Guten Abend im Stifterhaus, meine sehr geehrten Damen und Herren, mein Name ist Stefan Kögelberger. Heute erwartet uns eine Premiere, denn obwohl das Buch, das Ihnen heute vorgestellt wird, bereits Ihr fünfter Roman ist, ist seine Urheberin heute zum allerersten Mal zu Gast im Stifterhaus. Das ist insofern erstaunlich, als sie einen veritablen Bezug zu Oberösterreich hat, was, wie Sie vielleicht wissen, im Hinblick auf unsere Programmgestaltung im Literaturhaus von Bedeutung ist. Umso mehr freue ich mich, dass es heute endlich klappt und wir Sie zum ersten Mal bei uns willkommen heißen dürfen. Herzlich willkommen im Stifterhaus, Susanne Gregor. Schön, dass Sie da sind. Susanne Gregor wurde in Schilina in der damaligen Tschechoslowakei geboren und kam im Volksschulalter mit ihrer Familie nach Oberösterreich, genauer gesagt nach Wartberg an der Krems. Sie maturierte in Kirchdorf und studierte anschließend Germanistik und Publizistik in Wien, wo sie auch heute noch lebt und arbeitet. Noch vor ihrem Debütroman, den sie 2011 in der Edition Exil veröffentlichte und der den Titel Kein eigener Ort trug, wurde sie 2009 mit dem Förderpreis zum Hohenemser Literaturpreis und 2010 mit dem ersten Preis beim Exil-Literaturpreis bei der Buch Wien ausgezeichnet. Es folgten inklusive des heute vorzustellenden Buches ein Erzählband und vier Romane und mehrere Auszeichnungen. Zuletzt wurde Susanne Gregor 2021 mit dem Elias Canetti-Stipendium bedacht. 2023 stand ihr Roman Wir werden fliegen auf der Shortlist zum österreichischen Buchpreis. Der neue Roman von Susanne Gregor ist mit dem Titel Halbe Leben überschrieben und ist im Januar diesen Jahres bei Schollner erschienen. Der Titel, der zu Beginn eher und ist im Januar diesen Jahres bei Schollner erschienen. Der Titel, der zu Beginn eher ein großes Fragezeichen auslöst, könnte, so meine ich nach der Lektüre, treffender nicht sein. Denn in Halbe Leben kann man durchaus davon sprechen, dass die Protagonistinnen und Protagonisten jede und jeder für sich über mehrere voneinander getrennte Leben oder eben, wie es uns der Titel sagt, über halbe Leben verfügen. Sebastian Fasthuber, den Besucherinnen und Besuchern des Stifterhauses als Moderator bestens bekannt, vertrat kürzlich in der Wiener Wochenzeitung Falter hinsichtlich des Werdegangs von Susanne Gregor folgende These, Zitat, der Literaturbetrieb lächzt nach Neuem. Ein Erstling mit einem flotten Titel von einer jungen Autorin bringt viel Medienpräsenz. Beim zweiten Roman hält sich das Interesse bereits in Grenzen. Zu einem dritten kommt es oft gar nicht. Die nächsten Deputantinnen sind schon an der Reihe. Susanne Gregor hatte das Glück, dass ihr erster Roman eher unbeachtet in einem kleinen Verlag erschienen ist. Sie konnte sich als Autorin ohne falsche Erwartungen entwickeln, veröffentlichte in der Folge Bücher bei Droschel und in der Frankfurter Verlagsanstalt. Die Aufmerksamkeit für ihre Arbeit ist organisch gewachsen. Und weiter, ihr fünfter Roman Halbe Leben dürfte ihr den Durchbruch bringen. Zitat Ende. Sebastian Fastubers Einschätzung ist nach meinem Dafürhalten nichts hinzuzufügen, ihr ist nur zuzustimmen. Die Moderation des heutigen Abends wird ein Susanne Gregor Leser der ersten Stunde übernehmen, wenn ich das so sagen darf. Er hat den Roman Halbe Leben kürzlich für die oberösterreichischen Nachrichten rezensiert. Ich darf unseren Moderator ganz herzlich begrüßen. Herzlich willkommen, Johannes Jetschko. Schön, dass Sie bei uns sind. Johannes Jetschko, der in Salzburg Germanistik und Geschichte studierte und eben dort promovierte, war über viele Jahre Chefredakteur des ORF-Studios Oberösterreich. Sein Leibthema war und ist die kulturgeschichtliche Beziehung Österreichs, genauer Oberösterreichs, mit seinen Nachbarn, mit der Region Böhmen-Mähren. 2012 wurde Johannes Jetschko mit der Kulturmedaille des Landes Oberösterreich ausgezeichnet, 2023 wurde ihm der Ehrentitel Professor verliehen. Ich wünsche uns einen anregenden und interessanten Abend und darf dem Professor, der hier vorne sehr charmant lächelt, das Wort übergeben. Vielen Dank. Ja, meine Damen und Herren, es ist schon spannend zu beobachten, wann kommt es zum Durchbruch, zum Durchbruch einer Autorin oder eines Autors auf dem Buchmarkt. Und da kann man dann studieren anhand verschiedener Curricula, wann so etwas eintritt, mit welchen Beben es eintritt und man weiß ja nie wann genau. eintritt, mit welchem Beben es eintritt und man weiß ja nie wann genau. Jedenfalls muss man dazu sagen, es ist ein bisschen verwunderlich, dass eine Autorin, die bereits auf sechs Buchtitel zurückblickt, immer wieder doch auf eine kleine Gruppe dieser sechs Buchtitel, auf genau die Hälfte, sag ich mal vorsichtig, reduziert wird oder deren Wahrnehmung sozusagen einschränkt, sich einschränkt auf diese drei Buchtitel. Also wie gesagt, es gibt sechs Bücher insgesamt. Der jüngste, neue, der hier heute vorgestellt wird, Halbe Leben bei Schollneu, hat also Vorläufer. Und diese Vorläufer ein bisschen zu charakterisieren, weil sich daraus auch das Umfeld erschließt, das stoffliche Umfeld, das vor diesem jüngsten Roman liegt, würde ich einfach ein paar Worte dazu sagen wollen. Ich möchte auf zwei eingehen, weil sie quasi einen Roman-Zwilling darstellen und auch eine Gemeinsamkeit haben mit Halbe Leben. 2023 ist in der Frankfurter Verlagsanstalt der Roman Wir werden fliegen erschienen und davor 2019 der Roman mit dem Titel Das letzte rote Jahr. Beide Romane, wenn auch in ihnen ein Geschwisterpaus der Slowakei die Hauptrolle spielt, beide Romane, wenn auch in ihnen ein Geschwisterpaar aus der Slowakei die Hauptrolle spielt. Beide Romane erzählen von Familienleben unmittelbar vor und auch zehn Jahre nach der Wende von 1989. Beide Bücher reflektieren also 30 Jahre danach in etwa geschrieben, was dieses epochale Ereignis in der Gesellschaft Ost-Mitteleuropas in den Menschen auslöst. Ein epochales Ereignis, das, wie wir wissen, geopolitisch heute fragiler erscheint, als es noch vielleicht vor zehn Jahren der Fall war. Mischa und Alan, das Geschwisterpaar, die beiden reagieren ganz unterschiedlich auf den Wandel, sowie auch individuell ihre Mutter und ihr Vater unterschiedlich reagieren oder die Freunde. Als Ruhepol, skeptisch und pragmatisch zugleich bleibt die ungarischstämmige Großmutter Aniko. Alan, der Bruder, riskiert knapp vor dem Fall des Eisernen Vorhangs die Flucht mit seiner Freundin nach Hamburg. Der Vater, auslandserfahren, ergreift mit Mischa und ihrer Mutter die Chance, ins Ausland zu gehen, unmittelbar nach der Wende. Das letzte rote Jahr von 2019 spannt also noch einmal das ganze Panorama der Sozialistischen Republik auf, aus der Perspektive von durchaus etablierten Durchschnittsbürgerinnen. Durchschnittsbürgerinnen, die im Plattenbau das kleine Konsumglück, die Satellitenschüssel, die zweifelhafte Produktion durch Parteifunktionäre, die Mädchenfreundschaften und das ferne Wetterleuchten des November 89 in Prag erleben. Die Ich-Erzählerin lebt ihr Leben zeitweise parallel real und auch in der Literatur und sie sagt, Zitat, beim Lesen hatte ich wenigstens das Gefühl, alles im Griff zu haben. haben. Ich gehe deshalb auf diese zwei Bücher ein, weil sie, wenn sie sie dann später vielleicht und hoffentlich auch im Kontext lesen, sich für sie auch eine Art Trilogie erschließen will. Man kann sagen, das letzte rote Jahr ist eine Milieustudie. In den Charakteren entfaltet sich die manchmal ängstliche Sehnsucht nach Freiheit, auch eine Illusionslosigkeit und auch ein Leben zwischen Fakten und Fiktion, in dem sich die Jugendlichen damals orientieren mussten. Zwischen Fakten und Fiktion ist uns auch heute nicht unbekannt und nicht ohne Problem. Interessanterweise ist es wieder die Großmutter in diesem Roman, die sich stoisch mit den Verhältnissen arrangiert, die ihre Enkelin Mischa eine unbequeme Maxime mitgibt, wenn sie sagt, zitiere, das ist ja das Gemeine am Leben, das ist ja das Gemeine am Leben, du musst selbst entscheiden, was für dich zählt und was nicht. Die Großmutter, die verharrt in der Provinz der Slowakei, ist es also jchen, die dann junge Frau Mischa, wir sindig zurück, wohnt auch bei der Großmutter, muss erfahren, dass, was sie als Deutsch- und