Wir sind heute hier, weil es leider noch extrem viel zu tun gibt. Und wir noch lange nicht so weit sind, dass wir uns frei in Räumen bewegen können, ohne auf unsere Körper und das, was die Gesellschaft von uns hält, reduziert zu werden. Und ich bin sehr wütend und bin sehr froh, dass wir so viele sind, die alle wütend sind. Und wir müssen ein Zeichen setzen. Deswegen sind wir heute hier und haben hoffentlich eine wunderbare Zeit. Hallo, wir berichten hier live für DorfTV auf der 8. März-Demonstration zum internationalen feministischen Kampftag. Und an der Stelle fällt mir gerade ein, wir sind gar nicht live, aber das wird im nächsten Jahr sicher korrigiert. Neben mir darf ich gleich unseren ersten Star begrüßen, die Präsidentin von Lateinamerika, Mary Cow. Sie ist extra für den 8. März nach Linz gekommen. Muchas gracias, la presidencia. Muchas gracias. Es ist ein Honor. Mary Cow hat Kuntas am lateinamerikanischen Land, wo eine Diktatur herrscht. Und es wurde jetzt in den letzten vier Tagen gemeinsam eine Performance mit Menschen aus Linz einstudiert, wo es vor allem um sexualisierte Gewalt und Übergriffe geht. Der letzte Demokor war ganz klar zu hören, stoppt Femizide. Wir haben nicht nur in Österreich, weltweit ein Riesenproblem mit Femizide. Was sind Femizide? Morde an Frauen, weil sie Frauen sind. dann inkludiert ist in diesem Fall Interpersonen, Transpersonen, Queers, Asexual, alle die sich dieser Kategorie zuordnen. We started this idea of protesting in a more creative way and to take space. And so we created this small collective called Woke Gender Gaga. And this is one of our interventions. And we also did a banner that will, der in Werkstatt stattfindet. Wir haben dieses Kollektiv mit der Idee gegründet, Kreativität, künstliche Leistungen und ein bisschen Platz in der öffentlichen Raum zu bringen. In 2017 hatten wir einen Pussy-Grabber in den USA als Präsident. 2025 haben wir einen Vergewaltiger als Präsident der USA. In Österreich werden Grundrechte wie das Abtreibungsverbot wieder infrage gestellt. Und an dieser Stelle ist es wichtig, dass man sich bewusst hat, nur weil ich die Wahl habe, haben sie nicht alle anderen. Und vor allem auch jene Personen, die jetzt als Red Wives zu Hause sind, profitieren von dem, was die Feministinnen vor ihnen geschaffen haben. Meine Strategie, um das in den Alltag zu integrieren für die Menschen, sind beispielsweise Patches, die ich gemacht habe. Einfach, um mehr Awareness zu schaffen im Alltag. Wenn man eine Person sieht mit zum Beispiel Feminismus-Zeichen oder einfach einem schlauen, schönen Spruch, dann freut es einen, wenn man das sieht. Man fühlt sich nicht so alleine, zumindest geht es mir so. Und ich hoffe, dass es auch anderen Menschen so geht und man dadurch sich vielleicht nicht ganz so allein und einsam fühlt mit seinen Problemen. Also wir haben mit Feminismus und Krawall in Linz 2013 begonnen. Auch nach dem lateinamerikanischen Vorbild, würde ich jetzt einmal so sagen. Der Frauentag, jetzt feministischer Kampftag, ist in vielen Ländern Lateinamerikas, vielen afrikanischen Ländern, ist einfach schon ein viel länger Programm, wird groß gefeiert, Demonstrationen, Umzüge. Wir in Europa waren da ein bisschen spät dran, aber 2013 haben wir das auch noch Linz sozusagen eröffnet, dieses Format. Und die Tragödie ist, dass obwohl man glaubt oder die Hoffnung hat, dass es besser wird, ist es eigentlich jährlich immer schlimmer geworden. Wir haben uns gedacht, es ist ja schade, wenn nur am 8. März diese Botschaften sichtbar wären und wir würden gerne eine Möglichkeit schaffen für Leute, die erstens mal kein eigenes Demoschild haben oder sich vielleicht gar nicht trauen, so ein großes Demoschild zu tragen. Jetzt haben wir da diese Mini-Demoschilder gebastelt, die dann am besten nach der Demo in der Stadt verteilt werden und ein Echo zur heutigen Demo bilden und länger einfach in der Stadt verweilen. Wir hatten 2013 den Luxus, dass wir uns über eine Papstwahl beschweren konnten. Und das sozusagen auch thematisiert haben. Damals haben wir eine eigene Päpstinnenwahl inszeniert. Heute stehen wir vor einer komplett anderen Situation. hat andere Situationen. Google und Apple hat gestern zum Beispiel den International Women's Day aus ihrem Kalender gestrichen. Wir stehen vor einer akuten Bedrohung und das kennen wir vom Patriarchat, das kennen wir von der Geschichte nur zur Genüge. Heute protestiere ich, indem ich ein Schild... Wir haben ein Schild gebastelt. Und was sind so die Dinge gewesen, die ich vielleicht in meinem Leben früher nicht so oft gemacht habe? Das ist Stopp gesagt oder Nein gesagt. Das mag ich nicht machen. Und das möchte ich, dass so junge Leute nicht mehr machen, dass sie einfach mitmachen, sondern dass sie Stopp sagen, früh genug. Und ich habe auch das Zweite, ich habe Mut, Anzeige zu machen. Früher war die Polizei, da habe ich mich manchmal gefürchtet. Jetzt merke ich, eigentlich ist es gut, wenn die auch da sind. Die sind heute auch mit. Und es gibt schon Unterstützungsmöglichkeiten, ganz viele in Österreich. Jetzt merke ich auch, dass ich ganz gerührt bin, weil es früher wirklich irgendwie ein bisschen anders war. Es gibt schon viele Möglichkeiten. Man muss sich aber auch trauen und nicht glauben, ich kann alles alleine machen. So, das ist meine Art zu protestieren. Auch vielen, ganz vielen Leuten das zu sagen, immer wieder. Wir sind heute hier, weil es einfach noch viel zu viel Arbeit gibt zu leisten, die man auch erfüllen muss. Man kann sich immer noch nicht sicher in jedem Raum fühlen als Flinterperson oder generell als nicht-sismennig gelesene Person. Und da muss man seine Stimme erheben, man muss Awareness zeigen. Dafür sind wir heute hier, um zu zeigen, es gibt mehr von uns. Wir fühlen uns alle leider nicht so sicher und daran muss auf jeden Fall was geändert werden. Wir schützen uns, wir müssen nicht beschützt werden. Wir sind Freibäuterinnen, keine freie Beute. Danke.