Was ist die Kultursituation in der Kultur? als Kulturstadträtin Sie in unserem ersten virtuellen Kulturcafé aufs Herzlichste begrüßen. Kultur muss auch in diesen Zeiten immer einen fixen Platz in unserem Gesellschaftsleben einnehmen, um Grundwerte vermittelt zu bekommen. um Grundwerte vermittelt zu bekommen. Ich bin sehr stolz, dass wir Ensemblemitglieder des Vereins WADA für unsere virtuelle Lesung gewinnen konnten. Julia Ismailova und Felix Strasser sind der St. Andrea Kulturszene keine Unbekannten mehr. Bereits vor einem Jahr haben sie mit Engelbert Obernosterer in unserem Kulturcafé gelesen. Der Verein WADA, der versucht, das Publikum in urbanen als auch in ländlichen Regionen mit Kunst und Kultur zu versorgen. Für Julia und Felix ist Flexibilität ihr täglicher Lebensbegleiter und ihr Wohnzimmer ist für sie das Probenlokal, auch für Lesungen. In den letzten 15 Jahren haben sie mehr als 800 Aufführungen von zu Hause aus in ganz Kärnten und darüber hinaus absolviert. Julia und Felix sind mit Leib und Seele dabei und man spürt, wie es ihnen Spaß macht, mit ihren Vorstellungen ganz nahe am Publikum zu sein. Die musikalische Begleitung dieser Lesung übernimmt ihr Sohn Akadi, bekannt als Aki. Trotz seiner Jugend ist er bereits seit 2015 aktives Mitglied im Verein WAGA. Und nun wünsche ich Ihnen gute Unterhaltung bei unserer ersten virtuellen Lesung des Kulturreferats der Stadt St. André unter dem Motto Neue Anatomie. OBERIU in Leningrad. Sie geht aus der Bewegung Linke Flanke und der Gruppe der Chinari hervor. Zu den Mitgliedern gehören der Schriftsteller Igor Bachterew, Daniel Harms, Doiv Berlevin, Nikolai Alenikow, Konstantin Vaginov, Juri Vladimirov, Alexander Widensky und Nikolai Zabalotsky. Die Die Philosophen Jakob Druskin und Leonid Lipavsky sowie die Filmemacher Clementi Mintz und Alexander Rozumowski. Ihre Poesie, Zitat von Lola de Bueser, schuf eine verkehrte Welt unsinniger Gaukeleien. unsinniger Gaukeleien. Sie entfaltete sich als ein Anschlag auf den sogenannten gesunden Menschenverstand, auf die Welt des Mittelmaßes, der Langeweile und der aufgeblasenen Solidität. Sie parodieren pseudophilosophischen Tiefsinn, Didaktik, leere Rhetorik, Streitigkeiten um nichts. Die Ingeborg Bachmann-Preisträgerin Olga Martinova schreibt in der Neuen Zürcher Zeitung, sie entdeckten das Absurde nicht nur vor Beckett und Ionesco, in einem gewissen Sinn waren sie auch radikaler. Hinter dem Absurden eines Beckett oder Ionesco bleibt immer noch ein Sinn zu vermuten. Der Aufbruch der Oberiuten in den Unsinn war kompromisslos konsequent. konsequent. 1928 erscheint das Manifest der Uberiu und in einem spektakulären wie skandalösen Abend mit dem Titel Drei linke Stunden tritt sie erstmals an eine breite Öffentlichkeit. Daniel Harms liest sein Traktat »Die Kunst ist ein Schrank«, das Theaterstück »Elisabetha Baum« wird uraufgeführt und der Auberiou-Film Nummer 1 »Der Fleischwolf« wird gezeigt. Es hagelt Kritik. Auberiou wird als antisowjetisch, ihre Mitglieder als Volksfeinde deklariert. Die Losung, eure Mama ist nicht unsere Mama, wird direkt mit Stalin assoziiert. Harms, Wedensky und Bachteriff werden 1931 verhaftet und anschließend verbannt. Nach ihrer Freilassung treffen