Meine sehr geehrten Damen und Herren, liebe Literaturinteressierte, herzlich willkommen im Stifterhaus. Mein Name ist Sarah Pöringer und ich freue mich sehr, Sie heute Abend hier begrüßen zu dürfen. Nach den Osterferien starten wir gleich mit zwei Buchpräsentationen. Passend zur Familienzeit rund um die Feiertage wird sich auch heute vieles um das Thema Familie drehen. Zu Gast sind Sabine M. Gruber und Jan Kostorf, zwei AutorInnen, die sich in ihren aktuellen Romanen mit zwischenmenschlichen Beziehungen, Konflikten und familiären Dynamiken auseinandersetzen. mit zwischenmenschlichen Beziehungen, Konflikten und familiären Dynamiken auseinandersetzen. Ich darf als Erste ganz herzlich Sabine M. Gruber begrüßen, die aus ihrem Roman Alles gut am Ende lesen wird. Das Buch ist im vergangenen Herbst im Verlag Bibliothek der Provinz erschienen. Schön, dass Sie heute hier sind. Herzlich willkommen Sabine M. Gruber. Sabine M. Gruber erzählt die Geschichte der 80-jährigen Vera, die mit dem Älterwerden und gesundheitlichen Einschränkungen zunehmend an Autonomie verliert. Entstanden ist ein berührendes Familienpanorama, das von Nähe und Distanz, Enttäuschungen, Fürsorge und Hoffnung erzählt. Dominika Meindl schrieb über das Buch, Zitat, Sabine M. Gruber geht es nicht nur darum, wie unsere Gesellschaft mit alten Menschen umgeht. Sie schildert die großen und kleinen Kämpfe der Frauen um ein eigenes Leben. Ein paar kurze Worte möchte ich auch noch zur Autorin selbst verlieren. Ein paar kurze Worte möchte ich auch noch zur Autorin selbst verlieren. Sabine Gruber wurde in Linz geboren, lebt heute in Kloster Neuburg bei Wien, studierte Französisch und Russisch und ist auch diplomierte psychosoziale Beraterin. Sie schreibt Prosa, Lyrik, Essays und Sachbücher zu Musik, Kultur und Reisen. Unser zweiter Gast des heutigen Abends, Jan Kostorf, ist zwar nicht in Oberösterreich geboren und lebt auch nur zeitweise hier. Dafür nimmt er uns in seinem jüngsten Buch, Der glückliche See, mit an den Traunsee. Sein Gegenwartsroman ist im März im Milena Verlag erschienen. Herzlich willkommen, Jan Kostorf. In seinem Roman kehren vier Geschwister mit ihren Eltern, Kindern und PartnerInnen ins alte Familienhaus zurück. Trotz Pandemie, Ukraine-Krieg und persönlichen Herausforderungen feiern sie ihren Zusammenhalt. Nicht ohne Reibungen, aber dennoch mit Mut und Wärme. aber dennoch mit Mut und Wärme. Der glückliche See erzählt von familiären Veränderungen, Identitätssuche und davon, wie globale Krisen das persönliche Leben durchdringen. Jan Kostorf wurde in Wien geboren, kennt den Traunsee aber sehr gut. Er ist selbst Vater, arbeitet als Autor, Journalist und Werbetexter. 2021 erschien sein Roman Horak am Ende der Welt. Und bevor wir nun mit den Lesungen beginnen, möchte ich Ihnen auch noch unseren Moderator des heutigen Abends vorstellen, Alois Schörkuber. Auch an Sie ein herzliches Willkommen. Alois Schörkuber wurde in Amstetten geboren, war rund 25 Jahre Redakteur bei Ö1 und wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Prelat Leopold Unger JournalistInnenpreis. 2023 erschien sein Debüt als Autor, betreten nur für Unbefugte. Ich übergebe nun das Wort an ihn und wünsche Ihnen allen einen spannenden Abend. Vielen Dank. allen einen spannenden Abend. Vielen Dank. Ja, ich begrüße auch alle Anwesenden herzlichst und möchte mit einem Satz, der in den Frankfurter Poetikvorlesungen von Judith Herrmann steht, weil der meiner Meinung nach über Literatur sehr passend eine Aussage macht. Und das passt auch für mich zu beiden Texten. Judith Herrmann schreibt in den Poetikvorlesungen, dass sie ihrem Psychiater einen Text von ihr gegeben hat. dass sie ihrem Psychiater einen Text von ihr gegeben hat. Und der hat am Anfang nicht reagiert. Und dann ist eine Karte gekommen, wo darauf gestanden ist, was für eine unermüdliche Detailarbeit. Alles so geschickt zu verfremden, zu entstellen, dass am Ende nichts mehr richtig ist, aber alles wahr. Und das findet man meiner Meinung nach in beiden Romanen. Und ich werde jetzt gleich einmal beginnen mit dem Herrn Kostorf, der wird als erster lesen. Das haben die beiden sich vor der Veranstaltung jetzt ausgerauft. Und ganz kurz auch ein paar Worte von mir zu dem Roman, nachdem schon über den Inhalt ein bisschen was gesprochen wurde, sage ich es praktisch in ganz kurzen Sätzen. In diesem Roman kommt es mir vor, man blättert in einem Fotoalbum einer Familie, wo die Fotos eben aus Wörtern bestehen. Es sind Kammerspielminiaturen, entwickelt im chemischen Bad einer unprätentiösen Sprache. Warum ich das chemische Bad erwähne, es kommt eine Fotografin vor. Beziehungsgeflechte mit überraschenden Wendungen, Baustellen mit Enttäuschungspotenzial, aber auch mit der Chance auf Einsicht und neue Lebensentwürfe. Und damit komme ich auch gleich zur ersten Frage, Herr Kostorf. Lassen Sie uns ein bisschen einen Einblick gewähren in Ihre Schreibpraxis, am besten am Beispiel dieses Romans. ist auch die Herangehensweise, wie ich sie schreibe. Bei dem Roman war es so, dass ich hier als erstes einmal eine Familie bauen musste, weil ich habe mich natürlich auch nicht an meine Familie... also ich wollte es nicht als Vorbild nehmen. Es ist natürlich schon so, dass wir vier Geschwister sind, so wie in dem Roman vier Geschwister die Hauptrollen sind und meine Mutter ebenfalls aus Gemunden ist wie die Hauptfigur. Aber das war mir völlig klar, dass ich da andere Charaktere bauen will und deswegen war es mir mal wichtig, dass ich eine Anordnung finde von Charakteren, die gut zusammen passen, wo ich mir die Chemie einfach vorstellen kann. Und dann habe ich einfach losgelegt und habe einfach geschaut, wie interagieren sie, wie bringen sie die Handlung voran in ganz einfachen Familienszenen, weil ich bei diesem Roman auf keinen Fall zu viel mit der Handlung drüberfahren wollte. Ich wollte, dass das Familiengeschichten sind, einfach die oft nicht große Geschichten sind, sondern wo es um Kleinigkeiten geht, Dinge, die man miteinander am Tisch bespricht und die zwar für die Familie eine große Bedeutung haben, aber eben nicht unbedingt Zeitungsheadlines wären. Besprechen ist das Stichwort, jetzt wird viel gesprochen, das macht das Ganze auch sehr, wie soll man sagen, leicht lesbar, obwohl jetzt nicht jedes einzelne Detail leicht zu verkraften ist. Hat das mit dem Drehbuchautor zu tun, dass Sie sehr viele Dialoge hier eingebaut haben? Ich muss gestehen, ich habe nie ein Drehbuch fertig geschrieben. Also ich habe eine Ausbildung zum Drehbuchautor gemacht, ich habe vier Semester Drehbuchschreiben gelernt, habe aber dann als Journalist und Werbetexter gearbeitet. Ich habe jetzt wieder einen Drehbuchkurs gemacht, weil es mich nicht ganz loslässt und ich mich auch wundere, warum es mir nicht gelingt, da so hineinzuwachsen, weil ich Film eigentlich so liebe. Ich weiß es nicht, ob das dann aber dennoch daherkommt, dass ich wirklich sehr auf Dialoge immer wahnsinnig dabei. Das, was Sie schon gesagt haben, dieses Unprätentiöse, das ist ein Wort, was ich als großes Kompliment nehme. Also wenn ein Text keinen Pathos hat und auch nicht prätentiös ist, dann ist schon viel gelungen, finde ich. Und Dialoge helfen mir sehr dabei, natürlich zu bleiben einfach. Also ich hoffe auch, dass die Dialoge echt klingen. Das ist mir schon relativ wichtig. Das war auch als Kompliment gemeint. Dankeschön. Es gibt dann auch noch den Großvater, der jetzt nur mehr in Erinnerung vorkommt. Aber der Großvater ist mit Thomas Bernhardt beim Café gesessen. Ja, das wurde mir so erzählt. Den Thomas Bernhardt? Ja, ich meine den Großvater mit dem Thomas Bernhardt. Der Großvater ist der Ausgangspunkt von dem ganzen Roman, das ist der Vater meiner Mutter. Meine Mutter ist eben 1947 in Gmunden zur Welt gekommen und ihr Vater ist, der leider im selben Jahr gestorben ist, als ich geboren wurde. Ich war dann ein sogenanntes Schmerzenskind, also ich war sozusagen der Trost für die Familie, dass der Vater gestorben ist. Und der ist eben aus dem Krieg gekommen, aus der Kriegsgefangenschaft, hat im Spital seine spätere Frau kennengelernt und er war Lehrer und ist