Sprachlehrerin anbietet, im eigenen Land gar nicht gutiert wird. Ihr Freund, ein gebürtiger Inder, ein britischer Staatsbürger, stellt fest, dass sich, Zitat, die Slowakei zunehmend Russland näherte. Sein Vater wirft ihm vor, warum sind wir aus Goa nach London gegangen, wenn du jetzt nach Osteuropa gehst, wenn du also quasi deine Chance verlierst. Wir sehen also differenzierte Perspektiven von Migranten, Emigranten, Immigrantinnen, jungen Menschen, die in einem offenen Europa ihren Platz suchen. Und wieder ist es die Großmutter, die kurz vor ihrem Tod ihre Enkelin in Berlin auffordert und sagt, zitiere, Kind, komm doch zurück nach Wien, hierher, also in die Slowakei, nach Banska Pistritsa, irgendwo hin, wo du hingehörst. Der Roman Wir werden fliegen zeigt, wie sein Vorgänger, wie Zeitgeschichte in Menschenleben eingreift, wie Menschen ihr Leben je nach Generation neu ausrichten und wie dies auf ihre Beziehungen als Familie, Freunde, Partner zurückwirft. Und das ist das Wesentliche. Als Autorin gelingt es dabei, mitten im Leben zu bleiben. Das ist jetzt ein sehr stereotyper, klischeehafter Satz, aber man kann es nicht anders sagen. Es sind glaubwürdige, glaubhafte Psychogramme, die mit der größten Selbstverständlichkeit daherkommen und die jeder von uns in seinem Alltag entdecken oder nachvollziehen könnte. Und ganz beiläufig kommen dann doch Diagnosen, die sitzen. Der Vater dieses Geschwisterpaars, das ich schon mehrfach jetzt genannt habe, ist es, der am routiniertesten mit den Verhältnissen umgeht, der sagt, ich habe schon befürchtet, wenn die Menschen Demokratie nicht gewöhnt sind, wird der Weg zur Freiheit ein holpriger. Man könnte fortfahren, wenn Menschen lange an Demokratie gewöhnt sind, wird der Erhalt von Freiheit holprig. Susanne Gregor kennt die Materie, sie ist, das wurde schon gesagt und das wird immer wieder gesagt, und da ist sie sozusagen ein Role Model einer Turbo-Integration geworden, ob man sich darin wohlfühlt oder nicht, können wir danach besprechen. Mit neun Jahren, wie gesagt, aus der Slowakei gekommen, ohne deutsche Sprachkenntnisse, ist dann ins Gymnasium nach Kirchdorf gewechselt, nur einem Jahr und ist österreichische Schriftstellerin. Aber, und das ist das Paradox, ihr literarischer Staat, 2010 hat sie den ersten Preis der Exil-Literaturpreise gewonnen, dieser Staat hat sie so quasi der sogenannten Migrationsliteratur zugeordnet. Migrationsliteratur zugeordnet. Ich zitiere jetzt die Autorin selbst in einem Interview, glaube ich war es in der Deutschen Wochenzeit um die Zeit, wo sie sagt, meine Herkunft war wieder Thema und was ich daraus gelernt habe, ist, dass Zuschreibungen von außen meist wenig mit mir zu tun haben. von außen meist wenig mit mir zu tun haben. Susanne Gregors Romane sind also Zeitbilder, sie sind Beziehungsporträts ganz wesentlich. Dazu ist zu sagen, dass die Kurzgeschichte ein von ihr besonders profiliertes Genre ist. erschienen unter dem Titel Unterwasser 2018 bei Droschel. Die sind in Unterschied oder in Ergänzung zu den genannten Romanen beinahe, aber das liegt wohl auch im Wesen dieser Gattung, erzählerische Zooms auf Beziehungsdramen, auf Paarbeziehungen. Halbe Leben ist keine Kurzgeschichte. Der Roman fokussiert aber sehr wohl eine Paarbeziehung auf unterschiedlichen Ebenen, nur ganz groß gesagt, denn wir werden ja dann zwei Ausschnitte hören gleich, fokussiert sehr wohl eine Paarbeziehung auf unterschiedlichen Ebenen zwischen Clara, die eine Pflegerin für ihre Mutter sucht, eine Architektin, die in diesem anerkannten Beruf bleiben will und dann auch bleibt. Und die in der gleichaltrigen Paulina, einer Slowakin, diese Pflegerin findet, zwischen Beziehungen mit höchster Spannung, die leise beginnen. Alle mögen Paulina, heißt es, und ich stelle dem ein Zitat aus, wir werden fliegen zur Seite, das vorweg nimmt, was in diesem neuen Roman sich erfüllt. neuen Roman sich erfüllt. Das Zitat lautet, der Satz, der meist das Gegenteil verdeckte, doppelt, Doppelpunkt, alles gut. Alles gut. Susanne Kreger, wir freuen uns auf den ersten Abschnitt der Lesung. Applaus Jetzt. Jetzt. Jetzt. Jetzt. Jetzt. Jetzt. Jetzt. Jetzt. Jetzt. Jetzt. Jetzt. Jetzt. Jetzt. Jetzt. Jetzt. Jetzt. Jetzt. Jetzt. Jetzt. Jetzt. Jetzt. Jetzt. Jetzt. Jetzt. Jetzt. Jetzt. Jetzt. Jetzt. Herzlichen Dank, Herr Jetschko und herzlichen Dank Ihnen fürs Kommen. Es ist mir wirklich eine besondere Ehre, hier zu lesen, zum ersten Mal in Oberösterreich, zu dem ich wirklich ein sehr herzliches Verhältnis habe. Ich lese jetzt also einfach mal mitten aus dem Buch und auch mitten aus der Handlung, nämlich aus dieser Pflegesituation, in der wir uns da befinden. Irene hat einen guten Tag. Ihr dünner, knochiger Körper steckt in dem neuen Trainingsanzug, den Clara ihr geschenkt hat. Ungeduldig spielt sie mit dem Reißverschluss ihrer Jacke, zieht ihn hoch und wieder runter, sieht immer wieder aus dem Fenster in den wolkenbehangenen Himmel. Zumindest eine ganz kleine Runde will sie gehen, sagt sie, nur hier den Magdalenerberg hinauf. Aufgeregt wartet sie darauf, dass Paulina endlich mit dem Abwasch fertig ist und die Küche aufgeräumt hat. Die Wolken sehen nicht gut aus, sagt Paulina, während sie ihre feuchten Hände mit dem Geschirrtuch abtrocknet. Vielleicht besser ein anderes Mal, aber Irene winkt ab. Ach was, wir sind ja nicht aus Zucker. Paulina besitzt keine Wanderschuhe und mag es auch nicht besonders, wenn ihre Turnschuhe schmutzig werden, aber sie sagt kein Wort, während sie auf ihrem üblichen Spaziergang über Pfützen steigen und, statt an der gewohnten Stelle bei der Kapelle Kehrt zu machen, den Wanderweg einschlagen, der allmählich den Berg hinaufführt. Mit knochigem Finger deutet Irene ihr den Weg, so rüber und dann hier rauf. Die Erde ist vom gestrigen Regen noch aufgeweicht und der Schlamm bleibt an Paulinas Turnschuhen kleben. Sie ärgert sich, während Irene freundlich die anderen Wanderer grüßt, die ihnen entgegenkommen, Paare, Familien und ältere Leute, die in gemütlichem Tempo mit krummen Holzstecken unterwegs sind. Man bleibt stehen, wechselt ein paar Worte, genießt die Aussicht, man geht weiter. Paulina schaut in den grauen Himmel und auf die Uhr. Es ist nicht weit, beruhigt sie Irene und zeigt auf die Spitze des Berges, der Paulina meilenweit entfernt vorkommt. Irenes Verstand ist heute klar, bei keiner Abzweigung muss sie überlegen, welchen Weg sie nehmen, aber Paulina gibt sich dennoch Mühe, sich die Route gut einzuprägen, sieht immer wieder zurück und macht sich ein Bild von der Richtung, aus der sie gekommen sind. Manchmal sieht sie sogar in der Weite das Haus als kleinen weißen Würfel in der Landschaft. Sie marschieren bergauf durch den feuchten Wald, dann über eine Lichtung, dann wieder durch Wald. Hier musst du aufpassen, sagt Irene, die vorangeht und sich Paulina nur halb zuwendet. Hier ist ein Abhang, der ist nicht ungefährlich. Paulina ist neugierig, hält sich an einem feuchten Baumstamm fest und beugt sich über die Büschung, die so tief nach unten reicht, dass sie den Boden nicht erkennt. Ein falscher Schritt an dieser Stelle und alles ist vorbei, denkt sie, und sofort fühlt sich ihr Fuß leicht an. Er wäre spielerisch dazu fähig, hier alles zu beenden. Nur diese eine kleine Bewegung trennt sie noch von ihrem Ende. Schon spürt sie sich hinunterrasen über die feuchte Erde. Die Wurzeln der Bäume reißen die Haut ihres Rückens auf, aber ihre Hände suchen nicht nach Halt. Sie gibt keinen Laut von sich, rutscht in etwas Schwarzes hinein, ein Loch in der Zeit. Und als sie die Augen öffnet, steht sie wieder hier oben auf dem Berg und gar nichts ist passiert. Sie atmet noch immer die feuchte Waldluft und hält sich an dem gleichen Baum fest wie vorhin. Ein bisschen muss sie sogar lachen über diese dramatische Vorstellung in ihrem Kopf, eine kleine Theaterprobe ihres spektakulären Todes, die ihr schon von Kindheit an immer wieder unfreiwillig durch den Kopf schießt. Sie haben recht, hört sie sich zu Irene sagen, nicht ungefährlich. Aber Irene antwortet nicht. Als Paulina sich umdreht, findet sie sie ein paar Schritte weiter, mit gekrümmtem Rücken auf einem Baumstamm sitzend und vor sich hin starrend. Paulina kennt diesen Blick, weiß, dass ihre Wanderung hier endet. Mir