sich die Freunde nur noch sporadisch zu privaten Rezitations- und Diskussionsabenden und nennen sich nun Club der halbanalphabetischen Dichter. Weiter geht es so. Weiter geht es so. Vaginov stirbt 1934, kurz vor seiner Verhaftung an Tuberkulose. Alenikow wird 1937 verhaftet und ein halbes Jahr später erschossen. Zabalotsky wird 1938 verhaftet, durch Folter zu einem Geständnis gezwungen und überlebt sechs Jahre im Gulag. Wiedenski wird 1941 verhaftet und stirbt auf einem Häftlingstransport. Libavski und Lewin sterben 1941 an der Leningrader Front. Harms wird 1941 verhaftet und verhungert 1942 in der Gefängnispsychiatrie. Wladimirow ertrinkt. Druskin entgeht der Verhaftung und rettet unter Lebensgefahr die wenigen hinterlassenen Manuskripte seiner Freunde aus dem belagerten Leningrad. Ab 1988 werden sie wieder gedruckt. Bobrov ging die Straße entlang und dachte, warum, warum, wenn man Sand in die Suppe schüttet, schmeckt dann die Suppe nicht mehr? Plötzlich sah er am Straßenrand ein kleines Mädchen sitzen, das einen Wurm in der Hand hielt und weinte. »Warum weinst du?« fragte Babrov das kleine Mädchen. »Ich weine nicht, ich singe«, sagte das kleine Mädchen. Aber warum singst du so? fragte Babrov. Damit der Wurm lachen kann, sagte das Mädchen, und ich heiße Natascha. Ach so, staunte Babrov. Ja, genau so, sagte das Mädchen. Auf Wiedersehen. Das Mädchen sprang auf, setzte sich auf sein Fahrrad und fuhr davon. »So klein und kann schon Fahrrad fahren«, dachte Bobrov. Der Tabak war alle und Himmelkumov hatte nichts zu rauchen Er saugte an der leeren Pfeife, doch das machte alles nur noch schlimmer So verstrichen etwa zwei Stunden Und dann war wieder Tabak da. Ich begegnete Leonid Vladimirovich auf der Straße. Er wirkte irgendwie erleuchtet und interessant. Ich wollte, dass er ein Wunder tut. Aber so ohne Umschweife um ein Wunder zu bitten, ging nicht. Ich bat ihn, mich empor zu werfen. Er tat es. Aber das ist ja kein Wunder, dachte ich, und bat ihn, mich höher zu werfen. Er warf mich beinahe bis an die Oberleitungen der Straßenbahn. Aber ich war immer noch nicht davon überzeugt, dass das ein Wunder sei. Leonid Wladimirovich, können Sie mich nicht noch höher werfen? Er warf mich über die Leitungsdrähte hinaus. Das ist jetzt aber ein Wunder, dachte ich. Und sofort war es uninteressant. Das vollbrachte Wunder ist uninteressant. Ivan Sergejewitsch lebte in Leningrad. Er war Junggeseller, arbeitete als Buchhalter, aber er war etwas Besonderes. Er konnte durch Wände gehen. Andere benutzen die Tür. Mir ist es gleich. Ich gehe durch die Wand, als wäre es nur leerer Raum. Bei Nina Nikolaevinas Geburtstag führte jeder vor, was er konnte. Der eine jonglierte, der andere führte Zauberkunststücke vor, der dritte riss einfach Witze, aber Ivan Sergejewitsch stellte alle in den Schatten. Ich gehe auf die Wand zu und ratsch bin ich durch. Das war ein Erfolg, Alle waren begeistert. Der Bruder von der Gastgeberin ist gleich ganz höflich geworden und hat mich gefragt. Was für Wände bevorzugen Sie? Ziegelmauern oder Wände aus Holz? Das ist mir gleich. Jawohl. Bei der Oliczka habe ich großen Erfolg gehabt. Die hat sich mir gleich an den Ärmel dran gehängt und geflüstert. Warum sind Sie nicht Artist? Sie könnten im Kino auftreten. Können Sie auch durch mich hindurchgehen? Wie denn das? Wo denken Sie hin? So hat's angefangen. Mit mir ist es steil bergauf gegangen. Und die Oliczka, die habe ich zur Frau gekriegt. Sagen Sie, wann es ihr geht, sagte ein wildfremder Briefträger in der Bierstube zu ihm. »Was können Sie tun? Wofür leben Sie auf der Welt?