eigentlich aus Wien stämmig und hat dann in Wien keinen Job als Lehrer bekommen und ist dann nach Gmunden gegangen und ist dort Professor am Gymnasium geworden und später war er Direktor vom Gymnasium in Bad Ischl. Und das sind halt die Wurzeln dieser Familie. Und da habe ich das, was ich von meiner Familie wusste über ihn, habe ich im Roman auch so verwendet. Der Roman spielt in der Zeit, in der Corona und die Pandemie eine Rolle gespielt hat. In dem Roman wird einerseits durchwegs gesellschaftspolitische Kritik eingebaut, aber nie weinerlich oder jammernd. Vielleicht sagen Sie noch, warum jetzt gerade die Pandemie hat das den Zeitrahmen so gut eingegrenzt? Ich glaube, das Hauptthema in dem Buch ist das Glück. Das Buch heißt Der glückliche See, die meisten von Ihnen werden es wissen, der Trauensee hat Larkus Felix als Namen, den haben ihm die Römer gegeben, das heißt übersetzt Der glückliche See. Und das Glück dieser einzelnen Familienmitglieder ist für mich das, um das sich alles dreht. Das führt mich zu meiner Abschlussfrage, weil dann können wir das gleich machen. Sind die Menschen in Ihrem Buch glücklich? Worauf ich vorher noch hinaus möchte, ganz kurz, ich komme dann gleich darauf zurück, dass für mich dieses mit der Pandemie und vor allem mit dem Ende der Pandemie war für mich so ein Neustart auch für eine Glückssuche. Also dass Leute gesagt haben, das war wirklich so einschneidend und jetzt ist dieses Bedürfnis so groß, wieder zu leben, aber auch seine Lebensentwürfe zu hinterfragen und zu schauen, was mache ich jetzt mit dem Leben, das ich jetzt wieder habe, weil ich jetzt wieder rausgehen kann und wieder aktiv sein kann. Und das führt dann halt auch zu dieser neuen Glückssuche. Was ist es denn, was ich machen will? Was ist es denn, was mich glücklich macht? Also das hat für mich, diese Pandemie ist einfach wie ein Verstärker für diese Gefühle. Dann bitte ich um Kostproben aus Ihrem Buch. Am Vormittag traf Valentin als erster bei seinem Vater ein. Während Max in der Küche arbeitete, ging Valentin für einen Moment in den Garten. Der Grund fiel zum Wasser hinunter ab und er hockte sich in die Wiese und genoss den Blick auf den See. Ein einzelnes Ausflugsschiff durchkreuzte von Gmunden kommend das Gewässer. Er hörte seinen Vater im Haus mit Geschirr hantieren, im Hintergrund leise das Bass-Solo aus Mahlers erster Symphonie. Dann die Stimme seines Vaters Max. Eino sagt, sie kommen gegen zwei. Ach erst, rief Valentin zurück. Ja leider, ich bin gespannt auf Mr. Wonderful. Valentin stand auf und ging gemächlich die Stufen zur Terrasse hoch. Was wissen wir denn über ihn? Max strich die Hände an seiner Küchenschürze ab und brachte zwei Schüsseln mit seinem berühmten Tomatenpesto auf die sonnige Veranda. Er war gebräunt vom Skifahren, sein weißer Haarkranz stand unfrisiert vom Kopf weg. So gut wie nichts. So ist es ja immer bei ihr, sie will ihre Männer für sich selbst sprechen lassen. Das ist ja legitim, das finde ich sogar gut, aber dieses Mal schürt sie gleichzeitig unsere Neugier mit so kleinen Bemerkungen. Ja, ja, er ist ein Himmelsstürmer und er ist ihr Anker. Widersprüchlich, oder nicht? Ja. Ist er ein Amerikaner? Ich würde dich gerne mal wieder Englisch reden hören. Well, well, I love to speak in English. Max gab Valentin einen Klaps auf den Hinterkopf, dann legte er den Arm um ihn. Er ist Österreicher, so viel wissen wir immerhin. Da zieht man in die Ferne und kommt mit einem Pichler oder Moser heim. Was stichelst du so? Hauptsache, sie hat ihn lieb. Ich hoffe, er ist kein Schwurbler. Was meinst du? hat Irma gesagt. Ihn zu bekehren sollte nicht ihre Aufgabe sein. So sind Kinder. Du wolltest auch nicht, dass ich Auto fahre, wenn ich was getrunken hatte. Du hast meine Schlüssel versteckt. Ja, und es wäre mir lieber gewesen, ich hätte es nicht müssen. Max knetete Valentins Schultern. Er war so liebesbedürftig, dachte Valentin, so nähesuchend. Von der Freundin, die er letztes Jahr gehabt hatte, war auch nicht mehr die Rede. Wo war die hin? Die Beziehungen dieser Generation hielten so kurz. Sie waren nicht bereit, irgendwelche Abstriche bei ihrer Lebensqualität zu machen und allein fernzusehen, das, was sie wollten, in der Lautstärke, die sie wollten, dieses Recht galt es zu verteidigen. Recht galt es zu verteidigen. Valentin stand mit seiner Mutter vor dem Bus. Sie hatte bei ihrer Ankunft gehupt, damit ihr jemand half, den Kuchen hineinzutragen. Er war zum Parkplatz geeilt, hatte sie geküsst und ihr das Backblech abgenommen und nun betrachtete sie den Kasperl am Bus und lächelte. Der ist aber schon sehr entzückend. Das ist sicher für den Mann, der das aufträgt, auch eine schöne Abwechslung, oder? Nicht immer bloß Installationsservice Huber oder Malermeister Moosberger oder was weiß ich. Ich glaube, das ist denen wurscht. Wahrscheinlich hast du recht, sie sind alle so pragmatisch. Monika war hier geboren, hatte die Region nie verlassen, trotzdem grenzte sie sich immer noch von den Leuten hier ab, als wäre sie ein Kuckuckskind, nur durch einen seltsamen Zufall in diesem Winkel der Welt aufgewachsen. Sie betrachtete den Kasperl mit kindlichem Lächeln, dann holte sie ihre Kamera aus dem Wagen, rückte ihren Sohn zu seinem Puppenlogo und schoss ein paar Fotos. rückte ihren Sohn zu seinem Puppenlogo und schoss ein paar Fotos. Monika war Fotografin, eine der ersten Frauen, die für die großen Zeitungen im Skizirkus fotografiert hatte, später in der Werbung und in den vergangenen Jahren erfolgreich mit Porträtserien. Gut sah seine Mutter aus, dachte Valentin. Sie trug die silberblonden Haare kürzer als früher. Und schlank war sie, das intermittierende Fasten hatte ihr fast eine zweite Jugend geschenkt. Seine Schwester Jola hatte Valentin erzählt, seine Mutter bekäme jede Menge Angebote von Männern, auch von viel Jüngeren. Das hat sich überhaupt so geändert, hatte Jola gesagt. Die Männer reißen sich heute um reifere Frauen, da kann man eigentlich ganz gelassen in die Zukunft sehen als Singelfrau. Männer dagegen, naja, die lassen sich gehen und wenn sie dann auch noch arm sind. Und das war Jolas Überleitung gewesen, um Valentin zu raten, den Job in München doch zu behalten, denn künstlerische Erfüllung hin oder her, Altersarmut sei keine Erfindung der Medien und wann habe er zuletzt einen alten Kasperl-Theater-Manager im Porsche gesehen. Monika sah ihren Sohn aufmunternd an und sagte, das macht dir jetzt richtig Freude, oder? Er musste fast lachen über den verniedlichenden Unterton und sagte bloß, es ist eine spannende Zeit. Ich würde dir wahnsinnig gern Fotos machen, sagte seine Mutter und Valentin kam das in diesem Moment sogar vollkommen aufrichtig vor. Ja bitte, sagte er. Du bist jetzt in einer ganz anderen Welt, oder? Kinder, Lachen, Kunst. Schön, dass du dir das noch erschlossen hast. Er nickte. Sie hatte vollkommen recht, aber am Ende kam es ihm immer so vor, als wüsste sie besser, was er zu fühlen hatte als er selbst. Leander hatte seinen Mantel über einen Barstuhl geworfen und half seinem Vater in der Küche, die durch die offenen Verandertüren mit dem Garten verbunden war. Sie standen sich im Weg herum, ärgerten sich über die Technik des jeweils anderen und setzten damit eine lange Vater-Sohn-Tradition fort. Wo ist der Balsamico? fragte Leander. Wenn du jetzt schon Balsamico auf die Bruschetta gibst, ertränkst du sie, sagte Max. Balsamico-Cremas sickert nicht ins Brot. Aber dieser ist keine Crema, sondern ein Balsamico-Tale, mit einer hohen, aber nicht zu hohen Dichte. Und er tut genau das, er sickert. Dann kaufe einen vernünftigen. Ich bekomme einen Balsamico von Hilde und Gerhard von ihrem Händler in Barbarino, Waldelsa, der ist geschmacklich höher stehend als alles, was du beim Spar oder auch bei dem überteuerten Delikatessenladen in Gmunden kriegst. Aber er sickert, weil er, ach, mach was anderes bitte. Soll ich schon das Carpaccio schneiden? Ungern, aber ja. Mit dem Messer kann ich nicht arbeiten. Das ist ein neues Keramikmesser. Ich hätte meine mitbringen sollen. Valentin stand inzwischen mit dem Backblech in der Hand in der offenen Tür und sah seinem Bruder und