ist irgendwie nicht gut, sagt Irene verwirrt und sie zu ihr hoch, streckt einen schwachen Arm nach ihr aus. Paulina nickt, reicht ihr die Hand und Irene nimmt sie zögernd, lässt sich hochziehen, bleibt für einen Moment auf wackeligen Beinen stehen. Was soll das, sagt sie empört, als würde sie zu ihren Beinen sprechen und setzt sich wieder hin. Die Pflegerin geht neben ihr in die Hocke, streicht ihr über den Rücken, füllt durch die Jacke die spitze Wirbelsäule darunter, streichelt sie wie ein kleines Kind, bis sie sich wieder etwas fasst. Als Irene es schafft, wieder aufzustehen, treten sie stumm und mit kleinen Schritten den Rückweg an. In ihrer Hosentasche füllt Paulina ein Vibrieren, Weg an. In ihrer Hosentasche fühlt Paulina ein Vibrieren, sie holt ihr Handy heraus, es ist ihr Sohn, sie drückt ihn weg, muss sich jetzt darauf konzentrieren, den Weg zurück zum Haus zu finden. Irene hält den Blick auf den Boden gerichtet, nimmt weder Pfad noch die Aussicht wahr und Paulina stellt fest, dass sie sich die Route tatsächlich eingeprägt hat, jede Windung und Abzweigung wiedererkennt. Als sie das Haus betreten, stößt Irene sie plötzlich von sich. Lass mich, sagt sie unwirsch, als sie ihr im Flur beim Ausziehen der Schuhe zur Hand gehen will. Lass mich allein, warum bist du immer überall im Weg? Paulina kennt diese Abfolge. Auf die Klarheit folgt die Verwirrung, auf die Verwirrung die Stimmungsschwankung, Irenes Worte, scharf gesprochen wie kleine Pfeile, treffen sie aber nicht, fliegen an ihr vorbei. Nur als sie hochsieht und Klaras mitleidiger Blick sie streift, in dem eine Entschuldigung zu liegen scheint, fragt sie sich kurz, ob sie eigentlich verletzt sein sollte, aber das wäre kindisch. Clara bewundert Paulinas Gelassenheit, mit der sie sich in Irenes Welt einfügt, als wäre es ihre eigene. Wenn sie von der Arbeit nach Hause kommt, sitzen die beiden vor dem Fernseher und verfolgen die abendliche Quiz-Sendung mit der gleichen Begeisterung. Wenn Paulina Irene morgens den Wetterbericht aus der Zeitung vorliest, liegt in ihrer Stimme bereits die gleiche Empörung, mit der Irene selbst über die Voraussage spricht. Schon wieder Regen, was ist das für ein Juni? Und vor dem Schlafen überlegen sie zusammen, wie sie den nächsten Tag gestalten wollen. und vor dem Schlafen überlegen sie zusammen, wie sie den nächsten Tag gestalten wollen. Jeden Tag bereitet Paulina ein anderes leckeres Gericht zu. Irene isst alles, solange es mit reichlich Soße begossen ist und Paulina bringt ihr jede Menge Bilder aus Magazinen mit, die sie Irene mit der gleichen Freude präsentiert, als wären es auch ihre eigenen Leibgerichte. präsentiert, als wären es auch ihre eigenen Leibgerichte. Worauf haben wir diese Woche Lust? fragt sie und Irene wundert sich nicht über dieses neue Wir, zu dem sie mit dieser Slowakin geworden ist, sondern zeigt begeistert auf das Rindfleisch in Jägersauce. Und während es in der Pfanne brutzelt und der Duft das Haus erfüllt, sagt Paulina, kochen wir doch ein bisschen mehr, auch für die Kinder. Und die Kinder, so nennt Irene Clara, Jakob und Ada, freuen sich über die herzhaften Gerichte, die sie täglich in Tapperwehr auf der Anrichte ihrer Küche vorfinden. Clara erhöht Paulinas Einkaufsbudget und schreibt ein paar Dinge zu ihrer Einkaufsliste, die sie für sich selber braucht. Paulina stört das nicht. Wenn ich schon im Supermarkt bin, sagt sie, ist egal, ein, zwei Taschen mehr. So ist der Kühlschrank jetzt nie ganz leer und Clara ist nicht mehr enttäuscht von ihrer eigenen Unfähigkeit, den Haushalt zu führen, sondern fragt sich, warum ihr nicht schon vor dem Schlaganfall ihrer Mutter aufgefallen ist, dass sie Hilfe braucht und sie auch bezahlen kann. Gerne revanchiert sie sich bei Paulina mit einem Hunderter mehr, denn sie ihr am Tag ihrer Abreise in einem fröhlich gelben Kuvert unbemerkt in ihr Zimmer legt. Paulina versteht und erwähnt es auch nicht extra. Das Einverständnis legen sie beide in ein herzliches Lächeln, wenn sie einander im Haus begegnen. Dass Paulina Irene auch dabei hilft, die bereits halbleere Flasche Martini im hintersten Eck des Küchenschranks zu verstecken, muss Clara nicht wissen. Wenn sie und Jakob abends ausgehen und Ada schläft, genehmigen sich Irene und Paulina ab und zu ein Gläschen. Das haben wir uns verdient, sagt Irene, und Paulina freut sich über diesen Satz und trinkt langsam, lässt sich den süßlichen Geschmack auf der Zunge zergehen. Sie hat das Gefühl, etwas erreicht zu haben, von dem sie nicht ganz sicher ist, was es ist. Mit den extra Hunderten von Clara hat Paulina für einen Nintendo Switch gespart, mit der sie ihre Söhne zum Geburtstag überrascht. Die alte Xbox, die Martin ihnen vor Jahren gebraucht gekauft hatte, funktioniert zwar noch, bleibt aber immer wieder mitten im Spiel stecken. Dass der Geburtstag ihrer beiden Kinder am gleichen Tag liegt, hat Paulina immer als besonders praktisch empfunden. Die Jungs selbst sehen das anders. Nur eine Torte, eine Party und nicht selten auch nur ein Geschenk. Jedes Jahr gibt es Streit. Rischo will lieber gar nicht feiern als mit den Freunden seines kleinen Bruders und André wünscht sich eine Party bei McDonald's, in das Rischo keinen Fuß setzen will. Mit der Switch sind aber beide glücklich, stellen sogar konfliktfrei einen sorgfältig ausgearbeiteten Plan darüber auf, wer sie wann benutzen darf und wann sie gemeinsam spielen. Auch Paulina lässt sich überreden, bei einem Rennspiel mitzumachen, das sie, zum Erstaunen aller, gleich beim ersten Mal gewinnt. Es scheint ihr angeboren. Weder Rischo noch André können sie schlagen. Begeistert weihen sie sie in eine Reihe anderer Spiele ein, zwischen Torte, Chips und einem umherirrenden Meerschwe Paulina, noch immer ungeschlagen, dass ihre neue Arbeit doch alle Opfer wert ist. Danke schön. Ich muss jetzt nur kurz nachrüsten. Danke schön. Ich muss jetzt mal kurz nachrüsten. Ja, das naheliegendste, das man vielleicht fragen möchte, geht es auch hinten? Ja. Frau Gregor, warum haben Sie genau diesen Abschnitt ausgesucht? Also ich habe zwei Ausschnitte ausgesucht und das ist der eine, in dem man mal sieht, warum es funktioniert und der zweite wird dann der sein, soll ich noch nicht sagen, warum es nicht funktioniert und wo es nicht funktioniert. Mir ist nämlich als Leser sozusagen dann, es bündelt sich ja sozusagen in diesem ersten Abschnitt, der so auch ganz selbstverständlich, ich sagte es vorhin, daherkommt, bündeln sich zwei Dinge, die in gewisser Weise Vorankündigungen sind oder sowas wie leidmotivisch. Das ist die Suizidfantasie der Pauline. Und da ist der geradezu metaphorisch zusammengedrängte Satz, sie drückte ihn weg. Nämlich, was wir kennen vom Handy, ihren Sohn. Tatsächlich ist aber das genau das, was dann in der Folge vieles auslöst. Und tatsächlich ist aber das genau das, was dann in der Folge vieles auslöst. Was hat Sie überhaupt zu diesem Thema geführt, das ein Thema ist, wo sich die Spannungen zwischen den Figuren, zwischen der Pauline und der Clara natürlich, aber natürlich auch familiär, zwischen der Pauline und ihrem zu Hause gebliebenen Familie, mit all dem, was dann an partnerschaftlichen Problemen dazukommt, dass sich das so entwickelt. Was hat Sie zu diesem Thema geführt? Jetzt könnte man sagen, na klar, 24 Stunden Pflege, jede zweite Familie, nehme ich mal an, in Österreich, weiß, worum es da geht oder ist unmittelbar vielleicht damit befasst. Was war für Sie der Grund, das zum Stoff zu wählen? Also ich wollte eigentlich wirklich, es war nicht vorrangig für mich, über die Pflege zu schreiben. Als mir die Idee zu diesem Buch kam, hatte ich zuerst das Bild von zwei Frauen, die sich eben später entwickelten zu Clara und Paulina. Aber ich habe nur zwei Frauen gesehen, die im gleichen Alter sind, die viele Gemeinsamkeiten haben, die Kinder im gleichen Alter haben, die beide ihre Arbeit sehr gern machen. Und zwischen denen aber trotzdem eine Ungleichheit steht, zwischen denen trotzdem ein Graben steht, der unüberwindbar ist. Und dieser Graben ist eben einer, der zwar daherkommt, dass Paulina Slowakin ist und aus anderen Verhältnissen kommt als Clara, kommt als klarer, aber für mich war, wie gesagt, diese Ungleichheit an erster Stelle, die kann ja auch