Herzlich willkommen zum Hörstartgespräch hier im Studio von DorfTV an der Kunstuniversität Linz. Heute sprechen wir über die Linzer Klangwolke, die es ja seit 1979 bereits gibt und die eine lange Tradition und eine sehr erfolgreiche Tradition aufweisen kann. Dazu haben wir eingeladen Herrn Wolfgang Winkler. Herzlich willkommen, schön, dass Sie gekommen sind. Herr Winkler ist wirklich einer, der die Klangwolke von Anfang an kennt, der eigentlich zu den Erfindern, kann man sagen, der Klangwolke gehört. Und der darüber hinaus natürlich auch Leiter der Linzer Veranstaltungsgesellschaft, kurzgesprochen LIFA. Also die Linzer kennen den Begriff LIFA. Er war Vorstandsdirektor von 1998 bis 2013 und er war natürlich künstlerischer Leiter des Bruckner Hauses und hat in dieser Funktion natürlich jahrelang die Klangwolke verantwortet und damit natürlich auch gestaltet und entwickelt. Und ich begrüße sehr gerne auch wieder Peter Andros, der gemeinsam mit mir heute durch diese Sendung führen wird. Und natürlich freue ich mich schon, Peter, auf deine Beiträge, die du hier einbringen wirst. Danke, Michael. Ja, vielleicht knapp, wir können ja dann gerne auf die Biografie noch eingehen, wenn sich das ergibt. Ich darf immer die erste Frage stellen und meine erste Frage ist ganz einfach. Wer hat eigentlich diese Idee zu dieser Linzer Klangwolke gehabt oder wer war daran beteiligt in dieser Gründungsphase, dass diese Linzer Klangwolke erfunden wurde, geschöpft wurde? Und was war denn damals der Wunsch oder was wollte man damit erreichen? Was war denn die Zielsetzung? Die Idee dazu hatte wohl der damalige Intendant des Landesstudios Oberösterreich, das war dann Leopold Seder. Warum? Er hat die Ars Electronica sozusagen schon mitorganisiert als Festival der Elektronik ganz allgemein. Und er hat etwas gesucht, was zwischen 1979, da gab es keinen Tischcomputer, all das Gerät gab es nicht. Und die ganze Ars Electronica war ein geheimnisvolles Tun, sehr komisch, kein Mensch hat es verstanden. Rechenanlagen waren in der Größe eines Zimmers und von weiß bemäntelten Menschen betätigt, aber sonst war nichts bekannt. Also er suchte etwas, was eine Verbindung zwischen der Ars Electronica und dem Brucknerfest, sehr traditionell Bruckner verhaftet, herstellt. Bei seinen Studien, Suchen, herstellt. Bei seinen Studien, Suchen, ist er gekommen auf Walter Haupt. Walter Haupt, bayerisches Urviech und Komponist, der hat schon eine Musik für eine Landschaft gemacht. Also der kennt den offenen Raum und so weiter. Den hat er angerufen und dann kam Walter Haupt und dann flogen die Diskussionsrunden nur so dahin. Wer durfte denn da noch daran teilnehmen? Also außer Leopold Seder, wer war denn da noch als Diskutant dabei? Also meine Wenigkeit und die Christine Schöpf war dabei. Christine Schöpf war damals Redakteurin im aktuellen Dienst, aber sie war schon dabei und ich war sozusagen der Zuständige dafür von Anfang an. Auf mir ging dann das Gewitter ab allenfalls. Aha. Aber das war so der Beginn, muss man sagen. Es war am Anfang eine heftige Diskussion. Wir hatten unglaubliche Probleme mit der herkömmlichen Musiktradition. Dirigenten haben gesagt, in Linz nie mehr wieder und so weiter. Sie dirigieren hier nicht mehr. Hier wird Bruckner, das hohe Werk von Bruckner, wird hier desavouiert, in den Dreck gezogen, dem Publikum vorgeworfen, also sowas aber auch. Aha, das weiß man gar nicht heute, oder? Nein, das weiß man nicht mehr. Dass es so eine Kritik ausgelöst hat. Na, wahnsinnig. Die Traditionalisten haben natürlich gesagt, Bruckner gehört ins Kämmerchen im Konzertsaal und ist nur für ein außerlesenes Publikum. Und die Klangwolke war eigentlich das genaue Gegenteil. Sie hat den Bruckner popularisiert. Er ist in der Öffentlichkeit gespielt worden und wir hatten damals ja immerhin zärtliche 20.000 Watt zur Verfügung. Damals sehr viel, heute ist es nichts. Peanuts. Und es blieb auch mir vorbehalten, dass die erste Klangwolke hätte ich fast am Beginn vernichtet gleich wieder, weil wir hatten ein Acht-Spur-Band, Bernhard Heiting. Und dieses Acht-Spur-Band hatte vier Spuren verschädtert, also elektronisch verändert. Und vier Spuren waren normalerweise... Mein Tonmeister, Hasi Kiesel, ein seelens guter Träumer in diesem Leben, saß vor mir, wir waren 30 Sekunden vor dem Start, das war direkt in ORF1, 30 Sekunden davor, dreht sich Hasi Kiesl zu mir um und sagt, sag einmal, nehmen wir jetzt Spur 1 bis 4 oder 5 bis 8. Es waren immer völlig klar weiche Spuren, aber in dem Moment, zehn Sekunden vor Ablauf, mich das zu fragen, da habe ich auch gestottert. Ja, eins bis vier halt. Er hat das gespielt, es war eine Klangwolke, ganz normale Bruckner-Symphonie. Hätte ich die falschen Spuren angesagt, er wäre gnadenlos mit der Verscherten Ostwand und im Donaupark hätte es wahrscheinlich leichte Selbstmordansichten gegeben. Das war das einzige Mal, dass ich die Krankwolke bedroht habe. Mein Tonmeister. Und wieso ist das vom ORF ausgegangen? Also bist du da im ORF-Studio gesessen? Die Krankwolke war am Anfang so wie der Ars Electronica eine Geschichte des Landesstudios Oberösterreich. Erst später sind andere bei der Klangwolke, andere Sponsoren dazu gekommen und andere Mitbeteiligte. Aber es war eine Ausgehung von unserem Studio. Wir haben das gemacht. Also auch unsere technische Mannschaft hat da mitgespielt, die Tonmeister usw. All das kam alles aus dem Landesstudio Oberösterreich. Die Übertragung sowieso. Das heißt, es ist vom ORF-Landesstudio auf die Lautsprecher in den Tonerpark übertragen worden und