Hallo liebe zusehende Menschen, wir befinden uns heute zum zweiten Mal im Areal der Post City in Linz, einem Gebäude, was leider demnächst abgerissen wird und etwas Neuem weichen muss. Derzeit sind wir noch eigentlich mittendrin in den Aufbauarbeiten für das Ars Electronica Festival. Ein Festival, was sich zwischen Kunst, Gesellschaft und Technik bewegt. Es gibt hier internationale hoch angesehene Preise zu gewinnen und auch junge Talente werden geehrt und gefördert. Beispielsweise gibt es die goldene Nika zu gewinnen in der Kategorie unter 19 Create Your World. Heute treffe ich mich mit den Künstlern vom Projekt, das Ziegekäsen machen aus der Sicht der Ziege. Hallo Nico, hallo Alexa. Vielen herzlichen Dank, dass ich mit euch ein Gespräch führen darf, heute in der Bus City in Linz, denn ihr habt mit eurem Projekt, deinem Film sozusagen, die goldene Nika gewonnen in der Kategorie Create Your World, also unter 19. Darf ich gleich mal die erste Frage stellen, wie alt seid ihr? 19. Kann ja sein, dass ihr in der Zwischenzeit schon öder geworden seid. Ja, bis ich immer öder war, aber die Zahl hat sich nicht geändert. Ihr habt einen Kurzfilm entwickelt, der den digitalen Überfluss, die Abhängigkeit von Algorithmus und die Sehnsucht nach Befreiung zeigt. So ist die Beschreibung gestanden. Aber könnt ihr mir das Projekt an sich ein bisschen beschreiben? Okay, also der Film heißt Das Ziegenkäse machen aus der Sicht der Ziege. Es kommt kein Ziege drin vor und es kommt kein Ziegenkäse drin vor und es wird auch nichts gemacht eigentlich. Und es ist im Prinzip dreiteilige Psychose, die verschiedene Aspekte aufzeigt, wie schrecklich alles eigentlich gerade ist. Und im ersten Teil wird eh mit einem dicken prallen Euter, das meine Mama und ich gebaut haben, gemolken. Im zweiten Teil schmier ich mich mit einem wirklich unguten Bastelkleber ein. Und im dritten vergehe ich mich auf sehr absurde Weise an einem Schrank. Und dann kommen dreimal die Credits. Und das Ganze hat halt den Sinn, dass es dir zeigt, was du eigentlich alles für einen Schwachsinn die ganze Zeit schaust. Also die Prämisse am Anfang war, du schaust so viel Slop im Internet, dass du an dem Punkt alles schauen würdest. Sogar einen Film über Ziegenkäse machen aus der Sicht der Ziege, weil das halt so absurd ist, aber trotzdem plausibel. Weil halt du machst Instagram auf und der erste Reel, den du siehst, ist einfach ein Typ, der einen Hitlergruß zeigt. Der zweite Typ wird überfahren und dann ist halt wieder eine Familie, die mit ihren dreijährigen Kindern da einfach tanzt oder so. Also es ist so absurd und so abwegig. Und zwischen diesen ganzen gewaltvollen Videos sind dann wieder so süße Katzen und ein paar tolle Tänze. Vor allem, das zeigt halt in dem Film dann die schöne Musik dazwischen und halt ein paar schöne Shots. Und dann wird es wieder richtig grauslich und es ist einfach sehr, sehr unschön gerade. Du hast jetzt einen Begriff erwähnt, den habe ich davor nicht gekannt, nämlich Slop. Was ist das? nicht gekannt, nämlich Slop. Was ist das? Also Slop ist genau das, nachdem du es dir anhörst. Slop ist minderwertiges Zeug, meistens aus der Dose, das halt einfach so aufs Teller gekippt wird. Du kannst dir das vorstellen wie in einer Schulkantine, wo halt einfach so eine Person dir so einen Batzen aufs Teller haut, einfach nur damit du