Poetry Slam Poetry Slam Applaus Applaus Applaus Applaus Hörs euch! Servus, willkommen zur Poetry Slam Landesmeisterinnenschaft zum ersten Mal in Wörth Wir waren schon einmal auf dem Poetry Slam Applaus Ok, wer war noch nie auf dem Poetry Slam? Okay, wer war noch nie auf dem Poetry Slam? Was süß, die sind noch viel braver. Okay, also ihr habt es schon mitbekommen, die Leute, die gerne auf Poetry Slam sind, das ist ein bisschen ein interaktives Bühnenformat oder Mikrostände sind halt festgeklebt. Das ist ja faszinierend, was da alles passiert. Dass ihr das irgendwie als Requisit einsetzt. Ja, wunderbar ist das da aufbereitet. Ja, willkommen zur Landesmeisterschaft Poetry Slam. Wow, was ist das? Poetry Slam ist ein performativer DichterInnen-Wettstreit, so sagt es zumindest Wikipedia. Und die müssen das wissen. Das heißt, wir werden hier heute sehen, Menschen, die selbst verfasste Texte vortragen und es ist eine Competition und es ist nicht nur eine Competition, nein, es ist heute auch die Landesmeisterschaft und bitte gebt euch jetzt einfach mal einen Applaus dafür, dass ihr da seid. Das ist doch schön. Die letzte Landesmeisterschaft, die hat stattgefunden in Salzburg 2024 in der Agrikultur. Jetzt ist sie zum ersten Mal, nach der Rotation, nachdem, ich glaube, sie war jetzt dreimal in Linz, ist sie jetzt einmal in Wörs angekommen. Das findet man sehr schön. Auch sehr schön, dass Sie hergekommen sind. Ja, was werden wir heute sehen? Heute werden wir diese Regeln erklären. So, da sind wir jetzt schon. Und die Gebote des Poetry Slams, die sind, du sollst nicht plagiieren deines nächsten Text. Die Texte, die von den Poetinnen und Poetinnen hier vorgetragen werden, die sind von diesen Menschen selbst geschrieben. Der Gedankenerfang ist, dass ihr da nicht herkommt und dafür Eintritt bezahlt, dass sich dann irgendjemand was von Goethe oder Rilke oder Bertha von Sutter vorliest, das kennt ihr ja selber auch. Nein, ihr hört es da heute, Texte, die waren noch nie bei einer Landesmeisterschaft, zumindest nicht bei dieser Landesmeisterschaft und die sind von diesen Menschen selbst geschrieben. Da kann natürlich einmal ein Zitat oder so drinnen sein, aber das muss kenntlich gemacht werden, weil der Gedankengang ist, man möge sich nicht mit fremden Federn schmücken. Ja, dann gibt es ein Zeitlimit. Das Zeitlimit beträgt ganz strenge sechs Minuten. Normalerweise sind wir da nicht so streng, aber bei der Landesmeisterschaft, da hauen wir mal richtig ein und mobben die Personen von der Bühne, wenn sie noch nicht fertig sind. Wir haben uns dafür auch ein sehr, sehr fancy Störgeräusch ausgedacht. Das kommt allerdings nicht bei sechs Minuten, das kommt schon bei fünf Minuten 45. Die Technik kann uns das sicher mal einspielen, oder? Wie dieses wunderbare Geräusch klingt. Ja, das klingt so, als wäre der Text in 15 Sekunden fertig. Wenn es der Text in 15 Sekunden nicht fertig ist, dann komme ich auf die Bühne, das Mikro wird gemutet und ich werde da mit meiner gesamten Präsenz versuchen, diese Person von der Bühne zu verdrängen und es wird mir hoffentlich auch gelingen. Ja, dann gibt es noch eine dritte Regel beim Poetry Slam, die lautet, keine Verkleidungen, keine Requisiten, keine Katzen. So wie die Menschen hier auf der Bühne erscheinen, so sehen sie auch im realen Leben aus. Man mag es teilweise nicht glauben, aber es ist wirklich so. Gut, und dann gibt es noch eine vierte Regel, das ist die super special Regel des Poetry Slams. Die ist nicht für die Auftretenden, nein, liebes Publikum, die ist für euch. Kennt ihr schon irgendwer? Respect. Ja, respect the poet. Das heißt, die Leute hier, die sehen es wohl nicht beim ersten Mal bei einem Slam, die haben sich ja hart qualifiziert und dafür gebührt ihnen der Respekt, den man ihnen entgegenbringt, auch wenn ihr jetzt sagt, ja, okay, der Text, der war jetzt nicht so meins, aber du warst auf dieser Bühne, das ist cool, das erfordert Mut, das erfordert Tapferkeit und allein dafür gebührt dir einfach ein cooler Applaus, weil du da warst und weil du dich in der Tasche da. Wunderbar. Dann schauen wir jetzt einmal, ob das funktioniert. Wenn ich da weiterklicke, funktioniert das schon fast. Dass wir da weiterspielen auf Fotos. Bis dahin erkläre ich noch einmal. Nein? Ja, tatsächlich. Wunderbar. Ja, uns wurde gebeten, nämlich ein bisschen Anekdoten an den Slam Inverse, den gibt es jetzt schon seit gut zehn Jahren hier im Medienkulturhaus zu bringen. Und zwar wurden wir gebeten um Backstage-Fotos und wir haben das coolste Foto gefunden. Das ist nämlich Backstage und Stage und Publikum. Sehr cool, oder? Und das ist eine Wand, ich glaube, die war ungefähr mal hier. Da hinten waren es ungefähr zwei Meter Backstage und da war so ein edelst langes Publikum und für alle, die sich jetzt immer so gefragt haben, genau da sitzt irgend so ein bärtiger Moderator und erklärt die Regeln, da ist Publikum, das schaut gespannt auf die Handys und da im Hintergrund, da sind Poeten, die trinken Bier. Ja, also so im Großen und Ganzen funktioniert Poetry Slam normalerweise. Dann haben wir noch dieses Foto da gefunden, das ist ein sehr, sehr elitärer Einlass mit Mitgliedern von Prost Scriptum, die diesen Slam hier gegründet haben. Und das sind die Mitglieder von ProSkriptum, nachdem der Slam vorbei ist. Etwas energieausgeladener. Wunderbar. Habt ihr Bock? Sehr gut. Dann die Frage, wen werden wir heute hören? Wir haben heute neun wunderbare Menschen, die sich für die Meisterschaft qualifiziert haben und einen wunderbaren Menschen, haben jeweils einen Gruppensieger, eine Gruppensiegerin, kommen ab ins Finale, dreimal, macht am Schluss ein Dreierfinale. Diese Personen werden einen zweiten Text performen und da gewinnt dann jemand unsere Abschlusstrofee, wie auch immer das sein wird. Ja, was gibt es dann noch zu sagen? Ich habe gesagt, das ist Competition. Es gibt eine Jury. Wir haben unsere Jury-Tafel diesmal ganz unüblich schon vor dem Event ausgeteilt. Aber liebe Jury, könnt ihr die alle mal bitte in die Luft heben, damit ihr eine ungefähre Ahnung habt, wo ihr sitzt. Das 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7. Okay, wunderbar. 7 Juries, die Punktewertung gehen irgendwo von einer 6, das ist so bis zu einer 10, das ist sehr geil. Das werden wir jetzt dann gleich durchprobieren und ich habe da noch eine wunderbare Assistenz in der Technik sitzen, die das alles mitschreiben und ausrechnen und notariell beglaubigen wird. Ja, passt. Das heißt, wir können jetzt eigentlich starten, wenn ihr ready seid, aber wir wollen nochmal ein bisschen so durchprobieren, wie denn so ein punktemäßiger Applaus klingt. Wir sind bei einer Landesmeisterschaft, Landesmeisterinnenschaft, das heißt, die Texte werden gut sein, aber wir fangen traditionellerweise immer so ganz unten an, die Wertungen gehen von einer 1,0, das ist nicht sehr gut, bis zu einer 10, das ist sehr, sehr gut, alles andere ist irgendwo dazwischen angesiedelt und alles, was sich nicht in dieser Skala befindet, da muss ich dann noch einmal mit den Schüchern reden, das sollte nämlich nicht passieren. Ja, ein Text in einer 1,0, das ist so der schlechtestmögliche Text, der geschrieben hätte werden dürfen, aber wir denken an die Regel, respect the poet, weil das ist doch ungefähr ein halber Meter, wenn es da runter geht von der Bühne. Wir wollen nicht, dass sich jemand von der Bühne stürzt, das kann schon ziemlich wehtun. Deshalb frage ich, wie klingt denn für euch ein Applaus für den Text, wo ihr sagt, das war wirklich nicht gut, aber es war wirklich mutig, dass ihr da wart. Wie klingt das ein Applaus? Wie klingt das in Applaus? Okay, okay. Das ist einer der besten Einpunkte Applaus, die ich bislang je gehört habe. Fast. Wir steigen uns gleich auf etwas besseres an Text, wo ihr sagt, ja okay, Durchschnitt, das hätte ich in der Mittagspause nach dem zweiten Bier zwar auch noch fabrizieren können, aber ja, okay, ich respektiere es. Wie klingt denn eine 4,5 in Applaus? Wir steigen uns auf einen Text, von dem ihr sagt, da hätte ich jetzt aber schon nüchtern sein müssen, um das schreiben zu können. Wie klingt denn so ein Text, von dem ihr schon sagt, ja, ich gehe jetzt nicht zur Kasse und verlange meinen Eintritt zurück. Das war durchaus schon hörenswert. Wie klingt denn so eine 6,5? Okay, wir steigern uns auf einen Text, von dem ihr schon mal sagt, das war jetzt schon richtig hörenswert. Da war jetzt schon Grammatik drinnen, da war S-Schreibung drinnen, da war Groß- und Kleinschreibung drinnen. Ich habe alles rausgehört. Das ist ein Text, das ist richtig, richtig gut. Aber ich meine, da ist schon eine Luft nach oben. Aber ich bin gerne hier und es hat mich gefreut. Wie klingt denn für euch eine 8,0? Dann steigern wir uns auf den Text und ihr sagt, boah, das war aber richtig geil. Das kann ich kaum noch anders beschreiben. Und es ist einfach super, dass ich da bin. Wie klingt denn für euch ein Applaus? Eine 9. Eine 9. Eine 9,2. Eine 9,2. Eine 9,6. Eine 9,9. Das ist so cool, wenn das funktioniert. Okay, ein Text. Der perfekte Text. Er, wie sagt man immer, er löst im Publikum den kollektiven Orgasmus aus. Er beschert Österreich eine Regierung. Er ist so gut. eure Augenlider tätowieren, damit ihr zu jedem Moment, wenn ihr wollt, diesen Text hören könnt. Ihr wollt euch den Poeten, die Poetin mit nach Hause nehmen, um ihn dort in einer Glasvitrine gefangen zu halten, damit er auf euren Wunsch immer diesen Text zum Besten geben kann. Wie klingt hier in Wels bei der Landesmeisterschaft ein Zehn-Punkte-Text? Okay, geil. Gibt's noch Fragen? Nein? Okay, dann würde ich sagen, diesen Applaus, den wir soeben gehört haben, den merken wir uns. Wir switchen weiter zu unserem wunderbaren, eingeladenen Feature-Poet. Der kommt aus Oberösterreich, der ist angereist aus dem fernen Osten, aus Perg. Er ist der östlichste Starter heute. Der macht schon länger Poetry Slam als ich und das will was heißen. Ich habe nämlich bei meinem ersten Auftritt, war er auch schon da. Keine Ahnung, wie lange er das schon wirklich macht. Vielleicht erzählt er uns was drüber. Er ist jedenfalls ein Urgestein der oberösterreichischen Slamszene, kann man sagen. Bitte klatscht für den wunderbaren und auf gut Deutsch, ich bin alt. Ja, ich starte mit einem Credit bei Sevi. Ich bin heute hier eingeladen worden, um euch aufzuwecken, quasi für diese tolle Veranstaltung. Und das geht, glaube ich, am besten mit einem Kaffee, oder? Gibt es Kaffeetrinker unter euch? Ihr dürft ruhig reagieren. Also doch ein paar. Okay, das freut mich. Das freut mich. Dann lasst es euch schmecken. Wenn der Morgen anbricht, sehe ich mein Gesicht im Spiegel ganz matt, denn ich habe es so satt, täglich aufzustehen, das Tagwerk zu begehen und dann alle Leute, diese nervige Meute an so vielen Tagen permanent zu ertragen. Doch ich habe die Lösung und die gönne ich mir, mein Maß aller Dinge, mein Zauberelixier, die richtige Mischung, die Nervenerfrischung. Ich brauche keine Drogen wie Amphetamine, die richtigen Kicks bringen nur Koffeine. Denn morgens zum Aufstehen, da hilft nur per se der Nektar der Götter mit dem Namen Kaffee. Latte, Coretto, Espresso, Ristretto, Cappuccino, Frappé, Irish Coffee, Glacé, gedoppelt, verlängert, mit Sirup geschwängert, kalt oder mit Eis, wie die Hölle so heiß, die Variantensymphonie, die Geschmacksphilosophie, Olé, Lungo, Mocha, Americano, Roma, nur bitte kein Zucker, das verdirbt das Aroma. Nicht Tasse, nicht Heferl, nicht Pott und nicht Kanne, das Maß aller Maße wäre Badewanne. Ein guter Kaffee meuchelt Kummer und Sorge und ist auch der Grund, dass ich keinen ermorde. Ob gräffig, ob leicht, bin auf Kaffee geeicht, der über den Gaumen mir streicht, das Gemüt mir erweicht und falls er nicht reicht, dann streicht mich. Traurig, beglückt, gelangweilt, entzückt, seriös und verrückt, gelassen im Geist oder neben der Spur, für jeden gibt es die richtige Kaffeekur. Jedes Böhnchen ein Krönchen des guten Geschmacks, ein kleines Verwöhnchen, das hat immer Platz. Ob dunkel, ob hell, schwarz, braun oder weiß, Kaffee kennt keine Farbe oder rassistischen Scheiß. Von Brasilien bis Wien, der Türkei bis Peru, zieht jeder vereint einen Kaffee hinzu. Italien, Honduras oder wo ihr auch seid, Kaffee ist das Wunder, das die Welt vereint. Ein Bollwerk pazifistischer Kommunikation, das wussten selbst damals die Äthiopier schon. Das ist übrigens ein furchtbar interessanter