stattfinden innerhalb einer Gesellschaft. Das hätten auch zwei Österreicher sein können. Also was ist es, wo zwei Menschen vielleicht Gemeinsamkeiten haben können, aber einander doch nicht erreichen, weil sie völlig anders über das Leben denken. Es bleibt ja, und das wollen wir nicht vorwegnehmen, Sie beginnen ja sozusagen mit der Katastrophe, auch wenn Sie sagen, es ist ein leiser Tod. Und der Kreis schließt sich wie eine große Klammer. Wir wollen das jetzt nicht den Leserinnen und Lesern sozusagen vorspielen, aber es geht um Beziehungen, Sie haben es in sehr subtiler Form eigentlich auch gezeigt, wie weit weg die Männer oder der Mann von diesem Thema sind. Ja, das war mir selbst gar nicht bewusst, als ich den Roman schrieb. Die Personen haben sich für mich schreibend entwickelt. Ich habe mir das jetzt nicht im Vorhinein die Struktur überlegt oder die Charaktere. Entschuldigen Sie. Ich habe es mir nicht im Vorhinein überlegt. Und die Männer haben sich so entwickelt im Laufe der Geschichte, wie sie sich entwickelt haben. Und ich habe das auch nicht hinterfragt und auch im nachhinein nicht angezweifelt aber dieses negative männerbild geht zurück in die vorangehenden generationen das ist also fast eine traumatisierende traumatisierende paarbeziehungen ja eigentlich ja aber wie gesagt ich habe das nicht also ich das war keine absicht das war keine absicht Und sie waren dann einer der Ersten, der mich darauf hingewiesen hat. Und ich habe mir gedacht, ja, es ist aber tatsächlich oft so, dass gerade wenn man an Pflege denkt, dass man nicht unbedingt an Männer denkt. Also das sind wirklich immer die Frauen, die da in erster Reihe stehen. Und dann kommt da mal lange nichts, bevor einem einfällt. stehen und dann kommt da mal lange nichts, bevor einem einfällt, der Mann könnte ja auch dazu beitragen oder hier eine Rolle spielen. Und dass ich es nicht mal beim Schreiben mitgedacht habe, war mir dann eigentlich die Erklärung dafür, wie der Zustand tatsächlich ist. Wobei Sie ja nicht eine platte Kritik machen, sonst wäre ja das auch aktionistisch, sondern es kommt ja sehr subtil zur Wirkung und die Männerfiguren sind ja nicht, in den meisten Fällen nicht wirklich bösartig, sondern sie sind einfach unbeholfen zum Teil, nicht? Nein, Sie sind überhaupt nicht bösartig, nein. Sie sind unbeholfen, ja, das stimmt. Sie sind vielleicht nie aufgefordert worden, das zu machen. Sie denken sich auch gar nicht in die Situation hinein. Jetzt haben Sie mit halb Leben, ich sagte es vorhin schon, einen Roman vorgelegt, der, man kann ihn natürlich ganz isoliert lesen, das ist schon richtig, aber in Wirklichkeit ist es doch das dritte Buch, mit dem Sie diese Nahbeziehung oder Fernbeziehung, wie man es dann interpretieren will, zur Slowakei, im Prinzip zu Ihrem ursprünglichen Heimatland, aufgreifen. Hatten Sie quasi an eine Trilogie gedacht, so monumental, oder hat sich das ergeben? Nein, das hat sich ergeben und ich habe mir eigentlich bei jedem Buch, also bei den letzten dreien, wo es um die Slowakei ging, jedes Mal gedacht, das war das Letzte, aber jetzt ist es wirklich das Letzte. Ich möchte jetzt nicht zu einer Autorin werden, die nur über die Slowakei schreibt, aber ich hatte das auch eigentlich überhaupt nie vor, über die Slowakei zu schreiben. In meinen ersten drei Büchern ging es auch überhaupt nicht über die Slowakei und auch um keine Migrationserfahrung. Und vor allem, weil eben mein erster Roman auch schon in so einem Verlag erschienen ist, der eben für Migrationsautoren gedacht ist, habe ich eigentlich absichtlich mich dem Thema nicht zugewendet, weil ich dachte, dass das, also ich darf, dass ich, ich kann ja schreiben, was mich beschäftigt. Und dann kam aber von außen immer so dieses, ja, aber beschäftigt Sie nicht Ihrer Migration? Und ich dachte, nein, mich beschäftigen Beziehungen, aber Beziehungen innerhalb der Migration oder zwischen den Kulturen vielleicht. Es kam immer wieder von außen dieser Impuls und so ein bisschen der Hinweis doch auf meine Herkunft, als könnte man mich sonst irgendwie nicht verorten, wenn ich nicht darüber schreibe. Und deswegen wollte ich das auch wirklich nicht. Und dann tat ich es doch mit dem letzten roten Ja. Und dann tat ich es wieder und dann tat ich es doch mit dem letzten roten Ja und dann tat ich es wieder und dann tat ich es nochmal. Und jetzt bin ich eigentlich ganz froh, dass ich es getan habe, weil ich das Gefühl habe, ich habe wenigstens als Migrantin, kann ich dann wenigstens für mich selbst sprechen. Und es wird nicht immer von außen über uns gesprochen, sondern es braucht Migranten, die für sich sprechen und die über die Migrationserfahrung sprechen, vielleicht auch darüber sprechen, was überhaupt zu einer Migration bewegt. Sie haben ja, Sie haben ja und Sie erreichen jetzt diesen Horizont. Eine Zeit lang wurden Sie ja marketinggerecht als turbointegrierte Persönlichkeit gefeiert. Sebastian Kurz, wo man sie gewissermaßen, haben Sie sich vereinnahmt gefühlt damals, dass man gesagt hat, schaut her, da gibt es eine junge Frau, folgt ihrem Weg, die lernt in einer Stunde Deutsch und... Was kann es sein? Haben wir es hier mit phonetischen Erschütterungen zu tun? Soll ich das nehmen? Kommt das Rumpeln von meinem Mikrofon? Es war von mir. Ich lege das jetzt her. Wir haben es ja gelernt, wir können so arbeiten. Ich glaube, es geht jetzt, oder? Was ich fragen wollte, diese Erwartungshaltung damals, da wurden Sie ja so quasi öffentlich, nicht nur als Autorin oder weniger als Autorin, denn als super integrierte junge Frau. Hat Sie das gestört? Aber Sie haben ja mitgemacht. Ja, ich glaube, es geht auch so. Ja, also das war tatsächlich bei meinem ersten Buch und da gab es eine ganz seltsame, wie kann man das nennen, vielleicht ein Kongress von Kurz, der damals Integrationsminister war und dieser Kongress hieß Hashtag Stolz drauf. hieß Hashtag Stolz drauf. Und es war ein bisschen unklar, wer da jetzt stolz war, auf was. Aber geladen waren quasi Vorzeigemigranten. Und ich war auch geladen. Und ich war damals sehr jung und habe mir gedacht, vielleicht ist es eine gute Bühne für mein Werk auch. Aber es war eine ganz seltsame Erfahrung. Wir saßen da, glaube ich, zu viert, also der Kurz hat nur vorgestellt und war schon weg dann. Und wir saßen dann zu viert auf der Bühne und wussten überhaupt nicht, über was wir jetzt eigentlich sprechen sollen. Es war so eine unangenehme Erfahrung. Und man hat sich wirklich so ein bisschen gefühlt wie so ein ausgestelltes Zirkuspferd oder vielleicht wie ein zufällig gut geratenes Exemplar einer niederen Spezies. So etwas in der Art. Also ein total schräges Erlebnis. Aber Sie thematisieren das schon, natürlich, und es ist ja zu thematisieren, und Sie haben jetzt diese drei Bücher geschrieben, die Nahbeziehung zur Slowakei haben, und es gibt da drinnen durchaus prononcierte Positionen, etwa wenn das narzisstische Österreich angesprochen wird. Es kommen ja auch Situationen vor, denen wir ständig begegnen wo jemand sich quasi fraternisieren einer sprache bedient um zu sagen wir wir kennen einander ja aber dann die sprache verwechselt innerhalb der slawischen sprachen und dergleichen das hat das anekdotische aber es verrät natürlich schon mehr ihrer meinung nach? Wenn man, wie meinen Sie es? Wenn man es auf der einen Seite sich quasi anbietet, auf der anderen Seite aber wenig weiß über das jeweilige Nachbarland. Und das ist ja auch Gegenstand Ihres Buchs Halbe Leben. Ja, also man weiß wahnsinnig wenig übereinander. Und ich muss auch sagen, ein bisschen auch von der Slowakei ausgehend, weil es man viel mehr über Deutschland zum Beispiel seltsamerweise, als über Österreich und Österreich weiß vielleicht noch ein bisschen weniger über die Slowakei, weil warum soll man da auch Interesse haben? Also von der Slowakei aus ist ja wenigstens das quasi wirtschaftlich Österreich interessant, aber für Österreich ist glaube ich die Slowakei einfach dieses Plattenbau-Nachbarland. Schon, aber sind das Stereotype, die weit in die Geschichte zurücklaufen? Man müsste ja sagen, Österreich hätte ja Grund, die Slowakei viel besser zu kennen als zum Beispiel Deutschland. Denn Österreich, das war ein historischer,ischer Verbund. Es war mal ein Land, aber dann