« »Ah, ich kann durch die Wand gehen.« »Wie das?« »Ganz einfach, habe ich zu ihm gesagt und bin mit diesen Worten patsch durch die Wand und patsch wieder zurück. Oh, ich sehe schon, aber das ist nicht die wissenschaftliche Lösung des Problems, das ist der pure Zufall. Ivan Sergej war zutiefst gekränkt und ging nach Hause Zu Hause war alles wie immer Er trat zur Tür ein und sagte zu seiner Frau Das Gehen durch die Wend ist der reine Zufall Was ist der Sinn des Lebens? Was ist der Sinn des Lebens? Seine Frau aber hatte ein Stück Dachblech beim Herabfallen das Ohr abgerissen. Sie lag im Sterben. Ich aber habe an nichts anderes mehr denken können, als an die wissenschaftliche Lösung und an den Sinn. Dann habe ich darauf pfiffen und bin zu meiner Frau schauen gegangen. Ja, zum Teufel mit diesem Sinn des Lebens, habe ich zu ihr gesagt. Ich gehe weiter durch die Wend und aus. Aber seine Frau war bereits gestorben. Sie musste beerdigt werden. Ivan Sergejewitsch heiratete kein zweites Mal. Er blieb Junggeselle, stellte eine Küche an und ließ sich das Essen von ihr kochen. Am liebsten aß er Quarkkeulchen. Und selber bin ich weiter durch die Wend gegangen. So vergingen meine jungen und mittleren Jahre. Ich wurde älter, bekam die ersten grauen Haare. Einmal, in Gedanken versunken, blieb ich mit dem linken Bein in einer Mauer hängen. Der Hausverwalter kam, die Mauer musste eingerissen werden. Hören Sie auf damit, sagte der Hausverwalter. Lassen Sie Ihre Scherze, sonst müssen wir noch alle Mauern einreißen. Und überhaupt widerfuhren ihm in seiner Zerstreutheit immer häufiger Missgeschicke. immer häufiger Missgeschicke. Einmal bei Bekannten zu Besuch gehe ich durch die Wand vom Esszimmer in den Salon, aber auf der anderen Seite von der Wand steht eine Vase. Ich stehe es dagegen, sie fällt hinunter, zerbricht und es gab großen Ärger. Sein Ende war tragisch. Er befand sich in der dritten Etage, ging durch die Wand, aber die falsche. Tratt auf die Straße hinaus, stürzte aus der dritten Etage ab, zerbrach und starb. So endete das sinnlose Leben des Leningrader Sportsmannes Ivan Sergej. Natascha hatte zwei Stücke Konfekt. Ein Stück aß sie, da hatte sie nur noch eins. Natascha legte das Stück Konfekt vor sich auf den Tisch und begann zu weinen. Und siehe da, plötzlich lag wieder ein zweites Stück Konfekt auf dem Tisch. Natascha aß eines, dann begann sie wieder zu weinen. Sie weinte. Dabei schaute sie aber mit einem Auge so zum Tisch hinüber, ob sich nicht wieder ein zweites Stück Konfekt angefunden hätte. Es hatte sich aber kein zweites Stück Konfekt angefunden. Natascha hörte auf zu weinen und begann zu singen. Sie sang und sang und auf einmal starb sie. Aus übergroßer Neugierde lehnte sich einmal eine alte Frau zu weit aus dem Fenster, verlor das Gleichgewicht, fiel und brach sich das Genick. Aus dem Fenster lehnte sich eine