Side-Fact. In der Region Kaffa im Südwesten von Äthiopien wird nämlich bereits 900 nach Christus ein koffeinhaltiges Heißgetränk erwähnt, was eben auf unseren modernen Kaffee zurückgeht. Das kennt sich jetzt mit Heimnehmer und ins Regal stehen oder was auch immer ihr jetzt mit diesem Fact macht. mit Haarnemmer und ins Regal stehen oder was auch immer ihr jetzt mit diesem Fakt macht. Im Sitzen, im Stehen, im Liegen, im Gehen, im Stress oder Warten, im Haus oder Garten, ob Pulver, ob Kapseln, vorm Training, beim Schnackseln, solange ich atme, ist, was ich erwarte, die richtige Dröhnung, die röstfrische Krönung. Und liege ich im Koma, werde ich auch nicht nervös. Dann spritzt mir das Zeug eben intravenös. Ein Dreifachespresso direkt in die Vene macht alles viel schöner und tut die Vabene. Denn bin ich komatös, halbtot oder steif, bombardiert mich die Mischung wieder back to life. Danke. Ja, so kann ein Poetry Slam Text klingen oder auch ganz anders. Der kann gereimt sein, der kann ungereimt sein, der kann dadaistisch sein, der kann alles Mögliche sein. Liebe Jury, jetzt seid ihr zum ersten Mal dran diesen Abend und wir werden das testen, indem wir sagen 3, 2, 1 und dann sagt ihr alle Hui und die Tafeln gehen alle gleichzeitig hoch, damit ihr nicht voneinander abschauen könnt. Ich lese das dann vor und meine wunderbare Assistentin wird das dann niederschreiben und ich, ja, ich glaube ich auch, damit wir das einfach doppelt haben. Genau, diese erste Wertung, die ich jetzt gebe, das ist sozusagen eure Eichwertung. Damit ist das auch irgendwie so die wichtigste Wertung, die ihr heute vergeben werdet. Weil alles, was euch besser gefällt, das bewertet sich im Laufe des Abends besser. Alles, was euch schlechter gefällt, bewertet ihr schlechter. Ihr habt auch diesen wunderbaren Notizzettel bekommen. Auf dem könnt ihr euch neben den Namen Daniel Kammerer zum Beispiel Stichwort schreiben, zum Beispiel Kakao oder so irgendwas in der Hinsicht, was ihr für den Test packt. Und dann wisst ihr immer, aha, Kakao 7,5 und könnt immer zurückdenken an diese wunderbare Wertung. So, nachdem es geschafft hat, meinen Stift zu öffnen, üben wir das jetzt. Liebe Jury, bitte gebt mir die Wertung gleichzeitig für den soeben gehörten Text von Daniel Kammerer. Auf 3, auf 2, auf 1 und Es funktioniert ja super und ich habe euch kaum manipuliert. Also das ist eine 7,5 Es gibt auch keinen Platz für Daniel. Dann ist da eine 8, eine 8, eine 8, eine 8 und eine 8 und eine 8,5. Und ein großer Applaus für den Poeten, nicht für die Wertung. So, also das ist für mich jetzt super, das ist mathematisch grandios, weil wir nehmen immer die höchste und die niedrigste Wertung und streichen die, weil wir doch davon ausgehen, dass sich immer irgendwie ein paar Leute, die ein bisschen korrupt sind, in die Jury gemogelt haben, weiß ich nicht, die Ex-Freundin, die sagt, ich möchte den Daniel wieder zurück, da, nimm diese 10 Punkte. Oder ein Schwiegervater, der sagt, oh Gott, der macht sich so zum Offen, gebe ihm ein Zwarer, damit er endlich damit aufhört. Solche Leute wollen wir nicht in der Jury, deshalb streichen wir die Höchste und die Niedrigste. In dem Fall bleibt 5 mal die 8, macht 40 Punkte und jetzt starten wir in den Wettbewerb. Wir sind in Oberösterreich, dementsprechend super passend, dass wir mit einer Starterin aus Oberösterreich beginnen. Bitte klatscht, bis sie auf der Bühne ist, für die wunderbare Fiona. Hallo, ich bin die Fiona, ich bin aus Wels und ich habe nicht so viel Zeit, also muss ich gleich schon mit meinem Text starten und der lautet wie folgt. Ich saß an einem Freitagmorgen in meiner wöchentlichen Medienpsychologie-Vorlesung und träumte so vor mich hin. Auf einmal ging es um narzisstische Persönlichkeiten, was meine Aufmerksamkeit wieder auf die Vorlesung lenkte. Nach diesen ganzen Infos stellte ich mir die Frage, bin ich eine Narzisstin? Narzisstische Persönlichkeiten sind online sehr präsent. Auf Facebook oder Instagram kennt man sie wohl recht konsequent. Ich poste Storys wöchentlich. Ein Bild im Monat, dann und wann, ja, das tue ich gern. Doch warum wohl, frage ich mich so dann. Mein Selbstbewusstsein wächst dabei. Ich sehe gern mein Profil, weil es mir gefällt. Ästhetik wirkt, das ist mein Ziel. Ist das verkehrt? Ist es falsch, mich selbst zu sehen? Ist es falsch, mich hübsch zu finden, ohne ein Problem zu erspähen? Ist halt narzisstisch, ne? Powerfrau, sei selbstbewusst. Das hört man doch oft. Nun bin ich es tatsächlich, was sonst niemand mehr hofft. Doch meine Professorin sagt, das sei narzisstisch. Ich fühle mich gespalten, das Ganze wirkt so mystisch. Mir wird richtig kalt, der Zweifel nagt an mir. Was, wenn ich eine Narzisstin bin und ich bald muss in eine Anstalt? Nein, Fiona, übertreib nicht. Du bist nur selbstbewusst, nicht durchgeknallt, sondern einfach voller Lebenslust. Mein Instagram gefällt mir sehr, bekomme auch Komplimente hier und dort mal mehr. Ja, natürlich höre ich sie gerne, das ist klar. Doch brauche ich diese Bestätigung, frage ich mich ganz wahr. Ist es normal, sich gerne zu hören, wenn andere uns mit Lob betören? Vielleicht ist es menschlich nicht narzisstisch, allein ein wenig Bestätigung kann doch ganz normal sein. Ich nehme Komplimente an und streite sie nicht ab, weil ich das Gute in mir sehe. Bin ich jetzt eine Narzisstin? Naja, also du könntest halt auch Komplimente abweisen und dich nicht schön finden. Aber wo ziehe ich bloß die Grenze? Ich danke anderen dafür, wenn sie Kritik mir geben. Konstruktive Kritik hilft mir stets im Leben, sie bildet mich weiter, sie baut mich auf, bringt mich voran auf meinem Lebenslauf. Ich mag Kritik. Sie bringt mich zum Denken, nicht so gerne wie Lob, das will ich nicht verschweigen, doch auch Kritik kann meinem Geist weiter schenken. Ich nehme sie an, um mich weiter zu steigern. Narzisstische Persönlichkeiten können schlecht mit Kritik umgehen. Nein, also das trifft nicht auf mich zu. Aufschnaufen. Dieses ganze Hin und Her beschäftigt mich die ganze Vorlesung schon. Ja, das könnte zutreffen, das wiederum nicht. Bin ich jetzt eine Narzisstin? Ist Narzisst sein was Schlechtes? Jeder sagt, ein Narzisst oder ein Narzisst im Umfeld, das will keiner sehen, doch ich habe viele Freunde, die gern mit mir gehen, ein paar sind wirklich gut, an meiner Seite steht es dabei. Mir fällt schon auf, ich bin selbstbewusster als mancherlei. Hallo, Augen auf, nur weil du Freunde hast, heißt es nicht, dass du weniger narzisstisch bist. Wenn ich alles falsch mache, was ist dann wohl richtig? Das Selbstbewusstsein zu teilen, ist das nicht wichtig? Vielleicht bin ich nicht narzisstisch, sondern nur stark. Ein Vorbild für andere, so wie es jeder mag. Ich mag es, wenn sich meine Arbeit auszahlt und Früchte trägt. Erfolge nach Haus bringen, das ist, was mich bewegt. Mache ich das vielleicht nur für Anerkennung und Ruhm? Ist das auch falsch? Oh Gott, eine neue Frage, was soll ich bloß tun? Weniger an dich denken und mal anderen zuhören. Weiterbilden ist doch gut, ein Horizont erweitern, das soll doch jeder anstreben, sich stets bereichern. Ist das verkehrt, wenn man sich selbst gerne sieht und sich an Erfolgen freut, wie ein schöneres Lied? Wie soll man sich denn da jetzt auskennen? Soll ich alles links stehen lassen oder akzeptieren, dass ich eine Narzisstin bin? Vielleicht ist Narzisst sein auch gut. Stopp, es mag ja keiner einen Narzisst in seinem Leben haben. Ich stehe gerne im Rampenlicht, ich stehe heute wieder mal auf einer Bühne, trage vor ein Gedicht und reize wahrscheinlich die sechs Minuten aus. Bin ich ein Bösewicht? Ich, ich, ich. Du hast gerade dreimal ich verwendet im letzten Satz und beschäftigst dich in dieser ganzen Diskussion wieder nur mit dir. Sag mal, hast du einen Knacks? Kannst du überhaupt das Mikrofon jemandem anderen überlassen? Vielleicht ist es nicht immer deine Time to shine. Oh Gott, wieder ein Punkt mehr. Hilfe, Hilfe, ja, eindeutig. Ich bin eine Narzisstin. Ja, mir macht es auch Spaß, eine Gruppe anzuführen. Wieder ein schlecht mehr. Hilfe, Hilfe, ja, eindeutig, ich bin eine Narzisstin. Ja, mir macht es auch Spaß, eine Gruppe anzuführen. Wieder ein schlechtes Zeichen, oder? Sind jetzt alle meine Stärken doch zu Schwächen geworden? Wer bin ich, wenn ich nicht die starke, selbstbewusste Fiona bin? Dann habe ich wohl meine Persönlichkeit verloren. Vielleicht gibt es doch noch Hoffnung, dass ich keine Narzisstin bin. Denn ich fühle keinen Neid. Das hat doch einen Sinn. Ich freue mich für andere, wenn sie Erfolge erreichen. Ihr Glück macht mich glücklich. Ich kann mein Herz erweichen. Wenn meine beste Freundin ihre Ängste überwindet, bin ich stolz auf sie wie eine Mama, die ihr Kind beim Puzzle bauen findet. Bin ich vielleicht doch keine Narzisstin? Voll Empathie und frei von Neid freue ich mich für andere, bin zur Freude stets bereit. Wenn ich mich jetzt entscheiden muss, ob ich mich hübsch finde, selbstbewusst bin und eine gute Führungskraft wäre, habe ich das ehrlich lieber, als hätte ich die ganze Zeit Angst, in der Gesellschaft zu versagen. Obwohl, tue ich das nicht als Narzisstin? Fiona, selbst wenn du eine Narzisstin bist, ist das nicht so schlimm. Narzisst sein kann doch auch irgendwo positiv sein. Nimm es einfach hin. Lieber innerer Kritiker, du hast recht. Aber ich bin glücklich, zufrieden mit mir selbst im Reinen, habe wichtige Menschen um mich, die auch in Krisen bei mir bleiben. Meine Freundinnen mögen mich ja nicht ohne Grund. Vielleicht bin ich einfach eine gute Narzisstin, gesund und bunt. Und weißt du was? Du, lieber Kritiker, bist einfach unfair. Sagst, ich bin selbstbeliebt und narzisstisch und was kann ich dagegen kontern? Wieder mit meinem Selbstvertrauen. Mach mir mein Leben doch nicht so schwer. Aber ganz ehrlich, eigentlich sollte jeder anstreben, Narzisst oder Narzisstin zu werden. Es fühlt sich nämlich verdammt gut an, eine zu sein. Dankeschön. einzelne Woo-Girls im hinteren linken Eck. Spannend. Gut, man darf sich seinen Fanclub mitnehmen, man darf ja noch nicht in die Jury mogeln. Gut, liebe Jury, seid ihr schon bereit? Ich suche mir da jetzt irgendeine Referenzjury und schaue die an. Wenn irgendeine Jury nicht angestrengt wegschaut, dann setze ich jetzt meine Jury. Passt, okay. Dann bitte ich euch um die Wertung. Für uns eben gehört ein Text von der Fiona. Auf, drei, auf, zwei, auf, eins. Auf 3, auf 2, auf 1. Aha. 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7. Wunderbar. Da starten wir mit einer, oh, der ist nicht festgeklebt, spannend. Mit einer 6,5, die wir streichen. Dann geht, ah, bitte oben lassen, bis ich alle habe, weil ihr wisst ja nie, ob es euch nicht doppelt gibt. Dann geht es hoch auf eine 7 und eine zweite 7. Eine 7,5, oh noch eine dritte 7. Ja, eine dritte 7. Eine 7,5, eine weitere 7,5 und eine 8,5, die wir aber leider streichen. Das ergibt eine mir komplett unbekannte Anzahl an Punkten, aber auf jeden Fall einen großen Applaus für die Poete. Ich glaube 36, aber das weiß man schon. Ich werde die nächsten sechs Minuten damit verbringen, das auszurechnen. Ihr werdet die nächsten sechs Minuten damit verbringen, dem nächsten Starter zu lauschen. Auch er ist sehr umtriebig auf Oberösterreichs Bühnen für euch angereist aus Vöcklerbruck. Bitte klatscht für den wunderbaren Werner. Oha! Es ist immer das Gleiche. Ich habe heute meine High Heels nicht mit. Tut mir leid. Entschuldigung. Die habe ich draußen im Auto. Passt es euch jetzt so? Ui, ui, ui, da ist es hell auf der Bühne. Das ist sogar festgeklebt, da seht ihr es, von hinten kann man es sicher nicht sehen. Rennt die Zeit eigentlich schon? Jetzt passt es aber, jetzt passt es. Ja, ich bin der Werner, komme aus Vöcklerbruck und stehe auf der Bühne mit einem großen Thema. Ich stehe auf der Bühne gegen sexualisierte Gewalt an Kindern, ein Thema, das leider nicht so beleuchtet wird, wie es ich gerne hätte, aber ich bin ja nicht die Gesellschaft. Ich habe einen Text, meine Texte sind alle autobiografisch, auch meine Bücher, mein Projekt Wien an Ioni. Ich habe aus diesen Büchern mitgebracht heute einen Text, Kinderaugen sehen. Und ja, dann gehe ich. Wenn ich stehe, dann stehe ich. Wenn ich sehe, dann sehe ich dich und mich. der Kinder sehen. Kinder sehen alle Farben, sie können keine Zäune sehen. Bunte Farben ohne Zäune lasst uns wieder wie Kinderaugen sehen. Gemeinsam die bunten Farben, duft Töne sehen. Fein die Zeit, der duft die Liebe, wenn Kinder Augen sehen. Kinder können auch ohne Zäune sehen. Die Liebe sehen, die Menschen sehen, den Augen sehen. Kinder können auch ohne Zäune sehen, die Liebe sehen, die Menschen sehen, den Mensch sehen, ohne Verurteil die Seelen der Menschen sehen. Ehrlich war hoch die Zeit, Feinzeit, ohne die Nachherdannzeit, es ist die Jetztzeit, die Istzeit, gewahr die Se Jetztzeit, die Istzeit, die Wahrheitzeit. 