Herzlich willkommen zu Gesprächsklima. Ich bin Julia Neubauer und führe Sie durch diese dritte Live-Sendung, wo wir den Schwerpunkt Soziales und Bildung gesetzt haben. Grund dafür ist, dass Klimawandel ja alle Lebensbereiche durchdringt, egal ob es jetzt um veränderte Wetterlagen geht oder um veränderte Gesprächskulturen, wie wir miteinander reden und wie wir gemeinsam dann. Wir vom Gesprächsklima sind davon überzeugt, dass uns neues und positiver Wandel gelingen können und gelingen werden, wenn wir Verbindendes suchen. Wenn wir uns gegenseitig erzählen, wenn wir uns gegenseitig zuhören und wenn wir voneinander lernen. Darum haben wir heute am Tisch sitzen Andreas Peham. Er ist Experte für nachhaltige Entwicklung und Entwicklungszusammenarbeit, einerseits als selbstständiger Consultant, andererseits mit der GmbH 36 Degrees. Danke, dass du da bist. Du hast gesagt, dass für dich im Vorgespräch oder im vorigen Austausch war, dass die Klimakrise ganz viel mit globaler Gerechtigkeit für dich zu tun hat, mit sozialer Gerechtigkeit und dass du daran glaubst, dass wir die Lösung haben, dass wir Teil der Lösung sind für die, du hast das so schön formuliert, nachhaltigste Zukunft, die wir jemals hatten. Ob das jetzt mit der Zeit genauso gestimmt hat, wie ich es formuliert habe, weiß ich nicht. Aber das ist ein sehr schöner Gedanke und ich freue mich sehr, dass du mit uns am Tisch sitzt. Danke, Andreas. Hallo. Stützpunkt für den Verein Saum, wir haben vorher gerade noch mal darüber gesprochen, der Verein Saum ist die Sozial- und Ausbildungsinitiative Unteres Müllviertel. Und der Stützpunkt Enz ist ein Projekt, in dem arbeitssuchende Menschen im Sozialmarkt für zwölf Monate, also ein Jahr, beschäftigt sind und befähigt werden, um am ersten Arbeitsmarkt, ist der Begriff, Fuß zu fassen danach. Das ist das Ziel. Bei mir habe ich außerdem den Rainer Rattmeier von der Volkshochschule hier im Wissensturm. Genau, das wollte ich sagen. Also du bist aus dem Haus, wo wir heute sind und du bist für die Themenbereiche Grundbildung und Natur zuständig in der Volkshochschule. Im Vorgespräch war das so ein Thema, dass die Volkshochschule oft so Vorgespräch war das so ein Thema, dass die Volkshochschule oft so die ist, wo man Häkeln lernt oder Italienisch oder vielleicht Bauchtanz macht. Aber die Volkshochschule bietet auch an, wirklich Grundbildung, also das heißt, befähigt Menschen, Hauptschulabschlüsse nachzuholen, lesen, wiederzulernen, also wirklich Grundbildung zu machen, um, wie soll ich sagen, einfach im alltäglichen Leben gut zurechtzufinden und das Thema Natur, was ja auch ganz spannend in dem Bereich ist, weil Klimaveränderung unterschiedliche Menschen ja unterschiedlich trifft und unterschiedliche Menschen auch unterschiedliche Ressourcen haben, sich darüber Gedanken zu machen und du hast so schon gesagt, dass Wandel für die dann möglich ist, wenn wir lebendige Demokratie haben, wenn wir engagierte Bildungsarbeit haben und auf soziale Gerechtigkeit achten. Danke, dass du heute da bist und neben mir habe ich noch sitzen Fred Edlinger. Du bist von der Volkshilfe für die Concept Stores zuständig. Wir haben gerade noch mal darüber gesprochen, das sind einerseits die Revital Shops und andererseits die Volkshilfe Shops. Ist das so richtig? Und der Volksstore in der Altstadt, der seit letztem Jahr im November, Dezember, glaube ich, ist, wo es tatsächlich um Kreislaufwirtschaft geht, sagen, Material länger im Kreislauf zu halten, Produkte wie Möbel, Elektrogeräte und vor allem auch Kleidung im Kreislauf zu halten. Und das hast du über die Leitung, über diese Sachen. Und was mir gefallen hat im Anfangsstatement ist, dass du gesagt hast, du bist sehr hoffnungsvoll. Trotz allem oder immer nur, vielleicht ist das etwas, wie wir auf das schauen müssen, zu sagen, wir können als Menschen das schaffen und du blickst da in die Zukunft mit einem hoffnungsvollen Gemüt, sagen wir es mal so. gleich mit dir beginnen, Pamela. Meine Einstiegsfrage ist eh fast immer die gleiche und ich finde es aber in eurem Zusammenhang, in eurem Zusammenhang noch mal spannender. Was ist das, wo du sagst, in meinem beruflichen Schaffen, was ich mache, ist das was, wo ich finde, Menschen sollten besser Bescheid wissen, dass der Faktor Nachhaltigkeit so ein großes Thema ist? Also bei uns ist es ganz spannend, weil wir sozusagen ein bisschen eine Brennbank sind, wo Soziales und Nachhaltigkeit auch im Sozialmarkt oder in der Ausbildung von uns einfach zusammenkommt. Wir verkaufen Lebensmittel, die übrig sind an unsere Kundinnen, die sozusagen sie auch schon schwer dann finanziell, dass sie über die Runden kommen. Und bei uns wird ein bisschen so der Überfluss der Gesellschaft auch sichtbar, wo wir auch dankbar sind, dass es bis zu uns kommt. Und gleichzeitig das ja eine schräge Situation ist, das überhaupt. Wie kommt denn das überhaupt zu euch? Also es ist so, wir holen die Lebensmittel ab von den Lebensmittelgeschäften, die das aussortieren, die Waren, die sie nicht mehr verkaufen dürfen oder Überproduktionen. Wir haben aber auch einen Biobauern, der uns beliefert, wo wir was holen dürfen. Genau, wir holen das ab. Wir schauen dann, was ist noch weitergebar sozusagen. Unsere Mitarbeiter sortieren das aus, haben dadurch auch wieder Qualifikation, steigen wieder in den Beruf ein. Genau, und dann wird es sozusagen weitergeben an die Kunden, die sich dann das erwerben. Dass man bei euch einkaufen darf, dazu muss man sich ja registrieren lassen, glaube ich. Genau, man muss auch nachweisen, dass man das wirklich auch braucht, sozusagen. Und Einkommensnachweis bringen. Das ist ja ein anderes Konzept als bei euch, weil zu euch kommen die Sachen ja eher, beziehungsweise Möbel, glaube ich, holt es schon ab, oder? Aber einkaufen darf ja jeder bei euch. Und wie ist dieser Zusammenhang bei euch? Streckenweise ähnlich, nehme ich an, und dann doch wieder ein bisschen anders, oder? Also einkaufen darf und soll bei uns jeder, weil jeder damit beiträgt, dass die Dinge in die Wiederverwendung kommen. Wir sind ein klassisches Wiederverwendungsprojekt mit dem Ziel, so viele Dinge wie möglich in Verwendung zu halten, weil in der Produktion