Hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, hmm, Zunächst möchte ich mich ganz herzlich für diese freundliche Begrüßung und auch vor allem für die Einladung bedanken. Ich freue mich sehr, wieder in Oberösterreich zu sein. Ich war nämlich auch einige Jahre an der Johannes Kepler Universität beschäftigt, das heißt der Herr Langthaler, der nächstes Mal kommen wird, ist mir auch sehr bekannt und ebenso der Herr Dörre. Wir gehören nämlich doch alle irgendwie in so ein Netzwerk kritisch Forschender. Und es wurde schon angedeutet, wir leben in schwierigen Zeiten. Wir leben in Zeiten der Umbrüche, wir leben in Zeiten, in denen offensichtlich etwas zusammenbrechen zu Tod, was wir vielleicht als wichtig erachten. Wenn wir jetzt nur über die aktuellen Entwicklungen in den USA nachdenken, kann man natürlich schon sich fragen, wohin geht die Reise? kann man natürlich schon sich fragen, wohin geht die Reise? Sind wir möglicherweise mit dem Zusammenbruch einer internationalen Ordnung konfrontiert, wie wir sie bisher kannten? Wir denken nur an die Art und Weise, wie beispielsweise Donald Trump oder Musk über die Vereinten Nationen, über die NATO, aber auch über das Völkerrecht denken, nämlich sehr negativ und destruktiv. Dennoch ist es gerade dann die Herausforderung, sich nicht einflüchtern zu lassen, sondern zu fragen, wie können wir denn noch das andere denken. Und möglicherweise, und das ist ein altes Thema in der politischen Philosophie, hängt Krise, Kritik und Utopie irgendwie zusammen. Und darum wird es heute auch in meinem Vortrag gehen. Sie sehen, der Titel ist sozusagen unterfüttert mit zentralen Begriffen, nämlich Utopie, Ideologie, Dystopie, Apokalypse und dann Zukunft als Ausrufezeichen. Zukunft als Ausrufezeichen. Worum es mir grundsätzlich geht, ist zu verdeutlichen, inwiefern wir sozusagen erstmal die strukturellen Ursachen von Krisen in den Blick nehmen müssen. Und das bringt mich auch schon zur Pandemie. Ich bin nicht nur Professorin, sondern habe auch in meinem vorherigen Leben in einer Menschenrechtsorganisation nicht nur Professorin, sondern habe auch in meinem vorherigen Leben in einer Menschenrechtsorganisation gearbeitet. Und dort war ich, oder wegen dieser Organisation, 2015 in Genf bei der Weltgesundheitsorganisation. 2015 war gerade Ebola ausgebrochen. Und es war damals schon in der Weltgesundheitsorganisation das Thema, was passiert, wenn sich Ebola weltweit ausbreitet. Heute wissen wir, Ebola hat sich nicht ausgebreitet, aber warum ich das jetzt erwähne ist, schon damals, 2015, hat ein Zusammenschluss von kritischen WissenschaftlerInnen, aber auch sozialen Bewegungen und Nichtregierungsorganisationen, zu der auch die Menschenrechtsorganisation gehört, bei der ich gearbeitet habe, Medico International, kritisiert, dass die internationale Staatengemeinschaft bisher versäumt hat, das Menschenrecht auf Gesundheit umzusetzen. Das ist deswegen wichtig, dass sich die Svetsberge in der Weltgesundheitsorganisation treffen. Sie alle wissen, auch die Weltgesundheitsorganisation ist seit vielen Jahren schon in der Krise und auch in der Kritik. Aber nichtsdestotrotz ist die Weltgesundheitsorganisation ähnlich wie andere internationale Organisationen von Bedeutung, weil sie eine Plattform bietet für einen Dialog, in dem kritische Stimmen artikuliert werden können. Das heißt, das führt schon zu meinem ersten Punkt, warum ich eben auch sehr hervorhebe, dass sozusagen Krisen nur dann überwunden werden können, wenn wir es auch mit einer Sicht nicht nur national, sondern auch transnational organisierenden Zivilgesellschaft zu tun haben. Zivilgesellschaft jetzt sehr breit gefasst als Zusammenschluss eben auch von kritischen Wissenschaften und verschiedenen gesellschaftlichen Playern wie eben Nichtregierungsorganisationen oder auch soziale Bewegungen. So und die WHO damals war in die Generalversammlung und dort gab es die sogenannten Schattenberichte. In den Schattenberichten wird sozusagen aus Macht- und Herrschaftskritischer Perspektive nochmal genau drauf geschaut, was macht denn die Weltgesundheitsorganisation, was machen denn die Nationalstaaten. Sie können sich vorstellen, bei der General Assembly oder bei dem Executive Board Meeting, also die zwei wichtigen Anlässe der Weltgesundheitsorganisation, an denen sozusagen alle Staaten teilnehmen, in denen natürlich auch die Staaten ihre nationalen Reports veröffentlichen. Und Sie können sich vorstellen, die Erzählung ist immer, wir machen alles toll. Also Staaten würden immer von sich behaupten, unsere nationalen Gesundheitspolitiken sind ganz hervorragend. Oder auch aus der Perspektive des globalen Südens hört man sehr oft Staatenvertreter sagen, wir würden ja gerne, aber aufgrund von 30 Jahren neoliberalen Strukturpolitiken können wir gar nicht in Gesundheitsinfrastruktur investieren. Und jetzt könnte man denken, naja gut, die im globalen Süden in Afrika, die sind ja eh arm. Aber, und das ist das, was wir sozusagen bei der Pandemie gesehen haben, auch unsere Gesundheitssysteme sind unter Stress gekommen. Und jetzt komme ich wieder zurück zu 2015. Schon 2015 wurde im Rahmen dieser Schattenberichte kritisiert, dass es darum gehen muss, dass es darum gehen muss, weltweit Gesundheitssysteme zu stärken. Und dass doch eigentlich die internationale Staatengemeinschaft auch eine Verpflichtung hat, eine menschenrechtliche Verpflichtung, prekäre Staaten darin zu unterstützen, ihre Gesundheitsinfrastruktur auszubauen. Um es noch mal deutlicher zu sagen, Armut ist die Krankheit. Pandemien fallen nicht einfach vom Himmel, sondern sie haben viel mit den Lebensbedingungen von Menschen zu tun. Und Lebensbedingungen fallen auch nicht einfach vom Himmel, sondern die haben wieder was mit Macht- und Herrschaftsverhältnissen zu tun. Und oft denken wir beim globalen Süden an die Failed States. Das ist auch richtig oft. Versagen auch Staaten darin, eine Infrastruktur zur Verfügung zu stellen, aber es wäre natürlich kurzsichtig, nicht zu fragen, warum sie darin versagen. Und da müssen wir natürlich über eine kommunale Geschichte sprechen, da müssen wir auch über die Wirkungsweisen des Kapitalismus sprechen. Und vor allem kann man sagen, dass sozusagen Menschenrechte auch niemals sich teilen lassen, sondern wenn wir über das Menschenrecht auf Gesundheit sprechen, dann müssen wir auch über andere Rechte sprechen. Also die Grundfrage eben auch, wer hat überhaupt Zugang zur Gesundheitsversorgung? Gesundheitsversorgung. Wer hat überhaupt, und wenn wir jetzt überlegen, über 400 Millionen Menschen weltweit sind ohne Zugang zur Gesundheitsversorgung. So und in diesen kritischen Netzwerken, die ich vorhin schon erwähnt habe, man nennt das auch People's Health Movement, wurde sogar, wurde eben schon sehr früh darauf hingewiesen, dass die internationale Staatengemeinschaft eine Verantwortung übernehmen muss und das haben wir jetzt auch alle bei der Pandemie gelernt bei Covid, Krankheiten machen eben nicht an Staatsgrenzen halt. Das gleiche lässt sich sagen über andere Krisen und insofern möchte ich auch vorschlagen, die Pandemie als einen Teilaspekt einer Multiplen-Krise zu sehen. Also das, was wir da in der Pandemie erlebt haben, ist sozusagen ein Vorschein dessen, was noch auf uns zukommt. Jetzt könnte man natürlich aus der Perspektive des globalen Südens sagen, naja, also wir sind schon immer in der Krise. Zeit der Kolonialisierung, wir wurden ausgebeutet, wir wurden versklavt. Bis heute leiden wir unter den sogenannten Terms of Traits, auch die sogenannten Entwicklungspolitiken, ich sehe ja hier auch das Institut für angewandte Entwicklungspolitik heute hier, auch die sogenannte Entwicklungspolitik hat oft zur Folge, dass es ein Geschäft mit der Hilfe gibt, aber dass letztendlich nicht sozusagen die Strukturen verändert werden, aufgrund derer überhaupt Menschen unter miserablen Lebensbedingungen leben müssen. Das sozusagen jetzt als Hintergrundfolie. Und wir alle wissen, in der Pandemie wurde sehr stark über virologische Perspektiven nachgedacht, über biomedizinische Perspektiven. Das ist auch wichtig, das gehört auch zum Gesundheitsdiskurs. Die Weltgesundheitsorganisation betont aber die sozialen, die politischen und die ökonomischen Determinanten von Gesundheit. Und da sind wir beim Thema, Armut ist die Krankheit. Und da könnte man sagen, Menschenrechte sind eigentlich die Idee, universal, also für alle Menschen, einen bestimmten Standard, ein bestimmtes Niveau einzufordern. Und hier sind natürlich