800 offenbart, 8000 in der Dunkelheit. 800 im Licht offenbart, 8000 in der Dunkelheit. Schatten der Qualen und des Elends. 365 Tage ohne Pause, ohne Ruhende. 24-7 jeden Tag, 22uhende, 24-7, jeden Tag 22, jede Stunde 24-7, ein Kind. Zwei Stunden dürfen die Kinder schlafen gehen. In Österreich werden jedes Jahr 800 Kinder sexuell missbraucht. Das ist die offizielle Zahl. Die Dunkelziffer liegt bei 8000 Kindern, die jährlich in Österreich missbraucht werden. 8000 Kinder. Das Jahr hat 365 Tage. In Österreich werden jeden Tag 22 Kinder sexuell missbraucht. Jede Stunde wird in Österreich ein Kind sexuell missbraucht. Kinder haben ein Recht darauf, ohne Gewalt aufwachsen zu können. Kinderrechtskonvention Artikel 19 und 34. Jedes Kind hat das Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafungen, die Zufügung seelischen Leides, sexueller Missbrauch und andere Misshandlungen sind verboten. Jedes Kind hat das Recht auf Schutz vor wirtschaftlicher und sexueller Ausbeutung. Fein ist die Zeit der Seelenduftliebe. Pferde und Drachenkinder auf der Blumenwiese, Blumen tanzen auf der Pferdewiese und hören niemals auf zu tanzen. Danke. Das war für euch Angereist aus Vöcklerbruck, Werner. Er gibt uns schon mal einen kleinen Ausblick, wohin wir mit der nächsten Starterin gehen werden. Da geht es nämlich dann tatsächlich an Vöcklerbruck vorbei bis nach Salzburg. Aber bis wir dort sind, brauche ich erst noch einmal eine Jurywertung. Und ich hoffe, seid ihr bereit? Protestiert jemand? Nein? Kein Protest? Passt. Dann bitte die Wertung. Führen Sie eben den Text vom Werner. Auf drei, auf zwei, auf eins. Aha. Das geht ein bisschen auseinander. Da ist eine 6,5, die wir streichen und eine weitere 6,5, eine dritte 6,5. Dann geht es hoch auf eine 7. Da hinten, ist das eine weitere 7? Kannst du bitte mal kurz so drehen? Ja, das ist eine weitere 7. Kannst du bitte mal kurz so drehen? Ja, das ist eine zweite 7. Dann geht es hoch auf eine 8 und dann geht es hoch auf eine 9, die wir leider streichen. Also ein großer Applaus für den Poeten! Und wir düsen wie gesagt weiter. Sie ist die erste Starterin aus Salzburg, die wir heute hier begrüßen dürfen. Bitte klatscht für die wunderbare Vicky. Applaus Hey, hallo. Du kommst bestimmt, um auf den Bus zu warten, richtig? Ja, das dachte ich mir. Ich nicht. Worauf ich warte, wenn nicht auf den Bus? Darauf, dass die Welt sich ändert. Bin schon eine ganze Weile hier. Und darauf, dass der Regen aufhört. Da kam mir die Haltestelle ganz gelegen. Bank gibt's zwar keine und das Dach bietet gerade mal Platz für vier Personen. Möchte wissen, wer zum Geier sowas plant. Aber es ist besser als ganz ohne Schutz vor dem Regen. Apropos vier Personen. Hast du für so viele gepackt? Dein Koffer ist riesig und scheint trotzdem aus allen Nähten zu platzen. Nein, weißt du was, unter dem Dach dieser Bushaltestelle hätte maximal eine zusätzliche Person Platz. Wieso dieser Blick? Ah, ich verstehe, du denkst, das wäre eine abfällige Bemerkung gewesen. Ja, der allzu verletzliche menschliche Gefühlshaushalt, eh klar. Aber nein, war es nicht. Nur eine Beobachtung der Tatsachen. Siehst du mein Gepäck? Nein? Richtig, ich habe nämlich keines. Schließlich reise ich alleine, es gibt niemanden, für den ich packen müsste. Und mich werde ich nicht so leicht los, egal wo ich bin. Geld? Nein, Geld habe ich keines hier. Wozu denn auch? Eine Kreditkarte. Du bist gut. Ach so, du meintest das ernst. Ja, nein. Ich reise wirklich komplett ohne Geld. Willst du wissen, wie das möglich ist? Indem ich meine Füße für ihren rechtmäßigen Zweck benutze. Ich gehe schlichtweg so lange in eine Richtung, bis ich keine Lust mehr habe. Dann bleibe ich stehen. Oder ich will eine andere. Oder ich drehe einfach um. Da, siehst du die Scheinwerfer? Ich glaube, da kommt ein Bus. Ist es deiner? Nein? Okay, ich wollte nur sicher gehen. Ich will dich ja nicht loswerden. Hey! So ein Idiot mit was für einem Tem Tempo der an uns vorbei braust. Meine Hose ist ganz nass geworden. Also von der Pfütze, durch die der Bus gebrettert ist, bevor du jetzt irgendwas anderes denkst. Stell dir vor, wir wären gerade jetzt gestolpert und auf die Straße gefallen. Dann wären wir im Bruchteil einer Sekunde tot gewesen, überfahren von einem viel zu schnellen Bus. Immer diese Eile. Die ganze Welt scheint ständig unter Strom zu stehen. Es ist wirklich ermüdend. Stell dir vor, wir wären tatsächlich überfahren worden, nur um ein paar Menschen schneller an ihr Ziel zu bringen. Nachts können es gar nicht so viele gewesen sein, da sind meistens weniger unterwegs. Hätte sich echt nicht ausgezahlt, oder? Ich verstehe es schlichtweg nicht. Wieso können solche Leute sich nicht einfach zurücklehnen und entspannen? Ihr Leben wäre so viel schöner, wenn sie nur die Gelegenheit hätten, es zu bemerken. Geduld, Freunde. Merken, Geduld, Freunde. Aber nein, es gibt schließlich Dokumente zu unterschreiben, Treffen zu planen, Kredite zu bezahlen und Ziele zu erreichen. Alles so schnell wie möglich. Tja und dann? Was kommt danach, frage ich mich immer. Was tun diese Leute, wenn sie all ihre Dokumente unterschrieben, Treffen geplant, Kredite bezahlt und Ziele erreicht haben? Was tun, wenn es nichts mehr zu tun gibt? Außer sich in irgendeinem langweiligen Bürojob den Arsch durchzusitzen, meine ich. Es ist viel schöner, wie ich unterwegs zu sein. Mein einziges Ziel ist es, mein Leben nicht zu verpassen. Ich habe nur dieses eine. Niemand außer mir kann es leben. Und Arsch habe ich außerdem auch nur einen. Den brauche ich für wichtigere Dinge. Also, dein Gepäck, um darauf nochmal zurückzukommen. Reist du damit in den Urlaub? ist das eine Geschäftsreise, die du unternimmst? Ist ja ganz schön viel, ne? Hey, kein Grund gleich nervös zu werden. Ich bin echt nicht irre oder high oder sowas, ich verspreche es. Ich bin einfach nur im Reinen mit mir selbst und der Natur. Ah, ich sehe, wie du mit den Augen den Scheinwerfern folgst, die sich uns nähern. Dein Bus, ja? Also warst du gar nicht wegen mir nervös, ne dann? Mir wäre es sowieso egal gewesen. Ja, mach's gut, wohin auch immer die Reise gehen soll. Vielleicht kreuzen sich unsere Wege eines Tages wieder. Da fährt er also, der erwartete Bus. Zumindest nicht ganz so schnell wie der vorherige. Hey, der Regen hat ja auch aufgehört. Na, dann werde ich mich wohl mal auf die Socken machen. Fahr du nur fort, bist bestimmt eh vor mich los zu sein. Wie auch immer. Ich hoffe, du findest, was du suchst. Tja, und ich? Ich werde suchen, was ich finde. Für euch über die Grenze gereist von Salzburg nach Oberösterreich. Vicky. Ja, liebe Jury, habt ihr schon eine Entscheidung getroffen? Da drüben wird noch einmal diskutiert. Aha, da ist schon eine Jury da in der Luft, das ist aber noch verfrüht. Okay, zumindest eine Jury ist ready, dann schauen wir, wie es bei den anderen auch ausschaut. Bitte die Wertung für das eben gehörten Text auf 3, auf 2, auf 1. Aha. Da haben wir eine 7, die wir streichen. Dann geht es hoch auf eine 7,5, eine zweite 7,5 und eine dritte 7,5, die alle in einer Reihe sitzen und in einer anderen Reihe sitzen eine 8, eine 8 und eine weitere 8 und bitte ein großer Applaus für die Poetin, nicht für die Wertung. So, nach Startenden aus Oberösterreich und aus Salzburg begeben wir uns nun in ein ganz, ganz merkwürdiges Bundesland. Das heißt nämlich Wildcard. Und das Konzept davon ist, dass wir sieben dieser Menschen, ach eigentlich sechs dieser Menschen, haben sich über regelmäßige Auftritte qualifiziert. Die wurden dann von den Slime-Veranstaltern gefragt. Und es gibt auch welche, die haben so viele Auftritte in Oberösterreich und Salzburg. Und um all denen, die quasi etwas außerhalb vom Radar waren, auch die Möglichkeit zu geben, sich zu qualifizieren, gibt es die Möglichkeit, sich einfach, wenn man ein paar Auftritte hat in der Region, sich als Wildcard anzumelden. Das haben einige Menschen gemacht. Zwei haben wir ausgelost. Er ist der Erste dieser Menschen. Bitte klatscht für ihn, der wunderbare MC Himbeerpfötchen. Applaus Hi, grüß euch, ich bin in Kulturhaus. Wunderschön, dass ihr alle da seid, es schaut hervorragend aus, die hier rein. Ich bin beim Begrüßen immer ein bisschen vorsichtig, weil man aufpassen muss, wenn man die rechte Hand hebt, dass man nicht in einem Magistratsverein geschnitten wird. vorsichtig, wenn man aufpassen muss, wenn man die rechte Hand hebt, dass man nicht in den Magistratsverein geschnitten wird. Insofern, grüß euch, liebe die andere Hand. Ich hoffe, es geht euch gut, mir geht es hervorragend. Einfachen Menschen geht es immer gut. Davon handelt auch der Text. Man sieht es mir nicht vielleicht sofort an, aber ich bin ein alter, weißer, innerlich toter Mann. Könnte man diesen Text jetzt beginnen, aber das würde zu viel kaschieren. Ich bin halt, hässlich, laut, dumm und stur. Aber es sind doch die inneren Werte, die zählen. In mir drin schlummert aber kein verborgenes Talent. Kein ungeschliffener Rohdiamant, keine gute Seele, kein High Potential. In mir schlummern die Nebenwirkungen von ca. 6000 Litern getrunkenem Bier und dem Wissen als Autor gescheitert zu sein. Es ist der Gedanke, der zählt, hast du immer gesagt. Und dieser Spruch schießt mir durch den Kopf, ganz plötzlich. kopf der hinten aussieht wenn unglücklich verlaufen atom bomben test in einem pazifischen atoll und vorne im gesicht als hätte der pool sex mit einer pickeligen teenager gehabt und das ergebnis mich elthumor genannt ich habe so viel hässliche rote flecken und alternde visage dass ich mich wundere warum es mich noch nie das Halloween-Maske zum Kaufen gibt. Das ist zwar kein schöner Anblick, aber das war ein symbolischer Erster Absatz für eine Geschichte für mein Leben, wie ich finde. Und ich habe mir schon oft überlegt, irgendwelche erste Sätze oder erste Absätze für irgendwelche Kurzgeschichten oder Romane mir einfallen zu lassen und diese dann an richtige Autoren zu verkaufen, um damit meinen Lebensunterhalt zu verdienen. Aber leider bin ich zu dumm für richtige Literatur. Deshalb war ich auch eine Zeit lang Drehbuchautor von Dawson's Creek und nehme nur an Poetry Slams teil. Aber eigentlich wäre ich viel lieber ein Bauer. Da ist man den ganzen Tag schön an der frischen Luft, werkt ein bisschen herum, abends fährt man dann ins Wirtshaus, pfeift sich 10 bis 12 Biere rein, fährt nach Hause, verprügelt seine Frau, schläft mit der Tochter und geht schlafen. Ist doch mal ein schön entspannter Tagesablauf. Hashtag FPÖ-Familienliebe. Aber hey, es ist der Gedanke, der zählt. Und genau deshalb habe ich dir, du, meine Ex-Freundin Jacqueline Chantal, auch dir genau, die komplette Harry Potter DVD Super Special Edition in Directors Cut Überlänge zum Ballendienstag gekauft. Sie liebte Harry Potter. Deshalb das Geschenk. Aber der eigentliche und einzige Grund, warum ich ihr und mir die stundenlange Tour dieser Filme angetan habe, war, dass Hermine Granger von Teil zu Teil immer geiler wurde. Das klingt vielleicht ein bisschen krank, ich kann euch beruhigen, das ist es auch. Aber hey, es ist der Gedanke, der zählt. Eigentlich konnte ich mir solche Aussätze damals gar nicht leisten, denn damals war ich wirklich noch hässlicher als jetzt. Ich war so hässlich, ich musste mir ein Bett vorstellen, ich sei jemand anderer. Ich hatte zwar ein Prinzessin, das gleiche Stupsnäschen, aber einen stark nach links gebogenen Penis, wenn die sehr regiert war. Diese Fehler haben mir die Kurierung dann gütigerweise korrigiert. Jetzt habe ich zwar eine schiefe nach links gebogene Nase, aus der es tropft, wenn ich geil werde, dafür wurde ich zwischen meinen Beinen mit Dolphy, dem in drei Richtungen rotierten Delfindildo entschädigt. Ich bin ja sowieso ein eher protzender und geldgeiler Mensch. Wenn ich Lotto spiele, tippe ich ja dreimal denselben Tipp. Dann sollte jemand anderer auch meine Zahlen treffen, bekomme ich drei Viertel vom Gewinn. Ich bin so evil. Aber mir fallen auch andere Dinge ein, die ich