Klima und Du Die Verantwortung für die globale Erwärmung wird seit Jahrzehnten zwischen Politik, Industrie und Konsumentinnen und Konsumenten hin- und hergeschoben. Was können wir Einzelne wirklich zur Bewältigung der Klimakrise beitragen? Gemeinsam mit Expertinnen und Experten suchen wir nach Auswegen und Lösungen. Die wöchentliche Informations- und Diskussionssendung der Freien Medien in Oberösterreich. Hallo und herzlich willkommen bei einer weiteren Ausgabe der Senderei Klima und Du. Dieses Mal aus der Redaktion des Freien Radio Salzkammergut, sagt Jörg Stöger. Wir beschäftigen uns mit Abfallvermeidung und Mülltrennung. Ein Themenfeld, das neben vielen weiteren Umwelt- und Sozialaspekten auch stark mit dem Klimaschutz zu tun hat. Denn Ressourcenschonung ist einer der direktesten Wege, das Klima nicht mit weiteren Emissionen zu belasten. Wir waren dazu zu Besuch beim Bezirksabfallverband Gmunden mit Sitz in Ebensee und haben mit der Abfallberaterin Anita Kottmeier und dem Geschäftsstellenleiter Christoph Stinglmeier gesprochen. Unter anderem über die größten Fehler beim Mülltrennen, die besten Möglichkeiten Müll einzusparen, wie das Bewusstsein für Abfallvermeidung noch weiter geschärft werden könnte und welche Neuerungen diesbezüglich da in nächster Zeit auf uns zukommen? Ich begrüße Anita Kotmeier, Abfallberaterin, und Christoph Stinglmeier, Geschäftsstellenleiter des Bezirks Abfallverbands Gmunden. Wir haben schon vor einigen Jahren ein Gespräch über Abfallvermeidung auch geführt und damals hat mich auch interessiert, welche Mengen das eigentlich für das Salzkammergut und für den Bezirk sind. Damals waren es 65.000 Tonnen insgesamt. Ist es eigentlich in den letzten Jahren gleich geblieben? Ist es gestiegen noch? Ist es weniger geworden? Hat man da schon was erreicht bezüglich Abfallvermeidung? 70.000 Tonnen pro Jahr. Das sind ungefähr 700 Kilogramm pro Einwohner, die insgesamt in den Sammelsystemen gesammelt wurden. Da zählen aber auch zum Beispiel dazu Grün- und Strauchschnittabfälle, die bei den Allstoffsammelzentren oder bei den Abgabestüren, bei den Kompostanlagen abgegeben werden können. Und die wiegen natürlich da auch schwer. Mit den einzelnen Bereichen sieht man natürlich schon über die Zeiten Veränderungen. Zum Beispiel beim Altpapier hat man in den letzten zehn Jahren zum Beispiel massive Veränderungen gemerkt. Das ist in den Anfängen der 90er Jahre, wo das Altpapier begonnen wurde, separat zusammen immer gestiegen, gestiegen, gestiegen. Und vor circa zehn Jahren hat das begonnen zu stagnieren und seither ist das rückläufig. Jahren hat das begonnen zu stagnieren und seither ist das rückläufig. Das hat vor allem damit zu tun, dass insbesondere bei den Drucksorten, Katalogen und solche Dingen, das Druckpapier sich massiv verringert hat. Natürlich sind im Verhältnis seither Verpackungsmaterial, Kartonagen mehr geworden. Das sind also enorme Mengen, 700 Kilogramm pro Person und 70.000 Tonnen hier im Bezirk Munden. Wenn man sich jetzt die absoluten Zahlen beim Müll nach Spaten anschaut, wo gibt es denn da das meiste Einsparungspotenzial, wenn es um Abfallvermeidung geht? Einen sehr hohen Anteil haben wir gerade gehört, macht zum Beispiel der Strauchschnitt auch aus. Auch Sperrmüll ist, glaube ich, sehr stark. Wo ist denn das höchste Einsparungspotenzial? Naja, sicher bei Grün- und Strauchschnittabfällen aus dem Garten zum Beispiel ist, was von der Bedeutung her als Abfall anfällt, natürlich das Potenzial groß, weil es hier in Summe um