Ich darf Sie recht herzlich begrüßen im Kepler-Salon. Hier die Gäste vor Ort, aber auch jene, die online mit dabei sind. Wer meine kuratorische Programmierung kennt, weiß, dass sie grundiert ist von Neugier. Insofern freut es mich, dass so viele auch dieser Neugier gefolgt sind und hierher gekommen sind, denn wir haben ein neues Format zu feiern heute Abend. Es ist schon wohl die zweite Ausgabe. Aber es geht um deutsch-österreichische Freundschaft in der Literatur. Die Serie wird heißen Deutsch-Österreichische Freundschaft Klaus Kastberger im Gespräch mit. Heute Wiebke Bromka und Wea Kaiser. Ein herzliches Willkommen im Kepler-Summen. Herzliches Willkommen im Kepler-Summen. Und wer hat das Ganze initiiert? Das Literaturschiff, das Team um Schaki Lennart, gemeinsam mit Klaus Kastberger und Christian Xölderadl-Samhaber. Und in diesem Sinne darf ich das Wort und jetzt den Abend und die Regie an dich übergeben. Und genau, weil es ein neues Format ist, ist es heute eine kleine Besonderheit. Alle, die Salongäste sind seit vielen Jahren, heute gibt es ausnahmsweise keinen Mikrofonwürfel im Sinne einer Beteiligung des Fragens, sondern die Beteiligung ist sehr wohlgegeben durch ihr Zuhören, durch ihr Mitdenken, durch ihre Teilgabe im Dabeisein und in diesem Sinne darf ich einen schönen Abend wünschen und an Schakel Lennart übergeben. Danke Cornelia, auch meinerseits, unsererseits, im Namen des Literaturschiffs darf ich Sie recht herzlich begrüßen zur heutigen Veranstaltung. Mein Name ist Jacke Lennart, Cornelia hat es schon erwähnt. Gemeinsam mit Christian Xoizra-Samhaber, unserem künstlerischen Leiter, verantworten wir das Programm. Die Folder liegen bereits auf bei Ihnen, studieren Sie sie. Wir haben wieder ein sehr abwechslungsreiches Programm für Sie zusammengestellt. Auf zwei Programmpunkte darf ich jetzt schon hinweisen. Am 21.4. kommt die renommierte italienische Autorin Francesca Melandri zu uns nach Steyr ins Museum Arbeitswelt. Also notieren Sie auf jeden Fall diesen Tag. Und zweiten Punkt, Ilya Trojanow am 15.05. wird ganz in der Nähe von Linz in Enz in der Zuckerfabrik zu Gast sein mit seinem neuen Buch. Ausgabe von DÖV. Wir sind abwechselnd in Linz und Everding, Stadt, Land. Dieses Konzept wollten wir unbedingt damit einbauen. Ich darf mich nochmals recht herzlich bedanken bei Cornelia und ihrem Team vom Kepler-Salon, dass wir hier zu Gast sein dürfen für die tolle und wirklich unkomplizierte Zusammenarbeit mit euch. Herzlichen Dank einmal dafür. Danke. Ja, und wir freuen uns über diese illustre Runde heute Abend. Ideengeber von diesem Format hat Cornelia auch schon erwähnt, Klaus Garsberger. Ich glaube, ich brauche ihn nicht jetzt ganz detailliert vorstellen, aber ganz kurz. Er ist Leiter und Intendant des Grazer Literaturhauses, lehrt an der Universität Graz, Literaturkritiker und Moderator von literarischen Veranstaltungen. Bitte begrüßen Sie nochmals mit mir Klaus Garsberger. Sie nochmals mit mir, Klaus Gasberger. Und wie kam es zu diesem Format? Klaus hat uns kontaktiert voriges Jahr, den Christian, und hat diese Idee gepitcht bei uns und wir haben diese Idee, dieses Format so spannend gefunden, diese Auseinandersetzung oder diese Messverständnis, die es zwischen österreichischer und deutscher Literatur gibt. Und da kam von uns ein lautes und enthusiastisches Ja. Alles andere wäre absurd gewesen, wenn wir da jetzt nicht mitgemacht hätten. Danke, Klaus, für diese Idee und für die Kooperation mit uns. Wir freuen uns sehr. Ja, und die heutigen Gäste, Wiebke Poronka, renommierte Literaturkritikerin, und Vera Kaiser, die großartige österreichische Autorin. Klaus wird sie nochmals in Detail vorstellen. Auch die Idee zum Format wirst du ein bisschen ausführlicher beschreiben. Bleibt nur mehr Ihnen zu danken und Ihnen allen, uns und auch der Runde, einen spannenden, inspirierenden und vielleicht auch lustigen Abend zu wünschen. Danke sehr. Ja, ich freue mich sehr, dass ich da sein kann. Ich habe von Salon Kepler schon unglaublich viel gehört. Ich war noch nie da, aber ich bin überwältigt von dieser Atmosphäre hier. Es stimmt alles, was die beiden Damen gesagt haben. Fast. Es gibt zwei Teile. Dieser Abend hat zwei Teile. Beim ersten Teil hat das Publikum wirklich nichts zu sagen. Also sie haben keinen Mikrofonwürfel oder irgendeine Möglichkeit, sich zu äußern, nur durch Applaus oder Zustimmung oder durch Pfiffe. Es gibt aber einen zweiten inoffiziellen Teil und der ist extra für Sie gemacht. Der ist auch für die aktive Beteiligung vorgesehen. Es gibt nämlich ein Bücherquiz, bei dem Sie vier Bücher gewinnen können und da gewinnt jeweils der oder die, die einfach am schnellsten die Antworten auf die Fragen hat, die die Scharke erfunden hat. Super Fragen sind das Ganze, die können Sie jetzt schon freuen. Dürfen wir da auch mitmachen? Nein, natürlich nicht. Nein, natürlich nicht. Es gibt richtig ausgiebig Zeit, dass ihr zu Wort kommt. Das ist der erste Teil. Und der zweite Teil heißt dann Schnauze halten und die anderen sind dran. Demokratisch? Das ist total demokratisch. Das ist ja urdemokratisch eigentlich. Gut, es war nur der Information halb. Ja, ja, nein, okay. Ja, wobei man sich fragen kann, was wichtiger ist irgendwie, nicht? Ja, ich würde fast sagen, die Elite. Aber gut. Wie gut, dass das übertragen wird und jetzt in die Annalen des Internets eingeht. Ja, die Annalen des Internets, genau. Also warum gibt es überhaupt diese deutsch-österreichische Freundschaft? Die muss es einfach geben, weil wir draufgekommen sind, dass diese ganze lange Geschichte der deutschsprachigen Literatur einfach ein einziges Missverständnis ist. Ein einziges Missverständnis zwischen Deutschland und Österreich. kennen, in Wirklichkeit sind es nur gegenseitige Spiegelungen und um dem Ganzen zu begegnen haben wir dieses DÖV, DÖV werden Sie vielleicht kennen, gab es mal auch eine Band irgendwie, wir hatten auch einen Jingle in Auftrag gegeben auf der Basis dieses DÖV-Kodo-Liedes von DÖV, den dürfen wir leider nicht aus Lizenzgründen leider nicht spielen, weil die uns alle niederklagen irgendwie. Aber das wäre ein super Jingle gewesen irgendwie. Also schlummert in den Archiven. Vielleicht ist irgendwann möglich, das auch zu spielen. Aus Deutschland darf ich sehr herzlich begrüßen für diese zweite Ausgabe von DÖV. Eine der renommiertesten bundesdeutschen Literaturkritikerinnen, kann man so sagen, oder? Das sagst du ja. Ja, das sage ich immer. Diese Frau, die war eine Zeit lang mein Führungsoffizier bei der Hamburger Wochenzeitung Die Zeit. Seit sie von dort weg ist, nämlich von Zeit Online, wollte von dort niemand mehr irgendwas von mir wissen. Wibke Poromka ist eine waschechte Nordpflanze in Bremen geboren und bis heute, man soll es nicht glauben, für möglich halten, ein Fangirl von Werder Bremen. Darüber hat sie sogar ein Buch geschrieben und eine andere Publikation von ihr heißt und das war eigentlich der eigentliche Grund, warum sie eingeladen worden ist, heißt Deutsche Nullen, was immer das bedeuten mag. Vielleicht werden wir es noch herausfinden. Wiebke Poromka war für große und renommierte Zeitungen tätig, aber auch immer schon ein Radiomensch. Heute arbeitet sie beim Deutschlandfunk. Für die Diskussion hier hat sie die in sie gesetzten Erwartungen erfüllt und das war nämlich die Aufgabe, ein typisch bundesdeutsches Buch mitgebracht. Also ein Buch, wo sozusagen klar ist, das kann nur bundesdeutsch sein irgendwie. Dieses Buch nennt sich Wild nach einem wilden Traum und ist heuer bei DTV erschienen. Wir freuen uns sehr darauf. Herzlich willkommen hier in Linz. Danke für die Einladung, Jenny Giewen. Aus Wien ist Wea Kaiser angereist, die wir ebenfalls herzlich begrüßen. Sie ist seit ihrem Debüt-Roman Blasmusikbob eine der bekanntesten Autorinnen des Landes, kann man so sagen? Hoffentlich. Also wenn Sie noch nie von mir gehört haben, dann nicht. Dann entschuldigen wir uns. ob eine der bekanntesten Autorinnen des Landes, kann man so sagen? Hoffentlich. Ja, hoffentlich, genau. Also wenn Sie noch nie von mir gehört haben, dann nicht, dann entschuldigen wir uns. Bea Gleiser, eine der berühmtesten Autoren der deutschsprachigen Literatur und Europas, ist hier zu Gast. Jetzt wieder lieb. Wir freuen uns sehr. Sie war eigentlich viel zu kurz eine unserer Jurykolleginnen beim Bachmannpreis wettlesen oder eigentlich beim Bachmannpreis kritisieren. In Klagenfurt im Herbst erscheint von ihr ein neues Buch. Darüber werden wir vielleicht auch noch kurz reden. Das heißt Fabula Rasa oder die Königin des Grau-Hotels. Königin des Grau-Hotels. Bea Kaiser hat als Autorin immer das Recht, einen literarischen Klassiker mitzubringen. Und sie hat von Vicky Baum, vielleicht auch nur deshalb, weil es irgendwie mit diesem Buch irgendwie matcht, Menschen im Hotel mitgebracht, über das wir uns unterhalten werden. Mein Name ist Klaas Gasperger. Ich bin schon vorgestellt worden, das Wichtigste ist nicht gesagt worden. Ich bin ein waschechter Oberösterreicher. Ich bin aus Gmunden. Ich habe das alles aufgesogen hier. Ich kenne mich hier total gut aus. Ich fühle mich in Oberösterreich nach wie vor total zu Hause. Und ich habe diese Reihe eigentlich erfunden, vorwiegend aus dem Grund, weil ich ansonsten nie bundesdeutsche Literatur lese. Ich lese kategorial keine bundesdeutsche Literatur, weil ich der festen Meinung bin, dass es vergebene Liebesmüh ist und es gescheiter ist, ein