auch unsere demokratischen Regierungen gefragt, inwiefern sie dazu beitragen oder auch nicht. oder auch nicht. Noch ein letzter Satz zur Weltgesundheitsorganisation. Die Weltgesundheitsorganisation ist in der Krise, aber das hat sicherlich auch teilweise interne Probleme, aber das Hauptproblem ist, dass auch in den 90er Jahren eigentlich ein Trend einsetzte, dass Staaten sich immer mehr aus ihren Mitgliederverpflichtungen zurückgezogen haben und die sogenannten philanthropischen Stiftungen, also beispielsweise die Bill Gates Stiftung, immer wichtiger wurden. Jetzt könnte man sagen, ist doch super, der Bill Gates, der ist nicht so wie der Musk, der macht was für die Welt. Aber auch da ist natürlich immer das Problem, Rechte kann ich einfordern. Jetzt kann man natürlich immer sagen, okay, die Menschenrechtslage insgesamt ist prekär, heute mehr denn vielleicht je, wo wir auch Tendenzen haben, in denen auch demokratisch gewählte PolitikerInnen glauben, sie könnten sich von Menschenrechtskonventionen distanzieren. Also man könnte sagen, wir haben auch eine Krise der Menschenrechte, nichtsdestotrotz ist die Idee der Menschenrechte ja auch Ausdruck eines historischen Lernens. Und man könnte sagen, es ist ein Lernen aus zwei Weltkriegen, es ist ein Lernen aus Auschwitz, es ist aber auch ein Lernen aus dem Kolonialprozess, aus der Kolonialzeit. Also man kann sagen, Menschenrechte, wenn gleich prekär, sind immer noch wichtige Kriterien, an denen wir uns orientieren sollten. Und jetzt komme ich auch zu meiner Idee, warum die Zivilgesellschaft so wichtig ist. Bisher alle gesellschaftlichen Erfolge wurden erkämpft von denjenigen, die ausgeschlossen wurden. Ob es die Arbeiterinnenbewegung ist, ob es die antirassistischen Bürgerrechtsbewegungen sind, ob es die feministischen Kämpfe sind. Es waren immer gesellschaftliche Gruppen, die strukturell benachteiligt waren, die aber dieseten Voraussetzungen geschafft haben, das zu skandalisieren, also es nicht mehr hinzunehmen und Druck zu machen, um politische Verhältnisse zu verändern. Und jetzt komme ich zu meinem eigentlichen Vortrag, den ich jetzt nochmal ganz kurz erläutere vor dem Hintergrund meines Forschungsprojekts, das wurde ja schon gerade erwähnt. Das ist ein Projekt, das habe ich ursprünglich an der Universität Wien eingeworben, am FWF, habe aber dann den Ruf auf die Professur in Deutschland bekommen und habe es dann nach Deutschland sozusagen transportiert. Ich bin aber auch noch immer viel in Österreich, weil auch meine geschätzten Kolleginnen und Kollegen, die auch in diesem Projekt kooperieren, mit dem Projekt kooperieren, eben hier in Österreich sind. So, und Sie sehen, ich werfe doch die Frage auf, inwiefern sich in der Pandemie etwas verdichtet hat, was schon vorher da war und möglicherweise auch noch kein Ende gefunden hat, sondern sich weiter intensiviert. Und ich habe es gelb markiert, es ist viel Text, deswegen gucken Sie einfach immer nur auf die gelbe Markierung. Etwas, was ich als nekropolitischer Populismus beschreibe. Also soll heißen, kann es sein, dass wir eine Verdichtung von Krisen erleben, die populistische Reflexe in Politik und Gesellschaft hervorrufen. Jetzt möchte ich auch nochmal zum Thema Zivilgesellschaft und Gesellschaft kommen. Spätestens seit der Pandemie wissen wir auch, nicht jeder Protest ist progressiv, nicht jeder Protest ist solidarisch. Sie alle wissen, es gab die sogenannten Querdenker-Demonstrationen, die sozusagen dann auch von rechten Akteuren auch bewusst instrumentalisiert wurden, beziehungsweise andersrum gesagt, es waren oft auch schon rechte Akteure im Hintergrund, rechtsautomatäre Akteure, die diese Demonstrationen organisiert haben. Nun möchte ich gleich vorweg schieben, es gab natürlich auch Demonstrationen, die solidarisch waren. Aber wenn wir jetzt sozusagen an diese Querdenker-Szene denken, wir alle erinnern uns auch an die Bilder in Wien und wie natürlich auch gerade rechte Parteien, also die FPÖ und die AfD in Deutschland und viele andere dieser rechten Parteien sofort verstanden haben, hier können wir etwas instrumentalisieren, hier können wir eine Stimmung in der Gesellschaft aufgreifen, um möglicherweise den weiteren Abbau der Demokratie voranzutreiben. Ich komme da nachher nochmal drauf zurück. Was ich also sozusagen in dem Projekt erforsche, ist inwiewiefern die Unfähigkeit, mit multiplen Krisen umzugehen, also nachhaltige Lösungen zu finden, auch einen Nährboden für populistische Arbitration bietet. Und wir müssen uns auch immer darüber klar sein, Populismus findet nicht nur in Parteien statt. Genauso wie Demokratie vielmehr ist als Parteien. Also eine Demokratie ist eine offene Gesellschaft, in der eben die Zivilgesellschaft auch eine sehr aktive Rolle einnehmen muss, um auch Demokratie lebendig weiter zu gestalten. Aber nicht jede Form von zivilgesellschaftlicher Skandalisierung oder von Protest ist progressiv ist solidarisch und das ist ein stück weit was sozusagen dieser querdenker szene man eben auch als regressive zivilgesellschaftliche bewegung beschreiben muss denken sie auch beispielsweise während der pandemie auch in den usa haben sich auch diese sogenannten präpa bewegungen nochärkt, also diese sozusagen auch apokalyptische Denkungsart, also irgendwann geht hier alles unter, ich bewaffne mich. Und dennoch möchte ich betonen, das Problem war möglicherweise auch in der Pandemie, dass Leute protestieren wollten, aber dann irgendwann sozusagen nur noch diese eine Demo hatten, zu der sie es hinkriegen konnten. diese eine Demo hatten, zu der sie es hinkriegen konnten. Also ich will jetzt nicht sagen, jeder, der auf dieser Demo war, ist per se sozusagen von einer rechten Ideologie angetan, aber ich würde dennoch fragen, warum ist das sozusagen in einem Diskurs abgeglitten, in dem dann auch von Rechten gesprochen wurde, aber dann waren es immer nur die persönlichen Freiheitsrechte. Und Menschenrechte, so wie ich sie vorhin eingeläutet habe, wäre ja eigentlich zu sagen, Rechte für alle und nicht nur Rechte meiner persönlichen Freiheit. Und da sind wir sozusagen auch bei Immanuel Kant, dem deutschen Philosophen, der als Begründer der modernen Menschenrechte auch herangezogen werden kann und dessen Idee von dem kategorischen Imperativ. Handel nach der Maxime, von der du wollen kannst, dass sie zur allgemeinen Gesetzgebung wird. Übersetzt ins Recht heißt das, nur jede Herrschaft, also Herrschaft und Freiheit kann man nur dann zusammen denken, wenn die Herrschaft sozusagen Ausdruck unserer Freiheit ist. Aber schon der gute Alte Hegel hat gesagt, ja lieber Immanuel Kant, das ist ja schlimm, wenn du hier von der Freiheit sprichst. Aber wenn Freiheit nicht von anderen anerkannt wird, dann ist sie nicht viel wert. Also, was ich hinaus will, Freiheit ist ein sozialer Prozess, weil wir Menschen sind zutiefst auf andere angewiesen. Und wenn unsere Freiheitsrechte nicht anerkannt werden, oder ich sozusagen Freiheit nur für mich sehe, dann ist das sozusagen keine Menschenrechtsperspektive, sondern nur eine egoistische Perspektive. Und das wäre sozusagen das Problem, was man eben mit diesem Pandemie-Protest verbinden kann, wie sie in Deutschland und Österreich stattgefunden haben. Es war sehr viel mein Freiheitsanspruch. Es war aber nicht sozusagen die Frage, was ist eigentlich mit den 400 Millionen Menschen, die weltweit keinen Zugang zur Gesundheitsversorgung haben. Und jetzt denken wir natürlich immer an Afrika. Nein, auch in unseren Ländern gibt es bestimmte strukturelle benachteiligte Menschen, die keinen Zugang zur Gesundheitsversorgung haben. Und das hat sich eben gerade in der Pandemie gezeigt. Also die Pandemie war ein Brennglas für bestehende Probleme, soziale Ungerechtigkeiten, wie gesagt, fehlender Zugang zur Gesundheitsversorgung. Denken Sie nur an die Vereinigten Staaten. Denken Sie aber auch an Großbritannien, die der National Health Service-Pass kollabiert ist. Wir können uns alle an diese gespenstischen Szenen ändern, in denen wir auch noch keinen Impfstoff hatten, nicht wussten, wie gehen wir jetzt damit um. Diese grauenvollen Geschichten, die dann auch passiert sind, also wenn man Angehörige hatte, die dann im Sterben lagen und man durfte nicht ins Krankenhaus. Also alles auch sehr traumatisch für Gesellschaften. Auf der anderen Seite, wie lange diskutieren wir schon, dass wir sozusagen unsere Gesundheitssysteme stärken müssen. Also in diesem Sinne ist die Pandemie ein Beispiel dafür, wie sich recht, wenn man es nicht