was zum Essen hast. So einen grauen, grauslichen, erdbeermarrn, so in die Richtung. Wo einfach nicht wirklich Wert auf Qualität gelegt wird, sondern das einfach nur zum Konsum dient. Magst du noch was sagen dazu? Ja, Slop ist einfach stecklicher KI-Content. Das stimmt, ja. Oder so Reaction-Content oder ja, das meiste im Internet. Gut, wenn du Instagram aufmachst, naja, das mache ich nicht, aber wenn ich Instagram aufmachen würde. Ja, das ist dann schon ein vorgefertigter Algorithmus. Bei mir persönlich kommt das nicht gleich, gerade auf Instagram. Bei TikTok bin ich jetzt nicht auf TikTok selber. Aber bei TikTok würde es für mich mehr Sinn ergeben, dass da der Algorithmus schon so geschehen ist, dass mir sowas dann auch gesagt wird. Du hast in der Beschreibung oder im Interview, was ich von dir mir durchgelesen habe vom Ars Electronica Festival selber, du hast einmal einen recht starken Medienkonsum gehabt. Ja. Ist das der Zünder gewesen für diese Idee oder wie ist jetzt generell auf die Idee oder du auf den Film gekommen? Also der Titel ist mir als erster gekommen, war es am Vormittag oder Nachmittag? Vormittag. Am Vormittag schreibe ich Alexa mitten im Sommer, so wir machen jetzt einen Film über das Ziegenkäse machen aus der Sicht der Ziege. Aber es ist nichts mit dem Käse, was die Ziege zum Teil hat. Keine Ahnung, um was es gehen wird, aber ich würde diesen Film so nennen, meinen Abschlussfilm. Und dann habe ich mir halt überlegt, was ich genau jetzt eigentlich sagen will und ich wollte nicht so einen generischen Film machen, der dann halt gezeigt wird und man schaut es in fünf Minuten an und geht dann, weil es ist ja nur so ein Kunstschüler-Ding, das ich nicht verstehen will. Sondern entweder wollte ich es so machen, dass es halt das Extreme von dem, was ich gerade gesagt habe, ist, dass du es dir halt gar nicht anschauen willst, weil es ist so absurd, dieser Titel, das kann ich ja gar nicht verstehen, ich kann nichts damit anfangen. Oder es spricht dir einfach so tief direkt an, dass du nach ganz schaust. Also entweder du schaust nach gar nicht oder du schaust nach ganz. Ja. Und, ja genau, ich habe die Frage vergessen. Ja, eben, wie ist es jetzt, also eigentlich hast du es schon beantwortet, wie du auf die Idee gekommen bist. Das ist auf einmal so eine Eingebung gewesen. Der Titel war zuerst da und dann hat sich das entwickelt. Und ich finde, was auch Teil ist, ist, dass man den mundert, oder? Ja, gerne. Also, was auch Teil ist auf jeden Fall für mich, ist, dass man das schafft, dass man das produziert, was man auch konsumiert. Und gerade wenn man so eine very low calorie Diet auf Instagram konsumiert, die jetzt nicht besonders nurturing ist, dann passiert, finde ich, auch so ein Film, weil man gerade von diesen Sachen inspiriert ist. Und das ist dann auch für mich so ein Prozess gewesen, wo man diese schrecklichen Sachen nimmt, die man gesehen hat, und dann da mutwillig versucht, was Gutes rauszugraben. Und das ist dann auch der Fehl für mich geworden, dass man versucht, diesen Zyklus auszubrechen. Genau, wir haben dann auch so einen recherche-mäßigen Nachmittag in der Schule gehabt, wo wir dann einfach, also die ganze Videogruppe bei uns hat sich dann halt einfach an drei Computer gesetzt und wir haben einfach so viele Videos gleichzeitig aufgedreht, wie es nur ging. Und wir