Unser erster Bullet Point ist Nachhaltigkeit. Ja. Hast du uns dazu ein Bild? Und das wird einfach so hineingefragt, was du da mitgebracht hast. Ja, es ist ja interessant, wenn man einen Begriff hört und man hat ihn schon so oft gehört, dass man ihn schon fast nicht mehr hören kann. Und dennoch ist er ganz wichtig. schon fast nicht mehr hören kann. Und dennoch ist er ganz wichtig. Und wenn man den Begriff schon so oft gehört hat, fragt man sich dann doch jetzt anlässlich so einer Veranstaltung, was bedeutet denn das wirklich für einen selbst? Und heißt das jetzt für einen selbst privat? Und was heißt das für einen selbst auch im Beruflichen? Und dann gibt es im Beruflichen einmal das Berufliche in der Lehre und das Zweite ist das Berufliche quasi im Büro in der Umsetzung. Und ich fange jetzt vielleicht einfach mal an, über Nachhaltigkeit anhand eines kleinen Projektes zu sprechen. Wir sehen hier ein Bild, es ist quasi eine Scheune oder eine Werkstatt, eine alte, die ist 30 Quadratmeter groß, steht in einem Ensemble in der Südsteiermark, in einem Streuhof und das gehört einer Bauherrin, die damals 32 Jahre alt war und das von ihrer Großmutter geerbt hat, diesen Streuhof und sich gedacht hat, sie selbst wohnt in Wien und arbeitet auch in Wien und hat aber gesagt, ich möchte mich als junge Frau jetzt für dieses Gebäude engagieren. Und hat gesagt, sie möchte jetzt investieren und schauen, wie sie dieses Haus erhalten kann, weil sie möchte es nicht abtragen. Es war sehr baufällig. Und dann haben wir es mal aufgeräumt, weil es war ja eine eingeräumte Werkstatt. Und sie hat dann gesehen, dass es Potenzial hat. Und sie wollte wahrscheinlich auch auf eine Art das weiterschreiben, was die Familie schon über Generationen an diesem Ort, Kremhof, wie es heißt, sich aufgebaut hat. Und es gibt ein Haupthaus und eben diese Werkstatt daneben und hat mich gebeten, ob ich dazu nicht eine Planung mal machen kann oder einen Vorschlag, sagen wir mal so, eine Studie zum gesamten Ensemble. oder einen Vorschlag, sagen wir mal so, eine Studie zum gesamten Ensemble. Und dann haben wir das Projekt begonnen und durch Covid ist es immer länger und länger geworden. Durch diese Langsamkeit sind wir aber immer nachhaltiger und nachhaltiger, wie ich jetzt sagen würde, geworden. Weil, wie gesagt, wir verwenden Materialien, die sie so oder so schon am Streuhof hat. Also sie haben Baumstämme, Holz gelagert gehabt, das sie eingesetzt haben. Sie haben Steine wiederverwendet, sie haben die alten Fenster saniert und nicht gegen neue ersetzt. Also die Maßnahmen, die sie dann getätigt hat, waren aufgrund dieser Langsamkeit auch sehr bewusst und für sie als Bauherrin sehr engagiert. Sie hat auch eine Nominierung zum Bauherrenpreis dafür bekommen. Und sie hat jetzt dieses Gebäude, nutzt sie einmal für sich selbst, aber sie vermietet dieses Gebäude, auch diese 33 Quadratmeter. Und das Schöne war, dass ihre Großmutter das noch erleben konnte und ist mit 93 dann verstorben. Und hat sich sehr gefreut, dass Leute auf Besuch kommen und quasi den Hof von außen wiederbeleben. Jetzt ist die Mutter allein stehen dort an diesem Hof noch mit ihrer Tochter, die halt in Wien wohnt. Aber das Schöne ist, dass sie die Mutter durch den Besuch der Gäste wieder neues Leben auf diesen Streuhof bringt. Also es ist jetzt zwar nicht die Familie, die quasi dort lebt oder nur zeitweise, aber durch diesen Einsatz von der Tochter, das Haus zu erhalten, quasi hat die Mutter wieder eine neue Arbeit bekommen, Materialien sind wieder eingesetzt und der Hof ist wieder belebt und ist nicht aufgelassen worden. Und das finde ich schon, also wenn das so gelungen oder gelingt bei einem Bauwerk und das natürlich jetzt mit den Materialien, die sie vor Ort gehabt hat, zum größten Teil. Ich habe jetzt noch ein wenig gefunden, das ist sozusagen die Innenraumansicht. Man hat maximal versucht, das, was da ist, zu erhalten und das auch statisch nur minimal zu ertüchtigen. Also jetzt nicht große Eingriffe zu machen. Der einzige Luxus war quasi diese Terrasse, den sie als Ausgang von diesem engen und dunklen Raum sich dann dazu gewünscht hat. Ja, und diese Nachhaltigkeit, dieses Thema dieser Nachhaltigkeit, das man ja quasi ich von meinen Großeltern als Kriegsgeneration mitbekommen habe, meine Großmutter, die aus allem irgendetwas machen konnte, gestopft hat und Sachen sich selbst genäht hat. Ich selber mir unheimlich schwer tue, etwas Essbares wegzuschmeißen, oder auch Kleidungsstücke einfach wegzugeben. Wie ist das im Bauen? Aufgewachsen bin ich in etwas, wo diese Nachhaltigkeit quasi nicht vorhanden war. Man hat abgerissen, neu gebaut, abgerissen, neu gebaut. Und ich als Architektin habe auch beigebracht bekommen, gerissen, neu gebaut. Und ich als Architektin habe auch beigebracht bekommen, dass wenn etwas Altes da ist, man sicher was Fesches, Neues daraus machen kann. Also das war quasi die Attitüde, das Entwerfen im Bestand, war quasi diese Haltung. Und das hat sich total geändert. Und das hat sich für mich einmal geändert, einmal weil ich Mitglied von Docomomo Austria geworden bin und plötzlich mich mit denkmalgeschützten Gebäuden auseinandergesetzt habe oder quasi setzen musste. weil die immer Schichten mittragen an Geschichtlichkeit, die eine schöne Zeitzeugenschaft bedeuten für die Nachgenerationen. Und über diese Mitgliedschaft habe ich dann erst verstanden, was es heißt, etwas Bestehendes zu erhalten, auch nicht nur quasi in der Materialität, auch in der Funktion, sodass ein Haus auch wirklich Teil, ein Gebäude, es sind ja auch nicht nur Gebäude, die erhalten werden sollten, sondern auch Ensembles oder Plätze, dass das einen absoluten Wert hat und dass man sehr, sehr vorsichtig damit umgehen muss, was wir am Bestand hier haben. Darf ich da kurz einhaken? Ja. Also der Bestand an denkmalgeschützten Gebäuden ist ja winzig im Vergleich zum globalen Bestand. Oder wenn wir uns auf Österreich beziehen, ich weiß nicht genau, wie groß die Zahl ist, aber es ist wirklich ein Prozent vom Gebäudebestand. Bei dem Weinstöckl hast du offensichtlich eine sehr engagierte und einfühlsame Bauherrin gehabt. Das ist auch der Regelfall, dass man immer das Glück hat, dass man die dann findet und die Bauherrin den richtigen Architekten, die richtige Architektin findet. Der Regelfall ist ja, man hat ein nicht einmal geschütztes Gebäude und der Bauherr sagt, scheren wir es weg, das alte Thron. Machen wir etwas Neues. Wie geht man auf das zu? Naja, wenn ich so in so einer Situation bin, wenn ich so einen Bauherrn, Bauherrin habe, dann weiß ich schon, dass die berühmte Excel-Tabelle quasi die Grundlage eines Architekturentwurfs sein wird. Weiß ich schon, Achtung, Achtung, also hier kann ich nur über Technik und Kosten und Termine argumentieren. Die räumlichen Qualitäten oder die Architektur, die kommt schon auch, die ist auch wichtig, aber zuerst interessiert, wie viel kostet das, wie viel Zeit braucht das und wie ist das überhaupt realisierbar. Und da setze ich dann auch an, dann ist quasi der architektonische Entwurf oder das Herangehen eines Projektes, schaue ich, dass ich das so löse, dass ich sage, ein Abbruch würde so viel kosten. Wir haben jetzt schon einen Rohbau und wenn wir das so und wenn wir das quasi aufrechnen mit der Zeit, die wir uns sparen, wenn wir den Rohbau, und dann kann man quasi das anders argumentieren, als wenn es jetzt, wenn man wegschieben und neu baut. Außerdem sage ich dann auch immer meinen Bauherrinnen und Bauherrn, und das habe ich auch sehr schön gefunden von Herrn Sobeck, als er das genannt hat, also dein Verhalten beeinflusst mich. Und das werde ich mir jetzt merken, weil ich habe es mir immer schon gedacht, aber so in dieser