Guten Abend im Stifterhaus, meine sehr geehrten Damen und Herren. Ich darf Sie zu einer Veranstaltung begrüßen, die wir ursprünglich am 9. Oktober 2024 abhalten wollten, aufgrund des Hochwassers und der daraus resultierenden Probleme im Bereich der Bahnstrecke. War das damals leider nicht möglich. Als wir den Nachholtermin vereinbart hatten, war keinem von uns dreien bewusst, dass es der Faschingsdienstag ist. Umso mehr freut es mich, dass Sie heute Abend zu uns gekommen sind. Zum Inhaltlichen. Nach dem Energieerhaltungssatz der Physik kann Energie im Universum einem zwar großen, aber dennoch geschlossenen System nicht verloren gehen. Sie kann ihre Form wandeln, von einem Zustand in einen anderen übergehen. Sie kann zur Masse, das heißt Materie, transformieren, wie das Dasein von uns allen hier und die Stühle, auf denen sie sitzen, beweisen. Der Blick in die Welt des Allerkleinsten zeigt, dass Materie in letzter Konsequenz zu 98 Prozent aus Bindeenergie besteht. Jedwede Materie verfügt über das Potenzial, sich wieder zurück in Energie zu verwandeln und bleibt damit in anderer Form erhalten. Es gilt, die energetische Qualität ist in ihrer Form veränderlich. Ihre Quantität in einem abgeschlossenen System ist jedoch immer gleichbleibend. Was aber geschieht mit dem bloß digital Existierenden, wenn es gelöscht wird? Eine Frage, die man sich wohl erst stellt, wenn die Löschung der eigenen Erzeugnisse nicht selbst durchgeführt oder beauftragt wird, wenn man also von fremder Hand um das Selbsterschaffene gebracht wird. Wie nennen wir diesen Ort, an dem sich das Nichtphysische nach seinem Entferntwerden befindet? Oder ist es nicht vielmehr ein Nichtort? Wohin geht das Digitale, wenn es durch eine so gering scheinende Bewegung wie einen Mausklick für immer verschwindet, im wahrsten Sinne des Wortes ausgelöscht wird. Auf der von Elon Musk mittlerweile zu ex-ungebürsteten Plattform Twitter werden die Accounts inaktiver Nutzer und somit auch alle Beiträge derselben automatisch gelöscht. Für unseren heutigen Gast und viele andere war die von Musk eingeleitete Loslösung von der berühmten Begrenzung auf 140 bzw. später 280 Zeichen Auslöser der Plattform den Rücken zu kehren. Ihre Beiträge verschwinden nunmehr aufgrund der beschriebenen Verfahrensweise für inaktive Accounts sukzessive. Um zu retten, was zu retten ist, hat unser heutiger Gast ein Buch aus eigenen Twitter-Gedichten und jenen anderer gemacht, ein sozusagen archivarischer Akt zur Rettung einer literarischen Gattung, die zumindest für mich über die Jahre vollkommen unter dem Radar dahin geglitten ist. Mit der Lektüre von Das All im eigenen Fell, eine kurze Geschichte der Twitter-Poesie, das im August 2024 bei Surkamp erschienen ist, hat sich das glücklicherweise geändert. Bitte begrüßen Sie mich mit dem Schriftsteller Clemens J. Setz im Stifterhaus. Herzlich willkommen. Clemens J. Setz wurde 1982 in Graz geboren. Er studierte eben dort Mathematik und Germanistik. Es ist nicht übertrieben zu konstatieren, dass er als Dichter aufgrund seiner Themenwahl und seines immer wieder unorthodoxen Blicks auf Phänomene, die auf den ersten Blick, schöne Formulierung, eines unorthodoxen Blicks auf Phänomene, die auf den ersten Blick abseitig scheinen, solitär in der zeitgenössischen österreichischen Literatur steht. Seit er 2007 mit seinem Debütroman Söhne und Planeten die Literaturbühne betreten hat, ist Clemens J. Z. mit Preisen und Auszeichnungen bedacht worden. Um nur einige wenige zu nennen, der Bremer Literaturpreis 2010, der Preis der Leipziger Buchmesse 2011, der Literaturpreis des Landes Steiermark 2017, der Gleistpreis 2020 oder der Büchnerpreis 2021. 2023 wurde ihm der österreichische Buchpreis für seinen Roman Monde vor der Landung, den er auch bei uns im Stifthaus vorgestellt hat, verliehen. 2024 wurde er zum Poeta Laureatus des Literarikums Lech gekürt. In der Jurybegründung hieß es unter anderem, Zitat, Clemens J. Setz ist ein Geschichtenumsetzer mit weitem Horizont, ein Themenfinder mit Scharfblick, ein Materialumwälzer mit grenzenlosem Interesse. Ihm ist nichts Menschliches fremd und alles Fremde menschlich. Klar ist, dass er dabei auch die Grenzen dessen verschieben muss, was heute unter literarischer Sprache verstanden werden kann. Zitat Ende. Lassen Sie mich zur Moderation des heutigen Abends kommen. Ich darf unsere Moderatorin recht herzlich begrüßen. Herzlich willkommen Daniela Striegel. Danke fürs Kommen. Daniela Striegel, geboren in Wien, studierte Germanistik eben dort und promovierte bei Wendelin Schmidt-Engler mit einer Arbeit über den Lyriker Theodor Kramer. Die mit einem Lehrauftrag an der Universität Wien ausgestattete Literaturwissenschaftlerin ist vielen von Ihnen vermutlich aufgrund ihrer langjährigen Jurytätigkeit beim Bachmannpreis, dem Deutschen Buchpreis oder dem Preis der Leipziger Buchmesse bekannt. Im öffentlichen Kontext tritt sie durch ihre Tätigkeit als Literaturkritikerin häufig in Erscheinung. In dieser Funktion ist sie vielfach ausgezeichnet worden, unter anderem mit dem Österreichischen Staatspreis für Literaturkritik 2001, dem Alfred-Kerr-Preis 2013 oder dem Berliner Preis für Literaturkritik 2015. Ich wünsche uns einen spannenden Abend mit dem Buch »Das All im eigenen Fell«, Clemens Setz und Daniela Striegel und darf um die Eröffnungsworte bitten. Vielen Dank für diese gründliche Einführung und ich freue mich sehr, dass Sie den Faschingsdienstag mit uns verbringen wollen oder zumindest einen Teil des Faschingsdienstages mit uns verbringen wollen. oder zumindest einen Teil des Faschingsdienstages mit uns verbringen wollen. Und dieses Buch, darüber haben wir jetzt kurz davor auch gesprochen, passt eigentlich sehr gut zu einem Tag, in dem nicht alles ganz ernst genommen werden muss und in dem man auch ein bisschen Kamouflage, Verkleidung und so weiter betreiben kann. Was ist die Welt für ein Gewölbe? Diesen Satz habe ich mir jetzt doch mal angezeichnet im Buch. Ich habe mir jetzt nicht angezeichnet, worauf er sich reimt, aber ich habe den Eindruck, dass viele dieser Twitter-Gedichte ihre besonderen Pointe und ihren Reiz gerade durch den Reimzwang erhalten. Kann das sein? entweder so ganz angebracht und das gehört sich in der Situation, dann ist es aber immer so ein bisschen fad für mich oder es ist genau die falsche Situation, es gehört sich gar nicht dazu rein und da mache ich es dann immer besonders gerne. Am wirklich unangebrachtesten schien mir auf Twitter, damals die Frühform von Twitter, wirklich mit Zeichenbegrenzung und noch nicht so, ja wie will man es nennen, so politisch ausgerichtet, so wie jetzt, oder wo ein klares Feld für die und die kämpfen gegen das und aktivistisch oder nicht oder was auch immer. Gut, Leute werden sagen, das war immer schon so, aber jedenfalls die deutschsprachige Twitter-Welt war nicht so, das Aroma war nicht ganz so stark damals. Und da war zu reimen einfach so falsch und so albern, dass dann die Albernheit nicht alles unmöglich macht, sondern gerade Sachen wieder ermöglicht, die sonst schon schwierig sind. schon schwierig sind. Zum Beispiel, dass man einfach so ein Gedicht schreiben in einer Literaturzeitschrift oder einem Gedichtband über die Rührung, dass es wieder Herbst ist. Ist gar nicht so leicht, weil es gibt diesen Überbau von allzu abstrakter, komplizierter Lyrik von Literatur, was sie alles bedeuten soll. Und das ist eine sehr zu Herzen gehende, einfache Äußerung, ist irgendwie verdächtig immer kitsch verdächtig oder das funktioniert nicht und auf twitter gab es dann diese ganz super ironische neue sprache das twitter deutsch zwar auch bewusste falschverwendung von deutsch schlechte orthographie simuliert das entgleisen der Sätze, absichtlich alles falsch schreiben, absichtlich Fehler machen und Plumpheit spielen. Und in dieser Gestik des ironischen Sprechens waren plötzlich wieder ganz so unmittelbar zu Herzen gehende Grundthemen verdichtbar und genießbar, ohne dass es irgendwie verdächtig, seltsam, komisch, albern war. Es war der rote Teppich für alle Albernheit ausgerollt und das gerade hat die Albernheit weggefegt und wieder frisch und neu und wirklich bewegend und wie soll man das nennen, wie so eine Neubegrünung einer schon hässlich betonverbauten Stelle gemacht. An einer Stelle im Buch sagst du auch, weil