große Massen geht und es natürlich einen großen Unterschied macht, ob diese Massen auch und es natürlich einen großen Unterschied macht, ob diese Massen auch über kommunale Sammelsysteme erfasst werden und irgendwo hintransportiert werden müssen oder ob sie zum Beispiel vor Ort in einem Garten kompostiert werden können. Abfallberaterin Anita Kotmeier, bezüglich der Abfallvermeidung jetzt in privaten Haushalten, wo sehen Sie denn da die besten Möglichkeiten, wie man den Abfall reduzieren kann? Es geht einmal darum, dass man vielleicht bei Abfallvermeidung denkt man oft, das ist der Abfall, der nicht entsteht. Da denken viele Leute schon daran, dass ich auf etwas verzichten muss, Aber eigentlich ist Apfelvermeidung auch, dass man Sachen ganz lange nützt. Ich denke da nur an Sachen, zum Beispiel Möbel, die man vielleicht nicht mehr braucht oder Textilien oder Sportgeräte, die noch in Ordnung sind. Ist Gott sei Dank in letzter Zeit natürlich immer beliebter geworden, dass man die Sachen verkauft oder verschenkt. Und das ist eben ein ganz wesentlicher Teil von Abfallvermeidung, weil alle Sachen, die nicht neu produziert werden müssen, sind länger im Kreislauf und das ist einfach gut. Also es heißt nicht grundsätzlich, dass man einfach Sachen auf was verzichten muss, sondern man kann einfach schauen, dass man Sachen eben lange nützt, indem man entweder selber Sachen gebraucht kauft oder eben Sachen, die man nicht mehr braucht, einfach verschenkt, verkauft, wie auch immer. Da gibt es halt in letzter Zeit eh wirklich viele Möglichkeiten. Es gibt ja auch die Revital-Shops, die wir eben auch im Bezirk haben und Abgabestellen in den Altstoffsammeln sind, wo man eigentlich gebrauchte Sachen abgeben kann und wo man es dann eben günstig wieder kaufen kann. Was man vielleicht auch bedenken soll, ist bei der Abfallvermeidung, dass man vielleicht, ich denke da jetzt an Reinigungsmittel, dass man vielleicht an Sachen denkt, dass man vielleicht Sachen verwendet, die nicht so giftig sind. Zum Beispiel bei Reinigungsmitteln gibt es viele Sachen, wo man zum Beispiel Essigreiniger verwenden kann oder so entweder Hausmittel, ohne dass man wirklich mit der chemischen Keule agieren muss. Es gibt ja auch diese Repair-Cafés, wo man Dinge selbstständig reparieren kann. Es wird auch wieder der Reparaturbonus eingeführt. Sind das Maßnahmen, die wirksam sind aus Ihrer Sicht? Also ich glaube sehr wohl, dass der Reparaturbonus eben, dass man Sachen repariert, dass das eine gute Möglichkeit ist, dass man die Lebensdauer von den Geräten verlängert und dass man nicht immer wieder, wenn auch nur eine Kleinigkeit kaputt ist, dass man da immer was Neues kaufen muss. Weil jedes Produkt braucht Rohstoffe und die stehen jetzt nicht unendlich zur Verfügung. Und darum geht es in die Richtung, dass das Abfallvermeidung ist. Gibt es aus Ihrer Sicht noch weitere Möglichkeiten, wie man auch hier vielleicht ein bisschen pädagogisch wirksam werden kann, um die Anreize zu erhöhen, dass man Dinge länger nützt? Schulstundenthema zum Thema Abfall, Abholz, natürlich immer dies als wichtigen Punkt mitnimmt, diese Langlebigkeit reparieren als wichtiges Thema, dass man das einfach mitnimmt. Und von vorne aufgezäunt ist es halt der Zugang, dass man zum Beispiel auch durch bestimmte pädagogische Programme Bewusstsein versucht zu schaffen, wie kann ich mich im Einkauf verhalten, dass ich schon Abfall vermeiden kann. Das heißt, es werden zum Beispiel zum Teil separate Schulstunden abgehalten mit einem Schwerpunkt