ja die ganze Belastung liegt, der Erzeugung, die Transportwege, der Einsatz von Energie und Ressourcen, die nicht unendlich sind. Und das ist sozusagen unser Antrieb und unsere Motivation, so viele Dinge wie möglich in die Wiederverwendung zu bringen. Und die soll und darf jeder nützen. Ziel ist es, eine Preisgestaltung zu haben, dass sie für alle leistbar bleibt. Und damit wir alle Zielgruppen sozusagen abdecken können. Und da ist oft noch ein bisschen ein Missverständnis in der Bevölkerung, dass wir in einem Revital- oder einem Volkshilfeshop nur bedürftige Menschen einkaufen dürfen. Also jeder soll und darf, und das ist so eine Botschaft, die ich gerne unter die Menschen bringe, jeder darf und soll, jeder trägt dazu bei, dass die Dinge einer Wiederverwendung zugeführt werden, dass wir damit Arbeitsplätze schaffen können und am Ende des Tages für jeder sich was sparen kann. Und dann gibt es diese Win-Win-Win-Win-Situation. Ein Gewinnkreislauf. Hat sich das verändert, das Image von euren Shops? Durch den öffentlichen Auftritt ja. Das heißt, wir haben versucht, das hat früher sehr rudimentär angefangen, das hat eher so einen Flohmarkt-ähnlichen Charakter gehabt. Und wir haben uns dahin entwickelt in richtig professionelle Shops, bis hin, dass wir zum Beispiel in Wels, im Wellerspark, in einem kleinen Einkaufszentrum sind. Und da eine Situation finden, wo niemand mehr fragt, darf ich da einkaufen oder nicht, bin ja gar nicht sozialbedürftig. Zum Unterschied vom Sozialmarkt, wo es notwendig ist, eine Einkaufsbeschränkung zu machen, weil leider auch da im Lebensmittel durch verschiedene andere Initiativen und Maßnahmen es einen Mangel schon im Sozialmarkt gegeben hat oder gibt und man da die Produkte tatsächlich schon reglementieren muss, damit alle möglichst davon profitieren können. Und da ist es so, dass man gewisse Einkommensgrenzen nicht überschreiten darf. Ich verstehe. Da hätte ich gerne übergeleitet zu dir, Rainer, weil das ist ja so ein Ding von, was weiß ich denn eigentlich über, wie sehr weiß ich Bescheid über Dinge. Und da sind wir ja bei Bildungsfragen. Also dann sind wir auch beim Thema Grundbildung. Wenn ich mir die Frage stellen muss, kann ich das überhaupt sinnlich erfassen, was da ist? Zum Beispiel, wie viel kann ich mich informieren? Und wenn du dann darüber nachdenkst, wie das Thema Grundbildung und Natur sowieso zusammenhängt mit Nachhaltigkeit, wo sind für dich so diese Brücken oder wo, erzähl mal was. Sag mal, wie du das sagst. Also, du hast das jetzt eher angesprochen, Bildung ist ja überhaupt sowas wie eine Beteiligungsmöglichkeit an unserer Gesellschaft in den verschiedensten Bereichen. Wenn ich als erwachsener Mensch nicht gut lesen und schreiben kann, habe ich ganz viele Hürden und ganz viele Hindernisse mitzubewegen in meinem Alltag oder den zu gestalten. Das trifft natürlich, so wie du jetzt angesprochen hast, im Bereich Nachhaltigkeit, aber genauso gut alle anderen Bereiche. Was wir versuchen bei uns in der Grundbildung und Basisbildung ist, die Leute dort zu treffen, wo sie stehen. Das heißt, auch wenn es ums Lesen und Schreiben lernen geht, bei ihrem eigenen Lebensalltag und bei den Themen und Fragen, die sie beschäftigen, sie abzuholen. bei den Themen und Fragen, die sie beschäftigen, sie abzuholen. Und das ist auch unser Zugang, wie wir Fragen der Nachhaltigkeit oder Fragen der Klimakrise in unsere Bildungsarbeit einfließen lassen. Also die große Herausforderung oder das total Spannende an meiner Arbeit finde ich, immer wieder zu überlegen, wie können wir Nachhaltigkeitsthemen, die uns alle beschäftigen, Themen der Klimakrise, die ja da ist, also da reden wir ja nicht mehr über die Zukunft, sondern über die Gegenwart. Wie können wir die in unsere Bildungsangebote so zum Thema machen, dass Menschen mit ihren alltäglichen Lebensfragen da anbinden können? Wie erlebst du diese Arbeit? Ist es etwas, wo man immer wieder von vorne anfängt? Ist das etwas, wo du sagst, da würde ich mir wünschen, es wäre etwas anderes? Wie erlebst du dieses, ist das ein kreativer Prozess oder ist das etwas, wo du manchmal denkst, puh, jetzt fange ich wieder dort an, jetzt muss ich es nochmal erklären oder vielleicht sollte man es anders erklären? Wie gespielt sich das für dich an? Also grundsätzlich die Vermittlung der Inhalte, das finde ich gar nicht die große Herausforderung. Also ich denke mir, das, was die Klimakrise ausmacht in einer Nutshell oder im Kleinen, das lässt sich in ein paar Minuten irgendwie gut vermitteln oder auch das nötige Wissen dazu. Spannender wird es für mich und auch schöner im Prozess wird es für mich, wenn es darum geht, was bedeutet das jetzt für mich in meiner Lebenssituation? Was bedeutet das für die? Ich finde ganz konkret und ganz praktisch wird es an einem Thema wie Hitze in der Stadt zum Beispiel. Wenn man sich das Thema Hitze anschaut, wir kennen uns für Linz ganz klar die Entwicklung der Hitzetage und der Tropennächte in den letzten Jahren anschauen. Das steigt, aber das steigt nicht gleichmäßig. Das ist ganz unterschiedlich in den verschiedenen Stadtteilen. Wie die gebaut sind, wie die strukturiert sind, sind die schon mal unterschiedlich betroffen. Und dann gibt es auch ganz unterschiedliche Betroffenheiten der Menschen, je nachdem, wie sie wohnen. In einer Wohnung, die schlecht gedämmt ist, die ganz klar ist, wo ich nicht durchlüften kann, werde ich ganz anders betroffen sein, wie in einem Einfamilienhaus am Stadtrand. Und das, finde ich, gibt uns so eine gute Gelegenheit, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen, wie betrifft denn das die? Also das ist ja dann nicht ein Thema, das ich dann eintrage und sage, pass auf, das und das fand ich gescheit, das du machst, sondern es ist eigentlich ein Frage in der Zugang. Ich finde, dass das ein schöner Übergang ist, weil das ist das nachhaltige Entwicklung ist ja einerseits ein ganz kleines Thema bei jedem individuell und bei uns in Linz und dann ist es ein globales Thema. Da hast du ja einen Blick drauf und dieses, man sagt Entwicklungszusammenarbeit kommt ja ursprünglich aus dem Wortbegriff Entwicklungshilfe, von dem man ja weggekommen ist. Das kann man so