Mein Name ist Thomas Steiner und mache schon seit vielen Jahren, also seit Mitte der 80er Jahre, mache ich Animationsfilme, künstliche, experimentelle Animationsfilme. Und gleichzeitig bin ich als Maler und Grafiker tätig. Und darum ist es mir ein besonderes Anliegen, hier im Oberösterreichischen Kunstverein immer wieder Animationsfilme im Zusammenhang mit Bild in der Kunst zu präsentieren. Und diese Ausstellung hier, 20 Jahre Best of Austrian Animation, ist bereits die fünfte Veranstaltung in diesem Zusammenhang, die wir hier im Oberösterreichischen Kunstverein zeigen. Wir hatten vier Ausstellungen und Ende 2023 hatten wir eine Live Performance mit einem Film von mir und einem Fagottensemble, wo Live Musik zur Animationskunst gezeigt wurde. Diese Veranstaltung hier ist zum Jubiläum des Best of Austrian Animation Film Festivals, das eigentlich in Wien stattfindet, aber viele Oberösterreicher sind auch hier dabei. Mein Ausstellungsbeitrag hier ist eine digitale Collage, die im Zusammenhang mit meinem Film TOBO steht. Der ist aus 2020 und wir zeigen nicht nur hier Stills oder Collagen, Objekte, sondern wir zeigen ihm auch auf einem Monitor die Filme, die in den meisten Fällen mit diesen Kunstwerken, die wir hier sehen, auch in Zusammenhang stehen. Ja, also die Ausstellung kommt eigentlich aus Wien, wurde bereits in der Blau-Gelben Galerie in Zwettl gezeigt, die von Martin Anipas geführt wird, der auch ein Animationskünstler ist. Dort haben wir diese Ausstellung gezeigt und Sabine Groschup und Thomas Renner haben im Wesentlichen die Künstler kuratiert und eingeladen. Meine Rolle hier war eben praktisch die Schiene zum Kunstverein zu legen und es ist mir eine Freude, dass wir diese Tradition, die wir jetzt schon seit fast 20 Jahren hier haben, auch mit dieser Ausstellung fortsetzen können. Ja, hallo. Also mein Name ist Sabine Groschop. Und ich bin Künstlerin und Filmemacherin, auch Autorin. Und arbeite schon eigentlich seit 1984 mit dem Animationsfilm. Ich habe bei der Maria Lasnik studiert, also eigentlich schon früher, 1983, 1982 waren schon die ersten Animationsfilme. Und ich habe bei der Maria Lasnik studiert und bei der Maria Lasnik weiß man, dass sie einerseits Malerei unterrichtet hat und andererseits eben hat sie Animationsfilm unterrichtet. Also sie hat das ja auf der angewandten, damals Hochschule für angewandte Kunst, heute Universität für angewandte Kunst, hat sie eben den Trickfilm nach Wien gebracht sozusagen. Also sie hat ja ganz kurz, ich muss sie kurz ausführen, weil es haben sehr viele bei ihr studiert, also die meisten so Animationskünstler, die im künstlerischen Bereich aktiv sind, die kommen fast alle von ihr. Und in den 70er Jahren hat sie in New York Animationsfilme gemacht und den künstlerischen vor allem, also den analogen, traditionell mit Zeichnung und auch Folie und hat es dann uns sozusagen die Möglichkeit gegeben. gegeben. Und seitdem mache ich eigentlich sehr viele Animationsfilme, aber ich stelle auch sehr viel aus. Jedes Jahr habe ich sicher schon zehn bis zwölf Ausstellungen und ja, istme zu machen, Autodidakt. geboren und habe, als ich ungefähr 14 war, im katholischen Jugendzentrum im Stubi eine Super-8-Kamera gefunden und habe begonnen zu filmen. Also ganz spielerisch. Und habe dann so, als ich 20 war, begonnen, experimentelle Arbeiten zu machen, war sehr beeinflusst von... Die Stadtwerkstatt war total wichtig, weil dort gab es die unabhängigen Filme Linz, da gab es den Dietmar Brehm und verschiedene andere Leute, Georg Ritter und so weiter, Leute aus der Stadtwerkstatt. Und ich habe begonnen, Filme zu machen ohne irgendein Background, ohne zu wissen, was... Also schon relativ naiv und unreflektiert, spontan. Aber hinterher bin ich draufgekommen, das sind zum Teil eigentlich total spannende, auch analytische Arbeiten. Später habe ich dann Animation studiert bei der Maria Lasnik und mache bis heute Filme. Interessanterweise sind die letzten zehn Jahre Filme, die international recht erfolgreich sind. Ich habe mich früher nicht so darum gekümmert, um es zu präsentieren. Aber an sich ist das