zweite alte Frau, um zu der Toten hinabzuschauen. Aber aus übergroßer Neugierde verlor auch sie das Gleichgewicht, fiel und brach sich das Genick. Dann fiel eine dritte alte Frau aus dem Fenster, dann eine vierte, dann eine fünfte. Als die sechste alte Frau aus dem Fenster herausgefallen war, hatte ich es satt, Ihnen zuzuschauen. Es lebte einmal eine alte Frau, die lebte und lebte und lebte und verbrannte im Ofen. Geschieht ihr recht? Ein Mann mit einem dünnen Hals kletterte in eine Truhe, schloss den Deckel über sich und begann zu ersticken. So, sagte der Mann mit dem dünnen Hals, jetzt ersticke ich in der Truhe, weil ich einen dünnen Hals habe. Ein Mann, der Hunger hatte, saß am Tisch und aß Buletten. Und neben ihm stand seine Frau und sagte und sagte, die Buletten enthielten zu wenig Fleisch. stand seine Frau und sagte und sagte, die Buletten enthielten zu wenig Fleisch. Er aber aß, aß, aß und aß, aß und aß, bis er in der Magengegend eine tödliche Schwere verspürte. Da schob er von sich das tückische Essen, zitterte, weinte, die goldene Uhr in seiner Tasche hörte auf zu ticken. Sein Haar wurde immer heller und sein Blick sonnenklar. Se seine Ohren fielen herab, wie im Herbst die gelben Blätter von der Pappe. Und es ereilte ihn jählings der Tod. Einmal aß Orlov zu viel Erbsenpüree und starb. Ja, und Krylov, der davon hörte, starb auch. Und Spiridonov starb von allein. Und Spiridonovs Frau fiel vom Buffet herunter und starb auch. Und Spiridonovs Kinder ertranken im Teich. Und Spiridonovs Großmutter geriet an die Flasche und wurde Landstreicherin. Und Makarov hörte auf, sich zu kämen und bekam die Reude. Und Krugloff malte eine Dame mit einer Knute in der Hand und wurde verrückt. Und Perek Rostov erhielt telegrafisch 400 Rubel und wurde so hochnäsig, dass er aus dem Dienst flog. Alles gute Menschen, die nicht und nicht Fuß fassen können. Und hier beginnt der zweite Teil. Der Abschied aller von einem. Herr, erbarme dich unser. Von einem. Herr, erbarme dich unser. Die Fische und Eichen schenkten ihm eine Weintraube und eine geringe Menge letzter Freude. Die Eichen sagten, wir wachsen. Die Fische sagten, wir schwimmen, die Eichen fragten, wie spät, die Fische, erbarme dich auch unser, wenn es geht. Was wird er den Fischen und den Eichen sagen, er kann nicht mehr sagen, danke. sagen, er kann nicht mehr sagen, danke. Der Fluss ist gebieterisch über die Erde gelaufen. Der gebieterisch strömende Fluss. Der gebieterisch seine Wellen tragender Fluss. Der Fluss wie der Zar. Er verabschiedete sich so. Das. So. Und er lag wie ein Schreibheft genau am Ufer des Flusses. Schreibheft. Leb wohl! Thank you. Teksting av Nicolai Winther Böse Menschen nahmen aus dem Netz den Fisch, sagten in die Pfanne, der kommt auf den Tisch, Fisch, sagten in die Pfanne, der kommt auf den Tisch, schlitzten ihm den Bauch auf, ach wie tat das weh, streuten auch noch Salz drauf, wälzten ihn in Mehl, nie mehr wird er schwimmen in den lauen Seen, nie mehr auf die Uhr schauen und zu anderen gehen, nie mehr wird er wedeln mit der Flosse flott und keine Liebster kosen, meine kleine Sprott. Die vierbeinige Krähe. Es war einmal eine vierbeinige Krähe. Eigentlich hatte sie fünf Beine, aber es lohnt nicht, darüber zu reden. Einmal kaufte sich die vierbeinige Krähe Kaffee und dachte, so, jetzt habe ich mir Kaffee gekauft, aber was soll ich damit machen? Da kam zu allem Unglück auch noch ein Fuchs vorbeigelaufen. Er sah die Krähe und rief ihr zu. Hey, rief er, du, du Krähe. Und die Krähe rief dem Fuchs zu, Krähe!