umlegen, dass man nicht sagt, du so, sondern was brauchst du, um dich zu befähigen. Wie ist denn dein Blick global gesehen auf dieses Thema? Oder was ist dir wichtig in dem Zusammenhang, beruflich und privat, dass man weiß drüber, was nicht so augenscheinlich vielleicht ist, für Leute, die nicht so tief im Thema sind? Ja, ich würde gerne da anknüpfen. Weil ich finde das total ein sehr schönes Konzept. Und ich habe selber sehr viele Trainings entwickeln dürfen und auch durchführen dürfen. Einerseits zum Beispiel im Gender-Bereich, aber auch im Nachhaltigkeitsbereich in Österreich. Und meine Herangehensweise war sehr oft die, dass eben, wie du auch sagst, also nicht sagen, okay, mach das oder mach das oder das sollst du besser nicht machen, sondern Menschen dazu zu befähigen, bewusst wahrzunehmen, was da ist, wie die Lebenssituation ist. Idealerweise das zu visualisieren. Ich habe sehr viel gearbeitet mit Menschen, die eigentlich nicht lesen und schreiben können. Das zu visualisieren und dann zu fragen, wie lebt sie jetzt? Seid sie zufrieden mit dem Leben, das ihr habt? Was wollt ihr verändern? Und aus diesem Ansatz heraus kommen dann die Lösungen. Und nicht von außen, sondern von den Menschen selber. Und das finde ich eigentlich viel gescheiter, als wenn man mit dem Finger auf irgendwen zeigt und sagt, das ist nicht gescheit, was du da machst. Und daraus ergibt sich dann auch eine nachhaltige Veränderung und ein gewisses Ownership. Die Menschen haben dann praktisch selbst die Veränderung initiiert und selbst geschaffen. Und ich glaube, das braucht jetzt viel mehr. Was den globalen Aspekt betrifft, ist schon diese Klimagerechtigkeit einfach wirklich ein wesentliches Thema für mich, weil ich einfach sehr lange Jahre im Ausland gelebt habe. Und wenn man dann zurückkommt in unseren unendlichen Überfluss, muss man wirklich sagen, dann stellt man sich einige Fragen. Also wie schwierig das sein kann, dass man vielleicht auf eine Kleinigkeit verzichtet, wenn man weiß, dass es woanders eigentlich viel, viel schwieriger ist, einfach zu überleben. dass es woanders eigentlich viel, viel schwieriger ist, einfach zu überleben. Überfluss war ja da ja auch schon so ein Thema. Du hast auch gesagt, bei euch wird dann augenscheinlich was dann überbleibt eigentlich, was noch verwendbar ist und noch gut ist. Und dann hauen wir es irgendwann weg. Und meine Frage ist ein bisschen was, über was wir öfter in der Babel sowieso und auch die Birgit und ich oft sprechen, ist dieses steht's uns zu, gewisse Sachen, da sind wir bei dem steht's uns zu, zu sagen, wir müssen nur so tun, oder ist das überhaupt eine falsche Herangehensweise, ist das eine elitäre Sicht auf das? Zu sagen, bitte Pamela. Also ich würde da gerne noch etwas ergänzen, weil wir jetzt von Klimagerechtigkeit und so gesprochen haben. Wenn ich jetzt den Sozialmarkt ausschaue und die Menschen, die zu uns kommen, finde ich es total wichtig, einfach mitzudenken, dass die Ärmsten, die es am wenigsten leisten können, auch diejenigen sind, die am wenigsten den Klimawandel verursachen. Der wird ja großteils von den reichsten Prozent sozusagen, ja wir im Westen, aber die reichsten Schichten quasi, die sind diejenigen, die Privatflugzeuge haben zum Beispiel oder viel reisen, dass die sozusagen die meisten Emissionen einfach auch verursachen und die Leute, die bei uns einkaufen sozusagen, da am wenigsten dazu irgendwas beitragen, aber am meisten einfach auch verursachen. Und die Leute, die bei uns einkaufen, sozusagen, da am wenigsten dazu irgendwas beitragen, aber am meisten einfach auch darunter leiden, dass es vielleicht nicht die Lebensmittel gibt, die sie gern haben und bräuchten, dass das nicht zu ihnen kommt, dieser Überfluss, den es auch bei uns gibt, sozusagen. Oder eben auch, wie es du gesagt hast, in Wohnungen wohnen, die schlecht gedämmt sind. Gibt es etwas, wo du sagst, ich wünsche mir im öffentlichen Diskurs etwas anderes. Ich hätte da einen Wunsch, dass etwas anderes im Vordergrund steht, wenn wir über Nachhaltigkeit, über Klima sprechen. Ist das etwas, wo du konkret zu konkret das geht? Das wünsche ich mir, aber das ist auch ein eigener Lernprozess, den ich gehabt habe in den vielen Jahren, wo ich mich selber mit Nachhaltigkeit auseinandersetze, dass ich das Gefühl habe, es ist wirklich kein individuelles Thema. wirklich kein individuelles Thema. Und das ist aber in den Diskurs oft so eingestrickt, dass man, wenn man von Nachhaltigkeit redet, gleich darüber redet, was kaufe ich, was schmeiße ich weg, wie führe ich mein persönliches Leben. Natürlich ist das wichtig, aber ich glaube, dort, wo wir wirklich die Hebel haben, was in Veränderung zu bringen, was in Transformation zu bringen, das sind lauter Themen, die keine individuellen Konsumentscheidungen betreffen, sondern die die Frage betreffen, wie dann wir denn alle miteinander. Was haben wir denn überhaupt für Möglichkeiten, CO2-arm uns zu bewegen zum Beispiel? Natürlich, es gibt ein Klimaticket und das ist sehr, sehr gut. Ich bin ja total ein Fan davon. Wenn ich aber jetzt in einem Dorf lebe, wo in der Früh einmal und auf die Nacht einmal ein Autobus vorbeikommt und sonst gar nicht, dann bin ich mit meiner individuellen Entscheidung, was die Mobilität betrifft, ganz, ganz eingeschränkt. Und das spült sich durch ganz viele Bereiche durch. Und ich glaube, da tun wir uns selber, wenn ich jetzt sage uns, die Nachhaltigkeits- Bubble, wie du gesagt hast, oder die Leute, die sich damit beschäftigen. Ich bin eh stolz, ein Teil der Nachhaltigkeits-Bubble, wie du gesagt hast, oder die Leute, die sich damit beschäftigen. Ich bin eh stolz ein Teil der Nachhaltigkeits-Bubble. Da müssen wir selber immer wieder auch ganz genau mit uns selber sein, dass wir diesen individuellen Zugang dem Platz geben, den er hat, aber viel mehr auch miteinander auf die Strukturen schauen, auf die politischen Entscheidungen schauen und auf die Gerechtigkeitsfragen schauen. Wie kann denn überhaupt wer teilhaben an einer Gesellschaft? Strukturen ist, glaube ich, was, wo ich gut an die weitengegeben habe, weil euer Shop-Angebot, wie du es vorher gesagt hast, im Wählerspark, in einem Einkaufszentrum, da