rechtzeitig angeht. So, und in diesem Sinne möchte ich jetzt erstmal zum Krisenbegriff kommen und zur Idee des Kairos. Weil ich gehe von einer Dialektik aus. Also das Projekt nennen wir auch oft Krisendialektik. Dialektik, auch wieder so ein schönes, altes, philosophisches Konzept, was wieder mit dem Georg Friedrich Hegel, dem anderen großen, dicken, fetten deutschen Philosophen, keiner Angst, nachher kommen auch noch Österreicher, ich bin nämlich auch ein großer Freund von Sigmund Freud. deutschen Philosophen, keiner Ängste, nachher kommen auch noch Österreicher, ich bin nämlich auch ein großer Freund von Sigmund Freud. Also der Hegel hat sozusagen schon uns irgendwie so eine Idee gegeben, dass das eine und das andere bedingt. Und dass es irgendwie auch wichtig ist, dialektisch zu denken. Also, warum Dialektik? Ich möchte jetzt fragen, wie hängt Krise, Kritik und auch utopisches Denken zusammen? Und natürlich würde ich erstmal sagen, naja, kommt drauf an, wie man den Krisenbegriff versteht. Und natürlich kann man den Krisenbegriff im Sinne des Kremls verstehen. Also dann würde man sagen, die Krise ist sozusagen ein Momentum potenzieller Utopie. Das heißt nicht, dass Krisen per se in die, also wir alle kennen diesen Spruch, die Krise ist die Chance, aber wir wissen auch gerade aus der psychologischen Sozialpsychologie und auch aus der individuellen Psychoanalyse, dass Krisen natürlich nicht zwangsläufig dazu führen, dass wir uns weiterentwickeln, dass wir reifen. Krisen können auch in die Regression führen. Und jetzt ist oft das Missverständnis, dass man denkt, Psychoanalyse, das ist doch das, wenn man da auf die Couch steht. Nein, nein, nein, nein. So wie ich Psychoanalyse verstehe, knüpfe ich an eine bestimmte Tradition an, die mit der Frankfurter Schule verbunden ist. Jetzt bin ich zufälligerweise auch gebürtige Frankfurterin, damit hat es aber nichts zu tun, sondern Frankfurter Schule, da nenne ich jetzt ein paar Namen, die werden Ihnen vielleicht noch geläufig sein, da wäre vor allem erst mal Adorno zu erwähnen, da wäre Horkheimer zu erwähnen, noch viele andere, aber das sind die beiden, die nachher auch in dem Vortrag noch zu sprechen haben. Also, Krise zu verstehen als eine Chance, es ist ein Momentum, es heißt aber nicht, dass wir dieses Momentum nutzen. Und so könnte man natürlich auch über die Pandemie nachdenken oder überhaupt über multiple Krisen geschehen. Inwiefern Sie ein Momentum bereitstellen, in dem wir, weil das ist sozusagen auch das Gute an der Krise, solange die Dinge laufen, werden wir nichts ändern. Es läuft ja, flutscht, rennt. Aber in der Krise ist dieses Momentum des Innehaltens. Wie gesagt, das heißt nicht, dass wir Krisen progressiv lösen, weder gesellschaftlich noch individuell. Also es ist keine Garantie, es kann genauso gut nach hinten gehen. Und offensichtlich sind wir auch mit diesem Phänomen der politischen Regression im Moment konfrontiert. Also wenn wir jetzt sehen, weltweit ist die Demokratie in der Krise und das ist sozusagen auch das, was mich ja interessiert. Also es gibt schon seit längerem eine Forschungsdebatte zum Thema die autoritäre oder die rechtsautoritäre Krise der neoliberalen Demokratie. Ich komme da nachher auch nochmal drauf zurück. Halten wir also das mal fest, Krisen sind Momente. Und eine gute Krisentheorie ist möglicherweise auch eine, die nicht nur das Vergangene aufgreift, sondern auch in der Reflexion auf das Vergangene, das Jetzige bestimmt und das Zukünftige denkt. Also sozusagen der Umgang mit Krisen kann dann progressiv werden, wenn wir sie nicht nur im Sinne der Nehmung, nicht nur im Sinne, oh Gott, das ist jetzt alles furchtbar, das ist schrecklich, sondern im Sinne von, wofür steht diese Krise? In der Psychoanalyse sagt man, das Symptom ist die Fragestellung. Also was können wir sozusagen auch lernen oder inwiefern werden wir überhaupt erstmal angeregt, die Dinge neu zu denken? Und das ist sozusagen das, was Krise als Momentum oder als Kairos ausmacht. oder als Kairos ausmacht. Jetzt scheint es aber so, selbst wenn Krisen reflektiert werden, dann muss man ja irgendwie auch anfangen zu hinterfragen im Sinne der Kritik. Also was wollen wir denn kritisieren, was hat denn zur Krise geführt? Und das ist natürlich auch ein Einfallstor. Und jetzt möchte ich schon mal sozusagen andeuten, dass wir natürlich, und wir erleben es gerade jetzt besonders dramatisch in den USA, mit einer Zeitenwende zu tun haben. Und ich würde sagen, nicht die Ukraine, sondern die Pandemie war möglicherweise eine Zeitenwende. Dahingehend, dass auch so etwas wie die Kritik krisenhaft geworden ist. Wir alle erinnern uns, dass es dann auch viel Reflexe in der Gesellschaft gab, nein, ich glaube jetzt nicht, dass die Schiko sagt, nein, ich möchte das jetzt nicht hören. Aber möglicherweise war das auch schon ein Hinweis darauf, einerseits eine gewisse Wissenschaftsfreundlichkeit, auf der anderen Seite aber, und das ist jetzt wieder das Pandemie-Thema, ich habe ja vorhin schon von den sozialen, von den politischen und ökonomischen Determinanten von Gesundheit gesprochen. Was ich sagen will, ist, auch in der Pandemie gab es eine Engführung der Debatte. Also es muss ja noch was geben zwischen einem rein virologischen Diskurs und Verschwörungserzählung. Da muss ja irgendwie dazwischen auch noch was sein. Und jetzt möchte ich sozusagen auch nochmal betonen, auch Wissenschaft ist natürlich nie eindimensional. Es gibt nie nur diese eine Position in der Wissenschaft. Und es gibt auch eine sehr starke sozialmedizinische Tradition. Und die haben beispielsweise sehr früh schon davor gewarnt, was sind auch die psychosozialen Folgen von Lockdowns oder was bedeutet es überhaupt im globalen Süden beispielsweise, wenn es dann heißt, ihr müsst alle drinnen bleiben und viele Menschen noch im informellen Sektor tätig sind. Und dementsprechend gab es da auch Proteste im globalen Süden, beispielsweise in Brasilien. Und da waren die Proteste aber anders. Da war es eher in so einer Kritik des Neoliberalismus, also der Frage, warum überhaupt das Gesundheitswesen so prekär ist und warum die Menschen nicht versorgt werden können. Also es nahm eine andere Wendung. Wir hatten auch in Europa progressive Proteste. Ich erinnere beispielsweise an die Pflege, die dann auch auf die Straße gegangen ist und irgendwann gesagt hat, also eure Tasche Reis ist ja schön und gut, aber bitte fangt mal an die Struktur zu verändern, aufgrund derer solche Krisen entstehen. So, und jetzt ist natürlich immer die Frage, wenn sozusagen Demokratie nicht bedeutet, wie so manche ÖVP-Politikerin uns manchmal glauben machen möchte oder auch cdu-politiker. Leitkultur? Nein, Demokratie ist Streitkultur. Aber die Betonung liegt eben auf Kultur. So, und jetzt ist natürlich die Frage, wie kann es sozialen Bewegungen gelingen, auch auf bestimmte Themen aufmerksam zu machen oder in der Zivilgesellschaft. Zivilgesellschaft. Und jetzt sozusagen Zivilgesellschaft auch wieder verstanden im Sinne von auch kritischen WissenschaftlerInnen. Und es gab sozusagen von den sogenannten Global Health Leuten, also die, die in der sozialmedizinischen Tradition sind, sehr früh eine Kritik an dieser Engführung auf virologische Perspektiven. