Ich freue mich sehr, dass ich heute zu meiner allerletzten, vermutlich Rede in dieser Funktion, darüber reden darf, wie Scharnstein mich persönlich verändert hat. So wie ich hier vor euch stehe. Damit ihr ein bisschen eine Perspektive bekommt über dieses Thema, möchte ich vielleicht kurz erwähnen, ich weiß nicht, ob ihr das wisst, aber vor ca. 70.000 menschliche Population von Homo sapiens, von fortpflanzungsfähigen Homo sapiens, ist auf nur 5000 Leute zurückgegangen, die in Südafrika gelebt haben. Das heißt, ihr alle, die hier in diesem Raum sitzt, seid die Nachfahren, die Nachfahrinnen von diesen 5000 Leuten. Und alle Menschen auf der Welt stammen von diesen 5000 Leuten ab. Finde ich ziemlich unglaublich eigentlich, wenn man die Vielfalt bedenkt. Und ich finde es als absolut gar kein Zufall, dass die Bevölkerung von Scharnstein auch rund 5000 Leute sind. Ich weiß nicht, ob ihr euch das schon mal überlegt habt, aber es ist so. Und ich glaube, das ist gerade aktuell eine wirklich sehr für mich aufbauende Nachricht, weil ich stelle mir das so vor, wenn die Welt rundherum untergeht, was ja durchaus schon nächsten Mittwoch passieren könnte oder demnächst zumindest, es gibt genug Kandidaten-Szenarien, wir müssen nur schauen, dass Scharnstein uns erhalten bleibt. Wir sind eh gut geschützt mit den Bergen. Ihr müsst einfach zusammenhalten, zusammenstehen, hier 5000 Leute in der Gemeinde. Und dann, wenn die Menschheit ausgerottet ist, könnt ihr euch wieder ausbreiten. Das kann sich von hier wieder auf der ganzen Welt ausbreiten. Das kann sich von hier wieder auf der ganzen Welt ausbreiten und es wird wieder eine unglaubliche Vielfalt von friedfertigen, kooperativen, diversen Menschen geben und den ganzen Erdball. Das ist mal sozusagen die globale Perspektive und das führt mich jetzt auch zu meinem heutigen Thema, dass es eigentlich absurd ist, dass ich euch etwas über Scharnstein sage. Das ist ausgeschlossen. Man kann nicht über die ganze Menschheit reden. Und es ist hier in dieser Gemeinde die gesamte Menschheit enthalten. Und deshalb habe ich beschlossen in Absprache mit der Christa, ich werde jetzt nicht sagen, Scharnstein ist so oder so. Da könnt ihr euch einen McKinsey-Consultant holen, der wird euch das alles erklären mit ein paar netten Folien. Oder die Politiker müssen das vom Berufswegen leider manchmal machen. Ich habe volles Verständnis, ihr müsst sagen, wir sind so, wir sind so, wir wollen dorthin. Ich halte das für unmöglich und deshalb werde ich jetzt darüber sprechen, wie Scharnstein mich verändert hat in diesen zwei Jahren. wie Scharnstein mich verändert hat in diesen zwei Jahren. Ich habe meine Befunde mitgebracht hier und die werde ich jetzt mit euch teilen. Drei Befunde, wie mich Scharnstein ganz konkret auch körperlich verändert hat. Und das ist sehr intimes, persönliches, medizinisches Material, weshalb ich euch bitte, das auch vertraulich zu behandeln. Diesmal keine Fotos, außer der Heinz, offizieller Fotograf. Bitte auch nichts in der Gemeindezeitung. Social Media ist diesmal nicht gestattet. Ihr dürft natürlich selber darüber sprechen und eure Schlussfolgerungen ziehen. Was ist mit dem Radio? Das Radio, das geht um die, das sind Bilder da drin. Also, ja, reden ist okay. Aber ich möchte nur nicht, das sind wirklich intime Einblicke in meinen Körper. Genau, schauen wir uns das mal an. Ich habe das Video mal woanders oben. Das ist nicht gut. Das ist super. Genau, ich habe so eine röntgen viewing station hier aufgebaut Genau, Patient Faltin Fabian, das ist ein Gebissröntgen, das ist mein Gebiss vor der Kulturhauptstadt, 2021, um 17.12 Uhr aufgenommen. Und ich habe damals schon viel geredet und ihr seht dass ich das nicht gut gemacht habe ich habe hier in der mitte ist das gebiss fast schon ausgeschwärzt feulnis erscheinungen und fast wie so es ist fast schon wie so brand brandmale es ist komplett diese auch im zahnfleisch entzündet dieser ganze mittlere bereich und ich weiß jetzt warum das passiert ist das hat mir auch meine zahnärztin die mich jetzt behandelt erklärt ich habe viel zu viel mit dem mund geredet ja dass wir haben manchmal alle diese tendenz dass wir nur hier oben reden auf der ebene von information sehr viel heißluft und dadurch entsteht dann dieser druck und diese belastung auf den Zehner. So, das ist in Behandlung. Aber ich habe jetzt hier ein aktuelles Ganzkörperröntgen, wo ich euch zeigen möchte, was ich in Scharnstein gelernt habe. Es ist nämlich