sind da einfach dran gehangen, so richtig. Weil wir so überfordert waren von dieser ganzen Situation und dann habe ich einfach gewusst, so sollte man filmen. Ja, der Film wirkt auf alle Fälle wie ein Fiebertraum. Ja voll. Diese Trance, in der du gefangen bist, wenn du in der vierten Stunde Doomscrollen bist und so in der Ecke von deinem Zimmer so richtig drin hängst und dann schon langsam merkst, vielleicht wird es zu viel, aber du denkst dir halt nichts dabei, weil du machst es halt jeden Tag, ist doch egal. Ich hab's auch, also in der Beschreibung, die ich mir da vorne durchgelesen hab, ist eben gestanden, der Film will nichts erklären, er will stören. Aber dann kommt mir die Frage eben auf, gibt's überhaupt etwas, was ihr den Zusehenden oder den Filmen anschauen mitgeben wollt? Also er soll stören, okay. Er soll aufzeigen, wie heftig das eigentlich auf Social Media Plattformen zugeht. Was soll sie dann jetzt eben, wer den Film gesehen hat, denken? Oder nachher dann wieder, zum Beispiel wenn der jetzt im Rahmen des Ars Electronica Festival gezeigt wird, wie sollen Besuchende den Raum wieder verlassen, nachdem sie den Film gesehen haben? Das beste Szenario für mich wäre, dass die Besucher nicht direkt eine Message haben, die der Film sagt, sondern dass sie die nächsten paar Stunden oder vielleicht sogar Tage, wenn sie sehr motiviert sind, damit beschäftigen, was dieser Film jetzt bedeuten könnte und dass sie halt dadurch vielleicht ein bisschen weniger am Handy sind oder vielleicht ein bisschen was anderes schauen als Slop und halt ein bisschen was recherchieren oder keine Ahnung, ich habe ja sehr viel Referenzen eingebaut an Blade Runner und so weiter, dass sie vielleicht mal so einen Film schauen als Instagram und ja, dass sie sich einfach Gedanken darüber machen und nicht direkt Bedeutung daraus ziehen können. Und ich finde gerade diese Haltung, dass man den Zuschauer da treffen muss oder die Zuseherin da treffen muss, wo sie gerade sind, ist ja auch einfach eine Zumutung und irgendwie auch eine Beleidigung. Also ich finde es schön, wenn man dann auch den Zuschauer herausfordert und auch ein bisschen dazu zwingt, diesen Film kreativ zu erleben und sich selbst vielleicht narrativ aufzubauen. Und das mag ich einfach sehr an dem Projekt, da man sich viel mehr dazu gezwungen fühlt, sich damit zu beschäftigen und aus diesem passiven Zusehen rauskommt. Genau. Das habe ich auch in den oberösterreichischen Nachrichten schon gesagt, falls du den Artikel gelesen hast, egal, dass das meiste vom Mainstream Kino gerade einfach so on the nose ist. Dass du rausgehst, du weißt, was dieser Film jetzt sagen wollte, du weißt, dass keine Ahnung Superman jetzt Evil Man besiegt hat oder so und dass das Gute immer gewinnt. Und das ist dann halt dein Message und drei Stunden später sitzt du beim Burger King und hast den Film vergessen. Und das ist halt genau das, was ich nicht will. Gut, meine nächste Frage wäre, und zwar, ihr habt es eben mit dem Film Die Goldene Nika für dieses Jahr gewonnen und der Übertitel über das gesamte Festival ist ja Panic, Yes, No. Wie würdest du deinen, euren Film einordnen in diesen Titel? Wie passt das zusammen? Und vielleicht habt ihr ja eine Ahnung, warum er eigentlich ausgewählt worden ist und warum er diesen Preis gekriegt hat? Auf beides habe ich denke eine Antwort. Ich