Deutlichkeit, das ist natürlich so. Also Sie müssen sich schon überlegen, was Sie hier tun. Sie sind nicht auf ewig hier auf dieser Welt und man borgt sich so schön die Welt. Auch so ein Satz, den man schon so oft gehört, aber es ist de facto wirklich so. Also ich bin jetzt schon ein gewisses Alter erreicht, ich weiß schon, man darf sich auch wieder verabschieden von dieser Welt, das gehört dazu und wie verlasse ich diese Welt? Und da weiß ich dann schon, das würde ich dann schon maximal meinen Bauherren dann auch versuchen und Bauherren dann auch versuchen und Bauherrinnen versuchen zu vermitteln, dass man eben hier eine Verantwortung hat. Und beim architektonischen Entwurf ist es dann auch so, dass sie auch eine kulturelle Verantwortung haben. Und dann versuche ich, das in diesem Kostenrahmen, der mir vorgegeben ist, auch umzusetzen. in diesem Kostenrahmen, der mir vorgegeben ist, auch umzusetzen. Manchmal gelingt es auch nicht, das gehört dazu, aber ich versuche es auf jeden Fall. Oft geht es nicht nur um Kosten per se, sondern auch zu akzeptieren, dass gewisser Komfort, gewisse Annehmlichkeiten in Bestand vielleicht anders realisiert werden oder die Qualitäten dann woanders liegen, zu akzeptieren, dass es Materialien gibt oder Umstände, die ein verstärktes Kümmern brauchen in der Nutzung. Wie vermittelt man das Nutzerinnen am besten? Ich nenne das immer Häuser mit Anleitung. Also das ist, dass ich jetzt nicht wo rein kann, so wie ein Hotel, wo alles ganz sicher ist, wo ich einfach weiß, okay, ich muss ganz vorsichtig, wenn ich hier die Tür öffne, muss ich das vielleicht wegstellen. Wir haben in unserer Familie ein 35 Quadratmeter großes Häuschen an einem See in Kärnten. Und das ist von 1962 und das ist genauso ein Haus mit Anleitung. Also da muss man wirklich sehr vorsichtig sein und sorgfältig mit dem Haus umgehen. Und da können auch nicht alle auf Besuch kommen, weil viele ertragen es nicht, dass es kein Warmwasser zum Beispiel gibt. Es gibt einfach nur eine Toilette, weil man ist ja meistens im Sommer dort. Aber genau dieser Komfort, das ist so eine Geschichte, die ich aus meiner Kindheit noch kenne. Es war einfach etwas frischer in unserem Haus, dann haben wir einfach alle unsere Wolljacken angezogen und das war selbstverständlich, dass wir eben dann mit Wolljacken herumgelaufen sind. Ich selbst bin etwas irritiert mittlerweile schon, dass alle Räume gleich temperiert sind, weil so wie ich wohne, ist es so, dass ich 18 Grad habe und mein WC, es ist ein Altbau, mein WC so Außenwände hat, die ziemlich frisch sind. Da weiß ich immer, wenn ich dann aus dem WC gehe, dasbau, mein WC hat so Außenwände, die ziemlich frisch sind. Da weiß ich immer, wenn ich dann aus dem WC gehe, das wird dann nochmal kälter. Und man hält sich dann halt in diesen Räumen so oder so nicht so lang auf. Also was brauche ich da? 20 Grad oder 22. Und wenn ich koche, wird es automatisch wärmer, also brauche ich da jetzt auch nicht so viel. Also ich glaube, da können wir uns, da sollten wir uns auch sehr immer wieder an der Nase nehmen und schauen, ob wir das eine oder andere jetzt gerade,ten Raum in den warmen, dann geht natürlich der Blutkreislauf wieder, kommt in Schwung, dass wir auch, wenn wir Materialien haben, die jetzt vielleicht nicht so robust sind, dass wir vorsichtiger damit umgehen oder dass wir Materialien eben auch einsetzen, die wir dann einfach abschleifen können, wenn sie kaputt sind oder einfach wieder neu ölen zum Beispiel kann. Das Problem ist immer in der Anschaffung. Wenn man jetzt einen Bauherrn hat, die sagen dann, ja, es ist zwar richtig, dass Holz zum Beispiel jetzt gut wäre, aber es kostet so viel. Und längerfristig ist das natürlich eine falsche Rechnung, weil man muss die Sachen auch über die Zeit rechnen. Es kommt immer darauf an, wenn ich jetzt nur schnell investieren möchte, wenig Geld brauche, einsetzen möchte, dann ist es natürlich schon so, dass ich sage, ja, dann ist es das Billigste, aber in 20 Jahren ist es kaputt. Also es ist mir noch gelungen, bis jetzt noch nie ein Kunststofffenster einzubauen. Also das leider war mein erstes Haus mit diesem Vollwärmeschutz und dann nie mehr wieder. Also das schaue ich wirklich, dass ich das maximal durchziehe. Auch dieses Silikon, das ist auch so ein Freund von mir. Manchmal ist es notwendig, aber es ist eigentlich nicht wirklich notwendig. Und so kann man schon auch wirklich gewisse Bauteile auch sehr gut hinterfragen. Muss nicht so umgesetzt werden. Ich schlage jetzt mal ganz auf die harte oberösterreichische Realität ein. Du hast in Oberösterreich noch keinen Neubau gemacht und auch keinen Wohnbau. Aber du hast vielleicht schon gehört von der oberösterreichischen Wohnbauförderung, den sogenannten Wegen zur Wirtschaftlichkeit, dem Kostendämpfungsverfahren. Und das ist ja das Umfeld, in dem dann die praktizierenden Architekten, die zum Beispiel einen geförderten Wohnbau in Oberösterreich machen wollen, arbeiten. Kann man das machen? Kann man das machen? Naja, man kann sich auf jeden Fall aufmerksam machen darauf, worauf man schauen sollte. Also wenn ich jetzt weiß, für einen Wohnungsbau, wir haben das ja auch gemacht in unserem Büro, da verhandelt man jeden Quadratzentimeter. Und da muss man sehr raffiniert sein, dass man sagt, das, was ich an maximaler Fläche schaffen kann, bedeutet ja auch maximale Mieteinnahme. Wie kann ich diese maximale Fläche schaffen, sodass ich diese maximale Mieteinnahme habe mit dem Material, das ich einsetze. Gut, wenn ich sage, es geht nicht anders, ich habe das auch von Kolleginnen und Kollegen schon gehört, dass man hier leider Kunststofffenster einsetzt. Dann würde ich sagen, dass ich jetzt diese Kunststofffenster, ich selber habe das auch so gemacht, dass ich mir die runterrechnen habe lassen vom Bauträger, wie viel kosten jetzt ihre Fenster und weil es ein Generalunternehmer war, hat er einfach einen Betrag gesagt. Dann habe ich meinen steinischen Bau, Fensterbauer geholt und dann habe ich gesagt, bitte jetzt machen Sie ein Angebot, wie viel kostet das? Und das war die Hälfte nur dieses Betrages. Das heißt, man weiß, Generalunternehmen haben quasi nicht konkrete Zahlen für gewisse Bauteile, haben quasi nicht konkrete Zahlen für gewisse Bauteile, sondern sie haben so Posten, so Stellen, wo sie sagen, das wird in etwa so viel kosten, das wird in etwa so viel kosten. Ich weiß jetzt nicht, ob das in Oberösterreich auch so ist, aber dadurch, durch diese Rechnung, die ich bringen konnte, weil die wollten mir die Hälfte der Fensterflächen streichen, habe ich diese Kostenangebot vorgelegt und habe gesagt, okay, also ist eine Position, wo man sagt, wenn Sie das mit diesem Fensterbau machen, sparen Sie 200.000 und dann kann ich diese 200.000, die ich dort spare, wieder woanders einsetzen. Also ich glaube, man muss raffiniert schauen, wo man ganz konkret, und das muss man dann wirklich auch mit Firmen, die auch an dem arbeiten wollen, die man dann einbringen muss, braucht man extra Engagement, ich weiß das schon. Aber in unserem Fall ist das dann schon auch gelungen, dass wir genau die Fensterflächen dann bekommen haben, zwar nicht von unserem Fensterbauer, sondern von einem anderen, weil es der noch billiger gemacht hat, nämlich der vom Generalunternehmer, weil dann hat er verstanden, dass ich ihn in Frage gestellt habe und dann konnte das eben entsprechend umgesetzt werden. Ob das jetzt hier auch gelingt, das weiß ich nicht. Ich finde es kurzsichtig. Ich finde es leider sehr kurzsichtig. Die Kurzsichtigkeit ist ja, Entschuldigung die Unterbrechung, aber ich glaube, die Kurzsichtigkeit ist ja, Entschuldigung, die Überbrechung, die Kurzsichtigkeit ist ja, dass die Gestehungskosten