künstlerische Tun, aber auch das Malen, die Musik, der Film immer schon seit Kinderschulen mir wichtig gewesen. Ich bin Renate Kordon und ich habe schon sehr früh mit Trickfilm begonnen, wie das in Wien noch nicht gegeben hat. Da war ich dann in Paris, habe meinen ersten Trickfilm dort gemacht und habe aber auch immer daneben gezeichnet und Kunst am Bau Sachen gemacht. Also es gibt eine große Skulptur an der Grenze zu Slowenien, die auch filmaffin ist, weil sich Räder im Wind drehen, ohne Energie, also mit Windenergie. Und ja, ich mache eben große Skulpturen und Animationen. Und Trickfilm ist ja eine sehr arbeitsaufwendige Angelegenheit und da muss man immer was anderes auch machen, dass man nicht verrückt wird. Ja, das würde ich glaube ich alles sagen. Ja und diese Arbeit ist entstanden im Rahmen einer Ausstellung in Graz bei den Minoriten. Ja, diese Ausstellung war in Graz bei den Minoriten und da ist ein sehr großer, hoher Saal als Aufgang zu einem Konzertsaal. Und da sollte ich eben für die Ausstellung was machen und das sind so barocke Geländer. Und dann habe ich dazu diese einfachen Zeichnungen aus Stahl komponiert. Und mich fasziniert auch diese Dimensionsverschiebungen. Also das ist eine Zeichnung, die ist aber dreidimensional und ist dann aber doch wieder flach an der Wand und stellt aber wieder was Dreidimensionales dar und der Strich selbst ist auch dreidimensional, das ist eine Stahlstange, die gebogen und geschweißt ist. Und dazu gibt es eben diesen Animationsfilm, wo die Figuren, die ich da gemacht habe, dann auch im Raum sich bewegen. Also das ist die Basis zum Animationsfilm. Das sind ungefähr 340 Konverts. Und der ganze Film, das ist absolut ohne Wiederholung, weil oft loopt man im Film. Das ist aber von 1889 kuvert und die sind alle durchgezeichnet. Und das war eigentlich die Basis für einen Film. Das ist Lieb dich und der ist gezeichnet auf diesem Kuvert, weil ich mir immer gedacht habe, Und der ist gezeichnet auf diesem Kuvert, weil ich mir immer gedacht habe, was tut man noch heutzutage schreiben und es sind hoffentlich noch Liebesbriefe. Obwohl ich glaube, es wird immer weniger. Aber ich kenne das noch von meiner Mutter oder sogar noch andere Generationen, die dann irgendwie ihre Liebesbriefe so gehortet haben und so. Und dann kenne ich noch manchmal welche, die auch einen Liebesbrief schreiben und das ist eben eigentlich sehr viel, ja, ein Liebesbrief im Endeffekt. Es ist auch mit Text eben drinnen und eben diese Schwürig bleibt dir treu und was halt zur Liebe dazu gehört. Was zeichnet den österreichischen Animationsfilm aus? Ich glaube, dass es eher frei ist eigentlich. Also zumindest war das immer so, also wie wir zum Beispiel auf der Angewandten haben wir uns auch frei entwickeln können. Also es war jetzt nicht so, wenn wir auf Festivals gefahren sind, haben dann viele immer das Gleiche gemacht und die ganze Klasse eigentlich ist so gelehrt, hat so gelernt in einem Stil. Und in Österreich hat sich da sehr große Bandbreite entwickelt von sehr viel Experimentalfilm und aber auch den Narrativenfilm. Es gibt sicher diese Klischeevorstellung, dass er einen experimentellen Schwerpunkt hat, aber es gibt genauso viele narrative Arbeiten. Ich glaube, sehr viele Animationsfilme in Österreich sind so einfach im Alleingang. Also es gibt einfach, was dem österreichischen Animationsfilm oder der österreichischen Animationsfilmindustrie fehlt, ist einfach so ein öffentliches Bewusstsein oder Bewusstsein der Förderstellen, dass das ein Bereich ist, den man auch anständig unterstützen muss. Es gibt in Österreich sozusagen, auch wenn man sich anschaut, den Katalog vom Bundesministerium, da gibt es Dokumentarfilm, fiktionalen Film und innovativen Film und den Begriff Animationsfilm, da muss man sich erst über die Jahre durchsetzen, dass es das auch wirklich gibt überhaupt. Aber andere Länder, wenn ich vergleiche, nach Osten oder Westen, egal wohin ich schaue, gibt es eine viel stärkere industrielle Tradition und ein Bewusstsein, dass es ein Genre ist, das man fördern muss, das man unterstützen muss. Und diese Basis