unglaublich, es gibt in dieser Gemeinde ganz, ganz tolle Redner und Rednerinnen, die diese Zahnprobleme überhaupt nicht haben. Wir haben es schon erwähnt, die Ilse, die geht jede Woche, habe ich sie gesehen, geht sie diesen Sensenweg entlang, redet und redet und redet und ein wunderbares Gebüsch, das ist wirklich gute Zähne. Unser lieber Bürgermeister, der Rudi, der ist eigentlich im Rededauereinsatz. Ich glaube, es ist auch ein bisschen eine Rivalität. Mir ist schon aufgefallen, immer wenn ich eine Rede halte, muss er auch eine halten. Also es wundert mich nicht, dass er jetzt im Landtagsamt, danke für die Vertretung, dass du kommen konntest. Hältst du auch manchmal Reden? Ja, wenn es sein muss. Wenn es sein muss, okay. Weise Entscheidung. Die Elisabeth, die Lisi vom Café Beck, eine großartige Rednerin, die stellt sich hin und sagt in drei Minuten mehr als ich in einer Stunde dahin plappern könnte. Und ich habe mir das jetzt abgeschaut und ich habe in meinem Körper positive Veränderungen feststellen können. Ich habe hier oben, ich weiß nicht, ob ihr das seht, einen dritten Lungenflügel entwickelt. Ich darf beim Reden jetzt etwas mehr atmen. Die Rede kommt vom Atmen. Ich habe hier im Zwerchfellbereich eine viel bessere Muskulatur ausgebildet. Die Rede muss aus der Mitte kommen, aus dem Bauchfell. Und hier unten, man sieht es, es wurde ein extra großes Schutzschild gewählt. Ich habe jetzt auch etwas größere Eier. Das braucht man einfach. Ich weiß nicht, wie sich das weiterentwickeln würde, wenn ich in die Spitzenpolitik wechseln würde. Dazu keine näheren Anmerkungen, aber ich konnte wirklich diese veränderung in mir feststellen gut so viel zum thema gebiss schauen wir weiter das ist auch ein besonders schockierender vorher nachher befund Das ist meine rechte Hand, die typische Hand eines dekadenten Wiener Großstädters vor der Kulturhauptstadt. Und man sieht, die Degeneration in Wien ist schon so weit fortgeschritten, dass es eine Rückbildung des Daumens gibt. Es ist kein Daumen mehr. ich hatte nur noch vier finger auf meiner rechten und hat so ausgeschaut furchtbar und warum weil wir in wien immer nur denken reden oder irgendwelche sachen auf social media tippen wir brauchen eigentlich unsere daumen nicht mehr um sachen zu greifen um einen stuhl aufzuheben diese wunderbare errungenschaft dass man mit dem Daumen greifen kann, das ist eigentlich in meinem Leben nicht mehr vorgekommen. Und jetzt kann ich sagen, nach zwei Jahren Kulturhauptstadt, wo ich wunderbare Leute kennenlernen durfte, die nicht nur mit dem Kopf denken, sondern auch wirklich mit den Händen die anpacken und die Dinge mit den Händen begreifen, habe ich selber auch zum Glück durch regelmäßiges Schwimmen zusammen mit dem Heinz in der Alm eine sozusagen evolutionäre Nachreifung erzielt. Und hier seht ihr, ich habe jetzt auch rechts einen Daumen, sehr schön ausgebildet und noch ganz neu. Und meine Hand schaut jetzt eigentlich so aus. Und ich glaube, das hat mich wirklich verändert, dahingehend, dass ich Denken jetzt nicht nur mehr als etwas Mentales, Kognitives, Verbales begreife, sondern Denken ist zum zum Beispiel was der Markus Moser macht, wenn er extrem tiefsinnige philosophische Arbeiten mit Stahl und einem Schweißgerät herstellt und dadurch Sachen versteht, die man nicht nur mit dem Kopf verstehen kann. Oder die Wildflorie, die Lisa Hart Leiter, mit der ich auch zu tun hatte, hat unglaublich tolle radikale Ideen über Ökologie, über soziale Miteinander. Man muss nicht mit ihr einverstanden sein, aber man kann total respektieren, dass sie diese Ideen entwickelt in täglichem Kontakt mit der Natur, mit ihrem Handwerk, mit ihrer Werkstatt. Die Bierbrauer sind auch immer hier handwerklich am Einsatz. Und ich könnte noch ganz viele weitere betriebe erwähnen die bäckerei brugmühle ist auch vertreten euer chef der michi und auch die irene selber auch eine stylistin und gleichzeitig ein kreativer kopf in der brugmühle mir ist das immer wieder aufgefallen kreativität ideen innovation impulse das kommt hier im Scharnstein davon, dass Leute die Dinge begreifen, dass sie anpacken, dass sie machen und ich freue mich, dass ich das jetzt endlich auch kann. Man kennt es ja auch in Wien, wenn man in der Oper klatscht, klingt das immer so, weil die alle nur vier Finger haben, aber hier im Alptal, das ist was ganz anderes. Und damit komme ich schon zum letzten Befund, der relativ, also es ist jetzt, ich habe das eigentlich, Trigger Warning, es