der große Punkt sind und nicht die Kosten über die Lebensdauer von einem Befehl. Das ist das, wo du... Genau, weil das Problem ist ja folgendes, kennen wir in Wien auch, man baut relativ billig und dann weiß man ja den Rest, die Sanierungen, die übernehmen eh die Mieter. Die zahlen ja die Miete und Betriebskosten. Und über die Betriebskosten werden die Reparaturen der Häuser dann gezahlt. Das Fenster dauert schon nach 20 Jahren. Ganz genau. Und das ist natürlich, müsste man politisch angehen und sagen, dass das eigentlich nicht nachhaltig und sinnvoll ist. Und eigentlich nicht fair den Mietern gegenüber. Und eigentlich müsste man die Mieter und Mieterinnen darüber informieren. Gut, das muss man aufzeichnen. Aber das heißt, in deinem Begriff der Nachhaltigkeit oder wie du das auch lebst und praktizierst, ist schon mit einem gewissen, auch mit Verzicht auf eine Art verbunden. Vielleicht bedeutet das für dich keinen Verzicht, aber wenn man damit hinausgeht und argumentiert, könnte man ja auch Bewohnerinnen verschrecken. Was könnte man ihnen im Austausch gegen das kalte Klo anbieten? Ja, zum Beispiel, ich glaube schon, dass jetzt nicht unbedingt der eigene Wohnbedarf oder Wohnkomfort das ist, warum man glücklich ist in einer Wohnung, sondern oft ist es die Einsamkeit. Das wollen sich viele nicht eingestehen, aber eigentlich werden sie glücklicher, wenn sie vielleicht mehr Gemeinschaft in einer Wohnanlage vielleicht hätten, wenn man so etwas anbietet, das einen dann drüber hinwegsehen lässt, dass das eine oder andere vielleicht anders gehandhabt wird als vielleicht üblich oder man ihnen auch vermittelt, dass es vielleicht ein Pilotprojekt ist und man etwas versucht und ob sie vielleicht nicht Teil von etwas sein wollen. Weil ich glaube, dieses Teil von etwas sein wollen, diese quasi Vereinsamung, wir wissen es ja immer mehr, Leute leben in Singlehaushalten und ich glaube auch nicht, dass alle glücklich sind in den Singlehaushalten, auch wenn ich verstehe, dass man auch hin und wieder Ruhe braucht. Da glaube ich, dass jetzt nicht nur über einen Gemeinschaftsraum, sondern auch ein Engagement, ein solidarisches Engagement in der Gemeinschaft, auch innerhalb einer Hausgemeinschaft, glaube ich, schon auch eine Zufriedenheit bringen kann, die manchen Komfort vielleicht auch verzichten lässt. Damit beschäftigt ihr euch ja auch an der Kunstuniversität dieses Semester beim Entwurfsprojekt die gemeinsamen vier Wände, wo es auch um das Erforschen alternativer Wohnkonzepte im städtischen Raum gehen soll und da genau diese Fragen auch mitgestellt werden. Ganz genau, ganz genau. Wir haben jetzt das Semester begonnen und haben jetzt gerade gestern die ersten Analysen gemacht. Und da haben wir sehr schöne Beispiele in Barcelona zum Beispiel gesehen, wo wirklich auch klimatechnisch ganz raffiniert damit umgegangen ist, man hat jetzt nicht die eigene Rollo, sondern in dem Fall haben Sie einen Vorhang. Der Vorhang, der aber das Gebäude dann auch noch erhüllt. Das heißt, man hat fast einen poetischen Effekt durch diesen Vorhang, weil man quasi im Sommer so wie ein weißes gedämpftes Licht in den Wohnräumen hat. Also das ist jetzt nicht nur preisgünstiger, ohne Elektrosteuerung, sondern hat auch noch einen architekturischen Mehrwert. Und das finde ich dann, also wenn sowas in Projekten gelingt, und da haben wir jetzt mal welche analysiert, finde ich das schon sehr toll. Also da können wir schon viele Sachen herausarbeiten. Und auch, dass der Innenhof relativ eng ist und mit ganz viel Oberfläche und rauer Oberfläche. Und das ist ein ganz enger Innenhof, weil im Sommer sich dadurch natürlich die Luft abkühlt. Und wenn Sie die Türen offen lassen, dann gibt es eine Zirkulation durch das Haus. Das heißt, Sie haben eine natürliche Lüftung. Und das sind so Dinge, die wir auch unbedingt einführen müssen, unbedingt auch einführen müssen, wie wir auch mit unserem Klima hier preisgünstigere Lösungen auch im Wohnbau finden könnten. Schauen wir weiter. Schauen wir weiter. Wir kämpfen jetzt natürlich ewig über diese, also ich würde jetzt wieder zurück zu den Wohnbauförderkriterien gehen, weil das Gemeinschaftsflächen aufs Minimale reduziert. Aber wenden wir uns etwas positiver im Zug. Den baukulturellen Qualitäten. Den baukulturellen? Der baukulturellen Qualität. Ja, da habe ich auch ein Beispiel mitgebracht. Das hat jetzt auch schon ein bisschen was damit zu tun. Das ist das Haus Frei in Graz von Ernst Blischke, sein letztes Werk. Es ist quasi sein gebautes Manifest. Es ist für eine Familie, für eine, glaube ich, sechsköpfige Familie geplant worden. Und das Schöne an dem Haus, es steht fast noch so da wie hier und es gibt die Bauherren, Bauherrinnen immer noch. Und die haben sich als Bauherrschaft unheimlich engagiert und wollten quasi diesen Architekten für ihr Gebäude. Und jetzt ist natürlich die Frage, es ist in die Jahre gekommen, es ist aus den 70ern, 1971 gebaut, und durch Docomo, durch meine Mitgliedschaft, ist jetzt so ein Gebäude natürlich sofort auf dem Radar. Wie gehen wir jetzt mit so einem Gebäude um? Wie sanieren wir so eines? Wie dämmt man das? Weil das hat jetzt natürlich eine Ölheizung, es wohnen jetzt auch noch, eine Wohngruppe drinnen. Das Gebäude ist 2007 auch unter Denkmalschutz gestellt worden. Das heißt, es gab eine Bauherrschaft, die jetzt noch lebt, die ist um die 90, die hat sich engagiert, die wollte eine gute Architektur, hat sich quasi für die Qualität eingesetzt. Es steht jetzt unter Denkmalschutz, das Gebäude. Es ist österreichisches Kulturgut. Die haben jetzt gesehen, dass sie von ihrer Idee, mit ihrer Familie ein Haus zu bauen, bis jetzt, dass sich diese Investition, quasi diese kulturelle, ausgezahlt hat. Dass sie quasi jetzt noch ein Manifest eines Architekten, Eigentümerin von so einem Manifest ist. Das ist Teil österreichischer Architekturgeschichte. Da sieht man also, dass baukulturelle Qualität auch etwas, quasi auch einen Wert hat. Auch wenn man sagt, das ist jetzt quasi nur ein Einfamilienhaus. Also insofern, ich glaube, dass andere Häuser vielleicht einfach schon weggeschoben werden, weil sie nicht diese Qualitäten haben. Es gibt später dann noch Bilder vom Innenraum. Man wird dann noch sehen, was das Haus alles kann. Das heißt, sich zu engagieren als Architektin und Architekt, also einmal nur quasi einen Beitrag zu leisten, es ist ein fantastisches Haus, aber sich auch zu engagieren und etwas zu errichten, das dann einmal nachhaltig über den baupulturellen Wert auch ist. Also jetzt nicht nur quasi über die Materialität, sondern auch quasi auch für diejenigen, die das Haus dann in Zukunft besuchen werden, wenn es uns gelingt, dieses Haus auch wirklich als Hausmuseum zu erhalten und weiter in die Gegenwart und Zukunft zu transportieren, daran arbeiten wir jetzt auch gerade, zu transportieren, daran arbeiten wir jetzt auch gerade, dann ist da viel gelungen und ein Beweis dafür, dass sich das auszahlt, quasi mit Engagement etwas umzusetzen. Das auch in der Lehre beizubringen, dass es gewisse Qualitäten gibt, die über längere Zeit oder Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte einen Wert haben, das ist eines meiner Anliegen, wenn man überhaupt das schaffen kann. Aber diese Qualitäten auch zu zeigen und nachvollziehbar zu machen für Studierende, weil das verschließt sich ja nicht sofort, was das eigentlich ist, eine baukulturelle Qualität oder wie sich die auch zusammensetzt. Ja, das fände ich wichtig, dass das auch weitertransportiert wird, auch an die Studierenden. Und ist diese baukulturelle Qualität hauptsächlich und primär die Leistung der Planerin, der Architektin? Oder ist es eine Mischung aus den Wünschen der Auftraggeberinnen, der