du gesagt hast, Herbstgedicht, dass aus Angst vor Abschaltung du immer wieder Jahreszeitengedichte einstreust. Das verstehe ich nicht. Wieso aus Angst vor Abschaltung? Wir haben schon gehört, es konnten verschwinden. Aber helfen da Jahreszeiten oder haben sie geholfen? Harmlose Themen halt. Damit man nicht verdächtigt. Es war schon, dass man gemeldet wird, nur weil man irgendwelche simplen... Ja, es war schon, dass man gemeldet wird, nur weil man irgendwelche simplen... Also das war schon so, dieses Gemeldetwerden und dann Gelöschtwerden für irgendwas, was anstößig ist, die Schwelle war immer sehr niedrig, das schon. Und das ist bei einem Menschen auch passiert, das lese ich dann aber eh vor, ein der eklatantesten, wie soll man sagen, ein Verstoß gegen die... oder eine Kulturzerstörung sogar, würde ich es nennen. Also wirklich ein großer Verlust. Ein riesiges Werk einfach wegen einem kleinen winzigen Verstoß gelöscht wurde. Das war ja da passiert. Aber es ist, glaube ich, nicht ganz ernst, wie manches in diesem Begleittext zu meinen Gedichten. Ich hatte, glaube ich, nicht wirklich Angst, dass ich mich im Ton vergreife. Ich habe nur bemerkt, dass ich sehr biedermeierlich wurde mit der Zeit. Ich war also in dem Stifterhaus hier, das passt ein bisschen, also jemand, der um Fassung ringt und immer sich selbst beruhigen will. Ich war ja der Stifter, glaube ich, auch sehr zeitweise, zumindest im Nachsommer, glaube ich, schon um Ordnung und um eine mystische, fast schon Vision einer idealen Welt, dieses Rosenhaus. Und natürlich, wenn man das beschrieben bekommt, merkt man natürlich, man denkt immer nur ans Gegenteil. Man denkt immer, das kriegt jetzt gleich Risse, da kommt gleich irgendeine furchtbare Katastrophe und es ist so ruhig und wohl eingerichtet. Und immer wird darauf hingewiesen, dass die Jahreszeiten nach ihren natürlichen Gesetzen verlaufen. Und so ein bisschen diese biedermeierliche Umfassung im Privaten ringende, das hat von mir auch so ein bisschen Besitz ergriffen auf dieser sehr schon brodelnden Plattform. Die Unruhe war immer spürbar. Nichts im Vergleich zur jetzigen, dieses Axe von Elon Musk, neu gestaltet, neu gewichtet, sagen wir so, und bestimmte Dinge mehr promotet als andere. Jetzt ist es wirklich einfach ein Geschrei dort. Ich schaue manchmal wieder rein, einfach nur so passiv und bin wirklich erstaunt, es ist wie eine South Park-Parodie dessen, was man denkt, dass Elon Musk ist, ist es da. Es ist wirklich so weit ins Über-Über-Über-Klischee. Ich habe einmal nach einem Jahr raufgeschaut und dann kriegt man so Sachen wie, das könnte dich interessieren, so für dich, schau mal, das musst du doch wissen. Hitler was right, alle Juden... Und ein Bild von Adolf Hitler. He tried to tell us for years. Er hat versucht, uns zu warnen. Im Weltjudentum oder was da war. Das Erste, was man mir vorgeschlagen hat. Aber das ist ja nicht speziell auf dich zugeschnitten. Das war speziell auf mich zugeschnitten. Speziell auf dich zugeschnitten? Das kriegen das alle. Das kriegen vielleicht alle. Es war auf jeden Fall in meinen Empfehlungen. Das hätte ich nie als Satire erfinden wollen. Das ist viel zu plakativ. Aber die Wirklichkeit ist immer viel zu plakativ. Und erst die Satire wäre dann so ein bisschen besser ausgedacht. Also keine Lektorin würde das glauben in einem Roman. Das ist übertrieben, Hitler, streich mal raus, mach mal irgendwas anderes. Verschwörungstheorie. Aber nein, es war wirklich Hitler. Er ist wirklich Hitler mit Foto. Hitler war der beste Mensch, jeder, bitte jetzt, wir feiern Hitler. Und ja, dann schaut man halt rauf und schaut woanders hin. Es ist halt so, was soll ich damit? Aber ja, damals war das weniger stark, weniger extrem und weniger schrill. Aber auch schon ein bisschen Streit hat es viel gegeben und Leute haben sich entschuldigt für Tweets und so, das hat es schon immer gegeben. Also ein bisschen brodeln, ein bisschen instabil, und da dann einfach so ein Jahreszeiten-Gedicht. Aber dann mit der Verwendung dieser komischen Sprache dort auch, mit Verwendung der... Das war irgendwie genau die richtige Kombination für mich aber da ist der reim ja vielleicht auch ein mittel sich festzuhalten irgendeine eine struktur zu haben also gesagt dass es hat so biedermeierliche anklänge manchmal ein reim sie auch hat auch was beruhigendes auch wenn man den reim also man hat ja bei vielen Gedichten den Eindruck, das beginnt konventionell und kaum fühlt man sich als Leser sicher, entgleist es, man kommt auf Abwege und dann wird es natürlich interessant. Es gibt dann so eine Abzweigung plötzlich, eine abrupte. Oder es macht einfach so, es tut so, als wäre das normal. Also du sagst so etwas wie ja, es ist vielleicht mit einem Beispiel leichter Es tut so, als wäre das normal. Du sagst so etwas wie, das ist vielleicht mit einem Beispiel leichter zu zeigen, du sagst einen Satz, der völlig falsches Deutsch verwendet, aber es äußerst ihn in einer Weise, wo man denkt, der will jetzt wirklich nur Pathos machen damit. Das ist oft so eine schöne, es ist schwer darüber aufs Tag zu reden kommen ja beispiele aber eben das ist etwas was ich so ein bisschen entdeckt habe da oder dass das geht und war dann halt einfach so was in zwei drei jahre total süchtig danach und es war so zentral jeden tag das ist schon dass man jeden tag jemanden anderen liest? Das gibt es ja kaum, dass ich drei Jahre dieselbe Person lese. Aber die waren dann da und hätte man mich gefragt, wer ist deine Lieblingsdichterin, hätte ich dann irgendwas gesagt, was weiß ich, Sharon Olds oder Marion Toschmann oder irgendetwas. Aber eigentlich war es doch logischerweise die eine Dichterin, die ich da jeden Tag gelesen habe und jeden Tag auch interagiert ein bisschen. Das ist ja eigentlich nach jeder Metrik ist das dann, warum, aber das sagt man nicht, weil es irgendwie so ein eigenes Gehege war. Aber um das zu beenden, diese komische Zweiteile, habe ich dann glaube ich auch das Buch. Also irgendwie auch als Ehrenrettung dieses Chores. Ja, wahrscheinlich, weil ich so altertümlich denke, dass die Buchwelt ist so ein bisschen das Edlere. Das ist aber auch Unsinn. Das ist nur meine eigene Polarität da. Es hat dann natürlich auch so eine Klassikeranmutung. Das ist super, dass Sie das gemacht haben. Das ist wirklich ein Witz. Also, ich meine, ein Witz ist es nicht, aber es ist schon ein Point, dass es gerade in der Bibliothek so kommt. Das habe ich nicht gefordert, aber sie haben es so gemacht. Das passt auch gut. Zum Fasching-Dienstag wirklich. Es hat sich sehr verkleidet als Buch. Normalerweise kommen da so Sachen wie Beckett oder Klassiker-Sachen rein und dann machen sie da so Twitter-Gedichte. Ist ein sehr lustiger Einfall. Meine erste Begegnung damit war, weil ich hatte da kein Konto, aber man kann ja auch reinschauen, wenn man kein Konto hat. Jetzt nicht mehr, ja. Jetzt nicht mehr, man konnte. Konnte früher, ja. Aber da waren wir mal in Graz unterwegs mit Katrin Passig und ihr habt euch ausgetauscht. Und da hast du gesagt, dass ihr euch sozusagen, da gibt es auch ein Beispiel drinnen, du gesagt, dass ihr euch sozusagen, da gibt es auch ein Beispiel drinnen, dass ihr euch, also dass ihr gemeinsam ein Gedicht, du hast ein Gedicht angefangen und sie hat auf Twitter das fertig geschrieben und das hat einen so einen Ping-Pong Dynamik bekommen. Ja, voll. Und man konnte auch so Sachen machen, wie ein halbes Gedicht schreiben und sagen, oder nur den unteren Teil eines Sonnets, nur den Blumentopf eines Sonnets sozusagen und dann wieumentopf eines Sonnets sozusagen. Und dann, wie schaut es oben aus? Und dann haben irgendwie 60 Leute geantwortet und haben da mitgeschrieben, wo gibt es sowas in der Wirklichkeit jemals? Also es war so eine selbstverständliche Benützung poetischer Formen ohne die geringste schulisch vermittelte Berührungsangst. Überhaupt keine. Es war einfach nur lustig und witzig. Und das war eben, weil es nicht Lyrik hieß, sondern halt Tweets. Oft genügt einfach ein kleines Label anders raufzuholen und die Leute sind einfach befreit von allen Hemmungen. Woher kommen diese Lyrik-Hemmungen? Also ich meine, was könnte... Die gibt es ja eindeutig. Es gibt Vermutungen dazu, ich glaube schon aus der Schule ein bisschen, weil das sind die kürzesten Texte und dann gibt man