Herzlich willkommen aus dem Stadtsenatssaal Altengrathaus der Stadt Linz. Mein Name ist Felix und ich freue mich, dass wir heute hier sind dürfen. Mach Politik zu deiner Sache ist ein Projekt von DorfTV in Kooperation mit der Wochenzeitung Mein Bezirk, meine Stadt Linz. Als junge Erwachsene haben wir die Möglichkeit, mit den Spitzen der Linzer Stadtparteien über wichtige Fragen und Themen zur Zukunft der Stadt zu sprechen. Heute zu Gast Frau Gerlinde Grün, Gemeinderätin und Vorsitzende der KPU Linz. Gemeinsam mit mir werden heute die Fragen stellen. Oema, Antonia, Elisabeth und Anna. Ich darf nun das Wort weitergeben an Oema. Er wird die erste Frage stellen. Frau Grün, wie setzt sich Ihre Partei für Jugendliche ein und welche konkreten Projekte gab es in den letzten Jahren? Naja, unser Ansatz bei der Arbeit in der Kommunalpolitik ist der, dass wir sagen, mein Hauptding ist eine soziale Perspektive. Ich schaue mir meine Sachen immer nach dem Perspektive an. Wie schaut es für Menschen aus, die wenig Geld haben und die angewiesen sind auf das große Angebot der Stadt, das sie zur Verfügung stellt? Und da sind für uns natürlich junge Menschen genauso betroffen von Themen wie leistbares Wohnen oder wie schaut es mit dem öffentlichen Raum aus? Gibt es da Möglichkeiten, dass ich mich da konsumfrei bewegen kann? Wie schaut es aus mit dem öffentlichen Verkehr? Gibt es genug Angebote, damit ich durch die Stadt komme mit wenig Geld? Also da ist zum Beispiel eine unserer großen Initiative ist ja die Freifahrt auf die Öffis und das ist so unser Ansatz, wie wir Politik machen. Und inspirieren lassen wir uns da vor allem von unserer Jugendorganisation, die Junge Linke, die halt die jungen Menschen direkt um sich hat. Und da erfährt man dann viel, was junge Menschen bewegt. Was sind für Sie die größten Herausforderungen, wenn es darum geht, Jugendliche zu erreichen? Ich glaube einmal die größten Herausforderungen, die es gibt, prinzipiell sage ich mal so, es ist leider in Österreich ein Mangel an politischer Bildung. Ich glaube, es wäre sehr notwendig, dass alle Menschen und nicht nur Jugendliche, sondern es trifft schon für die Öltern dazu, einen guten Zugang haben zur Politik. Was ist Politik? Was kann Politik? Wie kann ich mich in die Politik einbringen? Und da gibt es meiner Meinung nach ein großes Defizit und einfach einen Mangel, weil es zu wenig Angebote von der etablierten Politik gibt. und dann einfach am Mangeln, weil es zu wenig Angebote von der etablierten Politik gibt. Prinzipiell erfahre ich junge Menschen, auch im Austausch mit unseren Jungen, die wir haben, als Politik sehr interessiert. Also ich glaube, das mit der Politikverdrossenheit stimmt für mich nicht so ganz. Ich glaube, junge Menschen interessieren sich dann für Politik, wenn man sie direkt anspricht und wenn sie auch die Möglichkeit sehen, in der Politik mitzubestimmen und nicht nur aus Personen gesehen zu werden, wo man halt Stimmen lukrieren kann. Ich glaube, dann funktioniert das auch. Frau Gelinde-Grün, angesichts steigender Mieten ist bezahlbarer Wohnraum in Linz gerade für junge Menschen eine große Herausforderung. Wie kann leistbares Wohnen für junge Menschen gefördert werden? Das Thema Wohnen ist so eine Spezialität der KPU. Wenn man noch gerade schaut zur Bürgermeisterin LGK, da gibt es schon sehr viele Ansätze dazu. Wir