geht jetzt wirklich ins Eingemachte, medizinische, aber ihr seid es ja nicht aus Zucker gemacht, das habe ich heute schon mehrmals gehört. Daher werde ich euch jetzt hiermit konfrontieren das ist ein ganz mein ganzkörper röntgen vor der kulturhauptstadt und ich schaue ein bisschen aus wie so ein brathuhn das ist wirklich nicht sehr appetitlich und man sieht was sie worauf ich euch hinweisen möchte vielleicht kann ich das wieso ein schattentheater machen das sind meine schulterblätter und die sind sozusagen unter der last des lebens fast schon ins becken rein rein gerutscht ist meine schulterblätter die waren wirklich da schon ganz unten und jetzt ja ich darf dazu noch sagen warum warum waren diese schulterblätter so belastet hatte ich so eine last auf den schultern mir war das gar nicht klar bis zu dem zeitpunkt wo ich endlich mal in scharnstein meine erste rede halten durfte eine erste große rede und dann haben mich alle angeschaut fabian warum stresst du dich so, was ist, warum bist du so aufgeregt, wir sind alle hier, beruhig dich, es sind alle hier, wir warten auf dich, wenn du was sagen willst, sag es, wenn nicht, ist auch okay, du kannst eine Stunde reden, brauchst auch gar nicht reden, nachher gibt es eine Butterstörre, beruhig dich. Und es war jedes Mal so, ich war auch einmal bei der Familie Kurka, bei dieser Familienfeier und Baumpflanzung auf der grünen Wiese und die haben auch gesagt, Fabian relax, es ist unsere Familienfeier, aber wir sind auch dafür verantwortlich. Wir sind auf deiner Seite, 25 Leute, die ganze Familie, wir wollen genauso wie du, dass diese Rede gelingt und wir nehmen auch selber Anteil daran. Und ich habe das verstanden, dass das ist, was ihr hier in der Gemeinde habt. Ihr habt nicht die ganze Last auf euren eigenen Schultern. Ihr verschafft es, die Last auf vielen Schultern zu verteilen. Und deswegen haben auch die Leute in Scharnstein und jetzt zum Glück auch ich so schöne Schultern. Ja, sehr schön. schöne Schultern. Also ihr seht jetzt hier schön ausgebildeter Knöchel, das Schulterblatt steht frei. Ich kann voll rotieren in allen Dimensionen und einfach beim Reden locker bleiben. Das war ich früher nicht so, aber jetzt merke ich, diese Last auf den Schultern ist weg und ich glaube, das ist etwas, was ich euch auch ermutigen möchte, hier in der Gemeinde, bei allen Unterschieden, bei allen verschiedenen Perspektiven. Seid euch immer bewusst, ihr seid es, 5000 Leute. Und die Last verteilt sich auch auf 5000 Schultern. Und deswegen hat hier niemand so schwer zu tragen. Und deswegen gibt es auch diese schönen Freiräume, diese Lockerheit und Leichtigkeit, die man auch beim Reden durchaus verspüren kann. Ja, und ich möchte abschließend mich eigentlich nur bedanken für all die Leute, die mich hier auf diesem Weg begleitet haben. Ilse und Christa, ihr wart eigentlich immer mit dabei, habt mich total vernetzt, auch immer eingeplant, mich mit einbezogen und auch das ganze Team. Also vielen Dank an euch, vielen Dank an den Markus Moser, den Hausherr, ich weiß nicht, ob er da ist. Ah, da ist er, du bist da unten, jetzt habe ich dich gar nicht gesehen. Danke, dass du uns immer hier willkommen geheißen hast, noch immer ein guter Austauschpartner war es auch für den heutigen Abend. Die Irene, danke für die Kooperation mit der Bäckerei Bruckmühle. Ganz besonders großes Dankeschön an Wolfgang Tummler, der eigentlich zu einem fünften Teammitglied geworden ist bei der Reederei. Also wenn wir nicht immer bei ihm gewohnt hätten und von ihm gecoacht worden wären und überhaupt die Schönau 8 als Anflugsbasis und Netz gehabt, hätten wir das Projekt in diesem Umfang gar nicht durchführen können. Ja, und Julian vom Radio und noch ganz, ganz viele andere, die sozusagen mit uns gemeinsam dieses Projekt getragen haben. Vielen Dank dafür und ja, erinnert euch dran, gut immer vom Bauch reden, vom Bauchgefühl, nicht so viel da oben, ja, locker den Flow halten. Was war das Zweite, was ich gesagt habe, erinnuchgefühl, nicht so viel da oben. Locker den Flow halten. Was war das zweite, was ich gesagt habe? Ich habe es schon selber vergessen. Daumen. Ja, genau. Begreifen, das ist wichtig. Super. Ich werde auch schon alt, aber deswegen hält man ja Reden. Immer seid stolz auf eure Hände und nützt sie weiterhin. Und locker in den Schultern und generell seid locker und leicht und dann werden euch sicher auch die nächsten Jahre ganz, ganz toll gelingen. Vielen Dank. Vielen Dank. Applaus