meine zu wissen, also zu wissen, zu glauben, wie der Titel gemeint ist, nämlich Panik ist halt auf die Gesamtsituation gerade bezogen, dass halt alles furchtbar ist und jeder halt gerade sich Gedanken macht, dass die Welt bald untergeht und so weiter. Und einerseits weiß man ja, dass es diese Weltuntergangsprophezeiungen die ganze Zeit, also seit die Menschheit schon existiert, immer wieder gibt. Dass sie halt jede Generation Gedanken darüber macht, dass die Welt bald untergeht und jeder hat Angst die ganze Zeit. Andererseits haben wir halt noch nie die Möglichkeit gehabt, die Welt selber zu zerstören. Insofern denke ich, dass man schon Panik haben sollte gerade. Aber ich denke nicht, dass diese Panik an den Schockstarre versetzen sollte, sondern dass die Panik dazu aufruft, dass man was tut dagegen und dass man aktiv dagegen vorgeht. Vielleicht kannst du da ein bisschen was sagen. Auf jeden Fall, dass man auch erstmal anerkennt, dass es ein Krisenstatus weltweit ist und näht noch immer alles so toll. Und deswegen auch sich das in der Kunst widerspiegelt, dass man sagt, okay, wir benutzen jetzt die Kunst nicht mehr für Ideale, die wir gerne hätten, sondern wir zeigen uns einfach mal, was es gerade ist und wie wir uns gerade fühlen. Und dass es so schrecklich ist, dass wir Technologie benutzen müssen, um zu dissoziieren. Und vielleicht ist meine Vermutung, dass wir deswegen auch die Goldene Nike gewonnen haben, Und vielleicht ist meine Vermutung, dass wir deswegen auch die Goldene Nike gewonnen haben, weil es einfach mal etwas ist, was weg von diesen eher braven Idealen geht und sich mal ein gewisses kreatives Risiko auf sich nimmt. Deswegen, Aktivismus ist sehr wichtig und ich sehe den Film auch als kleine Akt aktivistischen, kleine Symbolik. Magst du noch was dazu sagen? Nein, danke. Okay, dann kommen wir zur nächsten Frage, weil wir haben vorher darüber geredet, einfach um das zu differenzieren. Du hast quasi den Film beschrieben, das heißt, du würdest ihn irgendwie als Regisseur auch sehen, beziehungsweise du stehst auch vor der Kamera und Alexa, du hast die Kamera gemacht. Also wir haben sie aber auch die ganze Zeit abgewechselt. Also es ist einfach wirklich eine Teamarbeit an dem Punkt, weil er hat Kamera gemacht, er hat die Shots geplant, er hat mich aus dem dunklen Raum gezerrt, wenn ich nicht wollte. Im Film oder generell jetzt? wenn ich nicht wollte. Im Film oder generell jetzt? Generell, ich habe ihn gezwungen, jetzt wirklich diesen Bastelkleber zu nehmen und sich anzuschmieren. Also es war sehr geteilte Arbeit. Ich war sehr demotiviert manchmal, eben weil ich in diesem Loop gefangen war. Und er hat mich dann motiviert, diesen Film halt jetzt wirklich durchzuziehen und wirklich da jetzt reinzugehen mit der Arbeit. Und ja genau, Ich habe halt geschrieben, ich habe im Endeffekt dann wahrscheinlich ein Storyboard gebaut oder gezeichnet. Das haben wir nie verwendet. Ich habe einen Schnitt gemacht, den größten Teil und ein paar Plakate. Und Musik und Kamerad ist von mir. Er hat das Klavier sehr gut bedient in der Aula. Während die anderen Unterricht gehabt haben, hat er drauf geklimpert und das war so laut und jeder hat es gehört. Das heißt, eigentlich hat sich ja quasi dann euer Social Media Konsum durch die Filmproduktion wahrscheinlich auch geändert. Das heißt, ihr habt es