ist ja Struktur geschaffen über ganz Oberösterreich auf eine gewisse Art und Weise. Die Revital-Shops sind ja, glaube ich, an die ASZ angegliedert, an die Anstaffungszentrum zum Teil. Also ich glaube, in Braunau, wo ich herkomme, ist der Revital-Shop daneben, glaube ich. Hast du da Gedanken dazu, zu dem, was der Rainer gerade gesagt hat? Also die Initiative gibt es seit 2008, Revital, und war damals die Idee, um Abfälle zu vermeiden und die Sozialwirtschaft einzubinden. Also Revital ist folglich ein Partner davon, da gibt es mehrere Partner. Es ist die Diakonie, es ist Bildungszentrum Salzkammer und FAB, es sind verschiedenste Partner, die gemeinsam versuchen, Dinge, die sonst im Altstoffsamezentrum in den Spermien oder sonst wie Abfallverfrachtungen fallen würden, aus dem Abfallregime herauszugeben und in die Wiederverwendung zu bringen. Weil von der Hierarchie her, die Abfallvermeidung wäre das erste Ziel, das zweite ist dann die Wiederverwendung und dann kommt erst Recycling. Und diese Begrifflichkeiten auch so anzuhalten, ist ja schon mal ein wichtiger Schritt. Es führt unter anderem zu viel Diskussionen mit diesen Verordnungen, die es auf EU-Ebene gibt, aber da würde es ja zu weit fallen. So, das System Revital hat zum Ziel, so viele Dinge wie möglich in Wiederverwendung zu halten und da gibt es drei Sammelmöglichkeiten. Das eine ist die Sammlung über die Altschiffs- sammelzentren. Wir sind Partner und damit berechtigt aus den Altschiffs- sammelzentren Dinge zu übernehmen und durch unseren Verkauf in den Shops in die Wiedervereinigung zu bringen. Wir machen Hausabholungen für große sperrige Dinge, das ist Möbel oder Elektrogeräte, große Sportfreizuggeräte und es gibt natürlich immer die Möglichkeit, direkt abzugeben. Und das ist sozusagen für uns diese Bringsammlung, das ist die bestfunktionierendste, weil da steht eine Person dahinter, wo dann eine Geschichte mitschwingt. Und jeder davon ausgehen kann, dass, wenn die Dinge gut geeignet sind, die dann auch wirklich vor Ort wieder in den Kreislauf zurückkommen und jemandem Dritten wieder eine Freude machen. Wir müssen das als Gesamtgesellschaft anschauen. Und gleichzeitig sage ich sehr wohl, jeder Einzelne kann etwas beitragen und soll auch etwas beitragen. Und das ist oft unabhängig vom Einkommen, aber ich bin natürlich auch d'accord, dass je höher das Einkommen ist, desto mehr man beitragen kann und die Verursacher dementsprechend auch. Die sind die, die so viel haben, dass man einem Menschen allein das gar nicht ausgeben kann. Und die Idee von Rius ist, und da ist die Österreich in der Entwicklung vielleicht ein paar Jahre hinter anderen Ländern in Europa, wir sagen jetzt Belgien, Niederlande, Skandinavien, aber wir sind im Aufholen. Und das ist jetzt die positive Nachricht. Es ist auch ein positiver Trend erkennbar, dass der Second Hand auch im Mainstream, auch in der Mehrheitsgesellschaft angekommen ist. Dass es eben kein Makel mehr ist, was du kaufst im Volkshilfe-Shop ein. Ja, das habe ich mir in der Volkshilfe-Boutique gekauft und das traut sonst keiner mehr. Und diese Dinge, wenn man das positiv besetzt und das passiert zum Glück jetzt immer mehr, dann kriegt das ein ganz anderes Image. Ich kann mich individuell kleiden, ich kann mich individuell daheim einrichten und habe die Wahl. Und wenn es gelingt, wenn man von Bildung spricht, das zu den Menschen zu bringen, zu überlegen, brauche ich es? Das ist immer die erste Frage. Die zweite Frage ist, wenn ich es brauche, gibt es das denn nicht schon gebraucht? Und dann die Entscheidung zu treffen oder eben zu kombinieren. Und da gibt es ganz tolle Stylings, da gibt es ganz tolle Wohnsituationen aus dem heraus. Und das sind dann so Erfolgsgeschichten, wo jeder selber das für sich entscheiden kann, was er macht und was er will. Und das soll es auch so sein. Und ich bin ja ein Gegner, dass wir immer von Klimakrise sprechen, dass wir immer alle verzichten müssen. Nein. Also es gibt positive Erlebnisse. Ich freue mich über jedes Stück. Das Stück ist aus dem Folkstore. Ich freue mich über dieses Stück nicht, weil ich es mir vielleicht nicht anders leisten könnte, aber ich sage, es ist eine bewusste Entscheidung. Und mit dem, was ich mir gespart nicht, weil ich es mir vielleicht nicht anders leisten könnte, aber ich sage, ist das eine bewusste Entscheidung und mit dem, was ich mir da gespart habe, kann ich etwas anderes sinnvoll ausmachen. Ich finde, dass das ein schönes da macht Spaß oder da gespielt sich nicht nach Verzicht. Kannst du da mitgehen? Wie ist das für dich, wenn man jetzt sagt, okay, das ist zurückgekommen, war ein hartes Landen schlussendlich in dieses Überfluss ist. Wie stehst du da dazu? Zu Verzicht, zu Spaß, macht Nachhaltigkeit auch Spaß? Durchaus, ja. Also ich habe das auch gelernt von meinen Kindern, das heißt thriften. Also wenn man gebrauchte Kleidungsstücke heraussucht aus diesen vielen Möglichkeiten, die es jetzt eigentlich gibt. Ich habe heute selber eine Hose aus einem Kleiderkreisel an, das hat gar nichts gekostet, da bringt man seine eigenen Hosen hin und holt die andere Hosen ab. Sehr cool, finde ich einfach. Vor allem, weil mir das Shoppen nicht gefällt. Aber ja, ich bin ein bisschen zwiespältig, was das Verzicht anbelangt, weil ich glaube, es kommt darauf an, was man als Verzicht bezeichnet. Ich glaube, wir müssen auf jeden Fall den Ressourcenverbrauch zurückfahren. Das muss aber nicht gleichzeitig heißen, okay, dieser Verzicht, der mir irgendwie schwerfällt. Verzicht, also der mir irgendwie schwerfällt. Ich finde, wenn ich jetzt meine lokale Umgebung entdecke und die schönen Plätze rundherum vielleicht sogar mit dem Zug erfahren kann, wo ich gechillt aussteige, keine Hektik habe, kein Ding, das kann eine totale Bereicherung sein. Und da muss ich jetzt nicht glauben, oh, jetzt habe ich auf meinen Flug nach Bali verzichten müssen, zum Beispiel. Also ich glaube, das ist ein bisschen eine Frage, wie man darauf schaut. Oder beim Essen, ich meine, Essen, unser Food-System, der ganze Essensbereich, macht einen Riesenanteil von den Emissionen aus. Wenn ich mich jetzt vegetarisch oder vegan ernähre, das muss kein Verzicht sein. Das