seinem Vater hingerissen dabei zu, wie sie sich um jeden Handgriff stritten. Monika trat an ihm vorbei ins Haus und sah sich irritiert um. Du hast ausgemalt in Farben, die nicht weiß sind. Max eilte auf Monika zu, küsste sie auf den Mund, worauf sie Valentin einen verdutzten Blick zuwarf. Nach zwei Jahren Corona wusste anscheinend niemand mehr, ob man sich in den seligen Zeiten davor auf die Wange oder den Mund geküsst, ob man sich mit einer Umarmung oder einem Handschlag begrüßt hatte. Max und Monika jedoch hatten seit ihrer Scheidung nichts davon getan. Sie standen üblicherweise einfach voreinander und sagten sich zur Begrüßung, was sie vom Aussehen ihres Gegenübers hielten. Aber jetzt verteilte Max nonchalant Küsse auf den Mund, als wäre es immer nur seine Entscheidung gewesen, zur Begrüßung auf Distanz zu bleiben. Das ist Kalkfarbe, sagte Max. Eine Verneigung vor dem alten Kalkwerk unterm Stein, literarisch gewürdigt bei unter anderem Ranzmeier und Bernhard. Das Braun geriet anders als erwünscht. Er zeigte auf das Schlammfarbenes Sims, das die Küche vom Wohnbereich trennte. Du hättest mich fragen können, bevor du hier dekorativ wirst, sagte Monika. Ich informiere dich ja auch nicht, wenn ich eine der tausend Ausbesserungs- und Erhaltungsmaßnahmen im Haus durchführe, sagte Max und hinterließ damit einen Ausdruck der Verwunderung auf den Gesichtern seiner Söhne, die bei jedem Besuch mehr den Eindruck gewannen, das Haus bräuchte dringend mal eine Generalsanierung. Jola, Sven und Irma kamen mit dem Auto an und parkten neben dem Peugeot Cabrio von Jolas Mutter. Keiner von ihnen machte Anstalten auszusteigen. Jola überlegte, wie sie die Stimmung noch umdrehen könnte, nachdem sie den ganzen Vormittag mit Sven gestritten und keine Zeit und Ruhe gefunden hatte, um sich auch mal um Irma zu kümmern. Noch fünf Minuten Auszeit, fragte sie in die Runde. Sven und Irma nickten. Sven stieg aus und zündete sich eine Zigarette an. Irma griff nach ihrem Handy und machte sich auf der Rückbank bequem. Jola öffnete das Fenster und atmete die Seeluft ein. Zu Weihnachten 2019 hatten sie sich das letzte Mal alle hier gesehen. Dann zwei Jahre Corona-Pause ohne ein großes Familientreffen. Nur verschämte Zusammenkünfte zu zweit oder zu dritt, auf Abstand, im Freien, getestet, dennoch mit einem mulmigen Gefühl dabei. Zwei Jahre der Ungewissheit, zwei Jahre, in denen ihr dieser lässige Glaube ans gute Ende abhanden kam. Zwei Jahre, auch in denen es bei ihr und Sven beruflich miserabel lief, womit sie unterschiedlich umgingen. Sie arbeitete mehr denn je, nicht unbedingt inspiriert, aber dafür manisch. Er verfiel zuerst in Resignation, dann begann er seinen geistigen Horizont für die simpelsten und gleichzeitig abwegigsten Theorien zu öffnen. Und mit der Mitgliedschaft in diesem neuen Club ging eine Überheblichkeit einher, die Jola fassungslos machte. Sie freute sich so darauf, wieder mit ihren Leuten vereint zu sein, ihre Brüder um sich zu haben, Aino wieder im Arm zu halten, Mama und Papa zusammen an einem Tisch zu sehen, rätselnd, was die beiden immer noch verbannt, auch so viele Jahre nach der Scheidung. Vielleicht in ihrer Beziehung die Antwort auf die Frage der eigenen Beziehung finden. Diese andere Definition von Liebe, die im Leben stattfand und nicht im Kino. Eine Definition, die auch mit einschloss, dass man einander vorübergehend mal hasste. Nicht nur zwischen Weihnachten und Silvester, sondern zwischen Silvester und Weihnachten. Prosecco, rief Leander in die Runde, während sich die Familie am großen Tisch auf der Veranda niederließ, billigende Rufe, Wünsche nach einem Seiterl Bier, Irmer verlangte nach allem Dudler. Es ist warm wie zu Ostern, sagte Jola und zog ihren Pulli aus. Morgen soll es 16 Grad kriegen, sagte Monika, beim Zauner wird wieder der Garten voll sein. Den Glöcklerlauf sagen sie ab, aber im Kaffeehausgarten darf man beisammensitzen, sagte Max. Weil du immer so ein Fan vom Glöcklerlauf warst, lachte Valentin. Naja, der gehört halt hierher und bei dem riesen Abstand zwischen den Läufern. Ich wollte eigentlich nur über das Wetter sprechen, sagte Jola. Corona ist das neue Wetter, sagte Valentin. Sven glaubt nicht ans Wetter, sagte Max. Ich glaube nur nicht daran, dass alles so ist, wie uns die Experten einreden wollen, sagte Sven gedämpft. Ich muss diese Debatten echt nicht hier am Tisch haben, sagte Jola. Dort sind sie aber längst, an unserem Tisch und bei den Nachbarn und in jedem Haushalt, sagte Valentin. Und wenn Corona vorbei ist, wird das weitergehen, weil wir einfach als Gesellschaft zerrissen sind. Schau an, jetzt spricht der Dialekt, sagte Max. Ja eh, sagte Jola zu Valentin, aber das wird auch vorangetrieben, davon profitieren ja welche, dem muss man doch auch was entgegenhalten. Die Familie, sagte Max, in der Familie stoppt die Spaltung. Ja sicher, sagte Jola und grinste. Genau, sagte Monika und tätschelte die Hand von Max. Und weil sie das nie tat und es den Kindern auch vollkommen gönnerhaft und unglaubhaft erschien, lachte Valentin auf und Jola auch und Irma schloss sich an, einfach weil sie lachen wollte. Max öffnete den Herd und schob die Backform mit den Antipasti hinein. Dann drehte er sich um, sah quer durch den Raum in Richtung Terrasse und blickte auf die Hinterköpfe seiner Kinder. Er überlegte, ob sie es auch genossen, hier zu sein, so wie er es genoss, so wie er es zutiefst brauchte, sie um sich zu haben. Oder ob es für sie so war wie Max Aufwartungen bei seinen eltern als diese bereits alt waren mehr oder weniger pflicht veranstaltungen verbunden mit schlechten gewissen und dem vorauseilenden gefühl von verlust aber monika und er waren natürlich anders alt vor allem im pass nicht im herz ein bisschen im kreuz dumme Gedanken, er sah doch, er hörte doch, wie sie lachten und sich wohlfühlten. Er hoffte, dass sich ihre Wünsche erfüllten. Keiner von ihnen war noch so richtig angekommen und wenn sie dachten, sie wären es, zeigte sich umso deutlicher, sie waren es nicht. Es war nicht wie bei ihnen, das Leben so ausgefüllt durch die Familie, wie bei ihnen das leben so ausgefüllt durch die familie diese sommertage am see hunderte davon zusammen gegossen in einen einzigen tag der in max rückschau ihr verliebt familienleben war etwas in der küche brutzeln radio hören valentins gebeugter sonnenbrauner rücken wie er ein bild malt ein regenguss auf der nassen straße stehen und nach den Kindern auf den Fahrrädern Ausschau halten, Nachrichten sehen, die Türglocke, in das Gesicht eines Jungen schauen, ich bin der Freund von Jola, mit nackten Füßen die Treppe hochlaufen, eine Taube in der Dachkammer, gute Zeugnisse, schlechte Zeugnisse, Tränen trocknen, Türen zuschlagen. Schlafen unter dem Sternenhimmel die Geräusche des Sees, Einos erste Gitarrenakkorde beim Lagerfeuer am Strand. Schwimmen lernen, Leander frierend in ein kleines Handtuch gehüllt, sein Blick, sich nichts anmerken lassen. Gemeinsam zu Abendessen in der Dämmerung, Am Grill. Monika füttert ein Kind auf ihrem Schoß. Sie hörten die Maschine lange, bevor sie sie sahen. Was ist das, fragte Jola. Ein Hubschrauber vielleicht, die Bergrettung, sagte Max. Aber das ist ja nicht ein Berg, mehr Richtung Gmunden. Jola stand auf und ging ein paar Schritte in Richtung des Hangs, von wo aus man freie Sicht auf den See hatte. Ein Propellerflugzeug, sagte sie. Max kam zu ihr, fliegt aber niedrig. Sieht aus wie ein Wasserflugzeug, beendete Max den Satz. Die beiden folgten mit ihren Blicken dem Flugzeug, das in niedriger Höhe in Richtung Traunkirchen flog, bevor es einen Schwenk vollzog, an Geschwindigkeit verlor und im Sinkflug genau in ihre Richtung kam. Leander stellte sich zu ihnen und nahm das Flugzeug in Augenschein. Landet er hier am See? fragte er. Am Wolfgangsee landen Wasserflugzeuge, hier habe ich eigentlich noch nie eins gesehen, sagte Max. Der Matteschitz? fragte Valentin. Das Flugzeug landete sanft auf der glatten Wasseroberfläche. Der Heckflügel tauchte leicht ins Wasser. Gleich darauf stabilisierte sich der Rumpf wieder in der Horizontale und das Flugzeug glitt langsam in Richtung ihres Hausstegs. Es war eine