sie, damit sie halt schnell gelesen werden können. Aber zugleich erzählt man darüber, dass die halt sehr, so etwas Unbetretbares sind oder man muss das jetzt mit an der Hand hineingehen. Ich habe jetzt gerade zum Beispiel, ich habe hier einen pionier der twitter-poesie eigentlich einen der wichtigsten frühen accounts kurt brödel der ist jetzt auch romanautor geworden ich habe den roman jetzt für die faz auch besprechen können und das ist jetzt aber auch ein richtiger roman zwischen verbucht der king zwischen verbucht erklärt er hat also das auch Schlagzeuger von einer Band und der hat in dem Buch, nicht jetzt in den Tweets, aber in seinem Roman, kommen sich zwei Leute näher und tauschen Zärtlichkeiten aus auf sehr klassische Weise. verwenden, das eine ist ein Ballerspiel, so ein Ego-Shooter-Spiel und das andere sind Kollegah- Rap-Texte. Aber die Kollegah-Rap-Texte werden nicht nur dafür verwendet, sondern am Ende sogar für eine Grabrede. Und original so richtig Hardcore Berlin Gangster-Rap. Und ich habe die Zeilen ausgewählt und sie funktionieren aber da, weil sie auch so völlig, wie soll man sagen, so proteische Gebilde sind, also so wandelfreudige sehr und das ist, das ist glaube ich auch der Sinn oder das Geheimnis von dieser Twitter-Sprache manchmal. Also dass sie eigentlich so alles kann, obwohl sie so kontextfestgeklebt wirkt. Ich weiß nicht, wie ich es gut ausgedrückt glaube. Ich kann eine Werbung machen für den Roman, der wirklich ganz vergnüglich ist zu lesen. Wunderbares Buch. Vielleicht wäre das ein guter Moment, um eine Kostprobe zu geben, damit man sich was darunter vorstellen kann. Genau, es ist, glaube ich, leichter, das zu zeigen. Auch von Leuten, die noch nicht auf Twitter waren, man kann sich was darunter vorstellen kann. Genau, es ist, glaube ich, leichter, das zu zeigen. Auch von Leuten, die noch nicht auf Twitter waren, man kann sich schwer imaginieren. Also eine Hälfte sind so mein Archiv, mein persönliches, ein bisschen kommentiert, wann ich das so, wie und auf was ich reagiert habe. Auch so ein bisschen diese Schreiben als Gruppe und so. Und der zweite Teil des Buches ist eine kleine, wirklich so klassische Literaturgeschichte, ein langer Essay mit der Vorstellung einiger wichtiger Accounts, stilbildende Meisterwerke dieser Form, die allerdings fast alle verschwunden sind und nur noch in Teilen existieren. Und das ist eines meiner Lieblingsbeispiele hier, nämlich der Account Lunatic Absturz, der hieß so. Der poetische Account Lunatic Absturz, genannt Luni, war seit etwa 2015 auf meinem Radar. Ich las seine Tweets praktisch jeden Tag mit einer unvergleichbar größeren Freude und Freiwilligkeit, als ich sie etwa beim Durchblättern von Anthologien oder Gedichtbänden empfand. Möglicherweise ist er sowas wie der Ahnherr dieser neuen Art deutschsprachiger Dichtung, sozusagen unser Rimbaud, ein wahnsinniger, übererotisierter, sprachsprengender Kerl, dessen Twitter-Stream, wenn man ihn in seiner Gesamtheit in sich aufnahm, sogar so etwas wie einen Roman ergab. Seine Tweets waren enigmatische Gebilde. Jetzt kommen ein paar Beispiele. Gedanklich größte Geier am besten auf Gleise legen, unter Bahn sein Rock gucken kein Gegenwehr möglich. Oder, Beste als Therapeut wollte, dass ich mein Familienkonstellation mit so Buntstifte aufzeichne und ich einfach ein Gnu malte, wo so Löwenhyänen kleine Spechte an sein Zitzen mit warmen Heidelbeer-Schokoschick nähert, mein Bruder. Oft war in seinen Tweets von seinem Therapeuten die Rede, auch von seinem strengen Herrn Papa und von Gott. Gerade so helle Licht gesehen in mein Küche, größte Erscheinung Jesus Christus, kleiner Weltfürst, jetzt Blitzer in mein Kopf, wenn Augen zu, lol. Und von dem, was wir im Germanistikstudium immer keusch als Minnenöte bezeichneten. Damals bei deutschem Museum sexuell auffällig geworden vor so Dampfmaschine-Exponatern, Jugendfarm ein Jahr Ziegen bürsten müssen mit so Besen. Luni war der Virtuose des Gebrauchs einer neuen Art von deutschem Artikel, dem unbestimmt bestimmten So. Statt in einer Wiese schrieb er in so Wiese. So viele Grillen in so Wiese, wie man in Butter machen könnte, Brotzeitdäcker oder nicht. Generell funktioniert das Hin und Her zwischen bestimmten und unbestimmten Artikeln ja oft als Verzauberungsmittel in Beschreibungen. Normal ist zum Beispiel, er fuhr mit dem Auto zur Arbeit. Leicht merkwürdig dagegen ist, er fuhr mit einem Auto zur Arbeit. Wieso ein? Hat er eines gestohlen oder wird die Tatsache, dass es ein Auto ist, besonders hervorgehoben und in ihrer ganzen Seltsamkeit festgehalten? Oder der umgekehrte Fall, die Verwendung des bestimmten Artikels, wo ein Unbestimmter erwartet wird. Als er erwachte, saß die Fliege über ihm auf der Zimmerdecke. Wäre dies eine Fliege, wäre es überhaupt nicht beunruhigend, aber da es die Fliege heißt, denken wir sofort an eine Vorgeschichte. Sitzt die Fliege vielleicht schon jahrelang an dieser Stelle. Eine Steigerungsform dieser Art von Verzauberung bildet nun der auf Twitter und auch in der kecken Umgangssprache jüngerer Menschen so populäre So-Artikel. Beste, als ich in so Psychose mit Schaufelfeld stand und Mammut jagen wollte. Oder Junge gestern halber Zentner Schilf gekauft, überall auf Balkon gestellt, jetzt immer mit so Fernglas rauslugen wie kleinen Inspektor, ich sehe alles mit ein Steif, oder? Lunis Gedanken waren sprunghaft und ekstatisch. Oft wurden neue Einfälle, die ihn mit einer gewissen Heftigkeit zu überkommen schienen, mit einem schlichten Jetzt eingeleitet. Junge, jetzt Glocke läuten und langsam in Spagat gleiten. Singapur, beste. Ich weiß bis heute nicht, warum Singapur da drin ist, aber es hat eine echt schöne Melodie, der Tuchtersatz. Jetzt Fullnose Grind auf mumifizierter Falke oder Bussard. Jetzt Adlerverlängerung machen, einfach einen Sittich langziehen. Jetzt Dinosaurier mit Knetmasse, Silikon und Echthaar modellieren, dann aussterben lassen, Bruder. Jetzt halber Avocado auf Kopf legen oder dieses entwaffnend zarte Bild. Jetzt vertikal an Fels haften wie kleine Seestern. Luni ist vermutlich nicht der Erfinder dieser Stilmittel, aber er ist einer ihrer frühen Meister. Viele der in der Twitter-Poesie verwendeten Formeln stammen ursprünglich aus dem deutschen Rap, beziehungsweise aus den Twitter-Accounts deutschsprachiger Rapper wie etwa Moneyboy. Es geht darin um Kompaktheit, Beschleunigung und die absichtlich falsche Verwendung eines Wortes. Und was ich hier vergessen habe, noch englische Lehnwörter dauernd verwenden. Wenn man eine grammatikalisch falsche Endung verwendet, wird das Wort selbst logischerweise sichtbarer. Es leuchtet auf, windet sich, knirscht gegen seine Nachbarwörter. Das ist vielleicht mein Lieblingsbeispiel, was jetzt kommt. Beste, als ich Palme kaufte und dann mit Kran über Wald abwarf. Ich meine, wirklich ein perfektes Saxophon-Solophrase. Beste, als ich Palme kaufte und dann mit Kran über Wald abwarf. Mit perfektem Ohr war das. Vielleicht ist das mein liebstes Bild aus dem überquellenden Riesenroman aus poetischen Sätzen. Mitte Juli 2019 betrug Loonies Gesamtautput bereits rund 54.000 Tweets und alle in diesem Stil. Eine Palme kaufen und sie mit einem Kran über einem Wald abwerfen. Was für eine freundliche, poetische Geste. Sie enthält den ganzen Situationismus in sich, ohne dass man das intellektuelle Geplummer drumherum über sich ergehen lassen müsste. Einfach Palme kaufen, über Wald abwerfen, beste. Oder beste wie Mund bei Menschen, einfach so horizontale Spalt in Kopf. In der Tat, ich habe es tausende Male im Leben gefühlt, aber hätte es nie ausdrücken können. Und hier das Arno Schmidthafte, stabil wie mein kleiner Kopf, eiartig oben aus Rollkragenpulli rausmurmelt. Dann gibt er hier eine Fußnote noch als Vergleich, ein fast gleichen Satz aus Justinus Kerners, Die Reiseschatten, eine wunderbare Erzählung, die niemand mehr kennt, aber es geht so. Was Wunder, dass drei Halskugeln, bei anderen Köpfe genannt, sich durch das Wagenfenster pressten, mir nachzusehen. Und wieder zurück zu Luni und zum Schluss die Formulierung eines Plans. Bald kleiner Kind machen, ganze Tag angucken, dann mit toten Augen. Luni war für mich der unverstellteste, extatischste Dichter, den wir in deutscher Sprache hatten. In Büchern erscheinen Leute wie Jan Wagner, Durs Grünbein, Marion