darauf, wie verhalte ich mich beim Einkaufen, auf welche Fallen beim Einkaufen kann ich achten, wie bereite ich mich aufs Einkaufen vor, mit welchem Qualitätsanspruch kauft man vielleicht bestimmte Waren ein, weil es macht ja auch einen Unterschied, ob ich von einem Gerät oder was immer das günstigste kaufe und das dafür alle paar Jahre ersetzen muss oder ob ich vielleicht einmal ein qualitativeres Gerät kaufe, das Länge hält und in das es sich dann auch lohnt, später in die Reparatur zu investieren zum Beispiel. Das sind solche Aspekte. Wie schaut es denn da bei den Dingen des täglichen Bedarfs aus? Das ist ja so, dass man hier nicht so viel verändern kann. Gibt es da auch Möglichkeiten, etwa Produkte zu suchen, die mit weniger Verpackungsmaterial auskommen? Ich glaube, Ansätze gibt es und gab schon immer viele es gab den versuch lebensmittel geschäfte aufzuziehen die verpackungslos arbeiten wo man mit eigenen behältern zum beispiel hinkommen irgendwas kaufen kann das hilft natürlich auf jeden fall verpackungsabfälle zu sparen überall dortall dort, wo natürlich Lebensmittel transportiert und gehandelt und gelagert werden, sind einfach aus logistischen Gründen meistens halt auch Verpackungen unerlässlich. Zum Teil helfen Verpackungen aber auch sogar Abfälle, Lebensmittelabfälle zu vermeiden, weil sie natürlich die Haltbarkeit von Gemüse zum Beispiel verlängern können. Also solche Themen sind leider nicht immer so ganz eindimensional, sondern ein bisschen komplexer zu betrachten. Und das hat halt Auswirkungen zum Beispiel auf den Verpackungsabfall, der natürlich von vielen grundsätzlich zum Teil überflüssig oder vermeidbar angesehen wird. Die eigentliche Masse der Abfälle, die durch die Nutzung und den Gebrauch von Lebensmitteln, von Gütern und sonst irgendwas entsteht, muss man natürlich auch sehr ehrlich sein. Wenn in das System viel reinkommt, geht auch wieder viel raus. Also umso mehr man konsumiert, verwendet, desto mehr fallen naturgemäß dann auch Abfälle an. Also natürlich kann auch Verzicht zur Abfallvermeidung führen. Seit heuer gibt es in Österreich ein neues Pfandsystem. Gibt es da schon Erfahrungen, wie gut das funktioniert und welche Auswirkungen das bisher hat? Also ich glaube, dass dieses Einwegpfand bei den Getränkeflaschen und Getränkedosen von der Bevölkerung gut angenommen wird. Es ist noch nicht ganz umgesetzt, weil es dafür noch bis Ende des Jahres dürfen, ja der Handel dürfen ja die Getränkeflaschen und Plastikflaschen und Dosen noch ohne Pfand verkaufen. Aber ich glaube, dass das von der Bevölkerung sehr wohl gut angenommen wird, obwohl es natürlich Schwierigkeiten gibt. Aber grundsätzlich glaube ich, dass jetzt schon ein bisschen weniger Dosen und Flaschen herumliegen. Das sind halt die Rückmeldungen, die wir bekommen haben. Wir sind ja auch für die Flurreinigungsaktion Hulster Pfui, die es oberösterreichweit gibt. Also habe ich eigentlich viele Rückmeldungen, dass in bestimmten Gebieten weniger Flaschen und Dosen gesammelt worden sind. Also wenn ich es richtig erläutere, dann ist vielleicht hoffentlich auch weniger weggekaut worden. Der Zweck von der ganzen, warum das bei uns halt jetzt gemacht worden ist, das war halt eben, weil Österreich diese Sammelquote bei den Getränkeflaschen und Dosen nicht erreicht hat. Und das geht halt nur immer übers Geld und eben mit dem Pfandsystem. Und ich glaube, dass die Quoten dann sehr wohl erreicht werden, dass eben dieses Material, dieses Bettmaterial und die Aluminium, dass das auch