war der eiserne Vorhang. Und der hat, glaube ich, 40 Jahre lang wirklich ganze Arbeit geleistet. Das ist etwas, was ja einer ganzen Generation diesen Austausch überhaupt nicht ermöglicht hat. Und der Slowakei überhaupt keinen Austausch mit niemandem eigentlich, außer mit Moskau, ermöglicht hat. Und ich glaube, dass das, so wie wir heute leben, es wurde nicht verdaut. Es wurde nicht aufgearbeitet. In Deutschland zum Beispiel schon, weil sie sich innerdeutsch wieder vereint haben. Und da, glaube ich, gibt es bis heute einen Aufarbeitungsprozess. Darüber wollen wir im zweiten Teil dann noch einmal reden, gerade anlässlich der deutschen Wahlen. Aber ich möchte Sie noch ansprechen auf etwas, um auch nahe am Buch zu bleiben. Es fällt auf, mehrfach thematisiert, Lesen ist für Sie, glaube ich auch für Sie als Autorin, ein Weg in die Sprache. Sie unterrichten heute, wurde schon gesagt, Deutsch als Fremdsprache an der Universität Wien. Und Sie haben ja vor 30 Jahren oder wann auch immer selbst Deutsch als Fremdsprache erlebt. Was hat Ihnen damals zu Sprachkenntnis verholfen, dass Sie nämlich Deutsch schreiben, dass Sie im Deutschen zu schreiben begonnen haben von Beginn weg? Was war das? War das die Kommunikation? War das der Lehrbetrieb? Was war es? Es war die Dringlichkeit. Es war einfach, ich konnte kein Wort Deutsch und es war so ein Schwimmen oder Gehunter. Also es war einfach, ich musste es lernen, wenn ich, ja zum Überleben, ganz einfach zum Überleben im Alltag. Und ich glaube aber, dass ich heute wirklich nicht schreiben würde, hätte ich Deutsch nicht als, also hätte ich nicht diese Erfahrung des Spracherwerbs so intensiv erlebt. Weil mir beim Lernen wirklich ganz klar geworden ist, wie Sprache funktioniert und was das für ein mächtiges Instrument ist. was das für ein mächtiges Instrument ist. Und ich fand die deutsche Sprache auch besonders logisch, also wahnsinnig logisch und strukturiert und genau. Und das hat mich sehr angesprochen, vor allem, wenn mein Vater sich auch mit mir hingesetzt hat und mir die Grammatik erklärt hat, hatte ich immer das Gefühl, ich betrete eine Matrix und habe Sprache verstanden zum ersten Mal auch nicht einfach als etwas, was irgendwie wie ein Organ von selbst funktioniert, sondern dass man zum Funktionieren bringen kann oder muss oder darf. Also Sprache als Ordnungsprinzip von Wahrnehmungen. Also, dass man wirklich Wahrnehmungen ganz zart darin einordnen konnte. Und dann habe ich irgendwann angefangen, auf Deutsch zu schreiben, vielleicht mit 13, mit 14, und habe mich gefragt, darf ich das, darf ich die slowakische Sprache so ignorieren? Aber das habe ich mich nur ganz kurz gefragt. Und hatten Sie Autorinnen, Autoren, die Sie so fasziniert haben, dass Sie an deren Lektüre-Modell sozusagen sich hineinbewegt haben in die Sprache? Ja, das war später dann Seruja Shalev, eine israelische Autorin, und David Grossmann. Das war etwas, wo ich das Gefühl hatte, oder bis heute das Gefühl habe, da kann ich mit jedem Buch eine Kerze am Altar anzünden. Aber generell haben mich viele Autoren, noch bevor ich zu schreiben begann, sehr beeindruckt. Erich Maria Remarque war zum Beispiel einer, der mich schon mit 13, 14 sehr angesprochen hat und wo ich auch die Kraft der Sprache oder der Geschichte gespürt habe, weil ich gemerkt habe, ich kann mich als 13-jährige hineinversetzen in Zustände, das darf doch gar nicht sein, aber eine gute Literatur schafft das. Und Sie haben ja dann auch sozusagen über eine Autorin einen großen Schritt gemacht nach Südamerika. Da war doch das Lektüre-Erlebnis sozusagen Impuls auch für ein lebensgestaltendes Moment. Die Lektüre lebens... Ach so, Sie meinen... Um auf Ihre frühe Literatur zu sprechen zu kommen und nicht nur auf die letzten drei Romanen. Ach so, ich weiß schon, von was Sie sprechen. Sie meinen die Giaconda Belli? Territorien. Bitte? In Territorien. In Territorien, genau. Ja, das war so, dass ich da... Ich habe ein Jahr oder so in Nicaragua verbracht, in Südamerika, und habe das dann in diesem Roman irgendwie das Land verarbeitet, weniger den Aufenthalt als wirklich diese Sinneseindrücke des Lebens, ja nicht im Dschungel, aber in Nicaragua ist alles ein bisschen im Dschungel. Und dieser ganz, ganz fremden Fremde, nochmal einer, es gibt ja besondere, es gibt ja so eine Skala an Fremdheit. Wenn man in die Slowakei fährt von Österreich, ist das schon eine Fremde, die ist zwar ganz leicht fremd, aber das geht auch nicht weg. Also das geht auch nach 30 Jahren trotzdem nicht weg. Und dann gibt es so diese ganz offensichtliche Fremde, wenn man nach Südamerika zum Beispiel reist und auch wirklich erwartet völlig die Exotik, völlig Fremde und so weiter. Aber zum Beispiel die Slowakei ist oft eine Fremde, die man nicht erwartet. Also einfach eine andere Art der Fremde. Und weil Sie jetzt davon sprechen, dieses Südamerika-Thema, das ist ja auch in Ihrem Kurzgeschichtenband sehr verdichtet, ich habe das deshalb erwähnt, hat die Kurzgeschichte für Sie noch einmal als Genre, meine ich jetzt, eine besondere Bedeutung oder streut sich das sozusagen als Kurzform, als Kurzelement so zwischen die Romane? Es streut sich ab und zu, es gibt bestimmte Dinge, die lassen sich nur über eine Kurzgeschichte aufschreiben. Und es gibt bestimmte Dinge, die brauchen Romanlänge. Ich glaube eigentlich, die meisten Dinge brauchen Romanlänge, weil eine Kurzgeschichte immer nur so pointiert ist, wie ein Witz oder so etwas. Aber ich mag eigentlich den Roman am meisten als Textform, weil man dann wirklich jemanden wirklich bis zum Ende anhören kann. Ich finde, wir sind heute so, oder unser Gehirn ist so darauf konditioniert, schnell zu urteilen über Menschen und über ihre Taten und sofort zu kategorisieren. Und deswegen liebe ich die Literatur und das Lesen, weil man sich in Geduld übt und in Neugier und weil dort Menschen wirklich angehört werden in ihrem Scheitern. Okay, da scheitert jetzt jemand, aber wir hören dem trotzdem bis zum Ende zu. Da macht jetzt jemand einen Fehler und wir hören ihm weiterhin zu. Das ist, glaube ich, etwas ganz Wichtiges. Dann schauen wir, dass wir wieder in den Roman einsteigen und sozusagen den zweiten Abschnitt jetzt kennenlernen. Bitte. Also dieser zweite Abschnitt ist von ein bisschen später im Buch und wie gesagt, ist dann aus einer Situation heraus, in der es nicht mehr ganz so rund läuft. Und ich schicke noch voraus, dass Clara zu diesem Zeitpunkt schwanger ist. dass Clara zu diesem Zeitpunkt schwanger ist. Clara kämpft mit der ständigen Müdigkeit, die sie von der Schwangerschaft mit Ada so nicht in Erinnerung hat. Ein paar Mal passiert es ihr sogar, dass sie ihren Kopf kurz auf der Schreibtischplatte ihres Büros ablegt und sofort einschläft. Und egal, wie früh sie ins Bett geht und wie lange sie sich am Wochenende ausruht, nichts scheint diese Müdigkeit zu vertreiben, die sie rund um die Uhr zu Boden zieht, sie schwer und langsam macht. Essen kann sie entweder nicht riechen oder ihr wird davon übel. Der Arzt hat ihr geraten, ätherische Öle bei sich zu tragen, am besten Pfefferminzöl, aber sie verliert das kleine Fläschchen gleich am ersten Tag, es fällt ihr aus der Handtasche, als sie auf der Baustelle der Villenrenovierung ihre Unterlagen hervorholt. Sie sieht zu, wie das Fläschchen die Holzplatte hinunterrollt, die statt der abgerissenen Treppe zum Haus führt und schließlich irgendwo im Gras verschwindet. führt und schließlich irgendwo im Gras verschwindet. Die beißenden Gerüche der Baustelle nach frischem Beton, nach Farbe, nach Feuchtigkeit steigen ihr in die Nase und sofort pocht in ihren Schläfen ein stechender Schmerz. Sie muss sich entschuldigen, um draußen durchzuatmen. Noch versucht sie, es vor ihrem Chef zu verbergen, hält wie gewohnt alle Termine ein, arbeitet sogar noch länger als sonst, weil sie mehr Zeit braucht, um Präsentationen vorzubereiten, E-Mails zu beantworten und Entscheidungen zu treffen. Die Wochenenden verbringt sie im abgedunkelten Schlafzimmer, während Jakob ihr Pfefferminztee ans Bett bringt, mit einem schelmischen Lächeln, als wäre ihr Unwohlsein irgendwie nicht ganz ernst zu nehmen, ihre ihre erschöpfung bloß eine fußnote in anbetracht dieses großen wunders aber es hilft nichts klarer fühlt