im Radio gleichzeitig. Das heißt, eher ist es dann so gewesen, wie wir heute die klassische Klangwolke nennen, ohne Bild. Heute ist die klassische Klangwolke eigentlich eine Verfehlung, weil sie wird im Konzertsaal gespielt. Das war sie nicht, sie war immer in der Öffentlichkeit auch. Das ist erst später entstanden, dass man das im Konzertsaal macht, wohl auch aus Kostengründen, weil das Equipment musste ja mindestens eine Woche stehen bleiben und das wie man weiß kostet Geld. Aber es war von Anfang an Teil des Bruckner Festes oder? Es war immer ein Teil des Bruckner Festes, um dem Publikum, eine Ars Electronica war auch Bruckner Fest, im Bruckner Haus, dem Bruckner Haus gehörig. Und es war so die Möglichkeit dieses Übergangs von dieser spinnenden Elektronik, wo kein Mensch weiß, was das ist, bis hin zum durchaus bekannten Bruckner, den sie auch nicht kennen in Wahrheit. Und wer war da der Ansprechpartner? Jetzt haben wir ja die ganzen Kollegen und Kolleginnen genannt, die im ORF dafür zuständig waren. Wer war der Ansprechpartner auf der Seite des Bruckner-Hauses? Eigentlich war das damals Gerbel. Der war der Vorstandsdirektor der Liefer. Und der hat als Mitveranstalter mitgewirkt, weil es war ja sein Haus und das ist ja dort passiert. Aber Ideenfindung, Durchführung war nur im ORF am Anfang. Und wer ist auf den Namen Klangwoldt gekommen? Und wer ist auf den Namen Klang wohl gekommen? Der Leon Pulseder hatte eine erfolgreiche, umständliche Art Titel zu finden, wie zum mal, eine gute Nacht oder einen halben Tag der heftigen Diskussion, bis man auf Radio Weißrot gekommen ist. Mit Alkohol oder ohne Alkohol? War sicher dabei. Und später war Radio Weißrot ein Name, da hat keiner mehr nachgedacht. Bei der Klangwolke war wohl von Anfang an natürlich auch Walter Haupt dabei, der aus München die Idee des offenen Raums eingebracht hat. Und das ist ganz lustig, das wissen halt die wenigsten. Walter Haupt ist immer unten im öffentlichen Raum gestanden und hat die Symphonie quasi dirigiert. Es ist nur so, die eingeweihten Wissen, wir haben das oben im Kammern mit Hubert Haberl runtergeschickt, da kannst du nichts mehr ändern. Und wenn er unten laut und deutlich zu uns gesagt hat, die Bauken oder was immer gehört lauter, haben wir immer oben gesagt, jawohl Walter, wir machen sie lauter. Das ist halt Showbusiness. Aber er hat dort dirigiert, er ist das Symbol der Klangwolke dieser Zeit. Wir waren ja sowieso unsichtbar. Wir waren auch nicht gefragt. Und so ein Riesending wird wahrscheinlich längere Vorlaufzeit gebraucht haben. Ihr habt wahrscheinlich nicht 1978 angefangen, sondern wie lange? Naja, viel länger war das nicht. Diskussionen mit Walter Haupt, was können wir machen, Musik in eine Landschaft. Daraus entstand das. Das ist relativ schnell gegangen. Die Ehefrau von Walter Haupt, die Rosi Nistler, war sozusagen seine Marketing- und sonstige Chefin. Die hat das schon vorangetrieben. In einem Jahr gab es das Fertigung. Das ist ja wahnsinnig flott. Die Ars Electronica war ja schon da und der Gedanke, dass man was tun muss, der war schon länger da. Aber was? Da ist wahrscheinlich der Gedanke der Popularisierung so wichtig gewesen, dass die Leute was haben, was sie sich anhalten. Naja, damals war das Brucknerfest ganz einfach ein zutiefst klassisches Festival mit Bruckner im Mittelpunkt als Werk. Und das war ganz deutlich einfach einem bestimmten Publikum, das sich dafür interessiert hat, vorbehalten. Der Föstarbeiter oder der nächste Passant auf der Straße, wenn man den gefragt hat, kennen Sie Bruckner, hat er gesagt, nein, wir haben auch Umfragen gemacht, die sind eher skurril, nicht gut für Bruckner, weil eher unbekannt. Und wie viele Leute waren bei der ersten Kleinwolke? Hörst du das noch? Ich glaube es waren 100.000. Schon beim ersten Mal schon 100.000. Es waren unglaublich viele. Es waren 100.000, weil es war so neu, dass die Neugierde die Leute hingetrieben hat. Und dann kommt dieses Gefühl der Gemeinschaft im Ton, aber es sind 100.000, da ist auch viel, die zusammenstehen und zuhören. Und dann, aha, das ist Bruckner, schau, schau, schau. Und dann hatten wir noch einen Ballon, das Zeichen in der Luft, der war behängt mit kleinen Ballons. Der hat das Ende der Symphonie nicht mehr erlebt. Er wurde von den Leuten heruntergeholt und jeder hat sich, der sowas erwischt hat, einen kleinen Ballon mitgenommen und ich habe noch Jahre später Leute getroffen, die gesagt haben, ich habe noch so einen Ballon. Das war so ein voller Erfolg, oder? Das war ein voller Erfolg, kann man sagen. Die Neugierde und das alles hat dazu beigetragen, dass das Ganze sehr erfolgreich war und natürlich sofort wiederholt werden musste. Nur nächstes Jahr hatten wir dann schon zum ersten Mal ein Live Orchester dabei. Da war es kein Tonband mehr. Das war schon Theodor Russelbauer mit dem Bruckner Orchester. Das heißt, die erste Klangwolke war welche Symphonie? Die 8. Symphonie. Und wie lange ist dann eigentlich Bruckner immer gespielt worden in den nächsten Jahren? Nicht am Anfang natürlich, aber nicht immer. Bei der später eingeführten visualisierten Klangwolke kam natürlich von Pink Floyd bis sonst was. Aber Bruckner ist relativ oft Bruckner statt Lenz. Muss wohl Bruckner ein bisschen feiern. Ich bin sehr unsicher. Ich bin 63 Jahre gegangen und kam in die Klangwolke, wo wir selbst die Radioapparate ins Fenster gestellt haben. War Nummer eins. War das eh Nummer eins. Da muss ich dann gewesen sein 16 Jahre. Hast du jetzt ins Fenster gestellt? Ja, klar. Was mir so gefallen