wieder gesammelt wird, weil das war halt vorher sehr viel im Restmüll. Das muss man halt sagen. Es wurde nicht in Altstoffsammelszentren oder in diversen Sammelsystemen gesammelt, sondern es ist halt falsch geplant im Restmüll. Wo es halt da kein Recycling natürlich möglich ist. Also eine sinnvolle Maßnahme aus Ihrer Sicht? Ja, eigentlich schon, weil man wird diese Einweggetränkeflaschen nicht ersetzen können. Das Beste ist natürlich die Mehrweggetränkeflaschen, aber Pfand ist immer eine Möglichkeit, dass man Sachen zurückbekommt. Und das geht in der ganzen Abfallwirtschaft, glaube ich, geht es im Endeffekt auch ganz viel über die Geldschiene. Dass man handelt, wenn irgendwie Geld im Spiel ist und dass man sieht, dass man da was zurückgeben muss oder wie auch immer, dass das besser funktioniert. Wie sieht es denn aus mit der Disziplin jetzt bei der Mülltrennung, gerade bei auch privaten Haushalten? Also ich glaube schon, dass man nach über 30 Jahren Etablierung von alltäglichen Systemen zur Abfalltrennung sagen kann, dass das im Großen und Ganzen sehr gut funktioniert, sehr gut angenommen wird. Man sieht es ja an den Zollern und an dem Funktionieren der Sammelsysteme. Das heißt, es gibt ja wahnsinnig große Mengenströme, die da wirklich getrennt Glas, Altpapier, Metalle, Kunststoff erfasst werden und auch wirklich in einer Qualität erfasst werden, mit der hinten noch Verwertungsbetriebe, Sortierbetriebe und Recyclingbetriebe auch wirklich was anfangen können. Und sowas funktioniert nur, wenn von Anfang an alle in einem gewissen Ausmaß die Regeln beachten und die Gebote, was wohin gehört, befüllen. Das funktioniert natürlich im Großen und Ganzen, aber es kommt immer darauf an, von welcher Seite man das betrachtet. Aus der Verwertungsseite kann man trotzdem immer jeden einzelnen Strom betrachten und sagen, es ist noch immer unverständlich, warum es hier trotzdem Fehlwürfe gibt. Und es gibt auch sehr verschiedene Verwertungsschienen. Manche sind einfach technologisch besser gerüstet, stehen auch größere Verwertungsbetriebe dahinter. Und was uns eigentlich in den letzten Jahren mehr und mehr zu schaffen macht, ist das Thema der Biogenenabfälle. Das heißt, da stecken kleinere Behandlungsstrukturen dahinter, regionale Behandlungsstrukturen. Das heißt, es gibt bei uns im Bezirk in Gmunden zum Beispiel acht Kompostanlagen, die solche Abfälle verwerten. Davon sind vier Anlagen, wo auch Biotonnenabfälle verwertet werden. Und die sind zum Teil auch herausgewachsen aus einem landwirtschaftlichen Kontext. Und es werden dort auch Mengen verarbeitet, auch wirklich regionale Mengen, die jetzt nicht in einem großindustriellen Maßstab sind und wo der Einsatz von Sortiertechnik natürlich auch nur eingeschränkt möglich ist und auch die Beschaffenheit der Biotonenabfälle macht es nicht unbedingt leicht, das einfach auszusortieren und da muss man einfach sagen, da ist jedes Stück Glas, jedes Stück Plastik, jedes Stück Metall ein Riesenproblem zu viel und vor allem, weil ja wirklich ein hochqualitatives Produkt daraus entstehen soll, das wirklich Anwendung findet in Gärten rein, in der Landwirtschaft, in privaten Gärten, die Komposterde. Und da hat man natürlich mit Glasscherben, Plastikfuzzerl und dergleichen keine Freude. Und was man in der ganzen Opferwirtschaft seit dem Aufkommen der Lithium-Ionen-Akkus massiv spürt, ist, dass die ein Riesenproblem sind hinsichtlich Gefahrenpotenzial. Das heißt, jede beschädigte Lithium-Batterie ist überall, wo sie mechanisch beansprucht