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich bin heilfroh, dass wir einen Impfstoff haben. Aber auch Impfstoffe, also da gibt es sozusagen auch eine lange Debatte zum Patentrecht. Und es waren gerade die sozialen Bewegungen, die unter anderem auch Regierungen sozusagen unter Druck gesetzt haben. Und es war dann Südafrika, kein Zufall. Und es waren Indien, die in der Welthandelsorganisation gesagt haben, bitte gebt endlich diese Patentrechte, wenigstens für die Pandemie. Lest dieses Patentrecht aus. Weil das Patentrecht ist das Problem, dass dadurch die Medikamente teurer werden. Sie kennen das vielleicht von der HIV-Diskussion und es war gerade Südafrika und Indien, die eben sehr erfolgreich mit der Zivilgesellschaft skandalisiert haben, dass es keine Generik ergeben kann, also sprich kein Zugang zur HIV Medikation. Und es gab eben auch bei der Pandemie der Versuch, sozusagen, also der südafrikanischen Regierung wie auch der indischen, das Patentrecht noch wenigstens für die Entwicklung der Impfstoffe auszusetzen. Da gab es auch verschiedene Initiativen, aber sie alle wissen, wie es geendet ist. Im Impfnationalismus, ja, und oft wurden dann sozusagen die abgelaufenen Impfstoffe, die würden dann nochmal schnell irgendwie nach Afrika oder Teil Amerika oder wie auch immer geschickt. Aber es war nicht wirklich ein solidarisches Handeln. Im Gegenteil, es war sogar so, dass man einerseits diese globale Gesundheitskrise verpennt hat und auf der anderen Seite aber dann in so eine populistische Hyperaktivität gefallen ist. Und ich würde sagen, deswegen war die Pandemie auch ein Wendepunkt. Weil da hat sich etwas verdichtet, mit dem wir jetzt zu tun haben. Also dieses Verschwörungsdenken und auch sozusagen dieses Blamegame. Plötzlich war die Weltgesundheitsorganisation nur daran schuld. Oder es waren irgendwie die, was weiß ich, ich erinnere mich noch sehr gut an Sebastian Kurz. Und sie hatten Wissen, Ischke, man hätte es wissen können. Es wurde aber nicht reagiert. So eine Pandemie breitet sich auch aus, wenn man halt nicht handelt. Und was war dann? Sofort das Blame Game. Und es war in Deutschland ähnlich, also dann wurden sofort bestimmte Bevölkerungsgruppen angeklagt. Ach, das sind die Migrantinnen, die halten sich nicht an die Lockdown-Regeln. Das sind die Jugendlichen. Das sind... Also Sündenbau-Konstruktionen. So, und das ist eben sozusagen, wo es mit der Krise dann auch in die falsche Richtung geht. Wenn es sozusagen nur noch im Sinne des Ressentiments oder der Sündenbau-Konstruktionen darum geht, irgendwelche Leute anzuklagen, um vom eigenen Versagen abzulehnen. Und wir müssen natürlich auch fragen, wenn kritisiert wird, welche Art von Kritik ist das? Ist das eine Kritik, die sozusagen irgendwie dystopisch daherkommt? Sie haben vorhin gesagt, Dystopien sind das Problem. Ich werde nachher sagen, nee, Dystopien sind möglicherweise das, was wir brauchen. Weil die können nämlich als Wachtruf funktionieren. Denken Sie mal an George Orwell 1984. Animal Farm. Ich weiß, da liebst du. Also das sind alles Dystopien, die etwas ausmalen, was uns jetzt auf erschreckende Weise auch irgendwie einholt. Also Big Brother, denken wir an die Digitalisierung, denken wir an dieses Surveillance Capitalism. Und wir müssen natürlich auch überlegen, inwiefern sozusagen so apokalyptische Szenarien politisch auch gerne genutzt werden. Kurz, auch in ihrer Familie werden Menschen sterben. Das sind Anrufungen, also der Art und Weise, wie man Gesellschaften adressiert. Und ich kann die Deutschlandkampagne genauso, da gab es das Blame Game auch. Also unsere alten Taliban-Söhne. Auch sehr schnell waren es dann nur Migranten, nur Migranten waren schuld. Sie können sich vielleicht noch erinnern, es gab damals auch Tönnies, das ist eine ganz furchtbare Fleischindustrie, Fabrik, wo die Arbeitsbedingungen furchtbar sind, wo die Leute ausgebeugt werden. Und da ist dann die Pandemie auch ausgebrochen. Und sofort war dann wieder, naja, die haben sich nicht an die Rede gehalten. Aber die Arbeit und Lebensbedingungen, die wurden nicht hierarchisch. So, also, wir sehen, und jetzt komme ich zu meiner nächsten Folie, und zwar Utopie und Apokalypse, und da sage ich auch gleich noch mehr. Die Paganie war einerseits ein Zündsatz, also das sozusagen bestehende Spannung, oder man könnte auch sagen Ungerechtigkeiten oder Macht und Herrschaftsstrukturen, die sozusagen nicht nachhaltig sozusagen Menschenrechte rücksichtigen. Da ist eben etwas explodiert, was schon vorher gebrodelt hat, könnte man sagen. So, und jetzt komme ich gleich zur nächsten Folie. Jetzt müssen wir vor allem das 2.1. berücksichtigen, nämlich, dass Krisen nicht vom Himmel fallen, sie aber nicht einfach definiert werden können. Selbst wir in der Wissenschaft, wenn wir diskutieren, wir sind nicht eine Meinung. Auch in der Wissenschaft, wir leben nicht von der Landkultur, wir leben von der Streitkultur. Aber es ist eine Kultur, ja, also sich streiten zu können, ist auch eine Kunst und eine Gabe. Und dementsprechend, und dafür steht eben diese Pandemie auch symptomatisch, und man könnte natürlich jetzt auch noch andere sogenannte Krisen, was wird als Krise wahrgenommen? Derzeit Migration, Migration, Migration, Migration. Ich bin ja nicht nur politische Philosophin, ich bin auch Politikwissenschaftlerin, ich kann Ihnen sagen, nee, Migration ist jetzt nicht gerade das große Thema. Ja, es gibt diese furchtbaren Anschläge, das ist auch ständig. Wir müssen auch darüber nachdenken, warum irgendwie Menschen sich radikalisieren. Gar keine Frage. Aber auch da kann man sagen, hat sich etwas fortgesetzt bei der jetzigen Debatte, was in der Pandemie schon begonnen hat. Nämlich die strukturellen Nachteiligen dieser Welt, die standen nicht im Fokus des Pandemie-Managements. Deswegen spreche ich auch von Nekropolitik. Also sozusagen nicht nur die Frage ist, welches Leben wird gerettet, sondern welches Sterben nimmt man auch zynisch hin. Und jetzt denken wir mal auch bezogen auf die Migration, an das Sterben in diesem Meer. Also es gibt offensichtlich auch in Demokratien oder in populistischen Zeiten eine gewisse Bereitschaft, zumindest von bestimmten PolitikerInnen, bestimmte Menschengruppen als nicht mehr relevant zu erachten. Und das ist das, was auch in der Pandemie passiert ist. Bolsonaro, Kurz, Laschet in Deutschland, ich könnte noch viele weiter nennen, die Macron in Frankreich einerseits dann sozusagen die Krise mit so einer Krisenrhetorik, der Kriegsrhetorik verbunden haben, ja, mit Drohungsszenarien, letztendlich der apokalyptischen Szenarien heraufgesporen haben. Und ich kann Ihnen gleich sagen, apokalyptisches Denken ist immer problematisch, weil apokalyptisch heißt, es wird so kommen, es lässt sich nicht ändern. Und deswegen würde ich auch immer viel mehr für die Dystopie argumentieren wollen. Denn Dystopie ist eine Warnung, aber zugleich auch eine Inspiration, es anders zu tun. Und deswegen sage ich auch in meinem Forschungsprojekt, Sie haben es vorhin vielleicht schon auf der Folie gesehen, die Dystopie ist die latente Utopie. Während das apokalyptische Setting sozusagen immer strategisch, oder zumindest immer in der Gefahr ist, weil, das wissen wir, machen wir den Leuten Angst, kann ich so einiges durchsetzen. Und es gehört natürlich zum Krisen-Threading auch dazu, was? Dass ich erstmal einen Ausnahmezustand herbeirede. Das ist Karl Schmitt, der Star der Neuen Rechten. Karl Schmitt war der Grundminister der Nationalsozialisten, ein Verf den Ausnahmezustand verfügt, nicht das Volk. So, jetzt denken wir an KGB-Friends. Es wird immer der Ausnahmezustand hereingelegt. Das war schon 2015 so bei der sogenannten Flüchtlingskrise. Unsere Grenzen halten nicht. Wir werden überrannt. Also ich kann mich nicht erinnern, dass ich von einem Flüchtling überrannt wurde. Ich weiß nicht, ob ich Ihnen so gucke. Und wenn, kann man natürlich sagen, auch jetzt, wenn wir sozusagen die sogenannte Flüchtlingskrise oder Migrationskrise diskutieren, ja, bestimmt, die Behörden sind überfordert, aber nicht wegen dem Flüchtling, sondern wegen 30 Jahren nebenüber einer Sparpolitik, also gerade in Deutschland. Also wenn Berlin kollabiert, ja, kaputtgespart. Hätte man wissen können. Also was ich dann sagen würde, ist, wie werden Krisen überhaupt gerahmt? Wer ist überhaupt am Krisendiskurs beteiligt, mit welchen Motiven? Und deswegen kann natürlich das Krisenverahmung auch dazu genutzt werden, zu mythologisieren. Also die Ursache, die strukturelle Ursache von Krisen zu verschweigen, zu vernebeln. Und das ist meines Erachtens ein Stück weit in der Pandemie passiert. Und das müssen wir auch noch aufarbeiten. Ich glaube, auch sozusagen dieses Sterben, mit dem Sterben konfrontiert gewesen zu sein als Gesellschaft, das ist etwas, das müssen wir auch psychosozial erst mal verarbeiten. Und jetzt ist aber das Problem der Motiv in der Krise, eine Krise folgt danach folgt der andere. Und irgendwie hängen die auch alle miteinander zusammen. Wir wissen zum Beispiel, in der Pandemie ist die Schere zwischen Arm und Recht noch weiter auseinander gegangen. Wir wissen, aus der Pandemie wurde eben nicht gelernt, dass nachhaltig weltweit in Gesundheitssysteme investiert wird. So, also man kann sagen, Krisen werden? Naja. Und dennoch möchte ich ja nachher mit Ihnen noch bei der Utopie enden. Und keine Sorge, sie wird auch kommen. Wichtig ist auf jeden Fall, dass wir erstmal festhalten, dass es eben auch gerade das Spiel der Populisten, Populistinnen ist, Krisen zu instrumentalisieren, zu mykologisieren. Ja? Also Zündungskonstruktionen beispielsweise. Naja, es waren halt die Chinesen. Und der Witz ist, und das komme ich wieder zu meinem Ebola-Beispiel, 2015 war das dann auch, ach naja, so ein Ebola