halbes österreichisches Buch als ein ganzes bundesdeutsches zu lesen. Also das ist meine tiefste Überzeugung und deshalb, weil ich das immer wieder seit Jahrzehnten sage, hat man mir auch eine Professur für österreichische Gegenwartsliteratur gegeben. Das hat damals gerade politisch gepasst. Heute wäre das kaum mehr möglich in der Steiermark. Da müsste ich eher über Rossecker und 19. Jahrhundert schreiben. Alles andere ist eigentlich schon gesagt. Auch ich danke ganz herzlich dem Salon Kepler hier und dem Literaturschiff vor allem, dass es uns vertraut. Es ist das zweite Mal, dass es hier stattfindet und ich hoffe, wir können dort anschließen, wo wir beim ersten Mal aufgehört haben. Das wisst ihr nicht, wie toll das war eigentlich. Also es war wirklich eine tolle Ausgabe. Also ich hoffe, die Latte liegt hoch irgendwie und wir beginnen gleich zu diskutieren. Ich habe verfügt, weil ich der Moderator bin und das darf, in welcher Reihenfolge das Ganze sich abspielen sollte. Und nachdem ein bisschen hin und her überlegt worden ist, beginnen wir doch mit der Julia Schoch und dem Buch, das Wiebke Bromke mitgebracht hat. Wild nach einem wilden Traum heißt das. Und das Buch wird vorgestellt werden von Wiebke. Ganz genau. Und weil ich ja schon wusste, dass Klaus Kasperger so ungern bundesdeutsch, sagt man bei uns übrigens gar nicht viel, sagt man deutschsprachige Literatur. Und hier in dem Fall würde ich sagen, es ist eine deutsch... Imperiaristisch gar. Und seit 1989, 90 dann eben von der wieder gemeinsamen Literatur, die aber sich natürlich immer fragen muss, habe ich im Grunde gleich drei mitgebracht. Das sieht man jetzt nicht so auf den ersten Blick, weil es so ein schmaler Band ist, aber nach einem wilden Traum ist der dritte Teil einer Trilogie, den Julia Schoch in den vergangenen Jahren geschrieben hat, in ganz kurzen Abständen. Ein Jahr lag dazwischen und jetzt einmal anderthalb Jahre. Und wenn man auf Julia Schoch guckt, muss man wissen, wo sie herkommt. Nämlich sie ist aufgewachsen in Eggesin. Ich weiß nicht, ob das eine Stadt ist, die man hier kennt. Die ist am Stettiner Haff im Mecklenburgischen. Und das war eine Stadt während der DDR, in der extrem viel Armee war. Also das ist eine Stadt, die im Grunde, wenn ich es etwas überspitzt sage, bestanden hat aus Kasernen. wenn ich es etwas überspitzt sage, bestanden hat aus Kasernen und aus Familien, die da mit ihren Männern hingehen mussten, die da eben gearbeitet haben. Das heißt, es war eine Stadt, die sehr politisch geprägt war, eine Stadt, die auch auf eine gewisse Weise deprimierend war und die dann nach der Wende, weil natürlich dieses ganze Militär abgeschafft wurde, die NVA extrem nochmal mehr deprimierend war und sozusagen extrem für diesen Wandel steht. Und die Romane, die Julia Schoch bislang geschrieben hatte, die waren immer so grundiert von einer Melancholie. Die haben auch viel über Ostdeutschland erzählt und sie wurde immer rezipiert und das sagt sie auch sogar in diesem Roman und sie hat es sich selbst auch so ein bisschen als ein Credo genommen, dass diese Melancholie daherkommt, dass sie es Jahrgang, genau, das ist noch wichtig zu sagen, Jahrgang 74, das heißt, dass sie die Wende, sozusagen die Wende in ihre mittlere, späte Jugend gefallen ist. Und das ist ja für viele Angehörige dieser Generation ein ganz großes Problem gewesen und ein ganz großer Schmerzpunkt, dass plötzlich das, mit dem man aufgewachsen ist, einerseits wegbricht, ganz banal in den Läden, dass vielleicht nämlich in klammernrücksichtslose Weise okkupiert wird. Das heißt, dass diese DDR-Eindheit oft nicht vorgekommen in dem Maße. Und das Interessante ist, was Julia Schoch jetzt mit dieser Trilogie macht in drei Bänden, ist, dass sie ihre eigene Erinnerung befragt und daraufhin befragt, wie viel sozusagen ein Trauern ist über den Verlust einer politischen Vergangenheit, gesellschaftspolitischen Vergangenheit. Wie viel ihre Kindheit geprägt worden ist, ihre Kindheit und Jugend und damit auch ihr Erinnern durch politische Konstellationen. Beispielsweise im ersten Band taucht plötzlich eine Halbschwester auf von ihr, die immer verschwiegen worden ist in der Familie. eine Halbschwester auch von ihr, die immer verschwiegen worden ist in der Familie. Also es gibt, wie in jeder Familie, aber da nochmal grundiert durch die DDR-Politikgeschichte bestimmte Familiengeheimnisse, bestimmte Leerstellen. Im zweiten Teil der Trilogie erzählt sie im Grunde die, vor allem die langjährige Ehe mit einem Mann, der eine ähnliche Biografie hat und stellt sozusagen im Nachdenken über diese Ehe fest, dass ganz viel oder hinterfragt auf jeden Fall diese Ehe daraufhin, ob nicht ganz viel dieser Verbindung darauf beruht hat, dass die beiden sich in diesen ersten Nachwendejahren kennengelernt haben und sozusagen den gleichen Verlust zu beklagen hatten, auch die gleiche Form der Erinnerung. Und dieser dritte Teil, der hat Eggesin immer noch im, sozusagen Eggesin grundiert das Ganze immer noch, also diese zerfallene DDR-Militärstadt. Aber vor allen Dingen ist es insofern ein Freischreiben, als Julia Schoch plötzlich sagt, nein, es ist gar nicht diese Zeitgeschichte, die so sehr mein Leben grundiert hat, sondern es war wie bei Leuten, deren Biografie nicht so sehr durch historische Zäsuren geprägt war. Es war einfach die Liebe. Es waren die einzelnen Abschnitte mit Männern, die mein Leben geprägt war. Es war einfach die Liebe. Es waren die einzelnen Abschnitte mit Männern, die mein Leben geprägt haben. Und das ist, finde ich, so ein ganz, auf der einen Seite ein ganz interessanter deutscher Roman und damit auch natürlich eine interessante und sehr bemerkenswerte Befragung dessen, was das Schreiben ausmacht. Was das hinterfragt sie auch immer wieder in diesem Buch. Also so sind sie, die Deutschen. Also kaum gesteht man zu, dass man ein Buch liest, muss man gleich drei Bücher lesen. Also es war eigentlich gar nicht verabredet, dass wir alle drei Bücher lesen mussten. Ich habe nur den dritten Teil gelesen. Die Wiebke Boromka hat den Kulturunterschied sofort verstanden und uns die ganze deutsch-deutsche Geschichte erzählt. Also das ist auch wichtig für uns, weil sonst kennen wir uns nicht aus. Wer Kaiser? Was war da eine unmittelbare Reaktion auf dieses Buch? Also ich muss vielleicht kurz vorweg schicken. Als ich mitbekommen habe, dass ich dieses Buch lesen muss, war ich einmal wahnsinnig angefressen. Weil mir das so wahnsinnig auf die Nerven geht, dass man momentan nur noch autobiografisch grundierte Literatur lobt. Also ich bin ja, ich komme aus dem klassischen Erzählen, ich komme aus der Fiktion, aus der Liebe zum Erfinden und Fabulieren und Rumblödeln auf vielen Seiten. Und jetzt so ein schmaler Band Erinnerungsliteratur, nachdem man ja noch diese furchtbare Autorin den Nobelpreis gekriegt hat. Und alle finden Knausgaard, den langweiligsten Langweiler der Welt, so toll. Und ich habe gedacht, um Gottes Willen. Und ich lag sowas von falsch. Das ist für mich tatsächlich die großartigste Erinnerungsautorin, die wir in der Gegenwart haben. Ich wurde bekehrt. Ich habe natürlich sofort alle drei Bücher gelesen. Das hat gewirkt offensichtlich. Ja, es hat gewirkt. Wobei ich dazu sagen muss, interessanterweise, für mich war die deutsch-deutsche Geschichte gar nicht so vordergründig. Ich habe den ersten Roman gelesen, also einen Roman, wo es um ein Geheimnis geht, das plötzlich enthüllt wird. Ich meine, wie geht man damit um, wenn man mitten im Leben Frau, Mutter von kleinen Kindern plötzlich erfährt, man hat eine Halbschwester? Stellen Sie sich das mal vor, dieses Einbrechen eines Geheimnisses ins Leben. Der zweite Band war für mich wahrscheinlich die schönste Liebesgeschichte, die ich je von einer deutschen Autorin gelesen habe. Und der dritte Roman ist für mich ein großes Nachdenken über Inspiration. ist für mich ein großes Nachdenken über Inspiration. Die Autorin, also man ist ja immer verleitet, dann zu sagen, die Autorin, also die Erzählerin in diesem Roman, erzählt von den zwei Männern, die sie maßgeblich zur Schriftstellerin gemacht haben. Das war ein Soldat in einem Wald, mit dem er damals, wie sie noch Kind war, zwölf Jahre ungefähr, über die Schriftsteller philosophiert hat. Und dann, der zweite Mann war ein katalanischer Schriftsteller, den sie auf so einem Künstlerstipendiums-Dörfchen kennengelernt hat und mit ihm eine leidenschaftliche Affäre beginnt, obwohl sie schon verheiratet ist mit dem Mann aus Teil 2. Und ich fand das ganz großartig, wie da versucht wird zu definieren, wo kommt denn die Inspiration her. Also tatsächlich dieser Musenkuss wird da aufgeschlüsselt. Und gerade wenn man alle drei gelesen hat, gibt es dann diese Querverweise, wo etwas, was man schon mal kennt, wieder wiederholt wird. Ich fand das wahnsinnig reizvoll und war teilweise wirklich angefressen dann, dass ich es so gut fand, weil jetzt muss ich mein Bild über autobiografische Literatur revidieren, das ist auch nicht lustig. Hebke Baramba ist zufrieden mit diesem Zugang? Wenn die dir gerade gehört hat? Ja, selbstverständlich. Ich finde es total gut, dass du nochmal darauf hingewiesen hast, dass es um die Frage der Inspiration geht, weil man kann ja immer sagen, ich habe es jetzt ja probiert, so ein bisschen größer zu rahmen, deutsch-deutsche Geschichte und so weiter. Und tatsächlich sind es einzelne Momente oder einzelne Begegnungen, die vielleicht