kann eigentlich ein kulinarischer Genuss sein, dass ich irgendwie neue Gerichte entdecke und so. Ich möchte nur eines dazu sagen zu dieser individuelle oder gesellschaftlichen Aspekt. Ich glaube auch, dass es nicht auf das Individuum fokussiert sein muss. Allerdings, glaube ich, als Individuum haben wir sehr verschiedene Möglichkeiten. Wir können unseren eigenen Lebensstil verändern. Wir können ins Gespräch gehen, wie wir jetzt auch gerade machen, einen Lebensstil verändern. Wir können ins Gespräch gehen, wie wir jetzt gerade machen, mit meiner Community, mit meinen Mitmenschen im Dorf, in der Stadt und so weiter. Ich kann an meinem Arbeitsplatz als Individuum meinen Einfluss geltend machen und sagen, hey, machen wir doch ein bisschen was anderes. Können wir das nicht ein bisschen nachhaltiger gestalten? Und ich kann mich politisch engagieren. Für mich sind das einfach die verschiedenen Ebenen, wo ich mich als Individuum engagieren kann und gleichzeitig verändere ich dann das Wirtschaftsleben und die politische Landschaft. Also ich glaube, das ist wichtig wahrzunehmen, dass man nicht nur den eigenen Lebensbereich hat, in dem man handeln kann. Du hast so schön gesagt, dass man nicht nur den eigenen Lebensbereich hat, in dem man handeln kann. Du hast so schön gesagt, dass für die einerseits das Berufliche ist, wo man sagt, da gibt es einen Überfluss, und das andere ist, dass du das sehr schön formuliert hast, dass du auch in deinem eigenen Garten ja sechst, wie sich das verändert. Klimalagen, Wetterlagen verändern, Extremwetterereignisse, man maskiert sich plötzlich rein zu viel, dass einem das ganze Beet wegschwappt und solche Sachen. Und dass es wichtig ist, Natur wertzuschätzen und Lebensmittel wertzuschätzen und Ressourcen wertzuschätzen. Schlussendlich, wo hast du für dich das Gefühl, da macht nachhaltige Veränderung für dich persönlich Spaß? Oder wo hast du das Gefühl, da kannst du vielleicht eine andere mitnehmen oder begeistern dafür? Erlebst du Situationen, in denen das so ist? Ja, definitiv ganz viele. Also ich finde es total wichtig, wenn wir jetzt von nachhaltiger Natur reden, dass wir einfach begreifen, wir sind Teil der Natur. Und die Natur ist quasi unser Wohnzimmer, unsere Umgebung. Die ist nicht eine Kulisse, die irgendwie außen vor ist, sondern wir müssen einfach so handeln, dass die gewahrt bleibt und dass sie erhalten bleibt. Das ist einerseits auch im Garten, wo ich einfach merke, diese Frosttage verschieben sich total und ich kann das total genießen, mein eigenes Gemüse, das ist so viel besser und ist es das, was über Kilometer transportiert wird und das sehe ich auch im Sozialmarkt, dass es super Spaß macht, Sachen auszutauschen, wieder weiterzugeben, dass da eine total Vielfalt von allen Geschäften zu uns reinkommt und wir machen auch Kochworkshops mit unseren Kundinnen, für unsere Kundinnen. Das ist auch total einfach nett und lustig und bereichernd sozusagen. Und das ist das Wichtige, dass das immer wieder man verwendet und was macht man damit. Erlebst du Begeisterung zum Thema, Rainer? Für dich persönlich und bei den Leuten, mit denen du arbeitest? Also persönlich bin ich jetzt gerade total begeistert. Bitte, kein Kummel. Ich finde es so schön, von eurer Arbeit zu erzählen. Ich wollte vorher gar nicht sagen, dass ich das nicht wichtig finde. Das Spannende, was ich darauf finde, ist, dass das eigentlich so kleine Fenster in die Zukunft sind. Das sind so Revital-Shops oder was ihr mit Lebensmitteln macht. Da kann man schon sehen, wie es denn sein wird, wann wir dort sind, wo wir hinwollen. In einer Kreislaufwirtschaft zum Beispiel. Und das finde ich auch total wichtig, dass es da Gelegenheiten gibt, sowas einzüben, sowas auszuprobieren, spannende Geschichten darüber zu erzählen und vielleicht auch so ein bisschen damit Geschichten und Bilder schaffen zu können, die dem auch immer ein bisschen entgegenwirken, mit dem wir alle und auch alle Leute, die in unserer Gesellschaft leben, sowieso konfrontiert sind von der Werbung her, vom Konsumideal her, von dem was ein schönes und gelungenes Leben ist. Da gibt es ja eine ganze Industrie dahinter, die versucht uns damit Produkte zu verkaufen und das finde ich so wichtige Ressourcen irgendwie für uns, unsere Geschichten und unsere Bilder daraus zu formulieren. Das begeistert mich da jetzt. Und sonst bin ich jetzt gerade überfordert mit der Frage. Woher liebst du Begeisterung? Wir haben 150 Freiwillige, die uns in den Shops unterstützen. Das ist jetzt keine Betreuung im Sinne von Sozialbetreuung, wo ich Menschen begleite oder unterstütze. Sondern auf gut oberösterreichisch, die hakeln bei uns in den Shops mit. Und wenn man dann die Sinnfrage stellt, wieso macht sie das? Es geht um die Gemeinschaft, aber es geht auch darum, was sind Stiftungen, das zu tun? Dass er sieht, was mit den Dingen passiert. Und das ist dann, eine Kollegin geben, die eine Masterarbeit über diese Freiwilligen bei uns geschrieben hat, das sind 17 Vollzeit-Äquivalente, die tagtäglich, einmal in der Woche, zweimal in der Woche, einmal im Monat einer Freizeit zur Verfügung stellen, um da mitzuwirken. Und das löst Begeisterung aus. Das ist das Zusammenwirken von Hauptamt und Ehrenamt, dass wir Projektmitarbeiter von anderen Sozialorganisationen bei uns einbinden können und alle mit dem selben Thema arbeiten, dass man Dinge, die noch gut verwendbar sind, nicht achtlos wegwirft. Und das ist eben diese Achtung der Natur. Von der wir am Anfang gesprochen haben, Ressourcen sind nicht unendlich. Und wenn man weiß, dass ein T-Shirt im Schnitt 19.000 Kilometer am Weg hat, und dass das bei uns in Mitteleuropa in ein Geschäft landet, und 2.500 Liter Wasser für die Produktion benötigt werden, ich rede jetzt gar nicht, wie viel Chemie da drinnen steckt. Dann ist es doch ein absoluter Frevel, das achtlos in den Rest mitzuwerfen oder zu entsorgen, nur weil es mir nicht mehr gefällt. Statistisch gesehen hat von uns jeder 83 Stück Kleidung im Schrank gesteckt und jeder hat mindestens ein Stück, das er noch nie getragen hat. Da fängt bei mir der Verzicht an, wirklich zu überlegen, brauche ich es? Aber wenn ich es brauche, dann kann ich ohne schlechten