nur in Afrika ist. Ist doch egal. Und dann ist der erste Amerikaner erkrankt, oh, dann waren sie aber plötzlich ganz hektisch. So, also, und das kann man eben auch als Mikropathik bezeichnen. Welches Sterben sorgt uns? Und man könnte auch sagen, welches Sterben wird denn überhaupt betraut? Und wir könnten sagen, möglicherweise, wenn wir sozusagen von Krisen reden, dann müssen wir auch darüber nachdenken, was heißt es, Krisen aufzuarbeiten und warum gerade das Betrauen auch Teil einer Krisenaufarbeitung sein kann. Wer nicht trauert, verdrängt, muss damit rechnen, dass das irgendwie wieder zurückkommt. Das kennen wir irgendwie so aus den persönlichen Themen, das gilt aber auch für Gesellschaften. Halten wir als erstes fest, Krisen werden interpretiert und es ist immer die Frage, wessen Interpretation wer findet Gehör. Und da sind wir natürlich auch bei dem grundlegenden Problem der Expertokratie, wo wir Demokratie theoretisch auch immer nervös sind. Es gibt von Plato diese Vorstellung des Philosophenkönigs. Plato, das ist schon ein alter Grieche. die Vorstellung des Philosophenkönigs. Nachher, das ist schon alter Grieche. Und naja, Plato musste erleben, wie sein Lehrer Sokrates vom Mob gewünscht wurde. Und deswegen schlägt er irgendwann vor, oh Gott, der Pöbel. Nee, nee, geht besser nicht, Demokratie ist echt prekär. Nehmen wir doch lieber den Philosophen, den Weisen. Der wird, also entweder sollen alle Politiker Philosophen werden, oder alle Philosophen Politiker. Das könnte man sagen, ist doch super, klingt doch nett. Aber da würde ich eher mit Beuys sagen, das ist so wie Beuys sagt, in jedem Mensch steckt ein Künstler, da sollten wir doch eher darüber nachdenken, ob in uns alle ein Philosoph steckt. Was will ich da denn sagen? Experten. Die Expertokratie kann auch eine Gefahr für die Demokratie sein. Vor allem dann, wenn nur bestimmte Experten zu sparen kommen. Und jetzt rede ich eben wieder von dem, was ich vorhin schon meinte. Wo waren die SozialmedizinerInnen? Die Global Health Leute, also die sich gerade mit globalen Gesundheitsfragen jenseits nur von der Frage von biomedizinischen Perspektiven beschäftigen. Nochmal, biomedizinische Perspektiven brauchen wir auch, aber eben nicht nur. Natürlich brauchen wir Virologinnen und Virologen, gar keine Frage. Aber eben nicht nur. Also gerade wenn wir die Gesundheitskrise nicht verstehen wollen, dann müssen wir wieder über Lebensbedingungen nachdenken. Und dann sind wir schon bei einer ganz anderen Analyse als nur Bakterien oder Viren. So, und man könnte sagen, Populisten, Populistinnen sind immer da, nur Krisen zu instrumentalisieren, aber nicht sie zu lösen. Und ich möchte auch betonen, dass sozusagen der Populismus auch jetzt nicht das Problem nur einer Partei ist, sondern es hat natürlich auch was mit den strukturellen Voraussetzungen zu tun, wie beispielsweise heutzutage auch Öffentlichkeiten organisiert sind. Wir müssen auch über so etwas reden wie Medienfinanzierung, also wo finden überhaupt öffentliche demokratische Gefahren statt, im Sinne der offenen Gesellschaft, wo sozusagen auch das Argumentieren, das Reflektieren der rationalen Diskurs, wo es schon angeklungen ist, stattfinden kann. Aber möglicherweise ist es auch nicht nur der rationale, sondern auch der inklusive Diskurs. Also sind wir die Frage, welche Stimmen werden gehört? Und warum haben wir viel zu wenig gehört von dem, was Menschen beispielsweise in den Lagern erlebt haben während der Pandemie? Da wurde nämlich die Pandemie genutzt, um die Leute wirklich einzuschließen. Die Gesundheitsversorgung war fast nicht vorhanden. Moria ist da ein Beispiel, wo auch wirklich die Suizidrate massiv angeschrieben ist. Also warum machen wir uns keine Sorgen um dieses Leben? Oder warum wird dieses Sterben nicht betraut? Und möglicherweise ist eine offene, eine reife, eine demokratische Gesellschaft gerade eine, die sozusagen nicht unterteilt zwischen denen, die wir als lebenswert erachten und die, die es nicht sind. Und natürlich ist es auch Teil des Populismus, ich habe es vorhin schon angedeutet, von dem eigenen strukturellen Versagen abzulenken, nachhaltige Lösungen zu finden, indem man dann in so eine Hyperaktivität verfällt. Und jetzt muss man natürlich auf der anderen Seite auch sagen, klar, für Politiker, Politikerinnen in der Zeit am Anfang, es ist natürlich auch ein enormer Druck. Und dann muss man schnell reagieren und dann ist ja auch in der Öffentlichkeit eine Erwartung und so. Klar, und dann lehnt man natürlich auch die Experten ein. Also man muss auch fair bleiben. Krisen sind natürlich auch wirklich Herausforderungen, das dann auch anzugehen, aber mein Grund ist halt, diese Krise ist nicht vom Himmel gefallen. Also nur die viele andere Klimakrise und so weiter, auch Krisen, man hätte es wissen können. Also wissenschaftlich ist das schon alles lange klar, auch was zu einer Pandemie entstehen kann und auch wiederkommen kann. Und ich meine, wenn wir jetzt darüber nachdenken, was gerade passiert, dass Trump, ja, also sowieso schon in der ersten Regierungszeit die Weltgesundheitsorganisation desabonniert hat und jetzt quasi immer mehr Staaten austreten werden. Also man darf nicht vergessen, bei aller Kritik an der Weltgesundheitsorganisation, nichtsdestotrotz Polio zum Beispiel wurde ausgerottet dank der Gesundheitsorganisationsprogramme. Gut, okay, wie viel Zeit habe ich? Ich glaube, wie lange bin ich nicht drin? 25,5 Stunden? Ich habe noch ein bisschen, ne? Genau. Sonst rede ich einfach noch schwer. Ja, ich weiß auch mehr. Deswegen habe ich auch immer die gelbe Markierung. So, jetzt wird es noch ein bisschen philosophisch und psychoanalytisch. Meine These, oder nicht nur meine These, ist, dass es sozusagen auch einen Zusammenhang gibt zwischen Neoliberalismus und Autoritarismus. Sie erinnern sich, ich hatte vorhin schon davon gesprochen, dass ich zur, nicht nur ich, andere auch, neoliberalen, oder zur rechtsautoritären Krise der neoliberalen Demokratie forschen. So, da stecken schon ganz viele Wörter drin. Und jetzt wirklich erstmal zu der sogenannten Fukuyama-These kommen. Sie haben die sicherlich auch schon gehört oder vielleicht auch schon diskutiert. Die These war ja am Ende des Ost-West-Konflikts war man ganz euphorisch, jetzt sozusagen gibt es eine neue Weltordnung und die großen Ideologie-Debatten sind vorbei, jetzt kann man sozusagen ganz pragmatisch im Sinne des Sachzwangs sich auf die konkreten Probleme konzentrieren. Nebuballismus ist natürlich auch mit Merkenschein verbunden, ich bin mir sicher, ich kenne diesen Spruch, den sie damals rausgehauen hat. There is no such thing as society. Das war der eine Spruch. Und der andere Spruch war, there is no alternative. Und der Liberalismus arbeitet mit zwei Tricks. Einer deklariert er sich als postideologisch. Ideologisch sind immer nur die anderen. Das ist wie mein Mundgeruch. Mundgeruch haben immer nur die anderen, wie man selbst. Oder der andere fachlich betrittes Neoliberalismus ist eben sozusagen dieses Hervorheben individueller Verantwortung. Jetzt kann man sagen, ja natürlich ist es wichtig, dass Menschen Verantwortung übernehmen, auch individuelle Verantwortung übernehmen, das ist nicht der Punkt. Sondern der Punkt ist, dass sozusagen diese Fukuyama-These Gesellschaften verleitet hat zu glauben, man müsste die großen Debatten über Grundfragen nicht mehr führen. Dadurch ist aber ein Vakuum entstanden. Und man kann sagen, einerseits ist der Ideologismus eine sehr asoziale Ideologie, optimiere dich selbst, du bist als Glückes schnitts, wenn du es nicht hinkriegst, dann hast du es halt persönlich verkackt. Und das ist natürlich für Machthabende wunderbar. Wenn man sozusagen immer sagen würde, du hast es halt persönlich verkackt. Nicht die Politik, der Staat. Nein, nein, du persönlich. Insofern ist natürlich der Mediaballismus auch sehr ähnlich zu legalisieren. Und man kann sagen, der Mediaballismusismus auch sehr eng zu legalisieren. Und man kann sagen, der Neoliberalismus hat auch was mit unseren Gesellschaften gemacht. Und möglicherweise die Querdenker-Proteste oder Pandemie-Proteste, die ich vorhin erwähnte, ist das vielleicht auch Ausdruck einer schon so neoliberalen Vergesellschaftung. Alle schreien nur noch ich, ich, ich, aber nicht mehr solidarisch im Sinne von lass uns mal an diese Menschen denken, die keinen Zugang zur Gesundheitsversorgung haben. Und zugleich ist natürlich auch der Sound des Sachzwangs, man ist ja jetzt ganz pragmatisch aufgeklärt, und