gar nicht, und das wird auch immer wieder in dem Roman gesagt, die in dem Moment gar nicht so klar darauf hindeuten, dass daraus eine Inspiration erwachsen wird, sondern die eben eine Liebe sind oder eine interessante Begegnung. Und plötzlich merkt man erst im Nachhinein, ah, das war dieser ganz kleine Moment, wo sich was verschoben hat in der biografischen Bahn, beispielsweise in der ersten Begegnung mit diesem Katalan, die einerseits ja eine sehr glitzernde Liebesgeschichte ist. Da ist die Erzählerin, die Ich-Erzählerin, eigentlich noch in dem Stadium, dass sie denkt, sie möchte eine wissenschaftliche Karriere machen. Sie sitzt an ihrer Doktorarbeit und quält sich damit so ein bisschen. Und im Grunde ist viel wichtiger als diese Liebesgeschichte, dass das ein Mann ist, der ihr sagt, ja, schreib halt. Naja, eigentlich sagt er sie ja nicht. Es ist viel subtiler und eigentlich auch viel grausamer. Sie kommt in sein Zimmer rein, er sitzt obsessiv am Computer und dann dreht er sich zu ihr um und sagt, ja, was jetzt? Sex oder schreiben? Und Stichwort obsessiv, also für mich war dieser Roman ja auch ein ganz großer Roman über Besessenheit, weil man merkt ja der Erzählerin an, so ganz geheuer ist ja dieser Katalane nicht, sie findet ihn nicht mal schön, sie findet ihn nicht mal besonders anziehend, aber ich als Autorin habe damit unter die klügsten Sätze zum Schreiben gelesen, die ich je wahrgenommen habe. Zum Beispiel, wie sie beschreibt, wie schwierig das eigentlich ist, als Schriftstellerin Mutter zu sein. Weil eine große Liebe kommt immer zu kurz. Und in dieser Radikalität und Grausamkeit die Besessenheit zu erklären, ich fand das wirklich ganz, ganz eindrucksvoll. Also es ist nicht unbedingt das Buch für Leute, die eine große Handlung suchen. Also es geht eigentlich um innere Vorgänge und die äußeren Dinge werden eigentlich nur sehr kurz angedeutet. Also es geht um diese Künstlerkolonie in der Nähe von New York, in dem Ort A. Wer steht da dahinter? Das weiß ich nicht. Muss man das wissen? Das muss man doch als bundesdeutsche Kritikerin wissen, was hinter A steckt irgendwie. Also ich habe Vermutungen, wer der katalanische Schriftsteller ist. Das würde mich sehr interessieren. Nein, das reden wir lieber nach, weil das wird im Internet überfragen. Warum? Wir können ja jetzt nicht schlussfolgern, dass die Erzählerin in dem Roman eins zu eins die Autorin ist. Das darf man ja nicht. Du hast ja am Anfang gesagt, es ist autofiktional. Dann muss es ja sein irgendwie, oder? Wir können ja über den Katalan später reden. Ich glaube, man kann diese drei Bücher wirklich als so einen Metatext zu den Romanen von Julia Schoch lesen. Und ich glaube, man kann da wirklich Erzählerin und Autorin sehr eng verknüpfen. Und das macht ja auch übrigens die große Spannung dieses Romans aus, weil gerade der zweite, aber auch in diesem geht es eben, du hast gesagt, es ist eine der schönsten Liebesgeschichten, Dann geht es eben, du hast gesagt, es ist eine der schönsten Liebesgeschichten, aber es ist auch eine der grausamsten Liebesgeschichten, die im zweiten Roman schon. Und sie offenbart ja da beispielsweise auch diese Affäre mit dem Katalanen. Und wenn wir davon ausgehen, dass es diesen Ehemann auch in Wirklichkeit gibt, dann liest er all das und auch ihr ganzes Hadern liest er in diesem Roman. Es ist also auf der einen Seite ein, ich finde, extrem sensibler, emphatischer Roman, Ich finde, ein extrem sensibler, emphatischer Roman, aber auch ein sehr, sehr grausamer in dieser Genauigkeit, mit der die eigene Gefühlswelt da offengelegt wird. Janot oder Knausgott oder Andreas Mayer und wie sie alle heißen. Die Erzählerin in diesem Roman überhört sich nicht im Vergleich zu den anderen Figuren. Die stehen alle auf derselben Stufe des Erinnerns. Da wird gerungen um Möglichkeiten und Perspektiven. Die Chronologie wird verabschiedet, was ich interessanterweise normalerweise überhaupt nicht mag. Aber hier wird tatsächlich die Geschichte aufgehangen an diesen Themen, an Besessenheit, an Liebe, an Geheimnis. Und das funktioniert großartig. Ich habe mich kurz mal gefragt, ob man hier vorwerfen könnte, dass es auch ein großer Roman hätte sein können. Und ich muss aber leider sogar sagen, nicht einmal das kann man hier vorwerfen, weil es interessant ist, wie dann in diesen Büchern die Themen wieder aufgegriffen werden. Also was ich schon interessant finde als Rezeptionsphänomen, ich meine, ich sage bewusst Bundesdeutsch, weil ich nicht deutschsprachig sage, weil bei deutschsprachig gehört ja Österreich dazu, aber wenn ich Bundesdeutsch sage, dann gehören die Österreicher nicht dazu. Also da ist Deutschland gemeint. Und der Deutsch, der Literaturbetrieb in Deutschland, macht ja normalerweise den Eindruck, eine relativ zerstrittene Gruppe von Leuten zu sein. Also irgendwie, egal welcher Preis in Deutschland vergeben wird, es gibt sicherlich fünf andere Kritiker, die sagen, das ist eine absolute Katastrophe, das ist falsch. Also es hat noch nie so viele Angriffe untereinander gegeben und in Österreich ist das alles harmonisch. Also wir lieben uns hier und wir tauschen nur positive Sachen aus. Und es ist eine wirkliche Idylle, hier in Österreich zu leben, auch politisch gesehen. Aber in Deutschland ist der Literaturbetrieb wirklich sehr, sehr zerstritten. Und mit hundertprozentiger Sicherheit könnte ich sagen, wenn der Kritiker das sagt, dann sagt mit hundertprozentiger Sicherheit die Kritikerin das andere. Jetzt schaut man sich die Kritiken von diesem letzten Band an, auch von den Bänden davor und plötzlich hat man das Gefühl, alle sind einer Meinung. Wie können denn plötzlich hunderte und dutzende deutsche Kritikerinnen und Kritiker einer Meinung sein, dass das ganz großartig ist? Was hat sich denn da verschworen in Deutschland, dass man jetzt überhaupt nicht mehr gegenseitig sich auf den Finger hauen muss? Warum ist dieses Buch so derartig ohne fraglos zu einem der besten Bücher der letzten 3000 Jahre erklärt? Ich befürchte, ich muss sozusagen ein bisschen schärfen, die Wahrnehmung dieser Diskurskultur, die es in Deutschland gibt, die gibt es ja vor allen Dingen, wenn es um Preise geht. Beispielsweise jetzt den Preis der Leipziger Buchmesse, der vor ein paar Tagen vergeben worden ist. Da gibt es dann immer ein bisschen weniger, finde ich, sogar in den vergangenen Jahren. Es gab mal so eine tatsächliche Mode vor zehn Jahren, wo immer all jene, die nicht in einer Jury waren, das sehr knallhart kritisiert haben und sehr polemisch. Und Julia Schach ist eine Autorin, die... Keine Preise bekommt, Gott sei Dank. Die auf jeden Fall keinen in den vergangenen Jahren, keinen dieser ganz großen Preise bekommen hat. Was übrigens, glaube ich, unter anderem daran liegt, dass es eben eine Trilogie ist, dass von dem ersten Buch wirklich alle sehr begeistert waren oder viele sehr begeistert waren, auch vom zweiten und man hat aber immer gesagt, das kenne ich sogar auch aus eigenen Juries, man hat immer gesagt, ah, wir geben aber ja nicht jetzt so auf halber Strecke einem Projekt einen Preis, sondern jetzt warten wir mal ab, bis es drei Bücher sind und es kann sogar sein, dass diese erste Euphorie, die da war, weil es auch so eine andere Form des Erzählens war, auch im Werk von Julia Schoch, dass die jetzt gerade so ein bisschen abgeflacht ist und dass sie womöglich gar keinen großen Preis dafür bekommt. Das muss aber ja auch gar nicht immer so sein. Ich will aber nur sagen, es ist nicht so, dass sich extrem, dass so eine extreme Einigkeit herrscht bei diesem Buch. Das ist gewiss nicht so. Das ist aber auch dem Prinzip geschuldet, dass es eine Trilogie ist. Normalerweise, wenn man Rezensionen vereinbart, ist es ja so ein bisschen, man schlägt die vor in einem Stadion, wo man das Buch noch nicht kennt, wo man eine Autorin kennt oder einen Autor und dann wird es auch schon verabredet. Mein Eindruck ist schon auch, dass in den großen Feuilletons in Deutschland jetzt Kritiker und Kritikerinnen dieses Buch besprochen haben, die schon diese ersten beiden gelesen haben und die mochten und das mag sich deswegen jetzt so ein bisschen so anfühlen, aber es gibt hinter den Kulissen auch hinter den Preissjuries große Diskussionen über das Buch. Da bin ich sehr beruhigt, also das ist wirklich gut. Aber jetzt wollte ich gerade mal fragen, was willst du daran kritisieren, Klaus? Jetzt erzähl uns einmal, warum soll man es denn kritisieren? Ja, also ich... Nein, das wollte ich jetzt gar nicht sagen. Ich wollte ganz was anderes sagen eigentlich. Ja, das ist ja auch üblich hier und hat ja auch Gründe. Der Herr Professor meint das mit sehr viel Liebe. Aber man kann jetzt vielleicht zu den Preisschüris, damit man die Österreicher jetzt auch ein bisschen durch den Kakao zieht, der Fairness halber, auch einfach sagen, du kannst dich ja in Österreich nicht aufregen, dass jemand anders den Preis gewinnt, weil du willst ihn ja dann selber auch irgendwann haben. Kleines Land, kleiner Betrieb, alle sind miteinander verhavert, dann riskierst du. Also ich habe mich zum Beispiel einmal gewagt aufzuregen, dass ich ein Stipendium, das 15 Autoren bekommen haben, nicht bekommen habe. Und mir war es nicht klar, warum nicht. Und dann habe ich mich wahnsinnig aufgeregt. Ich hatte nur dann das Problem, dass die Literaturkritikerin drei Häuser weiter wohnte. Und die hat sich dann furchtbar aufgeregt. Ich habe mit dem Anwalt