Poschmann und ich finde die alle auch wunderbar. Das, was die machen, nennt sich Lyrik und es gibt berechtigterweise Preise dafür, daran ist ja nichts verkehrt. Aber es gibt, wie ich mir immer wieder sagte, noch ganz andere Bezirke dieser großen Tätigkeit, Wörter und Sätze so zu verwenden, dass sie uns sozusagen von selbst vorführen, wie eigenartig das Leben auf der Erde ist, wie sehr unsere Köpfe oben aus unseren Kragen hervormurmeln und wie sehr die deutschen Wälder nach Palmen dürsten. Manche, die Loonies Twitter-Stream lasen, bekamen mit der Zeit etwas Angst vor ihm. Bekannte von mir, die meine literarischen Neigungen teilen, haben ihn mit dem römischen Dichter Catullus verglichen, mit Arthur Rimbaud oder mit Pierre Guillotard, sogar mit William Burroughs und Alan Ginsberg. Das Letztere stimmt ziemlich gut eigentlich. Auch Ginsberg lässt zum Letztere stimmt ziemlich gut eigentlich. Auch Ginsberg lässt zum Beispiel mit den bestimmten Artikeln weg. Me on street looking at moon und so weiter. Das gibt es gar nicht bei ihm. Und ja, es ging tatsächlich etwas leicht Bedrohliches von ihm aus. Wenn ich es richtig verstanden habe, hat Luni Mathematik oder Physik studiert. Vielleicht ist er im normalen Leben Lehrer. Es würde irgendwie passen. Mit ihm begann die bemerkenswerte Nischenrevolution deutschsprachiger Poesie, die nun leider unsichtbar geworden ist, unzugänglich für spätere Forschung und Inspiration. Bekanntlich wurden auch schon in früheren Zeiten literarische Werke verboten oder zerstört, aber die Tilgung geschah nur in einigen seltenen Fällen derart gründlich, dass danach zu 100 Prozent sicher war, dass man die Quelle nie mehr würde lesen können. Das Manuskript von Bruno Schulzens verschollenen Roman Der Messias könnte etwa, könnte sehr wohl noch irgendwo auftauchen. Viele Menschen haben seit seinem Verschwinden danach gesucht und auch von neueren Werken, die aus rein rechtlichen Gründen nicht mehr veröffentlicht werden dürfen, Maxim Billers Novelle Esra oder die erste Fassung von Florian Havemanns Traktat Havemann, findet man zumindest noch ein Exemplar in der Nationalbibliothek oder kann das Buch antiquarisch, glaube ich illegal, zu einem hohen Preis erwerben. Aber im Fall des Poeten Luni verhält sich die Sache leider anders. Wenn der Autor nicht selbst über die Jahre Sicherungskopien angelegt hat, ist definitiv alles verloren für immer. Ich kann viele seiner Sätze nur noch in der Erinnerung lesen. Einen kann ich zum Beispiel nur halb auswendig, weil ich ihn leider nie kopiert oder notiert habe. Er ging irgendwie so. Jetzt mit meinem Spazierstock Frösche aufspießen gehen, wie so geisteskranke Herbaronen. So in etwa. Möglich, dass ich irgendein Detail hinzu erfinde. Ich weiß den genauen Wortleit vor allem deshalb nicht mehr, weil der Satz in meinem Alltag eine Art Refrain geworden ist, ein Meme, das man humorvoll variieren und ausweiten kann. Was man liebt, das verwandelt sich im eigenen Kopf. Die älteren Tweets von 2017 bis 2019 sind wohl zum Großteil ganz verloren. Nur die neueren ab 2020 wurden zu einem sehr kleinen Teil auch auf Instagram als Screenshots veröffentlicht und können dort noch gelesen werden. Und einige wenige der legendären älteren Tweets finden sich dort ebenfalls noch als eine Art schmales Best-of. Ein winziger Bruchteil, aber immerhin. Die Leserin fragt nun bestimmt, was war denn der Grund für die Löschung? Hier ist der Grund, ich habe es hier auch als Screenshot abgedruckt. So ein E-Mail von Twitter. Hallo Luni, dein Account Lunatic Absturz wurde wegen eines Verstoßes gegen die Twitter-Regeln gesperrt. Insbesondere Verstoß gegen unsere Regeln zu missbräuchlichen Verhalten und Belästigungen. Du darfst dich nicht an der zielgerichteten Belästigung von Nutzern beteiligen oder andere dazu ermutigen. Jemand anderem körperlichen Schaden zu wünschen oder Hoffnungen in dieser Richtung zu äußern, zählen zu einem solchen Verhalten dazu. Und hier dann ist der Tweet auch abgedruckt, der das verursacht hat, nämlich, der liest sich so. At Elon Musk, may I see your cock, please. Ja, im Ernst, der Dichter hat den Besitzer von Twitter, Elon Musk, höflich darum gebeten, dessen Schwanz sehen zu dürfen. Kein Aufruf zur Gewalt, kein Lobpreis des Ku Klux Klans, keine rassistischen Hasstiraden, gar nichts. Bloß eine Anfrage an einen Milliardär, Obmann und so weiter. Der Mann kann ja die Anfrage ablehnen. Er wird nicht genötigt, sich zu entkleiden. Das war übrigens genau zu der Zeit, als Musk gerade so tat, als wollte er Twitter kaufen, was bizarrerweise kurz darauf wirklich geschah. Nun gehört ihm die Webseite und er verwandelte sie in Acts, in die die gesamte zukünftige Menschheit aufgehen wird. Wie reagierte die deutschsprachige Literaturkritik auf die Löschung eines der einflussreichsten lyrischen Werke der Gegenwart? Überhaupt nicht. Nur endloses Blabla darüber, was Herr Tellkamp oder Herr Prechten und wieder für ungeheure Meinungen ausgedrückt hatten. Dann rante ich da noch lang weiter und meckere, dass das verloren ist. Dann ein kleines, am Ende noch so ein bisschen, nicht Happy End, aber ein Silver Lining ein bisschen. Das Internetarchiv Wayback Machine hat Loonies Twitter-Account an zwei Tagen des Jahres 2020 abfotografiert. Also nur was an den Tagen gemacht wurde, das ist für immer da, zumindest als Gedächtnis der Menschheit gespeichert. Zumindest diese zwei kleinen Snapshots können so leicht nicht gelöscht werden. Nicht einmal in Folge allergrößter Entrüstung irgendwelcher empfindlichen User über die angebliche Beleidigung von Elon Musks Penis. Am 9. Oktober 2020 fotografierte die Wayback Machine folgende Tweets. Die quecksilbrig-wandelfreudige Kunstfigur Loony befand sich da offenbar gerade in einem Büro. Jetzt Milchbrötchen plattrücken, über Bildschirm rüber zu Stefan lugen, dann wieder Tastatur gucken. Hast du dich eigentlich schon informiert, was jetzt nach dem aktuellen Vertrag ansteht? Dann er antwortet und ich reagiere nicht mehr. Beste, wie Büro kein mit mir teilen möchte, weil immer null reden. Dafür mein Gegenüber über Bildschirm weg angucken, immer weggucken. Wenn zurückguckt, Bruder muss los. Maulwürfe, Fake, hol doch Gold oder Erz hoch, wenn du schon in Erde wohnst. Vielleicht ist es auch gut so, ich habe da noch einen Absatz, aber ich glaube, es ist ein schöner Endpunkt. Maulwürfe, ja. Das ist ein Endschiff. Es sind so sechs, sieben Mini-Porträts und die Hälfte gibt es nicht mehr. Und es hat verschiedene Gründe. Das eine manchmal auch durch einen technischen Fehler, dann ist es zu lang inaktiv. Und manchmal ein wirklich tragischer Fall auch einer Selbstlöschung von einem meiner allerliebsten Accounts, der nannte sich Computerfan2001, ein wirkliches Genie. Und die Person hatte einen Wandel, einen Sinneswandel und hat entschieden, das will ich nicht mehr, dass das existiert. Schreibt jetzt nur noch Novellen? Nein, es wurde gebeten, von der Person nichts zu sagen. Okay, du weißt mehr. Nicht mehr, ich weiß noch, das ist ein junger Mann aus Deutschland, aber er hat spirituell-religiöse Gründe, so kann man es sagen. Das ist zu unernst als Medium. Aber ich wünsche, dass man darüber nicht spricht. Ich kann dem auch nicht ganz entsprechen. Das war ja öffentlich. Öffentliche Dinge darf man ja kommentieren, schön finden. Aber ja, ich war so ein Bewunderer von ihm, dass ich sagen kann, ja, dann akzeptiere ich das irgendwie besser. Aber schade ist es schon. dann akzeptiere ich das irgendwie besser. Aber schade ist es schon. Ich meine, Dichter sind auch schon religiös geworden manchmal und haben nicht ihr ganzes Werk dann allen weggenommen. Du darfst nicht mehr damit spielen, ich sammle das jetzt ein. Das ist ein bisschen unorthodox und hat auch ein bisschen was gottähnliches. Ihr dürft das nicht mehr lesen. Ja, aber diese rückwirkende Säuberung aus moralischen Gründen, das ist schon etwas, was immer wieder um sich greift. Also da genügt es nicht, dass man sich selbst ändert, sondern man will dann nichts falsch gemacht haben. Ja, ich war mal fasziniert, auch inspiriert als kleine Fußnote dazu von dem Fall, von einem, der auch 60.000 Tweets und eine gigantische neue Romanform entwickelt hat. Es war immer dieselbe Figur. Ich habe wirklich über nichts anderes geredet mit den Leuten, die ich gekannt habe. Für uns