das bringt mich jetzt sozusagen auch schon zu Autoren, die ich vorhin schon erwähnt habe, nämlich einmal Max Horkheimer und Theodor B. Adorno und die sogenannte Dialektik der Aufklärung. In der Dialektik der Aufklärung ist ein Buch, das haben Adorno und Horkheimer von den ganzen Nahsozialisten geschrieben, das haben sie in Exil geschrieben und sie stellen sich die Frage, wie war es möglich, das Land der Dichter und Denker, Wie war es möglich, das Land der Dichter und Denker, dass die in so eine Barbarei verfallen? Und was hat das möglicherweise mit der Dialektik der Aufklärung zu tun? Ist wieder dieses Wort Dialektik. Also jetzt könnte man doch sagen, na nein, wir werden doch immer aufgeklärter, das ist doch sozusagen ein Fortschrittsprozess. Nein, es kann auch immer wieder Rückfälle geben. Und das knüpft natürlich auch an das an, was ich vorhin schon sagte mit der Krise. Also es ist nicht nur alles progressiv, es kann auch immer wieder Rückfälle geben. Und das knüpft natürlich auch an das an, was ich vorhin schon sagte mit der Krise. Also es ist nicht nur alles progressiv, es kann auch immer wieder regressiv, sowohl individuell wie auch gesellschaftlich Dynamiken geben. So und offensichtlich ist der Neoliberalismus in seiner Pseudo aufgeklärt werden. Ach ja, wir sind ja nicht ideologisch, Mundgeruch haben ja nur die anderen. Irgendwie hat er sozusagen auch eine Folge, nämlich alternatives Denken mit Tabus zu versehen. Und gerade in Zeiten von multiplen Krisen und großen Transformationsfragen und Herausforderungen müssen wir vielleicht auch radikal anders denken. Und jetzt kommt natürlich auch der Populismus wieder ins Spiel mit seinen Verdrängungsangeboten. auch der Populismus wieder entspielt mit seinen Verdrängungsangeboten. Also wenn uns zum Beispiel, also nochmal auch Politikerinnen und Politiker in bestimmten Parteien erzählen, dass mit dem Klimawandel sei ja gar nicht so tragisch, dann ist das ein Verdrängungsangebot. Und man kann auch sagen, auch in der neoliberalen Ideologie, also wir wissen, die Schere zwischen Arm und Reich ist auseinander gegangen, gibt es auch dieses diffuse Unbehagen in der Gesellschaft. Die Leute spüren irgendwie, es geht ungerecht zu, haben sich aber 30 Jahre lang eingeredet lassen, nee, Ideen und Ideologien, das ist old school, das brauchen wir nicht mehr, jetzt ist es sozusagen Sachzwang und Problemlösung und Experten und so weiter. So, aber irgendwie es arbeitet. Und jetzt kommt das alte Freud'sche Diktum, und Freud, ich habe Ihnen versprochen, Freud kommt auch noch, das verdrängte Kehr zurück. Und jemand, der das schon auch sehr früh kritisiert hat, diese sogenannte Fukuyama-These, dass jetzt sozusagen das Ende der Ethologie sei, dass es jetzt sozusagen nur noch um den Sachzwang geht, das war Slavoj Zizek, den sehen Sie hier auf der Rechten, der eben verdeutlicht hat, dass sozusagen dadurch auch gesellschaftliche Alternativen mit einem Tabu versehen werden. Und jetzt könnte man auch mit Tick und Freud sagen, naja, einerseits Enttabuisierung ist gut, aber bestimmte Tabus machen auch vielleicht Sinn. Wie meine ich das jetzt wieder? Wir haben auf der einen Seite diese Tabuisierung des Leidens im Neoliberalismus, also dieses sozusagen der Zwang der Selbstoptimierung, der was mit Menschen macht. Heute nennen wir das auch schick Burnout. Früher hat man gesagt Erschöpfungsdepression, heute sagt man Burnout. Also wir wissen, irgendwie passiert ja auch gerade was in unserer Gesellschaft. Wie kann das sein, dass Kinder schon irgendwie mit Erschöpfung zu tun haben? dass Kinder schon irgendwie mit Erschöpfung zu tun haben. Also was dieser Selbstoptimierungszwang, also eigentlich als Freiheitsversprechen, hey, arbeite an dir und du kannst alles erreichen, schlägt zurück als Zwang. Und er macht das mit den Menschen. Da sind wir also auch beim Thema Ideologie, Psyche und Macht. Also wie sich auch Ideologie in unser Bewusstsein einschreibt und uns auch unter Druck setzt. Dieses höher, schneller, weiter. Auf der anderen Seite hat man aber auch populistisch sehr gut verstanden, mit diesem unbehagenen Idealparismus zu arbeiten. Also nicht ohne Grund nennt sich die Alternative für Deutschland. Es ist aber eine Pseudo-Alternative, die vor dem Hintergrund apokalyptischer Szenarien oder Verschwörungsdenken oder von Blamegames und Sündenbaukonstruktionen natürlich nicht wirklich daran interessiert ist, eine Alternative in so einer progressiven Alternative zu entwickeln, sondern man möchte sozusagen mit den engsten, aber auch mit dem Ressentiment arbeiten. Und auch sozusagen, Stichwort Populismus als Verdrängungsangebot, man möchte auch ein Stück weit die Leute entlauben lassen, dass das alles so sein bleiben kann. Und das ist ja sozusagen auch die Retropie, die wir gerade erleben, dass Parteien, und das ist natürlich auch das strukturelle Dilemma der Demokratie, Und das ist natürlich auch das strukturelle Dilemma der Demokratie, zum Beispiel wiedergelegt werden, dass Parteien natürlich auf diese vier oder fünf Jahre schauen und deswegen natürlich auch manchmal davor weg, also nicht sich trauen, es auszusprechen. Und wenn sie es aussprechen, dann werden sie leider auch bei Wahlen bestraft. Und da müssen wir natürlich auch wieder über demokratische Debattenkultur nachdenken, also wie auch sozusagen Krisen auch in der Öffentlichkeit vermittelt werden und letztendlich inwiefern auch Medien oder Öffentlichkeit zur gesellschaftlichen Selbstaufklärung beitragen. Und unter Voraussetzung von kommerzialisierten, privatisierten, insbesondere digitalisierten Medien sind wir natürlich zunehmend auch noch mit dem Problem konfrontiert, dass wir auf der einen Seite einen Zerfall demokratischer Öffentlichkeiten haben und auf der anderen Seite eine massive Polarisierung von Kommunikation. Musk, wem gehören denn die Social Media? Zuckerberg und so weiter. Und insofern ist natürlich auch immer die Frage, naja, also wo finden denn überhaupt diese, wo sind Diskursräume, wo das andere auch erprobt werden kann, wo das andere ausgemalt werden kann, aber auch zugleich eine gute Krisenanalyse stattfindet, die eben nicht sozusagen machtstrategisch, populistisch verzerrt ist. verzerrt ist. Und man könnte vielleicht sagen, gerade die AfD, also jetzt wieder als Alternative für Deutschland, Beispiel, ist natürlich da auch in den Vakuum reingesprungen. Die Leute merken irgendwie, es geht nicht gerecht zu. Und man könnte sagen, vielleicht ist es auch oft der regressive, Bogenberg, der regressive Schrei nach sozialer Gerechtigkeit. Einerseits, es gibt die sogenannten Halbmayr-Studien in Deutschland, Bielefelder Studien auch genannt, die inzwischen auch von einer Verrohung in der Gesellschaft sprechen, von einer Verrohung der gesellschaftlichen Mitte. Natascha Strobl spricht in ihrem Zusammenhang auch von radikalisierten Konservativen. Und wenn wir jetzt beispielsweise mal an Mast denken, dann können wir vielleicht inzwischen auch schon von Mast reden, nämlich von libertären Faschisten. Also wir sehen, Neoliberalismus und Autoritarismus, irgendwie geht es zusammen. Irgendwas ist da. Und was ich auch noch betonen möchte, ist, dass auch schon im Neoliberalismus eigentlich eine Verachtung gegenüber strukturell Benachteiligten vorhanden ist. Weil nämlich die andere Seite des jeder ist seines Glückes Schmieds ist ja, du hast Zeit verkackt. Dann hast du dich halt nicht genug angestrengt. Und das ist natürlich auch eine sozial- darinistische, man könnte auch sagen, eine Überhörungsfantasie. Also der Klassiker ist ja auch beispielsweise, wir wissen nicht, jede Frau ist eine Feministin, dass dann bestimmte Frauen sagen, also ich habe diesen ganzen Feminismus-Quatsch nicht gebraucht. Quote und so ein Blödsinn. Ach, das war so gut, ich habe das selbst geschafft. Und dann erfährt man irgendwie dann doch, ach naja, du wurdest hier gefördert und da hast du dann doch mal ein Stipendium bekommen oder irgendwie so. Also es soll heißen, es ist natürlich auch eine schöne Fantasie zu glauben, ich stehe über dem allen drüber, ich kann mich optimieren. Aber auf der anderen Seite, was ist, wenn ich es nicht schaffe? Dann kommt die große Depression und die Frustration. Und auch die Wut auf die anderen. Und das ist jetzt mein nächster Punkt. Wenn sozusagen das Unbehagen nicht artikuliert werden kann und man sozusagen auch eine Debakkenkultur hat, in der es eben auch zu Methodisierung kommt, zur Verschleierung, also was dann... Sie möchte jetzt auch gerne was sagen. Dann, also