gedroht, weil ich ihr quasi ihre Objektivität angezweifelt habe, weil sie ein Literaturprogramm leitet und dann beworben hat, dass alle quasi, die das Programm haben, dann das Stipendium bekommen. Und ich fand das irgendwie ein bisschen österreichisch. Darf man nicht. Und ich konnte dann ein Jahr lang nicht mehr angstbefreit auf die Straße gehen. Wissen Sie, das ist das Problem. Wir sind halt einfach so verhabert miteinander. Auch nicht immer nur gut, muss man dazu sagen. Aber um zurückzukommen, du wolltest jetzt das Buch kritisieren. Ja, wenn man mich lässt. Nein, ich bin ja auch nicht der, der dieses Buch verteufelt. Die Lektüre war für mich auch bereichernd und ich habe das gut gefunden. Ich habe auch nur diesen dritten Band gelesen, das hat sich auch keinen großen Antrieb, die beiden anderen zu lesen. Aber man könnte natürlich schon sagen, also diese Trennschärfe, warum die Anno so fürchterlich ist und das so großartig, das müsste man sich schon noch ein bisschen näher anschauen. Oder für Gegenwartsliteratur sein, da müsste ich ja für das 19. Jahrhundert zuständig sein irgendwie. Also vielleicht passt es auch besser ins 19. Jahrhundert und die Leute, die sich etwas vorstellen können unter diesen Diskursen, finden hier eher einen Ansatzpunkt. Also es ist nur verwunderlich, dass sozusagen, wenn man das, es gibt in Österreich ist es auch weniger wahrgenommen. Julia Schoch ist wirklich so eine Autorin, die vor allem in Deutschland rezipiert wird. In Österreich gibt es zwar ab und an eine Rezension, aber wenn man wie Julia Schoch hier einladen würde, vielleicht jetzt, nachdem sie so euphorisch gelobt worden ist, würden wieder so viele Leute kommen. Aber ich weiß ziemlich genau, wenn ich im Literaturhaus in Graz ein Programm mache und die Julia Schoch einlade und Werbung ohne Ende machen, dann ist sozusagen der Interessentenkreis sehr beschränkt. Das betrifft viele bundesdeutsche Autorinnen und die Österreicher funktionieren halt besser. Aber es ist schon verwunderlich, dass hier auch Leute, die normalerweise nichts miteinander zu tun haben wollen, auch ästhetisch ganz unterschiedlich urteilen, dass man sich auf die Julia Schoch verständigen kann, ob das jetzt eine Trilogie ist oder ein Einzelbuch, das kann jetzt nicht ausschlaggebend für die Wertung sein. Also ich finde es wirklich erstaunlich, dass man sich so einig ist und das ist eigentlich wirklich eine Kompromisskunst. Also eine unterstehende Kompromisskunst, wo alle sich gut dabei fühlen. Ist das eine Wohlfühl-Wellness-Literatur vielleicht? Das Gegenteil ist der Fall. Und ich glaube, man kann ja jetzt auch nicht drei, vier, fünf Kritiken gegen das Buch, also wir müssen ja über das Buch reden, nicht über fünf mehr oder weniger zufällige Kritiken, die sich jetzt ergeben haben. Interessanterweise übrigens Julia Schoch spielt durchaus eine Rolle in der österreichischen Gegenwartsliteratur, weil sie ja, glaube ich, ein ums andere Mal schon den Klagenfurter Nachwuchskurs geleitet hat. Also da kann man sie durchaus wahrnehmen, da wird sie auch eingeleitet. Da ist ja gestrichen, weil es in Kärnten kein Geld mehr gibt. Oh, das ist mir neu. Ich wollte dich noch was fragen. Sie sagt ja auch so ein paar, du hast gerade schon gesagt, sie sagt sehr interessante Sätze über das Schreiben. Und einen Satz oder eine Überlegung, die sie, glaube ich, schon auch mal in einem der vorherigen Bücher geäußert hat, die habe ich mit so einer gewissen Überraschung zur Kenntnis genommen und weiß auch gar nicht, ob sie richtig ist. Und habe jetzt gerade gedacht, da musst du doch auch aufgemerkt haben. Sie sagt nämlich an einer Stelle, dass das Sprechen über Liebe und das Schathie, über Zugewandtheit reden oder in Buchform. Das fand ich erstaunlich und weiß auch nicht genau, ob das… Ich habe es hinten auch gesagt, es ist nämlich eines von diesen Büchern, wo man sich wirklich gern die Sätze rausschreibt. Das findet der Professor natürlich wahrscheinlich kritikwürdig. Aber tatsächlich, es geht noch weiter. Sie sagt ja, die Schriftstellerei ist so grausam, weil sie die Liebe immer zeitverzögert zulässt. Und das meinen Sie ja auch auf die Kinder hin. Und das ist tatsächlich etwas, das ich jetzt in den letzten drei Jahren auch so erlebt habe. Man liebt die Kinder. Aber wenn man gerade dabei ist, diese eine gute Seite zu schreiben und dann kommt das geliebte Kind herein und klettert auf den Schreibtisch und haut auf die Tastatur oder bringt noch dazu irgendeine Flasche ohne Verschluss mit, dann wird die Liebe wirklich zu einer Herausforderung. Und das schildert sie so, wie sie ihre Kinder vermisst, aber dann schreibt sie und ist froh, dass sie nicht da sind und zwar wirklich, also sehr, sehr froh, dass sie nicht da sind. Und diese Grausamkeit, die dieser Beruf mit sich bringt, das wird in diesem Buch wirklich wunderschön aufgedröselt, aber nie eben, und ich glaube, das ist auch das Geheimnis, warum das eben so auf so viel Liebe stimmt, nie so ausführlich, sondern immer nur sehr kurz anzitiert, was eben uns als Leser und Leserinnen auch sehr viel Möglichkeit lässt, darüber nachzudenken. Wie du sagst, also das ist schon ein Buch, das in einem arbeitet. schnell liest oder wenn man einmal nur so quer liest, könnte man sagen, es ist sehr luftig, aber gleichzeitig ist es glaube ich, genau, es lässt atmen. Das ist sozusagen das Gegenteil von Luftigkeit. Und es hinterlässt so Szenen, die gehen einem nicht mehr aus dem Kopf. Zum Beispiel eine Szene, die erzählt sie sogar in zwei Büchern. Sie geht mit dem Kinderwagen durch den Schneematsch in die Drogerie einkaufen und alle unter Ihnen, die Kinder haben, wissen, was ein Drogerie Einkauf bedeutet. Windeln, Feuchttücher und so weiter. Und mit diesem Kinderwagen voll mit Drogerieartikeln im Schneematsch schleppt sie sich ab und dann trifft sie ihren Mann, der auch gerade aus dem Drogeriemarkt rauskommt, mit einfach einer Tube Rasierkrieg. Und sie fragt ihn, was machst du da? Ja, er hatte in der Mittagspause Zeit, mal was zu besorgen, was er braucht. Und diese Szene, an die denke ich so oft, weil sie einfach so viel über die Ungleichheit zwischen Männern und Frauen erzählt. Über dieses, also und von diesen Momenten haben sie ganz, ganz, ganz viele in diesen Romanen, ohne dass sie zu sehr überkommentiert werden wie bei einem Knausgat oder ohne dass sie zur eigenen moralischen Überhöhung benutzt werden wie bei der Annie Arnaud, ohne dass sie benutzt werden, um andere schlecht zu machen wie Andreas Mayer. Ich glaube, das ist wirklich ein Teil des Geheimnisses, dass es nicht um eine Selbstüberhöhung geht, auch nicht um eine vollkommene Problematisierung oder um die Aufarbeitung eines Traumas oder eines großen Schmerzpunktes, sondern im Grunde geht es nochmal um die Erinnerung eigentlich an alltägliche Konstellationen, die aber extrem prägend sind. Also die Euphorie ist riesig groß. Jetzt wage ich doch noch eine Frage. Empfiehlt man dieses Buch wirklich jedem und jeder oder gibt es spezielle Gruppe, denen es mehr zu empfehlen ist als anderen oder passt es von der Großmutter bis zum pubertierenden Kind eh für alle? Naja, das ist ja immer die Frage, was man unter so einer Empfehlung versteht. Man könnte jetzt sagen, wir empfehlen das wirklich vor allen Dingen Ihnen, allen Männern, die hier sitzen oder uns zuhören, damit sie sich mal in so eine... Es gibt viele Männer da übrigens. Ja, damit sie vielleicht auch nochmal Perspektiven oder Erzählweisen oder Denkweisen kennenlernen, die ihnen vielleicht nicht so präsent sind durch die herkömmlichen Lektüren. Tatsächlich glaube ich, ist es, und so ging es mir auch, wenn man eine Frau ist und Kinder hat, gibt es natürlich sozusagen Punkte des Wiedererkennens. Wenn man auf diese Weise empfehlen will, könnte man sagen, man empfiehlt es eher Frauen. Aber ich glaube, man kann es schon einfach relativ breit empfehlen will, könnte man sagen, man empfiehlt es eher Frauen. Aber ich glaube, man kann es schon einfach relativ breit empfehlen. Man muss ja keinen Ähnlichkeitsabgleich machen, wenn man liest. zugehört. Sie werden selber entscheiden, ob sie es lesen wollen oder nicht. Das Einzige, was ich empfehlen würde, ich würde mit dem zweiten Teil anfangen. Ich würde zuerst den zweiten Teil lesen, dann erstens an den dritten. Na bitte, dann haben Sie sich versorgt für die nächsten drei Monate. Sie lesen nur mehr Julia Schuch. Und was ich auch noch dazu sagen muss, Entschuldigung, Herr Professor, die Hörbücher, wenn Sie gerne Hörbücher lesen, ich habe den zweiten Teil als Hörbuch. Hören. Wunderschön, wunderschön. Hören, hören, hören. Ist wirklich ganz toll produziert, muss man auch manchmal. Wer liest das ein? Die Autorin selber, nein? Nein, nein. Eine Schauspielerin wahrscheinlich. Eine sehr gute Schauspielerin, weil meistens geht es ja schief, wenn die Autorinnen selber lesen. Tatsächlich, deswegen kann ich das empfehlen, also wenn Sie gerne nebenbei Hörbücher lesen im Auto und so weiter, das ist wirklich gut gemacht. Gut, Botschaft ist angekommen. Wir kommen zum nächsten Buch. Vicky Baum, Menschen im Hotel, mitgebracht von Wea Kaiser. Worum geht es in dem Buch? Warum sollen wir das jetzt lesen, nachdem das ja erst schon 90 Jahre alt ist? Naja, bald 100. 