war das so wie Klopstock damals. Oder die Beatles. Das war einfach der Star für uns. Wir wussten nicht, wer es ist, aber es war einfach das Meisterwerk. Und dann aber, wenn man mal nachdenkt, es gibt schon so in der Literaturgeschichte immer den bizarren Fall von Leuten, die sich echt anders überlegen. Die sagen, das ist mir peinlich, das will ich nicht mehr, damit will ich nicht, das ist eine Jugendsünde oder bitte nichts mehr auflegen, bitte alles verschwinden lassen. Deswegen hast du auch Rombaud genannt, nicht? Ja, genau, der hat gesagt, jetzt werde ich Waffenhändler und Sklavenhändler. So gab ich ein bisschen auch Sklavenhändler. Ich war nicht Sklavenhändler, aber er war irgendwie so am Rande des Sklavenhandels. Und ja, der seltsamste Fall sicher. Irgendwie so mit 18 die französische Dichtung, wie man heute sagen würde, durchgespielt hatte. Und dann irgendwie so alles erreicht. Und jetzt werde ich Abenteurer und sterbe früh. Das sind ja seltsame Sachen da, die da passieren. Oder auch eine Laura Riding Jackson, die auch, glaube ich, niemand mehr kennt, aber so eine ganz großartige Schriftstellerin, die so manisch ganz viel geschrieben hat und ein, sogar zwei, glaube ich, so richtig große Meisterwerke hinterlassen hat, die ich seit Jahren versuche zu übersetzen. Vielleicht kann ich noch irgendeinen Verlag mal finden, dass ich das übersetzen kann. Aber die hat dann auch irgendwann entschieden, Lyrik und Gedichtetes oder Fiktion und so, das ist alles Lüge und es geht nur um das Auffinden von Wahrheit, von echter faktischer Wahrheit im Geschriebenen. Das heißt, alles was nicht von echter faktischer Wahrheit handelt, also wenn du einen Baum erfindest, ist das schon gelogen, darfst du nicht mehr machen. Und die ist dann Journalistin geworden oder was hat die gemacht? Nein, sie hat Zitronenbäume gezüchtet und war einfach im Waffen. Also die wollte die leibhaftigen Bäume statt der dichtblasigen? Ja, genau. Dann ist das runtergefallen, weil man hört mich, glaube ich, trotzdem. Die war in Florida und hat sich mit ihrem Mann einfach verschanzt auf einer Farm und hat Zitrusfrüchte gewonnen, wollte nichts mehr wissen. Und wenn Leute dann sie gefragt haben, dürfen wir das nachdrucken, hat sie das streng gerichtlich, ein bisschen wie Salinger auch, der auch da gesessen ist in seinem Haus und Leute einfach nur hunderttausende Dollars da irgendwie geklagt hat, dass sie das nicht neu drucken, was er da irgendwann schon mal veröffentlicht hat. Also eine totale Aversion und Peinlichkeit und ein Ausmerzen wollen, der als eigenen Werk ist, gibt es tatsächlich. Also je mehr man darüber nachdenkt, gibt es das häufig. Und das ist halt ein tragischer Fall in dieser Online-Welt. Aber ich glaube, dass diese Twitter-Gedichte, die stehen schon auch für ein ganz bestimmtes Dichterbild. Das ist ja auch schon eigentlich gegen ein Dichterbild, aber damit kreieren sie natürlich auch ein neues. Also es wurde ja immer wieder, sagen wir in den 20er Jahren, Erich Kästner wollte weg von diesem Dichterbild und hat eben die Gebrauchslürig durchgezogen und so betont schnodderig. Es gibt immer wieder so den Versuch, die Dichtung vom Podest herunterzuholen. Das ganze Werk von Ernst Jandl ist wahrscheinlich auch so ein bisschen beflügelt von dieser Richtung, also dass man die Gedichte in der heruntergekommenen Sprache schreibt, dieses einen Fliegen finde ich in Betten und so. Das ist eigentlich auch so etwas Ähnliches, wie die Sache mit dem So. Ja, genau, also die falsche. Luni hat ja noch relativ klar verständliches Deutsch. Es gibt ja auch manche, die wirklich komplett fast schon so ein Remix des Deutschen verwendet haben. Und das erinnert durchaus an Jandl. Die kennen das Vorbild da meistens nicht, aber lässt sich literaturhistorisch, glaube ich, schön zusammen gruppieren. Und ja, dieses vom Podest holen, das war da gar kein Podest da, es war ja gar nicht gedacht als Lyrik. Da kommen dann mehr so Typen wie ich daher und sagen, oh, Lyrik, cool, das kenne ich ja, und machen dann Bücher. Aber das war eigentlich ein unabhängig davon entstandenes Phänomen. Deswegen hat es das Feuilleton, das sich so ein bisschen abwatscht oder nicht bemerkt. Das ist aber auch verständlich, weil wenn zum Beispiel Lyrik und Poesie plötzlich erblüht auf einem Discord-Server für irgendeinen Counter-Strike-Spieler, das merkt man halt dann auch nur in der Szene, ist ja nicht schlimm. Aber ich fand es ein bisschen schade, dass es dann so verschwunden ist. Ja, aber in deinen Tütergedichten gibt es schon ziemlich viele deutliche Anspielungen auf berühmte Gedichte. Also der Panther zum Beispiel, also Rilke kommt vor, Eichendorff kommt vor, Mondnacht. Es ist schon auch ein Spiel, wo man es auch schön finden kann, wenn man die Anspielung nicht als solche versteht, aber man hat mehr davon, wenn man den Panther kennt und den kennt praktisch jeder. Also du spielst schon auch mit dieser Fallhöhe zwischen dem romantischen Gedicht oder dem neoromantischen Gedicht und dieser Ebene. Ja, witzigerweise ist es dann gar nicht so eine Fallhöhe, ich meine, ich verstehe, was du meinst, es ist dann schon so eine Differenz da, aber es ist lustigerweise dann auch gar nicht, es ist lustigerweise dann ganz nahe, so witzigerweise, man kann sich, man kann ja zum Beispiel einfach ein Goethe-Gedicht, so wie zum Beispiel Über allen Gipfeln ist Ruhe, das hat der Jandl ja auch mal gemacht, der hat es einfach abgeschrieben und gesagt, jetzt ist es mein Gedicht. Ich glaube, in einem seiner Gedichtbinden ist einfach das Über allen Gipfeln ist Ruhe Wort für Wort gleich abgeschrieben und einfach so als ready-made dann drinnen. Was ist es jetzt? Ist es noch ein Goethe oder ist es einfach so ein kleiner Witz oder so eine Marcel Duchamp-Sache? Aber wenn man das auf Twitter getan hätte, glaube ich, erstens weil die Leute gar nicht so mitdenken, hat das jetzt irgendwie ein Klassiker geschrieben, die haben auch diese Erinnerungen aus der Schule gar nicht, wollen auch nicht, genau, gar keine Ehrfurcht. Genau, gar keine Ehrfurcht. Vergessen da auch schneller, wissen da noch nicht, ist das eine Parodie von irgendwas und schauen dann nur auf die unmittelbare Wirkung. Und das macht es dann auch wieder so, ich weiß nicht, eine unerhörte Freiheit, die ich noch nie irgendwo so gesehen habe. Ich weiß nicht, ob es überhaupt irgendwo je vorkommen kann, ohne die Beschleunigungsphänomene des sozialen Mediums. Soziale Medien beschleunigen extrem viel. Also zum Beispiel, dass man sich lächerlich macht und entschuldigt, das war sonst eine Sache eines ganzen Lebens oft und da ist es eine Sache, in einer Woche hat man wieder sein Comeback. Dann hat man die Gelegenheit, sich noch einmal lächerlich zu machen. Immer wieder, genau. Das bedeutet dann noch nichts mehr, gecancelt zu werden. Es ist gar nichts mehr. Es zerreibt sich alles so ganz super schnell. Jede Sache, die vorher doch das Gewicht und die Zeit von dem Maß des Lebens brauchte, zumindest ein Jahr und Leute mussten einem vergeben oder was auch immer, geht da in so Ultraschnelligkeit, in seinem ganz substanzlosen Geflimmer vorüber. Diese Beschleunigung, witzigerweise, aber dann auf der anderen Seite hat dann große Freiheiten mit sich gebracht. Also weil du sagst große Freiheiten, einer an den ich da immer wieder gedacht habe, ist Christian Morgenstern. Also einfach auch dieses Kindliche, also diese Lust an der Freiheit und das Ausprobieren. Es gibt in deinen Gedichten köstliche Bilder und Ideen, zum Beispiel der kleine Kanarienvogel, der nächtens ein kleines Fahrrad betreibt, weil er sich in der Nacht fürchtet. Damit Kanarienvögel einschlafen, wirft man ein Tuch über sie. Aber er hat halt ein kleines Fahrrad betreibt, weil er sich in der Nacht fürchtet. Damit Kanarienvögel einschlafen, wirft man ein Tuch über sie. Aber er hat halt sein kleines Fahrrad, das er noch Licht macht für sich. Das hätte Christian Morgenstern vielleicht auch einfallen können. Was ist die Welt für ein Gewölbe? Dieses Staunen über die Welt und dabei etwas Neues entdecken an der Welt, was man erst erfinden muss, damit es da ist. Das begegnet mir da in vielen Gedichten. Ja, und auch keine Angst vor eben so, Morgenstern hat sicher wenig Angst, obwohl es lustig ist, weil er es, glaube ich, vorher sehr stark hatte und dann irgendwas ist