Sehr geehrte Frauen, sehr geehrte Herren, vielen Dank, dass Sie heute gekommen sind. Mein Name ist Anne Brack, ich bin vom Frauenbüro und ich freue mich total, dass wir heute Nina Fox bei uns haben zu einer sehr, sehr hochkarätigen Veranstaltung. Aber vielleicht vorab einfach noch so ein bisschen, habe ich mir gedacht, erzähle ich Ihnen eine kleine Geschichte, wieso wir, also es verkörpert ganz gut, wieso wir überhaupt uns so einsetzen, Kampagnen machen und uns engagieren in Bezug auf K.O.-Tropfen. Vergangene Woche hat mich ein junger Mann angesprochen. Er hat von seiner Freundin den Auftrag erhalten, bei uns nachzufragen, ob wir nicht Getränkeschutzdeckel haben oder Feststreifen gegen K.O.-Tropfen. Diese Situation hat mich irgendwie sehr berührt. Ein junger Mann kommt für seine Freundin extra zu uns und fragt uns. Und es hat mich auch sehr berührt, weil ein junger Mann möchte seine Freundin schützen, indem er alles tut, damit sie sich selber schützt. Ich gehe davon aus, dass der junge Mann aufgeklärt ist und alles im besten Sinne dafür tut, dass es seiner Freundin gut geht und dass ihr nichts passiert. Aber Fakt ist, Frauen werden nicht weniger von K.O.-Tropfen betroffen sein, wenn sie Deckel auf ihre Getränke drauf tun. Genauso wenig, wie Frauen nicht weniger vergewaltigt werden, wenn sie keine Miniröcke mehr anziehen. K.O.-Tropfen sind ein äußerst perfides und starkes Mittel der Macht, um Frauen ohnmächtig zu machen, um sie zu vergewaltigen, um sie zu missbrauchen. Was muss also letztendlich geschehen? Täter müssen als Täter genannt werden. Und Frauen müssen einen sehr unkomplizierten Zugang erhalten zur psychologischen und medizinischen Versorgung. Die Aufnahme von gerichtsverwertbaren Beweismitteln muss rasch und einfach von noch darüber hinaus. Insgesamt bin ich der Meinung, dass Frauen darauf vertrauen dürfen, dass sie in einem System leben, das ihr Wohlergehen schützt. Die Praxis zeigt leider jedoch, dass sie alleine gelassen werden. Ich freue mich, dass wir heute aus verschiedenen Richtungen dieses Thema besprechen können und vor allem freue ich mich, Hina Fuchs, herzlich willkommen in Linz, extra aus München zu uns gestoßen und ist hier wirklich, also wir sind mega stolz, dass sie da ist. Dankeschön. Aber ich denke mir, dass Sie als Zuhörerin, Gast, Gästin vielleicht auch die eine oder andere Idee haben. Wir haben Postkarten ausgelegt. Sie können Ideen, Stichworte, Geschichten, können Sie da draufschreiben, ans Frauenbüro schicken, in die Box legen, uns eine E-Mail schicken, uns besuchen im Alten Rathaus, Anregungen geben. Wir freuen uns wirklich. Das ist eine Kampagne, die wir machen, die vom Austausch lebt. Wenn Sie Ideen haben, kommen Sie bitte einfach. Ah ja, was habe ich dem jungen Mann gesagt? Das fehlt noch. Ich würde mir wünschen, dass Männer das Selbstbewusstsein hätten, um sich gegen andere Männer durchzusetzen und damit eine Stärke entwickeln, dass jetzt allein Frauen abverlangt wird. Und in diesem Sinne wünsche ich uns eine anregende Diskussion mit dem Motto Let's talk about it und noch eine kleine Info am Rande. Das ZDF ist hier, das ZDF begleitet Nina Fuchs. Also wenn hier irgendwie Leute durch die Gegend schwirren und ganz seltsame Aufnahmen machen, wo sie sich denken, das kann ja nicht du auf TV sein. Das ist das ZDF, das hier eine Dokumentation macht über Nina Fuchs. Vielen Dank und ich leite jetzt sofort über, ganz wichtig, weil ohne eine Person geht es sowieso nie, die Frauenressortleitende Eva Schobesberger. Bitte Eva, ich würde dich bitten hierher zu kommen und uns auch noch ein bisschen in diese Thematik einzuführen. Dankeschön. Danke Anne, das ist etwas, was ich sehr oft sage heute für deine einführenden Worte an dieser Stelle. Ich unterschreibe alles, was du gesagt hast und stimme dir voll inhaltlich zu. Das wird jetzt niemanden groß überraschen. Ich mache jetzt trotzdem nur mal den Versuch, das noch einmal einzuordnen. Also worüber reden wir eigentlich? Wir leben in einer unglaublich ungerechten Gesellschaft und das ist eigentlich zum Schreien. Männer sind über, ich verkürze das jetzt nur, weil, glaube ich, kein Platz ist, dass wir das jetzt ganz wissenschaftlich korrekt einordnen. Aber wenn man das verkürzt, und ich glaube, dass das zulässig ist an dieser Stelle, Männer sind überall dort, wo es um Macht und Geld geht. wo es ums Kümmern geht und oft ist es unbedankt und meistens ungezahlt. Also das ist einfach eine strukturelle Ungleichheit, die wir in unserer Gesellschaft zu verzeichnen haben und eine der schlimmsten Auswirkungen, die dieses Machtgefälle hat, ist Gewalt gegen Frauen. Wir haben in Österreich die Situation, dass mindestens, weil davon auszugehen ist, dass die Dunkelziffer noch viel höher ist, jede dritte Frau zumindest einmal in ihrem Leben von sexualisierter und oder körperlicher Gewalt betroffen ist. Und das ist das, was die Statistik Austria in einer Befragung erhoben hat, also das ist das, was Frauen angeben. Darum muss man davon ausgehen, dass die Dunkelziffer noch viel höher ist. Und ganz perfide, Anne, du hast es schon gesagt, sind K.O.-Tropfen. Ist dann noch einmal die Steigerung, also K.O.-Tropfen an und für sich ist eine Form der Gewaltausübung allein für sich stehend. Und noch viel schlimmer, und mir fehlen sogar die Worte, das nur einmal zu toppen, also es ist perfide und es ist abscheulich, ist Gewalt, die dann unter Einwirkung von K.O.-Tropfen ausgeübt wird. Und ja, das hört man dann auch oft, von K.O.-Tropfen sind ja nicht nur Frauen betroffen. Das stimmt. Wir wissen aber nicht, in welchem Ausmaß auch Männer betroffen sind, weil auch da die Studienuntersuchungen, die wissenschaftliche Grundlage dafür fehlt, es einfach viel zu wenig Untersuchungen gibt. Und das, was wir wissen, ist, wie unterschiedlich unsere Gesellschaft dann auf die unterschiedlichen Betroffenheiten reagiert. Wenn nämlich Männer betroffen sind, dann gibt es auf einmal große mediale Aufmerksamkeit. Ich erinnere, in Oberösterreich haben wir vor noch nicht allzu langer Zeit den Fall gehabt, dass Fußballfans von der gegnerischen Mannschaft vermutlich unter K.O.-Tropfen gesetzt worden sind und das war dann und ich sage zu Recht, ein großer medialer Aufschrei, weil das einfach verabscheuungswürdig ist, wenn das jemand macht, egal wer betroffen ist. Aber eben, es war dann große mediale Aufmerksamkeit und die Betroffenen waren entrüstet und haben darüber gesprochen, wie schlimm das ist. Und völlig zu Recht ist keiner von denen auf die Idee gekommen, sich selbst dafür verantwortlich zu machen oder darüber nachzudenken, was habe ich echt falsch gemacht, habe ich nicht aufgepasst, wo ist das Bier hin und so weiter. Das ist einfach der große Unterschied und das ist gut so, wie das gehandhabt wird von, das ist alles ein bisschen verkürzt und ich hoffe, Sie verzeihen mir das, wir können das dann eh nachher noch ausdiskutieren. Das ist der große Unterschied, wenn Männer betroffen sind. Aber nicht deswegen, weil Männer per se mehr Selbstbewusstsein haben oder was auch immer, sondern weil wir eben in dieser Gesellschaft leben, die so ungerecht zu Lasten von Frauen strukturiert ist. Und das ist das Thema. Also wir reden hier von struktureller Gewalt und von gesellschaftlichen Strukturen, die wir als solche begreifen müssen, wenn nur dann können wir es verändern. Und wenn wir das verstanden haben, dann kommen wir vielleicht auch auf die Idee, dass der Punkt da ist, wo Männer auch dafür Verantwortung übernehmen müssen. Nämlich auch in der Politik und in der Gesellschaft generell. Das ist kein Thema, um das sich dann die Frauen eh kümmern und es ist leider aktuell noch so, aber so darf es nicht sein. Das muss einfach aufhören. Also es müssen alle Verantwortung dafür übernehmen, dass Gewalt in unserer Gesellschaft aufhört und dass vor allem Frauen gewaltfrei leben können. Dass junge Frauen, sie keine Gedanken machen müssen, wenn sie fortgehen, ob ihnen irgendwas passiert oder was sie selbst für einen Beitrag leisten müssen oder ob der Freund von der jungen Frau schauen muss, dass sie einen Deckel hat für ihr Bier. Das muss einfach aufhören. Wir müssen schauen, alle gemeinsam, natürlich allen Frauen die Politik, dass wir Rahmenbedingungen schaffen, wo junge Frauen frei leben und auch frei fortgehen können. im Frauenressort schon im Herbst begonnen, eine Kampagne zu starten, die vor allem eine Botschaft hat, weil das ist auch etwas, was unsere Gesellschaft macht, dass sie nämlich dann die Opfer dafür verantwortlich macht, für das, was ihnen passiert. Gut, zurück, nicht aufpassen auf das Getränk. Ich erinnere mich zurück, wie eine junge Frau war. Meine Mama sitzt da, du hast das wahrscheinlich oft gehört. Die Oma hat dann mir und meinem Bruder, der in etwa gleich alt ist, immer ein bisschen Geld gegeben zum Fortgehen und ein Bündel an Verhaltensregeln mitgegeben. Irgendwann einmal bin ich draufgekommen, dieses Bündel an Verhaltensregeln adressiert eigentlich nur mich. Was hast du denn? Mit wem bist du unterwegs? Passt eh auf, damals schon, dass der Nerv etwas ins Glas tut und so weiter. schon, dass der Nerv etwas ins Glas tut und so weiter. Und genau das meine ich. Es muss einfach für junge Frauen selbstverständlich möglich sein, dass sie tun und lassen können, was sie wollen und dass sie auch über nichts anderes Gedanken machen, außer wo haben sie am meisten Spaß und wie komme ich vielleicht wieder heim. Und diese Kampagne soll genau das machen, nämlich jungen Frauen sagen, es ist, egal was passiert, nicht deine Schuld. Verantwortlich, Anne hat schon darauf hingewiesen, sind immer die Täter und nie die Opfer. Und das ist, glaube ich, das, worauf es ankommt, dass wir das begreifen und dass wir das auch so adressieren und benennen. Unsere Kampagne macht das und wir machen das gemeinsam mit 52. Rebecca Hochreiter ist auch da und wird dann am Podium noch näher was zu dieser Kampagne sagen, wo ich finde, dass wir wirklich am Punkt sind, weil das die Botschaft ist, es ist nicht deine Schuld. Und genau, im Rahmen dieser Kampagne haben wir heute diese Veranstaltung und da sage ich jetzt Danke zu Evi Gmach, haben wir heute diese Veranstaltung. Und da sage ich jetzt Danke zu Evi Gmach, die da drüben steht. Die hat nämlich, so hat das begonnen, die hat ein Interview gelesen in der Süddeutschen mit Nina Fuchs und hat sich gedacht, diese Frau müssen wir nach Linz holen. Das passt jetzt genau zu allem, was wir machen. Und die kann uns als Aktivistin, als Mitbegründerin und Vorsitzende des Vereins K.O. kein Opfer in Linz einfach auch vieles mitgeben. Und daher freue ich mich unglaublich, dass du heute da bist. Also danke Evi für die Initiative. Danke an Anne und Brack und das Team im Frauenbüro, an dich Katja Fischer und das Team in der VHS und natürlich an 52. Da bedanke ich mich jetzt stellvertretend bei dir, Rebecca Hochreiter, dass wir heute gemeinsam diese Veranstaltung haben, mit DorfTV auch Danke an euch. Das ist, glaube ich, auch noch einmal eine besondere Qualität, dass man das auch nur nachschauen kann im Fernsehen. Also danke, dass wir heute da sind. Ich freue mich schon sehr auf deinen Input und dann auf das gemeinsame Gespräch nachher. Und tragen wir die Botschaft in die Welt, es ist nicht deine Schuld. Liebes Publikum, liebe Zuseher und Zuseherinnen auf DorfTV, ich darf Sie auch nochmal herzlich begrüßen. Mein Name ist Elena Richtswald und ich werde Sie durch diese Diskussion heute führen. Danke einmal für die Begrüßungen, liebe Eva Schobesberger und Anne Brack. Und danke an das Frauenbüro der Stadt Linz und das 52 für diese Kampagne. Sie ist sehr, sehr wichtig, denn wie Giselle Pellico sagt, die Scham muss die Seite wechseln. Und ich glaube, da ist das Thema auch ganz klar. K.O.