1929 erschienen, bald 100 Jahre alt. Damals ein Sensations-Baldhundert. Wir können schon raufrunden, es geht ja so schnell alles. Damals ein Sensations-Bestseller und tatsächlich, wenn man es heute liest, immer noch frisch, knackig. Also man merkt ihn die 100 Jahre nicht an. Ich habe es tatsächlich wieder gelesen, weil ich mich auch jetzt eben literarisch mit Hotels beschäftigt habe in Eigenproduktion. Ich habe es, glaube ich, zum dritten oder vierten Mal gelesen und hatte nach wie vor große Freude damit. Es ist ein Roman, der ist wahnsinnig energiegeladen, prachtvoll, mitreißend. Warum? Es werden verschiedene Figuren verfolgt, die alle eine Gemeinsamkeit haben. Sie sind Gäste in so einem richtig schönen, noblen Grand Hotel. Da haben wir zum Beispiel die Grosinskaya, eine alternde Ballerina, die ihre besten Tage hinter sich hat, aber immer noch an dieser Bühne hängt. Wir haben den Baron Gajan, ein verarmter Adeliger, der eigentlich nichts mehr hat, aber den großen Lebemann spielt und als Fassadenkletterer versucht, in das Zimmer der Grosinska zu steigen, um ihre Perlen zu stehlen. Wir haben Dr. Ottenschlag, ein rätselhafter Arzt, kriegsversehrt, sitzt jeden Tag in der Lobby, wartet auf einen Brief, der nicht kommt. Wir haben Otto Kringelein, ein Buchhalter aus der Provinz, der todkrank ist und in Anbetracht seiner geizigen und wenig liebevollen Ehefrau jetzt das bisschen Vermögen, was er erspart hat, so richtig auf den Kopf hauen will. Ein paar letzte gute Tage, bevor es zu Ende ist. Und dann noch den Generaldirektor Preising, einen auch aus der Provinz stammenden Fabriksbesitzer, der versucht, das Lebenswerk der Familie seiner Frau zu retten, das er selber in den Sand gesetzt hat. Sie sehen, all diese Figuren sind in Wahrheit ein bisschen Hochstapler. Die haben nichts, die versuchen, wer anderer zu sein. Das ist das Schöne an Hotels. Sie sind nicht nur die Möglichkeit, anderswo zu leben, sondern auch anderswo zu sein. Und wie all diese gescheiterten Figuren mit einer Energie und Wucht im wilden Berlin der Zwanziger aneinanderprallen, erzählt dieser Roman. Es ist ein klassischer Page-Turner, man fängt an und kann nicht aufhören. Dieser Roman hat keine Angst vom Pathos, das vorweg. Und das finde ich aber so wichtig, weil auch das ist österreichische Literatur. Österreichische Literatur ist nicht nur sprachspielerisch und schwer zugänglich und sehr verkopft und avantgardistisch. Österreichische Literatur ist auch die Liebe zum Erzählen, die Hinwendung zu den großen Gefühlen, das große Panorama, die Liebe zu den Eigenheiten der Figuren. Also ich kann Ihnen von Herzen empfehlen. Du hast auch eine Professur verdient für Österreichs Literatur eigentlich. Ich arbeite dran. Ich arbeite dran. Wer weiß, wie sie mit dem Buch verkäufen. Nein, nein, das ist alles grandios und super. Und ich glaube, wir haben ein Bild schon im Kopf von dem Buch jetzt. Ich sehe schon, du magst mich nicht so schwärmend haben. Bin eh schon starr. Doch, doch. Aber du musst doch zugeben, Herr Professor, du magst den Roman auch. Du magst ihn auch. Jaja, ich will aber trotzdem die Wiebke Baromka zuerst fragen, weil das irgendwie die Wiebke Baum hat, die Großteil ihrer Karriere in Berlin verbracht ist. Es ist ein Berlin-Roman. Ist das was, wo man das Österreichische so im Vordergrund hat, wenn man das heute liest oder eher nicht. Tatsächlich, ich liebe diesen Roman. Ich habe den während des Studiums gelesen, habe ihn jetzt, ich habe so eine ganz alte Ausgabe mit, die ich damals schon gelesen habe, die jetzt aber mir total zerfallen ist und habe sie jetzt nochmal anlässlich dieses Gesprächs. Die musst du herzeigen. Ja, die ist ganz schön. Die ist wirklich so eine alte Kiepenheuer und Witsch Ausgabe. Der einzige Streitpunkt, aber den klammer ich sofort ein, ist tatsächlich die Frage, ob man das als österreichische Literatur bezeichnen will. Vicky Baum hat ja lange in Darmstadt gelebt, dann in Hannover und hat für den Berliner Uhlstein Verlag gearbeitet. Ein Verlag, für den in den 20er Jahren extrem viel total interessante Frauen geschrieben haben, unter anderem auch Ruth Lanzhoff-York, also wirklich Frauen, die dieses mondäne Berlin, dieses fortschrittliche Berlin der 20er Jahre verkörpert haben, also diese emanzipierten Frauen. Und das ist insofern, würde ich sagen, schon vielleicht ein Roman, der auf gute Weise diese deutsch-österreichische Freundschaft in dem Sinne dann auch zusammenführt, weil er eben beides ist. Da ist sozusagen natürlich noch diese österreichische Fabulierlust drin, aber es ist tatsächlich vor allen Dingen ein 20er Jahre Großstadtroman. Und ich habe den Roman jetzt vor ein paar Wochen mit in den Urlaub genommen, um ihn nochmal zu lesen und weil ich nicht schnell genug zugegriffen habe, hat mein Freund angefangen, den zu lesen, der eigentlich überhaupt keine Romane liest und hat mich den ganzen Tag, drei oder vier Tage lang genervt, weil er ständig Sätze vorgelesen hat und wir saßen dann beide auf der Terrasse und haben wirklich, haben vor uns hingekichert. Das ist ja ein Roman mit Pathos, aber auch ein Roman mit einem ungeheuren Witz und einer sprachspielerischen Genauigkeit. Jackie Baum ja immer wieder so als Unterhaltungsschriftstellerin abgetan wird. Das ist ja übrigens auch so eine Tür-auf-Tür-zu-Komödie sein. Aber dass etwas unterhaltsam ist, heißt ja nicht, dass es dumm ist. Und wenn man diesen Roman liest, und du hast ja jetzt schon einige Figuren genannt, dann kann man wirklich erkennen, das ist ein ganz symptomatischer Roman über die Weimarer Republik. ein ganz symptomatischer Roman über die Weimarer Republik. Es geht um Börsen, also die große... Bevorstehende Börsencrash. Es geht um den Börsencrash, aber auch überhaupt um die Finanzen, die plötzlich total wichtig werden. Es geht um Mode, was ja auch extrem wichtig war in dieser Zeit. Es geht auch um den vielleicht Aufstiegswillen jüngerer Frauen, aber auch um die begrenzte. Eine Figur, die du, glaube ich, jetzt nicht genannt hast, ist Flämmchen. Dasgard Cullen davon, naja, auch an diesem glamourösen Leben teilzunehmen. Und auch dieses große Bild, was man übrigens auch in viel tragischerer Weise beispielsweise von Josef Roth kennt, diese 20er Jahre als Wartesaal des Lebens, von Josef Roth kennt, diese 20er Jahre als Wartesaal des Lebens, wo man im Grunde nicht angekommen ist in etwas Stabilem, sondern immer auf gepackten Koffern sitzt. Das ist sowieso in der Hotelmetapher natürlich gegeben, aber auch bei diesem Ottanschlag, der eigentlich immer auf gepackten Koffern sitzt und Tag für Tag immer zur Rezeption geht und sagt, hat jemand für mich was hinterlassen? Ist ein Brief da? Und nein, es ist natürlich kein Brief da, weil sich überhaupt niemand für ihn interessiert. Also diese ganzen gesellschaftlichen Linien, die sich durch die Weimarer Republik ziehen, die treffen sich alle in diesem Hotel. Genauso wie dieser verarmte Adel, der dann eben Hochstapler wird und so weiter. Und ein Begriff, der sich durch den Roman zieht, ist Schwindel. Und das ist so interessant, weil Schwindel eben einerseits dieses Hochstaplerische ist, aber natürlich auch der Schwindel, der einen überkommt, beispielsweise wenn man ganz schnell Auto fährt oder wenn man fliegt oder wenn man auf dem Sechstagerennen ist. Also diese ganze Beschleunigung dieser Epoche, die die Leute einerseits begeistert hat, andererseits auch überfordert, vielleicht auch aus der Bahn geworfen. Das ist alles in diesem Buch. Also man glaube, ich sollte noch einmal betonen, es ist nicht nur irgendein Erfolg gewesen, sondern es ist einer der größten Erfolge der deutschsprachigen Literatur überhaupt. Es ist sozusagen hunderttausendfach verkauft worden. Es ist dreimal verfilmt worden. Die erste Verfilmung von 1932 ist jetzt noch immer aktuell eigentlich Star besetzt mit Greta Garbo und anderen und auch nicht nur die Literaturwissenschaft später, sondern auch die zeitgenössische Rezeption hat eigentlich, ob der Unterhaltungscharakter die Nase gerümpft diesem Buch gegenüber. ob der Unterhaltungscharakter die Nase gerümpft diesem Buch gegenüber. Die Vicky Baum wird seit zumindest 10, 20 Jahren wiederentdeckt von der Literaturwissenschaft. Wird auch die ästhetische Qualität dieses Buches ganz anders beurteilt. Noch einmal, weil das natürlich immer so ein Mechanismus ist. Also wenn das so derartig verkauft wird, dann müssen es lauter Deppen sein, die das lesen. Und das kann das Buch nicht sein. Also von dieser Meinung ist man aktuell relativ weit weg. Wikibaum wird auch wieder publiziert, ihre Fotos und so weiter werden publiziert und ich würde auch zustimmen, dieses Buch fängt wahnsinnig viel ein von der Weimarer Republik, von einer Großstadt wie Berlin um 1930 und es gibt gute Gründe, warum wir uns da heute wieder so stark wiedersehen drin. Also auch diese, du hast gesagt, es ist kein Tür-auf-Tür-zu-Roman, es ist ein Drehtür-Roman und in vielen Filmen aus dieser Zeit ist die Drehtür des Hotels ja auch eine, auch von Walter Benjamin gibt es lange Abhandlungen über diese Drehtür, das ist genau der Schwindel und das ist die Beschleunigung und irgendwie das Hotel ist sozusagen, es ist ja auch nur so eine ganz kurze Zeit, also im Buch ist es ein bisschen länger, im Film sind es nur 24 Stunden, es sind kaum zwei Tage und eigentlich einer sagt die ganze Zeit, also dieser General da sagt die ganze Zeit, es passiert eigentlich nichts, aber tatsächlich kommt keiner aus dieser Drehtür unverwandelt wieder raus. Der stirbt, der wird hinten rausgetragen, der Kringlein wird zu einem wo nicht die Kasse ändert. Doch, das muss man ja erzählen. Das