mit dem Geld gerne ändern würde. Zum Beispiel bin ich der Meinung, dass der so solide und semitisch wirkende Buchstabe H die Wurzel allem Bösen ist. Hitler, Herpes, Hemingway, Herbert Hickel, alles böse Dinger. HIV, in Deutschland auch Hartz IV genannt. Böse. Die Wasserstoffbombe ist als chemisches Symbol betrachtet die H-Bombe, wobei beim H im Englischen ja H ausspricht und somit diese Bombe für die Auslöschung eines ganzen Zeitalters gesehen werden kann. Und im kleinen Maße ist Age der Absturz für viele Individuen. Das H an der achten Stelle im Alphabet, bringen wir diesen zu Fall, könnten wir dann unendlich glücklich sein? Wenn da jetzt jemand herkommt und sagt, aber warte, da gibt es doch nur so Wörter wie Hoffnung und Heiter. Dann guckt ihr mal die Franzosen an, die haben diesen Buchstaben jetzt nicht aus der Sprache entfernt. Da heißt es dann Öffnung und Eiter. Hätten die Franzosen diesen Buchstaben gehabt, wäre es den Deutschen nicht so leicht eingefallen, bei denen einzufallen. Die Deutschen waren hart. In Frankreich war es Art. Und das heißt ja Kunst. Ja, ja, die Franzosen sind alles künstlerisch und so kreativ. Aber ich sollte mich über solche Dinge nicht so viel aufregen, sagt mir Jacqueline immer wieder. Sagte sie mir. Das schadet meinem Törn. Und auf den sollte ich ja besonders achten, sagte sie mir. Im Schatten wird man auch bragen, sagte mir Jacqueline immer wieder. Sagte sie mir. Das schadet meinem Teint. Und auf den sollte ich ja besonders achten, sagte sie mir. Im Schatten wird man auch braun, sagte sie da. Klar, deswegen liegen ja alle mit dicht bepflanzten Wäldern rum, wenn die Sonne scheint. Weil man da so schön braun wird. Damit der Teint passt. Deswegen sagte ich dann immer als Antwort, komm Schatz, heute hat es 30 Grad. Lass uns doch anstatt an den See zu fahren, in dieses Erdloch kriechen. Da drin wird man auch schön braun. Für den Turn. Sie war da eigentlich nicht so zimperlich. Hat mir beim letzten Sex vor der Trennung noch gesagt, also wenn der Spruch dumm fickt gut wirklich stimmen sollte, müsstest du der verkackte Einstein sein. Einstein, denke ich mir, war das nicht der, dem man das Sprichwort nachsagt, es ist dumm, immer dasselbe zu tun, aber ein anderes Ergebnis zu erwarten? Das mag sein, aber ich fühle mich eher wie die Forrest Gump, der Intellektualität zugewandt. Und dessen Mama hat immer gesagt, dumm ist der, der Dummes tut. Das denke ich mir beim nächsten Mal dann auch. Denn es ist der Gedanke, der zählt. Vielen Dank fürs Zuhören. MC Himbeerpfötchen, die erste Person, die sich traut, sich mit dem Zeitlimit anzulegen und mal über diesen Signalton etwas drüber zu reden. Ihr seht, wir haben dann noch 15 Sekunden Zeit, da kann man einen Text noch wunderbar zu Ende bringen. Liebe Jury, wenn jemand dieses Zeitlimit überzieht, das ist nicht euer Problem, das ist mein Problem. Zeitlimit überzieht, das ist nicht Dann starte ich da mit einer 8,5, die wir streichen. Dann haben wir eine zweite 8,5. Dann geht es hoch auf die erste 9. Die zweite 9. Und bitte alle oben lassen. Die dritte 9. Und dann die vierte 9. Und dann die erste 9,5, die wir auch leider streichen. Großer Applaus für MC Himbeerpfötchen. Und wir bleiben in diesem ominösen Bundesland, was wir Wildcard nennen. Auch aus diesem ist die nächste Starterin angereist. Bitte einen großen Applaus für die wunderbare Eva. Einen wunderschönen Abend. Ich will natürlich dieser Wildcard alle Ehre machen und habe heute einen wilden, sexy Text mitgebracht. Es geht um die Ehrlichkeit beim ersten Date. Ich wünsche viel Freude. Tolle Location hast du ausucht, echt eine super Idee. Ja, für die lasse ich mir gerne etwas einfallen, weil ich voll auf dich stehe. Das ist in Wahrheit der Grund, seine Ex ist, die noch in seiner Wohnung haust, verschweigt er. Der Sex mit der Ex ist ja schon lange, mindestens einen Abend lang her. Und, hast du eigentlich viel am Start? Statt dass sie ehrlich sagt, gerade gestern Abend hat mich mein Ex am Küchentisch gelegt, sagt sie, ne, eigentlich nicht. Und, wie schaut es bei dir aus? Tätest du gerade viel? Nein, ich war dabei, aber das ist nichts geworden. Seit ich mit dir in Kontakt bin, habe ich nur mehr Lust auf dich. Und er denkt dabei an die Szenen der Pornografie, mit denen er sich Tag und Nacht selbst bis zur Betäubung reibt und für Dates deswegen kaum mehr Zeit bleibt. Du bist so hübsch. Warum bist du allein? Nein, allein finde ich nicht, dass ich bin. Ich habe ganz viele Freunde. Eine Beziehung habe ich halt keine. Aber ich komme echt gut mit mir zurecht. Ich brauche keine Lücken, fühlt mich jetzt echt nicht schlecht. Okay, sehr gut, wenn es dir gut geht. Ja, sage ich auch. Weg von Abhängigkeiten und dass Frau mit beiden Beinen im Leben steht. Aber dass sie zwei Kinder hat, hat sie ihm trotzdem verschwiegen. Hat sie ja schließlich Angst deswegen keinen zu kriegen. Und dass regelmäßig in Therapie geht, erwähnt sie auch nicht, weil sie Unterstützung holen kommt für viele heute noch blöd. Und wie geht es dir so mit dem Single sein? Fühlst dich manchmal einsam? Nein, ist leidwürdig. Man hat halt keinen und ist allein. Und er schluckt dabei runter und verschweigt, dass er seit der letzten Beziehung Schwierigkeiten hat zu kommen, weil er irgendwie noch hat Kummer oder was doch, der zu hohe Pornokonsum, wie er immer. Am liebsten flüchtet er sich in sein Messzimmer in die Spülwelt, weil beim Zocken vergisst er seine Probleme und ist auch mal erhört. Hey, ich hab das Gefühl, mit dir kann man voll offen reden. Stehst du auf guten, harten Sex, wo man so richtig zugreift und festhält? Ja, ich denke, es ist gut, wenn ein Mann halten kann, was er verspricht. Da ist sicher viel dran. Was sie nicht sagt ist, dass sie noch immer vom feinfühligen One-Night-Stand träumt, jedes Wochenende überlegt, ob sie zu dem Typen fährt, der mit ihr Vaginalsekret endlich mal wieder überschäumt. Das heißt, du stehst auf harten Sex? Befindest du einen Nahl? Ja, ist enger. Habe einen anderen Kanal. Du, was hältst denn du von Sex beim ersten Date? Ich weiß, das kommt falsch rum. Aber ich bin so hin und weg, dass bei mir schon die ganze Zeit fett in den Hosen was steht. Geil, du sagst nichts. Ich besag das so richtig. Das ist fix. Ich schaue, ob ob ihr Behindertenklo findet, dann können wir es treiben, geschwind. Und er kommt zurück, sie springt auf, entzückt, du, es war so nett mit dir heute, leider habe ich jetzt nicht mehr wirklich Zeit, aber ich würde dich voll gerne wiedersehen. Ja sicher, kein Problem. Was er nicht sagt, dass er sie am Weg zum Klo bereits blockiert hat, ein bisschen, finde ich das eh schade. Ein Fick wäre schon noch geil gewesen, aber mehr würde es eh nicht ausgehen mit der Ex daheim und der Pornografie und sie, während er das Klo gesucht hat, wo er ihr fährt, hat ihr nächstes Date vereinbart, gleich im Anschluss, eine halbe Stunde hat es bis zur nächsten Zeit. Ja das ist mal wirklich aufrichtige Ehrlichkeit beim ersten Date oder sagen wir lieber Fake, Fake, Fake. Aber heutzutage müssen wir die Zeit nutzen. Ob wir uns in Wahrheit mit solchen Oberflächlichkeiten wollen schützen, aus Angst, es könnte uns wer verletzen, dann machen wir es lieber gleich selber und von Abend zum nächsten Date hetzen. Mit dem Gedanken, der richtige Mensch könnte ja da draußen irgendwo sein. Doch wie wäre das Date verlaufen? Mit mehr Ehrlichkeit und weniger Schein. Wenn sie ihm gesagt hätte, dass er sich gerne öffnen möchte, ob ihr Ex immer wieder anklopft wie ein lästiger Specht und wenn er ihr gesagt hätte, dass er sich gerne öffnen möchte, ob ihr Ex immer wieder anklopft wie ein lästiger Specht und wenn er ihr gesagt hätte, dass er das gut versteht, weil sein Ex auch nicht aus seiner Wohnung geht und wenn sie angefangen hätten über sich zu lachen und hätten es an einem Abend krachen lassen, hätten sie getrunken auf ihre vermeintlichen Schwächen und auf alles, was sie noch loslassen möchten. Vielleicht wäre der Funke übergesprungen. Vielleicht hätten sie Vertrauen gewonnen. Vielleicht hätte sie zu ihrem gesagt oder er zu ihr, hey, vielleicht können wir sie gemeinsam viel leicht machen. Vielleicht kriegen wir es gemeinsam hin. Macht nicht Ehrlichkeit Sinn? Egal, ob was dus wird oder nicht, man zumindest zu sich und dem Leben steht. Denn nicht Scheinheiligkeit, sondern Ehrlichkeit wird am längsten. Und wenn man dann wenn ehrlich trifft, ist es doch am schönsten. Danke! Extra für euch angereist aus Wildcard, Eva. Ich glaube, Leon Ding, aber ihr müsst noch fragen. Schauen wir mal. Ja, gut. Ehrlich wert am längsten. Liebe Jury, nehmt euch das zu Herzen. Schaut euch nochmal eure Bewertungen an, eure Notizen. Denkt zurück an den ersten Text von Daniel und gebt mir die Wertung für den soeben gehörten Text von der Eva. Auf drei, auf zwei, auf eins und drei. Okay, da vorne sehe ich eine sieben, die wir streichen. Dann geht es hoch auf eine 8,5 schon. Eine weitere 8,5. Eine dritte 8,5. Eine vierte 8,5. Eine vierte 8,5. Und dann geht es hoch auf einen 9 und einen 9,5. Und das ergibt vielen, vielen Punkte. Einen großen Applaus für die Poetin. So, wir werden uns dem nächsten Start uns dann in die Pause begeben. Dann gibt es noch einmal drei Texte und dann gibt es das Finale der drei aufgestiegenen Personen. Eine Person wissen wir schon, wenn wir mitgerechnet haben. Ich habe es nicht. Ich weiß nicht, wo ihr das gemacht habt. Und eine werden wir jetzt dann gleich herausfinden, nachdem der Harald da war. Dann werden wir es mit unserem Backstage-Notar noch einmal alles besprechen. Bis dahin möchte ich noch einmal kurz sagen, worum geht es denn heute eigentlich. Es geht bei der Landesmeisterschaft um den Titel der Landesmeisterin oder des Landesmeisters von Oberösterreich Salzburg. Das führt im Weiteren zu einem Startplatz bei der österreichischen Meisterschaft, zumindest war es bislang immer so. Die findet dieses Jahr im Herbst in Innsbruck statt und es gibt einen Pokal. Und ein Pokal, das ist der wunderbare goldene Mikrofonpokal, das steht drauf. Erster Platz, Landesmeisterschaft Oberösterreich Salzburg. Den darf dieser Mensch, der den gewinnt, behalten. Und es gibt auch noch diesen wunderbar fancy Wanderpokal. Der wurde uns wieder mitgebracht von der Person, die letztes Jahr gewonnen hat in Salzburg. Und der wechselt dann regelmäßig den Besitzer. Vielleicht nimmt er ihn auch wieder mit heim. Vielleicht geht es an den anderen acht Personen. Wir werden es sehen. Jetzt kommt jedenfalls eine Person, die sich auch qualifiziert hat. Auch sie kommt nicht aus Wildcard, sondern wieder aus Salzburg. Bitte klatscht für den wunderbaren Harald. Danke, dass ich trotzdem da sein darf mit Poesie aus dem Altersheim. Als ich die Einladung für heute erhalten habe, war mir erst der Gedanke, wie kann ich da mithalten? Das ist die Landesmeisterschaft. Ganz einfach. Rein ins Internet und gepromptet. Schreib mir einen poetischen Text von sechs Minuten über Politiker. Die Begriffe Anstand, Ehrlichkeit und Rückgrat müssen drin vorkommen. Aber was mache ich da? Ich lasse mir von der KI einen Text schreiben über Anstand und Ehrlichkeit und setze dann meinen Namen darunter. Besser doch was Eigenes. Nicht weit von mir ist Ski-WM, WM in Saalbach-Hinterklemm. Da schaue ich für den Poetry Slam, dass ich mich gleich dahinter klemme. Und das kann diese KI noch nicht. Sie kann nicht blödeln. Wir haben ja schon eine goldene und eine silberne, darum vertragen wir auch ein bisschen Satire. Ich möchte euch gerne ein Live-Feeling von der Ski-WM übertragen. Ich möchte euch gerne ein Live-Feeling von der Ski-WM übertragen. Der Unterhaltungswert besteht jetzt nicht aus Medaillen oder spektakulären Stürzen, sondern vor allem aus der Sprache der Kommentatoren und Experten. Skination Nummer 1, starten wir hinein in den letzten Durchgang. Aus dem Startloch heraus, mit Start Nummer 3, katapultiert sich die Kathi mit einem Schrei. Das erste Tor angetrifftet, ein kleiner Steher, unten durch dann beim zweiten mit einem Dreher. Der Coach funkt ihr nach, als sie nicht glatt glitt, komm wieder zurück, du hast dein Kleidstück nicht mit. Das Material ist 1A, die Ski und die Stecken, doch sie kriegt keinen Grip nicht, nicht ums Verrecken. Aus dem Nichts taucht sie auf, sie ist ganz tief gebuckt, trotzdem hat sie die Welle nicht gescheit erdruckt. Und jetzt heißt es für sie nur ja nicht verzweifeln, sondern mit voller Wäsche den Kurs