wenn man nicht eine entsprechende Debattenkultur hat, dann fördert man natürlich auch die gesellschaftliche Regression. Und das ist halt das, mit dem wir leider jetzt in diesem multiple Kontext so konfrontiert sind und das weshalb man eben auch in diesen Bielefelder Studien von der Verrohung der gesellschaftlichen Mitte spricht. Nicht die Ränder, nicht Mufeisentheorie. Also jetzt in Deutschland haben Sie mitbekommen, waren gerade die Wahlen und sofort war die Rede, ja, die radikalen Ränder wurden gestärkt. Also zwischen der AfD und der linken Partei ist ein großer Unterschied. Eine Linke bekennt sich zur Menschenrechtskonvention, eine Linke bekennt sich zum Grundgesetz, bei der AfD mit einer Weißbürgerszene, mit Bernd Höcke, die die, wie heißt der, Tagesschau normalen Demokraten, das sind Faschisten. Er darf auch so genannt werden. Und ich meine, wenn wir auch daran denken, wie zum Beispiel, also deswegen sage ich auch, echte Ideologie als schlechter Utopieersatz. Kickel, plakatiert, fünf gute Jahre werden kommen, euer Wille geschehe. Was sind denn das für Anrufungen? ja wille geschehe. Was sind denn das für Anrufungen? Die Frage ist aber, wir alle finden den Brand wahrscheinlich furchtbar, aber die viel spannende Frage ist ja, warum lassen die Leute sich anfixen von solchen Demagogen? Und warum funktioniert die Agitation? Und was hat das auch mit der unbewussten Seite der Vergesellschaftung zu tun? Jetzt kommt noch mal ein bisschen Theorie und dann irgendwann wird es auch wieder ein bisschen bunter. So, ich habe ja schon gesagt, es gibt also mehrere Herren, wo ich sozusagen in Love bin mit, also ich muss jetzt hier auch ganz viel Feministin, aber jetzt für den heutigen Vortrag beziehe ich mich vor allem auf Sie. Also wir sind hier auf der rechten, also mit einem strengen Blick, das Piefke, das ist natürlich der alte Hegel. Daneben sehen Sie den Sigmund Freud, den muss ich Ihnen nicht vorstellen. Unten sehen Sie Louis Alcissère, ein französischer Theoretiker, der so in den 70er Jahren sehr prominent war, der ähnlich wie Jacques Lacan, das ist der daneben dran, also einerseits für so eine bestimmte Zeitepoche stehen, aber auch vor allem für den Versuch, Psychoanalyse und Ideologiekritik zusammenzubringen. Etwas, was diese Frankfurter Schule, also diese Adorno und Horkheimer, die wir vorher gesehen haben, mit der Dialektik der Aufklärung auch schon versucht haben. Zu sagen, wir brauchen alles. Wir brauchen Philosophie, wir brauchen Politikwissenschaft, wir brauchen Psychoanalyse, nicht Psychologie, betone ich sehr. Psychoanalyse ist was anderes. Psychoanalyse steht in der geisteswissenschaftlichen Tradition, die Psychologie ist eher eine naturwissenschaftliche Tradition und damit zu unterscheiden. Also letztendlich, wenn wir wirklich verstehen wollen, wieder diese Frage nach Auschwitz, wie kann es sein, das Land der Dichter und Denker verfällt in die Barbarei, dann müssen wir umfassender darüber nachdenken, warum Gesellschaften wird sich kippen in so eine Regression. So, und die machen das eben, indem sie sich alle in irgendeiner Form auf Freud beziehen und hier vor allem eben auf die Texte das Unbehagen in der Kultur. Sie haben es vielleicht schon gemerkt, ich spreche vom Unbehagen im Nebel bereits. Es ist natürlich vom Freud geschlaut. So, und jetzt wird es nochmal schwierig. Symbolisch kastriert sehen Sie hier schon. Da denken Sie jetzt, oh Gott, jetzt kommt sie hier mit der Psychoanalyse und mit dem irgendwie kastrieren. Das ist doch alles irgendwie ganz furchtbar und gruselig. Symbolische Kastration. Die Idee ist, Psyche und Macht hängen zusammen. Und es gibt sozusagen auch etwas wie eine unbewusste Dimension der Vergesellschaftung und Subjektivierung. Subjektivierung ist jetzt wieder so ein schickes Wort, früher hätte man einfach gesagt Sozialisation. Also es soll heißen, mit Jacques Lacan, dem Herr mit der Fliege, er hat diese Idee, wir als Menschen sind immer schon in die Welt geworfen. Er hat vom Hegel übernommen, wir Menschen sind soziale Wesen, wir sind zutiefst auf andere angewiesen. Wir sind vulnerabel. Und Ideologien fangen immer damit an, Sozialdarwinismus und so weiter, diese Vulnerabilität, die Verletzlichkeit, die wir alle als Menschen haben und die uns auch verbindet, zu negieren, also zu verneinen. So funktionieren ja auch Überholungsfantasien oder auch, ich sag mal so, politischer Sadismus. Also wenn zum Beispiel ein Herr Musk jetzt bei UN-Aid alle Mitarbeiter rausschmeißt, na warum macht er das wohl? Weil er ein Rassist ist. Warum hat er 14 Kinder mit weißen Frauen? Weil er auch so einer komischen Ideologie anhängt, dass man möglichst viele weiße Kinder gebären muss. Weil wir sind ja ein Beton von der, wir werden ja, wie ist das schöne Wort, wir werden ja überfolgert oder genau, was auch hier, kennen wir ja von Selma und Friends, also diese ganze Fantasie von wir werden überrannt und der 27 Generation durchgezüchtete Bio-Deutsche spielt aus. Manche sagen, auch jetzt nicht so eine schlechte Perspektive. Die Idee ist einfach zu sagen, wir werden immer schnell in eine Welt geboren, in der es Ideologien und Weltbilder gibt. Und wir verinnerlichen die auch, auch oft unbewusst. Also diese ganzen Regeln und Normen, die bestehen, mit denen wir uns identifizieren, ohne es zu merken. Und jetzt kommt sozusagen auch die Verbindung zum Populismus. Also natürlich, der Populismus arbeitet einerseits auch mit der unbewussten Seite, mit unseren unbewussten Ängsten, mit unseren Rassentiments. Wenn Sie auf die Straße gehen und jemanden fragen, sind Sie Rassist, werden die meisten sagen, nein, ich nicht. Mein guter Sender wird sagen, ich bin einer und ich bin stolz drauf. Aber die meisten werden sagen, ich doch nicht. Ähnlich wenn Sie auf die Straße gehen und jemanden fragen, hey, sind Sie Sexist? Nein, ich doch nicht. Aber dann ist man plötzlich in einer anderen Situation, dann, was weiß ich, jetzt bezogen auf Sinti-Rassist, dann hat man vielleicht das Mehrfamilienhaus und die türkische Familie zieht ein. Und dann sieht man, okay, wie reagieren die Leute darauf? Gibt es da vielleicht noch bestimmte Stereotypen oder Vorurteile? Und das soll jetzt nicht heißen, also jetzt irgendwie Menschen zu romantisieren. Also natürlich alle Menschen haben Ecken und Kanten und überall gibt es nette Menschen und auch Arschlöcher, keine Frage. Aber was ich damit sagen will ist, Populismus ist sozusagen das Spiel mit dem Vorurteil. Aber auch mit der Angst, die einem oft nicht bewusst ist. Oder auch mit dem Ressentiment. Also diese Bielefelder Studie, von der ich vorhin gesprochen habe, die von der Verrohung der gesellschaftlichen Mitte spricht. Da ist es ganz klar, dass es eben nicht nur sozusagen die Armen sind. Also wir wissen, Arbeiter wählen AfD und FPÖ zunehmend, aber nicht nur. Wir wissen gerade bei der AfD, also ursprünglich war als Professorin Partei, wurde merkt, nicht als Professorinnen, als Professorin Partei gestartet. Also dass es da natürlich auch Entwicklungen gibt, die man als sehr bedenklich einschätzen kann. Und das auch sozusagen Ruth Wodak, eine österreichische Kommunikationswissenschaftlerin, auch schon früh davor gewarnt hat, dass sozusagen der rechte Duktus normalisiert wird. Und da müssen wir natürlich auch wieder fragen, welche Rollen spielen da die Medien, also gerade kommerzielle Medien. So, also, um es auf den Punkt zu bringen, wir haben offensichtlich jetzt schon mit einer bestimmten Verwohnung zu tun. Und Lacan würde sagen, das hat was damit zu tun, dass wir diese botische Kastration uns nicht eingestehen. Ui, was meint er denn jetzt damit? Er meint damit, wir werden immer schon sozusagen in bestimmte Weltbilder, Ideen, Ideologien hineingeworfen. Wir leben da. Das ist auch eine Idee, die finden wir bei Heidegger auch. Die Welt ist immer schon vor uns da. Wir werden über diese Welt auch ein Stück weit hervorgebracht. Wir sind soziale Wesen, haben auf dem Hegel gelernt, wir brauchen Anerkennung. Und das ist sozusagen nicht nur die Familie, es ist die Schule, es ist unser gesamter gesellschaftlicher Kontext, in dem wir uns bewegen. Und das ist das, was sich hinter diesem Wort Subjektivierung verbindet. Also in der Art und Weise, wie wir sozusagen im Dialog mit anderen, in der Begegnung mit anderen eigentlich zu dem werden, was wir sind. Und das ist, was Lacan als symbolische Kastration bezeichnet. Das heißt, wir verinnerlichen auch ganz viele Ideen und Ideologien, ohne es zu merken. Und jetzt vielleicht noch