wird, ein Riesengefahrenpotenzial. Das heißt, in jedem Müllsammelfahrzeug, in jeder Sortieranlage, in jeder Aufbereitungsanlage geht davon ein riesiges Gefahrenpotenzial aus. Das heißt, da steckt in der ganzen Recyclingwirtschaft ein großer Aufwand dahinter, hier Brandverhütung zu betreiben. Und insbesondere auch bei eben dieser Verarbeitung der Biotonnenmaterialien selbst, wenn da nur einmal ein so ein Stück. Das Problem ist ja hier nicht die Masse. Natürlich ist den Menschen bewusst, dass sowas nicht in die Biotonne gehört und es ist kein Massenproblem. Aber da ist jedes einzelne Stück dort, wo es auftritt, ein Problem, weil es auch wirklich zu Kontaminationen führen kann. Das ist ein Aufruf zu größerer Sorgfalt im Umgang mit Biomüll und auch mit Gefahren, Gütern wie etwa Akkus und Batterien. Gibt es noch weitere sogenannte Fehlwürfe, die große Auswirkungen haben und vielleicht Dinge, die man nicht so bedenkt oft, wenn man sich nicht damit beschäftigt hat? Nur mit zurück zu den Batterien und zu den Akkus. Ich meine, es vergeht ja fast kein Tag oder keine Woche, wo man Meldungen liest, dass irgendein Gerät im Brand gerät oder bei Umladestationen. Und es ist halt Faktum, dass die Batterien, die werden nicht in dem Ausmaß gesammelt, wie sie gesammelt werden sollen. Also da liegt halt die Batterien nahe. Es geht aber auch um Elektrogeräte, dass die nicht fachgerecht entsorgt werden. Man kann diese, die man im privaten Bereich hat, kostenlos in die ASZ abgeben, aber es gibt auch Sammelstellen für die Konsumpatterien im Handel. Und es ist so, dass diese, sie sind oft sehr klein und die verschwinden halt in allen möglichen Mülltonnen. Und es ist wirklich ein ganz großes Gefahrenpotenzial und das müssen wir uns einfach vor Augen halten, dass jede Batterie, die im Umlauf ist, und es gibt sehr viele Geräte, die haben die Lithium-Batterien, dass die extra gesammelt werden müssen, weil das ist wirklich ein massives Problem und das wird uns in nächster Zeit, glaube ich, sehr viel beschäftigen wird und wo wir einfach schauen müssen, dass das richtig gesammelt wird. Konkret bitten wir einfach wirklich darum, Batterien immer, alle Geräte, die Akkus enthalten, die Batterien enthalten, die nicht entfernt werden können und Batterien und Akkus selber immer ausschließlich über das Allstoffsammelzentrum zu entsorgen, niemals in Restmülltonnen oder sonstigen Abfallbehältern. behältern? Bezüglich des Umgangs der Gemeinden und Kommunen mit der Mülltrennung, mit der Abfallbewältigung, wo könnten in Zukunft noch Hebel angesetzt werden, dass da noch weitere Verbesserungen passieren? Ich glaube, eine der ganz wesentlichen Herausforderungen unserer Zeit ist die Kommunikation. Wie können wir die Inhalte dorthin transportieren, wo sie ankommen müssen? Wir sind gut aufgestellt mit der Infrastruktur, mit der Sammel- und Verwertungslogistik. Das funktioniert alles. Aber es ist nicht so einfach, die Bevölkerung gezielt mit den wesentlichen Inhalten und in der Breite so zu erreichen, wie es notwendig ist. mit den wesentlichen Inhalten und in der Breite so zu erreichen, wie es notwendig ist. Weil es einfach keine Medien gibt oder keine Wege, wie man wirklich viele Personen auf einmal erreicht, weil man auf sehr vielen Wegen kommunizieren muss und innerhalb dieser verschiedenen Wege zum Teil auf sehr verschiedene Arten kommunizieren muss, weil man damit verschiedene Zielgruppen anspricht, verschiedene Altersgruppen, verschiedene kulturelle Hintergründe. Altersgruppen, verschiedene