Widerstand, aber nur des Shoppens wegen, weil es Lifestyle ist und das ist zu wenig als Argument. Und da hat wieder jeder Einzelne den Hebel in der Hand. Und das wäre so der Wunsch oder der Appell, darüber nachzudenken. Und dann kann sehr wohl jeder dazu etwas beitragen. Es ist Arbeit. Wir bewegen Tonnen und da gibt es wenig bis gar keinen maschinellen Einsatz. Das einzige Betriebsmittel, das Hauptding ist unser Transportfahrzeug, mit dem wir die Dinge sammeln. Wir sammeln als Volkshilfe 2600 Tonnen Textilien. Da kann man bildlich gesprochen den Linzer Dom mit Textilien ausfüllen. Das ist die Jahressammlung, was die Überflussgesellschaft uns überlässt. Aber zumindest mit dem Gedanken, was Gutes damit zu tun. Und das ist sehr wichtig und wertvoll. Bei Revitalwaren sind wir bei 1200 Tonnen, was wir als Volkshilfe sammeln und 70 Prozent davon können wir in die Wiederverwendung bringen. Das heißt 30 Prozent müssen wir auch entsorgen, aber es hat sich die Zeit genommen, das anzuschauen, ob es nicht wiederverwendbar ist. Dann gibt es Repair- und Reparaturinitiativen. Das löst Begeisterung aus, weil ich sage, wo Menschen zusammenkommen, die technisch kreative Fähigkeiten haben, um ihr Wissen weiterzugeben, um im gemeinsamen Tun wieder Dingen, ein zweites Leben zu schenken, wo jeder, wo der Primärhandel rein sagen würde, was hat das gekostet, wie alt ist es, das zahlt sich nicht aus, kauf uns was Neues. So funktioniert Konsum dann. Wir haben jetzt da dieses, und das ist vielleicht so dieses Thema, über das wir grundsätzlich auch nachdenken, reden wir mit den gleichen Worten vom Serben, weil wir haben einerseits individuell und ich habe genau verstanden, was du meinst, und ich verstehe, was du meinst, ist ein Begriff vielleicht, den man dazu nehmen kann, vom Ich zum Wir zu sagen, natürlich bin ich Teil eines Wirs, sonst geht es gar nicht, Gemeinschaft ist wichtig, das wirfe ich jetzt da einmal so in die Runde, du hast schon eingeatmet, um etwas zu sagen, natürlich bin ich Teil eines Wirs, sonst geht es gar nicht. Gemeinschaft ist wichtig. Das wirfe ich jetzt da einmal so in die Runde. Du hast schon eingeatmet, um etwas zu sagen. Sonst gerne Andreas oder Familie. Ich bin jetzt ein bisschen ambivalent. Ein bisschen auf einer anderen Schiene. Das sind zwei Sachen. Das eine ist, wenn ich jetzt an die Leute denke, die bei uns kommen und den Pflichtschulabschluss nachholen zum Beispiel, das sind junge Erwachsene, die sind oft total auf dem Konsumtrip drauf. Das sind aber auch Leute, die kommen natürlich teilweise aus ganz anderen Verhältnissen, haben eine Migrationserfahrung hinter sich. Ja, da gibt es ganz andere sozusagen Familiengeschichten oder Herkunftsgeschichten. Und da ist das einfach ein Luxus oder das gehört zu einem guten Leben dazu. Und da finde ich auch, Achtung an die Bubble, dass wir da nicht zum Auseinanderdividieren anfangen und sagen, oh, du bist da aber jetzt leider noch nicht so weit oder noch nicht dort, wo du hin sollst. Also da finde ich, da soll man ganz gut aufpassen, dass wir uns nicht spalten, sondern dass wir die Gemeinsamkeiten suchen und auch das gut aushalten können, wenn Leute in einem anderen Konsummodell oder in einem anderen Konsummuster drin sind, weil das passiert, finde ich, ganz leicht und oft auch unbewusst, dass man dann den Eindruck erweckt, wie sie da jetzt drüberheben oder sagen, ich mit meinem Lebensstil bin nachhaltiger. Wenn ich es jetzt einmal ganz platt sage. Und ich glaube, dass das jetzt auf einer breiteren gesellschaftlichen Ebene schon auch diese extreme Polarisierung, die wir ja rund um die Klimathematik erleben, dass die da auch ein bisschen eine Wurzel drinnen hat in diese Identitäts- und Lebensstilmäßigen Unterscheidungen. Dass Leute da ganz sensibel drauf sind, wenn jemand versucht, sie drüber zu heben oder so. Aber das ist etwas, was ich dich gerne frage, einfach von dem her, wie du auch beruflich herkommst, weil du ja auf einer selbstständigen Ebene dich auch nochmal anders damit auseinandersetzt zumindest, was ich gesehen habe, ist ja auch dieses, wir müssen uns ja mit irgendwas identifizieren, oder? Wir müssen ja irgendwo sagen können, ich tue eh schon so viel. Hat es was damit vielleicht zum Tue, dass man sagt, ja und deswegen erwarte ich jetzt von den anderen auch, ich verbiete mir es, ich verzichte und wer anderer tut es einfach nicht, wo er es soll, hast du da einen Gedanken vielleicht dazu? Ja, wenn ich mir jetzt ein bisschen anschaue, wie es bei uns jetzt im Sommermarkt funktioniert, ist das so ein bisschen eine gemeinsame Lernreise Richtung Nachhaltigkeit. Also wir müssen ja alle zusammenhelfen, dass die Lebensmittel herkommen, wir werden bepreist, wir werden ins Geschäft kommen und dann ist dieser Überfluss da, der aber so dringend benötigt wird, der Überfluss ist, der aber so dringend benötigt wird, auch bei, der Überfluss ist ja nicht bei allen, sondern nicht bei denen, die zu uns einkaufen kommen und dann sehen wir einfach, das macht so viel Sinn, das einfach auch zu tun und gemeinsam daran zu arbeiten, dass dieser Überfluss oder diese Lebensmittel wohin kommen und das ist diese Nachhaltigkeit, die auch ich irgendwie lernen, okay, was braucht es nun mehr, was kann ich tun, das ist nicht so, ich verzichte was, sondern ich trage was bei, es kommt auch, wenn die was am Anfang anfangen bei uns, so, jetzt muss ich das machen und dann irgendwann, das ist voll klasse, also das macht, also habe ich das Gefühl, dass meine Mitarbeiter da denen auch Spaß macht und dahinterstehen, also ein super Team, die da einfach das mittragen, das macht auch Freude. Oder weitertragen. Andreas, du hast genickt und gelächelt, deswegen gehe ich davon aus, du hast differenzierte Gedanken dazu. Ich möchte einfach etwas teilen. Ich habe einen Workshop machen dürfen für Transitarbeitskräfte in einer sozialökonomischen Organisation. Und das war am Anfang so, Klimawandel, bitte, das interessiert mich doch nicht. Und das war wirklich am Anfang so, da haben wir gedacht, das wird ein lustiger Workshop. Und dann sind wir halt da durchgegangen und eben ohne den Zeigefinger, sondern einfach nur so schaut die Situation aus. Und am Schluss