sagen halt, dass um und auf, damit es ausreichend leistbaren Wohnraum ist, dass die öffentliche Hand Wohnungen baut und zur Verfügung stellt. Wohnungen baut und zur Verfügung stellt und dass man das Wohnen nicht dem freien Markt überlässt, sondern ganz klar sagt, da muss die öffentliche Hand eingreifen und etwas tun. In Linz hat man Vorteile, weil Linz über sehr viel geförderten Wohnbau verfügt. Das gehört weiter gefördert und ausgebaut. Und natürlich ein wichtiges Problem, was wir haben, ist der Leerstand. Also wir haben auch allein in Linz über 10.000 Wohnungen, die wir wissen, die leer stehen. Und es wäre eine ganz wichtige Sache in der Politik, dass man diesen Leerstand jetzt endlich einmal mobilisiert, damit der zur Verfügung steht. Und das hilft allen Menschen und natürlich auch jungen Menschen, die zum ersten Mal eine Wohnung suchen. Frau Güll, in der Ritzer Innenstadt nimmt die Zahl Leerständler Geschäftsflächen immer mehr zu. Wie können diese Leerstände verringert werden und die Flächen wieder sinnvoll genutzt werden? Selbes Thema wie beim Wohnraum der Leerstände auch bei den gewerblichen Mieten. Die Ursache ist, wie überall, es wird spekuliert natürlich auch mit Gewerbeobjekten. Und da wäre es auch hier sinnvoll, zum Beispiel eine Leerstandsabgabe für Immobilien, die gewerblich gewidmet sind, um die Vermieter dazu zu zwingen oder ich sage mal so, sie davon zu überzeugen, dass es für sie günstiger ist, zu vermieten, als zu spekulieren. Da muss einfach auch die Politik eingreifen und Vorgaben machen und das nicht dem freien Markt überlassen. Und was kann man Ihrer Meinung nach tun, damit solche Leerstände erst gar nicht zustande kommen? Leerstände kommen dann oder werden kaum dann reduziert. Natürlich muss man sagen, es gibt natürlich auch Leerstände, die ergeben sich daraus, dass wer verstirbt und das in die Verlassenschaft kommt, dass vielleicht möglicherweise kein Geld da ist, das ich selber sanieren kann. möglicherweise kein Geld da ist, das ich selber sanieren kann. Und da denke ich mir, Voraussetzung dafür ist halt, dass vielleicht auch die Stadt Möglichkeiten schafft, Vermieter, die jetzt nicht so gut dastehen und vielleicht Unterstützung brauchen, um sich da auch etwas zu überlegen, wie man da von Seiten der Stadt unterstützen kann. Sie haben vorher schon die öffentlichen Verkehrsmittel angesprochen. Wie konnte man die in Linz attraktiver gestalten? Also das ist vor allem ein Thema meines Kollegen des Gemeinderats Rothschmider. Das ist ein absoluter Experte, was jetzt alles mit Verkehr anbelangt. Aber er setzt ja sehr viele Initiativen in Richtung Mobilität und eine Initiative ist um die Öffis noch attraktiver zu machen. Einfach zu schauen, dass ich dort, wo die öffentlichen Verkehrsmittel unterwegs sind, vor allem die Busse, Schienen, ist ja wieder etwas anderes, zu schauen, dass dort einfach auch die Freifahrt haben und bevorragend werden im Straßenverkehr. Eine Möglichkeit. Eine andere Möglichkeit ist, die Taktungen zu verdichten. Nur eine Möglichkeit wäre zum Beispiel auch, zu erlauben, dass man in den öffentlichen Verkehrsmitteln die Fahrräder mitnehmen kann. Oder eine andere Möglichkeit wäre, da noch ein bisschen einen Schritt näher zu gehen hin zur Freifahrt, was wir glauben, was sinnvoll wäre, Freifahrt, was wir glauben, was sinnvoll wäre, zu schauen, dass man