vorhin auch in dieses Art Rabbit Hole reingefallen sozusagen und habe einen großen Social-Media-Konsum gehabt. Ich stelle mir das so vor, der Algorithmus saugt dich ein oder hält dich fest in die Richtung. Aber wie steht es generell zum aktuellen Medienkonsum unserer Zeit? Und eben auch, wie halt jeder Social Media nutzt aktuell? Also ich habe Oktober letzten Jahr aufgehört Social Media zu nutzen. Komplett? Kein Instagram, kein Facebook, gar nichts mehr? Ich finde das einfach so schrecklich. Es hat einfach so viel Zeit verbraucht von mir. Nicht, dass ich die Zeit anders nutzen würde, aber halt, Ja, Instagram, ich finde das einfach so schrecklich. Es hat einfach so viel Zeit verbraucht von mir. Nicht, dass ich die Zeit anders nutzen würde, aber halt, ich kann die Zeit auch einfach verbringen, damit verbringen, dass mir langweilig ist, anstatt ich halt einfach in einer Ecke sitze, wie vorher schon gesagt, und da halt am Handy sitze. Und ich denke, die Wut, die danach geblieben ist, nachdem ich halt gemerkt habe, wie schrecklich und sinnlos dieser ganze Konsum war, nachdem ich damit aufgehört habe, weil das wollte ich im Moment gar nicht auf, die Wut hat sehr viel dazu beigetragen, wie der Film im Endeffekt dann ausgeschaut hat. Weil ich denke, dass wenn ich nicht aufgehört hätte mit dem Social Media Konsum, dann wäre der Film viel zahmer. Weil ich einfach nicht wüsste, wie es ist, so darauf zurückzublicken. Ich habe immer schon versucht, wenigstens auf Social Media zu sein, das ist aber sehr schwierig, weil ich extrem suchtaffin bin. Ich verbringe teilweise drei Stunden auf WhatsApp, keine Ahnung wie, oder in meinem Browser am Handy. Und deswegen, der Grund, weshalb ich Social Media so viel meide wie möglich ist, weil es extrem besorgniserregend auf mich ist, was da passiert, weil dann sieht man sofort dieses Feindbild und kommt gar nicht mehr klar und vergisst den Menschen dahinter. Was die Wissenschaft über Social Media sagt und Ideale und so weiter, muss jetzt auch nicht dreitreten. Das wissen, glaube ich, alle. Aber ich habe seitdem Social Media nur noch für möglichst produktiven politischen Content benutzt und versuche mir da so gut es geht fernzuhalten, aber ist natürlich sehr schwierig in einer Zeit, wo alles so verbunden ist. Ja, wo die Masse eigentlich auf Meta und Co. unterwegs ist. Ja, genau. Und zum Social Media Konsum generell, was soll man sagen, also ich will jetzt nicht klingen wie so ein 80-Jähriger, der halt jetzt gerade in der BIM sitzt und sagt, die Jugend mit ihren Handys. Aber es ist im Endeffekt die Jugend mit ihren Handys. besorgniserregend, dass du ich kann jetzt nicht wirklich aus Erfahrung sprechen, aus persönlicher Erfahrung, aber mein kleiner Bruder ist jetzt 16, wird 17 und hat halt auch, ist gerade auch in diesem Social Media Loch drin und konsumiert und konsumiert und konsumiert und er zeigt mir öfter so Reels, die halt einfach so komplett gestört sind, dass ich es halt nicht mehr verstehe, weil ich fühle mich aber so alt, egal. Kann man dann dazu Sloppy sagen? Sloppy? Ich glaube nicht, das ist das falsche Adjektiv. Ja, das heißt, du hast schon was anderes. Ja, genau. Auf jeden Fall, da sind Kommentare unter diesen Videos, die halt den extremsten Schrott daraus posaunen. Zum Beispiel, ja halt so rechtsradikale Dog Whistles, homophobe Kommentare, also gegen