kulturelle Hintergründe. Das heißt, die Art und Weise, wie man die Informationen aufbereitet, zusammenfasst, erzählbar macht, verstehbar macht und dann auch wirklich an die richtigen Ohren bringt, das ist wirklich eine der schwierigsten Herausforderungen, wo man, glaube ich, in den nächsten Jahren auch noch sich viel damit beschäftigen müssen, wie man das verbessern kann. Wie könnte die Kommunikation in Zukunft noch verbessert werden? Das Wesentliche an der Frage ist vielleicht nicht mal, auf welchen Wegen man es am besten kann, weil es, wie gesagt, heutzutage eigentlich nur auf sehr vielen verschiedenen Wegen funktioniert, sondern eher, dass man wirklich das Bewusstsein dafür hat und auch die Mittel, dass man die entsprechende Arbeit, die dahinter steht, auch machen kann, weil es einfach ein Aufwand ist, eine Arbeit. Diese Informationen entsprechend zusammenzustellen, verständlich zu machen und auch auf verschiedene Arten und Weisen zu transportieren. Also die Wertigkeit der Bedeutung für diese Arbeit ist da sicher ganz essentiell, weil es einfach nicht damit getan ist, irgendwo eine Presseaussendung zu machen oder einen Artikel in die Gemeindezeitung zu schreiben, sondern es ist ein Mix aus sehr vieler Information, die man unter die Menschen bringen muss. vieler Informationen, die man unter die Menschen bringen muss. Bezüglich der Wiederverwendung von Materialien, gibt es aus heutiger Sicht noch Bereiche, wo in Zukunft Materialien recycelt werden können, wo die Technik heute noch nicht so weit ist? Ja, es wurde zum Beispiel im vergangenen Jahr bei einer landesweit angelegten Sperrpfeilanalyse festgestellt, wie der Sperrpfeil heute sich noch zusammensetzt und welche Potenziale dort zum Beispiel zur Verwertung noch gehoben werden können. Und es hat sich dort auch in Zahlen gezeigt, was man vorher schon irgendwo gesehen hat. Das ist insbesondere der Anteil textiler Reststoffe, die heute in Form von Möbeln, Matratzen, kaputter Bekleidung, kaputter sonstiger textiler Hausware, die nicht für die Altkleidersammlung geeignet ist, noch als Rest- oder Sperrmüll entsorgt wird und auf diesem Weg natürlich in der Müllverbrennung landet. Also das wäre so das größte Potenzial, das man hier noch heben könnte. Es gibt natürlich auch Europa und weltweit beschäftigt man sich damit, die Industrie und die Forschung. Es gibt aber einfach noch keine wirtschaftlichen und alltagstauglichen Aufbereitungswege bislang. Das hat auch sehr viel damit zu tun, dass die Materialmixe sehr schwierig sind, sehr verschieden. Die Zusammensetzung Kunstfasern, Naturfasern, welche Arten von Fasern. Dann die Fragestellung, wie kann man in einem Aufbereitungs- und Sortierprozess feststellen, mit welcher Faser man es zu tun hat und das entsprechend wieder zu richtigen Verwertungsbetrieben zu bringen. wieder zu richtigen Verwertungsbetrieben zu bringen. Also hier wird es sicher noch Jahre dauern, bis sich hier wirklich auch wirtschaftliche Lösungen abzeichnen. Aber das ist so das größte Feld, wo aktuell, glaube ich, im Recycling noch etwas behoben werden könnte. Es gibt aktuell zum Beispiel auch in Österreich eine Versuchsanlage für Matratzenrecycling. Es gibt dort erste Versuche, Matratzen getrennt zu erfassen und zur Aufbereitung zu bringen. Aber wie gesagt, bis das alles wirklich in wirtschaftlich darstellbaren und logistisch abwickelbaren Bahnen ist, wird auch hier noch Zeit vergehen, aber das sind so Projekte, die hier auf der Agenda sind. Das sind so Projekte, die hier auf der Agenda sind. Und