zum Beispiel das, was im Aktivpass drinnen ist, in dem Package auszuweiten und auch zum Beispiel jungen Menschen zur Verfügung zu stellen. Und warum ist das Jugendnetzticket nicht kostenlos? Also wenn Sie mich fragen, ich wäre dafür. Wir sind für Freifahrt für Jung und Alt. Das ist halt leider so, dass es dafür derzeit keine Mehrheit gibt, weil es halt die anderen Parteien, die halt da bestimmen sind und halt die Mehrheit haben, ablehnen. Wenn es nach mir gegangen ist, jawohl. Wie geht die Stadt mit der Herausforderung steigender Pendlerströme um? Besonders im Hinblick auf die angespannte Verkehrssituation in Linz. Ja, ein leidiges Thema. Warum ist das in Linz so? Linz hat am Tag sehr viele Einpendlerinnen, weil Linz eine sehr wichtige Stadt ist, wo man Arbeitsplätze zur Verfügung stellt und wo sehr viele Menschen aus dem Umland einpendeln. Das ist eine besondere Situation in Linz. Das ist prinzip man sehr lange verschlafen hat, vor allem auch auf Landesebene zu schauen, dass sie die Möglichkeit schaffen, dass die Pendler, die zum Beispiel aus dem Mühviertel kommen, eine gute Anbindung haben im öffentlichen Verkehr, damit sie freiwillig und gerne mit den Öffis fahren. Das haben wir derzeit nicht. Das ist ein Grund, dass viele Leute am Auto bicken bleiben, weil die Voraussetzungen leider nicht so weit sind. Da gibt es sehr viel, was nachgeholt werden muss und was noch nicht passt. Eine andere Geschichte ist, dass es immer noch so ist, dass die herrschende Mobilitätsplanung sich immer nur am motorisierten Verkehr orientiert und nicht so sehr daran orientiert, was ist für möglichst viele Menschen gut und vor allem die gut, die halt schon umweltfreundlich anreisen oder anfahren möchten. Und da ist einfach, da klafft es einfach nur weiter auseinander. Und wenn es Konflikte gibt, zum Beispiel, wie wir es jetzt gesehen haben bei diesen Nibelungen, bei der Nibelungenbrücke, ist es so, dass man dann letztendlich dann doch wieder, wenn man es einmal geschafft hat, so ein Projekt zu initiieren, sehr schnell zurücktritt, wenn es einfach Proteste von Seiten von Autofahrern gibt, dann ist das schnell wieder auf. Das kriegt man nicht auf, wenn man sich dann wieder um Wählerstimmen fürchtet. Und sind da jetzt schon konkrete Maßnahmen geplant? Also was jetzt wieder ist, was ich weiß, jetzt prinzipiell schon die Belungenbrücke ist, jetzt tagt man halt auf höchster Ebene, um halt da wieder zu beraten, was man tun kann und ich befürchte, es wird wieder so sein, dass man sich nicht drüber traut. Linz verzeichnete 2024 ein Hitzerekordjahr. Was kann die Stadt dagegen tun? Also ich denke mir, alles, was jetzt mit Klimawandel und Linz hat ja ein Klimaanpassungskonzept, das heißt ja nichts anderes, dass ich mich quasi ergeben habe, dem Wissen, was auf uns zukommt oder was teilweise schon ist, aber man bemüht sich halt da was zu tun. Ich denke mal, was ganz wichtig ist, dass der soziale Aspekt reinkommt, dass man genau hinschaut dort, wo ist das besonders schlimm mit den Hitzeinseln und man wird drauf kommen, eigenartigerweise ist es wieder einmal so, dort wo die Menschen wohnen mit dem geringen Einkommen, dort stellt sich die Problematen mit dem geringen Einkommen, dort stellt sich die Problematik besonders, weil natürlich es so ist, dass Menschen, die wenig Einkommen haben, die werden sich nicht eine Klimaanlage