sich zunehmend schlechter trotz jacobs fuß und rückenmassagen die arbeit erschöpft sie ihre haut ist dünn ihre laune von frühmorgens bis spät abends im Keller. Was du brauchst, ist eine kleine Auszeit, entscheidet Jakob schließlich und bucht ein langes Wochenende in einer Therme, eine knappe Autostunde entfernt, mit beheiztem Außenpool und Aussicht auf die Berge. Zuerst wehrt sie sich, protestiert, sie habe zu viel zu tun. Aber als Jakob vorschlägt, dass sie doch für Notfälle den Laptop mitnehmen könne, gibt sie schließlich nach. Erst als alles gebucht und die Taschen gepackt sind, beginnt sie sich auf das Wochenende zu freuen. Wie lange sind sie schon auf keinem gemeinsamen Urlaub gewesen, seit Irenes Schlaganfall nicht mehr. Clara hat ganz vergessen, wie es sich anfühlt, sich freizunehmen oder in einem Hotelbett zu schlafen. Sie wird ihren Körper im Poolwasser treiben lassen und dabei den Blick auf die Berglandschaft genießen und später einfach Zimmerservice bestellen. Sie wird die Tage im Bademantel verbringen, ohne in irgendeine Kleidung passen zu müssen. In letzter Minute kommt ihren Plänen fast Paulina in die Quere, die beim Auspacken der Lebensmittel aus der Einkaufstasche einen Anruf entgegennimmt und mit ihrem Handy am Ohr plötzlich erstarrt, während der Hund fröhlich um ihre Beine herumspringt und dann ebenso abrupt wie sie stehen bleibt. Mein Sohn ist im Krankenhaus, sagt sie schließlich, als sie auflegt. Und dann kommen die Worte ganz langsam und scheinbar unentschlossen über ihre Lippen. Ich muss nach Hause. Klara und Jakob wechseln einen Blick und noch während Klara fragt, was passiert sei, greift Jakob zum Handy, um Radek anzurufen. Paulinas Antwort, Rischo sei beim Hockey in eine Rangelei geraten, hören sie noch. Ihre weiteren Ausführungen gehen in Jakobs Telefonat unter. Könntest du ausnahmsweise früher kommen? Nein? Aha, verstehe. Radek kann nicht einspringen, sagt Jakob besorgt und bedeutet seiner Frau mit einer leichten Kopfbewegung, ihm zu folgen. Die Eheleute schließen sich im Bad ein, um zu beratschlagen, während Paulina nach oben geht, um ihren Koffer zu packen. Ich habe dir doch gleich gesagt, dass es eine schlechte Idee ist, sagt Klara, die die Reise schon absagen will. Aber Jakob, der schlechten Laune und des Unwohlseins seiner Frau müde, sieht es anders. Es ist ja nicht der kleine Sohn, sondern der große, erklärt er. Und der ist doch schon 16. Außerdem ist es ja nicht so, dass er schwer verletzt ist. Seine Nase ist gebrochen. Er spielt Hockey, das ist bei denen völlig normal. Außerdem hat der Junge auch einen Vater und der ist doch bei ihm. Hat sie das nicht so gesagt? Also, was kann dem Jungen schon passieren in den paar Tagen, die Paulina noch bei Irene aushält? Clara gibt schließlich nach. Vielleicht hast du recht, sagt sie. Schließlich würde auch mein Chef mir nicht einfach so ungeplant ein paar Tage freigeben, wenn gerade ein wichtiges Projekt ansteht. Genau, nickt Jakob und umarmt seine Frau, mach dir keine Sorgen, es sind doch nur ein paar Tage, dann ist sie schon bei ihrem Jungen und wir versprechen ihr, dass wir das irgendwie wieder gut machen, ihr ein anderes Mal länger freigeben oder ihr sogar auch ein, zwei Tage in einer Therme schenken? Das ist eine gute Idee, nickt Clara. Auch ihr würde eine Auszeit gut tun. Es ist Clara, die zu Paulina ins Zimmer kommt, während diese ihre Kleidung faltet und in den Koffer schlichtet. Ihr zärtlich eine Hand auf den Rücken legt und sie bittet, sich doch für einen Moment mit ihr aufs Bett zu setzen. Erzähl nochmal, was genau passiert ist, bittet sie. Und Paulina kratzt sich verwirrt an der Schläfe. Eine Rauferei, sagt sie. Die Nase ist gebrochen, Hand tut ihm weh. Jetzt machen sie ein Ründgen, dann wissen sie es genauer. Und Clara nickt verständnisvoll und wiederholt Paulinas Worte. Die Nase gebrochen, der Arme, das tut mir wirklich leid. Was für ein Pech, sagt sie, bevor ihre Stimme in einen tieferen Ton umschlägt. Ein Umschwung, der nur Paulina auffällt, als ihre Chefin sagt, das Wichtigste ist, dass er behandelt wird und dass sein Vater bei ihm ist und die Großmutter nicht war, da ist er doch bestimmt gut versorgt. Bei uns ist es nun so, dass wir diesen Aufenthalt leider nicht mehr stornieren können und meine Mutter kann nicht mehr allein bleiben, das weißt du ja und dann gibt es noch den Hund. Aber was hältst du davon, wenn du dafür nach unserer Rückkehr ein paar Tage länger bei deinem Sohn bleibst? Paulina zieht ihre Augenbrauen zusammen bevor sie ganz begreift was hier vor sich geht stört sie erstmal dieser Ausdruck dein Sohn was soll das heißen hat sie nicht erst vor ein paar Minuten in der Küche seinen Namen genannt ist es möglich, dass Clara behalten hat dass diese Frau nicht einmal weiß wie ihre Kinder heißen Rischo, sagt Paulina um ihren Jungen zu verteidigen. Und Klara nickt mit geweiteten Augen. Risho, wiederholt sie, aber sie spricht es ganz schief aus, betont an der falschen Stelle und Paulina schüttelt instinktiv den Kopf. Nein, nein, setzt Paulina an und sie zu ihrem halbgepackten Koffer, aber ihre Worte bleiben in der Luft hängen. Sie spürt Klaras Hand, die sich plötzlich auf die Ehre legt, sich eiskalt anfühlt. Mir ging es in letzter Zeit nicht so gut, sagt Klara und legt ihren Kopf zur Seite. Ging es dir in deinen Schwangerschaften auch so mies? Paulinas Gedanken drehen sich im Kreis. Schwangerschaften auch so mies? Paulinas Gedanken drehen sich im Kreis. Vergeblich sucht sie nach einer Erinnerung, die so weit zurückliegt. Immer wieder wandert ihr Blick zurück zum Koffer. Ich wäre dir so dankbar, sagt Clara und drückt Paulinas Hand noch fester, wenn du da bleibst. Wir brauchen dich ganz dringend hier, während wir nicht da sind. Und dein Junge ist doch versorgt. Irene auf der anderen Seite. Paulina versucht, ihre Hand zurückzuziehen, aber ihre Chefin lässt nicht los. Und als Paulina zur Tür sieht, steht Jakob darin, beide Hände in den Hosentaschen, den Blick im Raum verloren, den Rücken durchgestreckt. Es tut mir sehr leid, Paulina, sagt er, dass wir dir dieses Mal nicht entgegenkommen können. Wir würden dir aber gern ein anderes Angebot machen. Nächstes Mal bist du es, die in die Therme fährt. Auf unsere Kosten, steht sich. Bevor Paulina antworten kann, läutet wieder ihr Handy. Martins Name leuchtet auf dem Display auf und sie spürt, wie Clara ihre Hand loslässt, als sie nach dem Telefon greift und abhebt. Lassen die Eheleute sie allein und schließen die Tür hinter sich. Es wird somit alles geklärt. Es kommt in diesem Abschnitt wieder ganz leise zum Ausdruck, diese, man könnte es sagen, Unaufmerksamkeit, man könnte auch sagen Geringschätzung, sagen, Unaufmerksamkeit, man könnte auch sagen, Geringschätzung, man vergisst einen Namen, obwohl die Paulina ja sozusagen gute Freundin sein könnte oder ist. Wie stellen Sie, um das sozusagen ins große Ganze zu klappen, gibt es Stereotype der Wahrnehmung oder wie ist das Bild vom jeweils anderen? Sie kennen das Bild der Österreicher von der Slowakei und umgekehrt. Genau und ich glaube, das war eigentlich, dieses Buch war ein bisschen für mich, ich bin irgendwann mal mittendrin unterm Schreiben draufgekommen, dass ich eigentlich so ein Zwiegespräch führe in mir zwischen der Slowakin und zwischen der mittlerweile schon ein bisschen Österreicherin gewordenen und in diesen Blick hin und her wechsle. Und der Blick der Slowaken auf Österreich ist immer ein Blick, der zuerst mal all die Privilegien sieht, die es hier gibt und die die Menschen, die hier wohnen, selbst nicht mehr wahrnehmen. Und das ist ein Blick, der geht auch nicht weg. Das geht auch nach 30, 50, ich glaube nach 100 Jahren geht das nicht weg. weg, das geht auch nach 30, 50, ich glaube nach 100 Jahren geht das nicht weg und dann gleichzeitig aber wird man doch so ein bisschen zediert dadurch, dass es den Menschen hier so gut geht, dass es mir hier so gut geht, dass es allen hier so gut geht und dann wird man wieder wach und sieht wieder all die Privilegien, die es hier gibt und dieser Blick wechselt in mir immer wieder. Und ich konnte das in diesem Buch, glaube ich, auch so ausspielen, wie ich es sehe, wie ich es wahrnehme. Und eine Sache, die ich vielleicht noch dazugehört ist, natürlich