jede Minderheit wird da geschossen. Und wenn du auf das Profil von diesen Menschen gehst, dann sind die meistens unter 14. Und ich weiß nicht, wie sich diese Menschen radikalisieren. Und gleichzeitig weiß ich, wie sich diese Menschen radikalisieren, und zwar durch den Algorithmus. Okay, gut. Ich glaube, das kann man so stehen lassen. Nein, im Endeffekt, es ist besorgniserregend, aber ich finde es ziemlich gut, weil das Bewusstsein beim jungen Menschen teilweise schon da ist, weil sonst würde es sich nicht damit auseinandersetzen. Es ist nicht so, wie wenn man da dann nicht durch eh leider Selbsterproben drauf kommt, dass es einfach nicht gut ist. Anders gefragt, was ist denn eurer Meinung nach ein gesunder Medienkonsum? Da auf TV. Oh, oh, oh, oh, danke schön. Also auf jeden Fall Langzeit-Content und wirklich Komplexität verstehen und sich die Zeit nehmen, um sich vielleicht auch wo reinzulesen. Also Medien sind auch Bücher zum Beispiel, mache ich jetzt leider nicht viel, aber sollte ich mir. Nur habe ich gemerkt, dass einfach von Shortform-Content wegkommen und vielleicht ein bisschen längere Videos gucken mir sehr gut getan hat, vor allem Dokus und so weiter. und vielleicht ein bisschen längere Videos gucken, mir sehr gut getan hat, vor allem Dokus und so weiter. Und wenn man dann Social Media benutzt, dann wirklich nur sehr gezielt mit einem Blog hat, der dich nach 20 Minuten oder so rauswirft, wo du dann halt, bevor du reingehst, dir denkst, okay, heute will ich dem noch was schreiben oder ich will mir das noch kurz anschauen, aber nicht einfach so passiv sich zumüllen lassen. Genau, und kommen wir zurück zum Kino. Mainstream Kino, wie gesagt, Slop. Ich bin ein großer Fan von Movimento und City Kino, die ganze Zeit. Ich werde nicht bezahlt von denen, aber sie machen einen grandiosen Job, dass sie heute Indie-Filme unter den Menschen bringen. Ich will jetzt nicht so prätentiös klingen, aber Indie-Filme unter den Menschen bringen. Und ich will jetzt nicht so prätentiös klingen, aber Indie-Filme schauen ist einfach so wertvoll. Independent. Also von Menschen, die jetzt keine Billionen-Dollar-Budgets haben, sondern halt einfach ein paar Förderungen haben und damit einen Film machen, hinter dem sie stehen, hinter dem eine künstlerische Vision steht und hinter dem halt wirklich das Interesse steht, was zu sagen. Ein Film, der wirklich nur einen Wert hat und nicht einfach nur dazu dient, halt da jetzt XY Millionen, Billionen Dollar einzuspielen. So was bringt dir nichts, so was bringt dem Kino nichts, so was bringt nur die reichen Menschen ganz oben, was sie diesen Film halt geplant haben. Also quasi weg von Hollywood und hin zu individuellen Personen, die sagen, ich würde es dann filmen machen, wenn mich das Thema so interessiert. Ja, ich meine, es gibt in Hollywood trotzdem diese paar Regisseure, die sich noch ein bisschen dagegen stellen, so Lantimos und so weiter, die halt einfach Filme machen, die objektiv furchtbar sind. So keins auf keines kann angesprochen werden. Der dreistündige Film, der hat einfach nichts gesagt im Endeffekt. Sowas ist auch wieder gut, weil das ist das extremste andere Ende vom Spektrum, aber halt ich würde es niemandem so outkallen, aber Marvel ist ein gutes Beispiel. Marvel ist ein schreckliches Beispiel. Aber ihr seid ja auch mehr oder weniger so in dem kann