dann passiert, ich weiß über sein Leben nichts, aber er hatte wohl so einen Sprung. Ein anthroposophisches Ende. Okay, ja, da wird man vielleicht wieder so kindlich. Aber er hat wenigstens die Sachen da nicht eingestampft, die nicht mehr zu dem Ernst gepasst haben. Ja, genau, also diese Nietzscheanisch-Gedichteten, dieses sehr, ich meine was, ich predige was, es ist mir ein Anliegen, das ist irgendwie dann so verschwunden und dann macht man halt so, ich fange mal ein Gedicht irgendwie an, ein Wiesel sitzt da vor dem Kiesel oder sowas und das, witzigerweise, das berührt dann viel mehr als die gemeinten Sachen, die dann so, weil ich mag zum Beispiel auch die frühen Alben von Ari M. so gern, die liebe ich total, Murmur und so, weil der Mensch einfach nichts gemeint hat da, Michael Stipe, der große Sänger. Und dann irgendwann so ab dem Album Green, und dann gibt es Out of Time und Automatic for the People. Und das sind diese berühmten Lieder, Losing My Religion und Everybody Hurts. Und da versteht man die Lyrics plötzlich und er meint immer irgendwas und erzählt eine Geschichte und das ist so faden, ich kann es nicht anhören, aber die frühen Alben hat er absolut keine Chance, auch wenn du das liest, das hat keinen Sinn und er will auch nichts, er macht nur so verbale Sounds und sagt irgendwas einfach und es ist hinreißend einfach, weil es geht so wunderbar ins Gehirn rein und berührt mich dann, obwohl ich nicht sagen kann, worum es da geht. Und deswegen ist auch der Titel so wirklich äußerst treffend, das All im eigenen Fels. Es kommt ja aus dem Gedicht Chanson, vielleicht liest du das eh vorher dann noch. Möglich, ja. Vielleicht liest du das eh vor dann noch. Möglich, ja. Aber ja, also das All, also das ist natürlich auch diese Twitter-Welt ist eben eigentlich ein Kosmos, ein Universum und gleichzeitig geht es um das eigene Fell. Ja, und auch ein bisschen so sehr, wie die Franzosen sagen, en release, glaube ich, gibt es das Wort. Man ist ein bisschen auf sich selbst, also Nabelschau ein bisschen. Das ist ein sehr, ein bisschen auch ich-zentriertes Dichten, auch manchmal das All. Aber trotzdem gibt es ein All im eigenen Biotop. Und ja, ich weiß nicht, ob ich das finde, das Gedicht. Das Gedicht ist auf Seite 105, ich habe es aufgeschrieben. Aber ich habe noch eine andere Frage. Hast du das selbst geschrieben, Kritik an Clemens Setz? Das ist die... Ja, das habe ich selbst geschrieben. Den Verdacht hat man. Das heißt zwar hier, nicht alle Follower waren mit der Art meiner Führung des Twitter-Accounts und der damit einhergehenden Verantwortung zufrieden, aber der Hauptkritiker Clemens Seitz ist Clemens Seitz. Das ist jetzt eine exklusive Hintergrundinformation. Aber das ist auch köstlich. Aber ich will dich ja nicht... Ich kann es vorlesen dann. Ich lese mal ein paar so vor. Ich habe die Uhrzeit nicht im Kopf. Aber das ist ja auch mein Job, nicht deiner. Ja, das musst du mir sagen dann. Am liebsten beginne ich das vielleicht ein bisschen komisch, aber ich bin besonders froh, dass mir das untergekommen ist. Also man muss sagen, viele Dinge, das sieht man dann auch im Buch, sind der Anlass eines Gedichtes. Ich dichte nie ohne Anlass. Das kam dann und jetzt habe ich so reagiert. Also es ist meistens so ein Gelegenheitsgedicht. Und da war im April 2020 die erste wirklich schlimme Covid-Welle in der Lombardei. Und da waren wirklich viele Tode jeden Tag und da war plötzlich mitten in diesen sehr dramatischen Berichten ein Beitrag über Esel, überhaupt ein Tier, das mir sehr nahe steht. Esel und Hasen. Hasen, Ziegen und so, aber Esel doch sind, glaube ich, etwas besonders edles. Also sie haben, ich finde es zum Beispiel so gemein, es gibt in Wien keine Esel. Im gesamten Wiener Stadtgebiet gibt es keinen Esel. Man muss irgendwo aufs Land fahren, um ihn zu sehen. Ich glaube am Kobenzl waren einmal Esel. Waren mal, aber es sind keine mehr. Ja, am Kobenzl. Und ich kann mich erinnern, einmal habe ich mit Josef Winkler gesprochen, irgendwo in Köln oder was, und dann hat er gesagt, es muss zu einer Renaissance des Eseltums kommen, weil er hat gesagt, er ist so wunderschön, er hat gesagt, ein Flugzeug, wenn du dir nur kräftig dagegen stemmst, kräftig genug, kannst du das Flugzeug umschmeißen, aber einen Esel nicht, der Esel bleibt stehen. Das fand ich so wunderschön. Der Esel hat Recht. das war ein Bericht über Esel, die die Neugeborenen und für die langen Almabtriebe noch zu schwachen Lämmer vom Berg in die Täler tragen, für den Almabtrieb. Und dann habe ich, das war der Beitrag mit Bildern von den Eseln und da schauen die kleinen Lämmer da raus. So aus Satteltaschenartigen. Und dann war ein folgender Satz auf Englisch. Every spring in Lombardy donkey nannies carry lambs down from the mountains for seasonal grazing. Ich habe das angeschaut und habe den Satz gelesen, Every spring in Lombardy, donkey nannies carry lambs. Und das war dann ein Gedichtrhythmus. Und dann habe ich das Gedicht gemacht. Every spring in Lombardy, donkey nannies carry lambs, down the mountains carefully to the waiting ewes and rams. It's a somber spring this year in Lombardy and other places, but the nannies still appear, bringing lambs with smiling faces. Das einzig Schöne in dieser düsteren Zeit damals. Und da zum Beispiel ist ein Beispiel für diese Sache der unzähligen Herbst- und Jahreszeiten-Gedichte, aber mit der Verwendung dieser Twittersprache. Und auch ein Zitat von Literaturgeschichte, also von Trakl in der ersten Zeile. Herbsttag. von Trakl in der ersten Zeile. Herbsttag. Gewaltig endet so das Jahr, der Baum kriegt gelbe Strähn ins Haar, auf Ästen kriegt er gelbe Pfoten, so lobt die Erde ihre Toten. Oder ein Haiku. Bitte ist ein Arzt unter den Passagieren, Waldweg im Spätherbst. Das muss man vielleicht, es kommt auch nicht von nichts, aber es war eine Zeit lang tatsächlich so ein Spiel auf Twitter, dass Leute einfach Sätze zusammengeklebt haben, die gar nicht zusammenpassen und schauen, was sie tun. Das hat Gertrude Stein auch gemacht. Da spreche ich auch viel über Gertrude Stein in dem Buch, die hat auch so wunderschöne Sätze geschrieben immer wieder, die kann man nicht verstehen, aber die bestehen aus zwei Sätzen, die zusammengeklebt sind. Manche Bots haben das auch gemacht, ein Bot porträtiere ich da drin auch. Ich kann mich noch erinnern, ich war wirklich so begeistert von dem Kurt Brödel, der einmal geschrieben hat, ich muss das mal vorlesen, ich habe das als Parallelbeispiel zu meinem Haiku, einfach so geschrieben, Sie dürfen die Braut jetzt, wohin ist Satellit abgestürzt? Das ist so wunderbar. Das ist ein Cash, richtig? jetzt wohin ist Satellit abgestürzt? Das ist so wunderbar. Das ist ein Cash, richtig? Ja, man kann das nicht verstehen. Was soll man darauf verstehen? Aber es ist ein Satz. Und genauso hat mein Lieblingssatz in englischer Sprache, glaube ich, von Gertrude Stein, ich weiß nicht, ob ich ihn auswendig sagen kann, aber es steht auch im Buch, A dog which you have never had before has sighed. Also ein Hund, den du noch nie zuvor gehabt hast, hat gesäufzt. Den kann man verstehen, ja, er ist korrekt, aber von seiner, was genau mitgeteilt wird und mit welcher Perspektive und mit welcher Absicht, ist nicht ganz klar. Ist der Hund enttäuscht, dass du ihn jetzt zum ersten Mal, warum kann denn das? Es ist nicht so ausdeutbar. Aber es stimmt der Satz. Es gibt eine andere Quelle, wo eigentlich der Charme des Fehlers auch bei diesen Twitter-Gedichten eine Rolle spielt. Ja, genau. Die Fehler sind meistens das, was es dann so befreit. Ich habe das vielleicht eh sehr wenig verwendet. Ich habe dann auch manchmal richtig brave, perfekte, schuldeutsch gute Sätze verwendet, einfach weil ich nicht anders kann. Aber da zum Beispiel auch, was so schön war, ist manchmal haben die Leute, manchmal unabsichtlich, manchmal absichtlich, einfach alle Sprachregister wild durcheinander geknallt. Und das habe ich hier zum Beispiel auch wieder ein Herbstgedicht. Das heißt, Zeilen auf den Herbst, weil er so jäh begann. Jetzt geht das Jahr uns vor die Hunde, das ist ja grad das Moribunde, wenn wochenlang die Bäume sich färben und nachher sterben, junge Junge. Es ist einfach alles falsch an dem, ne? Da ist nix irgendwie... Oder das finde ich auch, ist wieder Englisch, ist nicht so viel