fehlt eigentlich historisch in Österreich. Und dadurch, glaube ich, gibt es sehr viele individuelle Ansätze, was aber irgendwie spannend auch ist. Von meiner Sicht her ist es so, dass sehr viele Doppelbegabungen hier am Werk sind. Es sind bildende Künstler, die auch autonom als bildende Künstlerinnen unterwegs sind, aber eben auch Trickfilme machen. Und der Ursprung dieser Bubble war eben in der Klasse von der Maria Lasnik auf der Angewandten, die ja selber experimentelle Trickfilme gemacht hat, als Malerin und auch sehr persönlichen Zugang hatte zur Animation. Und dieser Zugang wurde hier von den Künstlerinnen weiter gesponnen. Und das unterscheidet eben jetzt auch die österreichische Animation von der normalen Animation, von der industriell erzeugten Animation. Denn die industriell erzeugte Animation, die kommerzielle Animation in Österreich ist eher noch mehr eine kleine Bubble wie eben eben dieser künstliche Animationsfilm. Ich glaube, das zeichnet den österreichischen Animationsfilm aus, dass eben ein ganz spezieller künstlerischer Zugang zum Trickfilm hier gegeben ist. Naja, es ist ja nicht ganz lustig begonnen. Und genau, weil es in Österreich viel weniger Aufmerksamkeit gab für einen Animationsfilm, das habe ich irgendwann realisiert, habe ich mir gedacht, das muss ich vielleicht selber in die Hand nehmen. Ich habe dann eben begonnen, für die ASIVA Austria zu arbeiten, vor 40 Jahren ungefähr. Und habe dieses Best-Other-In-Mission-Festival gegründet vor 20 Jahren. Und sehe das eigentlich auch als einen künstlerischen Prozess, also dass man eben andere Künstler, Künstlerinnen einladet, Prozesse initiiert, indem es in diesem Festival dann soziales Gebilde entsteht, das einfach für die Kunst und für die Beteiligten wichtig ist. Das Kuratieren ist eigentlich auch, finde ich, hat eine ähnliche Dynamik wie das künstlerische Arbeiten auch im Grunde. Der Thomas hat vor 20 Jahren das gegründet. Da müsste er natürlich mehr drüber reden, weil das ist dann sein Bereich. Aber ich bin jetzt auch, glaube ich, schon seit 13 Jahren oder sogar länger dabei. Es hat sich immer mehr, es ist immer größer worden. Es ist natürlich durch die Möglichkeiten, die jetzt Leute haben, Künstlerinnen haben, mit dem Computer, es ist viel mehr geworden. Es ist explodiert. Und Gott sei Dank gibt es auch schon mehr Schulen, wo man auch Animationsfilm lernen kann. Und ja, das wird immer größer und größer und erfreulich. Es gab keine Förderung für etwas Größeres. Wir haben uns schon bemüht. Also wir wollten eigentlich das von Anfang an größer aufstellen. Und dann gab es zu wenig Geld oder zu wenig Unterstützung auch. Und dann haben wir einfach gesagt, wir nennen es One Day Animation Festival. Und das war ziemlich verrückt. Es waren immer mehr Filme, immer mehr Filme. Die Preisverleihung war dann kurz vor Mitternacht und irgendwann haben die Leute gesagt, so geht das nicht weiter. Dann wurde es zwei Tage und im Zuge der VRP-Diskussionussion hat sich in den letzten drei, vier Jahren tatsächlich bis zu den Ministerien durchgearbeitet. Weil es jetzt mehr Geld gab und wir seit drei, vier Jahren werden von den Festivalförderstellen gefördert. Und seitdem ist es wirklich groß geworden. Es dauert jetzt fünf Tage, es ist eine Ausstellung dabei. Ähnlich wie hier machen wir jedes Jahr auch Animationen im Bezug zur Bildenden Kunst. Seit einigen Jahren ist auch meine Tochter dabei, weil sie viel jünger ist und einen ganz anderen Blick hat auf die Sachen. Ich und die Sabine sind im Team und uns geht es darum, die ganze Bandbreite zu zeigen. Also vom Narrativen bis zum Experimentellen, vom Kommerziellen bis zum Avantgardistischen. Thematisch würde ich sagen, hat sich das ganz wesentlich geändert in dem Moment, wo wir gesagt haben, wir machen diesen Wettbewerb. Und wir waren einfach wirklich überrascht von dieser gigantischen Anzahl an Arbeiten. Es wächst und wächst und wächst. Uns ist es wichtig, da einfach alles, was da ist, einfach abzubilden. Es muss halt gut sein. Das Ausmaß und die Qualität ist wesentlich gestiegen. Was ist gute Kunst? Ich glaube, wenn es