lebe ich immer mit dem, mit der Frage, wer ich wäre, hätten wir diesen umzug nicht gewohnt wer wäre ich wenn wir geblieben wären und und wer ich paulina ich könnte paulina sein ich wäre vielleicht nicht pflegerin geworden aber irgendwelche aber die die die die die zwänge die sie kennt die die die die probleme die sie kennt, die Probleme, die sie kennt, wären auch meine Probleme. Und ich könnte Paulina sein, ich könnte Clara sein. Das war etwas, was mir beim Schreiben sehr bewusst war. Es sind eben auch Gesellschaftsromane oder es sind Milieustudien, es sind Gesellschaftsromane dieses 21. Jahrhunderts, kann man sagen, und auch Gesellschaftsromane unserer Nachbarschaft. Egal wie man sie, man kann sich hineinleben durch die Alltäglichkeit der Situationen. Würden Sie meinen, und Sie haben, glaube ich, mehrfach schon darüber gesprochen, würden Sie meinen, dass dieses totalitäre Regime, die Jahrzehnte, die Sie schon angesprochen haben, des kommunistischen Regimes, dass das nachhaltiger war, dass das zum Beispiel auch die Generation, wie man immer so sagt, die Gnade der späten Geburt, die zwar nicht mehr physisch wirklich erreicht wurde von den Maßnahmen dieser totalitären Regime, dass die trotzdem in irgendeiner Weise davon noch vereinnahmt geblieben sind? Ja, absolut. Absolut. Also es war okay. Eine Sache ist die Unfreiheit, die ist ja aufgehoben. Über das müssen wir jetzt in dem Kontext nicht mehr sprechen. Aber etwas anderes ist der Mangel. Und der ist geblieben. Vielleicht nicht mehr in dem Ausmaß. Slowakei ist auch schon zu einer Wohlstandsgesellschaft geworden, braucht jetzt selbst auch Pflegerinnen. De facto gibt es immer weniger slowakische Pflegerinnen eigentlich. Hier in Österreich hat sich schon auf ärmere Gebiete verlagert, auf Rumänien und so weiter. Aber trotzdem, ein Mangel ist geblieben und der ist da und der Mangel prägt die Erwartungen an das Leben und Lebensentscheidungen, die man trifft und er prägt das Denken ganz, ganz essentiell. zwischen diesen zwei Frauen, die hier nicht wirklich überwunden werden kann. Denn Clara ist als Österreicherin es eher gewohnt, dass das Glück von den eigenen Lebensentscheidungen abhängt, mehr oder weniger ausschließlich. Und Paulina weiß, dass es auch ganz andere Parameter gibt. Paulina kennt den Mangel und kennt Zwänge und ist viel mehr fremdbestimmt und weiß in der Hinsicht vielleicht ein bisschen mehr über das Leben. Und dennoch ist Clara ihre Chefin. Und ich glaube, das ist so etwas, was wir in der Welt ganz generell haben, ist, dass eben die reichen Nationen sind, die das Sagen haben, wie die Welt zu funktionieren hat. Und dabei sind es aber vielleicht die eher sozial schwächeren oder ärmeren Länder, die eigentlich mehr über das Leben wissen. Jetzt haben Sie einen wichtigen Faktor angesprochen, sozusagen den Mangel oder die nach wie vor gewisse Schattenseite des Lebens. Führt das auch dazu, dass es zu dieser doch symptomatischen Renationalisierung kommt, dass zum Beispiel populistische Strömungen sehr erfolgreich sind, sehr erfolgreich sind, wenngleich es ein starkes Gegenlage gibt. Also die Regierung Vizu in der Slowakei erlebt ja ständig die Konfrontation mit Protestierenden. Aber was passiert da im Moment aus Ihrer Sicht? Sie beobachten das ja trotzdem und Sie haben nach wie vor Kontakt. Ja, was passiert hier? Ich meine, die Frage, warum es zu dieser Renationalisierung kommt und warum viel zu gewählt wurde und warum jetzt auch zum Beispiel in Deutschland, Ostdeutschland, so gewählt hat, wie es gewählt wurde, das ist eine Frage, es ist ein bisschen ein Fass ohne Boden. Es gibt so viele Hypothesen darüber und ich habe auch schon ein bisschen darüber geschrieben, aber im Endeffekt, ich weiß es nicht. Sie arbeiten ja auch, das muss man dazu erklären, ich glaube für die Neue Zürcher und für die Zeit, arbeiten Sie ja quasi auch mit Reportagen oder Essays. Es ist wirklich eine schwierige Frage, ich weiß es nicht, es haben hier, glaube ich, mehrere Faktoren mitgespielt. schwierige Frage, ich weiß es nicht, es haben hier, glaube ich, mehrere Faktoren mitgespielt. Gefühlsmäßig, so mein Bauchgefühl sagt mir, es hat auch wirklich viel damit zu tun, dass diese Länder einfach 40 Jahre völlig isoliert waren. Also das ist vielleicht eine, man kann das als Entschuldigung sehen, aber als jemand, der es erlebt hat, es ist nicht zu unterschätzen, diese Isolierung, wie isoliert wir waren und wie wenig wir über die Welt wussten und ich habe das Gefühl, dass man sich jetzt so ein bisschen darauf rückbesinnt. Aber diesen Konflikt, den Sie ansprechen, also dass so viel demonstriert wird im Moment, das ist schon etwas, wo wir sehen, sehen, es sind aber 30 Jahre vergangen und wir haben jetzt aber Demokratie erfahren und das wollen wir uns nicht mehr nehmen lassen. Es gibt diese ganz große und wirklich starke Liga und man gibt auch nicht auf. Das finde ich etwas, was mir wahnsinnig viel Hoffnung gibt, nicht nur für die Slowakei, sondern auch weltweit für diesen Rechtsruck. Das ist jetzt, glaube ich, die Zeit, wo man wirklich nicht verstummen darf, wo man nicht aufgeben darf, wo man sprechen muss, wo man seine Stimme wirklich benutzen muss, so weit wie es geht und in allen möglichen... Es gilt ja für die Slowakei ein bisschen. Das ist ja ganz eine wichtige Zeugenschaft, die Sie da auch einnehmen als zeitgenössische Autorin. Und ich wollte sagen, es gibt natürlich auch schon, ob man es jetzt entlassen nimmt oder nicht, das Argument, der Berliner Soziologe Steffen Mau hat ja dieses Ungleich vereint, warum der Osten anders bleibt, bezogen natürlich auf die ehemalige DDR. angefordert, dass die Bürgerinnen und Bürger der vormaligen DDR stärker einbezogen werden in ihre Vorstellung von Demokratie. Das mag in der Slowakei wieder anders sein, aber gab es das oder hat man das Gefühl gehabt, dass da mit einem gewissen Turbo durchgefegt wurde und manches auf der Strecke blieb, was man hätte aufarbeiten sollen? Nein, absolut. Es wurde überhaupt nicht aufgearbeitet. Überhaupt nicht. Und man muss sich vorstellen, diese 40 Jahre der Zeit des Ostblocks, es gab ja überhaupt keine Möglichkeit, sich am politischen Leben in irgendeiner Art zu beteiligen. Und es wurde niemand nach der Meinung gefragt. Und wenn ein Land 40 Jahre nicht nach seiner politischen Meinung gefragt wird, weil sie vorgegeben ist, gewöhnt sich daran, und ganz extrem sehen wir das in Russland, dass man gar nicht annimmt, dass man überhaupt eine Stimme hat oder etwas zu sagen hat. Die Politik macht ja, was sie will und ist immer schon so gewesen. Also eine gewisse Lethargie spielt da sicher mit aus dieser Zeit, in der man einfach ohnmächtig war. Frau Grieger, wir sind jetzt in der Makro-Ebene angelangt. Wir werden vielleicht jetzt wieder ein bisschen ins Buch zurückkehren. Wenn ich Sie, meine Damen und Herren, einladen darf. zurückkehren, wenn ich Sie, meine Damen und Herren, einladen darf. Es gibt auch einen Lesezirkel, der sich hier schon etabliert hat und mit Fragen wartet. Stellen Sie bitte Ihre Fragen, die Sie an Frau Gregor haben. Ja, es gibt eine Frage, bitteschön. Okay, das ist jetzt überhaupt noch nicht gekommen, aber ich habe das in einem Interview von Ihnen einmal gehört, dass Sie in diesem Roman auch ein bisschen den Oberösterreich-Bezug herstellen wollten. Und jetzt frage ich so ganz eine einfache Frage. Also ich komme aus dem Kremstal und mir geografisch stimmt für mich manches nicht. Ist das einfach so, weil Sie einfach so dieses Altbernstein und Magdalena-Berg einfach erwähnen wollten? wollten oder? Nein, also ich komme aus Wartberg an der Krems und kenne diese Gegend, die ich beschreibe schon. Ich habe es mir dann schon nochmal auf Google Maps angeschaut, ob jetzt der Fluss in die richtige Richtung fließt und so. Aber sagen Sie es mir konkret, was stimmt zum Beispiel nicht? Für mich ist irgendwie das Haus steht eigentlich eher so in der Nähe von Altbernstein, für mich, wenn ich es lese. Und der Magdalena-Berg ist auf der anderen Seite. Das ist nicht wurscht. Nein, nein, das frage ich. Das frage ich, ob es jetzt einfach, ob Sie einfach das... Nein, aber ich dachte zum Beispiel, zum Beispiel von Wartberg aus wandert man auf, aber es ist ja, wir sind im Stifterhaus, es ist okay, wir