hat, was mir dann ja im Laufe der Jahrzehnte abgegangen ist, ist eben diese Aktivierung der Leute. Und die hat über weite Strecken ja funktioniert. Aktivierung der Leute und vor allem der Klangraum als solcher kriegt, wenn auch ein bisschen virtuell, aber durch die Radios im Fenster, die auch im Süden von Linz im Fenster waren, bekam das Ganze einen ganz anderen Raum. Der Konzertsaal ist natürlich erneppig dagegen, bekam einen anderen Raum und das war schon ein innovativer Ansatz. War das Absicht, dass man mit dem aufgehört hat? Weil man hätte ja sagen können, das ist ein immanenter Bestandteil der Klangwolke. immer wieder der versuch aber es ist dann nicht mehr gegangen die leute waren so ist das im radio dann klingt ja nicht immer gut das ist ja nicht so und man hört ja die original klangwolke nicht wirklich sondern nur übers radio und mein Gott, was stellt man schon ins Fenster? Das waren nicht immer die besten Geräte. Nein, wie ein ganz kleiner, geringerer Gerät. Und der Klang war dementsprechend klein. Aber wenn das 100 Machen in der Gassen ist, ist es natürlich auch ein Erlebnis. Natürlich. Ein bisschen erinnert es mich jetzt, unter Corona, wo die Leute sozusagen wieder musiziert haben, vor dem Fenster oder am Balkon und so weiter, war das auch so ein Phänomen, wo sie sozusagen selber Musik gemacht haben. Wenn wir jetzt bei einem Hörstückgespräch sind, dann geht es bei uns auch sehr um dieses, wie man hört und so weiter. sondern dann geht es bei uns auch sehr um dieses, wie man hört und so weiter. Ist diese Frage der Beschallung, also es ist ja auffällig, dass diese in der großen Klangwolke, sozusagen, ist das immer mehr zu einem einfachen Konzert mit Video entwickelt? Ist das ein Prozess gewesen, der also bewusst eingeschlagen worden ist oder hat er das einfach so ergeben? Das hat sich auch dadurch ergeben, dass natürlich diesen Raum zu beschallen eine technische Herausforderung war. Das muss man auch festhalten. Die Donau ist an dieser Stelle etwa 300 Meter mehr breit. Das heißt also, der Schall hat eine Sekunde Nachlaufzeit. Jetzt mussten die Techniker erst wirklich nachdenken. Wie mache ich das Delay so? Damals war das Publikum auch auf der Urferaner Seite. Dass es da drüben genauso klingt wie da. Und das ist eine Sekunde Nachlaufzeit. Das war natürlich ein technisches Problem, das man natürlich gelöst hat mit der Zeit. Und heutzutage gibt es Urfeiern. Sie spielen ja nur mehr. Man kann schon da drüben stehen, aber es ist kein offizieller Besuch. Das war einfach ein Technik. Ich war seit langem wieder letztes Jahr bei der Klangfolge ausgesetzt. Auch mit den Enkeltinnen und die Urfeier an der Seite war knallvoll mit Leuten. Nur ich habe schon das Gefühl gehabt, man hört da drüben schlechter als auf der Linzer-Seite. Weil der Schall natürlich auf herüben konzentriert ist. Es ist aber so laut, dass man drüben natürlich auch hört. Ja, ja, schon. Heute sind das 250.000 Watt. Also mal 10, ne? Von der Watt. Also mal 10. Von der ersten gesehen, mehr als mal 10. Aber visuell kriegst du drüben gar nichts mit. Nein, visuell kriegst du es mit. Die Schieferl und das kriegst du schon. Die Schieferl, die hin und her fahren und die Heißluftballons, die wir letztens gehabt haben, die sind nicht in Urfa aufgestiegen. Gibt es das Feuerwerk? Nein, das ist abgeschafft, leider. Das war einer der wichtigsten Gründe für mich, die Klangwolke anzuschauen. Das barocke Feuerwerk übt einen dermaßen großen Reiz auf das Publikum. reizt das publikum ich habe einmal eine klangwolke ohne feuerwerk gemacht sehr bewusst das war kann mich schlechte kritiken und wahrscheinlich hat die leider bombardiert mit meldungen warum es doch nur der gedanke wurde aufgegriffen, weil das Feuerwerk in dieser Dimension kostet einen Heidengeld. Und man muss das ja auch weiterentwickeln. Du kannst nicht immer nur mit barocken Feuerwerk arbeiten. Ich habe keine Ahnung, was kostet ein Feuerwerk? Um ein Daumen. 700.000. Ein großes Feuerwerk? Na gut, das verstehe ich dann. Weißt du, darf ich nur die Anleitung vorstellen? Ja, ja. Weißt du, auf die Schifferl sind wir gekommen, nicht? Und ich kann mich ja dunkel erinnern an diese eine Klangwolke mit den Schiffshörnern. Das war keine Klangwolke. Was war das? Nein, das war keine Klangwolke, das war ein Projekt neben der Klangwolke. Das war Alvin Kern. Genau. Und wieso habe ich das als Klangwolke abgespeichert? Weil da noch Ars Electronica und Klangwolke... Nein, nein, nein, nein. Das ist einfach alles, was im Tonerpark passiert und laut ist, ist eine Klangwolke. Ach so, ja, stimmt. Ja, irgendwie. Ja, für das Publikum ist es so. Es ist so. Und auch Alvinwin Curry mit seinen Hörnern und so weiter. Es ist zwar alles skurril, was der macht, aber es ist im Donauberg, es ist eine Klangwolke. Dasselbe galt auch bei Tomita, Isao Tomita. Der ist ja, das war keine Klangwolke als Topos, sondern eigentlich ein Projekt nebenbei, neben der Klangkolke. Aber das war natürlich auch spektakulär, wenn er aus seinem Dreieck, wo er wirklich dringegessen ist und die Lautsprecher hingen nach unten an Hubschraubern und brachten dann beispielsweise den dritten Satz, den vierten Satz der neunten Beethoven. Und natürlich, wenn der Hubschrauber fährt, gehen die Lautsprecher in die Richtung. Das heißt, der Klang schwebt sozusagen je nach Hubschrauberflug über dem Publikum. Also eine echte Klangwolke in dem. Ja, und der Effekt war eigentlich ein sehr witziger, weil nach dem Ganzen, der Tomita ist gelandet, wurde abgesetzt und er ging her und viele Leute sind hingelaufen