gesellschaftlichen, gemeinschaftlichen Leistung, des Nachdenkens über Bauen? Oder wie ist es gerade bei so einem Einfamilienhaus? Ist es oft für mich schwierig oder immer noch schwierig, Baukultur und baukulturelle Qualität als Begriff einzuordnen und zu definieren, woher sie stammt? Woher sie stammt? Ja. Aus der Hand der Planerin oder aus einem... Ja, das wäre überheblich zu sagen, wir Architekten und Architektinnen hätten das für uns gebucht. Ganz und gar nicht. Ich habe für mich selber, sage ich immer, eine gelungene Arbeit ist diejenige, wenn quasi in Zusammenarbeit mit meinem Gegen Zusammenarbeit mit meiner Bauherrschaft, wenn da so gute Ideen kommen und Ansprüche kommen, die mich herausfordern und etwas Gelungenes Drittes entsteht. Also in dem Fall ohne die, das kann ich jetzt auch bezeugen, weil ich kenne sie ja, die beiden, Anna Frey und Heinrich Frey, die haben mit einem Engagement sich quasi eingesetzt, einen Wohnraum, sie haben ihn beschrieben, was sie gerne hätten. Und sie hätten gerne ein großes Wohnzimmer, ein offenes Wohnzimmer und eine Transparenz und sie hätten für jedes Kind gerne ein Zimmer und alles das. Aber wie das gelöst ist, das ist dann natürlich schon dem Herrn Plischke zuzurechnen, aber ohne die Bauherrschaft hätte das nie, nie und nimmer so umsetzen können. Weil die haben auch die Freiheit gegeben und haben gesagt, ach so haben wir das Esszimmer noch gar nicht gesehen, aber wie toll doch. Und umgekehrt hat Anna Frey zum Beispiel gesagt, sie hätte wahnsinnig gern, dass die Küche so oder so ausschaut. Nein, Enrich Frey hat auch gesagt, er kommt zum Mittag immer nach Hause, er braucht eben genau diesen Weg durch diesen Garten. Dieser Garten ist von Anna Plischke angelegt worden. Also das war so eine Teamarbeit und ganz selbstverständlich auch die Mitarbeiterinnen. Also das gehört ja auch immer dazu. Und sehr oft auch die Handwerkerinnen, die da auch noch zusätzliche Ideen einbringen. Also das ist für mich immer ein Glücksfall, wenn eine Baustelle so gelingt. Also wenn alle voneinander lernen oder merken, dass das jetzt was Tolles wird. Und jetzt bei allem Respekt vor der Ästhetik und vor der Qualität und den Raumgefügen, die Plischke geschaffen hat, sagt man ja jetzt gerne mal, das Einfamilienhaus ist ja eher ein Symptom einer zerfallenden Gesellschaft. Absolut, ja. Macht Flächenverbrauch, Zersiedelung, führt zu sozialer Vereinzelung etc. Schafft man das irgendwie, diese Qualitäten von zum Beispiel dem Haus frei auf andere Siedlungskonzepte umzusetzen? Das glaube ich schon. Wenn man jetzt hier die Anforderungen hernimmt, es ist natürlich ein Haus, das im Sinne von Josef Franks Manier oder Attitüde dem Raumplan gegenüber sehr freier Grund ist, würde jetzt in einem Wohnhaus so nicht mehr möglich sein, weil es nicht barrierefrei ist. Da schränken wir uns natürlich auch ein, wenn wir das als Vorgabe haben, aber es kann dadurch auch natürlich neue Qualität entstehen. Es ist, in dem Fall ist die Materialität sehr schön, in dem Fall ist auch die Raumsequenz sehr schön. Das sind alles Themen, die wir auch in anderen und größeren Bauten anwenden könnten. Also das glaube ich nicht. Das Einfamilienhaus, das ist eine Zeit lang gut gegangen. Also wenn ich jetzt auch noch, weil mich das selber jetzt auch so immer wieder beschäftigt, warum konnten wir uns jetzt 50 Jahre Einfamilienhäuser leisten? Das war ja Anfang der 70er Jahre, wir hatten genug Erdöl und so weiter, aber das war kein Thema. Ja, weil es da eine Zeit gegeben hat, wo einmal die Besteuerung so funktioniert hat, dass man höhere Steuern für Wohlhabende eingesetzt hat, das hat sich zusehends quasi verändert. verändert und durch diese eher die balancierte Einkommenssituation oder Vermögenssituation und auch entsprechend fairere Besteuerung war das auch möglich, dass sich viele Einfamilienhäuser bauen konnten, finanziell. Jetzt haben wir noch dazu das Problem mit dem Grund. Wir haben schon fast keinen Grund mehr. Also das ist natürlich auch ein Thema. Fördern möchte ich so etwas, also ein Einfamilienhaus, das nehme ich jetzt als Bauaufgabe nicht mehr an. Das habe ich zu Beginn gemacht, aber das mache ich jetzt nicht mehr. Aus gesamtgesellschaftlichen Bedenken? Ja. Ich habe also jetzt noch eine Stunde gehabt und ich habe der Bauherschaf gesagt dass sie haben ein familienhaus was brauchen sie jetzt noch ein zweites also bauen sie über das jetzt um und machen sich so schön oder teilen sie es wenn sie ihnen zu groß ist so dass sie darin dann glücklich werden aber jetzt da noch mal ein grundstück zu bebauen, das habe ich Ihnen abgeraten davon. Erfolgreich? Ja, erfolgreich. Ob sie das Alte jetzt umbauen, weiß ich nicht, aber das Neue bauen sie auf jeden Fall nicht. Es gibt zu nachdenken natürlich. Finde ich schon immerhin. Du hast gesagt, wir sind noch Innenaufnahmen vom Haus frei. Ja, die kommen aber erst später. Die kommen erst später. Wir haben dich auch gebeten, über Technik und Innovation zu sprechen. Genau. Da kommt jetzt etwas Ungewohntes, und zwar ist das, oder jetzt auch nicht so bekannt ist, ich bin ja eben seit sechs Jahren, und das ist eine lange Forschungszeit mit Otto Karpfinger und sechs anderen Mitgliedern in einer Forschungsgruppe zu frühen Eisenbetonbauten in Wien. frühen Eisenbetonbauten in Wien. Und das ist durch einen Zufall entstanden, weil Otto Kapfinger hat über einen Otto Wagner geschrieben zu einer Ausstellung und hat dann ein Haus bei seinem Text beim Spaziergang ein Gebäude gesehen in Wien, wo gerade im Erdgestoß sämtliche Fassaden entfernt wurden. Es war ein Haus aus der Jahrhundertwende, also man würde es eher so 1905 bis 1910 so irgendwo ansetzen mit einer sehr dekorierten oder einigermaßen dekorierten Fassade. Und dann war dieses Erdgestoß freigelegt, weil dort ein neues Geschäft eingebaut wurde. Und diese Erdgeschosskonstruktion war eine Eisenbetonkonstruktion. Und so ist es überhaupt auf die Idee gekommen. Und ich habe gesagt, das interessiert mich auch, weil mich haben immer gute Stadthäuser interessiert. Lass uns doch da ein Projekt draus machen., schauen wir, welches es da noch davon gibt. Und aus diesem Projekt ist dann eben diese Forschungsarbeit entstanden, wo es jetzt am 22. Mai im Wien-Museum die Eröffnung dazu gibt. Und es wird auch ein 520-seitiges Buch dazu geben. 120-seitiges Buch dazugeben. Wir haben ja über 150 Gebäude ausgehoben, also in Archiven, und quasi so einen Plan wie diesen hier vom Edelwalzwerk Demuth ausgehoben und fotografiert und analysiert. Warum ist das jetzt so etwas Besonderes, genau dieses Gebäude? Das steht in einem Hinterhof in der Kaiserstraße im 7. Bezirk in Wien. Und wenn man sich das jetzt so anschaut, das ist ein Grundriss 20 auf 20 Meter. Und dann gibt es dazwischen zwei Stützen. Also das Raster ist schon über sechs Meter. Also das ist schon recht sportlich und wenn man weiß, das ist um 1900, ich glaube es ist so 1902, glaube ich, geplant worden und sehr zügig umgesetzt worden. Dann weiß man, dann muss eine Firma gewesen sein, die das ausgerechnet hat, so quasi, wie wir es so schön sagen, sportlich gerechnet hat, dass man so dünne Stützen einsetzen kann, dass es sich, dass das mit diesem Deckenrast, also es gibt Hauptbalken und Nebenbalken, dass es in dieser Art um 1900, wo wir eigentlich nur Ziegelarchitektur quasi im Kopf haben, dass es da so etwas Fortschrittliches schon gegeben hat. Und wie wir in der Recherche dann herausgefunden haben, das ist der Schnitt dazu, ist es das erste Sichtbetongebäude in Wien. Also das ist von 1904, 1905. Also das ist schon etwas, wo man dann sagt, gut, also da hat Wien einen technischen Sprung gemacht, quasi vom Ziegel, hat sich ein Patent gekauft von Franzosen und Ast und Co., die dieses