Englisch da, aber die sind vielleicht die besten Beispiele. Da war ein Spam-Ding, aber es ist schwer zu erklären, schaffe ich das überhaupt. Also ich hatte einen Tweet, da ging es um Super Mario. Das ist ein Spiel und da stirbt man ganz viel. Und ich habe geschrieben, jetzt recherchieren über das Problem des Todes in Super Mario. Das habe ich wirklich gemacht und ein Essay darüber gemacht, wie Super Mario stirbt. Der fällt runter und hüpft immer, wenn er tot ist. Und dann kam so ein Erotik-Bot, also ein Beitrag, der meinen zitiert hat, aber darauf hinweist, hey, klick das an, hier sind geile Chatrooms mit Frauen. Und das hieß, I miss your dick, let's have a chat. Und dann irgendein furchtbarer, man darf da nicht anklicken, diesen Link. Und so war dieses Gebilde auf Twitter. Und dann habe ich gesagt, okay, Super Mario, der Tod, und dann dieses I miss your dick, let's have a chat. Und das war dann eigentlich schon ein Gedicht. Das war ein Poem. I miss your dick, come watch my show. I died in Super Mario. I jumped and died so often that I'm dead inside. Let's have a chat. Ich weiß nicht, warum das Englisch, also es ist gar nicht so viel Englisch da drin, aber die haben sich jetzt angeboten. Bilder von meinen Knien und Gedichte auf meine Knie. Und ich erinnere an die Kritik an Clemens Sets. An die Kritik, ja, genau. Das war dann irgendwann mal schon am Ende, bevor ihr aufgehört habt damit. Mir ist mal aufgefallen, dass es so aussieht wie in dem Gedicht, das heißt Kritik an Clemens Sitz. Du postest nur noch Hasenbilder von Löffelohren und Pfoten. Du bist wie diese Bodybuilder, die sich nur selbst promoten. Du schreibst von Ziegen sehr genau, der Rest bleibt unerwähnt. Wo bleibt die Politik, du Sau? Wer hat dich so verwöhnt? Ja, so geht's, wenn man lang genug... Und hier so ein kurzes Gedicht. Ich glaube, es hat auch wieder jahreszeitlichen Inhalt. Ich fühle mich immer so Endboss im Föhn. Die Wolken sind plastisch und faltig und schön. Sie haben ganz wehrsame, leuchtende Ränder. Die Sonne geht nämlich schon unter November. Das ist auch nicht korrektes Deutsch, aber funktioniert, finde ich. Und ja, vielleicht das einzige wirklich bisschen aus dem ganzen vorauskippende Gedicht, kann ich noch vorlesen. Das ist nämlich das längste Gedicht, was ich je auf Twitter geschrieben habe, eine Ballade. Es ging auf Twitter da an diesem Tag um ein Phänomen, das sicher sich viele erinnern werden, nämlich in der Schule das sogenannte Mitarbeitsminus. Das war in der Bewertung des Verhaltens oder der Bravheit von den Kindern in der Schule. Ich habe auch immer Mitarbeitsminusse bekommen, weil ich irgendwas gemacht habe. Und dann ist mir das den ganzen Tag durch den Kopf gegangen. Dann habe ich wirklich auf Twitter mir immer selber Antworten gemacht und habe da immer eine Strophe, das sind so vier Seiten in dem Buch und es ist das längste Gedicht auf Twitter und das lste Gedicht auf Twitter. Und das lese ich dann noch vor. Das ist die Ballade von den Mitarbeitsminusen des Gerd Schostak. Und ja, ich habe es auch vertont. Ich kann es aber nicht singen jetzt, aber ich habe auch Noten dazu geschrieben. Gerd Schostaks alte Hauptschule lag in der Nähe der Kloster Wiesgasse. Es war ein drückend sonniger Tag. Die Autos klebten am Straßenbelag. Er betrat seine alte Klasse. Der Lehrer fragte erstaunt, wer er sei und was sei sein Verlangen. Mein Name ist Schostak. Ich komme nur vorbei. Das heißt, ich will bitte zur Schulkanzlei. Ich bin hier zur Schule gegangen. loyal. Gegen mich gibt es nicht die geringsten Beschwerden. Bin einer der freundlichsten Menschen auf Erden. Es ist an der Zeit, dass endlich einmal meine Mitarbeitsminusse ausgelöscht werden. Die Sekretärin starrte ihn an. Er war ihr nicht geheuer. Bestimmt war das ein verwirrter Mann, der sich nicht mal selbst pflegen kann, ein Mensch mit Heimbetreuer. Doch tat er ihr leid, wie er da stand, in seinem kaputten Jackett, eine Fahrradklingel in seiner Hand und in den Augen so wenig Verstand. Vielleicht war er ja ganz nett. Für Notenänderung sind Sie zu spät, sagte sie hilfsbereit. Wenn es um vor 20 Jahren geht, existiert das Papier, auf dem alles steht, bestimmt nicht mehr, tut mir leid. Ich bin 38 im nächsten Quartal, wiederholte Schostak, ich lebe normal, bin einer der redlichsten Menschen auf Erden, gegen mich gibt es nicht die geringsten Beschwerden, darum ist es an der Zeit, dass endlich einmal meine Mitarbeitsminuse ausgelöscht werden. Man merkt, das ist ein Refrain, der kommt. Was soll man da machen, dachte die Frau, sie ging ins Archiv und suchte, betrachtete Jahrgang für Jahrgang genau, dann fand sie ein Heft staubschichtig und grau, sie nieste laut und fluchte. Sie brachte das Heft in die Kanzlei, der Besucher stand immer noch da, das Heft war alt, es fiel fast in zwei und es stand nicht mal irgendein Name dabei, Gerd schluckte, als er es sah. Er streckte seine Hand danach aus, dann zog er sie schnell zurück. Was will ich hier in diesem Haus? Ich muss hier raus, ich muss hier raus, das Heft bringt mir kein Glück. Herr Schostak, sagte die Frau, Sie beginnen, mich und auch unsere SchülerInnen zu stören, Sie redlichster Mensch auf Erden. Es gibt gegen Sie also keine Beschwerden. Nun ja, dann wollen wir sehen, hier drinnen, dass ihre Minuse ausgelöscht werden. Gerd Schostak nahm das Heft in die Hände, es wog nicht einmal sehr schwer, er schlug es irgendwo auf, gegen Ende, war das die erhoffte Zeitenwende, die Seite hier war leer. Ja, das war bestimmt ein Zeichen, die Welt würde ihm verzeihen, er durfte jetzt bloß nicht feige entweichen und er trug, anstatt die Alten zu streichen, ein frisches neues Minus ein. Ich bin 38 im nächsten Quartal, flüsterte Schostak, mein Schädel ist kahl. Ich dachte immer, die Minusse wären ein triftiger Grund, sich hier zu beschweren. Doch das Minus bin ich, Vielen Dank tausendmal allen Sekretärinnen und Sekretären. Ich werde Sie, Ehrenwort, niemals mehr stören. Vielen Dank. Danke sehr. Ich habe noch eine Schlussfrage. Und zwar, also das Ganze hat ja deine Produktivität sehr angeregt. Diese Twitter hin und her posten. Und du hast auch den Ernst Jandl erwähnt, der hat das ja auch mal beschrieben, dass er diese Stanzen oder Gstanzen schon im fortgeschrittenen Alter gedichtet hat, und so als wäre da ein Motor angelaufen. Ja, Jandl hat immer eine Form gebraucht, die er dann mit unglaublichem Reichtum füllen konnte. Das war wohl so sechs, sieben Mal in seinem Leben. Auch HC Artmann brauchte immer irgendein formales Vorbild, ob es jetzt irgendwie aradische Dichtung war oder was weiß ich. Und dann konnte er, dann war das so. Und dann war das etwas, wo man Lust bekommen hat, das zu variieren. Aber ich habe im Sommer ein Interview mit dir gehört und da hast du so ziemlich unverblümt angedeutet, du könntest dich, also wörtlich, weiß ich jetzt nicht, was du wörtlich gesagt hast, aber eine Pensionierung als Dichter könntest du dir sehr gut vorstellen. Sicher, ja, warum nicht? Das würde mich schon interessieren. Kann man sich als Dichter pensionieren? Nein, nicht wirklich. Das kann ich mir nicht vorstellen. Da müsstest du ja deine Fantasie, deine Einfälle alles abdrehen. Also ich meine, jetzt zum Beispiel auf Twitter gibt es das jetzt nicht mehr und jetzt ist es auch, wir verwenden es nicht mehr. Und ja, sicher hat man eine Persönlichkeitsstruktur, wenn man das so lang macht, die diese Tätigkeit erstens schnell macht und zweitens auch irgendwie als wichtig empfindet, als verbunden mit meinen inneren Vorgängen, die dann irgendwie herauskommen. Das ist etwas, wo man auch irgendwie, dass man nicht verliert mehr. Aber ich meine, ich habe es wahrscheinlich, ich weiß nicht, was das Gespräch war, aber ich habe wahrscheinlich gemeint, ich habe nicht wirklich so ein Gefühl, ich muss immer jetzt ein Buch machen. Aber du machst immer ein Buch. Ja, dann passiert es manchmal doch. Ich soll jetzt nicht so kokett wirken, aber es war auch so, es war nicht, eigentlich, ich meine, mir ist einfach das Geld ausgegangen von Literatur langsam. Jetzt habe ich auch andere Möglichkeiten gefunden, also andere Jobs. Und ich bin immer so, wie sagt man, so ganz naiv ehrlich. Manchmal, wenn Leute fragen, können Sie vom Schreiben leben? Ich sage nein. Und dann sagen sie dann,, warum nicht? Aber das war nach dem Büchnerpreis. Gut, für