« Und der Fuchs rief der Krähe zu. »Und du, Krähe, du bist ein Schwein!« Da war die Krähe so beleidigt, dass sie den ganzen Kaffee verschüttete. Und der Fuchs lief davon. Die Krähe kletterte auf den Boden hinunter und ging auf ihren vier, genauer gesagt fünf Beinen, in ihr lausiges Haus. Es war einmal ein Mann namens Kuznitsov. Er kam aus dem Haus und ging zum Laden Tischler Leim kaufen, um einen Schemel zu leimen. Als Kuznetsov an einem nicht fertiggestellten Haus vorbeikam, löste sich ein Ziegelstein vom Dach und fiel ihm auf den Kopf. Kuznetsov fiel um, sprang aber gleich wieder auf die Füße und betastete den Kopf. Sein Kopf hatte eine riesige Beule. Kuznetsov strich sich über die Beule und sagte, Ich, Bürger Kuznetsov, bin aus dem Haus gekommen und wollte zum Laden gehen, um, um, was ist das? Ich habe vergessen, was ich im Laden wollte. In diesem Moment löste sich ein zweiter Ziegelstein vom Dach und fiel Kuznitsov auf den Kopf. Ach, rief Kuznitsov, griff sich an den Kopf und fühlte dort die zweite Beule. So eine Bescherung, sagte Kuznetsov. Ich, Bürger Kuznetsov, bin aus dem Haus gekommen und gehe zum... Wohin wollte ich denn gehen? Ich habe vergessen, wohin ich gehen wollte. Da fiel Kuznetsov ein dritter Ziegelstein auf den Kopf und Kuznetsovs Kopf bekam eine dritte Beule. Eieiei, rief Kuznetsov und griff sich an den Kopf. Ich, Bürger Kuznetsov, bin aus, bin aus, aus dem Bierkeller gekommen? Nein, aus dem was? Nein, woher bin ich denn gekommen? Und vom Dach löste sich ein vierter Ziegelstein und fiel Kuznetsov auf den Hinterkopf. Und Kuznetsovs Kopf bekam eine vierte Beule. Ist das die Möglichkeit? sagte Kuznetsov und rieb sich an den Hinterkopf. Ich, ich, wer bin ich denn? Habe ich etwa vergessen, wie ich heiße? So eine Bescherung. Wie heiße ich denn? Vassili Pitochow? Nein. Nikolai Sapagov? Nein. Pantelej Rusakov? Nein. Wer bin ich? Aber da löste sich ein fünfter Ziegelstein vom Dach und fiel Kuznetsov mit solcher Wucht auf den Hinterkopf, dass Kuznetsov endgültig alles auf der Welt vergaß und, ohoho, schreiend die Straße entlang lief. Straße einen Mann mit fünf Beulen am Kopf begegnet, möge ihm sagen, dass er Kuznetsov heißt und dass er Tischlerleim kaufen und einen kaputten Schemel reparieren wollte. Liebe Tamara Alexandrovna, vielen Dank für Ihren wundervollen Brief. Ich habe ihn dutzendmal gelesen und auswendig gelernt. Man kann mich mitten in der Nacht wecken und ohne zu stocken lege ich los. Hallo, lieber Daniel Ivanovic, Sie fehlen uns so, wie uns das grämt. Leonja hat sich neu und so weiter und so weiter. Ich habe den Brief allen meinen Bekannten in Zarské-Séla vorgelesen. Und allen gefällt er sehr. Gestern kam mein Freund Balnis zu mir. Er wollte bei mir übernachten. Ich habe ihm ihren Brief sechsmal vorgelesen. Er lächelte breit übers ganze Gesicht. Der Brief gefiel ihm sichtlich. Aber eine genaue Meinung zu äußern, fand er keine Zeit mehr, denn