-Tropfen spielen nicht nur beim Fortgehen eine Rolle, sondern auch beim Thema der häuslichen Gewalt. Darum darf ich jetzt auch noch die Ramona Holtschuh begrüßen, eine Vertreterin von Stopp gegen Partnergewalt in Linz. Genau. Danke, dass du da bist. Genau. Ich habe auch so eine Geschichte wie die Eva, nämlich mir ist auch immer gesagt worden, ich muss auf meinen Tringer aufpassen. Und wenn mich aber wer für Tringer einladen muss, dann muss ich ein geschlossenes Behältnis bestellen, das ich selber nur aufmachen muss. Und meine gleichaltrigen Burschen in meiner Klasse haben das natürlich nie gehört. Also es ist immer sehr viel Angst geschürt worden, eine Angst, die eigentlich nur Frauen erleben. Aber am besten kann darüber eben die Nina Fuchs sprechen und darum würde ich dich jetzt bitten, dass du gleich mit deinem Impulsvortrag startest. Genau. Dankeschön. Ich bin sehr froh, heute hier in Linz zu sein. Ich habe mich ganz besonders gefreut für die sehr herzliche Begrüßung. Ich war mir gar nicht bewusst, dass ich hier so als Stargast gehandelt werde. Das ist natürlich sehr, sehr besonders und freut mich einfach sehr. Genau, ich wollte zu Beginn mal so ein bisschen meine eigene Geschichte erzählen, weil der Grund, warum ich heute hier stehe, ist, weil ich selbst auch Betroffene bin. Das war der Ursprung des Ganzen. Ich hatte eigentlich mal ein ganz anderes Leben, wo ich Übersetzerin war und relativ wenig über das Thema K.O. tropfen und sexualisierte Gewalt wusste. Also ich kannte das Wort und dann war mein Wissen eigentlich schon zu Ende. Und das Schicksal hat dann das so ein bisschen geändert, mein Leben. Triggerwarnung nochmal. Es geht auch um sexualisierte Gewalt. Ist jetzt wahrscheinlich für alle, die hier sind, nicht so überraschend bei so einer Veranstaltung. Allerdings habe ich auch mir überlegt, dass ich jetzt da nicht groß in die Details reingehen werde. Es wurde ja gerade schon ein paar Statistiken auch genannt und eine davon ist ja, dass auch eben jede dritte Frau betroffen ist von sexualisierter Gewalt. Und in Deutschland ist es im Übrigen nicht anders als in Österreich. Und das heißt, wenn wir da einfach mal von der Statistik ausgehen, müssen hier auch Betroffene sitzen. Und ja, ich möchte jetzt hier nicht irgendwelche Retraumatisierungen bewirken mit meiner Rede. Die Geschichte ist schon ein bisschen länger her, über zehn Jahre, es war 2013. Ich war mit einem Kumpel und dessen Freunden unterwegs an einem Donnerstagabend. Und das ist mir tatsächlich so ein bisschen zum Verhängnis geworden, dass das ein Donnerstagabend war. Die sind nämlich schon relativ früh dann nach Hause, weil die alle arbeiten mussten am Freitag und ich war die Einzige, die frei hatte und eigentlich noch gar nicht nach Hause wollte. Ich war eigentlich noch total in Feierlaune und wäre da gern geblieben. Und dann bin ich auf dem Heimweg mit einer Person ins Gespräch gekommen, die gerade auch auf dem Weg war, dorthin in den Club, wo ich gerade herkam. Und mich dann nicht lange überreden musste, da wieder mit hinzugehen. Und ich erinnere mich noch sehr verschwommen an das, dass ich da nochmal hin zurück bin. Und dann wird es sehr, sehr dunkel und ungefähr eineinhalb bis zwei Stunden, die mir komplett fehlen, tatsächlich bis heute. Also nie ist irgendwie mal auch nur ein Bild zurückgekommen, auch nicht in einem Traum oder sowas. Und die ersten Erinnerungen, die ich dann wieder habe, sind dann quasi schon an die sexualisierte Gewalt, die dann passiert ist in so einem Park, der da vor dem Club ist. Aber auch diese Erinnerungen sind sehr verschwommen, sehr bruchstückhaft, was es natürlich für mich auch viel einfacher macht, überhaupt darüber zu reden, weil ich mich emotional da sehr dazu distanziert fühle, weil es sich so anfühlt, als hätte ich das vielleicht mal vor vielen Jahren in einem Film gesehen oder so. mal vor vielen Jahren in einem Film gesehen oder so. Und das, was dann aber eigentlich so schlimm dem Partyabend gesagt hat, das waren K.O.-Tropfen, das war eine Vergewaltigung, du musst zur Polizei, war so auf gar keinen Fall. Warum? Zwei Gründe. Der eine war, dass ich mich wahnsinnig schlecht gefühlt habe, also körperlich und aber auch psychisch. Also ich dachte, ich stehe das ja gar nicht durch, dieses ganze Prozedere mit Vernehmung und alles und dann noch vielleicht Rechtsmedizin und sowas. Aber der viel größere Grund war tatsächlich, dass ich mich total schuldig gefühlt habe, dass ich mir dachte, wenn ich einfach mit der Gruppe nach Hause gegangen wäre, dann wäre das ja alles nicht passiert. Deswegen ist es eh meine Schuld. Und wenn es eh meine Schuld ist, habe ich ja gar nicht die Berechtigung, zur Polizei zu gehen. Umso mehr könnt ihr euch vorstellen, freue ich mich über diese Kampagne und worauf der Fokus hier liegt. Und ich habe mich sehr viel mit dem Thema Schuldgefühle auseinandergesetzt, weil das war nicht die erste sexualisierte Gewalt, die ich erlebt habe in meinem Leben. Das ist die Geschichte, die halt dann aus verschiedensten Umständen in der Öffentlichkeit gelandet ist und jetzt sehr viele Menschen die kennen. Aber ich habe tatsächlich eigentlich von Anfang an als sehr junges, naives Mädchen auf einem bayerischen Dorf, wo immer Alkoholkonsum immer schön man dazu ermutigt wurde, Sexualität eigentlich von Anfang an im Kontext von Grenzüberschreitungen kennengelernt. Mir hat niemand erklärt, was Konsens ist. Mir hat niemand gesagt, dass das mein Körper ist und ich darüber bestimme. Und als ich dann so auf irgendwelchen Partys und so erste sexuelle Erfahrungen gemacht habe und mich unwohl mit irgendwas gefühlt habe, das versucht habe zu unterbinden, dann wurde mir quasi von der anderen Person immer gesagt, nee, nee, das passt schon so und das gehört schon so. Und dann ist man halt irgendwie, keine Ahnung, 12, 13, 14 und glaubt es und gibt einfach der anderen Person mehr Macht darüber zu bestimmen, was da passiert, als man sich selber zugesteht, weil man es nicht besser weiß und das legt sehr schädliche Muster. Und das legt sehr schädliche Muster. Und ich bin überzeugt davon, das war der ganze Nährboden, auf dem dann die ganze sexualisierte Gewalt gewachsen ist, die ich dann so im Laufe meines Lebens erlebt habe. Überschreitungen und Übergriffe von unterschiedlichem Ausmaß. Und was es immer bei mir bewirkt hat, waren Schuldgefühle. Und auch da war wieder das Problem, dass ich kein Wissen hatte. Ich kannte nicht eine Schockstarre. Es gibt eine Studie aus Schweden, 70 Prozent der Betroffenen in einem sexualisierten Übergriff fallen in die Schockstarre. Das ist eine Traumareaktion, was ganz alt ist, noch aus der Steinzeit. Wenn der Säbelzahntiger um die Ecke kommt, haben sicher schon einige von euch gehört, Kampf, Flucht, Starre, so diese Kombination. Und bei sexualisierter Gewalt ist es eben meistens die Starre. Meistens kämpft man nicht, meistens hat man nicht die Möglichkeit zu fliehen und ich habe das aber nicht verstanden und ich dachte mir, was ist denn los mit dir, sonst bist du doch auch jemand, der nicht irgendwie so verschüchtert ist und den Mund nicht aufkriegt. und den Mund nicht aufkriegt. Immer wenn irgendwas ungerecht ist, machst du deinen Mund auf, haust auf den Tisch und dann in der Situation, wo du die Eigenschaft am dringendsten bräuchtest, kommt nichts. Und das hat dazu geführt, dass ich mich halt konstant immer von mir selbst auch im Stich gelassen gefühlt habe. Und das hat große, große Schuldgefühle erzeugt, bis hin teilweise, je nachdem was vorgefallen war, bis hin zum Selbsthass. Und ich wurde super oft schon auch in Interviews gefragt, so ja, ja, was sind denn deine Gefühle dem Täter gegenüber? Ich habe keine, weil diese Schuldgefühle so viel Raum eingenommen haben, dass da gar kein Platz mehr war, irgendwelche negativen Gefühle für irgendwelche Täter zu entwickeln. Und um den riesigen Bogen jetzt wieder zu schließen, das war eigentlich der Grund, die recherchiert hat und dann rausgefunden hat in einem Gespräch mit einer Rechtsmedizinerin, bei K.O.-Tropfen ist Zeit ganz essentiell, jede Minute zählt. Und sie hatte einfach Angst, dass ich vielleicht in zwei, drei Tagen, wenn ich wieder irgendwie fit bin und wieder ich selber, dass ich dann sage, ja natürlich, da ist ein Verbrechen passiert, ich muss das. Ja, und dann bin ich eben bei der Polizei gelandet, wo mir dann erst mal gesagt wurde, das mit den K.O.-Tropfen gibt es eigentlich gar nicht wirklich. Das wird nur von den Medien so aufgebauscht. Mir wurde nicht geglaubt, was ganz schlimm war für mich. Ich bin ein Mensch, ich liebe Ehrlichkeit und finde es ganz schlimm, wenn mir unterstellt wird, ich würde nicht die Wahrheit sagen. Ich wusste längst, dass das definitiv K.O.-Tropfen waren, weil es bei K.O.-Tropfen so etwas gibt, das nennt sich rückwirkende Erinnerungslücken. Das ist eigentlich der Hauptgrund, wo man K.O.-Tropfen von Alkohol unterscheiden kann. Und das bedeutet, dass man Erinnerungslücken hat über einen Zeitraum, wo man noch nicht mal die K.O.-Tropfen bekommen hat. Und sowas gibt es bei Alkohol nicht. Wenn ich irgendwie am Abend auf eine Feier gehe, selbst wenn ich mich da so abschieße, dass ich irgendwie kompletten Filmriss habe, werde ich mich immer an den Weg dorthin erinnern, wenn ich da nüchtern war. Und ich habe zum Beispiel mich gar nicht mehr daran erinnert, dass ich mal mit dieser Gruppe von dem Kumpel auf dem Heimweg war. Also meine erste Frage, als ich ihn angerufen habe, war, wann seid ihr denn eigentlich nach Hause? Und er war total verwirrt und hat gesagt, also wir alle, war ich kurz vorm Koma und dann sagt er zu mir, du warst ja maximal leicht angetrunken, du hast ja ganz normal geredet, ich habe dir noch hinterher geguckt, bist kerzengerade gegangen, das hat er auch bei der Polizei ausgesagt und das ist ein ganz klares Indiz für K.O.-Tropfen, wenn die eigene Wahrnehmung so gar nicht mehr mit der Realität übereinstimmt. Und deswegen, ich habe für mich nicht den Beweis gebraucht, dass es in den Proben festgestellt wird, dass da irgendwie K.O.-Tropfen im Spiel waren. Ich hätte es gern der Polizei bewiesen, um zu zeigen, dass ich nicht eine Lügnerin bin und dass meine Geschichte stimmt. Aber die Polizei hat leider den Zeitpunkt, wo man die Urin- und Blutproben genommen hat, auch noch mal um 2 bis 2,5 Stunden verzögert. Und letztendlich hat man es dann auch nicht mehr feststellen können. Sie haben aber DNA-Spuren gefunden durch das Sperma, das sie in meiner Vagina gefunden haben. Und haben dann erst mal den Fall eingestellt, weil es keinen Treffer gab. Und ich habe dann schon 2016 angefangen, Öffentlichkeitsarbeit zu machen, weil ich das große Bedürfnis hatte, darüber zu sprechen, wie ungerecht ich mich von der Polizei behandelt gefühlt habe und weil ich das Gefühl hatte, dass ganz wenig Wissen zu dem Thema K.O.