ältere Maschine, gelb-rot, in gepflegtem Vintage-Zustand. Ein Mann stieg aus, winkte kraftvoll in Richtung der Familie und band das Flugzeug an eine der Sicherungen für die Boote. Eine zweite Tür öffnete sich und eine junge Frau sprang vom Flugzeug aus auf den Steg und rief, Hello! Jola kreischte und lief mit Irma zum See. Leander lächelte und ging die Hände in den Hosentaschen ebenfalls den Weg zum Ufer hinunter. Sind das Eino und ihr Ami? fragte Sven. Er ist kein Amerikaner, er ist ein Moser oder Pichler, sagte Max, nahm Monika an der Hand und folgte seinen Kindern. Sven sah Valentin an, der noch mit ihm in der Wiese beim Haus stand und Valentin zuckte die Schultern. Er trabte den Weg zum See hinab und Sven spazierte als Letzter in Richtung des Wassers. Bist du irre, rief Jola, als sie sich aus der Umarmung ihrer Schwester löste und das Flugzeug vor ihr betrachtete. Aino lachte und rief, ist das eine Beauty, was sagst du? sagte Aino, lachte und rief, ist das eine Beauty, was sagst du? Mildred ist eine amerikanische Piper, gebaut 1963, ursprünglich in Kanada im Einsatz, sagte der Mann, der ihn vom Steg aus gewunken hatte. Er war um die 40, ein glattes, gerötetes Gesicht, leicht gewählte braune Haare, Poloshirt und Cargo-Hosen mit einer Aura altmodischer Abenteuerlichkeit. Das ist Alexander, sagte Eino und griff nach der Hand des Mannes. Darf man hier einfach so landen, fragte Irma. Das wollte ich euch gerade fragen, sagte Alexander und grinste. Ist doch sowieso der ganze See frei, rief Max und reichte Alexander die Hand. Das ist mein Vater, sagte Eino. Max, sagte Max und zwinkerte Alexander zu, als wäre er immer noch der coole Hund mit dem Motorrad, der in den frühen 60ern bei der Rückkehr von einer Griechenlandreise Halt am Traunsee gemacht und in der Badebucht von Altmünster mit der hübschen Tochter von Professor Busch angebändelt hatte, die für ihn einen anderen jungen Mann verlassen hatte, der seine ganze Zukunft auf sie gesetzt hatte. Ich bin sehr erfreut und furchtbar nervös, sie kennenzulernen, sagte Alexander und reichte nun auch Monika die Hand. Ich wäre eher nervös, in diese Kiste zu steigen, sagte Monika, auch wenn sie sehr fotogen aussieht. Aber bei Mildred muss ich keinen guten Eindruck machen, gab Alexander zurück. Hier auch nicht, sagte Eino und Valentin setzte fort, es genügt, wenn er den Swarovski-Fernstecher nicht versenkt. Die Familie lachte, Alexander hob neugierig die Augenbrauen, Max setzte sein charmantestes Lass-mich-erklären-Lächeln auf und gab die Geschichte zum besten wie ein Verflossener von Aino beim ersten Zusammentreffen mit der Familie, das teure Familienfernglas vom Boot ins Wasser hatte rutschen lassen, dort wo der See direkt unter dem Berg fast 200 Meter tief war. Ich habe genauso ein Fernglas in der Maschine, sagte Alexander, wenn ich euch vielleicht, du lässt es, wo es ist, sagte Eino und verdrehte die Augen. Dann ließ sie sich endlich von ihrem Vater und ihrer Mutter umarmen, anschauen, anfassen und sie alle gingen den Weg zu ihrem Haus hinauf, in das Nest, das Herz der Familie. Das ist jetzt am Abend nach dem Fest, nur eine ganz kurze Passage noch. Sie saßen zu dritt auf einer Bank auf der Esplanade am Traunseeufer, Valentin eingeklemmt zwischen Eino und Jola, Leander hinter ihnen stehend. Sie tranken Bier aus Flaschen und blickten auf den See. Das Haus verkommt, sagte Jola. So schlimm ist es nicht, sagte Leander. Hast du die Risse auf der Hangseite gesehen, sagte Valentin. Ein Statiker muss sich das ansehen. Ich kann mit Alexander reden, sagte Eino, er hat eine Baufirma. Lass das Papa machen, sagte Leander. Wer ist dann am Ende bezahlt? Macht er das, fragte Jola. Kümmert er sich wirklich um das Haus oder malt er nur mit Kalkfarbe darin herum?« »Wie viel wäre das Haus heute wert?«, fragte Eino. »Das Haus nichts, der Grund eine Million«, sagte Leander. »Mama könnte eine Wohnung in Gmunden kaufen und sie günstig an Papa vermieten«, überlegte Eino. »Er will ja nicht weg von dort«, sagte Valentin. »Er will seinen Maler und seinen Bruckner über dem See hören und abends auf der Terrasse lesen, bis sich die Buchseiten mit Dunst vom See vollsaugen. Er will den Fischgeruch im Badezimmer und das Fels poltern in der Nacht. Ich könnte mich auch nicht von dem Haus trennen, sagte Jola. Auf dem Weg zurück nach Gmunden machte Leander einen Stopp bei dem Restaurant, in dem er am Vorabend gesessen hatte und kam mit einer Flasche Rotwein und vier Gläsern wieder aus dem Lokal. Er stellte die Weingläser an der Kehmauer beim See auf, direkt vor einer Skulptur von Jola, ein von Moos und Witterung beschädigter Männer-Torso, der auf einem Piloten im See stand, jetzt schwach von einer Laterne bestrahlt. im See stand, jetzt schwach von einer Laterne bestrahlt. Leander goss ihnen ein und sagte, ich habe die Figur immer toll gefunden, dieser verletzliche Kerl. Jetzt denkt euch die Überleitung und dann kommt der Teil, wo ich euch sage, ich habe Krebs. Er reichte seinen Geschwistern die Gläser und sah in ihre starren Gesichter. Ihr müsst es doch wissen, sagte Leander und wollte sein Glas heben, aber es wollte ihm in diesem Augenblick einfach nicht gelingen. Dankeschön. Vielen Dank. Sabine M. Gruber heißt Alles gut am Ende. Man kann ja nachlesen, vielleicht wird es auch noch gut im glücklichen Seelen. Alles gut am Ende heißt der Roman von Sabine M. Gruber. Ich möchte auch vielleicht in kurzen Worten, Telegramstilartig ein bisschen was dazu sagen. Eine Familie im Befindlichkeitsszenario. Es geht um diese alte Frau, die die Sarah Püringer schon erwähnt hat. Es geht um Fragen, wie geht das System mit den Betroffenen und Angehörigen um? fragen, wie geht das System mit den Betroffenen und Angehörigen um. Es ist eine 24-Stunden-Betreuung, wird in dem Roman vorkommen, und der Wunsch, daheim zu bleiben, als lebensbestimmende Herausforderung. Es ist die Sprache von Medikamentencocktails bis zu den Empfremdungen zwischen Schwester und Bruder. In diesem Biotop erzählt Sabine im Gruber subtil die brüchige Lebensgeschichte einer 80-Jährigen. Hart an den realen Gesellschaftszuständen, gespickt mit Details liebevoller Begegnungen. Am Ende bitte selbst lesen. Ich habe im Vorgespräch zufällig erfahren, dass Sie bei jedem Roman, den Sie schreiben, und Sie haben schon einige geschrieben, von einem Musikstück begleitet werden. Und was war das Musikstück, das diesen Roman begleitet hat? Das waren Klavierstücke von Scarlatti. Ich möchte es ein bisschen genauer, wie muss man sich das vorstellen? Da wird dann ganz laut das Spiel, oder wird das irgendwie leise im Hintergrund? Nein, nein, das ist mit Kopfhörern. Also richtig präsent. Ja, diese Methode habe ich zufällig erfunden. Als ich meinen ersten Roman geschrieben habe, habe ich noch ein sehr kleines Kind gehabt. Und es war immer sehr schwierig, Zeit zu finden zum Schreiben. Und da musste ich irgendwie mich ganz, ganz schnell konzentrieren und ihn immer wieder in diese Szene hineinfinden und in dieses Thema. Und das war eher zufällig, dass ich einmal Musik gehört habe dabei und dann bin ich draufgekommen, dass das eine perfekte Methode für mich ist, mich zu versenken in mich selbst und in die Geschichten. Und das habe ich dann zum Prinzip erhoben. Und das hat sich total bewährt, weil ich bin eigentlich ein sehr ablenkbarer Mensch und es hilft mir sehr, mich zu konzentrieren. Es geht aber nur bei Belletristik, nicht bei Sachbüchern. Bei Sachbüchern geht das gar nicht. Zu diesem Buch hier. Was aus dieser Pflegesituation ist konkrete persönliche Erfahrung? konkrete persönliche Erfahrung? Ich schreibe eigentlich nie über irgendetwas, wo ich mich nicht auskenne, was ich nicht entweder selbst erlebt habe oder hautnah miterlebt habe. Ich habe ja eine psychosoziale Ausbildung auch gemacht und mit 1000 Stunden Praktikum. Das heißt, man kann das dann oft gar nicht mehr trennen, was hat man selbst erlebt, was hat man erzählt bekommen. Und Tatsache ist, dass es erzählte Wirklichkeit ist in irgendeiner Form. Es sind immer Versatzstücke aus der Realität, kleine, große, mittlere, die dann ganz neu zusammengesetzt werden. Darum hat mir das sehr