runterteifeln. Die Vertikale erreicht sie nach 13 Sekunden, der Kreuzbandriss gestern ist längst überwunden. Im oberen Steilstück, da lasst sie es duschen, leider das Tor Nummer 9 schlecht, da wuschen. Was liegt da im Schnee? Es ist nicht zu fassen, in der Lupe erkennt man, sie hat Zeit liegen gelassen. Ist längsamer als gestern in der Schneise, zu tief, das Ziel ist weit unten der Schnee, aggressiv. Ihr Fahrstil ist ruppig, die Piste recht rippig, sie fühlt sich leicht schnupfig und auch etwas grippig. Jetzt verliert sie ihr Tempo und sie zieht nochmal auf. Sie bräuchte dringend ein Fee, das ist wieder der Schnauft. Beim Hexenhäusl ist sie schon zehn Zentel zurück. Gleich nach der Kompression erhöht sie den Druck. In den Kurven zu karfen, nicht mit den Wadeln zu wedeln und nicht mit der Haarnadel beim Tor einzufädeln. Da reißt sie die Knie auseinander ganz weit. Für mich ist die Skiführung etwas zu breit. Nun kippt sie die Kippstangen weg von den Fersen. Warum nimmt man denn hier keine Eisentraversen? Jetzt 23.07, sie hugt ganz weit hinten. Die Musi setzt ein, um den Rhythmus zu finden. Das nächste Tor gibt es, das hat sie getroffen, mit so einem Zug, dass die Kommandschnäher pfoffen. Kommt ganz hoch heraus, wird dann weit abgetragen. Ein Reporter holt sie ein, ich muss kurz was fragen. Sind die Bretter verleimt und aus Zirbe getraxelt? Ist der Anzug entkeimt, hast du mit Blendax gewachselt? Jetzt hört sie das Publikum schreien und gibt Gas. Ihr Rückstand ist groß, wegen dem seinen Schaß. Durch den Unterbruch ist sie nun total verwirrt und sie hat sich im Stangenwald völlig verirrt. Den langen Zug nicht verpassen, jetzt muss sie sich sputen. Der nächste fährt erst wieder in 20 Minuten. Die Fanmeile jubelt, sogar einer, der jodelt. Sie geht in die Schranzhocke, leider gerodelt. Auf der Kuppe verkantet die Ski über Kreuz und schnallt wieder an. Was du jetzt in die Mütze? Das Material macht Probleme, ein Innenski-Fehler. Der Außenski, sieht man, ist eindeutig schneller. Mit schreckweiten Augen und waagrechtem Rumpf muss sie in den Schnee, der Aufprall ist dumpf. Aus der Traum wieder mal knapp ausgeschieden, ein Tor vor dem Ziel, rote Laterne vermieden. Wir schauen noch mal hin, Sturzursache ist gewiss, sagt unser Experte, weil sie umgefallen ist. Der Sieg für Katar, Platz 2 an Türkei und am Stockerl ist Abu Dubaidabi dabei. Und wir haben wieder die Lise, die Franzi, zwei Österreicherinnen unter den 27. Da kommt schon ein Promi, was haben wir für ein Glück. Bitte sag was dazu, Herbert, bitte gib uns den Kick. Die Politik ist gefordert, das Ministerium für Sport, für dieses Depakl liegt die Verantwortung dort. Wir werden verbieten, so viel kann ich verraten, dass beim Skifahren in Zukunft noch Ausländer starten. Der Kick war es zwar nicht, das war höchstens ein Kickl, hoffentlich gibt es mit den anderen Nationen keinen Wickel. Und wir schalten jetzt um, dass wir dort nichts versamen. Vielleicht läuft es besser beim Schiffliegen der Damen. Dankeschön. Auch für euch angereist aus Salzburg, der letzte Starter vor der Pause. Ja, die Pause, wie spät ist es jetzt? Mal nachschauen. Es ist jetzt 20.46 Uhr. Es ist jetzt 20.46 Uhr. Naja, wir wollen mal 20 Minuten Pause ankündigen und dann, bis die Schlange unten bei der Bar angefangen hat, sagen wir, wir machen um 10 Minuten nach 9 wieder weiter. Oder wir streben zumindest danach. Und gebt uns bitte jetzt noch die letzte Wertung für diesen soeben gehörten Text vom Harald. Auf drei, auf zwei, auf eins und... Aha, da ist eine 8,5, die wir streichen. Und eine zweite und eine dritte 8,5. 8,5. Dann geht es hoch auf eine 9, eine weitere 9 und Moment mal, es sind noch 7, ja, da ist eine dritte 9 und eine 9,5. Lieber Streich, einen großen Applaus für den Poeten, nicht für die Wertung. Poeten nicht für die Wertung. Jawohl, das geht sich aus. Wunderbar. Wir haben keine Ties. Wir gehen in die Pause. Wir sehen uns wieder um 10 Minuten nach 9. Circa. Zumindest streben wir danach. Bis dann. Gut. Wir machen weiter mit der Landesmeisterinnenschaft. Er hat sich qualifiziert über die letzte Landesmeisterinnenschaft. Bitte einen großen Applaus für den wunderbaren Thomas. Danke. Deine Mutter ist so dumm, sie sitzt vor der Rolltreppe und zählt die Stufen. Ja, genau. Das hat überhaupt nichts mit dem Text zu tun. Ich hatte nur den Deal, dass ich einen Rolltreppenwitz erzähle. Das ist für euch komplett irrelevant, sondern nur für eine Person im Publikum. Ich habe einen Text mitgebracht, den habe ich vor einem Jahr geschrieben, ziemlich genau im Jahr. Das wird man merken. Aber die meisten Sachen davon sind immer noch aktuell bzw. sind schlimmer geworden. Er heißt, benannt nach dem grässlichen Maleschlager, aber noch schlimmer, Halle ist nur einmal im Jahr. 7. Jänner 1924. Hunderte schwarz gekleidete Menschen stehen in Reih und Glied auf einem Platz in Rom und heben synchron die Hand zum Hitlergruß, der in Italien als römischer Gruß bekannt ist. Man erwartet, dass gleich Mussolini zu sprechen beginnt, doch halt, das Datum stimmt nicht ganz. Wir schreiben bis Jahr 2024. Theoretisch wäre das verboten, doch Polizei sieht man an diesem Abend keine in der Via Accadrencia. Stattdessen stehen dort nur paramilitärische Neofaschisten. Es handelt sich um eine Gedenkfeier. Natürlich nicht um eine Gedenkfeier für die tausenden Opfer, die der Faschismus in Italien gefordert hat, sondern für drei Mitglieder der rechtsextremen Jugendfront, die 1978 von Linken angegriffen und getötet wurden. Für die gefallenen Kameraden schallt doch die Luft, dann hebt die Menge den rechten Arm und antwortet mit Präsente. Fünf Anzeigen folgen in den nächsten Tagen. Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Miloni äußert sich nicht dazu. Sie war als Jugendliche selbst Mitglied der Jugendfront und behauptet bis heute, sie habe ein unbeschwertes Verhältnis zum Mussolini und dem Faschismus. Genau dasselbe ist übrigens vor ungefähr einem Monat wieder passiert und ich glaube es waren tausend Leute. Das ist in Italien kein Geheimnis, sondern ein Wahlversprechen. Es geht wieder los. Der Geschichtsunterricht ist gestrichen und durch Gruselstunde ersetzt worden. Fast jeden Tag kann man nur in den Nachrichten lesen, was gestern noch im Lehrbuch stand. Nur ein paar Zahlen muss man eben abändern. Was heißt erinnern in einer Zeit, in der in Deutschland Faschisten wieder in schicken Hotels sitzen und konkret planen, wie sie nach der Machtergreifung massenweise Menschen deportieren wollen? Was heißt erinnern, wenn man in Österreich solche Fantasien gar nicht mehr im Geheimen, sondern in der Zeit im Bild ausspricht? Was bedeutet kein Vergeben, kein Vergessen, wenn ein Drittel der Bevölkerung sich offensichtlich nicht erinnern will? In meinem Kalender stehen viele Namen und Daten, die da nicht stehen sollten. 7. Jänner, Uri Jalo. 19. Februar, das Hanau-Attentat. nicht erinnern will. In meinem Kalender stehen viele Namen und Daten, die da nicht stehen sollten. 7. Jänner, Uri Jalo. 19. Februar, das Hanau-Attentat. Gökhan Gültekin. Sedat Gürbüz. Saeed Nizahajemi. Mercedes Kirpacz. Hamza Kurtovic. Willi Viorel Paun. Fatih Sarajoglu. Ferhat Unvar. Karl-Jan Welkow. 25. Februar, Mehmet Turgut, 4. April, Mehmet Kubasik. Diese Liste ist schmerzhaft, aber leider auch unvollständig. Erinnern heißt zu wissen, dass in Österreich letztes Jahr 26 Frauen ermordet wurden, einfach nur weil sie Frauen waren. Dazu kommen 39 Mordversuche an Frauen und das einzige, was dieses Land darauf zu entgegnen weiß, ist Rassismus und es sind ja nicht alle Männer so. Ja schön Peter, wir haben alle verstanden, dass du persönlich jetzt noch keine Frau umgebracht hast und jetzt halt dein Maul, denn wir sind beide Teil des Problems. Unsere Frauenministerin, die sie übrigens dagegen wehrt, als Feministin bezeichnet zu werden, meint, es gebe bereits genug Gewaltprävention und spuckt jeder weiblich gelesenen Person einmal persönlich ins Gesicht. Diese Daten und Namen stehen nicht in meinem Kalender und vielleicht sollten sie das. Erinnern heißt, dass wir Statuen für Goethe und Schiller bauen, aber 10 Kilometer daneben liegt das KZ Buchenwald. Erinnern heißt, dass wir auch da eine Gedenkstätte und ein Denkmal hinbauen, aber 6 Kilometer daneben liegt das Außenlager Schwerte Ost, das man 2015 für einen geeigneten Ort hielt, um Geflüchtete unterzubringen. Spricht ja nichts dagegen, da wird einmal durchgewischt und dann geht das schon, die alten Bracken sehen ja noch gut, deutsche Baukunst und so weiter. Erinnern heißt, dass nachdem in Hanau ein Rechtsextremist zehn Menschen erschoss, dass viele erst einmal gar nicht mitkriegen, weil das restliche Land damit beschäftigt war, Karneval zu feiern. Jetzt reposten wir alle dieselben schwarz-weißen Kacheln mit ihren Namen und Gesichtern, zünden Kerzen an und legen Blumen auf die Straße, die dann am selben Tag noch von der Polizei in den Müll geworfen werden. Auch das ist irgendwie ein Sinnbild. Warum ist unsere Trauer eigentlich immer so still? Der Innern heißt kämpfen. Und eines muss man den Nazis da wirklich lassen, die können das besser als wir. Ein Herbert Kickl erinnert sich offensichtlich noch gut an Hitler, schließlich benutzt er bewusst seine Sprache, wenn er vom Volkskanzler und den Systemparteien spricht. Ein Martin Sellner erinnert sich bestimmt gut an den Attentäter von Christchurch, denn schließlich kannte er ihn persönlich und hat ihn zum Café eingeladen. Die Nazis marschieren schon seit Jahren in alten Uniformen und bewaffnet durch Budapest, Rom oder Dresden, um ihre Kameraden zu gedenken und wir veranstalten eine Lichterkette. Fatima sagt, sie hat Angst vor der Zukunft. Das sagt sie zwar schon seit ein paar Jahren, aber jetzt hören wir zu, seitdem wir wissen, dass sie auch diejenigen, die schon die richtige Staatsbürgerschaft haben, also vielleicht auch uns deportieren wollen. Das steht zwar auch schon ein paar Jahre im Parteiprogramm der FPÖ, aber jetzt wissen wir es halt wirklich, es ist kalt geworden hier. So kalt, dass meine Freunde und ich schon darüber scherzen, ob wir uns bewaffnen müssen und dabei selbst nicht mehr wissen, wie ernst wir das meinen. Erinnern heißt, dass ich in schwarz auf der Straße stehe, wenn sich die Gelegenheit dazu ergibt, aber mir dabei selbst nicht sicher bin, was das bringt. Wir verteidigen die Demokratie, was auch immer das heißen soll, obwohl das ja offensichtlich zu wenig ist. Ich habe jetzt keine Angst mehr davor, die Gräueltaten der Geschichte zu relativieren, indem ich sie mit den heutigen vergleiche, denn viel größer ist die Angst, dass sie sich wiederholen. Erinnern heißt, an die Toten zu denken, aber eben auch an die noch Lebenden. Und beides geht auf verschiedenste Weise. Zum Beispiel, wenn man zu Sankt Martin einem katholischen Heiligen gedenkt und mit Laternen durch die Straßen zieht, könnte man auch mal darüber nachdenken, statt den Mantel einfach den Martin seltener zu zerteilen. Ich möchte jetzt natürlich nicht zu Straftaten aufrufen, wobei eigentlich schon, warum nicht? Außerdem bin ich aus strafrechtlich relevanten Gründen momentan eine Kunstfigur und heiße privat eigentlich Tobias. 6. April, Halit Yozgat. 9. Juni, Ismail Yazar. 13. Juni, Abdurrahim Osedoro. 