-Tropfen da ist. Und habe dann bei so verschiedenen Fernsehsendungen mitgemacht, auch mal damals schon das erste Interview auch für die SZ gegeben. Und dann irgendwann habe ich eine Anfrage von 37 Grad vom ZDF bekommen und dann dachte ich so, okay, das mache ich jetzt noch, das Thema getan und möchte dann einfach mein normales Leben wieder weiterleben und einfach einen Deckel da drauf machen auf das Thema. Ja, und das Schicksal hatte offensichtlich andere Pläne, wie man sieht. Punkt genau zur Ausstrahlung der Sendung. Im Mai 2018 habe ich ein Schreiben bekommen von der Staatsanwaltschaft. Sie haben jetzt den mutmaßlichen Täter gefunden. loyal. Sie hatte auch schon erfahren, dass am Abend davor diese Sendung ausgestrahlt war, hat gesagt, das ist richtig gut und nur sowas hilft für Veränderungen der Gesellschaft und hat mir schon eigentlich große Hoffnungen gemacht, dass das jetzt nochmal richtig gut ermittelt wird, dass es dann zu einem Prozess kommt. Und dann habe ich am 2. Januar 2019 einen Anruf bekommen, wieder von ihr. Erstmal noch frohes neues Jahr, hat sie gesagt. Ich wollte Ihnen mitteilen, ich habe Ihren Fall eingestellt. in der schriftlichen Begründung etwas hart klingt. Ja, ein paar Tage später hat mein Anwalt dann das Schreiben bekommen. Die erste Begründung, ich hätte ja Erinnerungslücken, habe ich mich furchtbar drüber aufgeregt, weil ich mir gedacht habe, ernsthaft, das ist die Botschaft, die wir rausschicken wollen, dass Fälle eingestellt werden, wenn die Opfer Erinnerungslücken haben. Also das klingt ja nach einem Freifahrtsschein. Sorge ich halt dafür, dass die Erinnerungslücken haben. Also das klingt ja nach einem Freifahrtsschein. Sorge ich halt dafür, dass die Erinnerungslücken da sind und ich komme davon, mir passiert nichts. Also aus diesem Aspekt fand ich das fürchterlich. Aber sie hat auch noch geschrieben, es sei ja nicht auszuschließen, dass ich nicht in der Tatnacht noch mit anderen Männern Geschlechtsverkehr hatte. Und ich habe die Geschichte schon sehr oft erzählt, aber noch nie eine Person getroffen, die mir erklären konnte, was dieser Satz soll. Also wie der irgendwie Sinn macht oder logisch ist, weil was hat es denn mit der anderen DNA-Spur von dem mutmaßlichen Täter zu tun? Bis heute habe ich da nur Fragezeichen in meinem Kopf und ja, letztendlich habe ich dann versucht, für einen fairen Prozess zu kämpfen, weil ich mich nach dieser Geschichte mit der Polizei schon quasi von der Vertretung des Staates sehr im Stich gelassen gefühlt habe und das dann wieder sich durch die Justiz dann so wiederholt hat und ich mich wahnsinnig ohnmächtig gefühlt habe. Und Ohnmacht ist ein ganz schlimmes Gefühl für mich, dass ich echt nicht gut aushalten kann. Und meine einzige Chance, da rauszukommen aus der Ohnmacht, war dagegen zu kämpfen. Ich habe dann eine Online-Petition gestartet, die wahnsinnig groß geworden ist. Über 100.000 Leute haben die unterschrieben. Das hat sehr viel Medieninteresse geweckt. Dann hat natürlich mein Anwalt auch die ganzen juristischen Schritte gemacht und ich kürze das jetzt ein bisschen ab, aber ich habe alle Ebenen in Deutschland durchlaufen bis zum Bundesverfassungsgericht und bin dann sogar an europäischen Gerichtshof für Menschenrechte, wo ich dann letztes Jahr Bescheid bekommen habe, ziemlich genau vor einem Jahr, dass sie es auch abgelehnt haben. Leider ein sehr erfolgloser juristischer Kampf, der im Übrigen 22.000 Euro gekostet hat, nur mal so als kleine Hausn ist, ist eben der Verein, der wurde ja auch schon kurz erwähnt, K.O. kein Opfer. Der wurde Ende 2020, am 12.12.2020 wurde der gegründet und ich habe da schon ganz, ganz viel positives Feedback einfach bekommen, auch gerade von anderen Betroffenen. nicht allein, du musst dich hier nicht rechtfertigen und erklären. So hier ist ein Raum, wo man irgendwie, ja, sich fallen lassen kann und mit verschiedenen Workshop-Angeboten und Programmen. Und da gibt es wirklich auch Betroffene, die einfach gesagt haben, dass ja, meine Arbeit hat ihr Leben verändert. Und ich versuche einfach, ja, meinen Fokus darauf zu richten und nicht darauf, dass jetzt dieser juristische Kampf einfach so erfolglos war. Dafür habe ich einfach sehr viel andere Arbeit gemacht, die vielleicht ein bisschen erfolgreicher war, weil nämlich dieses ganze Prozedere dazu geführt hat, dass ich irgendwann erkannt habe, ich bin ja gar nicht irgendwie so dieses tragische Einzelschicksal, wo ganz viel schiefgelaufen ist und ich hatte ja so Pech, sondern das ist ja leider die Norm. Ich habe so viele Betroffene kennengelernt durch diese Öffentlichkeitsarbeit und dann auch durch den Verein und habe einfach festgestellt, es wurde ja schon gesagt, diese ganzen strukturellen Probleme, das kann ich ja nur unterstreichen, dass es schlimm, wie krass die gerade in dem Bereich sexualisierte Gewalt vorhanden sind. Und da einfach irgendwie zu erkennen, dass man da was tun muss und es nicht sein kann, dass eben gerade der Staat und seine Vertretungen in Form von Polizei und Justiz dafür sorgen, dass Betroffene von so einer schweren Straftat noch zusätzlich leiden müssen. Anstatt dass ihnen irgendwie geholfen wird, werden sie mit Füßen getreten. Und das war eigentlich für mich ein Zustand, den ich nicht hinnehmen möchte. Ich möchte nicht in einem Land leben, wo das so ist. Und das war meine Motivation, den Verein zu gründen. Ich wollte eigentlich tatsächlich ganz kurz nur über meine Geschichte reden und ganz viel über die Themen so Victim Blaming und Thema Schutz. Aber das wurde jetzt auch schon so viel von meinen Vorrednerinnen gesagt und ich bin mir sicher, wir werden auch bestimmt noch mal in der Diskussion darauf eingehen, dass ich dachte, es ist jetzt vielleicht irgendwie spannender für euch, wenn ich doch meine Geschichte ein bisschen ausführlicher erzähle. Aber ich möchte einfach nur noch mal sagen, wie krass ich mich darüber freue, was der Fokus dieser Kampagne ist, was die ganzen Frauen, die das jetzt hier auf die Beine gestellt haben, was die für einen Ansatz haben in ihrer Arbeit, weil das ist überhaupt nicht selbstverständlich. Ich sehe so oft Kampagnen, die auf dieses Wie kannst du dich am besten schützen? abzielen. Und mein größtes Negativbeispiel ist ein Radiosender aus München. Die haben eine Kampagne gemacht gegen K.O.-Tropfen und die Kampagne ging Pass auf dein Glas auf. Ende der Kampagne gemacht gegen K.O.-Tropfen und die Kampagne ging, pass auf dein Glas auf, Ende der Kampagne. Ja, deswegen bin ich einfach total glücklich, glaube ich, zum ersten Mal in dieser ganzen Arbeit eine Kampagne zu sehen, die in meinen Augen so richtig diesen Fokus setzt. Und also, ja, da geht mir einfach nur das Herz auf. Und ich möchte mich ganz arg bedanken bei euch allen und auch bei dir, Rebecca. Und freue mich jetzt total auf unser Gespräch. Dankeschön. Nina, darf ich dich gleich aufs Podium bitten? Ich werde gleich die anderen Teilnehmerinnen dazu rufen. Jedenfalls einmal Danke für deinen Vortrag. Und ich möchte auch noch einmal ganz kurz betonen, es geht nicht darum, dass wir unsere Frauen beschützen, sondern dass wir gemeinsam als Gesellschaft Verantwortung übernehmen. Also wir müssen miteinander Strukturen hinterfragen, Machtverhältnisse offenlegen und uns gemeinsam überlegen, Männer und Frauen, wie wir unsere Räume daheim oder in der Öffentlichkeit sicherer gestalten können. Und nun darf ich aufs Podium zum Diskutieren noch bitten die Rebecca Hochreiter. Sie ist Künstlerin und Mitarbeiterin des 52 und hat diese Kampagne gemeinsam mit dem Frauenbüro mitinitiatiert. Dann darf ich nur die Margit Kaltenberger dazu bitten. Margit Kaltenberger dazu bitten. Präventionsbeamte der Landespolizeidirektion Oberösterreich. Und zum Schluss nochmal bitte die Eva Schobesberger, unsere Frauenstadträtin. Nina, ich würde jetzt trotzdem gern nochmal mit dir starten. Möchtest du nochmal ganz kurz wiedergeben, was erzählen dir persönlich Betroffene, die jetzt noch nicht an die Öffentlichkeit gegangen sind? Warum ist es so schwer für Menschen darüber zu reden, geschweige denn zur Polizei zu gehen? Also ich glaube, das größte Problem ist tatsächlich dieses Victim Blaming. Also die Tatsache, dass Betroffene so viele Schuldgefühle haben und da bin ich ja nicht allein. Also das ist ja was, was man wirklich eigentlich bei allen Betroffenen findet. Das kommt ja nicht von ungefähr, Polizei, in der Gesellschaft, aber teilweise ja auch, und das ist wahrscheinlich das Allerschlimmste für Betroffene, ja auch im eigenen Umfeld. Und das muss ja oft gar nicht so direkt sein. Das kann ja auch subtiler sein, dass man einfach nur, ja, bist du sicher, dass das K.O.-Tropfen war? Vielleicht hast du ja einfach ein bisschen zu viel getrunken. Das reicht ja schon aus, um der betroffenen Person das Gefühl zu geben, sie wird nicht ernst genommen. Und dann ist natürlich, gerade was das Thema K.O.-Tropfen angeht, bei der Polizei halt auch oft wenig Erfolgschancen. Also das bringt einfach diese Straftat mit sich, dass man, also die Erinnerungslücken machen das total schwer, weil oft die Betroffenen ja gar nicht irgendwie eine Tat oder den Täter beschreiben können aufgrund der Erinnerungslücken. Die Nachweisbarkeit ist total kurz. Also es ist ja auch wirklich so, das weiß ich ja, dass das auch bei der Polizei ein totales Frustthema ist, weil es so wenig Erfolge einfach gibt. Und das weiß man ja auch als Betroffene. Und dann denkt man schon so, ja, das macht ja jetzt eh irgendwie keinen Sinn, da hinzugehen oder so. Und dann ist natürlich auch, Scham spielt auch noch eine große Rolle. Dass das einfach bei manchen, sage ich mal, Verbrechensarten, und damit meine ich jetzt eigentlich explizit sexualisierte Gewalt und K.O.-Tropfen und auch noch häusliche Gewalt spielt da auch rein, dass das nicht eine Straftat ist, wo man weiß, und K.O.-Tropfen und auch noch häusliche Gewalt spielt da auch rein, dass das nicht eine Straftat ist, wo man weiß, ich erzähle dir jetzt und dann bekomme ich Mitgefühl. Nein, es ist ein Tabuthema und es ist einfach ganz, ganz viel Scham da auch verbreitet und das macht die Hürde so hoch. Und gerade wenn es dann halt eben, es wurde ja auch schon von dir auch kurz angeschnitten, dass das ja eben auch im Privatbereich passiert, ebenso wie bei sexualisierter Gewalt wissen wir auch, dass 70 Prozent im eigenen Umfeld passiert und eben nicht der fremde Mann im Parkhaus ist ja, der fremde Mann im Park oder im Parkhaus. Das ist ja ein Mythos und natürlich ist es nochmal auch eine höhere Hürde, jetzt jemand, sage ich mal, aus der eigenen Familie oder so zum Beispiel anzuzeigen. Dankeschön. Margit, dann würde ich gleich einmal zu dir gehen. Wie schauen denn die konkreten Maßnahmen bei der Polizei aus, wenn jetzt eine Frau zu euch kommt, die vermutet, dass sie mit K.O.-Tropfen betäubt worden ist? Ja, ich möchte mich einmal kurz vorstellen. Ich bin von der Landespolizeidirektion Oberösterreich, vom Landeskriminalamt. Ich mache dort bei der Kriminalprävention Dienst. Und ich bin selber schon über 35 Jahre im Exekutivdienst und habe schon in den 90er Jahre angefangen, Frauen zu befragen, die eben damals von Sexualdelikten betroffen waren, weil wir in den 90er Jahren nur eine Handvoll von Beamtinnen waren, die das wirklich durchgeführt haben. Also die Polizei hat schon 90 angefangen, Polizistinnen einzustellen, die rein für solche Sachen hergenommen worden sind. Jetzt kommt da eine und hat K.O.-Tropfen ins Glas bekommen. Jede Verabreichung von K.O.