veranstaltungen, was auch immer. Es geht jetzt nicht um soziale Bedürftigkeit, sondern es geht um Nachhaltigkeit, also dass die Dinge nicht wegschmissen werden. Kann man sich da als Unternehmen auf einer Website anmelden, dass man eben Lebensmittel übrig hat? anmelden, dass man eben Lebensmittel übrig hat? Man kann als Unternehmen, wenn man daran Interesse hat, dass es abgeholt wird, einfach auf die Webseite foodsharing.at gehen, sucht sich dann den entsprechenden Bezirk raus, in dem man sicher befindet, sucht sich die verschiedenen Ansprechpartner, die für diesen Bezirk zuständig sind, also die Botschafter, beziehungsweise, ja genau, die Botschafter, und schreibt ihnen eine Mail, dass man gerne mitmachen möchte und die leiten dann alles weiter in die Wege. Vielen Dank für deine Arbeit und auch danke für das Gespräch. Sehr gerne, danke schön. Ich war heute bei den Genussgesprächen in Linz und das war das erste Mal, dass diese veranstaltet worden sind. Der Veranstalter war der Rainer Radmeier. Danke, dass du das da heute alles veranstaltet hast. Danke, dass wir viel mehr haben dürfen. Wie hat es dir gefallen? Gibt es ein Resümee? Ja, mein Resümee ist in Wahrheit großartig. Die Genussgespräche Linz, die Idee war, ein großes Netzwerktreffen zu machen für Leute, die sich für gutes Essen und nachhaltiges Essen in Linz interessieren. Es war auch so, dass ihr zwei Experten da gehabt habt, zwei Expertinnen, die extrem viel und tolles Wissen präsentiert haben. Wie zufrieden bist du mit denen? Ich bin total zufrieden. Ich meine, das Superne an meiner Arbeit da in der Volkshochschule Linz ist ja, dass ich Leute einladen kann, die mich selber interessieren oder die ich selber super finde. Und die Katharina Seiser und die Therese Rathmann, unsere zwei Vortragenden, waren einfach so am Punkt und haben, glaube ich, wirklich da die Neugierde und die Begeisterung für klimafreundliche Ernährung und für nachhaltige Ernährung richtig angefacht unter die Leute, die da waren. Es waren auch richtig viele Leute da, also der ganze Saal war bummvoll. Das hat mich persönlich auch fasziniert. Nicht doch, dass so viele Leute sich für Ernährung so sehr interessieren, aber das ist immer mehr im Kommen, oder? Ja, ich habe mich natürlich auch total gefreut, dass so viele Leute da waren. Wir waren fast neunzig Leute heute beieinander im Saal. Und ich denke mir, das Thema Ernährung, das ist was, mit dem hat jeder und jede von uns mindestens dreimal am Tag was zu tun. Und wir haben da einfach so gute Hebel in der Hand, dass wir für Nachhaltigkeit und Klimaschutz wirklich was bewegen können. Also man kann sagen, jede Mahlzeit, wo ich mehr Pflanzen am Teller habe, vielleicht beim Fleisch ein bisschen reduziere oder ein bisschen weniger mache, habe ich schon eine positive Auswirkung gemacht für Klimaschutz zum Beispiel. Und da sind wir einfach alle miteinander voll mächtig. Und ich glaube, das ist auch etwas, was die Leute interessiert an dem Thema. Das war jetzt der erste Teil. Wie geht es jetzt konkret weiter? Die Genussgespräche sind ja Teil von einem größeren Projekt. Das nennen sie Linz ist klimafreundlich und das ist vom Klimafonds der Stadt Linz gefördert. Und im Rahmen von dem werden wir jetzt in den nächsten zwei Jahren immer wieder so Genussgespräche machen, größere Veranstaltungen und wir machen aber auch eine Ausbildung für Trainer und Trainerinnen, die dann da an der Volkshochschule Linz Bildungsangebote für die verschiedensten Menschen von Kindern über Jugendliche bis Erwachsene Bildungsangebote für nachhaltige Ernährung bei uns im Wissensturm anbieten. Und da geht es eben jetzt weiter. Am 7. März startet das erste Trainerstraining. Was ist der konkrete Plan für das ganze Projekt? Weil das zirkt sich jetzt wirklich über zwei Jahre. Der Plan vom ganzen Projekt ist, dass wir da an der Volkshochschule Linz im Wissensturm wirklich unser Bildungsprogramm erweitern um das Thema nachhaltige und klimafreundliche Ernährung. Und dass wir da viel neue, innovative Bildungsangebote zu dem Thema in unser Bildungsprogramm aufnehmen können. Ja dann Dankeschön, dass du uns da heute eingeladen hast und dass wir da teilhaben können. Es war wirklich eine extreme Bereicherung und ich habe so viel dazugelernt zum Thema Ernährung. Ich sage danke, dass ihr da wart und diese Veranstaltung mitgefilmt habt und dass man das bei euch nachschauen kann. Das ist voll super für uns. Danke liebe Zuschauerinnen und Zuschauer, dass sie heute hier eingeschaltet haben. Ich hoffe, sie haben auch selber viel dazu lernen können und sind bei den nächsten Veranstaltungen auch mit dabei.