Gebäude gerechnet haben, haben quasi dann später die Ast-Moulin-Decken daraus entwickelt und konnten so unheimlich schnell, unheimlich effizient und unheimlich elegant bauen. Und das Tolle ist, diese Gebäude stehen immer noch. Und einige von ihnen sind unter Denkmalschutz und einige nicht, aber es stehen sehr viele. Wenn man sich da die Baustelle, es ist quasi ein Skelettbau, der sehr effizient umgesetzt ist. So sieht es heutzutage aus oder heute aus. Und so wird es heute genutzt, nämlich als Architekturbüro. Und wenn ich das jetzt sage, als Technik und Innovation, damals hat man sich etwas ausgedacht, was jetzt 125 oder 120 Jahre später noch immer haltbar ist. Also das hat jetzt nicht nur Technik und Innovation innerhalb der Zeit bedeutet, sondern es ist dann auch noch nachhaltig, weil es eben in dem Fall jetzt aus Beton ist. Und da waren Walzmaschinen drinnen in diesen Hallen. Und nach oben hin sind die Säulen auch immer schmaler und zarter geworden. Also die haben total effizient gebaut und konnten das auch in der Zeit umsetzen. Und wenn man sich das jetzt anschaut, wie sie jetzt die Stiegenhäuser gebaut haben, die haben mit den WCs, die haben sie wieder im Ziegel gebaut, weil sie gewusst haben, wenn sie WCs bauen, dann müssen wir Leitungen stemmen, das ist besser, wenn man das im Ziegel macht. Also ganz angepasst sozusagen an die Funktion ist das Baumaterial ausgesucht worden. Also diese Innovation damals in Wien, die man fast nicht sieht, weil sie in Hinterhöfen ist oder sie ist einfach zu, man kann fast sagen, dekorierten Fassaden, verschwindet sie. Das ist so eine Geschichte oder eine Sache in der Architektur, die ich so nicht gedacht hätte, wenn man jetzt durch die Stadt geht. Und wenn ich jetzt durch die Stadt spaziere in Wien, weiß ich natürlich sofort, ah, das ist ein Eisenbeton. Es gibt ja mehrere, als wir ausgehoben haben. Ja, also das finde ich für mich so etwas, wo die Bautechnik, die Technik Architektur bestimmt hat. Heutzutage haben wir eine andere Technik. Die Technik heißt Recycle, Reuse, Reduce. Das heißt, möglichst wenig zu bauen, möglichst Dinge zu recyceln. Und das ist auch eine Art von Technik, eine Bautechnik, die unsere Architektur jetzt bestimmt. So wie damals diese Art der Technik die Architektur bestimmt hat, haben wir heute quasi als Technik diese Nachhaltigkeit zu berücksichtigen. Denkst du, dass diese Art der Nachhaltigkeit oder des Reuse wirklich schon als Innovation gesehen wird, gesamtgesellschaftlich? Vieles, was als Technik und Innovation gesehen wird, ist eigentlich nur eine Effizienzsteigerung von dem, was wir oft schon haben. Ja, aber das muss ja quasi auch umgedacht werden. Das ist ja so nicht mehr leistbar, das sehen wir ja auch. quasi auch umgedacht werden. Das ist ja so nicht mehr leistbar, das sehen wir ja auch. Also insofern, Innovation kann ja auch eine ganz andere Art von Innovation sein. Ob es jetzt schon so überall eingesetzt ist und verstanden wird, das glaube ich auch nicht. Aber wir müssen mehr und mehr davon sprechen und es mehr und mehr einfordern, dass es notwendig ist. Es würde ja gar nicht mehr anders gehen. Also wenn wir so weitermachen, ist es ja noch früher zu spät, als es eh schon zu spät ist. Mit all diesem Fortschrittsglauben, den wir bis anhin gehabt haben. Aber es ändert sich ja. Hoffe ich doch. den wir bis dahin gehabt haben. Aber es ändert sich ja, hoffe ich doch. Es gibt eine andere Stimme, die sagt, moderne Technik und zukünftige Technik, die wir jetzt noch gar nicht haben, aber die wir antizipieren, wird uns aus der Krise oder aus den multiplen Krisen raushelfen. Zum Beispiel Energie. Wir werden wahrscheinlich in 15 Jahrenahren die und die möglichkeit haben energie anders zu gewinnen spekulative sache aber wir wissen wir können wir können damit rechnen wir können hoffen verlassen kann man sich auf keinen fall darauf würde ich sagen bis dahin müssen wir auch umgehen mit den dingen oder mit den umständen wir haben haben jetzt schon Vorgaben, wenn ich das jetzt mit der Schweiz vergleiche, dort ist das, was man quasi wiederverwendet, wenn man etwas errichtet, muss man schon nachweisen. Wenn ich ein neues Gebäude errichte und sage, okay, ich möchte das jetzt neu errichten, muss ich auch nachweisen mittlerweile, wie ich es auch wieder zerlege und wie viel Energie das kosten wird, wenn ich es wieder zerlege. Und einen Keller zu bauen, das ist nicht nachhaltig. Also das geht nicht, weil ich habe einen Ausflug und das ist extrem aufwendig und ich verletze die Erdoberfläche. Also das ist schon sehr anders, die Diskussion. Also das Ende der Tiefgaragen in der Schweiz ist ausgerufen? Ja, bis zu einem gewissen Rat, ja. Und wenn, dann nur mehr, wenn es wirklich notwendig ist. Also es gibt wirklich Wettbewerbe, wo sie mittlerweile schon diejenigen gewinnen, schon diejenigen gewinnen, die maximal stehen lassen und versuchen, aus dem heraus etwas Neues zu machen. Was hat jetzt gebraucht? Viele Bedürfnisse sind ja auch ausgedachte und gewünschte. Die sind ja natürlich auch zu hinterfragen. Die Bedürfnisse, die man sich da so oft glaubt, einhalten zu müssen oder erreichen zu müssen oder erfüllen zu müssen. Das heißt, die Innovation ist vielleicht eine Bewusstwerdung oder Reorganisation von dem, was schon da ist und wie man auch mit Dingen umgeht, oder vielleicht miteinander? Ich glaube das schon. Ich glaube, dass wir da sehr stark daran arbeiten müssen, dass wir schauen müssen, dass erstens, ja, es sprechen natürlich alle, wir müssen schauen, dass wir damit umgehen. Also man hat jetzt in der Architektur ganz besonders dieses Thema, aber ich glaube, man kann nicht oft genug und lang genug darüber sprechen, dass man das auch wirklich dann umsetzt. Also das ist ganz wesentlich. Ich habe jetzt gerade im Hinterkopf immer nachgedacht, ich kenne ja aus dem Kopf raus kein Architekturbüro, das in einen Neubau angesiedelt hätte. Weil du gemeint hast, da in diesem Stahlbeton- oder Eisenbetongebäude ist ein Architekturbüro einzogen. Kennst du eins? Kennst du ein Architekturbüro, das bewusst in der Neubau einzogen ist? Komplett neu, ja, doch kenne ich. Ganz viele sogar. Dann muss ich noch recherchieren. Das war das Haus C21 von Werner Neuwirth. Stimmt. Und warum sind Sie dort eingezogen? Weil es eine räumliche Qualität hat. Dort gibt es fünf Meter hohe Räume. Und das ist natürlich schon etwas, wo ich jetzt wieder eine Galerie einbauen kann, wenn ich merke, dass mir das Büro vielleicht zu klein ist, dann kann ich dort eine Etage einbauen oder mehr Archivräume noch bauen. Es gibt einen Spielraum. Das ist ja in der DNA von diesem Gebäude eingebrannt. Es ist nicht ein monofunktionales Gebäude. Es gibt nicht vor, ist es ein Wohnhaus, ist es ein Büro, ist es ein Künstleratelier, ist es ein Indoor-Golfplatz, geht glaube ich nicht. Aber es gibt sehr wenig vor erstens. es gibt sehr viel Spielräume, wenn ich das richtig verstanden habe, und es reduziert den vorgesetzten Komfort. Das auch, ja, genau. Es gibt 20 Grad, glaube ich, also das, was ich jetzt weiß. Und es gibt auch jetzt keine schön verputzten Wände, sondern es gibt eben diese Sichtbetonwände, die dann mehr oder weniger gute Qualität an Sichtbeton haben. Und es gibt einfache Böden, da kann sich jeder dann seinen eigenen Belag machen und man kann selbst ausbauen. Und ich glaube, diese Möglichkeit, Sachen auch oder Ausbaustufen auch den BenutzerInnen zu übertragen, wäre vielleicht auch etwas, was man… Es braucht aber eine gewisse Kompetenz der NutzerInnen dann auch. Weil nicht jeder und jede hat die Voraussetzungen, Räume so weit zu denken, dass man sie unter einem relativ kargen Raum, der da vorgegeben wird, dass man da imaginiert, was dann das hergeben kann. Es wohnen