-Tropfen ist eine Körperverletzung und muss zur Anzeige gebracht werden. Und auch haben wir nur die Chance, wenn die Betroffenen zu uns kommen und die Anzeige machen. Je früher das ist, desto besser. Also das wissen wir alle, die Nachweisbarkeit ist bei 8 bis 12 Stunden oder je nach Mittel halt und je früher wir oder in einem Krankenhaus Haaren oder Blut abgenommen wird, desto eher kann man einem Täter dann nachweisen, dass er das gemacht hat, beziehungsweise auch der Betroffenen helfen, dass sie uns nicht belügt oder, wie es in deinem Fall war, ihr nicht glaubt wird. Wir schulen unsere Beamten in vielerlei Hinsicht, dass die mit solchen Opfern gut umgehen. Vor allem im Bereich der sexualisierten Gewalt haben wir eine ganz spezielle Ausbildung. Da kommen Kolleginnen zu uns ins Landeskriminalamt zur Schulung. Die sind bei uns zwei Monate eingebunden in die Arbeit beim Landeskriminalamt. Die fahren mit unseren Kolleginnen und Kollegen mit und lernen den Umgang mit Betroffenen von der Bicke auf. Die wissen, wenn ein Opfer zu uns kommt und schon den ganzen Mut zernommen hat, dass er an sich gemacht, dass das auch sehr sensibel behandelt werden muss. Dass da ein Vertrauen zunächst einmal geschaffen werden muss, dass ein Schutzraum aufgebaut werden muss, dass die überhaupt über ihre intimen Schrecklichkeiten reden kann bei uns. Und da schulen wir die Beamtinnen wirklich eindringlich und das gelingt uns auch sehr gut. Wenn Opfer bei uns Anzeige machen, die gehen dann raus und sagen, danke, mir geht es jetzt besser, danke, ich weiß, wie es mir jetzt weiter, was weiter passiert, weil wir ihnen aber auch die Opferrechte mitgeben. Wie es in der weiteren Zukunft in einem Prozess ausschaut, sei es jetzt die juristische oder die psychosoziale Prozessbegleitung. Und sie sind vorbereitet auf das weitere Prozedere. Dankeschön. Später übrigens haben Sie alle noch Möglichkeiten, dass Sie an die Podiumsteilnehmerinnen Ihre eigenen Fragen stellen. Dann gehe ich jetzt weiter zu Eva. Eva, was müsste sich politisch und strukturell ändern, damit Leute unserer Stadt sagen können, hey, es war nicht mein Schritt? Ja, ich bin mir nicht sicher, ob das geht, dass man das jetzt politisch ändert. Also ich glaube, dass das tatsächlich die Herausforderung schlechthin ist, weil das heißt im Wesentlichen, wir müssen an diesen ungerechten Geschlechterverhältnissen etwas ändern. Und wenn ich das nur mal skizziere, wie ich es vorher verkürzt schon dargestellt habe, Männer sind überall dort, wo es um Macht und Geld geht und Frauen überall dort, wo es um Sorgearbeit geht. Dann heißt es, man muss an diesem Gefüge etwas verändern. Wenn ich wirklich strukturell verändern will. Und eine wesentliche Voraussetzung dafür ist, dass auch Männer Verantwortung dafür übernehmen, diese Ungerechtigkeiten zu verändern. Es geht eigentlich um nichts weniger als um eine gerechtere Gesellschaft. Danke, ich glaube, da haben wir mit der Kampagne einen sehr guten Zug gemacht, die ihr da ins Leben gerufen habt. Und da würde ich jetzt gleich anknüpfen, Rebecca. Welche Rolle spielt eigentlich Sprache in der von dir begleitenden Kampagne? Ja, die ist natürlich sehr relevant. Also wie es jetzt mehrmals gesagt worden ist, geht es in der Kampagne um Vorurteile oder um sogenannte gute Ratschläge, wie man K.O.-Tropfen vermeiden soll. Ich würde noch kurz erzählen, wie ich zu diesen Sätzen gekommen bin. Und zwar habe ich angefangen zu recherchieren, was gibt es alles für Kampagnen, so generell im deutschsprachigen Raum, aber auch ein bisschen im englischsprachigen. Und bin auf bis sehr wenige Ausnahmen, eben kein Opfer, draufgekommen, dass wirklich fast alle Kampagnen, ich habe, glaube ich, eine einzige gefunden, die sich irgendwie auch so an Potentialität gerichtet hat, das habe ich spannend gefunden, aber ansonsten war der Fokus aller Kampagnen einfach, wie verhältst du dich beim Fortgehen. Und zeitgleich habe ich, also ich habe selber Erfahrung mit K.O.-Tropfen gemacht und ich muss sagen, ich kenne Fälle von K.O.-Tropfen in Linz seit über 20 Jahren. Also das finde ich schon, hat mich auch beschäftigt. Und ich habe mit einigen Betroffenen gesprochen und habe mich auch irgendwie so erinnert an Erzählungen, die eben so 10, 15 Jahre aus sind und da habe ich dann gemerkt, dass sie diese Sätze ganz klar überschneiden. Also diese Sätze, warum bist du dann nicht zur Polizei gegangen oder wie geht es dir damit oder was beschäftigt dich? Das war wirklich oft mit, ja ich habe halt zu viel getrunken, ja ich habe halt das gemacht, ja ich hätte mich halt anders verhalten können und deswegen war das für mich einfach auch genau der wichtigste Punkt, dass es eben auf keinen Fall eine Schulzuweisung gibt und dass wir anfangen, uns mit dieser Scham zu befassen und dass wir uns auch fragen, also ich finde es halt, ja, das finde ich eigentlich beschämend, dass man sich noch immer damit befasst, wie verhindere ich, dass mir was ins Trinken getan wird, aber nicht mit dem, wer hat eigentlich was in das Getränk getan? Und wie kann das sein, dass das einfach noch immer was ist, mit dem man rechnen muss, wenn man fortgeht? So gesehen ist natürlich der Text sehr zentral und auch diese Reaktionen dann eben auch mit ein bisschen Wut. Weil so what? Also was soll das eigentlich? Also warum muss ich mich fragen, ob ich gestern zu viel getrunken habe, wenn ich am Übergriff ausgesetzt bin? Genau, es geht ganz viel um das Thema Verantwortung, die von allen möglichen Seiten hin und her auf- und abgeschoben wird. Darum würde ich gerne das Thema Zivilcourage ansprechen und Nina dich fragen, wie schaut für dich in der Praxis eine funktionierende Zivilcourage aus? Was können wir alle tun? Also ich finde das schon mal ganz wichtig und da würde ich mich auch der Eva anschließen, sondern dass das halt eben gerade auch die Leute sind, die eben ja auch Machtpositionen haben und was zu sagen haben, dass die sich auch dafür stark machen und auch, also mein Blick geht auch ganz stark halt zu den Männern, dass man da eben auch Stellung bezieht und ja, da einfach so ein gesellschaftliches Umdenken stattfindet. Und ich meine, wo setzt man am besten an? Ist halt bei jungen Leuten. Also ich finde halt, dass generell eine der wichtigsten Präventionsmaßnahmen, die man tun könnte zu K.O.-Tropfen wäre, dass das verpflichtend in die Lehrpläne kommt und dass da einfach aufgeklärt wird und zwar Hand in Hand mit dem Thema Konsens, weil darum geht es eigentlich und dass man da nicht nur eben den Fokus auf der Opferprävention hat, sondern eigentlich viel, viel mehr auf der TäterInnenprävention, ja, und einfach durch das, dass man da ganz andere Werte vermittelt und eben auch dieses Konzept von Konsens und dass das einfach, ja, nicht dich irgendwie zu einem coolen Typen macht, dich irgendwie zu einem coolen Typen macht, sondern dass das was total unterste Schublade ist und was total niederträchtig ist, dass man einfach das da schon so ein bisschen etabliert bei den jungen Menschen und dann kann sich auch Schritt für Schritt so ein bisschen die Gesellschaft dann so formen und ja, bis dahin natürlich auch durch solche Kampagnen und ich finde auch, dass gerade so Kampagnen, die es leider sehr selten gibt, aber ich kenne auch welche, ich glaube so aus Schottland oder so, wo extra quasi gezielt an die Zivilcourage von Männern appelliert, an die Zivilcourage von Männern appelliert, wie man sich auch in der Männergruppe auch verhält, wenn man eben sieht, da passiert irgendwie gerade was Uncooles. Da steht irgendwie eine Frau allein an der Straße nachts, weil sie gerade auf das Taxi wartet. Und dann, also das ist so eine Szene, die es da so gibt in so einem Video und dann gehen halt die ersten Kumpels hin und ja, hey Schnecke und bla und willst nicht mit zu mir und so und da dann halt wirklich einzuschreiten und sagen so, hey, halt mal deinen Mund, lass die in Ruhe, komm, jetzt geh mal da weg und so. Oder auch so simple Sachen wie zum Beispiel mein Freund, der ist 1,90 und relativ breit gebaut. Der wird ja einfach von seiner Statur her schon eher als gefährlich wahrgenommen. hinter einer Frau herläuft, dann wechselt er die Straßenseite, damit sie nicht das Gefühl hat, sie muss Angst haben. Und das sind kleine Sachen, die einen nicht viel kosten, aber man muss halt das Bewusstsein erstmal dafür haben und den Willen, sich damit auseinanderzusetzen. Eva, Wien war jetzt ganz viel in den Schlagzeilen, weil sie Awareness-Beauftragte auf Events eingeführt haben. Das haben wir in Linz auch schon. Wie schaut das konkret aus? Also das finde ich wirklich toll. Also die Linz-Kultur, wenn sie Veranstaltungen macht, wie das Dream Festival jetzt in Linz, die arbeiten, die begleiten zum Veranstaltungsprogramm ein umfassendes Awareness-Konzept aus. Also die überlegen das tatsächlich im Detail, was können wir da machen, da gibt es Beauftragte. natürlich freut ist, dass sie sich an einem anderen Projekt vom Frauenbüro auch angeschlossen haben. Das ist Luisa da, wo wir ein Angebot an die Gastronomie stellen. Das Konzept gibt es in vielen anderen Städten, auch in deutschen Städten, wo man halt, ich erkläre es noch ganz kurz, wo man als Betroffene, wenn man belästigt wird in einem Lokal, nur fragen, also die Kellnerin den Kellner fragt, ist Luisa da, um nicht sagen zu müssen, hilf mir bitte. Und das Besondere bei uns ist, dass die tatsächlich speziell geschult sind, also Gastronomiebetriebe, die daran teilnehmen, schicken mindestens zwei Mitarbeiterinnen, so viele sie möchten, aber mindestens zwei MitarbeiterInnen in eine spezielle Schulung, wo sie von ExpertInnen vom Autonomen Frauenzentrum das richtige Handwerkszeug bekommen und halt auch wissen, was zu tun ist in so einer Situation und das machen wir deswegen, weil wir damit natürlich nur außerhalb der konkreten Situation ganz klar sagen wollen, Belästigung, Sexismus ist daneben und da arbeiten, das ist ja eine Antisexismus-Kampagne, die halt diesen Seiteffekt hat, dass man in konkrete Situationen Hilfestellung gibt. Und das ist eben Teil dieses Awareness-Konzepts, das die Linz-Kultur da hat bei größeren Veranstaltungen. Es ist allerdings nur ein freiwilliges Format, das die Stadt selbst bei eigenen Veranstaltungen macht. Wenn andere Veranstalter in der Stadt etwas machen, wie jetzt das große Festival, das am Wochenende war, dann gilt das nicht, weil anders als in Wien ist das im oberösterreichischen Veranstaltungsgesetz nicht verpflichtend festgeschrieben. Sollte es aus meiner Sicht dringend sein. Aber vielleicht darf ich noch ganz kurz zu dem, was wir vorher gesagt haben, nämlich was wir jetzt begleitend noch machen, ist, dass wir eine Kreten und an andere Männer adressiert, halt sagen, dass man Zivilcourage haben soll, dass Gewalt natürlich nicht geht und so weiter. Also dieses Mann spricht es an, das haben wir noch vom damaligen Minister Rauch sichern können, das dürfen wir jetzt in Linz dann auch verwenden, das bereiten wir gerade vor, dass das im Herbst dann auch in Linz nochmal breit startet. leiten wir gerade vor, dass das im Herbst-Tonale in Linz nochmal breit startet. Dann hätte ich eine Frage, die würde ich euch allen stellen, nämlich wie schaut eure Meinung aus, idealer Kontakt mit der Polizei und einer betroffenen Person aus? Habt ihr da Vorstellungen, Wünsche? Das kann ich nicht sagen, aber ich würde gerne eine Frage einer Betroffenen weitergeben. Und zwar ist sie zur Polizei gegangen und ihr ist nicht gut gegangen. sie hat das Gefühl gehabt, sie ist nicht ernst genommen worden. Und sie hat dann gefragt, sie würde es interessieren, gibt es bestimmte Stellen der Polizei, wo sie am besten hingegangen wäre? Also ich weiß, Sie haben vorher gesagt, sie sind alle irgendwie so gleich gut geschult, aber Ihr Bedürfnis war wirklich, einfach zukünftig zu wissen, gibt es Stellen, die mehr fokussiert sind, also die mehr spezialisiert sind auf dieses Thema. Spezialisiert auf K.O.