einbauen lassen können in die Wohnung. Die wohnen oft in Stadtvierteln, die schlecht dort grün sind, die können wenig dort rausgehen. Und es sind vor allem auch Menschen, die jetzt nicht schnell einmal am Wochenende irgendwo an die kühleren Seen fahren können, sondern die da bleiben müssen. Also ich denke, da geht noch sehr viel, was man tun kann. Derzeit ist es halt so, dass man halt schaut, dass man halt mit Baumpflanzungen, was wir unterstützen und gut finden, schaut, dass man halt ein bisschen das besser macht in der Stadt. Aber das Wesentliche ist, das wird alles nichts nutzen. Wenn ich dann rundherum zum Beispiel, wie es gewesen ist jetzt in Urvertrüben, die hat es ja die Initiative gegeben, Grüngürtel schützen, weil man halt für die neue TU, die man davor hatte, einen wichtigen Grünraum opfern wollte. Wenn man sich nicht entschließt, dass man wirklich den Grünraum und unseren Grüngürtel schützt, wird es nichts nutzen, wenn wir einzelne Bäumchen in der Stadt pflanzen. und unseren Grüngürtel eher stützt, wird es nichts nutzen, wenn wir einzelne Bäumchen in der Stadt pflanzen. Also es heißt wirklich, eine Konsequenz heißt halt, dass ich den Klimaschutz bevorragen muss vor Interessen, wo es meistens um Geld geht. Frau Grün, im Linzer Budget für 2025, 2026 soll es eine Kürzung der Ermessensausgaben um 15 Prozent geben. In welchen Bereichen wird die Stadt Linz sparen? Ja, das hat uns der Herr Bürgermeister verkündigt vor einer Woche, dass er heute diese Vorgaben macht, 15 Prozent Kürzung. Ich bin ja schon sehr lange im Gemeinderat, also immerhin schon über 15 Jahren. Ich kann mich erinnern, 2016 hat Linz ein ähnliches Sparpaket sich vorgenommen. Und leider, es ist damals auch viel protestiert worden dagegen. Und leider zum Beispiel damals, was haben sie gemacht? Sie haben gespart bei den Stadtteilbibliotheken, sie haben gespart bei den Jugendzentren. Also dort sage ich mal, wo es immer leicht geht. Wo ich glaube, da gibt es keinen Widerstand. Und ich denke mal, es sind jetzt quasi alle Stadtsenatsmitglieder quer durch den Gemüsegarten aufgerufen, in ihren Ressorts 15 Prozent einzusparen. Man kann sich das schon wieder vorstellen, was da rauszukommen wird. Nichts Gutes, sage ich. Und da wird es jetzt auch schon sehr darauf ankommen, dass diejenigen, die von diesen Sparmaßnahmen dann betroffen sind, sich auch dagegen wehren und dazu sagen, hey, aber bitte da nicht. Sie haben das schon mit den Jugendzentren angesprochen. Inwieweit ist die junge Generation von Kürzungen betroffen? Also ich weiß es noch nicht konkret. Das ist ja so, die Staatssenatsmitglieder verhandeln jetzt das neue Budget für 2026, 2027. Die dann sich jetzt quasi austauschen und sind halt aufgerufen, in ihren Ressorts zu sparen. Erfahrungsgemäß ist dann so, dass dann irgendetwas vorliegen werden, was sie denken, zum Einsparen. Und aus meiner Erfahrung sage ich einmal so, es ist nicht gut. Ich denke, es wäre besser. Also prinzipiell ist so, dass die Finanzsituation der Gemeinden ist allgemein nicht die beste. Wir wissen, wir haben allein in Oberösterreich sehr viele Abgangsgemeinden. Das sind der Gemeinden ist allgemein nicht die beste. Wir wissen, wir haben allein in Oberösterreich sehr viele Abgangsgemeinden, das sind die Gemeinden, die halt nicht mehr ausgeglichen budgetieren können. Linz steht da noch etwas besser