er ging fort, ohne bei mir zu übernachten. Heute ging ich zu ihm und las ihm den Brief nochmal vor. Um ihn ihm wieder gut in Erinnerung zu bringen. Dann fragte ich ihn nach seiner Meinung. Er aber riss vom Stuhl ein Bein ab und jagte mich mit diesem Bein aus dem Haus. Dabei sagte er, wenn ich ihm noch einmal mit diesem Stuss käme, würde er mich an den Händen fesseln und mir den Mund mit Mülldreck stopfen. Das war natürlich grob und geistlos von ihm. Ich bin gegangen und dachte mir, dass er bestimmt starken Schnupfen hatte und daher nicht recht beisammen war. Von Balnis aus ging ich zum Jekaterinski-Park und machte eine Bootspartie. Auf dem ganzen See waren nur noch zwei, drei andere Boote. Nebenbei gesagt, in einem fuhr ein sehr schönes Mädchen und ganz allein. Ich wendete und fuhr der Schönen nach. Mir war, als sehe ich wie ein Norweger aus, und meine Figur mit der grauen Weste und der flatternden Krawatte strahlte vor Gesundheit und Frische, atmete sozusagen das Meer. Aber bei der Adolfsäule badeten irgendwelche Raudis, und als ich vorbeikam, wollte einer mir in die Quere schwimmen. Da rief ein anderer, warte, bis diese krumme, verschwitzte Figur vorbei ist, und zeigte mit dem Fuß nach mir. Das war mir sehr peinlich, weil die Schöne es gehört hatte. Ich tat so, als ob mich das gar nichts anginge, und begann aus Leibeskräften zu rudern. Endlich, mit großer Mühe, hatte ich die Schöne eingeholt, und wir machten uns bekannt. Sie hieß Jekaterina Pavlovna. Wir gaben ihr Boot ab und sie stieg bei mir ein. Sie erwies sich als eine sehr geistreiche Gesprächspartnerin. Ich beschloss, mit dem Geist meiner Bekannten zu glänzen, zog ihren Brief aus der Tasche und begann zu lesen. Hallo, lieber Daniel Ivanovic, Sie fehlen uns so, wie uns das kremt. Leonja hat sich neue und so weiter. Je Katarina Pavlovna sagte, wenn wir ans Ufer führen, würde ich etwas erleben. Und ich erlebte, wie Je Katarina Pavlovna wegging und aus dem Gebüsch ein dreckiger Bengel kroch und sagte, hau ab, Onkel, was schaust du groß? Hast du nicht verstanden? Hey du, Pumpe mit Hut! Heute Abend ist der Brief verschwunden. Das kam so. Ich stand auf dem Balkon, las ihren Brief und aß dabei Grießbrei. In diesem Moment rief mich die Tante ins Zimmer und bat ihr, die Uhr aufziehen zu helfen. Ich deckte den Grießbrei mit dem Brief zu und ging ins Zimmer. und ging ins Zimmer. Als ich wiederkam, hatte der Brief den Grießbrei völlig aufgesogen und ich aß ihn auf. Am menschlichen Körper erotisch ist das, was Angst macht. ist das, was Angst macht. Angst macht eine gewisse Selbstständigkeit des Lebens von Gewebe und Körperteilen. Die Beine einer Frau zum Beispiel sind nicht nur Mittel zur Fortbewegung, sondern auch Selbstzweck. Sie leben schamlos für sich selbst. Vielbeinigkeit ist schon an und für sich unangenehm, aber besonders dann, wenn sich diese Beine in Bewegung setzen. Das Tier gleichsam von Beinen wimmelt. Hier vereinigen sich die Eindrücke von der Ringförmigkeit, von der Menge symmetrischer Fortsätze und der Schaukelbewegung. Die erste Angst ist die vor der Konsistenz, die zweite die vor der Form und die dritte die vor der Bewegung. Je weniger spezialisiert ein Körperteil, desto weniger hat er mit einem