Gratulation! Wie geht es dir denn jetzt so mit einem Preis in der Hand? Erleichtert und stolz und dankbar, dass ich nämlich auch als Mann diesen Frauenpreis entgegennehmen darf. Das ist ganz was Besonderes für mich und eine wunderschöne Ehre. Ja, extrem gut. Ich habe gerade voll die Freude, es ist ein bisschen surreal, aber es ist super, super schön. Ich bin großer Fußballfan und war eigentlich immer im Männerfußball unterwegs. Und habe vor einigen Jahren bei Radioforo eine Radiosendung gemacht, wo es auch um das Thema Frauenfußball gegangen ist. Dort sind erste Kontakte zu den kleinen Münchnerinnen entstanden, aber das Thema an sich ist eigentlich mit dem Aufkommen der Abschlussarbeit von der Kunst-Uni entstanden. Und ich bin wahnsinnig froh darüber, dass es genau dieses Projekt mit genau diesen Themen geworden ist. Dass es darum gegangen ist, Solidarität sozusagen mit Frauen, mit allen Frauen. Und die Frauen bei Uni Unglern München stehen ja stellvertretend für alle anderen Frauen. Und der Kampf um die Gleichstellung ist bei weitem noch nicht abgeschlossen. Mir sind einige Schritte gegangen, aber es fehlen auch einige und das war mein Versuch dazu, einen Beitrag zu leisten. Soll auch nicht der letzte sein. Ich war bei Spielen von den kleinen Münchnerinnen und ich verfolge die Siege und ich frage Dominik auch immer wieder, wie es gerade steht und so. Ich bin jetzt nicht der Fußballfan schlechthin geworden, das nach wie vor nicht, aber ich habe auch angesprochen diese Themen und diese Inspiration, was ich von der Mannschaft gekriegt habe, was ich auch durch die Crystal habe. Also das ist irgendwie eine Frau, die finde ich extrem beeindruckend, was sie auf die Füße gestellt hat über so viele Jahrzehnte. Und die Leidenschaft, mit der die Mädels einem Fuß benachgingen, hat mich voll inspiriert für viele Bereiche in meinem Leben. Eine schnelle Erklärung wäre, dass viele Männer in ganz vielen Gremien sitzen und dort das Sagen haben, was in Sachen Sponsoring, in Sachen Medienpräsenz passiert. Ich denke mir, es ist wichtig, dass Frauen ihren Weg auch dort reinfinden, um Veränderungen, um eine Gleichstellung schneller voranzutreiben. Puh, das ist eine gute Frage. Ich muss gestehen, dass ich in der Hinsicht nicht so bewandert bin. Ich kenne es nur aus der Sicht als Fan. und als Fußballfan macht es für mich keinen Unterschied, ob ich jetzt die Männermannschaft von Blaubels Linz, also ob ich der Männermannschaft von Blaubels Linz zurufe oder der Frauenmannschaft. Es ist Fußball. Das ist spannend, weil die Frage habe ich mir auch selber gestellt und ich habe das auch kritisch hinterfragt, ob mir das zusteht als Mann, den Frauenpreis zu erhalten. dass der Preis für Projekte ist, die Frauenarbeit ganz besonders hervorstreckt, die Frauen vor den Vorhang holt. Und das war immer das Ziel von diesem Film, die Rolle der Frauen zu stärken. Wir haben selber gewusst, dass eine Veränderung nicht über Nacht passieren wird, aber dass wir mit diesem Projekt einen Teil dazu beitragen, dass es schneller geht. Und es kann nicht schnell genug passieren. Bei mir war tatsächlich am Anfang auch das Thema, das ist auch der Grund, warum ich mich selbstständig gemacht habe, dass ich keinen Weg reingefunden habe in die Branche. Also ich habe es versucht mit einem Praktikum, habe mich dort nicht wohl gefühlt, habe dann versucht irgendwie über Bewerbungen irgendwo einen Fuß irgendwo reinzubekommen und das ist extrem schwer, es ist für Männer voll schwer, es ist aber auch für Frauen sehr schwer. Und das war der Schritt, warum ich damals auch gesagt habe, okay, ich komme da nicht rein, das ist irgendwie eine Welt mit verschlossenen Türen, ich mache jetzt selber eine Tür, also ich baue mir das jetzt. Und ja, habe dann glücklicherweise in Dominik kennengelernt, mit dem das über viele Jahre eine super Arbeitszusammenarbeit ist und wir uns da einfach auch gegenseitig Sachen ermöglicht haben. Und mittlerweile muss ich sagen, hat das Projekt mich auch weitertragen als Filmemacherin. Ich bin jetzt auch Teil von FC Gloria, das ist ein Frauennetzwerk in Österreich und habe da das größte Glück, dass ich jetzt mit der Claudia Wohlgenand zusammenarbeiten darf. Das ist eine der führenden Produzentinnen in Österreich und wird da heute unterstützt und genau das hat auch das Projekt jetzt möglich gemacht. Ich weiß es noch nicht, weil mir macht die Produktion wirklich Spaß. Also es ist für mich wahnsinnig spannend und es ist auch sehr kreativ der Part von der Produktion, weil man muss überlegen, wie bringt man den Film zusammen, wo finanziert man, mit welcher Strategie kann man es probieren. Wir haben eine Kickstarter-Kampagne aufzogen, wir haben Social Media Aktivitäten durchgeführt. Also mir hat das alles auch wirklich Spaß gemacht und mit der Regie, ich finde, dass der Dominik wirklich ein Talent hat als Künstler. Und wir springen eh wechselweise ein. Es ist nicht so, dass einer immer alles dann macht und sagt so und so, sondern es ist auch in der Regie Teile davon, dass der Dominik mich dann angerufen hat, gefragt hat, wie würdest du das umschneiden in der Szene, was würdest du mit den Farben machen. Also es sind ein paar Entscheidungen, die in der Zusammenarbeit dann auch gemeinsam getroffen werden. Und mal schauen, ich habe ein Herzensthema, das habe ich ja vorher kurz angeteasert, das ist das Thema Migräne. Und ich weiß noch nicht, wie wir das Ganze aufrollen, aber ich weiß nicht, ob ich in der Rolle von einer Regie sein muss, weil Produktion finde ich einfach auch mega. Also es ist im Prinzip von jeder im Gemeinderat vertretenen Fraktion ist eine Frau mit dabei und natürlich die Frauen-Stadträtin und die Frauenbüroleiterin, die eine Frau. Es ist wirklich jedes Mal großartig, was für eine Vielfalt an Projekten da eingereicht wird. Also das Engagement und die Kreativität, die Frauen hier mit den verschiedenen Projekten oder die Organisationen an den Tag legen, ist immer wieder unglaublich faszinierend. Diskussion war es jetzt nicht wirklich, weil es geht jetzt nicht darum, dass der Mann den Film gemacht hat, sondern es geht um die Protagonistinnen des Films. auch ein Thema. Frauenfußball nimmt da immer mehr an Aufmerksamkeit und es geht ja um engagierte Frauen bei der Union Kleinmünchen. Es geht um die Vorsitzende, es geht um den Hinweis auf die fehlende Gleichberechtigung im Sport und das war uns dann wichtiger als die Tatsache, dass ein Mann Action.