-Tropfen? Also jeder Beamte und jede Beamtin bei uns ist verpflichtet, eine Anzeige anzunehmen. Und sie sind auch dementsprechend geschult. Das heißt, es fängt schon in der Grundschule an, im Dienstführerkurs, in Präsenzschulungen, Onlineschulungen. Also die lernen alle den Umgang mit Betroffenen. Es gibt in dem Sinn keine tatsächliche Anlaufstelle, die ich jetzt empfehlen würde, wo man in der Nacht hingehen kann. Weil jede Polizeiinspektion, die offen hat, praktisch besetzt ist, die muss diese Anzeige entgegennehmen. Und das ist auch gut so. Am besten ist vielleicht auch noch in der Nacht einen Notruf schon anzurufen. Weil der Notruf ist ja immer besetzt. Unter 133. Und dann wird auch vom Notruf schon anzurufen, weil der Notruf ist ja immer besetzt unter 133 und dann wird auch vom Notruf die richtige Dienststelle verständigt, beziehungsweise die Kollegen kommen sogar vor Ort. Aber im Prinzip kann eben jeder Beamte und jede Beamte, die sind alle geschult, dass die diese Anzeigen entgegennehmen, dass dieses Opfer nicht so behandelt worden ist, also da kann ich nichts dazu sagen, sollte nicht passieren. Gibt es bei euch eigentlich auch so etwas wie so eine anonymisierte Spurensicherung? Weil das haben wir jetzt endlich nach sehr jahrzehntelangem Kampf auch vom Münchner Frauennotruf endlich inige hin kann, es ist kostenlos und dann werden quasi diese Spuren sechs Monate gelagert, das heißt, man kann, hat einen Puffer mit der Anzeige, weil ja sonst immer gerade mit K.O.-Tropfen und so, da ist ja so ein Zeitdruck und dann kann wirklich die betroffene Person das Ganze in Ruhe sich überlegen, kann sich Hilfe holen, also es gibt ja auch Beratungsstellen, die zur Polizei auch begleiten, solche Hilfsangebote einfach in Anspruch zu nehmen und ich finde das halt eine ganz tolle Sache und würde mir wirklich wünschen, dass das flächendeckend mit einheitlichem System in Deutschland irgendwie ist, aber also da sind wir leider meilenweit davon entfernt. Es gibt ein paar wenige Städte, die es haben und mich hätte es interessiert, ob es das eben in Österreich auch gibt. Es gibt in Österreich jetzt auch Pilotversuche. Es gibt es leider auch nicht flächendeckend. Das heißt bei uns Gewaltambulanzen. Das geht zurück auf Justizministerin Alma Sadic, die das als Pilot, der eben ins Leben gerufen hat, wo in Kooperation mit, also speziell geschult in den Krankenhäusern, mit immer einer gerichtsmedizinischen Einheit genau das Ziel verfolgt, dass Opfer anonym dorthin gehen können und schauen können, dass die Beweise gesichert sind. Es ist jetzt in Oberösterreich gelungen durch einen gemeinsamen Einsatz vieler und einer Aktivistin, die eine Petition gestartet hat, dass wirburg, Oberösterreich alle gerichtsmedizinischen Fälle mitversorgen muss und das natürlich da eine große Überforderung ist. Also da braucht es auch noch was, aber der nächste Schritt ist jetzt auch schon getan. Also es gibt die Pilote, die gut funktionieren. Also da weiß ich nicht, wie es euch bei der Polizei damit geht. Das, was ich höre, sind im Pilot alle sehr zufrieden. Genau. Unsere Spurensicherer sind ja in den Krankenhäusern unterwegs, dort dieses Personal zu schulen. Und wenn dort ein Betroffener hinkommt und ein Fall von sexualisierter Gewalt festgestellt wird, nehmen diese speziell geschulte Personal ja diese Spuren ab und die sind auch dann gerichtstauglich und die werden ein Jahr asserviert von uns. Also ein Jahr, dieses Opfer, die Chance dann in Begleitung dann diese Anzeige zu machen, weil es eben für die sicher schwieriger Schritt ist. Also das gibt es tatsächlich bei uns. Das wäre eigentlich auch eine gute Antwort für deine Frage dann, für die betroffene Person. Ja. Also mich würde es auch noch interessieren, wie es ist, wenn man nicht von sexualisierter Gewalt betroffen ist, sondern eben von Körperverletzung, indem man K.O.-Tropfen bekommen hat und eben unter Anführungszeichen dann zu Hause aufwacht und ansonsten nichts passiert ist. passiert ist. Und dann würde man ja zur Polizei geben und eine Anzeige gegen Unbekannt aufgeben. Und gibt es da Zahlen dazu? Zu diesen Anzeigen gegen Unbekannt in Bezug auf K.O.-Tropfen? Ja, das wäre eine Frage. Das muss ich leider verneinen. Es gibt keine Zahlen. Wir haben extra die Zahlen ausgesucht. Wir haben voriges Jahr, Jahr 2024 zwölf Fälle, wo Betäubungsmittel bei Übergriffen eingesetzt worden sind, also bei neun bei Vergewaltigungen und drei noch bei Raubüberfällen. Aber zu diesen Anonymen gibt es eben keine, weil die bei uns unter Körperverletzung laufen und dann wird es ganz schwierig, dass man das außer Filtert. Ich würde jetzt gerne den Bogen noch kurz zur häuslichen Gewalt spannen, weil wir eben da eine Vertretende von Stopp im Publikum sitzen haben und da würde ich euch auch noch alle fragen, wie können häusliche Gewalt und sexualisierte Gewalt im öffentlichen Raum zusammenhängen? Was sind die Parallelen? Und Ramona, wenn du beantworten möchtest, dann kann ich dir gern das Mikrofon geben, oder? Du kannst zu uns. Hallo, ich bin die Ramona, von Projekt Stopp, Stadtale ohne Partnergewalt. Bezüglich Parallelen, da sind mir jetzt gleich ein paar Wörter aufgefallen, die schon gesagt worden sind. Tabuthema, Schuld, einem nicht geglaubt werden oder dass die Anzeige schwierig ist. Das ist leider, so wie bei Kotropfen, auch wie bei häuslicher Gewalt, ist das ein großes Thema. Es ist enorm schwierig für Betroffene von häuslicher Gewalt, das erst einmal wahrzunehmen, dass das Gewalt da ist. Deswegen finde ich so eine Veranstaltung wie das so wichtig, weil die Gewaltformen bei häuslicher Gewalt sind so unterschiedlich. Wir machen regelmäßig Schulungen zu Gewaltformen. Und da war es tatsächlich schon so, dass eine Schulungsteilnehmerin danach zu uns gekommen ist und gesagt hat, ich bin es jetzt erst bewusst geworden, dass ich eigentlich Gewalt widerfahre. Und K.O.-Tropfen ist halt nochmal eine ganz andere Dimension. Bei K.O.-Tropfen drängt man sehr viel nur ans Fortgehen. Der Fall von Giselle Pelico hat uns alle aufgezeigt, dass das wirklich im häuslichen Bereich genauso Thema ist und das noch viel schwieriger ist und noch viel schambehafteter, weil man wahrscheinlich gar keine Erinnerungen so genau dazu hat und wie es auch schon vorher geheißen hat, ich glaube, du Nina hast das ja schon gesagt, dass es noch viel schwieriger ist, dann auch eine Anzeige zu machen, wenn das dann eine Vertrauensperson ist. Das ist ja eine Person, die man vertraut. Das passiert dann im eigenen Zuhause, was ja eigentlich der Schutzort sein sollte. Und wenn man aber der Statistiken glauben mag, dann kann das eigene Zuhause der gefährlichste Ort für Frauen sein. Und deswegen ist unser Ansatz für Stopp auch, dass es erstens sehr wichtig ist, dass über sowas gesprochen wird, dass das Tabuthema Partnergewalt aufgebrochen wird und dass man Betroffene stärkt. Dass man schaut, dass man ein schützendes Umfeld für Betroffene schafft, das ist jetzt unabhängig davon, ob es jetzt im K.O. Tropfen sind oder andere, einfach, dass man Betroffene glaubt, stärkt und sie dabei unterstützt, weil oft ist das alleine sehr schwierig, gerade bei Partnergewalt aus einer Gewaltbeziehung zu kommen. Das ist auch so eine Frage, die oft gestellt wird, warum gehst du nicht einfach? Das ist nicht einfach. Und deswegen sind wir alle gefordert, Männer, Frauen, alle Geschlechter, sowie Politik, aber auch die Zivilgesellschaft da hinzuschauen, weil wir sind die Gruppe Partnergewalt, die zu Hause sind. Also wir sind Nachbarinnen, wir sind Freundinnen, wir haben Cousinen, keine Ahnung. Man bekommt mehr mit, als wie vielleicht die Polizei oder Sozialarbeit. Und deswegen ist es wichtig, dass man da hinschaut, nicht wegschaut, wie das oft Thema ist, eher die Musik leiser dreht, auf das eigene Bauchgefühl hören. Und ganz wichtig, was ich da vielleicht verweisen würde, ist die Frauenhelpline. Die Frauenhelpline gegen Gewalt, das ist von den autonomen österreichischen Frauenhäusern ein Angebot, wo man rund um die Uhr anrufen kann und wo man fragen kann sowohl als Betroffene, aber auch als Person im Umfeld hey, das und das habe ich erlebt das und das ist gerade, wie kann ich denn da gut reagieren weil oft weiß man einfach nicht, was soll ich denn gerade am besten machen und da ist es gut, wenn man dann einfach mit einer anderen Person, mit einer Expertin sprechen kann und die können dann Tipps geben. Und die Frauenhelpline ist dann sowohl im öffentlichen Raum, wenn da etwas passiert, aber auch im eigenen Zuhause. Also die sind da wirklich die Expertinnen dafür. Und das ist auch, weil heute schon einmal gefragt worden ist, was ist Zivilcourage? Das ist eine Form von Zivilcourage, die wir von Stopp ganz wichtig finden, ist, dass man erstens über die spricht und Informationen weitergibt. Wenn wir irgendwie Flyer oder irgendwas machen, wir schreiben überall die Frauenhelpline auf oder auch andere Hilfsmöglichkeiten, weil so viele Leute wissen nicht, wohin sie sich wenden können. Und deswegen ist es wichtig, wenn man selber über sowas weiß, dass man im eigenen Bekanntenkreis darüber spricht, dass man sagt, hey, voll cool, es gibt da eine coole Kampagne, hey, voll cool, es gibt die Frauenhelpline, damit man selber über sowas weiß, dass man im eigenen Bekanntenkreis darüber spricht, dass man sagt, hey, viel cool, es gibt da eine coole Kampagne, hey, viel cool, es gibt die Frauenhelpline, damit man einfach das Wissen verbreitet und dann einfach schneller reagieren kann, wenn sowas ist. Ja, also danke auch deswegen an alle, die aus der Kampagne gestartet haben und auch wirklich Nina, an deinen Mut, also es erfordert enormen Mut, über Tabute immer zu sprechen und ja, wirklich großes Dankeschön. Und es erfordert enormen Mut, über Tabute immer zu sprechen. Und ja, wirklich großes Dankeschön. Ich denke, inzwischen ist klar, dass es sich dabei um ein strukturelles Problem handelt. Denn während der Gerichtsverhandlung von der Giselle Pellicot ist ja auch noch ein Telegram-Netzwerk aufgedeckt worden, wo sich vor allem Männer, Täter untereinander ausgetauscht haben, wie sie die Frauen in ihrem Umfeld am besten betäuben und körperlich ausbeuten können. Und das Netzwerk, das ist nicht nur in Deutschland, sondern das ist in der ganzen EU und vermutlich auch noch darüber hinaus gefunden worden. in der ganzen EU und vermutlich auch noch darüber hinaus gefunden worden. Wollt ihr noch im Zuge zur Partnergewalt ein Statement sagen? Ja, ich würde tatsächlich gerne noch etwas sagen, was auch so ein bisschen den Bogen wieder schließt zwischen der Partnerschaftsgewalt und den K.O.-Tropfen. Und zwar gibt es in Berlin einen Verein, der heißt Signal. Und die schulen ganz gezielt im Gesundheitswesen, wie quasi in Krankenhäusern, Pflegepersonal, ÄrztInnen, wie die die Anzeichen von häuslicher Gewalt erkennen können zum einen und dann eben auch, wie sie die Betroffenen ansprechen können, weil ich glaube, es gibt so eine Statistik, dass es ungefähr sieben Anläufe braucht, bis eine Person sich aus der Situation irgendwie befreien kann. Und da ist es eben ganz wichtig, dass man immer wieder auf die Personen zugeht. Und da werden die quasi geschult, dass sie auch eben so Infomaterial zum Beispiel mitgeben für Anlaufstellen und solche Sachen und da halt auf eine sensible Art und Weise irgendwie das Ansprechen und Hilfestellung geben. Art und Weise irgendwie das Ansprechen und Hilfestellung geben. Und es gibt gerade in Deutschland eine Junior-Professorin an der TU Chemnitz, glaube ich, die total fachfremd ist, aber sich das jetzt zur Aufgabe gemacht hat, Zahlen zu erheben, zu K.O. tropfen und da eine große Studie angelegt hat, wo jetzt, ich glaube, sogar im ganzen deutschsprachigen Raum, also ich glaube, in Österreich kann man da auch mitmachen, genau, weil sie auch mit jemandem zusammenarbeitet, ich glaube, aus Tirol. habe ich jetzt diese beiden vernetzt, weil ich dachte, das ist eigentlich eine total gute Idee, wenn die schon quasi schulen zu dem Thema Partnerschaftsgewalt, da eben auch noch das Thema K.O.