da, weil Linz ist eine große Stadt, hat Vereinnahmen aus der Kommunalsteuer und hin und her, aber das Grundprinzip ist, dass das Problem in diesem Staat ist, dass die Gemeinden, die ja die kleinste Ebene der Politik, wo einem sehr viel in der Daseinsvorsorge stattfindet, benachteiligt sind in der Weitergabe von Mitteln auf Landesebene und auf Bundesebene. Und wir sagen immer, wenn man Geld braucht, und das ist ja wichtig, es gibt viele Aufgaben, muss man schauen, wo das Geld auch herkommt. Und wir sind halt dafür, dass man das jetzt endlich einmal angeht, dass man Millionärsteuern macht und diejenigen zur Kasse bittet, die viel Geld haben, um halt durch Umverteilung möglich zu machen, dass halt diese vielen Aufgaben, die halt eine Gemeinde hat, auch durchgeführt werden können. Und dass man nicht jetzt, wo es wieder eng wird, wieder zugreifen muss und irgendwo kürzen muss und dann wichtige Maßnahmen, die die Stadt aber braucht und vor allem Menschen braucht, die nicht so viel haben, kürzt. Aber da muss man viel tun. Da gibt es viele Ebenen, die man da berücksichtigen muss. Genau. Auch mentale Gesundheit ist für viele Jugendliche ein wichtiges Thema, wird aber auch immer zu wenig beachtet. Wie könnte man Jugendlichen mit psychischen Problemen unterstützen? Beziehungsweise welche Maßnahmen könnte man in städtischen Bildungseinrichtungen treffen? Auch ein leidiges Thema. Also ihr wisst Beziehungsweise welche Maßnahmen könnte man schon erkrankt ist. Also das ist bekannt. Was ist da die Verantwortung der Stadt? Ich denke, die Stadt hat ja Einrichtungen selbst, die halt auch damit betraut sind, für junge Menschen hier Angebote zur Verfügung zu stellen. Wir haben auch eine Anfrage gemacht. Eine Anfrage ist im Gemeinderat ein Instrument, wo man halt als Gemeinderatsmitglied ein verantwortliches Stadtsenatsmitglied fragen kann. Und wir haben eine Anfrage dann gemacht, eh bei der, glaube ich, da ist die Vizebürgermeisterin Würzinger zuständig für Sozialressort. Wie lange ist denn jetzt da, dass wir junge Menschen mit psychischen Problemen einen Termin kriegen. Und es ist damals aus der kommenden Jahre so ein halbes Jahr, glaube ich. Das hat sich sicher seither nicht verbessert. Wir wissen, Corona hat da einiges an zusätzlichen Problemen mit sich gebracht. Und das Argument, die haben es dann zwar ein bisschen aufgestockt, die Plätze für Psychologen, aber es reicht immer noch nicht. Und jetzt wissen wir, es kommt ein Spar-Paket und die Wahrscheinlichkeit, dass es hier nicht zur Kürzung oder zumindest nicht zu weiteren Ausbau kommt, könnte sein. Aber vielleicht kommt ja wer. Ich weiß nicht, wer noch weit eingeladen ist, da könnt ihr fragen. Also ich denke mal, es war ganz wichtig, dass man diese Basisversorgung einfach zur Verfügung stellt. Aber dass es eine Tatsache ist, dass es zwänglich ist, brauchen wir gar nicht reden. Also werden ja Jugendliche in nächster Zeit wieder mehr alleingelassen? Ich hoffe nicht. Schauen wir mal, ob man da noch eingreifen kann. Es kommt immer darauf an, man kann seine Wünsche, Bedürfnisse, die man hat, kann man nicht nur immer delegieren an diejenigen, die man gewählt hat. Das war ein Zweck. Ich denke mal, eine lebendige Politik und eine Politik, die auch etwas durchsetzen kann, hat sehr viel damit zu tun, dass ich mich für meine eigenen Interesse organisiere mit anderen, die