Arbeitsmechanismus zu tun, desto stärker verspürt man sein Eigenleben. Deshalb erwägt der weibliche Körper mehr Angst als der männliche, das Bein mehr als der Arm. Besonders deutlich wird das an den Fußzehen. Gespräch am Morgen Ich fragte ihn, wie spät es ist. Er gab zur Antwort, Weiß der Tisch Gespräch am Abend Du bist ein Gott auf neun Beinen. Öffne den Bauch mit den Zahlen Weil ich eine Laterne bin. Weil ich eine Kaverne bin. Weil, weil, weil, weil. Nach und nach versiegt das Gespräch. Ein altes Mütterchen hatte nur vier Zähne im Mund. Drei oben und einen unten. Kauen konnte das alte Mütterchen mit diesen Zähnen nicht. Eigentlich waren sie ihm zu nichts Nütze. Und so beschloss das alte Mütterchen, sich alle Zähne herauszuziehen und sich ins untere Zahnfleisch einen Korkenzieher und ins obere kleine Zangen zu stecken. Das alte Mütterchen trank Tinte, aß Runkelrüben und reinigte sich die Ohren mit Streichhölzern. Ein altes Mütterchen hatte vier Hasen, drei oben und einen unten. Das alte Mütterchen fing diese Hasen mit den Händen und setzte sie in kleine Käfige Die Hasen weinten und kratzten sich mit den Hinterpfoten an den Ohren Die Hasen tranken Tinte und fraßen Runkelrüben So, so, so! Die Hasen tranken Tinte und fraßen Runkelrüben Neue Anatomie Die Hasen tranken Tinte und fraßen Runkelrüben. Neue Anatomie Einem kleinen Mädchen wuchsen zwei himmelblaue Schleifen aus der Nase. Ein äußerst seltener Fall. Zumal auf der einen Schleife das Wort Mars stand und auf der anderen Jupiter. Fabel. Ein Mann von kleinem Wuchs sagte einmal, ich bin ja mit allem einverstanden, nur dass ich gern ein klein bisschen größer wäre. Kaum hatte er das gesagt, sieht er, wie eine Zauberin vor ihm hintritt. Was möchtest du? fragte die Zauberin, aber der Mann von kleinem Wuchs konnte vor Schreck nichts sagen. Nun, sagte die Zauberin, aber der Mann von kleinem Wuchs stand da und schwieg. Da verschwand die Zauberin wieder. Der Mann von kleinem Wuchs begann zu weinen und an den Nägeln zu nagen. Erst nagte er die Nägel an seinen Händen ab, dann die an den Leser, vertiefe dich in diese Farbe, und dir wird schlecht. Epigramm an den Vater Meine Gedichte, Papa, mussten dir vorgekommen sein wie Husten. Deine Gedichte sind ganz sicher gehobener, doch icher Kicher. Bringt es dem Menschen Nutzen zu schreiben? Ja, es bringt ihm großen Nutzen. Und warum? Weil er kluge Höcker am Kopf bekommt zum Denken. Und woran zu denken? An den Nutzen des Lebens, wem es welchen Nutzen bringt. Und wem bringt es welchen? Ja, das kommt darauf an, wie die Sterne ziehen, warum sie ziehen und was sein wird, wenn sie einmal stehen geblieben sind. Sagen Sie uns das genauer. So, betrachten wir jetzt die Luft. Welche Kraft hat sie? Denn Kraft hat sie. Sie geht in den Körper und deshalb geht der Mensch. Und wenn der Mensch nicht geht, dann sitzt er. In ihm sitzen die Knochen, einer auf dem anderen, bis er stirbt. Und wenn er stirbt, dann ist er ein Wurm. Es gibt zwei Arten von Würmern, einen Wurm der Weisheit und einen Wurm der Dummheit. Der Regenwurm, zweigeteilt, kriecht in verschiedene Richtungen auseinander. Das ist im höchsten Maße unanständig. Vielen Dank. Jetzt ist mir klar, wie das alles zusammenhängt. Auf Wiedersehen. you