und gesagt, gehen wir die Sänger holen. Die haben geglaubt, da oben sitzen wirklich die Sänger, singen obi. Das war aber unsere Arbeit im Studio. Was ich bis heute noch verstehe, was sehr nahe dran ist, du wirst jetzt lachen, ist ja, wie hat diese Gruppe geheißen, die dann zurücktreten musste, weil sie nicht gesungen haben? Milli Vanilli. Kannst du dich erinnern an das? Skandal, weil die haben also Welterfolg gehabt und dann ist man auch fast drauf gekommen, was eigentlich jeder weiß, dass die nicht wirklich im Studio gesungen haben. Ich verstehe nicht, warum man sich darüber aufregen kann, weil das ist doch das Wesen des Showbusiness. Für das Publikum ist alles, was in einem Studio passiert, noch immer sehr okkult. Das ist auch heute noch so. Ein Fernsehstudio ist immer noch etwas Okkultes. Wie funktioniert das? Und auch beim Klang war das immer so ein Playback. Die Leute können nicht unterscheiden in einer Fernsehshow XY, ob der DJ jetzt wirklich singt oder nicht. Man könnte es ganz leicht am Mikrofon erkennen. Könnte man. Aber dazu müsste man wissen, wie das funktioniert. Die Klangwolke vom Tormita haben wir den Fre-Schöner Götterfunke, den Chor, das waren zehn Mann aus dem Linzert Chor, zehn Mann und Frauen, die haben das gesungen und Hubert und ich haben das dann elektronisch oder technisch verdoppelt. Ja, das was er gibt. Auf jeden Fall, der Chor klang dann draußen, der Chor der Welt kommt da daher. Und die Klangwolke ist so prominent, dass sie auch ein kulturpolitisches Thema ist. Wie war da die Rolle der Stadt? Hat sie da einen Einfluss gegeben oder habt ihr das abgesprochen mit der Stadt? Weil es muss ja genehmigt werden, also da muss sich irgendeine Kooperation gegeben haben. Da muss man einfach unterscheiden. Mein Aufsichtsrat, Vorsitzender und Bürgermeister der Stadt Linz war der Franz Dobusch. Und wir beide haben einen, wie soll ich sagen, annähernd freundschaftlichen Umgang gehabt. Und er hat nur gefragt, welche Klangwolke machst du? Ich habe es ihm erklärt und damit war der Fall erledigt. Also die Stadt ist der Oberveranstalter gewesen, wenn man so will, als Besitzer des Bruckenhauses, aber er hat sich nie eingemischt. Ja, weil der Ruf der Stadt hängt schon auch damit zusammen. Also ganz unwichtig ist es nicht, dass es ein kulturpolitisches Thema sein könnte. Er hat das nie beansprucht, sondern er hat irgendwann, als ich meine Laufbahn in Brucknaus begonnen habe, hatte ich ein Problem. Das kann man so lösen oder so lösen. Und ich habe ihn einmal gefragt, was sagst du, so oder so? Auf ihn hat er in typischer Art und Weise seine Brille so runtergenommen und so über den Brillehund geschaut. Und was glaubst du, warum ich einen Direktor wie dich habe? Tschüss! Das war es dann. Das würde mich überhaupt interessieren. Es muss jedes Jahr ein neues Konzept her. Das war es dann. Das würde mich überhaupt interessieren. Ich meine, das sind ja, also es muss jedes Jahr ein neues Konzept her. Und mich würde es interessieren, wie funktioniert das? Also wie kommt man faktisch zu diesen Themen? Wer arbeitet da mit? Und dann natürlich auch die Kontinuität, die da hergestellt wird. Ich halte es für relativ schwierig, das zu machen, weil die Erwartungshaltungen sind ja enorm. Wenn man etwas über Jahre oder Jahrzehnte macht, dann ist, die Leute haben ja immer die Erwartung, dass es noch getoppt und getoppt und getoppt wird. Das ist ja schwer machbar. Zweitens ist immer eine Gratwanderung zwischen den Massen, das massentauglich zu machen und auf der anderen Seite einen künstlerischen Anspruch zu haben. Also wenn man denkt, da kam auch sehr viel Schlittern dabei. Daher könntest du vielleicht da aus der Schule plaudern, weil du warst ja doch viele Jahre dabei. der Schule plaudern, weil du warst ja doch viele Jahre dabei. Das ist ein ganz heikles Kapitel. Nein, einfach weil die Krankenholgeräte, das haben wir schon besprochen, die Krankenholgeräte zu einer Metapher der Stadt Linz und international und so weiter, die hat unheimlich viel Meriten zusammengesammelt, aber das Problem war, die Politik wollte auf die vielen Menschen da unten auch nicht verzichten. Und schon wenn ich gesagt habe, wir müssen was anderes erfinden, wir müssen die Klangwolke weiterentwickeln oder was anderes erfinden, was den gleichen Stellenwert hat. Nur, das ist leicht gesagt, finde mal was anderes. Und die Politik der letzten Jahre war immer so, sagen wir mal so, noch bekannter Fura del Paus und so, noch bekanntere Gruppen, die das machen, immer ein bisserl mehr Geld, darf es ein bisschen mehr sein, und vielleicht eine Spur lauter. Die letzte, wenn ich mich recht erinnere, war sogar mir zu laut. Phasenweise. Das heißt, die Klangwolke, jetzt sage ich irgendwas, wahrscheinlich werde ich kritisieren, aber die Klangwolke läuft sich selber tot. Man kann es nicht steigern. Du kannst es nicht noch lauter machen. Du kannst noch mehr Geld reinhauen, das nicht vorhanden ist, sondern da ist es an der Zeit, dass sich alle, die sich da ein bisschen auskennen, Brucknerhaus natürlich, zusammensetzen und überlegen, was kann man machen. Mir fällt da momentan auch nichts ein. Aber grundsätzlich ist die Klangwolke ein Projekt, das nur mehr laut, schön, groß ist, aber sich nicht mehr ändert. Also die Frage nach dem K Ich versuchte es ein bisschen breiter aufzustellen. Es ist ja dann sozusagen die visualisierte, dann war das die klassische oder wie immer sie heißt. Die Kinderklangwolke. Die klassische war der Anfang. Das war das erste. Dann kam hinzu, bei Lorien Marcel, Wiener Philharmoniker, etwa