9. September, Enver Simsek. Immer noch unvollständig, doch erinnern heißt kämpfen. Thomas, für euch angereist aus Salzburg. Liebe Jury, wir machen jetzt zwar einen komplett kompletten neuen Block auf nach der Pause, aber ihr erinnert euch trotzdem immer zurück an die Wertung, die ihr ganz am Anfang unserer Feature-Port gegeben habt, im Daniel-Kamera mit seinem Text, über das ihr das Stichwort Orangensaft oder sowas hingeschrieben habt. Und gebt bitte in Gedenken daran, dass es alles zu alles stringent zusammenpassen möge. Mir bitte die Wertung für das zu Ihrem gehört Text vom Thomas auf 3, auf 2, auf 1. Aha, okay. Wir haben da hinten eine 8, die wir streichen, dann haben wir eine 8,5, dann haben wir eine, was ist das, das ist eine 9,5, oder? Ja, dann geht es jetzt hoch auf, nochmal, eine 8, eine 8,5, eine 9, und dann geht es hoch auf eine 9,5, kannst du die bitte noch einmal drehen, da ganz hinten, Und dann geht es hoch auf eine 9,5. Kannst du die bitte noch einmal drehen, da ganz hinten? Ja, eine weitere 9,5, eine 9,5 und eine 9,5, sodass es irgendwie insgesamt vier 9,5 sein sollen. Und einen großen Applaus für die Poeten. Vier 9,5, nicht fünf,5en. Passt. Wunderbar. Dann starten wir jetzt weiter zur nächsten Person im Line-Up. Sie ist eine Exil-Oberösterreicherin, die aus Studiengründen momentan in Salzburg ist. Bitte klatscht für die wunderbare lea habermeyer so hallo der text ist auch in salzburg entstanden deswegen passt das ganz gut und ja ich hatte letzte woche ich glaube ich mache das mikro noch ein bisschen letzte woche habe ich eine chemieprüfung gehabt und deswegen war ich in der bibliothek und das hat extrem viel sinn ergeben weil in der bibliothek habe ich meine ganze zeit so genutzt dass ich den text geschrieben habe es gibt halt einfach wichtigere dinge im leben als chemie und genau mein text heißt abwasch machen Böden wischen und er klingt so. Mein Gedankengang wird aber relativ schnell wieder gestoppt, verdrängt und zurückgestopft in meinem Kopf. Da stapeln sich Probleme und Wege, diesen Problem aus dem Weg zu gehen. Es beginnt bei Abwaschmachen, darauf folgt dunkle Wäsche waschen, helle Böden wischen und wieder mal irgendwas mit Kichererbsen zum Mittagessen, weil die sonst schlecht werden, mich beim Vermieter beschweren, weil der Kühlschrank surrt und mein Nachbar bohrt Löcher in die Wand. Um 2 Uhr nachts und ich starre Löcher in die Luft jetzt gerade. Weil ich stehe an der Ampel und warte. Es ist so eine typische Ampel, die nur alle 5 Minuten für so ca. 8 Sekunden auf grün umschaltet. Und deshalb bin ich jetzt hier. Gefangen in tiefsten Gedanken und das so lange, bis ich mein Handy zücke aus der Hosentasche. Gedanken und das so lange, bis ich mein Handy zücke aus der Hosentasche. Ich will mich ablenken und zwar mit Instagram, doch anstatt süßer Katzenvideos und lustigen Memes sehe ich da Dinge, die mich direkt zurück in diese Ohnmacht ziehen. Ich sehe Bilder von Kindern in Kriegsgebieten, ich sehe Videos von Elon Musk, der zweimal den Hitlergruß macht, eine neue Schlagzeile mit Kekels Gesicht im Titelbild und denkt euch jetzt nichts, wenn ich gleich zum Kotzen anfange, weil ich habe gerade Kikel gesehen. Ich lese ein Interview, in dem eine Frau von ihrem Schicksal erzählt und verdeutlicht, was durch Kikel auf sie zukommen wird. In dem Interview geht es um eine Frau namens Alia. So wurde sie genannt, in ihrem Land war sie Lehrerin und Mutter wurde sie 2014 da. Bekam sie ihr erstes Kind, 2015 mussten sie fliehen, es herrschte Krieg und jetzt lebt Alia hier, allein und in Not nach dem Tod ihres Sohnes auf einem Boot mitten im Mittelmeer. Sie erzählt von einer Nacht gefüllt mit Todesangst, ein Boot gefüllt mit unzählbaren, eine Flucht, die ihr alles nahm, ihren Sohn, ihren Mann. Sie arbeitet seit sechs Jahren, ist schlau und wortgewandt, hat sich selbst Deutsch gelernt. Ein Mensch mit Träumen und Hoffnung, mit tiefsitzenden Narben, mit Erinnerungen, die sie nachts wecken und tagsüber ablenken. Doch sie arbeitet weiter und kämpft um ihre Staatsbürgerschaft. Doch dann kommt plötzlich Kickel an die Macht. Und ich höre auf, das Video zu lesen und schäme mich, weil ich bin diejenige, die sich vorher noch Sorgen macht um Abgaben und Abwasch. Nein, um die fehlende Gerechtigkeit, denn wir sind nicht weit entfernt von da, wo wir einmal waren. Wir gehen eine unglaublich gefährliche Strecke entlang und da spreche ich nicht von dunklen Gassen um Mitternacht. Ich spreche nicht über rote Ampeln oder Geisterfahrer auf Autobahnen. Ich spreche von der Strecke, die unsere Politik fährt. Kickl, der queerfeindlich ist und ein Rechtsextremist von Elon Musk, dem reißen Mann der Welt, der auf der größten Bühne dieser Welt zweimal den Hitlergruß macht. Und anstatt die Gefahr dahinter zu sehen und es als rote Ampel zu registrieren, hören wir Sätze wie, nein, das hat er nicht so gemeint, ihr übertreibt doch alle. Nein, schaut doch hin und nicht daran vorbei, wie offensichtlich kann etwas denn noch sein? Ich meine Trump, der alle Gender Studies schließen lässt und sozusagen Identitäten aberkennt, während er so ganz nebenbei aus dem Pariser Klimakomm aussteigt. Ich spreche von Themen, die längst keine mehr in dieser Form sein sollten, von Systemen, die nicht funktionieren und Menschenrechte nehmen, Personen, die regieren ohne Herz, ohne Hirn, von Alice Weidel, die als Bundessprecherin der AfD behauptet, dass Hitler ein Linksradikaler war. Ja, du, Alice, schon klar. Ich habe Angst vor den Ergebnissen der Bundestagswahlen in Deutschland und bedenken, dass sie so aussehen werden wie vor viel zu vielen Jahren. Ich spreche von Abschiebetickets und Remigration. Kinder, die Angst um ihre Eltern haben, Eltern, die Angst um ihre Kinder haben. Und so spricht auch Margot Friedländer, eine Holocaust- Überlebende, die Parallelen erkennt. So hat es damals auch angefangen und Strukturen zieht von Menschenhass, weil da sind wir mittlerweile wieder angelangt. Aber wir werden nicht ohnmächtig zusehen und regungslos dastehen, wie Parteien Freiheiten und Menschenrechte nehmen. Denn ich weiß, wir haben die Macht, dagegen zu stehen. Nicht und niemals wegzusehen. Jetzt passt vielleicht ganz gut, mal Wales zu erwähnen, weil wir gerade auch Spoiler-Laut in Wales sind. Hier, wo die Rate der Burschenschaftler steigt und nur weil es ÖVP-Verbindung heißt, ist das kein Beweis dafür, dass das nur Studentenpartys sind, sondern die dort auch Lieder singen, wie Erika und Flaggen schwingen in den Kellern dieser Stadt mit Stimmen, die nicht nur homophob klingen, sondern auch rassistisch sind mit Stimmen, die leise immer lauter werden, sich vermehren, sodass wir sie mittlerweile auch tagsüber auf unseren Straßen hören können. Und genau deshalb müssen wir aufhören, das zu ignorieren. Wir müssen lautstark dagegen sein, dagegen stehen nicht, zu oder nochmal wegsehen, weil wir gerade in eine ganz, ganz gefährliche Richtung gehen. Und da spreche ich nicht nur von dunklen Gassen bei nachts oder roten Ampeln. Ich spreche nicht von Geisterfahrer auf Autobahnen. Ich meine die Strecke und die Geschwindigkeit, die die Politik gerade fährt. Die Autos fahren, werden langsamer, bleiben stehen. Nach sechs Minuten in meinen Gedanken, verstaue ich mein Handy zurück in meiner Tasche, schaue kurz nach oben, die Ampel ist auf grün. Ich sage euch vielen Dank fürs Zuhören und beginne wieder zu gehen. Applaus Ja, Lea Habermeyer. Wir haben dann noch eine letzte Starterin vor dem Finale und dann werden wir noch einmal unseren wunderbaren Daniel Kammerer ein zweites Mal hören und dann geht es ganz, ganz crazy in Rückwärtsreihenfolge. falschen Personen ins Finale rufen. Aber bevor wir falsch zusammenrechnen können, brauchen wir erst einmal unser Zahlenmaterial und deshalb bitte ich die Jury um die Wertung für den zu eben gehörten Text auf 3, auf 2, auf 1. Aha, da hinten ist eine 8, die wir streichen. Da ist eine weitere 8, das ist keine schöne 8. Okay, passt. Dann geht es hoch auf eine 8,5. Dann haben wir eine 9, eine zweite 9 und eine 9,5 und eine 10, die leider gestrichen werden. Großen Applaus für die Poetin. Und wir starten zur, wir gehen zur letzten Starterin der Vorrunde. Bitte einen großen Applaus für die wunderbare Clara Weise. Weisel. Ja, hallo. Zuerst einmal, ich verneige mich vor den Poetinnen und Poeten, die da vor mir gekommen sind. Es tut mir fast leid, dass ich keinen tiefgründigeren Text habe heute, Tut mir fast leid, dass ich keinen tiefgründigeren Text habe heute. Aber ich hoffe, ihr habt trotzdem vielleicht ein bisschen Spaß. Mit 18 ist die Schule vorbei. Dank Klimaticket bist du frei, fortzugehen vom Heimatort. Es gibt ein Ziel und das heißt fort. Sie haben gesagt, studieren, das soll man einmal probieren. Was mit Zukunft darf es sein, damit du nicht bleibst ein Glotz am Bein? Also gibst du Lehramt, Pflege, was Soziales hält dich rege? Willst du wirklich Geld verdienen? Nimm BWL, Jus und Medizin. Am besten alles drei zusammen, damit von dir Rich Kids abstammen. Also denke ich lang und entscheide, dass ich ohne Zukunft bleibe. Welches Studium dies sei, das gibt euch einen Rätselpreis. Was reimt sich auf Hermann Istschick? Wir wissen alle Germanistik. Doch wohin sollst du dafür ziehen, wenn du aus Wien nur kannst fliehen und Salzburg und Innsbruck sich nur rechnen, wenn du dein Erbe kannst erstechen. Aber von Linz gibt es da nur einen Ort, an dem man weit genug ist fort. Um an diesen zu gelangen, musst du auf Eingleistrecken bangen, fährst ohne Internet oder Empfang drei Stunden an Berg und Tal entlang. Die größte Freude jederzeit hält der mobile Boardservice bereit. Da bekommt man äußerst günstig stilles Wasser um 3,50. Das Schönste aber ist die Aussicht, wenn du aus dem Städtennebel ausbrichst, dann siehst du Erzberg, grüne Wälder, Burgen, Fabriken und Schneefelder, doch kommst du an, so bist du froh, entkommen zu sein dem defekten Klo. Hier gibt es zwar keinen Lindwurm, die bellenden Madeln und Burm trinken literweise Sturm und über allem thront der Urturm. Wovon ich rede, ist die Grazer Stadt. Kommst du an, bist du ganz platt von all den Unterschriften sammeln, die dich am Bahnhof heraus angeln. Hast du die mal überlebt, zerzaust, beraubt, den Puls erhebt, erreichst die BIM, wenn du Glück hast und 50 Stufen mit Gepäck da plast, ohne die Rolltreppe zu besteigen, denn diese tut meist nur streiken. Mit der BIM geht es von da durch Andengasse, Moorkanal, Hauptplatz und Giacomini, Opernhaus bis Maifredi, hin zur Elisabethstraße, aber Vorsicht, Feinstaubgase. Doch daran hast dich gleich gewöhnt, wenn sich um zwei Uhr nachts verföhnt und die Putzfrau führt gern kleinen Kriege, manchmal gibt es Lebensmitteldiebe und werden die Waschslots nicht einkalten, kommen jene, die verwalten. Das lernt man alles auszublenden in des Studentenheims für Wänden. Das lernt man alles auszublenden in des Studentenheims für Wänden. Doch etwas fehlt in meiner Welt, also gehe ich auf Willhaben. Nein, nicht etwa für Grillschalen, nein, ein Kastel brauche ich noch in meinem 10-Quadratmeter-Loch. Bald hat man ein passendes Erspät. Um 50 Euro kriegt man's angedreht, dann radelt man hin und übernasert, das Kastel ist im Keller eingelagert. Voll Todesangst steig ich hinab, in meinem Geist dreh ich schon ab von der Bühne dieses Lebens, aber alles war vergebens, denn der Zwei-Meter-Mann hebt mit mir das Kastel an und wir sind nach kurzer Zeit zurück an der Luft der Wirklichkeit. Am Radanhänger festgezurrt will ich einlegen meinen Spurt, aber erst denke ich mir, wie bringe ich das Kastel allein durch die Tür, vom zweiten Stock erst ganz zu schweigen, ach, ein Helfer lässt sich schon auftreiben. Da, meint der Muskelmann, heute Abend um elf, da kann ich kommen und dir helfen. Wir trinken Kaffee und lernen uns kennen. Dann darf ich auch bei dir pennen. Denn mir scheint, du bist nicht bloß süß und nett und makellos, sondern wirkst auch noch schlau, einfach eine Superfrau. Die Superfrau denkt, Hilfe, und steigt auf, das Rad nimmt nur ganz langsam Lauf, schon bei der nächsten Häuserecke bleibt mein Glauben an die Menschheit auf der Strecke. Aber hey, I did survive, und ein Kastel hab ich auch zu gutem Preis. Also, Leute, lasst euch sagen, es kostet nichts einmal zu fragen, aber will haben, werde ich nicht mehr verwenden, denn ich bin nun in festen Händen. Dankeschön. Zum Abschluss der Vorrunde klarerweise. Ja, ich glaube, es ist jetzt so weit, dass ich vor den Staaten dann da in die Knie gehe, um irgendwas schreiben zu können. Und ich bitte um die Wertung. Auf drei, auf zwei, auf eins. Aha, da fehlt noch eine Wertung, glaube ich. 