gut gefallen vorhin von der Judith Herrmann. Also es ist dann nicht richtig, aber es wird dann hoffentlich wahr. Und genau dieses Gefühl hat man. Also ich habe diese Pflegesituation selbst zwölf Jahre lang mit meinen Eltern erlebt und so wie die Frau Gruber es beschreibt, ist so viel einfach, es ist auch tatsächlich passiert, ja. Also zum Beispiel, wenn der Primar zur Angehörigen sagt, haben wir Medizin studiert, ja, um sie praktisch klein zu machen, ja, das ist mir nämlich auch passiert. Ich habe dann gesagt, bei mir weiß ich es, dass ich es nicht studiert habe, bei Ihnen bin ich mir nicht mehr sicher. Weil das ist wirklich so herabwürdigend und um Würde geht es auch. Würde in diesem Roman, vielleicht können Sie dazu etwas sagen. Naja, der alte Mensch wird einfach entwürdigt. Es wird ihm genauso, aber noch viel ärger, überhaupt jegliches Urteilsvermögen abgesprochen und auch es geht so weit, dass man empfindet, ja nicht wirklich ist. Das stimmt ja gar nicht. Also es geht so weit, dass die Empfindungen, die ein Mensch hat, von außen dann geleugnet werden oder er darf sie nicht haben oder du bist ja eh gut versorgt, was willst du? Und man vergisst immer bei alten Menschen dann, dass die ein ganzes Leben hinter sich haben. immer bei alten Menschen dann, dass die ein ganzes Leben hinter sich haben. Es wird dann so geredet, ja, man wird dann wieder wie zum Kind und das ist so eine Rückentwicklung, aber nein, so ist das nicht. Das sind Menschen, die haben das ganze Leben in sich. Und das war mir sehr wichtig zu versuchen, das herauszuarbeiten, einerseits die Lebenssituation einer über 80-Jährigen, aber das Ganze zu verweben mit ihrem Leben. Ich will gar nicht sagen früheren Leben, weil das ist ja alles präsent, das bleibt ja präsent. Und das war die Herausforderung. Frau Kober arbeitet in dem Roman mit Zeitsprüngen, mit Rückblenden, mit Erinnerungen, baut Briefe ein, das finde ich auch als Stilmittel sehr interessant, Gedichte. Ja, alles Mögliche, Dokumente aller Art, Briefe auch, die zum Teil auch authentisch sind, Schulaufsätze von Enkelkind und alles Mögliche, was eben zum Verständnis beiträgt, weil der Punkt ist der, dass ja, wenn da Briefe oder Dokumente drinnen sind, dann bedeutet das ja, dass diese Hauptperson, die Vera, aus einer anderen Perspektive betrachtet wird. Und anstatt das zu beschreiben, habe ich versucht, das mit Hilfe von Zeitdokumenten wiederzugeben. Einfach, wenn ein Enkelkind die Oma sieht oder so, dann ist das ganz anders. Und der Roman beginnt so, von der Vera war ja schon die Rede, die Vera als Patientin im Krankenhaus und man hat das Gefühl, hier wird von einem Objekt gesprochen und die Verwandlung im Roman, das ist der spannende, ein spannender Teil, diese Frau wird immer mehr zum Menschen, zu einem Menschen, von dem man immer mehr Facetten kennenlernt. Und es ist auch, ich weiß, es ist jetzt nicht die große Liebesgeschichte, aber es geht immer wieder auch um Anflüge von Liebe. Wie definieren Sie Liebe? Liebe. Wie definieren Sie Liebe? Liebe. Also ein Beispiel des Romans. Liebe zwischen Mann und Frau, Liebe zwischen Eltern und Kindern, Liebe zwischen Geschwistern. Also hier ist es schon die Tochter mit der Mutter, die da einiges hervorkommt. Ende des Lebens zu denken, man hat irgendwas versäumt. Oder wenn ein Mensch stirbt, oder wenn ein Mensch dann nicht mehr ansprechbar ist, ja, was hätte ich noch gern den gefragt und was hätte ich noch gern gemacht und habe ich genug getan? Das ist aus Angehörigensicht so. Und dann kommt man oft erst drauf, wie groß die Liebe ist. Bitte und jetzt. Aber es ist ein 385 Seiten Roman und wie gesagt sehr verwoben ineinander. Es ist nicht so leicht, aber ich versuche es. Ich habe den Kapiteln auch immer Zitate vorangestellt, so dass man irgendwie so ein bisschen atmosphärisch eingestimmt wird auf das Kapitel. Ein ums andere Mal schaue ich, allein jeder wartet auf jeden, keiner kommt. Martin Walser Nach diesen zwei Wochen im Krankenhaus ist Vera heilfroh, wieder in ihren eigenen vier Wänden zu sein. Zu Hause wäre zu viel gesagt. Zu Hause hat sich Vera schon vor diesen zwei Wochen nicht mehr gefühlt, nicht mehr so ganz. Zu Hause, das war noch vor einem Jahr ein vertrauter, geschützter Ort gewesen, in den sie sich zurückziehen konnte, um ganz für sich zu sein. Zu Hause konnte sie tun, was sie wollte und auch lassen. An dem Tag, an dem wildfremde Menschen anfingen, bei ihr zu Hause ein- und auszugehen, ihr etwas vorzuschreiben, über ihren Tagesablauf, über sie und ihr Leben zu bestimmen, an diesem Tag hat ihr zu Hause aufgehört, ihr zu Hause zu sein. Vor einem Jahr, als sie zu Besuch bei ihrem Wahlneffen in Deutschland war, war sie unglückselig gestürzt, Folge einer Fehlbedienung der Fernbedienung eines elektrischen Komfortsessels. Bruch des Oberschenkelhalses, vier Wochen Krankenhaus, ein Monat Rehaklinik. Geblieben ist ihr ein leicht verkürztes Bein, die Angst zu stürzen und das Etikett Patientin, von dem sie sich nicht mehr befreien wird können, das ihr weiteres Schicksal besiegelt, das an ihr klebt, von dem sie ebenso wenig loskommen wird wie eine Fliege vom Fliegenfänger. Ja, seit Vera von der Rebum-Mobilisation zurück ist, ist sie Patientin geworden. Ein für allemal. In gewissem Sinne hat sie aufgehört, Frau oder Mensch zu sein. Die Eigenschaft Patientin wurde ihr übergestülpt, ganz Körperanzug, blickdicht. Dabei ist sie nur alt und ein wenig gebrechlich. berichtigt. Dabei ist sie nur alt und ein wenig gebrechlich. Als Patientin wird sie von Diensten besucht, die bei ihr ein- und ausgehen. Bei jedem ihrer Einsätze füllen die Dienste sogenannte Pflege- und Betreuungsblätter aus. Auf so einem Blatt A4-Querformat finden sich Einträge in zwölf Handschriften. Jede ist anders. Eine neigt sich nach rechts, eine andere kippt nach links, wieder eine andere steht aufrecht. Manche sind schlampig, andere leserlich, eine ist sehr akkurat und ganz winzig, eine andere nachlässig, aber ziemlich groß. Zwölf Dienste wechseln sich ab. Frühdienst, Mittagsdienst, Abenddienst, wechseln sich ab. Frühdienst, Mittagsdienst, Abenddienst, Pflegekontrolldienst. Pro Einsatz füllt der Dienst ein oder zwei vorgezeichnete Zeilen aus, in blau oder grün oder schwarz, manchmal rot. Berichtet wird Berichtenswertes. Was der Dienst nicht berichtenswert findet, wird nicht berichtet. Wie die Einnahme von Medikament X und oder Y Veras körperlichen, seelischen und geistigen Zustand beeinflusst, wäre berichtenswert und würde wohl auch berichtet werden, wenn der Dienst eine Person wäre und nicht zwölf Personen. Die zwölf Personen des Dienstes nämlich kommunizieren wie in diesem Spiel stille Post. Dem Dienst bleibt der Verlauf deshalb verborgen, die Entwicklung und das vollständige Bild. Dienst 1 bis 12 fügt immer wieder einen Punkt hinzu, wie bei Malen nach Zahlen. Doch niemand verbindet die Punkte. Niemand kann jemals das ganze Bild sehen. Der Hausarzt, könnte er denn die Punkte verbinden? Es scheint nicht seine Aufgabe zu sein. Seine Hausbesuche, von der Krankenkasse gut bezahlt, scheinen vielmehr die Aufgabe zu erfüllen, Abwechslung in Veras Alltag zu bringen und ihr die Ill illusion von kontinuität zu vermitteln doch auch der hausarzt ist nur ein dienst und fügt weitere punkte hinzu die niemand verbindet blutdruck puls rezept wie lang mag der einsatz eines dienstes dau? 15 Minuten, 20 oder nur 10? Frau Hoffmann wollte, dass ich die Wäsche vom Ständer abräume. Patientin beschwert sich über den Abenddienst. Allmählich und unmerklich wird die Patientin aufhören, eine Frau zu sein oder überhaupt jemand. Aus Zeit- und Platzmangel jemand aus zeitplatz mangel wird sie abgibt hat wollte dass ich in jedem raum ein glas wasser hinstelle möchte dass morgen jemand anderer kommt medikamente eingeschachtelt eingeschachtelt bedeutet in den medikamenten spender eingeordnet. Geniale Erfindung, so ein Spender. Veras Modell ist besonders hübsch, sieben Tage Regenbogen. Sieht aus wie Kinderspielzeug, sieben leere Behältnisse, die geradezu danach schreien, befüllt zu werden. Füllt zu werden mit rutschfesten Nöppchen versehene Mini-Wippen. Jeden Wochentag ist eine schöne Farbe