kann man ja alles erzählen irgendwie. Also es wandelt sich jeder und das Hotel ist natürlich Das kann man ja alles erzählen irgendwie. Also es wandelt sich jeder. Und das Hotel ist natürlich, und das Grau-Hotel ist halt auch sozusagen ein Ort, der auch mit unserer heutigen Befindlichkeit sehr viel zu tun hat. Deshalb wird es auch nach wie vor gelesen und verkauft. Und die Wertung fällt heute ganz anders aus. Es ist auch lustig, in deiner Ausgabe steht da noch der Gattungstitel drunter. Hier? Meinst du? Ja. Hier steht Roman. Im Original war das nicht Roman, sondern Kolportage-Roman. Und offensichtlich, wenn man Kolportage hinschreibt, dann verjagt man schon alle qualitativ hochwertigen Leserinnen und Leser. Ich würde sagen, Kolportage ist etwas, was immens interessant ist. Also Kolportage hat immer so einen negativen Charakter, dass das aus Sensationslösung übertrieben ist. Aber ich glaube, Kolportage, verstanden als literarische Technik, wäre auch einer der Mechanismen, die hier stark wirken. Also auch das Kolportage ist im Englischen eigentlich das Wort Pulp. Und das ist eigentlich Quentin Tar eigentlich das Wort Pulp und das ist eigentlich Quentin Tarantino Pulp Fiction, also wo man auf die Wirklichkeit nochmal drauf drückt, um sie noch verständlicher zu machen, was aber nicht heißt, dass die deshalb klischeehafter ist und dass das weniger wertvoll ist, sondern es bringt an der Wirklichkeit diese Kolportage Dinge besser zum Vorschein und das ist prinzipiell noch kein ästhetisches Urteil, sondern das ist einfach eine Technik. Und die wirkt hier stark. Und die Figuren, die angesprochen worden sind, die sind so prototypisch auch. Interessant ist auch das Gender-Verhältnis. Es sind nur zwei Frauen und viel mehr Männer. Und trotzdem haben die Frauen aber eigentlich am Anteil des Buches fast gleichwertig. Also es ist ein Buch, das immens gegenwärtig ist, gerade deshalb, weil es aus so einer genau definierten Zeit kommt. Also ich würde sagen, da schließe ich mich einmal an. Auch wenn es keine österreichische Literatur ist. Ja, also das ist ein guter Punkt, da in der Literatur irgendwie. Aber ich meine, es ist ja schon auch ein Merkmal der österreichischen Autoren, dass wenn sie richtig berühmt sind, müssen sie vorher nach Deutschland. Ja, das ist so. Was man vielleicht, ich widerspreche uns jetzt, oder einen kleinen Einwand gegen das Buch, oder vielleicht gar nicht einen Einwand, sondern eine Bemerkung, was schon erstaunlich ist, wenn man das Buch neben andere Bücher aus den späten 20er Jahren liest, dann sind es oft Romane, Käsebier über den Kurfürstendamm oder auch Romane von das Spinnennetz von Josef Roth, wo man doch immer am Horizont merkt, also hier würde man sagen, vielleicht vor den Hotelfenstern, wie sich da eine politische Situation, also der Nationalsozialismus zusammenbraut und korrigiert mich. Ich habe das Gefühl, dass das tatsächlich in diesem Roman nicht passiert, dass der auf der einen Seite eben so extrem in der Zeit verhaftet ist. Sechs-Tage-Rennen kommt vor, Auto und so weiter, auch Kino natürlich oder Spiel mit Scheinwerfern. Die Beleuchtung spielt eine extrem große Rolle. Dadurch haben sich ja wirklich Großstädte damals verwandelt, dass man durch die Stadt ging und plötzlich leuchtete alles hell. Das ist in einer ganz zentralen, auch sehr lustigen Szene dieses Buches spielt diese Beleuchtung des Hotels eine große Rolle. Aber die politische Dimension gibt es in dem Sinne nicht oder habe ich sie vor lauter Freude an diesem doch rasanten Geschehen übersehen? eben konzentriert haben. Also insofern würde ich sagen, spielt sie eine Rolle, indem sie ja bei diesen Figuren ausgeklammert wird, weil die sind ja mit dem eigenen Überleben auf die eine oder andere Art und Weise beschäftigt. Wir haben ja da den Kringelein, der ja sterben wird. Wir haben ja den Geigern, der ja ganz jung ist und nur für die Liebe und für das Geld lebt. Wir haben die Grosinska ja, die sowieso schon mit einem Fuß woanders ist, weil ja ihre große Zeit verloren gegangen ist. Also ich glaube, der Fokus bei den Figuren liegt tatsächlich woanders. Und du hast natürlich recht, man könnte das dem Roman vorwerfen, aber ich finde tatsächlich, ist das ja auch eine Stärke, dass sie sich das traut, das auszulassen. Das ist auch tatsächlich was, was mir jetzt gerade, also was mir noch nie so im Fokus, oder noch nie so aufgefallen ist, wie es mir jetzt gerade auffällt, wo wir darüber so begeistert reden, dass das tatsächlich so eine Leerstelle in jedem Fall ist. Und die Frage ist ja immer, ist eine Leerstelle beabsichtigt? Und dann könnte man, wenn man jetzt das weiterdenkt, was du sagst, sagen, ja klar, so passiert leider auch Zeitgeschichte, dass alle mit ihren eigenen kleinen, mehr oder weniger kleinen Problemen beschäftigt sind. Die Frage ist, ob man es nicht doch noch hätte reinbringen müssen. Ich überlege mir gerade, weil du gerade die Romane der Zwanziger angesprochen hast, jetzt überlege ich nur zum Beispiel Ingeborg Coyne, das Kunstseid, eine Mädchen und andere. Tatsächlich die Autorinnen haben das meistens ausgelassen in den Zwanzigern. Ich glaube, da muss da ziemlich präzise sein. Also dieses Buch ist Mitte der Zwanzigjahre geschrieben, 1929 ist es erschienen, also um die Zeit war sozusagen auch in anderen vergleichbaren Büchern der kommende Weltkrieg noch kein Thema. Dass es nicht politisch ist, glaube ich, stimmt nicht, weil doch irgendwie in diesen männlichen Figuren diese Charaktermasken, die zum Faschismus geführt haben, klar drinnen sind. Also dieser direkter Preising zum Beispiel. Und auch der hat ja einleitend, hat es die Wehrkaiser auch gesagt, also dieser General oder Ottensheim irgendwie, der nur ein Gesicht hat, das ist ja ganz offensichtlich, sind das die Auswirkungen des Ersten Weltkriegs. Also Politik, ich würde immer sozusagen vorsichtig sein, dass man immer glaubt, bei Österreich ist keine Politik drinnen. Also irgendwie die Politik ist anders. 1830 ist ziemlich exakt, was hier dargestellt wird. Und es ist unheimlich, dass heute in der jetzigen Wirklichkeit so viel da ist, was daran erinnert. Auch wenn da jetzt kein prototypischer Nazi oder was vorkommt. Horvath hat die Geschichte aus dem Wiener Wald drei Jahre später geschrieben. Da ist schon ein Protofaschist aus Kassel da, der immer herumschießt im schönen Wiener Wald und nicht weiß, wohin eigentlich. Also das ist dann schon merkbarer 32, 33, aber sozusagen die Historizität ist schon drinnen. Und ich finde auch eigentlich die Frage auch spannend, die auch kurz einmal angedeutet worden ist, was ist denn das für ein seltsamer Ort, dieses Hotel? Weil sozusagen dieses Schwebende, dieses Sch schwingende Hotel ist keine Heimat. Also außer dem Marcel Bravi, der in Bristol gewohnt hat mit seinem Plastiksackerl, empfindet niemand das Hotel als eine Heimat. Und es ist ganz wesentlich, dass diese Gesellschaft der Weimarer Republik eben eine Gesellschaft war, die auch in extremer Weise eben gegen diese Heimaten, die jetzt wieder überall auftauchen, gesetzt war. Und hier ist so etwas von Flüchtigkeit da. Das heißt aber nicht, dass das andere nicht da ist, sondern das ist eine Reaktionsweise darauf schon, würde ich sagen. Nur in Klammern, österreichische Autoren 20er Jahre. Josef Roth hat 1923, ist das Spinnennetz, als Fortsetzungsroman in der Arbeiterzeitung erschienen in Berlin. Also ein Berlin-Roman, wo die SA immer schon im Hintergrund nicht nur aufzieht, sondern sich prügelt. Also man kann auch Anfang der 20er Jahre, gibt es durchaus auch österreichische Autoren, die schon das Extrem zum Thema machen. Ein gutes Beispiel, Josef Roth, auch das Hotel Savoy. Also ein anderer großer Hotelroman und mit dem Hotel als Ort, ich würde sagen auch als Ort der Hochstapelei. Das ist das Wichtige. Und was du ganz, ganz ein wichtiges Stichwort ist, das ist mir schon gefallen, also Politik im Sinne von Ökonomie. Also das ist ja wirklich ein wahnsinnig kluges Buch zur Wirtschaftslage der Zwanziger. Also man sieht dem Verfall zu. Und es gibt wenig Autoren und ganz wenig Autorinnen, die sich das antun, über so Sachen wie Börse zu schreiben. Und es gibt kaum jemanden, der das dannänge mit Geld. Es gibt den Preisinger, der eigentlich immer ein lauterer, heerer Geschäftsmann war, der jetzt anfangen muss, weil er das Unternehmen. Und es gibt den Kringelein, der eigentlich ein Buchhalter ist, dem der Tod bevorzustehen scheint. Und der sagt, jetzt ist mir meine ganze Sparsamkeit und meine ganze Kleinbürgerlichkeit egal, jetzt voll auf die Zwölf, jetzt gebe ich alles auf. Das sind ja auch drei verschiedene Geldmodelle. Gut, dann gibt es niemanden, der sagt, das ist verlorene Liebesmüll. Nein, und vielleicht noch ein Anschlusstipp, wenn Ihnen dieses Buch gelten, dann lesen Sie bitte auch noch Vorrehen wird gewarnt. Das wollte ich eigentlich heute besprechen, aber es ist nicht zugelassen worden. Weil das Buch besser ist. Du kannst sogar noch ein zweites sagen, weil ich habe ja auch im Grunde drei empfohlen. Ich finde, wir empfehlen jeweils drei. Dann würde ich auch noch tatsächlich die Autobiografie von Vicky Baum, also die autobiografische Autobiografie, weil die hat auch wirklich, das muss man auch dazu denken, die hatte ja ein ganz arges Leben. Also die war ausgebildete Hafissin, hat sich in eine Dirigentin verliebt, ist dem dann gefolgt als großbürgerliche jüdische Tochter durch die deutsche Provinz. Also so