habe ich dann gefragt, mit welchem Gefühl geht es ja aus dem Workshop aus? Und die Antwort war, ja, ich werde das machen und ich werde weniger das machen. Also ich habe nicht gefragt, was wird es ja tun, ich habe nur gefragt, mit welchem Gefühl geht es ja aus? Und jeder hat irgendwie gesagt, was er irgendwie verändern will an seinem Leben. Da habe ich mir gedacht, boah, Wahnsinn. ändern will an seinem Leben, da haben wir gedacht, Wahnsinn. Also es besteht überall, wenn die Logik stimmt oder wenn die Überzeugung da ist oder wenn das Verständnis da ist eigentlich, dann besteht Bereitschaft, sich zu verändern. Dann besteht Bereitschaft, etwas anders zu machen, etwas anders auszuprobieren. besteht Bereitschaft, was anders zu machen, was anders auszuprobieren. Und eben, wie du erzählt hast, die Leute, die in der Konsumbubble gerade drinnen sind, vielleicht machen sie ein kleines bisschen was anderes jetzt. Aber das ist der erste Schritt. Und das wird sich mit der Zeit verändern. Was mir noch gut gefallen hat, wie du gesagt hast, diese Fenster in die Zukunft. Ich glaube, das ist ganz, ganz wichtig, dass wir die pflegen und immer ein Stück weit vergrößern und wirklich zeigen können, wie ist es möglich. Wie schaut eine grüne, verkehrsarme Stadt zum Beispiel aus? Wie ist da das Lebensgefühl? Es wünscht sich ja keiner eine Stadt, wo tausende Autos die ganze Zeit herumfahren. Jeder wünscht sich eine Stadt, wo es irgendwie ruhig und angenehm zum Leben ist. Also ich glaube, diese Beispiele braucht es, diese Initiativen braucht es. Die müssen hervorgehoben werden, damit das eine Motivation ist für andere. Du nix, Rainer? Ja, weil ich glaube, das ist auch zur Bildungsarbeit sozusagen ein Schlüssel, dass es viel leichter fällt, wenn es praktische Beispiele gibt. Viel leichter fällt das eigene Verhalten einmal auszuprobieren, etwas anderes zu machen, wenn ich das auch sehen kann in meiner Lebenswirklichkeit, wenn ich da Vorbilder habe, wenn das nicht etwas ist, was wie von einem anderen Stern ist. Und das sozusagen solche Sachen einüben zu können, das ist für uns auch ganz wichtig. Du hast vorher gesagt, ihr habt 17 Vollzeitequivalente an ehrenamtlicher Arbeit in ganz Oberösterreich. Habe ich das richtig verstanden? Ganz Oberösterreich. Wie kommen denn Leute zu euch, treten die an euch heran und sagen, ich möchte da jetzt mitmachen, weil ich Lust habe oder weil ich etwas beitragen will? Oder was sind denn so Motivationen, wie wer ehrenamtlich zu euch kommt? Beides. Das heißt, es kommen Leute direkt und fragen nach, ob sie mithelfen können. Aber auch, dass wir Öffentlichkeitsarbeit dazu machen, dass wir Leute einladen, sich das bei uns anzuschauen und mitzuwirken. Und da finden sich dann immer wieder Menschen, die oder wenn wir Reparaturinitiativen starten, das funktioniert nur über Ehrenamt. Also das wäre ökonomisch nicht darstellbar, wenn man jetzt sagt, ich mache einen Repair-Shop für Elektro-Kleingeräte. Da ist tatsächlich eine Föhn 15 Euro kostet und dann ist jede Minute, die hauptberuflich da investieren, um den aufzuschrauben, ist die Reparatur schon vorbei. Und bei Repair-Cafés nimmt sich wer die Zeit dazu. Und das ist der Unterschied. Und das sind oft nur Kleinigkeiten. Ein lockeres Kabel, eine fehlende Sicherung, Sachen, die Dinge. Und das Erfolgserlebnis, das sowohl die Reparateelt, dann sieht man die, die dann heimgehen. Und dann sind diese zwei Stunden, die dafür notwendig waren, das zu tun, Erfolgserlebnisse für alle Beteiligten und das motiviert einfach und das spricht sich herum und sind oft dann aus dem Bekannten, aus dem Freundeskreis, die dann sich ergänzen. In Wales haben wir die Situation, dass wir seit Jahrzehnten ein Sortierteam haben, die Textilien sortieren, für die Volkshilfe, für die Shops. Das muss man sich vorstellen. Über Jahrzehnte, die Kollegen, die regelmäßig einmal bis zweimal die Woche dort, und das ist eine Knochenarbeit. Da geht es um Tonnen, die man händisch durchsortiert und sagt, das kann man maschinell und das sind auch die Grenzen, wo es jetzt, wenn man jetzt in diese Diskussion Herstellerverantwortung kommt, da ist tatsächlich Handlungsbedarf, dass man tatsächlich den Hersteller dazu bringt, was ist denn in diesem Gewebe, was ist da drinnen? Da sind nämlich technisch tatsächlich noch große Hürden, um das industriell wirklich recyceln zu können, weil die Schiene ist gelegt, es soll künftig getrennt gesammelt werden oder es soll aktuell schon etwas, was wiederverwendbar ist und etwas, was man recyceln kann. Aber die Technik hängt da hinterher. Und das Aussortieren davon ist bei uns nur Handarbeit. Was ist es, was dich begeistert? Du hast das vorher erzählt von diesem Workshop, wo dann danach läuft. Hast du das Gefühl, die Leute müssen es vielleicht anders nicht erklären, sondern erzählen? Wie erklärst du, wie erzählst du wem, was das ist, der sagt, jetzt kommt mir der mit dem Thema. Naja, also die Herangehensweise in diese Trainings ist einfach, irgendwie die Situation klar zu machen. Und ich glaube, man muss sich bewusst sein, was bedeutet das, wenn ich mich so verhalte, wie ich mich verhalte? Was für Auswirkungen hat das? Ohne zu sagen, das ist ein Wahnsinn, was du machst. Sondern einfach zu sagen, okay, ich weiß jetzt, wenn ich mein Steak isse, dann hat das halt diesen Footprint. Ist so. Wenn ich gern mein Steak esse, dann hat das halt diesen Footprint. Ist so. Wenn ich gern mein Steak esse, einmal in der Woche, ist der Steak kein Problem. Also das ist, glaube ich, wichtig, da diesen also die Offenheit und die Leute dann praktisch zu befähigen, die eigenen Entscheidungen zu treffen. Aber deine Frage war, wie man die Leute bege praktisch zu befähigen, die eigenen Entscheidungen zu treffen. Aber deine Frage war, wie man die Leute begeistern kann. Ich glaube, was ich so im Vorgespräch gesagt habe, wir haben ja in unserer Gesellschaft extrem viel erreicht. Das finde ich übrigens voll schön, das so zu betrachten, dass wir auch wirklich schon viel erreicht haben. Irrsinnig viel, ja.. Wenn man sich anschaut, in sehr vielen Bereichen hat es ja wirklich sehr positive Entwicklungen gegeben, vor allem im gesundheitlichen Bereich und nicht nur