anders anschließend, auch im Baubereich kommt hier eine Neuerung auf uns zu. Zum Beispiel gibt es Kartonabfälle, die bislang in den Neustoffsammelzentren zum Großteil gemeinsam mit anderen Baureistmassen, die geeignet sind für die Deponierung auf Bauresmassendeponien, mit erfasst wurden. Für die gilt ab dem kommenden Jahr ein Deponierungsverbot. Es wurde von der Gipsindustrie eine Verwertungsanlage aufgezogen und damit muss dann spätestens ab dem Jahreswechsel die Sammlung von Gipskartonabfällen separat erfolgen und über diese Aufbereitungsanlage, an diese Aufbereitungsanlage geliefert werden und das darin enthaltene Gipsanteil kann dort wieder eben von den anhaftenden Stoffen getrennt werden und kann zu 100 Prozent wieder in den Herstellungsprozess eingebracht werden. Das heißt, das wird zum Beispiel eine Änderung, die man dann bei uns spätestens ab Jahreswechsel in den ASZ spürt, dass man Gipskartonabfälle hier nicht mehr in den gewohnten Bauersmaßencontainer wirft, sondern dass die separat erfasst werden. Was auch häufig ist, sind natürlich Lebensmittel im Restmüll und da noch dazu oft Lebensmittel, die vielleicht nur das Haltbarkeitsdatum überschritten haben. Gäbe es da etwas, was man der Bevölkerung und den Menschen mitgeben sollte? Das Mindesthaltbarkeitsdatum, das ist eigentlich eine Richtlinie und man sollte eben auf die Sinne vertrauen, also mal schauen oder riechen und schmecken. Und es gibt viele Produkte, die kann man dann einfach nach diesem Datum auch noch verzehren und es werden leider sehr viele Produkte schon vor dem Datum weggeschmissen. vor dem Datum wegschmissen. Was einfach auch wichtig ist, Lebensmittel werden oft sehr in großen Mengen auch bei uns weggeworfen. Und was halt oft verleitet sind diese Aktionen, wo man scheinbar günstig einkauft, große Mengen. Und es ist wirklich schockierend, vor allem Weihnachtszeit, was dann noch in der Biotonne, was man da findet, original verpackte Sachen. Das liegt eben daran auch oft, dass die Leute zu viel einkaufen, erstens einmal zu viel einkaufen und dann einfach auch nicht genau wissen, wie viel braucht eine Person. wie viel braucht eine Person? Und da gibt es eben eh Richtlinien, wie viele Sachen braucht man zum Beispiel für Nudeln pro Person oder solche Sachen. Und das würde einfach auch schon helfen, dass einfach nicht so viele Lebensmittel wegschmissen werden. Und es gibt ja eine Studie, dass ungefähr durchschnittlich jeder Österreicher Lebensmittel im Wert von 400 Euro pro Jahr wegschmeißt und das ist schon eine enorme Größe und wir sollten da vielleicht ein bisschen mehr darauf achten, nicht auf die Menge, sondern denken wir auf die Qualität. Das würde uns allen helfen. Die Abfallberaterin Anita Kottmeier und der Geschäftsstellenleiter des Bezirksabfallverbands Gmunden, Christoph Stinglmeier, waren das zu Abfallvermeidung und Mülltrennen. Weitere Infos dazu gibt es im Netz auf umweltprofis.at. Das war eine Ausgabe der Sendereihe Klima und Du unter freien Medien in Oberösterreich. Dieses Mal aus der Redaktion des freien Radios Salzkammergut. Es verabschiedet sich Jörg Stöger. Klima und Du Die Verantwortung für die globale Erwärmung wird seit Jahrzehnten zwischen Politik, Industrie und Konsumentinnen und Konsumenten hin- und hergeschoben. Was können wir Einzelne wirklich zur Bewältigung der Klimakrise beitragen? Gemeinsam mit Expertinnen und Experten suchen wir nach Auswegen und Lösungen. Die wöchentliche Informations- und Diskussionssendung der Freien Medien in Oberösterreich.