auch überzeugt sind, das könnte man brauchen oder da rennt etwas schief, und mich einsetze. Und je mehr Druck von der Seite kommt, dass zum Beispiel junge Menschen sagen, hey, hallo, ihr könnt uns da nicht hängen lassen, wir brauchen einfach mehr Angebot für unsere Gesundheit, wir wollen das jetzt, macht's was, hat mehr Wirksamkeit, wenn das von den Betroffenen selbst mit Druck vorgebracht hat und dann kann es was werden. Weil sonst wird es, ich sage es euch, in der etablierten Politik oft gerne übersehen, weil es ganz andere Lobbys gibt, die Druck machen und die auch was wollen. Und die sind meistens mächtiger, die haben mehr Geld, die haben mehr symbolisches Kapital. Und darum müssen die Menschen, die nicht so viele Möglichkeiten haben, sich zusammenschließen und für ihre Anliegen kämpfen und sich nicht alles gefallen lassen. Frau Grün, wie kann die Sicherheit von queeren Personen in der Stadt erhöht werden? Frau Grün, wie kann die Sicherheit von queeren Personen in der Stadt erhöht werden? Also denke mal, Gewalt in der Gesellschaft, ob das jetzt Frauenfemizide sind oder Gewalt gegen migrantische Menschen oder Gewalt gegen Queer-Personen, ein Problem, das immer mehr zunimmt. Ich muss aber sagen, es wird heute ein Mehrkrieg darüber.. Das ist schon mal so gut, dass das veröffentlicht wird. Und es ist ganz klar, das muss natürlich schwerst geahndet werden, wenn sowas passiert. Die Sensibilität muss gesteigert werden, dass das ein Problem ist. Wir haben aber auch die Situation leider, wir haben in diesem Land auch politische Parteien, wie wir wissen, die mit queeren Menschen und ihren Rechten gar nichts anfangen können und zum Beispiel die Breitparade verbieten wollen. Also wir leben in einer Gesellschaft, wo man sich ja nicht in allen Fragen einig ist und da gibt es einfach unterschiedliche Ansichten. Und die Situation von queeren Menschen und ihre Betroffenheit auch von Gewalttätigkeit ist bekannt und hier muss scharf vorgegangen werden. Und ich glaube, da liegt es auch an jedem Einzelnen von uns, wenn man sowas mitkriegt, dass man dann Zivilcourage dort einschreitet und der betroffenen Person den Rücken stärkt. Und welche Maßnahmen planen Sie, um Übergriffe an queeren Personen zu verändern? Und welche Maßnahmen planen Sie, um Übergriffe an queeren Personen zu verändern? Naja, es ist so, unsere Jugendorganisation hat jetzt, was ich weiß, also das sind jetzt so Sachen, die wir intern machen, hat jetzt vor, einen Selbstverteidigungskurs zu organisieren. Aber jetzt, wie kann ich, wie man es aus der Frauenbewegung kennt, für Frauen organisieren, wie kann ich mich einfach selber besser schützen, weil es eine Tatsache ist, dass das vorkommt. Aber es liegt natürlich auch immer, wie eine Gesellschaft dazu steht. Wenn eine Gesellschaft dazu steht und das verurteilt und sagt, das geht nicht, das sind Menschen, die Rechte haben, genau dieselben Rechte, und die dürfen nicht diskriminiert werden, ist das etwas anderes, als wenn wir in eine Gesellschaft Richtung gehen, die Pride-Paraden verbieten lassen will und gar nichts hält. Das ist ein Unterschied. Da muss man sich ringen um solche Positionen. Frau Grün, wie kann Linz für Touristinnen und Touristen attraktiver gemacht werden? Ja, Tourismus. Tourismus. Ich bin ja ein Mensch, der immer gerne gereist ist. Und wie ihr wisst, ist ja das Thema