in Europa und in den Industriestaaten. Armut ist auch in vielen Entwicklungsländern zurückgegangen, im globalen Süden ist die Geburtenrat, also die Kindersterblichkeit zurückgegangen und so weiter und so fort. Wir haben uns allerdings unseren Wohlstand erkauft mit sehr viel Ressourcenverbrauch und sehr vielen Emissionen, die uns jetzt eigentlich auf den Kopf fallen. Kommen wir ein bisschen zurück zur Klimagerechtigkeit. Uns auf den Kopf fallen, aber noch mehr Menschen aus dem globalen Süden auf den Kopf fallen. Und ich glaube, was die Bubble betrifft, wir schauen halt sehr oft auf die europäische, österreichische, europäische oder Industrieländer-Bubble und vergessen oft, was unser Lebensstil in anderen Erdteilen für Auswirkungen hat. Wie man es erzählen kann, ich glaube, wir sind so an einem Kipppunkt irgendwie. Also wir haben sehr viel erreicht und wir müssen jetzt möglichst schnell diese Kurve kratzen, damit wir mit weniger Ressourcen auskommen, unseren Lebensstil durchaus erhalten können oder vielleicht ein bisschen zurückschrauben. Trotzdem ein bisschen Verzicht schade, glaube ich, da nicht, weil wir brauchen nicht alles, was wir verwenden müssen. Wir haben Kleidungsstücke, die wir nicht tragen. Aber ich glaube, wir sind an dem Punkt, wenn wir als Menschheit und als globale Gemeinschaft da zusammenarbeiten, können wir wirklich eine sehr nachhaltige Zukunft gestalten, weil Nachhaltigkeit bezieht sich ja nicht nur auf die Nachhaltigkeit von Ressourcennutzung. Nachhaltigkeit bedeutet ja auch sich ja nicht nur auf die Nachhaltigkeit von Ressourcennutzung. Nachhaltigkeit bedeutet ja, dass wir sozial nachhaltig sind. Also, dass alle Menschen einen Zugang zu Bildung haben, dass alle Menschen Zugang zu Gesundheitsversorgung haben und so weiter. Das ist ja auch Nachhaltigkeit. Und da gibt es dieses schöne Modell, diese Donut-Ökonomie. In diesem Donut sollten wir uns bewegen, dass die Bedürfnisse gestillt sind und gleichzeitig die planetaren Grenzen nicht überschritten werden. Danke. Ich sehe gerade, wir sind mit der Zeit schon bei der Schlussfrage, obwohl wir kommen jetzt eigentlich erst in ganz spannenden Themen. Aber ich darf bei der Schlussfrage nochmal bei dir anfangen, Pamela. Was nimmst du denn mit von heute oder was ist etwas, was du uns noch mitgeben möchtest? Uns und den Menschen, die uns zuschauen. Was sind so, ich muss sagen, mit dem gehe ich aus und das würde ich gerne noch da lassen vielleicht, gedankentechnisch. Ja, ganz wichtig finde ich, dass man Nachhaltigkeit und die soziale Thematik auf jeden Fall mit zusammendenkt. Dass man sozusagen überlegt, okay, wie kann ich mich nachhaltig verhalten, was heißt das, aber auch für sozial bedürftigte Menschen sozusagen, dass die Lebensmittel im Sozialmarkt dann ankommen und nicht woanders vorher sind, das ist ein großes Thema bei uns. Das finde ich ganz wichtig. Danke dir, Fred. Was ich eigentlich schon gesagt habe, jeder kann was beitragen und soll was beitragen, ohne dass viel Verzicht muss. Ein bisschen Verzichten schadet uns allen nicht. Und das hat jeder in der Hand. Und das sich zu überlegen, ich denke mir, das ist unabhängig vom Bildungsgrad. Aber natürlich ist Bildung ein wichtiger Schlüssel, um das zu vermitteln. Was sagst du? Was nimmst du mit? Was lässt uns du da rein? Ein paar Runden, die ich jetzt im Kopf trage, rund um das Wort Verzicht. Weil ich finde, Verzicht ist es dann, wenn es nur ich machen muss. Wenn das auf einem gerechten Boden steht. Wenn das nicht ungerecht verteilt ist und sagt, die können sich aber trotzdem so und so viel leisten und ich soe jetzt das und das, dann ist es kein Verzicht. Dann ist es eigentlich eine gemeinsame gesellschaftliche Suche nach einem zukunftsfähigen Lebensstil. Und das ist das, was ich mir gerne mitnehmen möchte, auch von heute und was ich gleichzeitig auch noch da lassen möchte. Ich glaube, es ist eine politische und eine gesellschaftspolitische Frage, wie wir das in den nächsten Jahren gemeinsam lösen können, wie wir dabei unsere Demokratie erhalten können und diese Gräben, die jetzt aufgerissen werden, trotzdem irgendwie zusammenhalten können, weil es einfach ein gemeinsamer Weg ist, auf dem wir unterwegs sind. Danke, Rainer. Andreas, der evitiere die Frage noch zu spielen. Ich freue mich auf jeden Fall, dass ich wieder mit Menschen reden habe, die sehr viel dazu beitragen, dass unsere Zukunft schon mal besser wird. Wir bewegen uns immer noch in der Bubble drinnen. Aber trotzdem, es gibt immer mehr Menschen, die in diese Bubble kommen. Was ich noch erwähnen möchte, ich hätte gerne dieses Wort oder diesen Begriff der Zuversicht eingebracht. Das ist nicht blinder Optimismus, dass eh alles gut wird, sondern einfach die Zuversicht, dass wir das schaffen können. Wir als Menschheit, wir als Menschen, wir haben sehr viel schon geschafft, sehr viele Krisen überwunden. Und wenn wir uns diese Zuversicht bewahren und diese Fenster in die Zukunft nutzen, ich glaube, dann werden wir das auch schaffen. Danke dir. Mir fällt da gerade ein, dass ich vor kurzem eine Postkarte in mein Notizbuch eingebickt habe von der Süddeutschen Zeitung, auf der steht, die einzige Sicht auf die Welt, die wir momentan brauchen können, ist die Zuversicht. Und damit komme ich zu meinen Schlussworten. Ich sage Danke, ich sage Danke an die Menschen, die sich mit mir am runden Tisch eingefunden haben. Ein großes, herzliches Danke, wie immer, an DorfTV, die mit der Technik und mit ihren kreativen Köpfen das überhaupt möglich machen hier und uns heute auch in den Wissensturm eingeladen haben zu sich. Ein herzliches Danke, wie immer, an die Birgit Galeitner, meine Partnerin in Crime in diesem Projekt, die die Augenbraue hochzieht. Trotzdem auch ohne die Birgit gäbe es das Gesprächsklima nicht. Und natürlich ein großes Danke an Sie Zusehende vor den Streams, die uns zugesehen haben. Auch ohne Sie gäbe es das Gesprächsklima nicht. Wir freuen uns, wenn Sie mit uns ins Gespräch kommen. Sicher auch meine Teilnehmenden am Tisch freuen sich, wann Menschen mit Ihnen ins Gespräch kommen, damit die Bubble größer wird. Ich sage herzlichen Dank und wünsche Ihnen noch einen schönen Abend. Auf Wiederschauen.