lustig, wie sie in ihrer Biografie von Mannheim und Kiel schreibt. Aus Blick der großbürgerlichen Wiener Tochter, die jetzt da vor allem Kielmusik gehasst haben. Also das das wird dieser ort wird da wirklich ordentlich wirklich sehr wie soll man sagen nicht so schön porträtiert also wenn sie aus irgendeinem grund mit der werbung für kiel arbeiten dann lesen sie es nicht da ärgern sie sich nur und dann musste sie emigrieren als jüdin ist dann in hollywood gelandet und hat aber schon die letzten jahre ihres lebens obwohl sie immer wieder Sachen für Hollywood geschrieben hat, sehr darunter gelitten, dass ihre Bücher, die vor dem Krieg so ein Erfolg waren, plötzlich nicht mehr gelesen wurden. Und sie hat auch ein sehr, sehr kritisches Verhältnis zu Österreich in der Nachkriegszeit, also sehr scharfe Beobachtungen von wegen, wo ist denn hier eine Entnazifizierung. ist denn hier eine Entnazifizierung. Die Leute tun so, als kennen sie mich nicht. Das nennt ihr Entnazifizierung. Und wirklich eine wahnsinnig interessante und toll geschriebene Biografie. Und um jetzt noch den Bogen zur Schoch zu schreiben, eine kleine süße Anekdote. Vicky Baum hat dann behauptet, sie hat den Roman geschrieben, weil sie selber als Stubenmädchen im Hotel Bristol in Wien gearbeitet hat. Hat nicht gestimmt, die hat nie als Stubenmädchen gearbeitet. Sie dachte nur, sie muss behaupten, sie hat das alles erlebt, damit sich die Leute dafür interessieren. Großartig, das wusste ich nicht. Sehr gut. Zum Thema behaupten, man hat etwas erlebt, damit sich die Leute dafür interessieren. Nein, zum Thema Austrofret. Jetzt wird mir das gleich erklärt. Der den großen Vorteil hat, dass er sieben Bücher geschrieben hat und die Sie alle natürlich lesen müssen, vor allem wenn Sie in Linz sind. Austrofret ist natürlich eine Lokalerscheinung, ein oberösterreichischer Musiker und Autor. Das Schöne an dem Buch ist, dass es so überhaupt nicht in diese Musikerbücher hineinpasst. Also der Sänger von Rammstein schreibt Gedichte, der Sänger von Docotronic schreibt schwere Romane, Sven Regener schreibt über seine Touren. Also all das von all dem ist dieses Buch von Austrofrey. Das heißt Gänsehaut, unerklärliche Phänomene erklärt, völlig frei. Phänomene erklärt, völlig frei. Man könnte sagen, Herr Wenzel, der ja Herr Wenzel heißt in Wirklichkeit und nicht Austrofred, also Austrofred ist ein Künstlername, also niemand in Österreich heißt Austrofred, das gibt es nicht, diesen Namen. Also das ist das Erste, was man wissen muss. Und Austrofred heißt deshalb Austrofred, weil er eine Inkarnation von Freddie Mercury ist. Das passiert in Oberösterreich manchmal, dass irgendjemand einen Schlag trifft und er ist weltberühmt. Also beim Bruckner ist das passiert zum Beispiel. Man weiß nicht genau, irgendwie der Wagner ist da plötzlich gekommen und ist hineingefahren in diesen Bruckner. Es ist eine Anekdotensammlung mit unerklärlichen Phänomenen und diese unerklärlichen Phänomene können nicht seltsam genug sein und so wie dieser Herr Wenzel als Musiker plötzlich da in diese Rolle des Freddie Mercury hineingerät, so gerät, glaube ich, vom Stil her der Austro-Fred in so eine ironische Schreibhaltung. Man weiß nie genau, ich bin einmal gefragt worden in Wien von einer Kollegin, sagen Sie mal, wie ist es da in Österreich, wie kann ich den Oswald Wien von einer Kollegin. Sagen Sie mal, wie ist es da in Österreich? Wie kann ich den Oswald Wiener verstehen? Ist das ironisch gemeint oder ist das ernst? Und dann, also in Österreich ist immer alles ironisch und es ist gleichzeitig ernst. Und genauso ist, Sie schauen schon wieder so, habe ich aber schon wieder was Falsches gesagt über die Deutschen. Also in Österreich ist immer Ironie und Ernst total nahe beieinander. Und ich glaube, das ist auch so dieser Tonfall, der da durchgeht. Also ich will jetzt nicht behaupten, dass dieses Buch unbedingt Nobelpreiswürdig ist, aber man kann es durchaus lesen und man kann sich gut unterhalten dabei, finde ich. ich. Also das würde mich jetzt aus der Perspektive von der Frau Poromka interessieren. Frau Poromka, kannten Sie Austrofret, bevor Sie dieses Buch in den Händen hielten? Das ist gut, dass du das fragst, weil ich nämlich, das heißt natürlich, ich kannte Austrofret noch nicht und habe dann aber, als ich anfing, dieses Buch zu lesen, gedacht, okay, Sie hier heute Abend, Sie sind wahrscheinlich alle mit Austrofret quasi verwandt, von Nachbarschaft. Oder wie hast du das? Das sind alles Kinder von Austrofret. Verhadert. Wer kennt von Ihnen den Austrofret? Ah ja, habe ich mir gedacht, okay, jetzt muss ich dann nochmal überlegen, was ich sage. Naja, ich kann ja mal, es ist tatsächlich interessant, wenn man Bücher liest, die so einen speziellen Humor haben und in Teilen auch eine gewisse sehr spezielle territoriale Anbindung. Text, es gibt einen Text über das Vorarlberg und anscheinend ist klar, wenn man in Österreich, in anderen Teilen Österreichs Vorarlberg sagt, dass es halt schon mal so per se lustig ist oder per se klar ist, man macht sich lustig, so habe ich diesen Text verstanden. Das ist vielleicht in Deutschland so, nee, ist gar nicht so, also so, weil es über ein Burgenland, also wir machen uns wenn, also Aha, aber da ist es schon, das Vorarlberg, das ist eher, glaube ich, Zufall. Ach, das ist Zufall, gut, so. Weißt du, was das ist? Ja, weil es ist ein Burgenland. Also wir machen uns, wenn, also. Aha, aber da ist es schon, das Vorarlberg. Das ist eher, glaube ich, Zufall. Ach, das ist Zufall. Gut, dann siehst du, da habe ich, da habe ich. Er schreibt doch, dass er sich über jedes Bundesland lustig macht, nur nicht über Vorarlberg. Ja, ich dachte, das ist falsch bei österreichischen Ioni. Gut, es ist tatsächlich so, dass ich das mit so einer, mit einer großen Neugier gelesen habe, auch mit Amüsement. Aber nach so drei, vier sind sehr kurze Texte und sie erzählen so wirklich sehr durchgeknallte Geschichten von Hunden beispielsweise, die man während des, wenn man Urlaub machen will, irgendwo abgibt und dann überholen sie einen plötzlich auf der Autobahn, weil sie natürlich nicht wollen, dass man ohne sie in den Urlaub fährt oder von so einem großen Eichhörnchenangriff. Und weil das aber auch alles noch in so ein skurriles Künstlermilieu eingebettet ist und damit natürlich auch auf so eine sehr, sehr hemmsärmelige, lustige Weise gespielt wird, hatte ich, man hat ja manchmal so Leseaggregatszustände oder so Vorstellungen davon, wo man sich gerade befindet und ich fühlte mich plötzlich in so eine Kellerbar mit so ein bisschen Glitzer und Neonbeleuchtung versetzt und so irgendein klebriges Getränk trinken, was ich nicht so gerne mag, Ramazzotti oder so und neben mir steht so ein ganz netter Mann. Was auch immer. Neben mir steht so ein Mann und erzählt die ganze Zeit skurriles Zeug. Und ich verstehe so die Hälfte. Und manchmal schlafe ich auch so ein bisschen ein und finde es so ganz lustig. Und manchmal denke ich auch, jetzt gehe ich mal kurz zur Toilette und komme wieder. Und der redet halt einfach weiter. Und es ist dann immer wieder lustig. Das ist ungefähr mein Lieblingsgerät. Das ist voll eigentlich. Ja? Also ich habe fast das Gefühl, Wiebke, du hast den Astrofreit besser verstanden. Ja, als ihr. Bei weitem. Ich versuche jetzt mal so ganz ernsthaft literaturkritisch die positiven Seiten hervorzuheben. Da hat jemand einen ganz eigenen Umgang mit der österreichischen Sprache. Also ich fand das wirklich gelungen, wie Austrofret aus Rassismen, Dialektausdrücke in die hochdeutsche Sprache verwebt. Das hat einen ganz tollen Klang. Jetzt ist es halt so, Austrofret gibt es jetzt seit 20 Jahren. Der sitzt seit 20 Jahren auf der Bühne und macht so sein Ding und schreibt dann immer wieder mal ein Buch. Und irgendwann kam bei mir so ein Wort in den Kopf und dieses Wort heißt One Trick Pony. Und das fand ich dann schade, weil ich eigentlich beim Lesen das Gefühl hatte, da ist jemand ein bisschen in Geiselhaft und zwar ein Mensch, der eigentlich sehr gut erzählen kann und einen tollen Sprachumgang hat, ist da in Geiselhaft genommen von der Figur, die er selber geschaffen hat. Und ich habe mir irgendwann beim Lesen so gedacht, ich würde eigentlich gern mal was anderes von Franz Adrian Wenzel lesen, als nur den Ausdruck. Habe ich aber nicht gekriegt. Und das Problem ist halt, ich glaube auch ihm selber geht das schon auf die Nerven, weil ich hatte das Gefühl, da steckt ganz viel Mühe dahinter, 140 Seiten vollzukriegen. Also da werden Seitenweise von Wikipedia abgeschrieben, als ob wir nicht alle Wikipedia googeln könnten. Ein paar Fotos sind auch noch drinnen. Manche der Texte, glaube ich, sind schon woanders erschienen. Also das hat so ein bisschen was wie Restoverwertung. Ja, also es ist Restoverwertung. Ich meine, das ist halt, ich glaube, das ist halt ein Merchandising-Produkt. Wenn man den Austerfeld mag, dann kann man das Buch lesen und ein paar lustige Minuten damit haben und dann weiterlesen und dann wieder ein paar lustige Minuten haben. Und damit weiterlesen und dann wieder ein paar lustige Minuten haben. Und damit kann man dann auf Tour gehen und so weiter. Aber ich muss ganz ehrlich sagen, es gab gewisse Geschichten, da habe ich mich so gelangweilt, wenn dann Träume erzählt werden und vor allem, was ich einfach überhaupt nicht mag. Und deswegen finde ich, es ist schon so ein bisschen dieses klassische Musikertour-Tagebuch. Es