ja dann doch und arbeiten doch sehr viele Architektinnen, gestalterische Berufe, Künstlerinnen da drinnen. Also schon ein bisschen das vorhersehbare Klientel auch. Absolut, ja. Also das muss man dann schon dazu sagen, dass es jetzt natürlich nicht für jemanden ist, der vielleicht jetzt auch in seinem Alltag oder die vielleicht auch keine Zeit hat, sich mit sowas zu beschäftigen. Die wollen dann quasi, wir brauchen jetzt eine Wohnung, so wie man ein Auto braucht, braucht man immer eine Wohnung. Die Küche ist ja schon eingebaut. Es wird jetzt aber überhaupt nicht als Kritik an dem Projekt gedacht, sondern eher die Frage, die dahinter steckt, ist ja, wie kriegen wir so viel baukulturelles Wissen in die Gesamtbevölkerung, dass das nicht nur für eine gesellschaftliche Nische etwas Interessantes ist, sondern in die Breite gehen kann. Ich glaube, ja. Ich kenne jetzt kein Format, aber ich weiß es aus der Beschäftigung mit meinen Bauherrinnen sehr oft, dass es eben Zeit braucht, gewisse Dinge zu erklären. Und dass es dann absolut ein Verständnis dafür gibt. Also man müsste versuchen, vielleicht ist das auch die Aufgabe bis zum gewissen Grad der Universität, dass man da vielleicht auch schaut, dass man Leute darauf hinweist, was das eigentlich sein könnte. Wie kann man das vermitteln? Also diese Vermittlung ist das Um und Auf. Wie das gelingt, wir haben ja eine Professur für Baukultur an der Kunst-Uni Linz. Die bemühen sich darum, das quasi unter die Leute zu bringen, das, was Baukultur an der Kunstuni Linz, die bemühen sich darum, das quasi unter die Leute zu bringen, das, was Baukultur sein kann. Die Uni hat das ja jetzt schon mal versucht oder versucht es weiter, ich würde gar nicht sagen versuchen, sondern sie machen es. Wie weit sie davor dringen, ist natürlich schon eine berechtigte Frage, weil Architektur doch so eine kleine Sparte ist, bauen aber eine große. Und wenig Architektinnen bauen. Diese ganze Baum wird das Gebaute, die gebaute Welt, wir sind vielleicht 5 bis 10 Prozent, das von Architektinnen geplant ist, der Rest wird einfach gebaut. Und eigentlich geht es darum, wie man dort, wo nur gebaut wird, wie kann man dort die Qualität einbringen. Ich kenne das aus einem Beispiel in Japan, das ich mir mal angeschaut habe, bei meiner Japan-Reise vor 20 Jahren. Da gab es immer einen Bauträger, der hat Musterwohnungen gebaut. Und da konnten die zukünftigen Nutzerinnen hineingehen und schauen, wie so etwas ausschauen könnte. Und auch erklärt und versucht zu erklären, was die Qualität an gewissen räumlichen Situationen ist. Und das habe ich schon eine sehr gute Methode gefunden, weil da war am Samstag dann Besuchsmöglichkeit und dann ist erklärt worden, warum das jetzt hier in dieser Situation vernünftig ist. Stimmt, also man muss die Formate kapern, weil in der Blauen Lack Grüne funktioniert das ja auch großartig oder im Fertigteilhaus Park neben der Mikia. Wir haben jetzt jetzt immer wieder rausgehört, dass dein Architekturbegriff wesentlich mehr ist als Grundrisse zeichnen, Bauaufsicht und dann die Kostenabrechnung auch noch zu kontrollieren. Eigentlich haben wir über alles mögliche andere geredet. Das ist jetzt meine Brücke zum nächsten Schlagwort, das soziale Engagement. Ich habe das schon so rausgehört bei dir, dass der Beruf der Architektin für dich mehr ist als ein technischer. Ja, Gott sei Dank. Sonst würde ich ihn nicht machen. Das ist jetzt das Innere des Hauses frei. Da komme ich jetzt zum sozialen Engagement. Ja, also ich bin sehr froh, dass ich einen Beruf gewählt habe. Ich weiß gar nicht, ob ich ihn gewählt habe, aber er ist dann einfach auf mich zugekommen. Ich bin jetzt nicht ganz unvorbelastet, der dann quasi wie einen Lebensinhalt bedeutet. Das ist eine Lebensfreude, die ich täglich merke. Jeden Tag, wenn ich aufstehe, denke ich mir herrlich, dass ich in diesem Feld tätig bin. Egal, ob es Kosten sind oder Quadratmeter oder Steuer oder unangenehme Gespräche, weil irgendetwas nicht geklappt hat oder weil man lernen darf oder weil man entwerfen kann. Also das finde ich jetzt in unserem Beruf sehr toll. Und wenn man jetzt sagt, soziales Engagement innerhalb der Architektur, ich habe es jetzt so verstanden. Wir haben jetzt gerade mit diesem Haus frei, gab es ein Entwerfen in Graz, das ich letztes Sommersemester betreut habe. Und zwar in diesem Haus frei wohnt jetzt eine Wohngruppe von psychisch kranken Frauen. Das ist der Verein Die Schwalbe, das sind acht Frauen, die von der Psychiatrie in dieses Haus ziehen dürfen, ein Zimmer dort beziehen dürfen und sich ein bis drei Jahre dort aufhalten können. Sie zahlen Miete, aber sehr geringe Miete. Sie kochen füreinander oder auch alleine und sie können sich in dem Haus aufhalten. Ich glaube, ich habe noch ein zweites Innenraumfoto. Ja genau, das ist dieses Wohnzimmer. Und da sieht man jetzt nochmal diese Raumniveaus und zwischen diesen Öffnungen sind Schiebetüren. Man kann also, im Hintergrund sieht man das Esszimmer. Man kann auch einmal zuschalten und wegschalten. Also das alles, was Plischke sich ausgedacht hat, können die Frauen jetzt dort für sich nutzen. Und das Haus funktioniert wunderbar. Sie müssen aber in drei Jahren ausziehen. Und das habe ich mit den Studierenden gesagt, wenn sie ausziehen müssen, ja, das Grundstück wäre groß genug, man könnte jetzt auch ein neues Haus für sie planen. Und dann haben wir das gemacht und haben sich die Studierenden quasi eine Raumsequenz ausgesucht, die meisten eben die um diese Säule in der Ecke, und haben für diese acht Frauen ein neues Haus geplant mit räumlichen Ideen von Ernst Plischke. Das war so ein bisschen das Entwurfsthema dieses Semesters. Und es sind sehr schöne Projekte entstanden. Und wir haben auch die Betreiberin Frau Warnig eingeladen, die Obfrau, die diese Damen auch mitbetreut, die uns natürlich ganz viel darüber berichtet hat, wie das ist, mit diesen Frauen zusammen zu leben und wie sie ihnen helfen, quasi wieder zurück ins Leben zu finden. Und dann haben wir sie auch zur Zwischenkritik eingeladen und das Projekt war für die Studierenden ein Erfolg, weil sie vieles mit der Hand gezeichnet haben und auch räumlich mal gedacht haben. Und jetzt war das Projekt vorbei und jetzt ist nach einem halben Jahr die Frau Warnecke auf mich zugekommen und hat gesagt, so abgehoben ist das Thema gar nicht. Wir bräuchten wirklich ein neues Haus, sollten wir das nicht probieren. Das heißt, das was jetzt ausgedacht ist aus einem Semesterentwerfen wird jetzt, wir hoffen, wird jetzt Realität. Und ich habe jetzt gesagt, ja dadurch, dass ich jetzt hier in der Lehre bin und quasi so viel verdienen kann, dass ich gut überleben kann, kann ich doch einen Teil meines Honorars spenden für diese Planung. Das heißt, ich arbeite jetzt noch gratis für sie und schaue, wie lange das sozusagen möglich ist und wir hoffen, dass wir quasi versuchen können, dort ein Projekt zu entwickeln, das einmal für die Familie frei passt, weil die sind ja jetzt noch Eigentümer. Die würden dann einen Teil des Grundstücks abtreten. Und wir schauen jetzt auch noch, dass wir Sponsorinnen und Sponsoren finden, die dieses Projekt auch stützen. Das ist quasi so eine Art Care-Projekt, aber wo quasi nur zu betreuende Personen leben. Und wenn es uns jetzt noch gelingt, das aus Holz zu bauen, was jetzt das naheliegendste Material ist, weil sie das selber auch dort vor Ort haben. Es ist jetzt zwar verputzt und auch Steinboden, aber es gibt auch Holzsituationen und Holzeinbauten. Ja, dann wäre das ein schönes Projekt. Das würde ich jetzt als meine Antwort auf euren Brauch von sozialem Engagement in den Ring verstehen. Das heißt, da ist dann die ökologische und soziale Nachhaltigkeit vereint. Was mich