-Tropfen mit reinzunehmen. Und dann kann man das quasi so verbinden und dann in dem medizinischen Bereich einfach zu beiden da schulen, weil wir eben wissen, dass es das halt da gibt. Eva, du wolltest auch noch etwas sagen? Ja, ich wollte es nur mal unterstreichen, was du gesagt hast. Die Parallele, die es in allen diesen Fällen gibt, ist Täter sind Männer und Opfer sind Frauen. Wir haben einfach ein großes Problem in unserer Gesellschaft. Das heißt aber nicht, dass Männer schlechte Menschen sind per se. Das ist einfach ein Strukturproblem. Das haben wir jetzt déjà betont, aber auf das kann man nicht oft genug hinweisen, weil das heißt nämlich, genau daraus schließe ich die Verantwortung für alle. Und nicht nur die Frauen, die sich für andere Frauen einsetzen, sondern einfach auch die Verantwortung der Männer, die klar dagegen auftreten und das auch als ihre Verantwortung begreifen. Also das ist einfach der Schlüssel und die Notwendigkeit, die wir da haben, wenn wir das wirklich verändern wollen. Ich will noch ganz kurz etwas dazu sagen, weil wir ja auch Beamte ausbilden bei Gewalt in der Privatsphäre. Da gibt es auf jeder Polizeidienststelle mittlerweile muss ein Beamter dort sein oder eine Beamtin, die in diesem Bereich ausgebildet ist. Und da haben wir, die Schulungen führen wir durch mit diesen Beamtinnen, und da haben wir das Thema KU-Mitteleinsatz in der Privatsphäre auch explizit mit einem Fall vorgestellt, wo die Kolleginnen und Kollegen auch geschaut haben, so haben wir das auch noch nicht gesehen. Die Themen, über die wir hier reden, sind sehr belastend. Ihr habt es auf unterschiedliche Arten und Weisen damit zu tun. Jetzt würde ich noch eine Fragenrunde an euch stellen, bevor ich jetzt öffne. Und zwar, wie geht es ihr mit der persönlichen Last um, die ihr habt bei der Polizeiarbeit, bei der Kampagnenarbeit oder bei der politischen Arbeit? Wie geht es euch, wenn ihr diese Erzählungen hört? Was sind eure Strategien, dass ihr nicht daran zerbricht? Das ist nämlich auch ein großes Ding. Viele Frauen, gerade die Aktivistinnen, die brennen sehr schnell aus. Ich bin ein großer Fan von Therapie. Ich selber bin ein Fan von Natur,ie und Natur beides sehr gut. Und was mir auch immer sehr viel Kraft gibt, ist einfach so die Vernetzung mit anderen AkteurInnen in dem Gebiet, mit anderen AktivistInnen oder so. Gebiet mit anderen Aktivistinnen oder so, einfach dieses Gefühl zu haben, es ist nicht der Kampf gegen Windräder, wie er sich teilweise anfühlt, sondern zumindest ist man nicht allein gegen das Windrad. Und das ist etwas, was mir sehr viel Kraft gibt. Ich finde mich im Gesagten auch sehr wieder und ergänze noch mit das, was mich schon dann auch antreibt, ist dann dieses Gefühl zu haben, so arg das ist, dass man es oft nicht aushält, wenn man das hört, wenn man Schilderungen von Betroffenen hört oder die aktuelle, also für mich war es aktuell, weil ich es gerade erst entdeckt habe, die Dokumentation im NDR, wo wieder ein sich die Vorstellung wie sowas, wie man das als Betroffene durchleben muss. Also das ist, aber das, was mir dann schon hilft, ist das, okay, was kann ich jetzt machen und das Gefühl, ich habe versucht, ich habe es zumindest versucht, dass ich alles, was ich tun kann, um das zu verändern, halt mache. Also das ist schon etwas, was mich antreibt und wo ich das Gefühl habe, das hilft mir persönlich dann schon sehr. Und vor allem das dann auch, wenn man dann da ist bei solchen Veranstaltungen, im Frauenbüro, in der Partei oder wo auch sonst ich meine Verbündeten finde, bei 52, in den Vereinen, Organisationen, dass es so viele gibt, die das mit mir gemeinsam machen. Und ich bin wirklich überzeugt, also total überzeugt davon, dass wir das gemeinsam auch schaffen werden, dass es besser wird und dass wir irgendwann dort hinkommen, wo junge Frauen alle Freiheiten haben und sie über das auch nicht mehr Gedanken machen müssen, weil wir einfach in einer guten Welt leben. Dankeschön. Ich würde jetzt die Diskussion öffnen für alle und würde Sie um Fragen oder Statements bitten oder vielleicht würden Sie Ihre Erfahrungen mit uns teilen oder was Sie schon beobachtet haben. Genau, wer möchte? Danke für das Mikro. Für mich stellt sich die Frage, wenn wir jetzt schon alles sagen, dass wir erkennen, dass wir ein strukturelles Problem haben, warum gibt es dann immer noch so Geschichten wie Pafdidi, Weinstein, Rammstein etc., was relativ schnell wieder von der Bildfläche verschwindet. Es interessiert keinen mehr, es geht man wieder zu den Konzerten, es wird die Musik nach wie vor gehört, die Menschen werden vielleicht sogar Präsident von einem relativ großen Land. Wieso schaffen wir das nicht als Gesellschaft, dass wir solche Leute an den Pranger stellen, sondern wir jubeln ihnen eigentlich nur zu. Das ist die Frage, die sie mir stellt. Mag auf das jemand von euch eingehen? Oder jemand aus dem Publikum? es zu ungleich verteilt und der Witz ist ja, dass dann immer, also es wird ja schon versucht, die Leute an Pranger zu stellen und dann ist immer ganz ganz groß Cancel Culture wo? Die gibt es doch überhaupt nicht. Also die die Leute, wo wirklich ernsthaft gecancelt wurden, also ich kenne sie nicht. Und das ist einfach, ich stelle mir selber oft die Frage, vor allem, weil ich mir denke, ja, es gibt ja mehr Frauen als Männer auf der Welt. Also wir sind ja leicht in der Überzahl. Wie hat man das hinbekommen, dass man die Mehrheit unterdrückt? Also dass man irgendwie eine Minderheit unterdrückt, das ist nicht cool so in uns drin steckt und so internalisiert ist, dass es ja eben nicht nur von Männern getragen wird, sondern halt auch von Frauen und so. Und wir leben halt einfach wirklich in einer verdammt ungerechten Welt. Und wir Frauen erziehen die Männer eigentlich. Ja. Naja, das ist halt auch, das ist tatsächlich, es sind einfach diese Machtstrukturen. Es ist halt für Frauen einfacher, dass man das macht, was die Gesellschaft vorgibt und sie nicht dagegen auflehnt. Also wenn man die andere Seite erzählt und dagegen ankämpft, ist es ein Kampf. Und der fängt in der Früh an und dauert den ganzen Tag. Und manchmal ist man müde und tut es nicht. Aber umso wichtiger ist es, dass man diese Geschichten erzählt und dass man die Opferperspektive auch erzählt. Und dass man darauf hinweist, was das für ein Blödsinn ist, wenn dann der Vorwurf kommt, dass die Frau, die das Verhalten anklagt, die das Verbrechen anklagt im wahrsten Sinne des Wortes und auch im Übertragenen, dass man der dann vorwirft, du zerstörst jetzt das Leben von dem armen Mann. Also das ist ja, das ist unglaublich, dass das funktioniert, aber das ist eben das perfide am Systempatriarchat, dass genau das funktioniert, weil das die Strukturen wiedererzählt, die halt das absichern. Und halt oft die an der Macht sind, sprich Präsident werden von einem Land, die sich so verhalten. Und dorthin gepusht werden von anderen, die das super finden oder müssen das gar nicht super finden. Es genügt ja, dass man Profiteur ist von diesem System, um das System weiter zu tragen, bewusst oder unbewusst. Und das ist halt schon, das macht es halt schwierig, dagegen anzukämpfen. Und das ist, glaube ich, auch der Grund, warum das so ist, wenn man sich das durchüberlegt, wann ist das passiert, wie hat das passieren können und warum funktioniert es immer noch? Ja, dort, wo Macht und Geld ist. Und es ist einfach, deswegen gibt es auch wenig, die schreien, in der Position ist, die schreien, das möchte ich jetzt aber bitte gern verändern. Aber es gibt sie und deswegen, jetzt kommt wieder das Team, was ich vorher gesagt habe, vielleicht bin ich eine unverbesserliche Optimistin. Ich bin tatsächlich voll überzeugt, dass es gelingen wird, dass wir das verändern können. Warum bin ich das? Wenn wir zurückschauen, was Frauen, was FeministInnen vor uns alles erreicht und erkämpft haben. Mama, du hast noch eine Unterschrift vom Papa gebraucht, damit du arbeiten gehen darfst. Also das ist ja unglaublich. Ledige Frauen, die Kinder in meinem Alter haben, damals, da haben nicht die Absorge für ihre eigenen Kinder übernehmen können. Und wenn man sich das alles überlegt, was da gelungen ist, das ist sicher auch einer der Gründe, wo ich meinen Optimismus speise. Was schon geschafft worden ist, in trotzdem relativ kurzer Zeit in der Geschichte. Wir sind lange noch nicht dort, wo wir hinmüssen. Und es passieren noch ganz viele grausliche Sachen. Aber ich bin wirklich überzeugt davon, dass sich dieser Kampf lohnt. Weil wenn wir das jetzt gemeinsam kämpfen, werden wir es auch schaffen. Ich bin natürlich auch überzeugt davon, dass sich der Kampf lohnt. Aber es ist wirklich für die Frauen nicht einfach. Feministin zu sein, ist immer noch eher ein Schimpfwort du bist ja eine Feministin du bist ja eine Emanze mein Gott, wie oft habe ich das gehört und dann habe ich gesagt ist eh klar, natürlich bin ich das aber da braucht man schon Mut ja, danke. Muss man nicht immer voraussetzen, sondern unterstützen. Gibt es eine Meldung aus dem Publikum noch oder eine Frage an das Podium? Ja. Weil das vorher schon angesprochen worden ist, dass bei den Jungen angefangen werden muss, wie könnte man das so machen, dass man Programme stellt, die dann gefördert werden, dass die Schulen auch wirklich das als Pflichtprogramm dann annehmen. Weil das war halt eigentlich der Punkt, wo man anfangen muss, dass die Schulen wirklich das als Pflichtprogramm dann annehmen. Weil das war halt eigentlich der Punkt, wo man anfangen muss, dass die überhaupt verstehen, was häusliche Gewalt ist, was Sankau-Tropfen war. Die haben das ja noch nie gehört, die kriegen das halt nur in dem Umfeld mit und wissen aber auch nicht, was damit anfangen soll. Und ich meine, die Frage war halt, wie könnte man dort halt anfangen, dass man halt eben solche Programme herstellt, die dann auch wirklich tatsächlich gefördert werden und auch Pflicht werden an den Schulen. Soll ich da gleich was dazu sagen? Eva, bitte beantworte gleich und dann machen wir die nächste Frage. Wir haben solche Programme und es war ein K.O.-tropfender Auslöser. Eva, bitte beantworte gleich und dann machen wir die nächste Frage. kostenlose Workshops an. Also wir haben das flächendeckend mittlerweile, oder nahezu flächendeckend in den Pflichtschulen in Linz, dass wir in die Schulen gehen mit ExpertInnen, oder Expertinnen, wenn wir ehrlich sind hauptsächlich, die dort stärken. Also wir adressieren da ein Mädchen, also aus dem Frauenressort aus, natürlich. Und da geht es darum, dass wir angefangen haben wie ein K.O.-Tropfen. Wir wollten sensibilisieren wie ein K.O.