man das sagen, independent Film-Business unterwegs mit eurem Gilbert Knoss-Production. Der Film ist ja unter dieser Produktion quasi veröffentlicht worden. Meine erste Frage dazu wäre, wer ist denn Gilbert Knoss? Also Gilbert Knoss kann heute leider nicht dabei sein. Er würde gerne da sein, er hat sich sogar extra einen Anzug gekauft. Wirklich? Welche Farbe hat er gehabt? Ich glaube, es war lila und giftgrüne Krawatte, ja. Also sehr stylischer Gentleman. Aber er ist leider gerade auf einem Business-Trip in Katar, wo er irgendein Stadion kauft, keine Ahnung. Ich kenne mich damit nicht aus. Und er schickt aber liebe Grüße. Und er kommt mehr oder weniger auch im Film vor. Ja, und er kommt vielleicht sogar aufs Festival. Wirklich? Ja, aber vielleicht hat er... Wenn er Zeit Ja, und er kommt vielleicht sogar aufs Festival. Wirklich? Aber vielleicht hat er, wenn er Zeit hat, ist er da. Bin ich gespannt. Und was würdet ihr, also quasi, ihr macht ja dann auch in Kooperation mit Gilbert Gnos Filme, die niemand sehen will. So ist das ein Zitat aus dem Jury Statement. Aber warum sollte man sich erst recht eure Kurzfilme anschauen? Das ist eine wirklich gute Frage. Ich habe keine Ahnung. Wenn man was anderes sehen will, dann schaut mal Gilbert Knoss. Wenn man halt so sehen will, was in dem Kopf von zwei 19-Jährigen vorgeht, dann schaut mal Gilbert Knoss. Wir haben sehr, sehr tolle Filme. Das Tolle an Gilbert Knoss Productions ist, dass Gilberts Gnos unser großer Chef, unser fast schon gottgemachter Erschaffer, damals sehr stark in Big Cinema gearbeitet hat und er hat genug davon. Er macht das nur fürs Brot, aber hat genug davon und er will Indie-Filme machen. Das ist der ehrliche Wunsch. Diesen ehrlichen Wunsch gibt er an seine zwei Schachspieler, seine zwei Schergen und Lakaien, das sind wir und diese Symbiose von alter Mann, der zu viel Geld hat und gerne einfach einen Film machen will und zwei junge Kerle, die das... die kein Budget kriegen, aber die das trotzdem für ihn durchziehen. Zur Liebe, für Gilbert Knos, das ist unser unique selling point, dass wir gerne Filme machen und das ein ehrlicher Wunsch ist und auch nicht davor abstecken, dass wir Risiko eingehen. Also Gilbert Knoss wird sich bei uns dafür persönlich bedanken, wahrscheinlich, aber nur mit einem Brief oder so. Oder einer E-Mail oder einer WhatsApp. Sollte ich überhaupt das Interview mal anschauen auf DorfTV? Vielleicht, ja. Ich sage mal, das ist ja DorfTV. Gebt es einmal Bescheid. Vielleicht hat er Zeit. Ja, und ihr macht gerne Filme und auf eurer Website steht eben auch, ihr seid für fast jeden Schabernack zu haben. Das heißt, man kann euch auch engagieren und buchen. Wahrscheinlich. Was wäre denn so ein, wie soll ich mal sagen, ein buchbares Projekt mit euch? Das ist eine wirklich gute Frage. Ich meine, dass jedes Projekt, das ein bisschen den Wunsch dahinter hat, ein bisschen anders zu sein und ein bisschen dagegen zu reden, mir interessieren wird, solange es halt halbwegs gut geschrieben ist und solange die Personen dahinter ein bisschen Ahnung haben, was sie wollen. Wir haben da nämlich gerade einen Fall gehabt, wo das genau nicht so war. Ich will jetzt nicht darüber reden. und solange die Personen dahinter ein bisschen Ahnung haben, was sie wollen, wir haben da nämlich gerade einen Fall gehabt, wo das genau nicht so