berührt, wenn es irgendwie die Sehgewohnheiten oder die Denkgewohnheiten infrage stellt und erweitert, das Bewusstsein ein bisschen erweitert, das finde ich wichtig, dass sich da einfach was öffnet und ändert. An was gut ist, was Qualität hat, ich glaube, das ist ganz schwer festzumachen. Man hat in seinem Leben viele Sachen gesehen. Man wird dann vielleicht kritisiert, wieso hat man den Film nicht genommen. Wir wollen alles zeigen, was gut ist. Also wir haben jetzt gerade in den letzten Jahren auf unserem Festival durchaus auch Arbeiten gezeigt, die KI, also wenn jetzt KI, wenn auch wir ins KWI unterstützt sind. Ich glaube, es ist total sinnlos, sich gegen die KI zu positionieren. Man muss ein paar Jahre abwarten, bis diese ein bisschen aufgehitzte Diskussion abgeplaut ist und man sich darauf gewöhnt hat, dass es das jetzt auch gibt. Und dann wird sich Qualität ohnehin durchsetzen. Tipps an junge Menschen? Ich denke, man muss einfach komplett überzeugt sein von dem, was man tut und dafür kämpfen. Schwierig. Ja, es ist... Wie ich begonnen habe, hat man alles mit sehr aufwändigen Maschinen und Entwicklung machen müssen, mit 16 Millimeter und 35 manchmal, aber viel zu teuer. Und jetzt hat jeder seine eigene Ausrüstung, Laptop oder iPad oder sogar Handy. Also es ist vom Technischen her auf der einen Seite leichter geworden, auf der anderen Seite ist die ganze KI Herausforderung. Ich glaube, ich bin natürlich Ich bin insofern noch eher in der analogen, also ich mag das Zeichnen direkt sehr gern und das direkte, das Materielle. Und ich glaube schon, ich würde allen raten, auch zu zeichnen oder auch analog zu arbeiten, nicht nur digital. digital, weil erstens ist es für die Umwelt ein Wahnsinn, dass das Rechen Energie braucht und dann auch, dass es, glaube ich, sehr befriedigend ist, wenn man selber was gemacht hat. Aber die Kombination ist sicher faszinierend, aber man müsste halt schauen, dass die Inhalte dann doch noch nicht zu kurz kommen von der optischen Faszination, von irgendwelchen Verzerrungen, die mit KI jetzt im Moment ziemlich vorne dran sind. Aber Tipps? Ja, das Analoge doch auch noch auszuprobieren, weil es sehr spannend ist. Es ist unheimlich super jetzt, diese moderne Technologie. Also ich habe ja begonnen mit 35 Millimeter oder 16 Millimeter. Und es war immer schwierig, als junger Künstler irgendwie Budget aufzustellen. Und das ganze Geld ist eigentlich in die Produktion geflossen. Und jetzt mit diesen digitalen Medien ist es natürlich super toll möglich, klasse Animationen in verschiedensten Richtungen, also jetzt zur digitalen Animation, aber auch in Kombination mit analogen Techniken zu schaffen. Also ich glaube, mir persönlich ist das immer so ein Anliegen, dass nicht nur die digitale Animation jetzt im Vordergrund steht, sondern dass eben auch ein bisschen, also dieses analoge Element, dass man mit der Hand was zeichnet, mit der Hand irgendwas Frame für Frame animiert, sei das jetzt Objekte oder knetmasse oder sonst etwas. Und dass da eine ganz spannende brücke geschlagen wird zur analogen kunstherstellung von zeichnung, malerei, plastik und zur digitalen welt. sie sollen ihre eigene ihre eigenen themen finden. das finde ich immer wahnsinnig wichtig und dass sie auch ihren eigenen Stil, also wenn sie aus sich selber schöpfen, sie müssen aber schon, finde ich, dass man ein bisschen Wissen sich aneignet, was es schon gibt. Es ist natürlich blöd, wieder einen Film zu machen, den es schon gibt. Und das ist mir schon manchmal passiert, dass ich mir gedacht habe, da gibt es schon Arbeiten in die Richtung. Aber sonst, wenn man aus sich selber schöpft, mit Wissen und Know-how und einem guten Inhalt, dann klappt das auf jeden Fall. Und einfach dabei bleiben. Ich meine, es ist schwierig zu sagen, weil manche Animationsfilme entstehen in fünf Jahren und wieder andere entstehen in zwei Wochen. Und die Qualität kann, also jetzt vom Inhaltlichen, kann die Qualität genauso gut sein. Aber ich glaube, das Wichtige ist schon die eigene Bildsprache, was jeder entwickeln soll. Und viel üben vielleicht. © transcript Emily Beynon