den kann man auch nicht ewig leben. Nein, nein. Aber halt, von Büchern geht gar nichts eigentlich. Es ist nicht schlimm. Manchmal haben dann Leute so Features gemacht, über wie leben denn Leute, die... Ich glaube, das war vielleicht das, das war so kurios. Ich wurde eingeladen als... meine Frau wurde eingeladen als mit anderen PartnerInnen von angeblich berühmten oder erfolgreichen Leuten, die schreiben. So Nelle Neuhaus, Kehlmann war, glaube ich, oder irgendwer noch war, so die wirklich Millionen, unter meiner Freundin, die hat das witzig gefunden, ist auch hingefahren nach Berlin, hat dann gesagt, wie ist das Leben so? War das eine Selbsthilfegruppe? Ja, es war so ein bisschen, und das Lustige war, ich hätte das korrigieren sollen, ich bin nicht reich von dem Ding geworden, das ist ja nicht schlimm, aber ich hatte das Image offenbart, die haben gedacht, der ist sehr reich damit, der ist so ein Bestseller oder sowas. Ich kann das nicht erzählen, ohne dass ich sehr eitel und kokett weg bin, ist ja wurscht. Nein, aber deswegen hast du gesagt, du kannst es sehr gut vorstellen, aufzuhören. Genau, und dann habe ich aber irgendwie das irgendwann schon erwähnen müssen und sagen, irgendwie ist es, also ein Beruf ist das jetzt nicht wirklich. Es ist jahrelang gut gegangen durch Preise und unter anderem durch deine Bemühungen tagt sehr viel, dass man glaube ich den Kleistpreis im Alleingang, da ist man ja der einzige Mensch in der Jury. Ja, aber das war ja schon einer der späten Preise. Du bist ja gleich beim Bachmann-Wettbewerb. Da war ich dein Kandidat auch. Also das war getragen vom, ich bin wirklich lange getragen worden vom Betrieb, aber das hat nichts mit einem Produkt, das sich da irgendwie am Markt bewährt, zu tun. Ist ja nicht schlimm, ich beklage mich nicht. Und ich sage, wenn das jetzt sehr würdelos klingt, was ich sage. Aber was stellst du dir vor, was du stattdessen machen könntest? Ich mache jetzt vieles stattdessen. Ich muss es ja, ich muss ja irgendwie meine Familie ernähren. Ich mache ganz vieles. Zwei Quellen, die mir noch möglich sind, die mir jetzt leider durch das L lange nicht einen anderen Job gemacht haben, kann ich jetzt nur Quereinsteiger in schlecht bezahlten, kleineren Sachen machen, die halt simpel sind, was ich irgendwie eine Sprechstunde sein würde oder was. Das geht schon. Oder Sachen, die schon mit meinem Renommee zu tun haben, also wo man sagt, der Name bedeutet uns was, aber das nicht jetzt sozusagen Literatur schreiben, aber sowas wie Übersetzung. Aber Übersetzung ist auch noch für sich schlecht bezahlt. Aber wenn jetzt Clemens selbst was übersetzt, dann wird es etwas besser bezahlt? Nein. Also das Geld ist wohl nicht da. Aber ich finde, zum Beispiel habe ich jetzt ein Buch übersetzt. Du hast gemeinsam mit einer Kollegin was übersetzt. Ja, das war fantastisch. Also ich bin ja kein professioneller Übersetzer, aber die Bettina Abarbanel heißt sie, die glaube ich auch die Übersetzung von Jonathan Franzen ist. Die ist eine wirklich geniale Übersetzerin. Ich durfte ein Buch mit ihr übersetzen und sie hat meine Übersetzungen lektoriert dann noch. Sie war halt eine Meisterklasse, wirklich Meisterinnenklasse. Das war wirklich fantastisch. Ich habe in zwei Wochen so viel gelernt über Feinheiten und von amerikanischer Sprache. Also es war hinreißend. So etwas würde ich immer gerne machen. Das haben wir gemacht, aber da kriegt man so 2000 Euro für das halt. Das ist okay, aber man arbeitet ein paar Monate dran. Gut, also von dem wirst du... Nein, aber ich mache viele so kleine Sachen. Also viele verschiedene. Aber du wirst nicht noch Mathematik-Professor. Habe ich mir überlegt. Weil das wäre das naheliegende von außen. Was ich mache, ist, ich mache Nachhilfe. Und zwar wirklich viele Leute brauchen das, und das kann ich inzwischen auch echt gut, Leute, die Physik oder Mathematik anfangen wollen zu studieren, aber irgendwie entweder ein bisschen zu lange gewartet haben oder sich nicht trauen oder merken, ihre Schule, Matura war nicht eine gute Vorbereitung. Drei Monate oder wenn man Zeit hat. Intensivkurs, Auffrischung. Drei Monate oder sechs Monate. Jetzt habe ich gerade, bald fange ich an mit jemandem und bis Herbst, bis die Studien beginnen. Und ich habe das Gefühl, ich habe es jetzt schon oft gemacht, ich bringe die Leute auf ein ganz gutes Level. Die können dann höhere Mathematik schon gut. Wer weiß, was du als Mathematiklehrer, wenn du nicht aufgehört hättest mit dem Studium. Ja, jetzt ärgere ich mich. Warum es nicht gemacht ist, ich weiß nicht, wie streng das sein muss mit mir. Es ist ja vergangen schon, ich kann es nicht ändern. Das Einzige, was ich meiner Tochter zum Beispiel beibringen würde, ist, seid ihr nicht zu schade zum Arbeiten. Das ist eine schlechte Idee von Papa gewesen. Mach einfach, es ist zwar, es zerstört nicht das Leben, ich werde jetzt nicht schwer in Armut versinken dadurch, aber es war nicht die beste Idee und hoffentlich kriegt sie das irgendwie mit dann ein. Oder sie macht alles anders. Ja eben, vielleicht hast du gar nicht recht. Denn der Ernst Jandel hat ja auch aufgehört mit dem Lehrersein. Hätte er nicht aufgehört, hätte er viele Bücher nicht geschrieben. Mein Röker auch. Ich war sehr glücklich darüber. Vielleicht sagst du das jetzt nur, weil du eben gar nicht aufhören musstest, weil du nie angefangen hast. Genau, ja. Ich meine, ich hatte kurz ein bisschen so diese Studien nach dem Studium, so kurz danach, sondern aber gleich so, nein, nein, nein, das mache ich nicht, ich bin jetzt Künstler und so. Kommst du aber jetzt zum Schreiben schon auch? Ich hätte gerne einen breiteren Horizont eigentlich, was ich sage. Ich sage jetzt nicht, oh, Junge, lernen wir es. Das ist ja auch sehr eng und das passt nicht auf jeden Menschen. Aber breiteren Horizont haben, flexibler sein, finde ich, glaube ich, gut. Mehr Optionen. Es ist so der kategorische Imperativ der Kybernetik. Handelt so, dass die Optionen mehr werden und nicht weniger. So ein schöner Satz als Lebensgrundsatz. Ich glaube, er stimmt auch nicht immer, aber der Heinz von Förster hat den so ein bisschen immer gesagt, das finde ich eigentlich sehr gut. Und da würde ich schon sagen, das würde ich vielleicht auch sogar meinem Kind mitgeben wollen. Handle so, dass du dann mehr Optionen hast. Und nicht alles wegfegen und was ausschließlich. Manchmal kann das auch das Richtige. Aber gibt es trotzdem ein neues Buch? Nein, noch nicht. Ein kleines Kinderbuch habe ich gemacht, aber das ist ja auch eine geldlose Angelegenheit. Das glaube ich nicht, gerade Kinderbücher, das glaube ich nicht. Aber bei manchen Sachen ist es einfach wichtig, dass man sie macht und dann passiert was damit oder was anderes. Zum Beispiel jetzt bei Jung und Jung erscheint jetzt Ende dieses Jahres ein ganz kleines, ich glaube so 80 Seiten, ein kleines Büchlein mit so ganz von Tagebuch aus. Da kriegt man auch kein Geld dafür, aber es hat mich gefreut und so schöne Sachen. Das heißt, ich höre nicht auf damit, aber ich glaube, ich sollte nicht so versuchen, davon zu leben, sozusagen. Das funktioniert, das macht dann was mit dem... Das macht mich einfach... Das ist nicht gut für mich, glaube ich. Es ist schwer zu erklären. Aber es ist wirklich ein Luxusproblem und ich bin okay. Wir sind gespannt, was da kommt. Also Sie wissen jetzt, es gibt die Möglichkeit, vielleicht irgendwann einen Mathematik-Sonderkurs zu buchen bei dir. Ja, wer möchte, ich mache es auch online, why not. Ja, absolut. Ich bin voll froh, immer wenn ich irgendwas machen kann. Wirklich, es ist ganz, ganz, also ich mache es, glaube ich, auch lustig. Die Leute haben Spaß bei Mathematik. Also das glauben wir dir sofort. Vielen Dank, Clemens Setz. Danke Ihnen fürs Zuhören. Vielen Dank, Daniela Striegel, vielen Dank, Clemens Setz. Wir wünschen uns natürlich, dass noch viele solcher Bücher entstehen, wie das All im eigenen Fell. Sie können dieses Buch oder andere Bücher hinten am Büchertisch erwerben, bereitgestellt von der Buchhandlung Alex. Clemens Setz ist, denke ich, gerne bereit zu signieren. Ja, sicher. Ich würde mich freuen, wenn wir uns am Donnerstag wiedersehen, wenn Franz Sobel hier ist und seinen neuen Roman 100 Wörter für Schnee vorstellt. Vielen herzlichen Dank, kommen Sie gut nach Hause. Vielen Dank.