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7. Na, passt. Wir starten da hinten mit einer 7, die wir streichen. Dann geht es hoch auf eine 7,5. Eine zweite 7,5. Dann geht es hoch auf die 8. eine zweite 8 und eine dritte 8, die liegen da irgendwie alle sehr komisch herum, und dann haben wir eine 8,5, die will er streichen und einen großen Applaus für die Poetin. So, ich werde mich jetzt für die nächsten sechs Minuten in den Think Tank zurückziehen, um zu schauen, wer da ins Finale kommt. Und bis dahin freuen wir uns ein zweites Mal auf unseren Feature-Poet, der dann noch ein bisschen Zeit schindet, um für uns rechnen zu können. Bitte klatscht ein zweites Mal für den wunderbaren Daniel Kammerer. Dankeschön. Nachdem der Markus schon den ganzen Abend das Thema meines Textes und somit auch mein Lieblingsgetränk vergrantet hat, habe ich mir gedacht, ich lese jetzt einfach nur einmal vor. Nein, mache ich nicht. Aber es ist tatsächlich ein Text, den ich in West schon einmal vorgelesen habe. Für diejenigen, die ihn schon kennen, sorry, tut mir voll leid, aber ich habe auf die Gare nichts Besseres rausgekriegt. Eines schönen Sommertages, wohlgemerkt im Juli, war es hin mein Haar bereits in Fransen und der Bart bis hin zum Pansen. Also eilt ich allzugleich als meinen nächsten Stopp zum örtlichen und mir vertrauten, gern besuchten Barbershop. Leider kam an diesem Tage auf die von mir gestellte Frage, ob mein Haus- und Hoffriseur dieserorts zugegen wäre, mir zum Kummer, mir zum Grame von der auftupierten Dame, die da an der Kassentheke sich vor dem Terminbuch regle, lediglich ein Nein, mein Lieber, dein Barbier, der kommt nie wieder. Doch kein Grund zu protestieren vor dem Schneiden und Rasieren, denn ein neuer Zunftkollege ist bereits schon auf dem Wege, der bei Hände mit der Schere dir sogleich die Haare pflege. Sei es, wie es sein möge, besser so, als wenn man zöge, mit ganz unrasierter Mähne hier von dannen also Zähne ordentlich zusammenbeißen und sich auf den Frisierstuhl schmeißen. Ah, da kommt der Lockenmeister und mit Händeschlag erweist er mir ein frommes Gott zum Gruß und fasst an meiner Seite Fuß. Draufhin frage ich den Barbier, lieber Freund, was machst du hier, bist bestimmt schon 60 Jahre der Wiege ferner als der Bahre, gepflegt, doch schon erkraut, die Haare lag sein Antlitz bereits in Falte, doch mit Keckenworten malte er ein Bild vom Werdegang, bevor in den Salon er kam. So saß ich also beim Coiffeur und schenkte ihm sogleich Gehör, doch plötzlich meinte er, ich schwöre, dass es sein erster Tag heute wär. Der ist super, gell? Zappalot, der Altgeselle, erklärte mir nun auf die Schnelle, dass er einst dem Staate diene, demutsvoll der Republik, mehr noch war vor kurzer Zeit sein Schaffenskreis die Politik. Doch nach jüngstem Wahldebakel, das sein Lager niederstreckte, trug sein Werdegang ein Makel, deshalb waren nun Projekte fernab vom Parteienleben anzustreben. Innehaltend starrte ich lange in den Spiegel, etwas bange, hoffentlich gibt's kein Malheur. Ach, er wird's schon nicht versauen, dachte ich und so sprach ich, Meister, heute schenke ich dir mein Vertrauen. Dennoch war ich recht verwundert, da ein Jahreslohn von 100.000 Euro auf die Kralle mit dem Job als Haareschneider etwas in den Keller falle. Ach, so meinte er bei sich, dieser Job ist nur ein Hobby, meinem Portemonnaie zum Jubel zahlt mich immer noch die Lobby. Während nun die Klinge glitt, ließ ich Haare, Schnitt für Schnitt. Plötzlich meinte er, ein wenig Farbe für das Haar wäre hip. Rot mit Grün, das wäre doch fancy oder wäre pink genehmer. Blaue Spitzen außen rechts sind sehr beliebt beim Arbeitnehmer. Schwarz ist endlich wieder innen. Früher war es mal türkis. So viel Farbe für das Volk, nur eines daran ist echt mies. Keine passt so recht zusammen. Und wenn man es doch zusammenbiegt, ist es oftmals vorgekommen, dass man Haarausfälle kriegt. Lass es gut sein, Herr der Schere, weil es mir dennoch lieber wäre, wenn du meinem Wunsch zu Ehre tust, wofür ich dich bezahle. Dafür habe ich dich gewählt, dafür kriegst du auch dein Geld. Oder ist es gang und gäbe, dass man Anfang viel berede und dann später alter Schwede mit der Kundschaft in der Fede eigenständig Pläne fasst? Also hopp auf und mach jede Strähne, wie es mir gut passt. Doch Maestro ließ nicht locker und so saß ich da am Hocker, konnte mich ja nicht erwehren, als Rasierklingen und Scheren, wie das Schwert des Damokless, ganz im schnippelnden Exzess, mir die Rübe abrasieren und die Haarpracht reduzieren, während alles diskutieren, sich in hohlen Worten des Friseurs verlieren. Dort, wo einst das Haar geglaubt, ziert nun ein Gestrüpp das Haupt. Doch der Herr der Politik greift zu seinem nächsten Trick und sogleich wird auftopiert, abgetarnt und umfrisiert, denn die Masse eines Volkes ist es längst gewöhnt, dass man ihre hohlen Birnen mit heißer Luft beföhnt. Angetrieben von Gegrübel schweift der Blick erneut zum Spiegel, welcher letztlich offenbart, was der Meister an mir tat. Der, dem man da einst vertraute, war es, der es total versaute. Der Friseur hingegen lacht, denn wer hätte das gedacht, in den Händen hält er schon seine Rechnung zwecks dem Lohn. Unfair, doch so ist es halt, gefickt ist, wer die Rechnung zahlt. Applaus Applaus Applaus Applaus Jawohl, ein zweites Mal Daniel Kammerer. Wir haben uns beraten, wir sind uns ziemlich sicher, dass das Finale aus dem Thomas besteht und aus dem MC Himbeerpfötchen und aus der Vicky Und weil wir diese drei wunderbaren Menschen jetzt noch einmal hören werden, aber die anderen sechs leider nicht mehr, bin ich der Meinung, dass wir doch jetzt bitte noch mal einen fetten Applaus machen können für alle, die wir leider nicht mehr hören. Für Fiona, für Werner, für Eva, für Harald, für Lea Habermeyer und für Clara Weiße. Wunderbar, die Wertung für den Text von Daniel, die erspare ich euch. Ihr habt ja eh noch eine Eichwertung, auf die ihr euch beziehen könntet. Und wir starten gleich mit dem Starter, der von Platz 7 sich in eure Herzen geslamt hat. Bitte klatscht für den wunderbaren Thomas. Ja, danke, dass ich nochmal darf. Ich habe einen Text über Männlichkeit mitgebracht. Das ist genau die Begeisterung, die ich mir vorgestellt habe. Ich habe leider keine Überrolltreppen. Es tut mir leid, ich arbeite dran. Er hat einen relativ sperrigen Titel, deshalb fange ich einfach an. Ein Text über das Geschlecht, das sich jeden Tag wortwörtlich über seine Scheiße unterhält und am Ende des Tages im Durchschnitt 11% mehr Gehalt zu bekommen. Kurz. Kurz sehe ich die Angst und die Überforderung in deinen Augen, dass ich zu einer Umarmung ansetzen will und mir panisch deine Hand entgegenstreckst. Für einen Moment blitzt sie auf, nicht einmal eine Millisekunde Verbundbarkeit und dann sind wir wieder dieselben Kumpels wie sonst auch. Dein Handschlag wirkt eher wie Selbstverteidigung, aber wir nennen das Männlichkeit. Männlichkeit bedeutet, ich bin zehn Jahre alt und bekomme eine Schelle, weil ich ein Buch lese. Lesen ist schließlich schwul, wieso bin ich denn auch nicht selber drauf gekommen? Männlichkeit bedeutet, ich liege mit elf Jahren in einem Stockbett und mein Zimmerkollege wichst jede Nacht vom Einschlafen. Er zeigt mir, was Pornos sind. Ich bin verwirrt und verstört und trotzdem werde ich später Jahre brauchen, um von der Scheiße wieder loszukommen. Männlichkeit bedeutet, ich bin zwölf Jahre alt und habe panische Angst davor, trans zu sein, wenn mir irgendetwas seltsam vorkommt. Ich komme mir seltsam vor. Ich glaube, ich wäre gern anders, aber ich lerne, dass das normal ist. Männlichkeit bedeutet, dass ich 13 bin und mein Onkel mich jedes Mal fragt, wenn er mich sieht, wie es denn mit den Mädels läuft und wann ich mir mal endlich eine schnappen würde. Aber klar, wenn man in Schulen über Queerness spricht, sexualisiert das die Kinder. 23 Minuten. Dauert es laut einer Studie im Durchschnitt bis männlichen Jugendlichen auf TikTok frauenfeindlicher Content angezeigt wird, wenn sie sich das erste Mal anmelden. Ich bin mit Rammstein im Battle Rap aufgewachsen. Zwischen JBB, VBT, Merlin Manson und Rapper Mittwoch war damals wenig Platz für Selbstreflexion. Heute suche ich männliche Vorbilder höchstens noch zwischen Pöbel MC, Peter Lustig und Paddington Bear. Jeden, den ich damals cool fand, sollte man heute eigentlich ins Gefängnis stecken. Männlichkeit bedeutet heute, ich kann die Cis-Männer in meinem Freundeskreis in einer Hand abzählen und immer wenn mir Jungsgruppen begegnen, die größer sind als das, werde ich vorsichtig. Das kann sich statistisch doch gar nicht ausgehen, dass die alle korrekt sind. Männlichkeit bedeutet, Frauen haben eh viel mehr Rechte, weil mir zahlt ja nie jemand einen Drink beim Feiern gehen. Bei männlichen Jugendlichen, die Pornos konsumieren, ist die Wahrscheinlichkeit, sich selbst sexuell aggressiv zu verhalten, bedeutsam höher. Die Bereitschaft einzuschreiten, wenn sie sexuelle Übergriffe beobachten, dagegen unterdurchschnittlich gering. höher. Die Bereitschaft einzuschreiten, wenn sie sexuelle Übergriffe beobachten, dagegen unterdurchschnittlich gering. Laut Umfragen konsumieren circa 40 Prozent der männlichen Jugendlichen in Österreich regelmäßig Pornos. Männlichkeit bedeutet, ich kann sehr gut laut schreien, aber nein, ich will mein T-Shirt immer noch nicht ausziehen. Ich habe mich nie zu den starken, toxischen Jungs gezählt und trotzdem hat es Jahre gedauert, bis mir auffiel, dass Wut und Hass ja irgendwie nicht die einzigen Emotionen sein sollten. Heute würde ich gerne Fußball spielen, aber finde mal eine Fußballmannschaft, bei der du dir sicher sein kannst, nicht mit sexistischen, homophoben oder rassistischen Typen auf dem Platz zu stehen, die gedanklich in der Steinzeit hängen geblieben sind, alles eine Frage des Mindsets oder so ähnlich. Männlichkeit ist, sogar nur beim Schulsport gegeneinander zu rennen und danach den wunderschönen, fast schon poetischen Last zu hören. Wenn du mir eine Arme so anspulst, hau ich dir aufs Maul. Auch sonst machen meine Geschlechtsgenossen vieles wahnsinnig uncool. Gitarre spielen ist zum Beispiel eigentlich cool, aber dann sitzt auf jeder Hausparty plötzlich so ein selbstverliebter Trottel und spielt Wonderwall nur für dich, um ein Mädchen zu beeindrucken und danach unangenehm touchy zu werden. Ich lese Bell Hooks ausschließlich zu Hause und nicht in der Öffentlichkeit, weil Männer die feministische Literatur lesen, damit sie jeder dabei sieht, einfach krass peinlich sind. Als in 57 verschiedenen Ländern Frauen und Männer auf Empathie getestet wurden, schnitten in jedem einzelnen davon Frauen besser ab. Dabei sind schätzungsweise nur 10% unseres Einfühlungsvermögens biologisch und der Rest durch Sozialisation bestimmt. Männlichkeit bedeutet, wir diskutieren jetzt schon seit zwei Stunden, was die beste Waffe aus dem 13. Jahrhundert ist und wie man im Effektivsten gegen einen Hai kämpft. Männlichkeit bedeutet, ich kann mich nicht mehr erinnern, wann ich das letzte Mal geweint habe, aber hervorragend fünf Dinosaurierarten aufzählen und meinen Alkoholkonsum verherrlichen. Entschuldigung, ich meinte lecker Bierchen genießen. Ich mag den Triceratops, den Brachiosaurus, den Stegosaurus und den Parasaurolophus, den Paracephalosaurus, Spaten, Otterkringer und Pfeffi. Männlichkeit bedeutet, zum Täter erzogen worden zu sein. Erzogen worden um Empathie, Zuneigung und Verbundenheit. Jetzt schreibe ich einen Text darüber, wie Männlichkeit nicht geht, dass alle Männer, die glauben, sie wissen, wie es geht, und in der Performativa Feminismus falsch sind, ohne aber wirklich selbst zu wissen, wie es geht. Männlichkeit bedeutet, ich bin jetzt 18, ich gehe einmal die Woche zur Therapie, aber meine beiden Lieblingswörter sind halt immer noch Du Hurensohn! Vielleicht braucht es ja eine Art sanfte Atze als Übergangslösung. So Lifestyle-Kuchen backen und Kette rauchen und danach mit lackierten Nägeln zum Kampfsporttraining. Aber ich bin mir auch nicht sicher, ob von dem, was wir als männlich definieren, überhaupt noch etwas wert ist, gerettet zu werden. Was es braucht, sind weniger Männer, die sich als Feministen bezeichnen und mehr, die einschreiten, wenn sich dieser eine Kumpel mal wieder nicht benehmen kann. Es braucht den Diskurs untereinander, denn früher war es so, dass Männer nicht über ihre Gefühle geredet haben und Frauen die ganze emotionale Arbeit machen mussten und heute ist es so, dass wenn Männer über ihre Gefühle reden, meistens Frauen die ganze emotionale Arbeit machen müssen. Vor allem, vor allem bedeutet Männlichkeit Digga, ich hab keinen Bock mehr. Vielleicht ist es auch einfach an der Zeit, das Ganze komplett abzuschaffen. Männlichkeit, du Hurensohn. Für euch aus Salzburg eingeflogen, der Thomas. Ja, ich habe mich bewaffnet mit einem Rotstift. Ich hoffe, ich finde da noch genug Platz. Das wird sich schon noch ausgehen. Die Jury darf uns ja auch rot. Das passt ja alles super zusammen. Genau, und jetzt bitte die Wertung auf 3, auf 2, auf 1. Aha, okay, okay, okay. Habe ich da wieder nur 6 Jury-Tafeln? Stimmt das? 1, 2, 3? Lars, siehst du 7? Jetzt sind es 7, wunderbar. Nachzügler. Okay, da ist eine 8, die wir streichen. Dann geht es hoch auf eine 9, eine zweite 9, eine dritte 9, eine vierte 9, eine 9,5 und eine zweite 9,5, die wir streichen. Und ein großer Applaus für die Poeten. Applaus