sind in Oberstreich. Also von Wartberg aus wandert man, aber wir sind im Stifterhaus, das ist okay, wir sind in Oberösterreich. Also von Wartberg aus jetzt gesehen, wir waren oft auf der Burg Altbertstein, auch mit der Schule und dann auch nach der Schule später. Und der Magdalener Berg liegt direkt an Wartberg, also das ist alles nah. Wartberg. Also das ist alles. Das ist alles nah. Zur Bedeutung der Topografie in der Literatur, Herr Einzinger, nachdem Erwin Einzinger wahrscheinlich nicht der einzige Autor hier ist, wollen Sie dazu was sagen? Bitte. Naja, das würde ja sogar einen Sinn machen. Nehmen Sie sich das Mikro an. Ich bin so froh, dass die Susanne diese Bücher schreibt. Und an unserer Schule sind viele, viele Fans von ihr heute am Abend da, die auch ihre Bücher schätzen. Und ich finde das völlig belanglos, ob das jetzt stimmig ist oder nicht. Das ist ein Roman und ein großartiger Roman. Und ich möchte einfach meine Begeisterung ausdrücken, aber sonst gar nichts. Bitte, weitere Fragen. Ja, vielleicht noch ergänzend, wir haben eben ein Literaturcafé im Stifterhaus, einen Buchclub, und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben sich das Buch von der Susanne Gregor ausgesucht. Wir haben es gelesen und auch diskutiert, sehr intensiv diskutiert, und da kamen eben auch topografische Sachen auf. Und ich finde, es ist ja toll, im Stifterhaus darf alles gefragt werden oder vieles gefragt werden, auch wenn es vielleicht für den einen oder die anderen nicht so von Belangen ist. Gibt es noch eine Frage, bitte? Ich wollte eine Lanze für die Männer brechen, die am Anfang, finde ich, zu Unrecht schlecht weggekommen sind, weil ich finde, dass zwei Rollen, Männerrollen, alternativ dargestellt worden sind. Also ich wusste zum Beispiel nicht, dass es einen männlichen Pfleger gibt und der Radek nimmt seine Aufgabe recht ernst. Er ist zwar sehr unsympathisch und nicht ansprechend, aber er versucht, Irene tatsächlich auf dem derzeitigen Stand zu halten und sie zu fördern. Und ich mag auch den Jakob sehr gerne, der in meinen Augen ein nachahmenswertes Männerbild darstellt, ich finde ihn sehr sensibel, er spricht dafür, dass Irene ins Haus geholt werden soll. Er sucht eine gute Matratze für Paulina aus. Er kümmert sich sehr um seine Frau. Er führt vielleicht schon ein sehr privilegiertes Leben, das ihm seine Karrierefrau ermöglicht. um seine Karrierefrau ermöglicht, aber in seiner Haltung und Zugewandtheit zu den Mitbewohnern, finde ich, ist er eine ansprechende Alternative zu vielen anderen Männern. Keine Frage, sondern nur eine Meinung. Alle Fragen aus dem Literatur- und Lektüre-Erlebnis sind zugelassen, natürlich. Ja, ich hätte auch eine Frage, Frau Greger. Ich habe mehrere Interviews mit Ihnen jetzt schon gehört und gelesen und ein Aspekt, der mir zumindest auffällt, aber vielleicht überinterpretiere ich das auch, wurde bis jetzt noch nicht erwähnt. Also das Ganze beginnt mit dem Tod der Klara, das ist ja kein Geheimnis, bei dem Pauline dabei ist. Es wird offenbar auch untersucht und dieser Abschnitt endet mit dem Satz, also es gab irgendwie keinen Zweifel daran, dass sie da so nichts damit zu tun hat, sozusagen. Es ist ja ein Satz, der meinen Argwohn schon ein bisschen weckt. Und ich finde, es gibt dann zumindest noch zwei Stellen, wo sie das für mich eigentlich verstärken. Das ist die eine, die sie vorgelesen haben, Johannes, du hast diese Suizidgedanken da erwähnt, aber das dürfte ja die Stelle sein, wo Clara verunglückt. Und dann, ohne da jetzt allzu viel zu spoilern, die Umstände des Todes von Paulinas Mutter. Und jetzt frage ich mich, ob das nicht so ein bisschen ein Kriminal-Element ist, mit dem Sie da ein bisschen spielen. Ja, ein Kriminal-Element, ja, vielleicht, wobei ich muss sagen, es war ja nicht Absicht. Ja, vielleicht, wobei ich muss sagen, es war nicht Absicht. Also das Buch beginnt mit einem Tod, mit einem Absturz, also Clara stürzt bei einer Wanderung ab. Und das war eigentlich, als ich anfing zu schreiben, war das alles, was ich wusste. Und während ich schrieb, ich wusste, dass ich das am Ende auflösen muss, was bei dieser Wanderung passiert ist, aber ich wusste wirklich nicht, ich wusste selbst nicht, was passieren wird. Und wie sich die Geschichte ergeben hat und wie sich die Interaktionen ergeben haben, das waren eigentlich Spannungsmomente, die sich beim Schreiben von selbst ergeben haben. Spannungsmomente, die sich beim Schreiben von selbst ergeben haben. Und als ich dann zum Schluss gekommen bin, war es eigentlich klar, dass nur noch eine Auflösung zulässig ist. Und dann wusste ich auch welche. Aber ich habe das nicht darauf angelegt, das Werner in Krimi zu schreiben, sondern es hat sich eher beim Schreiben natürlich so ergeben. Eine Frage noch? Aus Zeitgründen? Eine Frage noch aus Zeitgründen? Und Sie hätten Lektüre, Erlebnisse und, und, und natürlich den Weg, wie so viele andere, in die Germanistik gefunden. Haben Sie aber nicht, sondern Sie haben Sprachwissenschaft studiert. Nein, ich habe Germanistik studiert. Aber dann gewechselt. Innerhalb der Germanistik war sie auf die Sprachwissenschaft. Hat es einen bestimmten, ich frage natürlich hinterhältig, hat es einen bestimmten Grund, dass Sie sich auf die Sprachwissenschaft konzentrieren? Ja, also mich hat Germanistik wahnsinnig genervt. Ich hatte das Gefühl, obwohl ich habe es natürlich gewählt aus meiner Liebe zur Literatur, aber ich hatte immer das Gefühl im Studium, dass eigentlich immer nur, wie soll ich sagen, Buchbesprechungen, Interpretationen verlangt wurden, die es aber eigentlich schon gab. Also quasi liest dieses Buch und schreibe eine Interpretation, aber es gibt schon eine, die ist richtig und wenn das abweicht, ist es wahrscheinlich falsch. Also ein sehr affirmatives Geschäft. So habe ich es empfunden. Ich sage nicht, dass es so ist, es gibt bestimmt viel bessere, optimistischere, positivere Betrachtungsweisen. Ich habe es es empfunden. Ich sage nicht, dass es so ist. Es gibt bestimmt viel bessere, optimistischere, positivere Betrachtungsweisen. Ich habe es so empfunden. Und was ich aber wahnsinnig, gleichzeitig hat mich die Sprachwissenschaft wahnsinnig fasziniert. Also Psycholinguistik, Neurolinguistik, wie das Gehirn funktioniert mit zwei Sprachen, drei Sprachen und so weiter. Das wäre, glaube ich, auch etwas gewesen, was ich beruflich gern verfolgt, also was von Plan B gewesen wäre. Aber die Literaturwissenschaft war es nicht. Irgendwann haben Sie ja mal gesagt, das sei ein Glückszustand, das Schreiben. Durchgehend? Durchgehend? Ja, wirklich durchgehend. Es ist so, ich empfinde es als einen fast meditativen Zustand, weil in dem Moment, man muss sich so intensiv auf die Geschichte einlassen, dass alles andere für eine Weile aufhört. Und wenn man dann etwas anderes macht und dann sich der Geschichte wieder zuwendet, dann betritt man wieder diese Welt. Und selbst wenn die Geschichte schon geschrieben, also selbst wenn der Roman schon steht und man nur noch quasi lektoriert, selbst das empfinde ich als sehr beglückend, weil ich habe immer das Gefühl, es gibt einen idealen Zustand für diesen Text. Und wenn ich mich dem nähere, dann ist das sehr berauschend und sehr schön. Das war eigentlich eine sehr schöne Konklusio, finde ich, die Sie jetzt sozusagen aus dem Kern Ihrer Kreativität gegeben haben. Ich zitiere Sie jetzt persönlich, wenn ein Buch fertig ist, schreibe ich sofort weiter. Es erklärt sich aus dem Bedürfnis, diesen Glückszustand stabil zu halten. Was ich mir versage, ist jetzt zu fragen, was Sie sofort weiterschreiben, denn das ist ja die nächste Geschichte. Danke schön. schreiben, denn das ist ja die nächste Geschichte. Dankeschön. Vielen Dank, Susanne Gregor, Johannes Jetschko. Sie haben es gehört, es gibt nicht eine richtige Interpretation, sondern jeder hat seine eigene. Man kann sie nur liefern, wenn man das Buch kauft und liest. Hinten ist der Büchertisch von der Buchhandlung Fürstlberger betreut. Susanne Gregor ist gerne bereit zu signieren. Wir sehen uns hoffentlich am Donnerstag wieder, wenn Thomas Arzt hier seinen neuen Roman vorstellt, das Unbehagen. Es würde mich sehr freuen. Ansonsten noch einen schönen Abend und kommen Sie gut nach Hause. Vielen Dank. Applaus