Obertourismus in den letzten Jahren zum Thema geworden. Und da bin ich jedes Mal, wenn ich da zurückkomme, bin ich recht froh, dass ich in Linz wohne, das, sage ich mal, ein Tourismus hat, aber wo der Tourismus jetzt nicht alles andere erdrückt. Oberösterreich zum Beispiel, Hallstatt, das kennt ihr, wenn sie über 10 vielleicht im Sommer mal, ich weiß nicht, in Paris oder in diese Großstädte fahren, das ist ein Obertourismus mit allen möglichen Folgen, die es gibt, von Wohnungsnot angefangen bis, dass die Menschen, die dort wohnen, dann schon genervt sind, weil die Preise steigen und hin und her. Ich denke, so wie der Tourismus in Linz läuft, ist es für mich okay. Ich denke mal, das ist ein Tourismus, der jetzt nicht zur Last wird für die Menschen, die hier wohnen, wie es leider oft an anderen Plätzen dieser Welt schon ist. Wie können junge Menschen in demokratischen Prozessen der Stadt besser eingebunden werden? Ich kann mich erinnern, da hat es jetzt doch eine Initiative gegeben, da wo halt, das war ein Antrag, der halt zugewiesen worden ist an den Ausschuss für Soziales und Generationen, wo es darum gegangen ist, sich anzuschauen, kann man ein Jugendparlament machen oder den Beirat aufwerten? Es gibt ja einen Jugendbeirat in der Stadt Linz. Wie kann man den aufwerten? Jetzt dürft ihr mich nicht fragen, wie dieser Prozess ausgegangen ist. Ich denke prinzipiell, schau jetzt, für mich war Politik seit meiner Kindheit etwas Selbstverständliches. Das gehört Interesse für Politik und Politik versuchen zu machen und zu beeinflussen, gehört für mich seit meiner Jugend fix dazu. Ich war in meiner Jugend schon organisiert in einem Jugendverband. Teilhabe an der Politik kann man auch über selber tun und selber interessieren und selber einmischen und zu riskieren. Und das ist ja nicht immer einfach. Also wenn man zum Beispiel denkt an die jungen Menschen, die sich eingesetzt haben und sich auf die Straßen gepickt haben, die sogenannten, ja, die halt diskreditieren, das Klimapflegebezahlen, das hat für sie ihr Leben ein Risiko bedeutet, weil die haben Riesenstrafen aufgepumpt, was sie heute noch dafür zahlen. Jetzt kann man diskutieren über diese Aktionsform, ob man das gut findet oder nicht, aber ich sage, ja, die haben sich für ihre Interessen eingesetzt. Die haben gesagt, ja, wir wollen das nicht. Wir wollen, dass der Klimawandel aufgehalten wird. Sie haben sich eingesetzt. Und ich denke, die Beteiligung an der Politik muss man sich wie auch immer, man muss sich das auch immer ein bisschen erkämpfen. Man kriegt es nicht geschenkt. Man muss lästig sein, man muss da sein, man muss sich das auch immer ein bisschen erkämpfen, man kriegt es nicht geschenkt. Man muss lästig sein, man muss da sein, man muss sich interessieren. Und dass natürlich die Form der Politik, wie sie bei uns ist, mit einem Gemeinderat und den Ausschüssen und alle, ich war sechs Jahre, glaube ich, in Oberösterreich, das ist zu wenig, da gehört mehr gemacht. Aber derzeit sehe ich da keine Kraft, die mehrheitsfähig wäre, um das zu ändern. Ich bin ja persönlicher Fan von Rettemodellen, aber es ist derzeit nicht mehrheitsfähig. Gut, dann bedanke ich mich, Bena, für das interessante und auflöserische Gespräch. Ja, ich bedanke mich auch recht herzlich bei euch. Wir hoffen, es hat Ihnen gefallen. Auf Wiedersehen und bis zum nächsten Mal.