Bis dahin kommt jetzt von Platz 4, hat er sich in die Mitte des Finales in eure Herzen geslampt. Bitte klatscht für den grandiosen MC Himbeerpfötchen. Ich grüße euch nochmal. Drei Geschichten in drei Akten. Eva steht freudestrahlend mit leuchtenden Augen vor dem spritzkerzengeschmückten Weihnachtsbaum und kann es kaum erwarten, endlich ihre ganzen Geschenke auszupacken. Wie ein Rudel hungriger Wölfe fällt sie über die fein präparierten, nur mit Liebe verpackten Präsente her. Man sieht nur noch fruchtelnde Hände und bunte Fetzen. Die gut betuchte Familie blickt voll Entsetzen über das Zellstoffmassaker, welches ihre achtjährige Tochter anrichtet. Die unter den teuren neuen Dingen, fast verschwindend kleine Eva, wirft ihren Eltern doll stoßendliche Blicke zu, weil die Puppe, die sie sich gewünscht hat, nicht unter den Geschenken war und hasst in dem Moment ihre Eltern zutiefst und wünscht es sich bessere. Die ebenfalls achtjährige Marie kauert fröstelnd und gehetzt atmend unter der Schneewittchendecke. Der fahle Lichtentfall des Mondes lässt das Weiß der weit geöffneten Augen gut erkennen. Und man vernimmt ganz leis immer wieder denselben geflüsterten Satz. Bitte, lieber Gott, heute nicht. Bitte, lieber Gott, heute nicht. Als ich in Knarzen der Tür geniere, in dieser düsteren Rhythmik mischt, kurz kaltes künstliches Licht in den Raum hält und der Duft von Weingeist Böses vorausschickt. Mit dem nächsten Herzschlag Maries wird es tot und dunkel. Sie schließt ihre Augen, während ihr Geist diese Existenz verlässt und den Körper dem Gräuel der Realität überlässt. Doch die Hoffnung stirbt zuletzt. Joseph setzt einen vernarbten Fuß vor den anderen auf die ausgedörrte, mit Rissen versehene gespenstig anmutende Erde. Tiefe, blutende Schnitte kündigen Neuinrungen an den täglich beschwerlichen Weg an. Sein junger, fünf Jahre alter, nah an der Verhungerung wandelnder Körper ist von der schweren Arbeit zutiefst gebraucht. Sein leerer Blick spiegelt die Aussichtslosigkeit seiner Situation wieder, während dieses bedauerliche Bild durch einen lauten Peitschenknall eine weitere Dimension des Unvorstellbaren öffnet. Das schwere Metall auf seinem Buckel, welches sein Schicksalsrucksack ist, registriert er gar nicht mehr, weil seine Gedanken ihn stärken bis jetzt und bei seinen kleinen Schwestern sind, die er nähern muss. Und Joseph weiß eins, die Hoffnung stirbt zuletzt. Eva schreit ihre Mutter an, sie solle sie zum Teufel scheren. Was will sie denn ihr, ihrer einzigen Tochter, als großes Glück verwehren? Sie hatte mit 14 überhaupt nichts mehr zu sagen, wann sie nach Hause kommen oder den Bären soll. Wie kannst du es wagen, Mutter, mir Vorschriften zu machen? Evas Mutter weint, während die Haustür ins Schloss knallt. Und sie sieht sich noch ein Bild ihrer kleinen, unschuldigen Tochter vom Weihnachtsbaum an. Völlig zugedröhnt frönt Marie täglich um den Glust des Alkohols und der Drogen. In ihrem verschrobenen Weltbild sind nur mehr Rausch, während wieder ein Bettwill von Vater und Bruder geschändet wird. Seit drei Jahren werden die Stoffe härter, mit denen sie kurzzeitig aus der Welt flüchtet. Augen schließen hilft er schon lange nicht mehr und Schneewittchen liegt irgendwo in der Zimmerecke im Blutmeer. Fast tote Augen starren an die Zimmerdecke, während in wiederholten Malen die harten Fingerknöchel ins blau aufgekollene Gesicht des gepeinigten Mädchens einschlagen. Doch die Hoffnung stirbt zuletzt. Sein Herz bebt vor Verzweiflung und die heiße, trockene Luft ist wie Marschall. Joseph bebt vor Verzweiflung und die heiße, trockene Luft ist wie Marschall. Jetzt steht Joseph da, nicht mit Lehren, sondern ohne Hände. Schrei vor Stummen, Tränen, Kullern. Lehren werden nicht gesogen, sie werden gelogen und sind bloß lose Bände. Einer der Granaten hat ihn erwischt und fast erlischt sein letzter Funke. Doch durch das leidvoll geprägte Lächeln seiner letzten Schwester geht's Joseph wieder etwas besser und Joseph weiß eins. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Jetzt. Eva ist 20, obdachlos, lebt in Armut. Ihre Eltern sind beim Autounfall ums Leben gekommen. Eva ist jetzt endlich alleine und könnte glücklicher sein als jemals zuvor. Aber Eva ist nicht glücklich. Vom erbettelten Geld hat sie sich ein neues iPhone gekauft. Es piepst. In langsamen, aber regelmäßigen Abständen. Auf dem Krankenzimmerbett liegt ein rot-lila-blau gefleckter, leichenblasser Körper. Es waren die letzten drei Flaschen Wodka und die letzte Überdosis, die sich Marie verabreicht hat. Das Licht der Lösung bereits sehend, flüstert sie ein letztes Mal. Bitte, lieber Gott, heute nicht. Und sie wird erhört. Stille. Und endlich nichts. Wie oft hat Joseph dagegen angekämpft in den letzten Jahren, auch wenn es nicht ihr getraut hat. Er kann sie doch nicht im Stich lassen, weil er sie liebe, auch wenn die seelischen Wunden viel schlimmer waren als die ganzen Peitschenhebe. Man sieht ihn noch, gehen Sonnenuntergang hinten, diesmal nicht vorsichtig, wie er mit ausgebreiteten Armen endlich auf einen Terminentritt sich sprengt und das Firmament noch rüter drängt. Ja, die Hoffnung stirbt zuletzt, doch für die drei stirbt sie doch. MC Himbeerpötchen, für euch angereist aus Wildcard, also aus 4030 Wildcard. Um das ein bisschen zu spoilern. Ja, liebe Jury, bitte nehmt doch mal eure vorletzten Kräfte zusammen und gebt mir die Wertung. Finden Sie ebenben gehörten Text. Auf 3, auf 2, auf 1. Aha, da ist eine 7,5, die wir streichen und dann machen wir einen beträchtlichen Sprung auf eine 9, eine zweite 9, eine dritte 9, eine 9,5 und eine 10, die wir streichen. Und ein großer Applaus für den Poeten. Da fehlt eine Wertung. Bitte noch einmal in die Höhe. Bitte noch einmal hoch. Ich glaube, es fehlt noch eine. Ah, es fehlt eine zweite 10, oder? 7,5, 9, 9, 9 999 9 5 10 10 jawohl eine 10 bleibt stehen ja applaus für die mangelnde übersicht der moderation danke dafür wir haben noch eine letzte stadtin, bevor wir das gesamte Line-Up hier auf dieser mittlerweile Extended-Bühne versammeln werden und einen neuen Landesmeister oder eine neue Landesmeisterin krönen werden. Und sie ist aus Salzburg angereist. Wir freuen uns, dass sie hier ist. Bitte Applaus für die voll superne Vicky. So groß bin ich nicht. Und dazu passt auch mein Text ganz gut. Er heißt Die Kämpferin. Manchmal will das Leben selbst mich erdrücken. Ich schreie nicht, ich schreie nie. Ich halte nur dagegen an, widersetze mich der mich übermannenden Machtlosigkeit. Was soll ich sonst schon machen? Nur geht mir hier langsam der Atem aus. Luft, Luft, ich brauche Luft, ich... Ruhig, ersticken wirst du schon nicht. Mach nur brav weiter, bleib nur brav still und freundlich. Lächle, nicke, schüttle Hände, Grüße und äußere Zustimmung. Frau sein und noch dazu jung hat dir diese Rolle eingebracht. Wer nimmt dich schon ernst? Du selbst etwa? Ha, dass ich nicht lache. Du bist klein und schwach, verletzlich und emotional. Oft hysterisch, brauchst immer zur Hilfe. Du hast keine Macht oder Kraft, dich zu wehren. Du, nein! Das stimmt doch alles so nicht. Das bin nicht ich, sind nicht meine Gedanken. Ich habe mich keinem längst veralteten und dennoch erschreckend aktuellen Gesellschaftsbild zu fügen, egal wie oft mich meine Selbstzweifel übermannen wollen. Übermannen. Das Problem steckt ja schon im Namen, denn als Mann hört man kein Deine Hose ist aber knapp, dass du dich traust, so rumzulaufen. Oder, warum hast du dir denn die Haare so kurz schneiden lassen? Oder, das war aber nicht gerade sehr ladylike. Man steht nicht morgens vor dem Spiegel, betrachtet kummervoll die paar Kilo, von denen man sich längst überzeugt hat, sie wären zu viel und entdeckt zu allem Überfluss auch noch den neuesten Pickel. Man sagt sich nicht selbst jeden Morgen das übliche Mantra auf, um sich vom Schönheitszwang abzulenken. Ich bin stark, ich bin klug, ich bin unabhängig, ich habe Ziele und Rechte, meine eigenen Meinungen, Gedanken und Gefühle. Niemand kann mir befehlen, bloß weil ich jung und eine Frau bin, dass er eben auch bloß der Zufall entschieden. Wer sich dann selbst das auch noch glaubt, der hat eh schon halb gewonnen. Als Mann geht man nicht aus der letzten Runde des Jobinterviewprozesses raus und grübelt darüber nach, nicht angestellt worden zu sein, weil man jung und dummerweise auch noch Frau ist. Männer werden schließlich selten schwanger. Man rennt nicht nachts von Straßenlaterne zu Straßenlaterne, den Schlüssel fest und klammert in der Jackentasche verborgen, spät um jede Straßenecke und erstickt vor jedem Schatten. Aber bloß ohne Kopfhörer zu tragen, wer weiß, was man sonst überhören könnte. Man kümmert sich nicht um die abschätzigen Pfiffe, wenn man mitten in der Altstadt einer Gruppe bestenfalls gleichaltriger Männer begegnet. Männer haben es leichter, so viel leichter als Frauen. Oder? Wenn ein Mann recht kurze Hosen trägt, lange Haare oder Piercings, muss er sich dann nicht selbst noch im Jahr 2025 anhören, wie ihm andere, hey, bist du schwul oder was, nachrufen. Hey, bist du schwul oder was? nachrufen. Und daran kann ich mich erinnern, ein artiger kleiner Gentleman zu sein, nicht zu laut, nicht zu ruppig, aber auch nicht zu brav, nicht zu still, immer höflich, wenn auch bestimmt, wurde sogar im Kindergarten schon hochgeschätzt. Und die angeblichen paar Kilo zu viel, die sich fast jeder selbst zuschreibt, nehmen Männer kaum aus. Pickel hat außerdem auch jeder mal. Vielleicht werden Männer nicht so leicht als hysterisch bezeichnet. Gefühle zu zeigen, ist aber scheinbar tabu. Wie, du willst einen Tag frei haben, weil dein Hund gestorben ist, den du schon als Teenager hattest? Das ist ja ganz eine fürchterliche Arbeitsmoral. Und geheult hast du auch noch? Sowas. Klar, bei einem Jobinterview wird wohl selten ein Mann gefragt, ob er plant, in den nächsten Jahren schwanger zu werden. Doch auch Männer haben in manchen Berufen mit Vorurteilen zu kämpfen. Kindergärtner müssen sich bis heute als fähig beweisen. Zu oft wird immer noch davon ausgegangen, nur Frauen werden zur Kindererziehung geeignet. Zu oft werden männliche Kindergärtner als potenziell pädophil abgestempelt. Wenn du als Mann im Fitnessstudio lieber ein Kilo weniger pro Seite nimmst, wirst du schief angeschaut. Und wenn du deinen Kaffee mit Zucker trinkst, bist du plötzlich Frau, denn echte Männer trinken den Schwarz. Tja, dass eine Geschlechtsumwandlung so einfach geht. Vielleicht haben wir alles manchmal nicht so leicht. Vielleicht ist unser Problem tiefer in der Gesellschaft verankert, als wir lange dachten. Und vielleicht, nur so ein Gedanke, vielleicht ist Sexismus genauso scheiße für Männer. Manchmal will das Leben selbst mich erdrücken. Ich schreie. Ich schreie laut. Und ich halte dagegen an, widersetze mich der Machtlosigkeit. Sie darf uns nicht länger übermannen. Danke. Applaus Bevor wir jetzt herausfinden, ob dieser wunderbare Wanderpokal wieder nach Oberösterreich wandert, Ober, Ober in Salzburg verbleibt und wir die letzte Wertung einholen, hätte ich bitte gerne das gesamte Line-Up des heutigen Abends auf der Bühne unter den Tosen. Ein Applaus für uns. Bitte klatscht für Fiona, für Werner, für Vicky, MC Himbeerpötchen, Eva, Harald, Thomas, Lea Habermeyer und, die Laura, auf die Bühne wünschen? Ja? Ja? Okay. Wunderbar. Sorry, ich brauche dich, aber ohne dich Mathematik, das ist hoffnungslos. Ich brauche dich. Du bist ja jetzt was, Bachelor der Mathematik, oder? Ja, so in etwa. Okay, dann holen wir jetzt bitte die letzte Wertung ein. Führendes zu eben gehörten Text von der Vicky. Auf drei, auf zwei, auf eins. Aha, aha, aha. Oh, Saarlicht, das ist ja geil. Da ist eine Acht. Da ist eine weitere Acht. Da ist Verwirrung bei mir. Da ist eine weitere 8. Da ist Verwirrung bei mir. Da ist eine 8,5. Was ist das? Da kann ich das bitte noch ein bisschen drehen, da ganz hinten. Ah, das ist eine dritte 8. Passt, dann bleiben wir da dabei. Und dann haben wir eine 8,5. Eine weitere 8,5. Eine dritte 8,5 und eine 9,5, die wir aber leider streichen. Das sind 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, oder? Bist du da dabei? Wunderbar. Okay, das heißt, ich gebe dir diesen wunderbaren Pokal. Gratuliere, meine Landesmeisterin. Wer hätte damit gerechnet? Ich behalte mir den anderen. Und wir gratulieren herzlich dem neuen Landesmeister aus Wildcard. Bitte einen großen Applaus für den wunderbaren MC Himbeerpfötchen.