-Tropfen. Das ist ein gemeinsames Programm im autonomen Frauenzentrum. Das heißt mit uns nicht. Das war so der Start von dem mittlerweile flächendeckenden Programm. Und dann sind wir draufgekommen relativ schnell, dass wir ein ganz anderes Problem haben, dass nämlich die jungen Frauen uns erklären, das ist doch eh normal, wenn man wie am Busen greift oder am Hintern oder so. Und dann haben wir das Programm total ausgeweitet und sind damit flächendeckend jetzt mittlerweile fast unterwegs und adressieren eben an junge Frauen, um das klarzustellen, das ist nicht normal. Also auch das Konsensprinzip und so weiter. Da geht es auch um solche Sachen. Wir versuchen das als Stadt Linz auf freiwilliger Basis in einem kostenlosen Angebot für die Schulen. Das wird organisiert vom Frauenbüro, dass man mit KooperationspartnerInnen, mit Vereinen, wo die Expertise da ist, also da darf man nicht selbst etwas entwerfen und entwickeln, sondern greifen auf die Expertise, die in Oberösterreich und in Linz sehr breit ist, das muss man auch sagen, wir haben eine sehr breite feministische Szene mit Vereinen und Organisationen, die da hervorragende Arbeit machen und mit diesen gehen wir dann in die Schulen. Steigst du, Gisdorf, das noch ein? Also selbst wir sind von der Polizei auch in den Schulen unterwegs, auch mit Themen, also das fängt schon in der Volksschule an und in der Hauptschule nur, wir können natürlich nicht alle Schulen bedienen. Und zusätzlich haben wir Programme, sicher im öffentlichen Raum, wo wir eben an Frauen herantreten, so ab 16, wo halt das Thema K.O.-Mittel sehr wohl immer wieder Thema ist. Und auch Thema ist, wie kann ich mich besser verhalten, indem ich meinen Selbstwert stärke, meine Selbstbehauptung mache, meine Grenzen kenne und den Männern auch sage, hey, das passt mir jetzt nicht. und den Männern auch sage, hey, das passt mir jetzt nicht. Mit solchen Programmen gehen wir auch an Schulen, Berufsschulen, wo auch teilweise Burschen drinnen sitzen, wo wir denen sehr wohl dann sagen, und ihr wechselt die Seiten, so wie es du gesagt hast, was der Mann macht. Es ist besser, wenn sie die Frauen eh schon bedrängt fühlen, es ist besser, wenn sie ihr die Seiten wechselt und nicht die Frau, die die Seiten wechseln muss. Da habe ich da noch kurz einen Ansatz. Also für mich ist das irgendwie das Schwerste. Das Schwerste, was mir sehr oft suggeriert wird, was ich eigentlich meistens nicht umsetzen kann, ist verunsichert mit teilweise noch mehr. Also wenn jemand mir sagt, ich muss mir den Raum nehmen, dann funktioniert das meistens nicht. Also da müssen sich echte Männer an die Nase nehmen, das tut mir schon sehr leid. Nächste Frage bitte. Ja, ich habe zufällig heute das Buch von der Tochter, von der Giselle Pellico, gelesen, fertig gelesen. Und das, was mir eigentlich am meisten hängen geblieben ist, war, wie frustrierend das war, wie, kleiner Spoiler, ihr Arzt ihre ganzen Symptome, die Gedächtnisse, die Erinnerungslücken und alles und die Erschöpfung, die chronische Erschöpfung als Angststörung tituliert hat und ihr einfach auch nicht geglaubt habt oder nicht dahinter geschaut habt, woran es liegen könnte, dass einer Frau auf einmal so schlecht geht mit so vielen Erinnerungslücken, sondern einfach ja als eine Angststörung und ein bisschen Erschöpfung runtergetan hat. Und das ist so frustrierend einfach, wir wissen es ja, Symptome von uns Frauen werden immer, meistens ja mit so Erschöpfung, Angststörung, Hysterie, wir wissen ja, wie es ist, runtergetan. Und das ist unfassbar frustrierend. Und auch da, man hätte es vielleicht nicht verhindern können, und sie ist ja nicht schuld an der Sache, aber man hätte es vielleicht viel früher drauf kommen können, was war, wenn man genau hingeschaut hätte. Und auch das, was Sie vorher erwähnt haben mit den Erinnerungslücken, dass das beim Alkohol etwas anderes ist, sondern bei den K.O.-Tropfen auch schon davor beginnen kann, also dass man sich an Sachen nicht mehr erinnern kann, die davor passiert sind, hilft mir es quasi auch vielleicht in der zukünftigen Arbeit oder auch generell mal hinzuschauen und zu merken, okay, da stimmt irgendwas nicht. Das ist irgendwie voll der wichtige Punkt. Danke dafür. Gibt es eine Frage oder eine Wortmeldung? Danke auf jeden Fall für diesen Austausch und die Möglichkeit, da wirklich auch öffentlich mit DorfTV darüber zu diskutieren und dass man das auch immer wieder nachschauen kann. Meine Frage geht jetzt in die Richtung, also man versucht an Schulen anzusetzen, also in der Präventionsarbeit und ich finde es auch gut, wenn jetzt an jeder Dienststelle eine geschulte Person Dienst verrichtet, weil wir sind schon auch mit Erlebnissen konfrontiert, wo eben halt nicht so ist, also dass die Frauen nicht mit offenen Armen empfangen worden sind, auch jene, also auch speziell jene mit Migrationsbiografie, muss auch gesagt werden. Und wenn da wirklich die Leute immer wieder geschult werden, also das ist ja nicht einmal und dann passt es für die Dienstlaufbahn, sondern das muss schon immer wieder passieren, weil wir eben in diesem patriarchalen System leben. Und der nächste Schritt ist eben, weil auch berichtet worden ist, das juristische System ist ja katastrophal. Also wenn man bis zum obersten Gerichtshof geht und da keine Sensibilität diesbezüglich ist und ich eben auch von meinen Kolleginnen, die in anderen Bereichen arbeiten, da sehr, sehr frustriert sind, wie dann juristische Entscheidungen gefällt werden. Eben auch, dass keine Ahnung darüber besteht, wie Traumareaktionen sind etc. Gibt es da zum Beispiel schon Beispiele aus Deutschland? Weil wir haben jetzt bezüglich Polizei gibt es die Gewaltambulanzen, die die Beweise sammeln. Die Kinder sind gestärkt, sammeln Beweise und dann? Ich muss sich leider ein bisschen enttäuschen. Also was jetzt gerade ganz heiß in der Diskussion ist, sie wollen jetzt ein neues Gesetz machen, wo sie die Strafen quasi erhöhen, wo ich mir halt denke, ja, total sinnvolle Maßnahme, wo wir wissen, es gibt fast keine Verurteilungen, dann ist die Strafmaßerhöhung ja wirklich total relevant und das ist für mich einfach irgendwie so eine Symbolpolitik, die so an dem vorbeigeht, was Betroffenen eigentlich halt helfen würde und anstatt, dass man, also für mich wäre zum Beispiel halt, wenn wir jetzt in die Justiz gucken, also auf jeden Fall diese Schulungen, da auch verpflichtende Schulungen, die es nicht gibt. Also das ist für mich auch so ein Rätsel, gerade wenn man zum Thema Traumareaktion zum Beispiel nicht geschult ist und zum Thema sexualisierte Gewalt, Vergewaltigungsmythen und das alles. Wie will man da kompetent den Job machen? Also in jedem anderen Bereich, wenn man irgendwo arbeitet, ist es eine Grundvoraussetzung, dass man Ahnung von der Materie hat. Da nicht. Also ich verstehe es einfach nicht. Und das wäre halt mal ein sehr wichtiger Punkt anzusetzen. Und wenn wir dann schon über irgendwelche Gesetzesänderungen reden, dann finde ich, das, was wirklich mal Betroffenen helfen würde, wäre ein Konsensgesetz. Ja, ein Ja heißt Ja. ja fast auf EU-Ebene bekommen hätten, wenn nicht unter anderem der tolle deutsche Ex-Justizminister es blockiert hätte. Und ja, also ich sehe eigentlich auch nur Lücken und ja, Bedarf an Verbesserungen, aber es sieht leider in meinen Augen total düster aus. Ja, sorry. aber es sieht leider in meinen Augen total düster aus. Sorry. Ich hätte gerne etwas Positiveres geantwortet. Gibt es von Ihnen noch Fragen? Ich für meinen Teil habe noch keine Erfahrungen gemacht mit K.O.-Tropfen und ich hoffe, das wird auch weiterhin so bleiben. Aber mir fehlt ein bisschen, also ich persönlich tue mir schwer, dann sozusagen, also wenn ich zum Beispiel eine Person treffen würde, die eventuell K.O.-Tropfen verabreicht gekriegt hat, bezüglich Zivilcourage zeigen und so weiter. Also ich habe da keine Informationen drüber, welche Mittel gibt es, wie wirken diese, wie ist eine Person drauf, die das eventuell gekriegt hat. Gibt es da irgendwie so Anlaufstellen oder Informationen, wo ich mir die besorgen könnte, eventuell? Wollen Sie mit dem Mikrofon antworten? Okay. Also K.O.-Tropfen ist ein Sammelbegriff. Das sind irgendwie bis zu 100 Substanzen. Eigentlich im Prinzip alles, was man nutzen kann, um eine Person halt gezielt außer Gefecht zu setzen. Also eigentlich auch Alkohol kann auch als K.O.-Mittel missbraucht werden, wenn ich irgendwie gezielt eine Person mit Schnaps abfülle. Und je nachdem sind natürlich die Wirkungen und wie sich die Person verhält auch ein bisschen unterschiedlich, aber generell kann man schon sagen, dass es viele Parallelen gibt zu Alkohol und nur mit sein kann und dass es eben auch schon einige Todesfälle gibt. Und wenn man jetzt, also ich weiß jetzt nicht, ob die Frage eher so darauf abgezielt hat, das passiert meiner Freundin oder ich sehe irgendwie auf der Straße eine fremde Person. Ähm, ich finde so gerade, wenn es so in der eigenen Gruppe passiert, das ist sowieso eigentlich mein einziger Ratschlag immer, wenn es um das Thema Schützen geht, ist halt in der Gruppe sein, niemand allein lassen, dann kann man halt zumindest die Anschlussstraftat noch verhindern, weil das auch meine Erfahrungswerte sind von den betroffenen Geschichten, die ich kenne. Also die eine Gruppe Betroffener, die nicht allein waren und das bei der Straftat K.O.-Tropfen geblieben ist. Und die andere Gruppe, zu der ich auch gehöre, die halt allein waren und das dann eben noch Anschlussstraftaten dazugekommen sind. Und da ist es halt wichtig, einfach überhaupt das mal auf dem Schirm zu haben, dass es das gibt und dass gerade wenn es dann die Person eigentlich nur nicht so viel getrunken hat, aber extrem betrunken wirkt, dass dann sofort so eine Alarmglocke im Kopf losgeht und man weiß, okay, wahrscheinlich hat die Person jetzt irgendeine Substanz bekommen, wir müssen jetzt ganz gut auf die aufpassen und im Zweifel vielleicht auch wirklich die Rettung halt auch rufen. Da auch eigentlich eine wichtige Info auch für die Rettungskräfte, dass dieser Verdacht besteht und ansonsten halt einfach sich gut kümmern, die Person nicht allein lassen, auch nicht heimbringen und dann gehen, sondern da halt wirklich für die Person da sein. Und wenn es jetzt um fremde Personen geht, kann man auch einfach mal hingehen und ansprechen und fragen. Und gerade wenn dann irgendwie ein helfender Mann dabei ist, vielleicht mal fragen, in welchem Verhältnis die stehen. Ich meine, ob da dann die Person noch in der Lage ist, das zu sagen, aber da kann man schon halt auch irgendwie versuchen, einzuschreiten. Genau. Ja, und ich glaube, im Zweifelsfall ist immer ein guter Tipp, die Rettung anrufen. Also wenn es einer Person nicht gut geht und selbst wenn die nur voll betrunken ist, ist es auch gut, wenn man die Rettung anrufen. Also wenn es einer Person nicht gut geht und selbst wenn die nur voll betrunken ist, ist es auch gut, wenn man die Rettung anruft, weil auch das ist gefährlich. Und vielleicht zu den Substanzen noch eine kurze Meldung an, das sind sehr einfach im Internet zu bestellen. Also ich habe es ohne Tag nicht schon probiert und die hat man so schnell in der Post, das glaubt man gar nicht. Da wollte ich jetzt noch eine Frage an dich stellen. Habt ihr da viele Fälle von Bestellungen von gewissen Substanzen? Kommt da was bei euch durch? Nein, da kommt bei uns nicht wirklich was durch. Wir haben ja ganz viele Substanzen im Suchtmittelbereich und manche Suchtmittel spielen da auch wieder rein und Alkohol ist auch schon angesprochen worden es gibt einfach so eine Riesenpalette und wie du selber sagst im Internet ist das alles leicht zu bestellen oder wir brauchen nur die Psychopax hernehmen wir brauchen irgendwelche Beruhigungstabletten hernehmen von der Schlafmittel von der Oma ist es einfach alles leicht zu erhältlich und ja Magst du da noch was? Ah, da gibt es noch eine Frage Entschuldigung Oder eine Meldung? Ich möchte vielleicht auch dafür plädieren, dass wir mal davon weggehen, dass wir K.O.