die fünfte oder was das war, da ist der Leopold Seder zum Lorien Marcel mit einer Packung Zigarren gefahren und hat gesagt, ob er das auch draußen gutheißen würde, wenn man das auch im offenen Raum spielt. Nur Lorien Marcel war Amerikaner, der ist da. Einmal hat der Walter Haupt die Wiener Philharmoniker ein paar Tak Takte dirigiert. Marcel ist rausgegangen, als sie das angehört hat, ist wieder reingegangen und gesagt, machen wir. Das war eher der Durchbruch, weil wenn Lauren Marcel sagt, das ist gut, dann müssen auch die Traditionalisten schon langsam, aber sicher mahnen, dass es vielleicht doch gut ist. Dann haben wir die Kinderkrankwolke gemacht, die habe ich dann eingeführt, einfach mit dem Gedanken Kinder am Abend, sondern kindergerechte Themen. Das ist dann am Nachmittag gelaufen, ich habe ja das Kuddelmuddel an meiner Seite gehabt und die haben dann die Kinderklangwolke gemacht. Die Visualisierte ist dazugekommen, da ist einfach das Bild, das Feuerwerk und sonst was dazugekommen. Die Klassische wäre immer noch dort, wo sie hingehört, als reine Klassik, aber im offenen Raum. Heutzutage ist das ein Konzert im Rucknachhaus, im großen Saal, das zwar nichts kostet, aber karmkork ist das keine. Ich finde aber trotzdem, dass die draußen sehr schön ist, wenn man in der Wiesn liegen kann und so gemeinsam Musik hören. Ist vielleicht für mich sogar die ursprünglichste Idee der Klangwolke. Mit Sicherheit, weil ich habe viele, viele, viele Bilder im Kopf von Menschen, Pärchen oder was immer, die bei schönem Wetter draußen gelegen sind und einfach wie du sagst gemeinsam Musik gehört. Oft auch staunend, der Buckner ist ja gar nicht so deppert, gar nicht so blöd die Musik. Das kann man ja anhören. Es kommt dazu, dass der Zwang, sich einen Anzug antun zu müssen, der Zwang, in eine Gesellschaft gehen zu müssen, wo gewisse Regeln herrschen, der fällt natürlich draußen weg. Da kann ich mich hinflacken in der Jeans oder was immer, kann mein Mädel halten oder was immer und der Fall ist erledigt. Aber ich höre immer Musik und da ist die Begegnung mit Bruck natürlich sehr positiv gewesen. Wie hat sich denn dieses Verhältnis Klang und Visualisierung entwickelt? Es heißt ja Klangwolke, ich habe so den Eindruck, es geht ja schon sehr stark um das, was man so ein Gesamtkunstwerk nennt oder so. Also im letzten Jahr war ja wieder La Fura del Paus dran und das war ein unglaubliches Spektakel, ein visuelles Spektakel. Und natürlich wird auch die Elektronik immer ausprobiert. Also da gab es ja damals eine mit den Drohnen und so. Also es wird hier auch sehr technisch. Rückt da nicht der Klang, also die Musik ein bisschen in den Hintergrund? Absolut, ja. Mit Sicherheit. Das, was die Uridee der Klangwolke war, ist jetzt natürlich weg. Weil die Technologisierung des Ganzen, die artistischen Einlagen und so weiter, die da kommen, die haben ja per se mit Musik nichts zu tun. Das ist einfach Spektakel zum Schauen, das ist visuell und so hat sich die visuelle Klangwolke über alle anderen drüber gestülpt, weil da gibt es was zu sehen, da gibt es was zu staunen über die Kunststücklinge und so weiter und so fort. Aber es hat mit Klang an sich nichts mehr zu tun, außer dass es laut ist. Ja, das ist ja das Traurige. Also traurig, es ist einfach die Tatsache, wie du sagst, einerseits, das läuft sich von selber tot, kann man gar nichts dagegen tun, selbst wenn alle guten Willens sind. Ist einmal so. Und was natürlich mir ein bisschen schmerzt, ist, dass diese Zentralisierung, alle schauen zum gleichen Ort, der Sound kommt immer, das hören alle das Gleiche etc. Das ist also sehr... Also ich würde mal ganz spöttisch meinen oder sagen, bei der Klangwolke, bei der Visualisierung der Klangwolke, bei den Bildern, ist wie bei allen großen Fernsehshows genau dasselbe. Ich kriege nur mehr visuelle Reize. Und ein Reiz ist größer als der andere. Und die Musik ist wie Filmmusik. Aber der Klang, die Musik, tritt in den Hintergrund. Sie tritt in den Hintergrund, ja. Und sie passt zum Teil auch überhaupt nicht. Ich habe so etwas letztes Jahr auch gehabt. Was hat jetzt eigentlich die Musik gerade mit dem zu tun, was da visuell vorgeführt wird. Das gibt es im Konzert zwar auch öfter. Ja, natürlich. Es kostet ja sehr viel. Das ist ja so tragisch. Da sind ja immer große Sponsoren dabei. Und für die ist wahrscheinlich diese magische Zahl von 100.000 Zusehern schon wichtig, oder? Natürlich, jeder Sponsor. Sponsorgelder fließen nur dort, wo auch Zuhörer sind und so weiter. Und die Klangkulken mit ihren 100.000 oder was immer, sind natürlich für jeden Sponsor interessant. Zumal, es war ja lange Zeit die Föste, die das gemacht hat. Warum ist die eigentlich ausgestiegen? Hat sie kein Geld mehr gehabt? Das glaube ich nicht. Auch, dass sie wollte nicht mehr oder was weiß ich. Jetzt kann ich gar nicht beantworten, warum. Aber es kam dann die Allgemeine Sparkasse und die Oberbank und so weiter, die haben sich dann draufgesetzt. Und Banken tun das ja immer auch bei, was weiß ich, Marathon, Oberbank. Ja, schrecklich. Schrecklich, du tust nicht so negativ. Das tut es auch. Schrecklich. Naja, um unsere Kritik vielleicht ein bisschen zu relativieren, ich wüsste ja nicht, welches alternative Konzept man verfolgen kann, um gleichzeitig die 100.000 Besucher zu halten. Das ist ja die Quadratur der Kreise. Das ist das Riesenproblem, das habe ich schon angedeutet am Anfang. Ich bin der Meinung, man muss das weiterentwickeln, man muss nachdenken darüber. Aber wie, in welche Richtung, dazu folgt mir momentan, wie