Musik Musik Musik Musik Musik Musik Musik Musik Musik Musik Musik Musik Musik Ich bin hier im Projektraum von Ute Lindner und Patrick Huber in Berlin-Weding. Der Titel der Ausstellung ist Raumordnung. Der schien mir für Berlin passend, als Berlin ja wie so viele Orte der Welt von Gentrification betroffen sind. wie so viele Orte der Welt von Gentrification betroffen sind. Und Raumordnung stellt sich mir die Frage, wer darf wo sein und wer oder was darf überhaupt leben. Lebendigkeit ist das, was mich interessiert und gerade an Berlin sieht man sehr gut, wie Lebendigkeit zugunsten des Kapitals weichen muss. Das titelgebende Bild Raumordnung zeigt Wölfe, die auf ein Sperrgitter zulaufen. Wölfe sind ja zumindest in der westlichen Kultur, was wir aus Märchen, was wir aus Sagen kennen, Wölfe sind in der westlichen Kultur sehr besetzt oder sehr symbolträchtigt als Angst vor dem Unkontrollierten. In den Wölfen zeigt sich sehr stark die Widerstandsfähigkeit der Natur und dann sind die Wölfe bei ihrer vereinzelten Rückkehr nach Europa ein so starkes mediales Aufregerthema, was auch fasziniert, weil man könnte sie ja ignorieren. In Österreich gibt es 150 Wölfe ungefähr. Also Raumordnung an sich ist so ein bürokratisch nüchterner Begriff, der aber nicht so harmlos ist, wie er daherkommt, weil er natürlich Machtverhältnisse zementiert und genau bestimmt, wer sich wo aufhalten darf und im Grunde wer oder was überhaupt leben darf. leben darf. Da waren sich ja alle Ideologien des letzten Jahrhunderts einig, ob das Kapitalismus, Kommunismus, Faschismus Formen, die dieses Kontrollieren, Abgrenzen, Einhegen und bis zu einem gewissen Grad auch unterdrücken. Denn Lebendigkeit ist nicht so einhegbar oder so vermessbar, wie wir glauben, dass sie sein sollte. In den Hinterglasbildern sieht man menschliche Figuren, die irgendwas tun. Um jetzt dieses Feld Naturzivilisation, also die Vernichtung der Natur oder des Lebendigen, erfordert ja sehr viel Aufwand, sehr viel Arbeit. Und das Dramatische finde ich, dass Lebendigkeit an sich keinen Wert hat, sondern sie muss irgendeinen Nutzen haben. Also Wölfe zum Beispiel sind okay im Tiergarten zu unserer Unterhaltung, sie sind okay als Forschungsobjekte, sie sind okay in Tierdokus. Aber das autonome Leben ist scheinbar nicht auszuhalten. Die Hinterglasbilder sind eine ziemliche Herausforderung für mich. Die mache ich erst seit kürzerer Zeit. Und sie drehen mir quasi das Hirn um. Die Leinwand saugt, ist leicht elastisch. Und ich gehe, also jeder Fehler oder jedes Element, das ich nicht haben möchte, übermale ich einfach. Das Hinterglasbild ist starr. Der Pinsel rutscht irgendwie drüber. Also das saugt nichts, es haftet nichts. Und ich muss einfach wissen, was die erste Schicht ist, weil die ist die, die man sieht. Und je mehr Schichten drauf sind, umso weniger sehe ich auf der Seite, auf der ich male, was ich tue. Das heißt, es ist eine ziemliche Herausforderung und ich bin dann immer wieder mit dem Schwamm unterwegs, weil ich mich ertappe, dass ich vorne drauf male. Thank you.