-Tropfen-Expertinnen sind. Wir sind einfach Menschen und ich denke mir, es ist einfach wichtig, über dieses Thema zu sprechen. Und zwar wirklich einfach in der Öffentlichkeit mit dem Wissen, was wir haben oder mit dem Unwissen, was wir haben. Ich denke mir, es ist so wichtig, dass wir uns austauschen, weil das entmachtet. Tabu gibt Macht, aber wenn man öffentlich drüber spricht, wo es selbstverständlich ist, hey, hast du schon mal Erfahrungen gemacht mit K.O.-Tropfen, weißt du was das ist? Ich kenne mich da auch nicht so aus, aber vielleicht, dass wir uns austauschen, das ist mal so ein Anfang von Entmachtung und eine Änderung in der Struktur. Ich glaube, wenn wir jetzt diskutieren über Gesetzesänderung und das, es ist alles wichtig, aber es dauert. Es dauert. Es dauert einfach. Es ist logisch. Und die Frage ist ja, was können wir jetzt tun? Und deswegen plädiere ich, und das ist ja auch dieser tolle Satz von dir, Rebecca, bei unserer K.O.-Tropfen-Kampagne, let's talk about it. Es ist kein Tabu. Lasst uns einfach alle darüber sprechen. Aus. Dankeschön. Genau, Rebecca, vielleicht magst du da über die Kampagne noch kurz erzählen, was denn der interaktive Teil davon ist. Wie kann man da teilnehmen? Wie kann man da die eigenen Berichte und Erfahrungen teilen und an der Kampagne einfach teilnehmen? Ja, es ist so, dass die Kampagne noch weitergehen wird und sie weiterentwickeln wird. Und wir freuen uns eben sehr über Feedback, also das kann man in Form dieser Postkarten machen oder auch auf Social Media oder uns auch schreiben, also ich habe auch schon Betroffene eben bei uns, die erzählt haben und die einem auch gesagt haben, was für Bedürfnisse sie hätten und genau, also wir freuen uns sehr über Feedback. Ich möchte noch einmal sagen, danke Nina für dein Feedback, weil das bedeutet echt sehr viel. Ich wollte am Ende noch etwas ganz anderes sagen, weil wir ja von Sprache gesprochen haben, dass es nicht nur wichtig ist, dass wir mehr darüber sprechen, sondern auch das Wie. Und Nina, magst du das eher noch ergänzen, weil du hast ja auch sehr viel Erfahrung mit den Medien. Mir ist nur vor kurzem aufgefallen, es hat in Frankreich so einen argen Vorfall gegeben, wo ganz viele Frauen mit Nadeln, mit Sprit, Zahnstocher, man weiß es nicht. Also bei manchen Sachen hat man herausgefunden, was es war, mit was sie gestochen waren. In anderen Fällen nicht. Und diese Vorfälle gibt es schon länger. Also in Großbritannien, in Belgien. Und ich fand es total schwierig, dass in vier Artikeln und Überreichtagen drinnen mysteriöse Attacken. Und es hat so gelungen, als wäre das jetzt irgendwie so ein Rätsel, dass in vier Artikeln und Überreichtagen drin mysteriöse Attacken. Und es hat so gelungen, als wäre das jetzt irgendwie so ein Rätsel, da wären Frauen oder Flinterpersonen gezielt attackiert, gestochen. Es hat Aufrufe gegeben im Netz dazu. Und jetzt verstehe ich nicht, was ist der mysteriöse Part daran? Also das hat mich beschäftigt, ja, vom Wort her. Ja, das erlebt man ja irgendwie ständig, dass da ja irgendwie die Gewalt nicht beim Namen genannt wird, also allein wie lange das gedauert hat, überhaupt mal diesen Begriff Femizid zum Beispiel zu etablieren, das ist ja auch noch nicht umfassend gelungen, aber immerhin wird der zumindest teilweise verwendet und ist geläufiger geworden. Aber also das, da gibt es so viele Beispiele, also sei es jetzt irgendwie, dass dann der Femizid dann Mord aus Leidenschaft, Ehedrama, also solche Sachen oder auch dann, dass oft so, gerade wenn es jetzt um Täter geht, dass die dann von der Presse oft wie so Monster und Psychopathen und so dargestellt werden, was halt komplett dieses, ja, dieses Bild eigentlich verkennt, dass das halt eben ganz normale Menschen sind. Das hat ja auch der Fall Pellico sehr deutlich gezeigt, was das für unterschiedliche Täter einfach waren. egal ob man jetzt Berufe anguckt, Alter anguckt, sonst was, sozialer Status und diese Stilisierung, dass das nur irgendwelche Monster und Psychopathen sein können, das sind einfach halt so Mythen, die dann da verbreitet werden und da auch, also es ist einfach, war eine flächendeckende Gewalt gegen Frauen, ein Fall von Frauenhass und der wird aber dann einfach nicht so benannt, ja. Also es ist, ich gebe dir da total recht, es ist nichts Mysteriös daran, es gibt keine Rätsel, sondern es ist einfach ganz offen da und wird halt einfach nicht als das gesehen. Aber das ist, glaube ich, einfach auch wieder, weil wir eben in einer patriarchalen Gesellschaft leben und es wird ja auch nie benannt, dass der größte gemeinsame Nenner der Täter in der Gruppe das männliche Geschlecht ist. Und das Einzige. Und da gibt es ja auch lauter Mythen. Dann wird wieder so, ja, die Männer mit Migrationshintergrund, besonders die mit muslimisch oder aus bestimmten Ländern. Dann gucke ich mir in München das Oktoberfest an, ja, ganz großes muslimisches Fest. Und was da passiert, also ich meine, ich habe jetzt irgendwie 13 Jahre direkt daneben gewohnt, habe es gemieden wie noch mal was, weil das ist für mich einfach nur ein Ort der Gewalt und des Ekels, ja. Weil wenn ich sage, die Menschen führen sich da auf wie Tiere, dann ist das eine Beleidigung für jedes Tier. Und ja, also das ist einfach, die Dinge werden nicht beim Namen genannt, weil man wieder wegen diesem Machtgefälle und diesen, wie die Strukturen sind. Und wir wissen alle, wenn das umgekehrt wäre, wenn das Gewalttaten wären, wo überwiegend Männer betroffen wären, dann würde man hier nicht sitzen, weil dann wären schon alles tipptopp und alle Gesetze da und alles würde gut laufen. Okay, so zählst du aus, das willst du noch was sagen? Okay, dann würde ich jetzt in die Schlussrunde gehen. Noch einmal die letzte Frage in die Runde. Gibt es Fragen aus dem Publikum oder Meldungen? Wenn nicht, dann würde ich jetzt an euch alle noch, also bitte stellen, dass ihr einfach ein Statement gebt. Was heute noch nicht gesagt worden ist, es ist vieler schon ein paar Mal gesagt, es kann auch einfach nur ein Wunsch sein. Oder eine Utopie, wie ihr euch die Zukunft vorstellt. Ich würde das sehr gern positiv abschließen. Ich muss nur nachdenken. Ja, also ich würde mir mehr Veranstaltungen wie diese wünschen und Austausch mit der Polizei finde ich auch sehr wichtig. Also, dass wir mehr über diese Themen reden und die Möglichkeiten haben, eben auch Fragen zu beantworten. Und ich wollte nur ergänzen, weil ich vorhin gesagt habe, was hilft mir? Therapie und natürlich auch Vernetzung und natürlich die Kultur. Das wollten wir nicht vergessen. Und das ist genau, weil die Kunst und die Kultur einfach auch natürlich eine ganz wichtige Plattform ist, auch über solche Themen zu sprechen. Genau, vielleicht könntet ihr zwei sich dann nachher gleich einmal austauschen für die Kampagne. Finde ich gut. Ich würde abschließen mit, jede präventive Maßnahme, die wir setzen, kann eine Straftat verhindern. Und wir glauben, wir haben einen gesamtgesellschaftlichen Auftrag, den wir nur gemeinsam äußern können. Mir ist leider immer noch nichts Tolles eingefallen. Mir ist leider immer nur nichts Tolles eingefallen. Aber was mich tatsächlich sehr gefreut hat, war, was du erzählt hast von deiner Arbeit, dass eben da so ein Fokus drauf liegt, bei euch eben gerade vor allem Beamtinnen zu schulen und diese Empathie auch für Betroffene da so wichtig ist, weil das für mich so in meiner eigenen Geschichte, die ich vorher erzählt habe, total schlimm war, dass ich da gar keine Empathie bekommen habe. das habe ich mir gedacht, könnt ihr bitte auch nach Deutschland kommen? Bei mir war das so, da saßen ein Mann und eine Frau und der Mann hat die ganze Befragung gemacht. Das war irgendwie was, weil ich einfach aufgrund von meinen Erfahrungen und den vieler, vieler Betroffener ja so ein bisschen kritisch der Polizei gegenüberstehe. Es wird auch schon hier kurz erwähnt, wenn es um das Thema Mehrfachdiskriminierung geht und dann auch noch Rassismus dazu kommt, auch da kenne ich viele Betroffene und bin deshalb zugegebenermaßen ein bisschen kritisch der Polizei gegenüber und das war irgendwie heute was Positives, über das ich mich sehr gefreut habe. Danke. Ja, ich möchte nur ergänzen, vielleicht, also ich habe eh schon versucht, jetzt viel Positives auch zu sagen, weil ich ja wirklich glaube, dass es gut werden kann und gut werden wird, weil wir uns alle gemeinsam darum kümmern, vielleicht so der Wunsch, dass meine Nichte, die ist jetzt neun, dass die irgendwann einmal, wenn sie dann das Alter hat wie ich jetzt, also ungefähr 50 ist oder vielleicht sogar jünger, dass sie dann einmal bei so einer Veranstaltung sitzt oder in einer Runde mit Freundinnen und Freunden und genauso ungläubig erzählt, kann ich mir das vorstellen, das erzählt mir meine Tante dauernd, dass das damals so war, dass echt die Opfer glaubten, sie sind schuld. So wie wir jetzt nicht glauben können, dass die Mama die Unterschrift vom Papa braucht, dass sie arbeiten gehen kann. Ich möchte gerne, dass die Luise sagt, jetzt habe ich meine Nichte geoutet, dass die sagt, wenn sie erwachsen ist, stellt sich einmal vor, was da war früher. Und für sie das so etwas ist, was sie einfach in ihrem Leben gar nicht mehr kennt, weil sie sich vollkommen frei bewegen kann. Das wünsche ich mir. Vielen Dank. wünsche ich mir. Sehr schön. Ja, danke für die Statements, für das offene und sehr mutige Gespräch. Noch einmal an euch alle, bitte schaut euch die Kampagne an, wir haben da ganz viel Infomaterial dazu, ihr könnt alle teilnehmen, über die digitalen Medien oder über die Postkarten. Ihr könnt auch Flyer verteilen. Also schauen wir wirklich, dass wir das Thema zumindest in unserer Stadt hinaustragen. Ich möchte bitte überrollen den Hashtag, siehe Not Your Fault. Denn Betroffene verdienen eben Unterstützung und keine Schuldzuweisungen. Also das ist einmal wirklich gar bitte kein Victim Blaming und Victim Blaming fängt schon ganz bald an. Victim Blaming ist schon, hey, pass einfach auf dein Glas auf, bevor noch irgendwas passiert ist, fängt es da eigentlich schon an. Genau, wir alle sind verantwortlich dafür, dass das Schweigen endet und somit würde ich jetzt sehr gerne diese Diskussion beenden. Und wahrscheinlich werden jetzt noch tubelnde Gespräche da stattfinden. Ich freue mich schon drauf. Danke an Nina Fuchs, dass du da bist, dass du angereist bist. Nämlich trotz Hitzewelle auch danke, dass ihr überhaupt da seid. Also mich hätte es nicht gewundert, wenn niemand da ist. Es ist kühl, habe ich nicht. Stimmt, es gibt Klima. Es ist so affisch, wie man es sieht. Danke Eva und das Frauenbüro der Stadt Linz. Danke Margit Kaltenberger. Danke Margit Kaltenberger, dass du da bist und auch von Seiten der Polizei uns mit Informationen versorgt hast. Dankeschön. Danke Rebecca Hochreiter und das 52 für wirklich diese grandiose Kampagne. Ich hoffe, die wird noch lange bestehen und sehr viele Linzer und Linzerinnen prägen. Applaus Danke, Ramona Holtschuh, dass du da bist und da Partnergewalt vertreten hast. Applaus Ramona Holtschuh, dass du da bist und da Partnergewalt vertreten hast. Danke an den Wissensturm, die Volkshochschule Linz für die Technik, für die ganze Betreuung und für DorfTV, für die Live-Übertragung. Dankeschön.