gesagt, habe ich schon gesagt, auch nichts ein. Das ist wahnsinnig schwierig, die große Menge an Zuhörern zu halten und gleichzeitig eine neue Idee zu haben. So einfach ist das wieder nicht. Weil ja unser Gespräch übertitelt ist mit der Geschichte der Klangwolke. Wir haben es zu dem Beginn gehört, eigentlich zum großen Teil aus dem ORF heraus, in Kooperation mit dem Brucknerhaus. Das hat sich im Laufe der Jahrzehnte ja organisatorisch auch völlig verändert. Kannst du das ein bisschen skizzieren, wie dann über die Jahrzehnte das, weil meines Wissens ist es ja jetzt eine reine Lieferangelegenheit, oder? Bei meines Wissens ist es ja jetzt eine reine Lieferangelegenheit, oder? Ja. Naja, die Ars Electronica hat sich wohl im Hause gewesen, hat sich aber verselbstständigt, ist eine eigene Institution geworden und Zentrum und so weiter und so fort. Und damit war das Wuchthaus oder die Liefer mehr oder weniger allein. Der ORF hat sich dann auch verabschiedet, der berichtet halt darüber. Auch das hat natürlich etwas mit Personalproblemen und mit Geld zu tun und so weiter. Jetzt ist es die Liefer allein, die das stemmen muss, auch wenn sie knirscht. Seit wann ist es so, dass die Liefer allein ist? Wieso fragst du mich das? Ich weiß das doch momentan nicht. Man macht ja nichts. Es wird also in den 2000er Jahren gewesen sein, oder? Oder 1990? Nein, nein, nein schon relativ bald gegeben. Ich kann mich noch erinnern, wie hat der Grafiker Kassen, der die AAS ursprünglich gemacht hat, der Hartinger und Schöpf, da hat es aufgekriselt zwischen denen. Also wer hat hier jetzt das Sagen? Und das war, glaube ich, schon in den 80er Jahren so. Und dann hatte ich den Eindruck, dass sich, dann gab es diese Arbeitsteilung, also der ORF konzentriert sich mehr auf den Prias. Und dann kam diese Neugeschichte mit dem Museum. Und dann hat sich sozusagen auch die Ars Electronica hier komplett irgendwie verselbstständigt. Das war wohl auch in den letzten Dienstjahren von Karl Gerbel der Fall, weil er hat natürlich als Lieferer, wollte sich einerseits mit dem komischen ORF anlegen, was damals nicht besonders gesund war. Dann kam der Weibel dazu, der Weibel auf Seiten der Ars Electronica und da kam es dann effektiv zum Buch. Das war Weibel in der Diskussion mit Gerbel und so weiter. Und der ORF war da schon noch immer Leopold Seder, der war der Dritte. Ihr wisst ja, wie das ist, wenn etwas gut läuft, jeder ist ein Alphatier, wenn er will, und jeder war schuld dran, wenn es gut ist. Nur wenn es schlecht ist, war er nicht schuld. Das ist der andere. Und heute haben wir, das ist nämlich für einen Außenstehenden, und zum Teil bin ich das ja wirklich auch, nicht leicht auseinanderzuhalten. Die Klangwolke hat mit der Ars Electronica nichts zu tun, obwohl es praktisch zur gleichen Zeit ist. Die Klangwolke hat mit der Ars Electronica nichts zu tun. Das hat erst der Stocco und ich haben das eingeführt, etwa 2012 oder was. Wir haben gemeinsam eine Klangwolke gemacht. Das, was damals über Linz geflogen ist, die Drohnen, waren damals eine Weltsensation, Das was damals über Linz geflogen ist, die Drohnen, waren damals eine Weltsensation, heute ist das wurscht. Das haben wir gemacht, das war eine gemeinsame Klangfolge, übrigens auch ohne Feuerwerk. Ohne Feuerwerk? Ohne. Ohne Feuerwerk, nicht ohne Feuerwehr. Ach so, ohne Feuerwerk. Die Feuerwehr ist immer bereit. Das ist auch entsprungen ein bisschen meinem Gedanken. Wenn ich an Linz denke, war und ist vielleicht die Klangwolke das international wesentlich größere Zugpferd. Die Ars Electronica stellt in Japan und sonst wo aus. Das ist das Deutliche. Also für mich war eine Zusammenführung der beiden Institutionen eigentlich ein Anliegen. Daher haben auch der Stocker und ich diese Gangwolke gemacht. Das ist aber nicht mehr der Fall, das ist wieder getrennt. Das ist wieder getrennt. Man muss ja nicht mit jedem reden. Jetzt sind wir gespannt, wie das weitergeht. Zur Klanglichkeit der Klangwolke. War das eigentlich immer irgendwann Thema, wie wird beschallt, welche Fachleute sind da dabei, an welchen Stellen wird beschallt, wo ist das Publikum, hören alle das Gleiche, gibt es verschiedene Klangwellen etc. Unbedingt ein großes Thema. Das hat schon bei der ersten angefangen, dass man nicht gewusst hat, was tut man. Das war ein experimenteller Weg, diese vier Lautsprecher-Türme. Die zehnte Klangwolke war so, dass der Walter Haupt eine Symphonie für vier Klangtürme komponiert hat. Das war seine letzte. Die haben wir mit dem ORF Symphonieorchester produziert. Und Hubert und Havel sind dann im Studio gestanden und haben versucht, die Zeiteinheit herzustellen der vier Türme. So viel geschwitzt haben wir glaube ich in unserem Leben vorher und nachher nicht. Das war mörderische Arbeit, aber es ist über die Bühne gegangen. Aber das ist der Hinweis jetzt auf die Klanglichkeit war immer ein Thema, auch der Walter Abt hat gesagt, die vier Klangtürme waren ja unabhängig voneinander kompositorisch gesteuert. Es war ja nicht ein Preis und mal der, mal der, mal der. Das Ziel war wirklich, dass jeder eigentlich ein persönliches Klangerlebnis hat. Und diese Überlegung, später geht es dann über in die Überlegung, muss ich den Urferanenmarkt dazu nehmen, kann ich die Verzögerung machen. Hier herüben habe ich die Masse von Menschen und die wollen was sehen erstens, also wie die wollen und so. Und zweitens, wie mache ich das, dass man beim Lentus herum genau dasselbe hört wie unten beim Tourhotel? Das ist immer eine hohe Frage. Ja, das ist nicht leicht. Auch