beschäftigt, das ist jetzt quasi ein Setting, wo Personen mit psychischen Erkrankungen oder Problemstellungen gemeinsam leben. Allerdings ist es ja auch im Sinne der Kehrbewegung im Interesse, dass wir als die Normalos oder die Normalos sich vielleicht auch damit konfrontieren, mit Personen mit besonderen Bedürfnissen, Neurodivergenten oder einfach nicht konformen Menschen zusammenleben. Wird das zu mehr Solidarität in der Gesellschaft führen? Wird es für uns alle ein besseres Leben bedeuten? Ich glaube auf jeden Fall. Es kann, und in meiner Familie ist das jetzt schon dreimal passiert, wir haben erkrankte Personen in unserer Familie gehabt, die wir bis zum Tod begleitet haben. Und wir haben drei erkrankte Personen. Das war meine Mutter, mein Lebenspartner und meine Großmutter. Das heißt, man hat immer mit Leuten zusammengewohnt in einem Verband, wo man quasi auch auf diese Person geschaut hat in der Ausnahmesituation. Und es bringt eine andere Geschwindigkeit ins Leben, wenn man mit Personen zusammenlebt, die ein Bedürfnis haben, die umsorgt werden müssen. Ich bin von Linz quasi dann, das ist jetzt das eine Situation, jetzt im Herbst passiert, ich bin jetzt von Linz von der Arbeit nach Hause gekommen. Und man kommt in ein ganz anderes Tempo, wenn man sich um eine andere Person kümmern kann. Also das sind viele Dinge, die nicht mehr so wichtig sind. Ich glaube, dass wenn wir uns mehr um andere Leute kümmern würden, wir vielleicht weniger Tempo aufnehmen müssten oder würden, sondern die Zeit, die wir vielleicht vor dem Handy verbringen, also ich weiß das auch, das kann schon passieren, dass man da versumpft, auch gerne in andere Personen investieren kann. Und das macht einen, glaube ich, froher, also mich hat es auf jeden Fall froher gemacht, weil man etwas bewirkt hat, ganz real. Und ich glaube, das würde uns schon gut tun, wenn wir das öfter machen würden. Ob man es immer schafft, weiß ich jetzt nicht. Es gibt dann auch Belastungsgrenzen, wo vielleicht zu viel zusammenkommt. Darum wäre es gut, wenn man sich um andere kümmert. Aber das wir das sollten auf jeden Fall, weil Solidarität, diese Vereinsamung, das ist ja schon auch ein großes gesellschaftliches Problem, wäre mit so einer Aufgabe sicher gestärkter. Und ich würde mir wünschen, dass sich auch andere um mich kümmern. Aber die gesellschaftliche Realität ist ja, wir bauen ja auch Architektinnen, wir bauen ja Häuser, wo wir die kranken, älteren, pflegebedürftigen und sterbenden Menschen hingeben, damit wir nicht persönlich damit belastet werden. Das ist schon eine zweischneidige Sache, weil die Care-Arbeit liegt ja im Großen und Ganzen bei Frauen zu über 80 Prozent statistisch, ist dann auch unbezahlt. zu 80 Prozent statistisch, ist dann auch unbezahlt. Also ich bin da selbst am Zweifeln. Ist das eine Aufgabe, die wir besser auslagern, damit wir mehr gesellschaftliche Geschlechterparität herstellen können? Oder ist es eben ein Weg zur Vereinsamung? Naja, also ich glaube schon, dass wir es mit starken gesellschaftlichen Belastungen im Moment zu tun haben. Wir sind alle, ich glaube auch, bis zum Gewissen gerade, auch erschöpft. Ich glaube, wir tun uns zu viel an für viele Dinge. Ich weiß jetzt nicht, wie wir das wieder ein bisschen runterdrosseln können. Dass es natürlich dann immer nur eine Gruppe trifft und dass man natürlich auch sehr froh ist, wenn man entlastet ist. Das weiß ich auch. Also mein Vater hat sechs Jahre mit seiner dementen Mutter zusammengelebt. Ich habe ihm teilweise geholfen, sie zu betreuen. Aber ins Heim hätten wir sie nie geben wollen. Aber da sind wir schon an unsere Belastungsgrenzen gekommen. Und dennoch muss ich sagen, bin ich so wahnsinnig froh, dass ich das gemacht habe, weil ich dann so vorbereitet war für meine eigene Tochter. Also das, was bei meiner Großmutter immer schlechter und schlechter geworden ist, ist mit meiner Tochter immer besser und besser geworden. Also für mich als Person war das unheimlich hilfreich. Ich habe sehr, sehr viel gelernt. Meine Großmutter hat mich herausgefordert, aber sie hat mich auch im menschlicher Werden und Prioritätensetzen absolut gefördert mit ihrer Demenz auf eine Art. Ich verstehe aber auch Leute, die sagen, sie können einfach nicht mehr. Sie müssen die Leute mit Krankheiten in Heime geben. Aber ich glaube, sie könnten anders ausschauen. Also ich hätte jetzt zum Beispiel wahnsinnig gern, meine Großmutter war auch mal mit meinem Großvater in einem Heim, ich hätte wahnsinnig gern dort ganz einfach auch mal übernachtet, oder sie besucht. Also es wäre einfacher, wenn es einfach so eine Art Wohngemeinschaft wirklich gewesen wäre, wo man weiß, es gibt jemanden, der schaut auf sie, wenn es einfach so eine Art Wohngemeinschaft wirklich gewesen wäre, wo man weiß, es gibt jemanden, der schaut auf sie, wenn es einen Notfall gibt. Aber ich hätte auch die Möglichkeit, an diesem Leben teilzunehmen, weil es ist ja nicht nur so, dass wir sie ausschließen, sie schließen uns ja dann auch aus. Ich kann ja quasi nicht in einem Altersheim einfach auch wohnen. Und da gibt es natürlich schon Modelle, wo Studierende zusammenwohnen. Das finde ich jetzt zum Beispiel schon mal sehr gescheit. Vielleicht gibt es nochmal etwas dazwischen. Wir versuchen das gerade auszuloten. Wie viel quasi schaffen wir in einer Gemeinschaft? Wie viel Betreuung schaffen wir in einer Gemeinschaft? Eine Person allein ist natürlich schon heftig, wenn eine das ständig machen muss. Das weiß ich selbst. Das heißt, du siehst die Pladerin und Architektinnen schon auch in der Verantwortung. Es ist eine Möglichkeit für uns oder für Sie, neue Raumkonfigurationen oder neue Denkmodelle fürs Wohnen zu schaffen und dadurch vielleicht auch gerade solche Settings der Care-Arbeit, die vor allem von weiblichen Personen übernommen wird, oder eben diesen Abschieben zu adressieren und neue Möglichkeiten zu bieten? Abschieben, das zu adressieren und neue Möglichkeiten zu bieten. Absolut, weil ich glaube, dass so wie sich Formate auch in der Literatur ändern, es gibt jetzt nicht nur den klassischen Roman, es verändert sich, so verändert sich das natürlich auch in der Architektur, in den Typologien. Man kann nicht mehr von den klassischen Typologien sprechen. Schule hat sich mit verändert, also verändert sich ja Wohnen, also das atelierhaus ist ja eben auch so ein beispiel verändert sich ich glaube da müssen wir schon auf die sozialen realitäten eingehen und das auch ein bisschen anders sehen das wird was wir die letzten jahre gemacht haben immer nur für kernfamilien zu bauen ich meine das hat sich auch aufgehört klassische kernfamilien gibt es in der Großstadt zumindest sehr wenige. Es sind eher Patchwork oder wie auch immer man das bezeichnen möchte, Wohngemeinschaften. Und die wohnen dann anders als im Schlafzimmer und Kinderzimmer. Ich selbst habe, wir haben in einer Wohnung als quasi Kernfamilie gewohnt, wo jeder sein Zimmer gehabt hat. Wir haben kein Wohnzimmer gehabt. Es gab auch kein Elternschlafzimmer. Ich habe ein Schlafzimmer gehabt, ein extra, weil in meinem Zimmer mein Büro war. Aber es war alles quasi, jeder hat sein Zimmer, meine Tochter hat ihr Zimmer gehabt, ein Lebenspartner hat sein Zimmer gehabt und ich habe meins gehabt. Und dann gab es eine Küche. Und wenn es Streit gegeben hat, konnte sich ja jeder zurückziehen. Das hat uns sehr gut getan. Also es wäre jetzt eine Wohntypologie, die halt im klassischen Altbau gut möglich ist. Das kann man ja sich so einrichten, weil die Räume nicht hierarchisch sind, kann man so belegen, wie man es möchte. Und ich glaube, wir müssen wieder zurück zu den nicht-hierarchischen Räumen, also dass wir Räume anbieten, die mehr können, als jetzt nur ein