zugeordnet. Rot, Gelb, Orange, Hellgrün, Mittelgrün, Dunkeltürkis und Mitternachtsblau. Jede Wippe ist fünfmal unterteilt. Morgens, Mittag, Abends, Nachts Bedarf. Verschließbar mit Schiebern aus Plexiglas. Die Tabletten, Kapseln und Trachés kommen darin gut zur Geltung. Rund, oval, eckig, zylinderförmig, mit oder ohne Sollbruchstelle, schneeweiß oder bunt, ein- oder auch zweifarbig. Wie viele Sorten von Pillen passen in sieben Tage Regenbogen? Wie viele Sorten von Pillen passen in sieben Tage Regenbogen? Sehr viele. Unschuldig liegen sie da, nackt, namenlos, harmlos. Packung und Beipacktext werden im Schrank verstaut. Frühdienst wollte Pat Medikamente geben, doch sie verweigerte es. Tabletten fehlen komplett. Pat bekommt ab heute Medikamente vom Abenddienst für nächsten Tag nur für morgens auf den Esstisch gestellt. Das vorschriftsmäßige Einnehmen wird streng überwacht, als wäre das Einnahmen eines Medikaments, das ein Arzt auf einen Zettel geschrieben und abgestempelt hat, Gesetz. Unverrückbar. Als wäre der Arzt eine Amtsperson. Unfehlbar. Als wäre zu wiederhandeln so etwas wie Widerstand gegen die Arztgewalt. Pat will unbedingt geduscht werden. Heute kommt Hausarzt vorbei. Sohn war hier, er sagt, wird sehr gut versorgt. Nach Frühstück und Morgentoilette, gleich nach dem Zähneputzen, dem Putzen ihrer eigenen Zähne und der künstlichen Teile, deren Einsätzen wäre noch immer erstaunlich geschickt bewältigt, in dem engen, unpraktischen Badezimmer, unter einem Wasserhahn, der mit Kalkgraugrün verkrustet ist und nur mehr ein mücht, ein Zustand zu sein und sie am Leben hindert, an dessen Stelle sie hinterrücks getreten ist. Warten. Das Warten strengt Vera an. Mehr als 40 Jahre im Schuldienst, 30 Jahre Ehe, 20 Jahre getrennt sein und fünf Jahre als Witwe sie angestrengt haben. Mehr als das Großziehen von drei Kindern und das Betreuen von drei Enkelkindern. Was war, dass alles so schwer es gewesen sein mag, verglichen mit dieser zermürbenden Tätigkeit, die bald nach dem Frühstück beginnt, bis zum Abend dauert, dann wieder bis zum nächsten Morgen, an dem sie nur kurz unterbrochen von Neuem beginnen wird, bis zum nächsten Abend und immer so weiter. Bitte warten. Wer erwartet auf den Frühdienst, der früher oder auch später kommt? Frau H. wurde informiert, dass es heute wieder später wurde wegen Notfall. wurde informiert, dass es heute wieder später wurde wegen Notfall. Bitte warten. Soll ich noch auf die Toilette gehen? Oder wird ausgerechnet in diesem Moment jemand zur Wohnungstür hereinkommen? Kann ich Nina noch anrufen? Und soll ich, wenn sie anruft, überhaupt abheben, weil wir womöglich gleich unterbrochen werden? Soll ich mir die Haare frisieren? Oder wird mir gleich jemand helfen? Muss ich das Fenster öffnen und den Schlüssel in hohem Bogen auf die Straße werfen oder hat der Frühdienst den Schlüssel mit, wie es sein sollte, jedoch manchmal nicht ist? Bitte warten. Zehn Damen und zwei Herren sind dienstlich im Einsatz. Wer von ihnen wird jetzt gleich an der Reihe sein? Ein Dienst, den ich mag oder einer, den ich nicht mag. Einer, der mich viel zu laut und überdeutlich mit wir anspricht oder jemand, der mich behandelt, als wäre ich ein normaler Mensch. Pat war bereits gewaschen und hat sich fertig angezogen, äußerte der Punkt Wunsch, M-Punkt mit mir Treppen zu steigen, U-Punkt Gehübungen, Punkt machen. Bitte warten. Sobald der Frühdienst das Haus verlassen hat, früher oder später beginnt das Warten auf Essen auf Rädern. Auch dieses kann früher oder später eintreffen, zwischen halb elf und halb eins oder auch eins, geliefert von einem weiteren Dienst, der aus fünf weiteren Personen besteht, vielleicht auch mehr, die sich abwechseln. Bitte warten. Danke, dass Sie gewartet haben. Die letzte der menschlichen Freiheiten besteht in der Wahl der Einstellung zu den Dingen. Viktor Frankl. Frhrpunkt wollte heute nicht gewaschen werden im Bad, weil heute umgeräumt wird wegen 24 Stunden Betreuung. Es ist also entschieden. Als Vera im Krankenwagen von Großgern nach Hause gebracht worden ist, am selben Tag noch, ist die Entscheidung getroffen worden. Von Vera? Hat Vera sich entschieden? In dieser letzten schlaflosen Nacht vor ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus? Hugo hat es entschieden. Als Sohn oder als Primarius? Schwer zu sagen. andererseits die einzige Möglichkeit, sonst bliebe nur das Altersheim. Der Primarius hat Nina angerufen, seine Schwester, und ihr genau dasselbe gesagt, wortwörtlich, einerseits sei es das Beste für ihre gemeinsame Mutter und andererseits die einzige Möglichkeit, es sei denn, sie zöge es vor, ins Altersheim zu gehen, er habe alles Nötige in die Wege geleitet. zu gehen, er habe alles Nötige in die Wege geleitet. Die slowakische Pflegerin Nummer 1 würde am Montag anreisen, am Montag den 13. Wenigstens nicht Freitag, denkt Nina. Nicht, dass sie abergläubisch wäre. Jetzt kommt die Pflegerin an. Als nun plötzlich der Gong durchs Haus schallt, zuckt Vera zusammen. Schwerfälliger als sonst steht sie auf, sie fühlt sich ein bisschen schwindelig. Auch die leichte Übelkeit ist wieder da, ihr Herz scheint zu stolpern. Sie geht die paar Schritte zu dem Rollator, der bereitsteht, dann weiter durchs Esszimmer, bis sie die Tür zum Gang erreicht. Erwartungsvoll bleibt sie stehen. Die Frau, die Vera zur Wohnungstür hereinkommen und Hugo und die Agentin begrüßen hört, ist außer Atem. Sie schnauft, weil sie mitsamt ihrem Koffer erst im Freien die steilen Stufen bis zur Haustür gelaufen ist und dann die Treppen durch das enge Stiegenhaus in den ersten Stock gelaufen, ja, soweit ihre beträchtliche Körperfülle es zugelassen hat. Sie strahlt über das ganze Gesicht, rund, glänzend, von kurzen, schwarzen Haaren umrahmt. Ich Lenker, ich neue Pflegerin, sagt Lenker, wischt sich mit einem Stofftaschentuch über die Stirn und deutet auf sich selbst, wobei ihr L von weit hinten in ihrem Rachen zu kommen scheint, etwas so wie die Bewohner mancher Außenbezirke der österreichischen Bundeshauptstadt oder die in der Steiermark Beheimatenden diesen Laut aussprechen. Und ihre Vokale sind offen. Jedes E wird zum Ä. Auch ihren herzlichen Gruß spricht sie so aus und reicht Vera die Hand. Hallo! Und reicht Vera die Hand. Hallo! Grüß Gott, sagt Vera und versucht sich ein wenig aufzurichten, um der Frau, die vor ihr steht, in die Augen zu blicken. Doch Lenka ist größer, als sie es je gewesen ist. Größer und schwerer. Was geht ihr durch den Kopf bei dieser ersten Begegnung? Wie mag er gewesen sein, dieser berühmte erste und alles entscheidende Eindruck? Lenker eingetroffen, sehr fröhlich, spricht laut, kann nicht Deutsch. Das wird sie am nächsten Tag in ihren Taschenkalender notieren und dann wird sie noch allerhand hinzufügen. Am Ende wird die ganze Seite vollgeschrieben sein, doch leider in Kurzschrift, die niemand jemals entziffern wird können, denn wer beherrscht heutzutage noch Stenografie? Jetzt kommt eine Passage aus ihrem sehr früheren Leben. Und dem Kapitel habe ich das Zitat vorangestellt, der auch eigentlich für mein Schreiben gilt und für Literatur im Allgemeinen. Der Roman, den ein Mensch gelebt hat, ist noch immer eine unvergleichlich größere schöpferische Leistung als der, den jemand geschrieben hat. Viktor Frankl. Vera ist noch nicht ganz 20 Jahre alt, als sie im USIC, dem United States Information Center in Linz, zum Vorstellungsgespräch sich einfindet. Sie ist nicht sehr groß, eher schlank und bildhübsch. Auf jeden Fall anziehend. Erstaunlich reif für ihr Alter, könnte man sagen, doch sind in dieser Zeit nicht die meisten Jugendlichen plötzlich gereift? Ihr blondes Haar trägt sie kinnlang und leicht gelockt. Sie hat eine Stupsnase, grau-blaue Augen, regelmäßige Zähne, schneeweiß und ihr Lächeln ist wunderschön. Mädchenhaft unerschrocken begegnet ihr Blick dem des schlanken, fast hageren Mannes hinter dem Schreibtisch. Nicht mehr ganz jung, er ist gerade 36 geworden. Die US-Regierung hat ihn über den Ozean geschickt, um eine dieser neu geschaffenen Institutionen zu leiten, die der österreichischen Bevölkerung die Hochkultur Amerikas näher bringen soll. Amerikanisches