technisch. Weil das gar nicht sein müsste, man könnte ja sagen, es hört jeder was anderes. Wäre ja auch ein revolutionärer Weg. Ja, schon, aber wenn das dann ausartet, dass jeder nichts hört, dann ist das nicht gut. Das ist zwar eindeutiger. Also wenn nur das Zentrum, dort wo die meisten Leute stehen, dass die hören gut und die oben beim Lentus hören mies und die unten beim Turotem, das kann es ja wohl auch nicht sein. Wenn du einen Tipp abgeben müsstest, über die Zukunft der Klangwolke, wie würde der ausschauen? Du hast richtig das Wort gesagt, möchtest. Ich möchte ja eigentlich nicht. Nein, weil ich nicht kann. Müsstest, habe ich gesagt. Ja, auch wenn ich muss. Ich kann nicht wirklich sagen, wie es weitergeht. Eine Idee wäre, die haben wir auch schon einmal ventiliert, ob man das Klangerlebnis einer Symphonie, einer Musik oder was immer in der ganzen Stadt drinnen verbreitet. Also wenn ich den Hauptplatz beschalle und was weiß ich was alles beschalle und sozusagen beim Durchgehen eine Klangwolke permanent um mich habe, wäre eine Idee. Fast wie eine akustische Skulptur. Auch schwierig umzusetzen, aber das wäre eine Idee. Ansonsten kann ich nur sagen Reduktionsteilung, Miss von der Ruhe, weniger wäre mehr. Das ist natürlich, also man müsste sozusagen aus dem Donauraum wegbringen und das beißt sich natürlich, weil dort haben 100.000 Platz am Linzer Hauptplatz, weiß ich nicht ob du es überhaupt unterbringst. Und da glaube ich... Nein nicht nur am Linzer Hauptplatz, weiß ich nicht, ob du es überhaupt unterbringst. Und da glaube ich... Nein, nicht nur am Linzer Hauptplatz, sondern ich kann hinten hineingehen, durch die Herrengassen gehen und überall umschwebt mich der Klang. Ja, das wäre zum Beispiel mal ganz gut zur Abwechslung, oder? Ja, schon, aber... Das ist auch heikel und ist auch wieder so ein Zeichen von der Eventitis, dass man, ich habe ja 15 Jahre in der Donngasse. Das ist aber enorm schwierig zu umzusetzen mit den ganzen behördlichen auflagen technisch technisch die behörden ich traue mich als kessel in dem fall fast durch die genehmigte darfst jetzt nur zurückkommen eigentlich auf deinen Beginn. Ich weiß ja, dass du Hornist oder Horn gelernt hast. Tust du noch Horn spielen? Nein. Nein, Horn spielen gehört zum Besten, was es gibt, oder? Ich habe Horn studiert und habe in Orchestern gespielt, ja. Dann bin ich zum Rundfunk gekommen, da habe ich eher wenig Horn gespielt. Dann habe ich mein Horn in meinem Büro in Brucknaus in den Winkel gestellt. Ich wusste natürlich, heute ist der große Saal frei, da ist niemand drin. Dann bin ich manchmal hineingegangen und habe das Horn genommen und ein paar Töne von mir gegeben. Es ist nur so, wie du weißt, jedes instrumentale Spiel ist eine sportliche Tätigkeit. Die Geläufigkeit der Finger, der Lippen und so weiter. Wenn du das nicht ständig trainierst, klingt es kreislich. Hast du jemals das Anfangsmotiv der 4. Bruckner gespielt? Ja. Wow, Hut ab, sagen wir mal. Fb. Das ist ja sehr schwierig. Margit, was fällt dir noch ein zur Klangwolke? Ja, eigentlich glaube ich, freut mich auch nicht. Ich halte es wirklich für schwierig. Darum denken wir ja, dass man vielleicht in der wirklich für schwierig. Darum denken wir ja, vielleicht in der Herangehensweise im Prozess, dass man einfach neue Leute einbindet, die Ideen bringen. Ich weiß nicht, ob es das gibt, dass man sagt, man sucht sich einfach so etwas wie Ideengeber, die sich das anschauen und sagen, ja, aber machen doch mal sowas. Ich greife den Gedanken gerne auf. Ich würde mir wünschen, dass der neue Chef des Hauses eine kleine, nicht zu große Truppe am Anfang zusammensucht von Leuten, die eine Ahnung haben vom hoffen Raum, von Orchester, von Musik und so weiter. Und die sollten einfach, sage ich jetzt zielgerichtet, die kriegen jetzt ein Jahr. Genau. Und dann müssen sie irgendein Konzept am Tisch legen. Ob man das dann macht, ist eine andere Frage. Aber die müssen einmal ein Konzept entwickeln. Was kann man weiterentwickeln an der Klangwolke? Nur lauter und so weiter. Es wäre nicht ein Weg zurückzuschauen. Und wenn du jetzt sagst die besten drei oder die am besten gelungen sind, die drei besten der Vergangenheit, was war das zum Beispiel? Kann man machen, aber daran denkt niemand, weil das ist das ist historische Denken nicht der Kamm. Die wollen immer was Neues. Aber du könntest dir nachdenken, welche drei sind die, die wirklich die Ansprüche, diese komplexen Ansprüche, die man hat, am besten erfüllt haben aus deiner Sicht. Das ist natürlich subjektiv. Das ist wahnsinnig schwierig zu beantworten, weil in der ganzen Vorbereitung einer Klangwolke bist du tief drin in dem Thema. Dann geht es, sagen wir mal, halbwegs gut aus. Die zweite Klangwolke hätte man ja fast absungen müssen, da hat es zugeregnet. Da war so ein Dusch, das war der Piene mit den Schläuchen. Die Schläuche sind am Boden gegangen, der Regen ist runtergekommen, große Konferenz und der Guschlbauer ist nicht aufgetreten. Und ich bin oben im Kammern gesessen, habe U1 übertragen und habe alles erzählt über Guschlbauer, seine Karriere, über das Orchester und so weiter, bis er aufgetreten ist. Und nachher sind wir draufgekommen, er ist deshalb nicht aufgetreten, weil es war eine Kamera zu viel, die hat er nicht gewusst, da tritt er nicht auf. Völlig Blödsinn, aber es war so. Das war schön, aber ich kann nicht sagen, was war die gelungenste oder ich kann allenfalls sagen, es gab ein paar, die sind gar nicht gelungen. Eine hast du sogar abgesagt. Ja, das war ein technisches Problem. Übrigens, man