Schlafzimmer zu sein, zum Beispiel. Zurück zu nicht-hierarchischen Räumen. Grundrechten. Für die Bauträger. Ja, weil das stimmt schon. Ich wohne jetzt in einem Haus aus den 30er Jahren, das das ermöglicht, vorher in einem Altbau, Gründerzeit, aber das ist noch besser, aber großzügiger, hat mehr Fläche, was jetzt gebaut wird, weil es nachgefragt wird, oder weil es sich sicher vermarkten lässt, anscheinend, sind aber diese hierarchischen Räume mit elf Quadratmeter Kinderzimmer oder zwölf. Ich glaube, man glaubt immer, dass jemand was mögen würde. Aber ich glaube, wenn man was anderes anbieten würde, würde man vielleicht was anderes mögen als ein Elf-Quadratmeter- Kinderzimmer. Also das glaube ich schon. Dass man da vielleicht zu weit schon für etwas, für eine Klientel denkt, die das vielleicht auch gar nicht mehr so möchte. Das heißt, du willst auch die Studierenden ausbilden, dann neu zu denken. Darf ich von dir zitieren aus dem Vorgespräch, weil es jetzt kurz gefallenäch, das ist gefallen, nämlich hast du gesagt, ich habe dich gefragt, ein paar Nachhaltigkeit, ein soziales Engagement in der Lehre, und hast gesagt, ich möchte, dass ihr gut werdet, weil vielleicht werdet ihr das Altersheim bauen, wo ich einmal wohnen werde. Ganz genau. Jetzt gibt es noch Scheitern. Ja. Ja. Das ist ein noch Scheitern. Ja. Das ist ein Gemüse-Arm-Schmarrn. Ja, das ist eine Skulptur von Fischl Weiß, die ich sehr mag. Es gibt ein schönes Video, der Lauf der Dinge. Und das steht für mich so, für dieses Scheitern. Man weiß ja nie, ob es scheitert oder nicht. Das ist alles immer an der Kippe. Und das ist natürlich in der Architektur oder im Beruf auch immer so. Wie oft hat schon etwas nicht geklappt? Steh auf, Mandel oder Weiberl, wieder hingestellt, wieder gemacht. Dass Dinge nicht gelingen in der Architektur oder im Büro oder so, das ist ganz normal. Man macht es trotzdem immer weiter. Also dieses Scheitern ist sehr oft passiert, aber das ganz im Gegenteil, das hält einen auch nicht davon ab, dass man es vielleicht noch mal ein zweites oder drittes oder viertes Mal versucht. Entwickelt man natürlich dann auch eine gewisse Arbeitsmethode. Und ich weiß, aus meinem Scheitern habe ich so viel gelernt, dass es beim zweiten Mal dann funktioniert hat. In vielen wichtigen Situationen war das. Einmal hat das nicht geklappt, man nimmt den Fehler mit und denkt sich, gut, also, es ist ja gut, Fehler zu machen, nur quasi ein zweites Mal sollte man nicht machen. Passiert aber auch, passiert auch, weil man es wieder vergisst, dass man den Fehler gemacht hat. Aber wenn es gelingt, also wir haben gedacht, wir hätten mal einen Wettbewerb gewonnen, haben wir nicht gewonnen und dann ist das Projekt aber nicht realisiert worden, der Wettbewerb ist nochmal ausgeschrieben worden und dann haben wir ihn gewonnen, also zum Beispiel. Also zweimal das Preiskeld kassiert. Nein. Nur einmal? Doch, aber es stimmt, Teilnahme. Es gab Teilnahmeprämie. Stimmt, zweimal. Und ich habe beim zweiten Mal gesagt, das brauchen wir nicht, wir machen mit, egal was, weil wir möchten den Wettbewerb gewinnen. Das heißt, man darf sich nicht so viel grämen, aber man soll Erfahrungen mitnehmen. Also man muss eine gute Balance finden, so wie diese Wurst. Ganz genau. Karotte. Entschuldigung, Karotte. Es ist eine Karotte, wie diese Karotte. Naja, es ist quasi wirklich so ein Balanceakt. Es kann gelingen, es kann eben auch nicht. Man hat oft gute Projekte und sie gelingen dann einfach nicht. Man realisiert eben nicht. Also das gehört irgendwie so dazu, weil wenn man einen Wettbewerb jetzt zum Beispiel nicht gewinnt oder eine Studie nicht gewinnt, man hat ja trotzdem eine Arbeit. Also man hat ja ein Werk, man hat ja etwas gezeichnet. Und das ist ja Teil von seiner Denkkette, die man im Laufe des Lebens aufbaut, von Arbeit zu Arbeit. Man denkt ja weiter und dann ist es eben ein Lied dieser Kette. er weiter und dann ist es eben ein Lied dieser Kette und das finde ich ja immer wieder auch schön, man schaut ja dann gern auch, woran ist es gelegen, dass es nicht geklappt hat, also wenn man sich das später dann anschaut. Und das finde ich ja da auch, also ich weiß ja nicht, wie viele Sekunden das so gestanden ist und das nicht fixiert. Und das ist immer ein Balanceakt. Man weiß es nicht. Es liegt oft nicht an der Qualität vom Projekt, sondern es liegt oft an anderen Dingen auch. Was würdest du raten, wenn man aus Angst vorm Scheitern oft gar nicht ins Tun kommt? Das kenne ich natürlich auch. Ich mache dann so ganz alltägliche Dinge, ganz andere. Das ist das eine, aber das hilft natürlich nicht, das ist nur ein Ablenken und ein Verschieben. Das Beste ist, wenn man einfach sich trotzdem hinsetzt, mal anfängt, versucht. Weil versuchen ist ja, wenn man schon versucht hat, man hat ja eh schon begonnen. Das ist das Wichtigste. Es gibt kein Perfekt. Und es gibt auch Situationen, wo man sich vieles erst erzeichnet oder erliest oder erarbeitet. Also wie kann ich schon vorher wissen, ob ich scheitere? Ich kann es ja zumindest mal mich auf den Weg machen. Und Angst vor dem Scheitern braucht man, glaube ich, nicht haben, weil auch die Schritte, die bis zu einem Endergebnis entstehen, sind auch schon gut gedachte Sachen oder vielleicht weniger gut, aber sie sind Teil von etwas, von einem eigenen Tun. Wichtig ist nur, dass man beginnt. Also das ist das Wichtigste. Also nur davor zu stehen und zu schauen, ja, es wird sich jetzt schon lösen oder so, also das wird nicht gelingen, sondern einfach mal beginnen. Das ist, glaube ich, das Wichtigste. Und wenn man Angst hat davor, dann kann man sich auch Hilfe holen und sich in den Austausch begeben. Und am Schluss fährt es um. Das ist schon so eine Sache, oder? Ich bin immer noch bei Fisch, der weiß, dass es fällt um. Ist es gescheitert, wenn es umgefallen ist? Ich würde es nicht an den letzten Vortrag von Werner Sobeck denken, der hat gesagt, dass es nicht umfällt. Aber in dem Fall war es ja trotzdem voll, auch wenn es am Schluss umgefallen ist. Finde ich eben auch. Das ist ja mit mir als Person auch so. Irgendwann werde ich auch umfallen. Man hat gemacht, versucht, seinen Beitrag zu leisten in dieser Welt. Aber das muss man einfach mit so einer gewissen Gelassenheit auch sehen, seine eigene Wirkungsmacht, das, was man geben kann, was maximal möglich ist, macht man. Und der Rest, ja. Mich bringt das so zum letzten Punkt, gerade wenn man so wie Lisa vor allem, in der Vorarbeit, in der Recherche nach deinen Arbeiten sucht, dann findet man wahnsinnig wenig. Also man muss da schon sehr geduldig recherchieren und suchen und im Archiv nachschauen. Deine Webseite, ich weiß nicht, wie ich die nenne. Sie ist ja auch gehackt worden. Noch dazu, ja. Zweimal sogar, ja. Aber du scheinst relativ wenig Wert auf die Repräsentation von deiner Arbeit zu legen, guck mir vor. Also ist dir das nicht wichtig? Ja, ja, es wäre total wichtig. Und es ist auch so ein bisschen, naja, ich hoffe jetzt doch, dass ich das bald schaffe, aber es gibt so viele andere Dinge zu tun, die mich weitaus mehr interessieren, als mich zu präsentieren, weil wenn man etwas macht, dann ist es gemacht und es interessiert eigentlich schon einen nur mal das Nächste. Und das Nächste, weil man ja schon wieder weiß, was man beim Nächsten anders machen würde. Also es ist äußerst unprofessionell, keine Homepage zu haben und kein alles Mögliche. Aber ich muss sagen, im Moment geht es mir noch gut damit, aber es wird schon kommen. Ich bräuchte, glaube ich, Hilfe. Vielleicht schließt man mit einem Aufruf und du bist so sehr erinnert. Wer will die Archivierung und die Repräsentation der Anne Wickenhauser? Vielen Dank für das Gespräch. Danke sehr. Und Danke fürs Kommen. you