Demokratieverständnis, Coca-Cola, American Arts and Science, American Way of Life, American Literature. Leihbibliothek und Leseraum, Schallplatten und Filmverleih, Vortragssaal für Musikabende, populärwissenschaftliche Vorlesungen, Diavorträge und Sprachkurse. Und nicht zu vergessen, die wohltätigen Zwecke. Public Welfare Department. Die wohltätigen Zwecke. Public Welfare Department. Der hagere Mann hinter dem Schreibtisch scheint für diesen Job wie geschaffen zu sein. Unterrichtet er doch Literatur und Theaterwissenschaft an einem renommierten College in New Jersey, wo er bis vor kurzem äußerst geschätzte und beliebte Vorlesungen gehalten hat. Zum Beispiel über das Wesen der Poesie. Er trägt eine Pantoprille mit dieser charakteristischen Fassung aus dunklem Schildblatt, groß und rund, oben leicht abgeflacht. Bei amerikanischen Intellektuellen ist das Modell sehr beliebt. Man kann damit alles sehen. Ja, alles. Alles ist alles, was Panto bedeutet. Mehr nicht. So amerikanisch das Wort klingt, so sehr kommt es aus dem Griechischen, dem Altgriechischen. Jedenfalls verleiht sie dem Gastprofessor aus der Neuen Welt diesen gelehrten und zugleich traurig-komischen Gesichtsausdruck, den wir später bei Woody Allen beobachten können, dem er im Übrigen ziemlich ähnlich sieht, nur dass er eben viel größer ist und seine Lippen das sind, was man in einem Liebesroman wohl als sinnlich beschrieben finden würde. Liebe auf den ersten Blick oder bloß zwei Seelen, die einander spontan als Verwandt wahrnehmen? State Teachers College, Upper Montclair, New Jersey, 26. November 1948. Liebe Vera, es hat zwar eine Zeit lang gedauert, meine verschwindenden Geisteskräfte für diesen Brief zu sammeln, aber dass ich doch noch so weit gekommen bin, dass ich trotz der verlaufenden vier Monate dich nicht vergessen habe, das kannst du als ein Wunder betrachten. Gedächtnisschwund, so heißt die Krankheit, an der so viele, die aus Europa zurückkehren, leiden. Ob ich auch daran leide, das musst du mir sagen. Leider muss ich manchmal wünschen, ich könnte mehr vergessen, als schon immer bei mir der Fall war. Ich bin seit meiner Rückkehr in die Gewohnheit geraten, die Zeitungen zu lesen und darin alles über Österreich auszuschneiden. Seit meiner Kindheit bin ich nicht so fleißig im Papierschneiden gewesen. Bitte, das heißt aber lange nicht, dass ich in eine zweite Kindheit gekommen bin. Ganz im Gegenteil. Ich habe oft an dich gedacht und mich gefragt, was du wohl jetzt machst. Ich nehme an, du bist täglich Vornehmer geworden und hast jetzt deinen eigenen Chauffeur. Aber den hast du ja längst gehabt, mindestens für den Jeep. Nur wegen der Ankunft dieses Briefes hoffe ich, dass du noch am Bindermichl wohnst. Aber um ernster zu sprechen, ich habe mit Freude bemerkt, dass du durch deine beruflichen Beziehungen dich wirklich entwickelt hast und in Richtung auf eine angenehme Art von Vornehmheit, zwar hast du dich in den drei Jahren, die ich dich kannte, gar nicht im Äußeren gealtert. Also, liebe Vera, ich muss Schluss machen, ohne anderes als gespasselt zu haben. Du wirst daraus, ich hoffe, aber trotzdem meinen unabänderlichen guten Willen auslegen können, obwohl ich doch das Unaussprechliche meiner Gefühle hier gar nicht zum Ausdruck bringe. Bitte sende mir eine Weihnachtskarte, beschriftet mit einigen deiner typischen Bemerkungen. Dein Jim. Dein Jim. Und jetzt kommt noch ein letzter Ausschnitt aus ihrem späteren Leben, wo sie noch so mit Ende 60 eine große Reise macht. Das Zitat heißt, alle Stunden umfasse mit beiden Armen, so wirst du weniger vom Morgen abhängen, wenn du auf das Heute die Hand legst. Seneca. Vera freut sich unbändig auf die Reise. Es ist ihre erste wirklich große, ferne Reise. Sie geht auf die 70 zu und ist noch nie außerhalb von Europa gewesen. Und in Europa, wo ist sie denn groß hingekommen? Ans Meer, nach Italien, als die Kinder klein waren, weil sie dringend Luftveränderung brauchten, vor allem die kleine Nina ihres Asthmas wegen. Nachdem Vera sich von Hugo getrennt hatte oder er sich von ihr, ist Vera mit Freundinnen einmal nach Griechenland geflogen. Und ein anderes Mal hat sie eine Busreise durch Südengland gemacht mit ihrer Freundin Grete. Gleich bei der Ankunft am Steg, wo Paul und Nina sie willkommen geheißen haben, hat sie ihre Schuhe ausgezogen. Erst in einer Woche wird sie wieder in Schuhe schlüpfen müssen. Ungern. Bis dahin geht sie barfuß, spürt den feinen, fast weißen Korallensand zwischen ihren Zehen, den ganz trockenen heißen und den dunkleren feuchten, in dem sie einsinkt und den nassen, harten, auf dem ihre Füße Abdrücke hinterlassen, Spuren, die gleich danach weggespült werden, im Meer verschwinden, spurlos. Wenn mir das jemals jemand gesagt hätte, sagt sie zu Grete, während sie beide im Schatten liegen, die Augen geschlossen, vor der einfachen, mit Palmenblättern gedeckten Hütte, die sie gemeinsam bewohnen, dass ich auf meine alten Tage noch im indischen Ozean baden werde. Sie geht schwimmen, in der türkisblauen Lagune, in ihrem hübschen Badeanzug mit dem Blumenmuster in verschiedenen Blautönen gehalten, mit bunten Akzenten am Busen vorteilhaft gerafft. Sie legt sich aufs Wasser, auf den Rücken, ganz flach, lehnt den Kopf weit zurück, schließt die Augen, geht nicht unter, kann es kaum glauben, vertraut sich selbst, vertraut sich dem Meer an, vergisst alles, schwebt sanft, kreisend, schaukelnd. Sie geht schnorcheln, durch die Taucherbrille offenbart sich ihr eine neue Welt, farbenprächtig, wunderschön, Fische, einfärbig, bunt, gestreift, getupft, einzeln und in Schwärmen und Korallen. Durch den Schnorchel hört sie sich atmen, spürt ihren Körper, wie er leicht wird, über das Wasser gleitet, mühelos. bleibt ab und zu stehen, setzt sich da und dort in den Sand, sonnenwarm noch, schlingt ihre Arme fest um die Beine, hebt den Kopf, sieht den Mond, die Sterne, die milchigen Straßen, schlendert weiter, eine Brise streicht ihr übers Gesicht, bauscht das luftige Strandhemd, sie lauscht dem Ozean, wie er sich stetig rauschend bewegt, ungleichmäßig, rhythmisch. Lässt ihre Gedanken sich verlieren, im Wind, im Wasser, im Himmel, bis sie nichts mehr denkt, nichts mehr betet und später in ihrer Hütte traumlos schläft. Applaus Bitte jetzt. Würden Sie bitte aufstehen, damit wir es... Ich habe zwei Fragen. Das erste von Herrn Kassdorf. Kassdorf, ja. Warum Sie die Art des Markats ausgewählt haben, dann ist auch, weil das ist genau diese Stelle, die auch in der Leserode war, die man lesen kann. Okay. Und auch um auch eine andere Frage, warum diese Kinder diese Spornamen haben, diese Ungewöhnlichen. Und wenn ich gleich noch anschließen darf, vielleicht, und diese gleiche Frage auch an die Frau Gruber, warum Sie diese Stellen ausgesucht haben, genau diese Stellen, weil ich hätte jetzt eigentlich andere erwartet, zugegebenerweise. Zum Beispiel auch, wo das schwierige Verhältnis eben zu Ihrem Sohn, das übergriffig handelt, überhaupt nicht thematisiert wurde. Dankeschön. Bitte. Ich fange mit der zweiten Frage an, nach den vorname von den kindern ich glaube das soll einfach nur zeigen dass sie sich ein bisschen abheben wollen dass sie eben keine katharina und kein fans bei den kindern haben kindernahmen sondern originäre namen ich glaube es ist einfach nur ein Zeichen, dass sie Individualisten sind. Viel mehr steckt da nicht dahinter, glaube ich. Und das andere ist, dass man... ein Name muss einfach passen. Ich habe schon viel länger, als ich es gestehen möchte, an Namen herangepasst von Figuren, wo ich wusste, den könnte ich lassen, aber das ist nicht die Figur. Und bei diesen Figuren mussten es dann halt ein bisschen, weil es ist jetzt nicht exotisch der Name, aber es passt zu der Familie einfach. Für mich ist das eine Facette dieser Familie, dass sie eben diesen Namen gegeben haben. Sie sind ja auch unkonventionell, dass die Mutter Fotografin ist und das Geld verdient hat und der Vater Hausmann war und ein sehr, sehr engagierter Vater war, der seine ganze Zeit seinen Kindern ein Leben gegeben hat. Damals zumindest auch nicht unbedingt üblich. Was jetzt die Auswahl der Lesestellen betrifft, ich