wird nie so rasch und umfassend berühmt, als wenn man was absagt. Was ist da passiert? Mein Intendant, also mein Bürgermeister, der war auf einem Begräbnis, konnte ihn an den Wasser holen. Mein Kollege war an dem Tag nicht da. Also habe ich müssen um 11 Uhr sagen, die Kankur ist abgesagt. Da bin ich berühmt worden. Durch einen Sturmschaden, oder? Wir haben schon vor der Sendung das besprochen, aber vielleicht kannst du das nur mal kurz für die Zuhörer sagen, was da wirklich passiert ist bei der einen Absage. Ach so, es war die Absage, es war ein technisches Gebrechen. Es war ein großes Segel, das auf einer Schiene hin und her gefahren ist, nach einem bestimmten Rezept. Und dieses Segel ist bei der Generalprobe etwas zu oft oder zu schnell, was weiß ich. Und mir erklärte dann ein Metallurier, Metall wird, wenn es überbeansprucht ist, weiß, also molekular weiß, und dann kannst du es so opieren. Und daher ist das Segel zusammengebrochen. Und ich hatte ein blödes Gefühl und habe den Nächsten sofort angerufen, wie geht's uns? Na, komm einer, ich glaube wir brauchen dich. Dann bin ich ins Brucknass gegangen und dann haben sie dann war meine Frage zu den Dächtigen, kann man das reparieren? Nein. Kann man das machen? Nein. Okay, dann habe ich halt den Schritt in die Öffentlichkeit tun müssen und sagen, die ist abgesagt. Das Tourhotel damals wollte mich verklagen, weil die ganzen Gäste vergeblich waren. Nur, das ist sein Geschäft und das kann man nicht machen. Und deine Favorites aus der Vergangenheit? Ich habe da noch einen Flop gefunden, da steht, dass da 2006 dieses Werk von Hermann van Veen ein totaler Flop war. Aber das steht künstlerisch und optisch. Das ist richtig. Der Hermann van Veen hat dieses Projekt überschätzt, unterschätzt, unterschätzt. Hermann van Veen ist die große Bühne, was weiß ich wo gewöhnt, die hat er im Griff. Diesen Raum hat er technisch und in der Umsetzung seiner Mittel nicht im Griff gehabt. Der Ballon ist nicht in die Höhe gefahren oder zu wenig weit. Es war alles immer nur halber. Und Hermann von Fehn hat das auch selber im Gespräch mit mir zugegeben. Das war ein Flop. Ich habe es nicht auf dem Internet gelesen. Aber es waren trotzdem 100.000 Besucher. Die Neugierde der Menschen, die wissen das ja nicht, dass das ein Flop wird, sondern die kommen hin, hören eine Musik, sehen Bilder und können auch nicht beurteilen, ob diese Bilder korrekt sind oder nur halbwertig oder sowas, sondern sie kriegen ein Ereignis an diesem Tag im Donaupark und das macht 100.000. Dann, Margit, mache ich gleich, glaube ich, die Schlussrunde. Ja, ich wollte noch etwas sagen. Ich wollte noch etwas anbringen. Ich meine, die Hoffnung bleibt ja immer. Ich bin ja auch viele Jahre nicht zur Klangwolke gegangen. Jetzt bin ich wieder einmal gegangen und habe gedacht, so schlecht ist es gar nicht. Darum sage ich, das bringt Hoffnung, dass man als Publikum sagt, na ja, die Klangwolke wird schon wieder werden. Also das bleibt ja. Und vor allen Dingen, was ich auch jetzt zur Visualisierung noch anbringen wollte, ist, da ist ja die Technik auch wesentlich besser geworden. Weil ich kann mich ja erinnern, der Computerkünstler Weibel, das war ja ein Glücksfall wenn seine Computer gelaufen sind weil die große Angst vom Hartinger war ja die Computer rennen schon wieder nicht also es waren ja die Anfangsschwierigkeiten derartig enorm dass man nicht damit rechnen hat können dass man das Kunstwerk das da jetzt gezeigt hat dazu kann ich aber von der ersten, nicht einmal Klangwolke, von einer Aufführung in Brucknerhaus, der große Preis für neue Instrumente, Moderator unten auf der Bühne war Frank Elstner, bei dem ich ursprünglich einmal Auszubildender war in Radio Luxemburg. Dieser Frank El Eisner. Und wir hatten auf der Bühne den sogenannten Fairlight-Computer. Der erste Computer auf der Welt, der ohne Einspringkurve und sonst was für Töne produzieren kann. Der ist auf der Bühne gewesen und sein Betreuer, ein australischer Fachmann, ist davor gesessen und hat herumgedrückt, herumgedrückt, es kam nur kein Ton. Nichts, gar nichts. Dann hat er wieder ein Wasser getrunken, der Mann, es kam kein Ton aus. Und der Frank Essner, kann ich mich noch gut erinnern, hat gesagt, naja, ich glaube, ich gehe jetzt von der Bühne, mein Kollege da oben, der Wolfgang Klinge, der wird das schon machen. Wir waren live auf Sendung und ich habe also all das, was mein musikologisch ausgebildetes Hirn über Computer und sonst was weiß, erzählt, erzählt, erzählt. Aber die Nummer musste abgebrochen werden, die ist nie gegangen. Der Hubert Bognermeier hat dann ein Modell gehabt, da ist es gegangen. Ja, Bognermeier hätten wir jetzt nur erwähnen sollen, aber wenigstens jetzt nicht. Er war der Initiator für die Kranke aus Elektronik. Also, meine Lieben, wenn wir richtig gezählt haben, haben wir jetzt das 48. Hörstattgespräch. Und ich muss leider sagen, dass die Markeik nicht mit diesem Gespräch aufhört. Sie wird aber im Vorstand der Hörstatt bleiben. Also vielen Dank für die vielen, vielen Jahre, wenn du mir die Hörstattgespräche gemacht hast. Dir danke ich für den Besuch. Und ich darf natürlich sagen, dass die Hörstattgespräche weitergehen. Jetzt kann ich gleich üben. Wo muss ich jetzt hinschauen? Aufs Grüne. Servus. In dem Fall rot. Wir werden das nächste Hörstattgespräch mit der Jania Zawetz führen. Die wird also die Margit ersetzen oder zumindest die Aufgabe der Margit weiterführen. Und zu Gast ist die Bio-Akustikerin Katrin Petruschkat. Vielen Dank fürs Zuhören und Zuschauen. Tschüss.