ein Punkt, das ist dann jetzt mein letzter Punkt, zu dem ich dann auch bald komme. Wichtig, was ist überhaupt der Unterschied zwischen einer Idee und einer Ideologie? Was ist der Unterschied zwischen Utopie und ideologischem Denken? Grundsätzlich kann die Utopie auch in etwas Totalitäres kippen. kann die Utopie auch in etwas Totalitäres kippen. Also ist die Frage natürlich auch, wie können wir verhindern, dass eine Idee zur Ideologie wird, zum Dogma. Und man kann sagen, das ist dann wieder Adorno und Horkheimer, eine Idee wird immer dann zur Ideologie, wenn sie geschlossen ist, wenn sie sich abriegelt gegenüber der Kritik, wenn sie zum Dogma wird. Dann wird eine Idee zur Ideologie. Und wir alle leben in dieser sozialen Welt mit Ideen und Weltbildern und Ideologien und wir verinnerlichen die und das ist auch völlig normal, das ist auch okay, das ist das, was Lacan meint, symbolische Kastration. Oft unbewusst verinnerlichen wir bestimmte Erwartungen an uns selbst, an uns andere, an andere und an die Welt. Und der Neoliberalismus hat uns aber immer erzählt, nee, das ist ja gar nicht so. Wir haben ja gar kein Problem mehr mit Ideologie. Aber irgendwie ist Arbeit genutzt. Und das ist das, was ich meine mit Psyche und Macht. Und irgendwann bricht das auf. Also das verdrängt die Erzwelt. Irgendwie merken die Leute, es geht nicht gut zu. Oder wie beispielsweise jetzt diese Bielefelder-Studie auch verdeutlicht, wenn immer diese Rede von dem weißen alten Mann ist, was ist damit gemeint, dass bestimmte Leute, die privilegiert sind, was nicht wollen? Privilegien abgeben. Zick und Baumann hat das mal so schön beschrieben. Macht haben heißt, dass ich nicht lernen muss. Ja, weil ich bin ja in der privilegierten Position. heißt, dass ich nicht lernen muss. Ja, weil ich bin ja in der privilegierten Position. So, und jetzt werden Sie mich fragen, wann kommt die denn endlich mal zur Utopie? Auch mal im Sinne von nur nicht zu sagen, was keine Utopie ist. So, und jetzt komme ich auch zu meinem letzten Punkt. Und ich fange an mit dem Manifest der Surrealisten. Die Surrealisten kennen sie alle, Kunstrichtung, sie waren aber auch eine politische Bewegung in einer Zeitepoche großer Krisen, großer Umbrüche und damit auch mit einer Konfrontation, was die Verrohung der bürgerlichen Gesellschaft betrifft. Ich meine, die Surrealisten erlebten den Ersten Weltkrieg. Ich musste diesen Wahnsinn des Ersten Weltkriegs mitkriegen. Und haben dann auch irgendwann danach gefragt, okay, irgendwie müssen wir eine andere Form der Kritik bemühen, um diese gesellschaftlichen Verhältnisse wieder aufzubrechen, diese Verrohung, aber auch diese, um auch zu gestalten, was da gerade umbricht. Und deswegen komme ich jetzt zu meinem letzten Punkt. Soziale Bewegungen sind dann progressiv, wenn sie sozusagen nicht nur der narzisstischen Gratifikation dienen, also nicht nur sozusagen ich auf die Demo wende und mich so unglaublich geil finde, sondern wirklich auch ein Interesse daran ist, in solidarischer Einstellung Macht- und Herrschaftsstrukturen zu ändern, im guten Sinne zu ändern, zu demokratisieren. Und das war sozusagen etwas, was die Surrealisten auch schon gemacht haben und seitdem gibt es eben eine lange Tradition. Und jetzt komme ich zu sprechen auf das Zentrum für politische Schönheit. Ich komme aber auch auf Schlinkensief zu sprechen, den kennen Sie auch noch, Christoph Schlinkensief war lange in Wien. Und last but not least noch die Pussy Riot, Las Tezes und hier Black Lives Matters. Und jetzt komme ich wieder zur Pandemie und dann auch langsam zu Ende. Was ganz spannend war, ist, dass die sozusagen auf die Straße gegangen sind und über kunstbezogene Protestformen die Gesellschaft versuchen aufzurütteln Jetzt will ich der kunst nicht zu viel aufladen ja also es wäre jetzt auch Ich meine manch einer ist auf der kleinkunstbühne schon mit einer depression irgendwie gescheitert weil er gemerkt hat oder sie gemerkt hat die große weltrevolution Doch nicht von der bühne aus Nichtsdestotrotz ich glaube wir brauchen den mut in zeiten multipler krisen das andere zu denken das ganze hat auch eine bestimmte ästhetische Perspektive im Sinne von es sich auszumalen. Und jetzt komme ich zum Thema wieder der Dystopie. Sich auszumalen, was passiert, wenn wir nicht handeln, aber auf der anderen Seite sich nicht lähmen zu lassen, weil das wäre sozusagen das Problem, was ich mit dem apokalyptischen Denken habe. Wobei Theologen, Theologinnen mir immer sagen, nein, auch die Apokalypse kann als Warnung verstanden werden. Aber ich möchte jetzt erstmal sozusagen psychoanalytisch das apokalyptische Denken als ein schließendes Denken. Es wird so kommen, man kann es nicht machen, wir bewaffnen uns. Das wäre für mich apokalyptisches Denken. Dystopisches Denken ist aber, wenn soziale Bewegungen mit kreativen Mitteln den Ist-Zustand skandalisieren, kritisieren, das auch sozusagen im Rahmen von Kunstaktionen machen, die Leute nochmal ganz anders auch vielleicht berühren können, oder auch irritieren, also auch die Surrealisten wussten schon, mit der Irritation kann man arbeiten. Realisten wussten schon, mit der Irritation kann man arbeiten. Und ich weiß nicht, wie es Ihnen geht. Mir hat damals, es gab zwei Bücher, die ich nie vergessen habe in der Schule. Das war Fahrenheit und das war 1984. Also die Dystopie hat meines Erachtens genau diesen gesellschaftsaufklärenden Charakter, den wir vielleicht gerade in Zeiten wie diesen mehr denn je brauchen. Wo es sozusagen diese rechtsautoritären Wänden gibt. Und jetzt kommen wir nochmal kurz zur Mast-Utopie und dem libertären Faschismus. Das ist keine Utopie, das ist eine Apokalypse. Er möchte zum Mars fliegen mit seinen zehn reichen Kumpeln. Und was ist mit uns? Wir bleiben hier in der Scheiße sitzen. Und das ist sozial-darwinistisch, das ist auch eine Verhörungsfantasie, ich fliege zu Mars, ja, und es ist auch absolut egoistisch, es ist narzisstisch, ja, und möglicherweise, und deswegen auch soziale Bewegungen immer danach befragen, geht es hier um narzisstische Gratifikation, ja, nur ich fühle mich geil, oder habe hier so einen Rausch und bin im Exzess, wenn ich mit den anderen irgendwie auf der Straße stehe, denken sie nur an die Wahlkampfveranstaltung von Trump. Das ist der Exzess und da ist auch eine Leidenschaft dabei, in diesem apokalyptischen Exzess und auch dieses Überhöhen. So nach dem Motto, der Trump, der will sich jetzt mal diesen ganzen Eliten zeigen. Ich meine, wir alle wissen, das ist absurd, er ist Teil der Elite. Und wir kommen eben auch nochmal zu diesen libertären Faschisten. Und es ist nicht mehr nur, wir fliegen zum Mars irgendwann mal. Das passiert schon, dass die sich in armen Ländern einkaufen und sich dort wirklich rechtsfreie Zonen aufbauen, wo nichts mehr gilt. Kein Sozialstaat, kein Menschenrecht, kein gar nichts. Und das sollte für uns die Wahrung sein, im Sinne der Dystopie. Und das ist eben genau, was idealerweise verschiedene soziale Bewegungen machen. Also zum Beispiel Pussy Riot, die spielen mit diesem antifeministischen Maskulinismus, Militarismus, der natürlich auch ein Stück weit für Putin steht. Wir können auch als Beispiel nehmen, die sogenannten Queer-Bewegungen, also sozusagen Transgender-Leute, auf die Straße gegangen sind und mit dem Vorurteil das parodiert haben. Also in der Parodie letztendlich die Leute vorgeführt wurden. Ich parodiere eigentlich dein Vorurteil, was du mir gegenüber hast. So, also ich will sagen, wir müssen wirklich radikal neue Wege gehen. Wir brauchen einerseits natürlich eine gute wissenschaftliche Analyse von Krisenursachen, da sind wir wieder beim Anfang meines Vortrags und jetzt bin ich auch wirklich gleich fertig. Wir brauchen aber auf der anderen Seite auch wirklich die Bereitschaft, wieder fantasievoll zu denken, es sich auszumalen im guten Sinne, im solidarischen Sinne. Populisten überlasten, sondern sollten wirklich als Bürgerinnen und Bürger gemeinsam darüber nachdenken, wie wir das politische in unserem alltäglichen Handeln solidarisch gestalten und damit auch ändern und dazu brauchen wir Ideen, nicht Ideologie. Ideen sind nämlich etwas, die sozusagen kritisiert werden können, die offen bleiben. Und das ist auch das Schöne an der Dystopie, sie ist ein Warnruf, aber sie gibt uns nicht vor, was zu tun ist. Weil eine Utopie, wenn sie sozusagen vorschreibt, was zu tun ist und sich schließt, sehr schnell zur totalitären Ideologie wird. Ich bedanke mich. Terima kasih telah menonton! Thank you.