bin jetzt gerade am überlegen, ob das wirklich genau das gleiche ist, was ich auch online hatte. Genau, das ist es. Es fängt genau so an. Es ist genau das gleiche, was ich vorhin überrascht habe. Ich habe es auch nicht gelesen. Oh shit. Ich gehe immer davon aus, dass die Leute sowieso nicht lesen, die Leseproben, die man online stellt. Deswegen hatte ich vielleicht ein schlechtes Gewissen, dass ich das gleiche lese. Aber wir haben vorher schon darüber geredet und ich gehöre ein bisschen zu dieser Fraktion von Autoren, die versuchen, die Leute in die Handlung einzuführen, also schauen, dass man alle wichtigen Figuren vorkommt in der Lesung und dass man so eine Ahnung hat, wie sich die Geschichte so entwickeln könnte. Und wir haben eben schon vorher diskutiert, ob es nicht auch ausreicht, einfach eine starke Szene zu nehmen, die man einfach gerne liest und von der man glaubt, dass sie sprachlich sehr gelungen ist, wenn sowieso vorher gesagt wird, was in dem Buch passiert. Es gibt ja einleitende Worte durch die Moderatoren. Also in dem Fall erklärt sich das aber, dass ich das gelesen habe, weil ich eben ganz gerne vom Anfang lese und den Leuten die Möglichkeit gebe, den Zuhörern die Möglichkeit gebe, hineinzufinden ins Buch. Aber beim nächsten Mal lese ich was anderes, glaube ich. Dann bleibt es auch für mich spannend. Ich glaube, es ist nicht mehr diese Stelle, die wir gerade gesehen haben. Ja, also schön, dass ich mich irre. Ich glaube, es ist nicht mehr dieses Buch, aber diese Stelle kennt man eh schon. dass ich mich irre. Ich bin auch für dieses Jahr sehr gespannt auf das Buch. Diese Stelle kennt man eh schon. Bitte gern. Gut, Frau Grober. Ja, warum habe ich diese Stellen ausgewählt? Also man kann dieses Buch auf sehr verschiedenen Ebenen lesen. Man kann es lesen als medizinisches Buch über die Auswirkungen von Psychopharmaka auf die Psyche, speziell von älteren Menschen. Man kann es lesen als Familienkonflikt. Man kann es lesen als besonders erschwerende Umstände durch das Zusammentreffen des Arztberufes mit der Funktion des Sohnes. des Arztberufes mit der Funktion des Sohnes. Man kann es aber auch lesen als Geschichte einer Frau. Und ich habe diese Ebene für diese Lesung gewählt. Dass man ein bisschen Einblick kriegt, was ist aus ihr geworden und was steckt alles in ihrem Leben. Ich hätte genauso gut eine Schockstrategie wählen können und mit dem ersten Kapitel beginnen können und das dann auf dieser Ebene fortsetzen. Aber es ist ganz schwer bei einer Lesung, wo man wenig Zeit hat und nur wenige Stellen auswählen kann, alle Ebenen zu bedienen sozusagen. Wie ist das mit den Namen? Entschuldigung. Es gibt so viele verschiedene Ebenen. Da ist wirklich, wie Sie jetzt gesagt haben, da kommen die Geschwisterkonflikte rein. Es hat so viele Facetten, dieses Buch. Genau. Und ich denke mir immer, also bei einer Lesung, ich mache das aber eher intuitiv, muss ich gestehen. Und welche Passagen passen dann zusammen irgendwie, dass der Zuhörer sich auch nicht dann verloren fühlt. Und ich habe jetzt diese Erklärung eigentlich erst jetzt, also mir war erst jetzt bewusst, warum ich es so ausgewählt habe, weil Sie die Frage gestellt haben. Wie ist das mit den Namen? Ah, Namen, Namen, da... Namen, weil ein Name war nur für ihn, aber trotzdem muss ich das bestätigen. Also Namen, das ist was ganz, ganz, die hatte ursprünglich einen anderen Namen. Ich habe ihn dann geändert, weil er irgendwie nicht zu ihr gepasst hat, nach kurzer Zeit. Und der Sohn ist nicht der Name vom Vater, oder? Ich weiß es nicht mehr genau. Oh ja, der Sohn. Die heißen gleich. Die heißen gleich, ja. Die heißen gleich und sind auch so ähnlich. Ja, deswegen heißen sie gleich, weil sie sich ziemlich ähnlich sind. In ihrem Charakter, in ihrem Äußeren überhaupt, ja. Und deswegen, weil die Namen ja dort alle mit H beginnen müssen, ja wegen dieser Uhr, ja, wenn sie das Buch gelesen haben, die goldene Uhr, deswegen heißen die gleich. Aber sie sind sich auch sehr ähnlich. Hat noch wer eine Frage? Aber ich sehe es eben, das ist ganz genau gelesen, ich bin ganz begeistert. Bitte. Das ist das zweite Buch, das sich mit dem Thema der 24-Stunden-Pflege beschäftigt. Hier in dem Fall nur in einem geringeren Umfang, das andere, das war das halbe Leben. nur in einem geringeren Umfang, das andere, das war das halbe Leben. Offenbar wird die Aktualität dieses Problems gesehen. Das ist natürlich auch, und vor allem, wenn man selber betroffen ist, und es ist ja jeder früher oder später damit befasst, mit diesem Thema, sei es als Angehöriger oder meistens erst als Angehöriger und dann halt als Selbstbetroffener. Ich habe das Buch aber schon vor einigen Jahren geschrieben. Man merkt auch, es ist vor der Pandemie entstanden, weil in der Pandemie wären viele Dinge gar nicht möglich, die da vorkommen in dem Buch. Und auch da muss ich sagen, es gibt eine Zeit vorher und nachher, also auch in diesem Bereich der Altenbetreuung, dieses ganze Thema, das jetzt eher, wie soll ich sagen, fast in den Hintergrund gedrängt wird, weil so viele andere Themen da sind. Also ich finde es umso wichtiger, das zu thematisieren. Ich finde es umso wichtiger, das zu thematisieren. Was ich ganz gut, möchte ich ein Gänzchen sagen, an diesem Buch gefunden habe, weil ich das selbst erlebt habe, die Veränderung auch in dieser Situation, in dieser Lebenssituation der Betreuerinnen, das schildert die Frau Grobert sehr gut, bis es dann auch zum Bruch kommt. Also mehr möchte ich jetzt dann so nicht sagen. Und was diese 24-Stunden-Betreuung betrifft, es war mir auch wichtig, nicht irgendein Stereotyp, wie eine Pflegerin ist oder nicht ist. Es sind einfach zwischenmenschliche Beziehungen und man darf das nicht unterschätzen. Das sind Menschen, die dann plötzlich ganz eng miteinander leben müssen, obwohl sie sich überhaupt nicht kennen und womöglich auch überhaupt nicht mögen. Und ich habe verschiedene, also eine ganz junge, eine sehr gebildete und eben die Lenker, die nicht Deutsch kann, aber trotzdem ihre guten Seiten hat. Also diese ganze Problematik, also anhand verschiedener Pflegerinnen, die auch selber wieder in verschiedenen Lebenssituationen sich befinden und daher ganz anders agieren, weil da ist eine 25-Jährige, wie hält die das aus? Also ja, das war mir wichtig, das von verschiedenen Seiten eben zu beleuchten. zu beleuchten. Wenn es keine Fragen mehr gibt, dann bedanken wir uns bei Ihrer Aufmerksamkeit. Danke sehr. Vielen Dank. Im Namen des Stifterhauses möchte auch ich mich ganz herzlich bei Sabine M. Gruber, Jan Kostorf und Alice Schörgruber für diesen gelungenen Abend bedanken. Bevor wir die Veranstaltung beschließen, möchte ich Sie auch noch auf unseren Büchertisch am Ausgang hinweisen. Dieser wird heute von meinem Kollegen Lukas Kaiser betreut und wurde mit der Buchhandlung Fürstlberger zusammengestellt. Vielen Dank dafür. Falls Sie ein Buch mithaben oder im Nachhinein eben eines erwerben möchten, können Sie auch gerne nach vorne kommen. Die Autorin und der Autor erklären sich sicher gerne bereit, das Werk zu signieren. Schon nächste Woche geht es bei uns weiter und zwar ausnahmsweise mal an einem Montagmittag im Rahmen unserer Reihe zu Mittag bei Stifter von der Leidenschaft des Lesens begrüßen wir am 28. April um 12.30 Uhr Alex Stelzer von der Buchhandlung Stelzer. Im Gespräch mit unserer Direktorin Petra Maria Dallinger wird er über seine persönliche Leseerfahrungen und seine literarische Beziehung zu Adalbert Stifter sprechen. Wir freuen uns sehr, dass wir Alex Stelzer noch vor seiner Pensionierung einmal wieder in unserem Haus begrüßen dürfen. Und zum Schluss noch einen Hinweis für alle, die selbst schreiben. Die Ausschreibung zur Jubiläumsausgabe unserer Literaturzeitschrift Die Rampe läuft noch bis nächsten Mittwoch, den 30. April. Wer einen Beitrag einreichen möchte, findet alle Informationen auf unserer Homepage sowie hier vor Ort am schwarzen Brett. Damit sind wir am Ende des Abends angekommen. Ich bedanke mich für Ihr Kommen, wünsche Ihnen eine gute Heimreise und freue mich darauf, Sie bald wieder willkommen zu heißen. Vielen Dank und auf Wiedersehen.