wird dann immer über die Leute geschrieben, die man kennt. Da kommen Figuren vor, das sind eindeutig Insiderschmähs, die ich nicht kenne, weil ich mich nicht besonders viel mit Astrofret beschäftigt habe. Und immer diese Storys für die Havaras, ich weiß nicht, ich finde es blöd. Und auch wenn dann genau vier Frauenfiguren vorkommen, zwei alte Mutterl und eine Verrückte und eine, die irgendwo liest, aber es werden dann geschildert, wie dann irgendwer anderer. Also ich weiß nicht. Ich persönlich fand es relativ anstrengend. Ich fand es wahnsinnig langatmig und ich habe selten auf 140 Seiten so oft gedacht, bitte, wann sind die vorbei? Ja, man kann unterschiedlicher Meinung sein. Auch das Publikum, ich spüre das gerade so. Es gibt so die Hälfte hält den aus und die andere Hälfte ist genau der Meinung von der Wehrkaiser. Irgendwie hält den nicht aus. Also ich muss sagen, ich glaube nicht, dass ihm die Rolle schon langweilig wird. Im Unterschied zu Julia Schoch wird jedes Buch von Austrofret im Literaturhaus Graz vorgestellt. Es kommt auch irgendwie, auch in Graz kennt man ihn. Er begibt sich mit Freude in diese Rolle hinein. Er ist auch ein ausgesprochen gescheiter Mensch, der auch eine reale Musikerverkörperung hat. Er ist der Sänger von einer der besten österreichischen Bands, Greisky, wo er dann sozusagen unter seinem Originalnamen auftritt. Er ist wahnsinnig belesen und diese sieben Bücher, also die sind wirklich zu empfehlen, weil sie jeder so unterschiedlich sind. Also das ist einfach eine Story mit dem Unheimlichen, mit dem Übertriebenen, mit dem Eichkaterl irgendwie und es kann gar nicht seltsam genug sein und verstiegen genug sein. Es gibt ein Tagebuch von ihm, wo er natürlich eine ganz andere Form hat. Er sagt auch selber, es ist schon mal völlig daneben, wenn man hier nach Themen sucht. Um die Themen geht es überhaupt nicht. Es ist rein zufällig, um die Haberer. Das ist alles nur Beiwerk. Es geht um das, worum es ja jedem Literaturkritiker gehen sollte. Es geht um die Form und den Stil, also um die Sprache geht es. Und jeder Geschichte hört das. Das muss man auch dazu sagen. Es sind ja Geschichten von sehr unterschiedlicher Qualität. Es gibt ein paar Geschichten, die sind großartig. Muss man dazu sagen. Wie gesagt, ich würde gern von diesen Menschen einen echten Roman lesen. Aber er wird das eigentlich lustiger finden. Das ist eigentlich lustiger als der Roman. Also ein Austrofret ist ein Austrofret ist ein Austrofret. Ich hätte gern von dem Autor einen Roman. Ich glaube, dass der wirklich gut schreiben und erzählen kann. Aber ich weiß nicht, mich interessiert es halt nicht, wie Austrofret mit Fassmann in Klagenfurt abstürzt. Ja, eh. Aber es ist ein sehr österreichisches Buch. Man kann es mit einem österreichischenfurt abstürzt. Ja, eh. Aber es ist ein sehr österreichisches Buch. Man kann es mit einem österreichischen Ausdruck beschreiben. Ja, eh. Das wäre jetzt fast ein Schlusswort. Ja, soll ich ein Schlusswort machen? Das wäre auch ein super Blurb. Ich muss ja sagen, dass ich Teil, ich bin ja Teil der PR-Maschinerie von Austrofred. Ich bin auch extra, dass ich Teil, ich bin ja Teil der PR-Maschinerie von Austrofred. Ich bin auch extra gezahlt worden dafür, dass ich den Austrofred, also er hat immens gezahlt, dass Austrofred aufgenommen wird in das. Und ich bin eigentlich nur da, um sozusagen von euch beiden Blurbs zu fischen. Also Blurbs, das sind so diese kurzen kleinen Sprüche, die hinten am Buch oben sind. Und der beste Blurb ist natürlich jetzt von Werkeiser Oje. Oje. Ja, ey. Werkeiser. Also ist alles bestens. Und noch besser an Merch als dieses Buch ist ein Badehandtuch, wo man den Austrofret in voller Körpergröße aufteilen kann. Im Schwimmbad. Und da soll man sich sozusagen auftreten kann. Das ist wirklich schön. Im Schwimmbad. Das ist toll. Und da soll man sich dann drauflegen. Ja, das ist ganz schön. Man kann sich auch drunterlegen, wenn man will. Die meisten legen sich drauf. Also Austrofret, wer kann denn überhaupt nicht ausstehen? Noch einer? Keiner, sorry. Bitte? Ja, also vielleicht wird er ja mal eingeladen, vielleicht war er eh schon da und na nicht, ja, und er ist natürlich sehr nahe dieser Gegend hier, also zum Beispiel der Leverkast, Peppi, das ist einer der zentralen Orte für diesen Austrofret. Also, es ist noch einiges zu tun, literaturkritisch. Die Wittke Boromka wird sich der Sache in Deutschland annehmen, dass dort auch einmal in einer gescheiten Zeitung eine Rezension erscheint. Also du hast das eigentlich eh schon alles ausgebreitet. Ich glaube, das Bundesdeutsche Publikum wird dem auch folgen können und es wird ein großer Erfolg sein in Zukunft, oder? Ja, eh. Ja, eh. Damit sind wir fast am Ende dieses ersten Teils. Wissen Sie nicht ein bisschen aus den Büchern vor? Nein. Nein. Das dauert schon 23 Stunden. Jetzt haben wir schon... Wir haben hier was Besseres gemacht. Wir haben Ihnen jetzt Lust gemacht. Wir haben nämlich auch, das muss man dazu sagen, dankenswerterweise die Buchhandlung Alex da. Das heißt, Sie können jetzt auch die Bücher nach Hause nehmen und sofort zu lesen anfangen. Ich bin total entlastet als Moderator. Selbst nicht nur die Moderation nimmt die Werkeis in die Hand, sondern auch den Hinweis auf den Büchertisch. Der nächste DÖW-Termin, also DÖW ist Deutsch-Österreichische Freundschaft, ist am 26.05. wieder hier. Da ist kein Ausdrufret dabei und es sind überhaupt nur drei unglaublich strenge, wichtige, Nobelpreisträchtige Bücher. Also es wird total fad werden, dieser Termin. 26.05. Und dann kommen wir zu diesem Bücherquiz, wenn das recht ist. Natürlich, die Hinweise auf die Francesca Melandri möchte ich noch unterstreichen. Gehen Sie da hin. 90er Jahre. Können Sie sich erinnern an Prinzessin Fanta Giro? Prinzessin Fanta Giro, doch das war immer zu Weihnachten im ORF früher. Francesca Melandri ist die Drehbuchautorin von der Prinzessin Fanta Giro. Wirklich? Jetzt gehen alle hin. Ja, ich weiß. So, sind wir soweit? Ich muss mein Mikrofon abschalten. Nein, dein Mikrofon angeschaltet. Du bekommst jetzt eine ganz wichtige Aufgabe. Du schaust jetzt ganz genau, wer als erstes aufzeigt mit der richtigen Antwort. Okay. Jetzt stellen wir die Frage. Es geht los. Alle haben es schon verstanden. Genau beobachten. Ich brauche kein Mikro, ich habe ja ein Headset. Okay, das erste Buch ist von Katja Petrovskaya. Ich glaube, die kommt auch im Brutzbramm vom Literaturschiff vor am 28.05. in Steyr. Aha, und es ist nämlich so, dass dieses Quiz eigentlich nur eine Überprüfung Ihrer Aufmerksamkeit ist, weil die Antwort auf diese Frage, die wurde schon in der Diskussion erwähnt. Also wenn Sie wirklich aufgepasst haben, dann müssten Sie das locker beantworten können. Die Frage ist sehr, sehr einfach. Es geht wirklich um Nanosekunden. Also bitte beobachten und scannen. Ich helfe Ihnen. Also, in welcher Indie-Rockband wirkt Austrofret als Liedsänger? Oh, hier waren ganz schnell zwei Hände hier. Aber die waren quasi gleich. Aber haben Sie eine Antwort? Wir haben ja gar keine Antwort gegeben. Kreisky, stimmt? Bitte. Vielen herzlichen Dank. Super. Bravo. Applaus. Ich habe ein Buch, das von der Nobelpreisträgerin Olga Tokarczuk geblurbt ist. Herausragende Literatur. Ich muss es immer wieder lesen. Ich verstehe es den Hintergedanken von diesen ganzen Büchern. Das sind alles Autoren und Autorinnen, die irgendwann in den nächsten 20 Jahren im Literaturschiff vorkommen. Die Olga Tokarczuk kommt im Herbst nach O... Im Dezember nach Oberösterreich. Wohin? In der Steier am 5. Dezember und am 5. und der Georgie Gospodin. Ja. Und auch das im BSC. Eben. Ich habe es vermutet. Also irgendwie, ja. Ich habe es vermutet. Die Frage, auch das ist vorgekommen, ist aber eine gefinkeltere Frage. Es gibt nämlich zwei Antworten und es ist nur eine gefordert. Also beide wären richtig. Nennen Sie einen der zwei vorangegangenen Bände der Trilogie von Julia Schoch. Titel. Ja! Ja! Ein Buch von Mithu Sanyal, auch die war schon da oder wird auch kommen. Also ungefähr das pure Gegenteil von Austrofreite, würde ich sagen. Antichristi heißt dieses Buch. Wann wurde Menschen im Hotel mit Greta Garbo in der Hauptrolle verfilmt? Ja, der Herr hat es früher aufgezeigt und Sie haben es früher gesagt. Ich habe es nicht genau gesagt. Also ich glaube, er war eigentlich früher. Er hat es auch gesagt. Oder nein? Wenn so ein Schickes schenkt, dann Astrofrott. Der heißt nicht Astrofrott, der heißt Austrofrett. Austrofrott. Jetzt geht es ja Austrofrott. Geben Sie es durch. Jetzt gibt es noch ein kleines Büchlein, das für mich eigentlich ein Höhepunkt der Frühjahrssaison ist. Ein ganz, ganz schmaler Band mit nur 61 Seiten. Eine Kurzgeschichte von Margaret Atwood. Der heißt Hieb und Strich. Nicht Hieb und Stich, sondern Hieb und Strich. Ein großartiges Buch, eine großartige Geschichte über die Wirkungsweisen des Literaturbetriebes, also vergnügt zu lesen. Die Frage ist, mit welchem Bestseller-Roman wurde Margaret Edward bekannt? Oh, ja hier, das war schon bevor die Frage. Ja? Ja, der Report der Frage. Ja? Ja, der Report der Markt. Ja, das ist richtig. Ja, aber ist das auch die erste Antwort gewesen? Ich danke Ihnen vielmals für die Aufmerksamkeit. Ich danke euch beiden, dass ihr das ausgehalten habt hier und der Austrofred hat noch niemandem geschadet. Also ihr werdet bessere Menschen werden, wenn ihr das so ausmacht. Vielen herzlichen Dank.