war, ich will jetzt nicht darüber reden, aber solange dahinter ein ehrlicher Wunsch ist, künstlerisch zu arbeiten, bin ich mal so interessiert daran. Und mich kann man immer buchen für ganz viel Kameraarbeit und auch Schauspiel, eher im so freien Bereich, nicht wirklich im Corporate Slop. Und ich glaube, Nico ist auch für Schauspiel zu haben. Ja, ich bin für Schauspiel zu haben, solange es nicht Corporate ist. Auf jeden Fall. Ein bisschen Sounddesign kenne ich auch. Also ich bin da sehr offen für neue Projekte, neue Menschen. Ja. Ich habe mir den Film angeschaut und es sind sehr viele, eben quasi ein Film, den man nicht unbedingt so schaut fast, also dass man Töften fast nicht sieht, weil da ganz viele Szenen drinnen sind, die eigentlich total packen, aufregen, teilweise ein bisschen fremd, beschämend sind. Für mich ist das eigentlich eine schauspielerische, sehr große Leistung, weil du jetzt hauptsächlich auch den Mut aufbringst und dich halt dann hinstößt mit einem Euter und der Bastelkleber schaut nicht aus wie Bastelkleber. Aber er fühlt sich auch an wie Bastelkleber. Er fühlt sich aber an wie Bastelkleber. Aber er fühlt sich an wie Bastelkleber. Bitte? Er fühlt sich aber an wie Bastelkleber. Und er geht genauso gut von der Haut wie Bastelkleber. Gut. Aber auf was legt ihr denn eigentlich Wert darauf? Was ist da euer Anspruch, gerade solche Rollen auch zu spielen oder zu verkörpern? Kannst du die Frage ein bisschen erläutern? Naja, es zeigt meiner Meinung nach noch sehr viel Mut. Es braucht ein echtes bisschen, wie soll man sagen, Selbstvertrauen. Gerade weil du ja die Rolle gerade gespielt hast, was hast du zum Beispiel dabei gedacht? Ich denke mir, wenn das anderen fremd beschämt, dann spült man sich ja auch. Ja klar. Ich habe von Anfang an gewusst, es wird vor der ganzen Schule gezeigt. So direkt, wenn man reingeht. Es wird jeder sehen, es werden die Eltern von jedem sehen. Und andererseits hat mich das sehr abgeschreckt, weil ich am Anfang vom Filmdreh sehr schüchtern war. Ich war halt sehr kamerascheu, ich wollte nicht unbedingt jetzt im Bild sein. Aber irgendwie hat mich das dann auch eingetrieben, dass ich halt gewusst habe, es wird jeder sehen und es muss irgendwie jeder sehen. Das heißt, ich kann einfach jedem alles aufzwingen, dass er das anschauen muss. Und irgendwie habe ich so dann diese Furcht von der Kamera überwunden. Und habe auch gewusst, es wird anders werden als die anderen Projekte. Und es wird seltsam werden und es wird skurril werden. Solange Alexa das gut macht mit der Kamera, wird es auch gut werden. Von der Qualität her. Und Alexa hat das sehr gut macht mit der Kamera, wird es auch gut werden. Von der Qualität her. Und Alex hat das sehr gut gemacht von der Kamera. Und ja, ich denke, dieser Ansporn, dass Menschen sehen und Menschen sich darüber aufregen, potenziell hat mich motiviert, dass ich das dann durchziehe. Ich wollte an sehr vielen Punkten einfach wirklich nicht mehr weitermachen. Ich habe mir auch gedacht, dass ich diesen Film jetzt einfach an den Nagel hängen werde. Es hat total gegeben, dass es sehr schrecklich war. Der Tag mit dem Bastelkleber war schlimm, um das jetzt ein bisschen normal auszudrücken. Ich bin danach heimgegangen. Wir haben wie lang gefilmt? Vier Stunden oder so? Und dann habe ich mich in der ranzigen Schuldususche geduscht ganz alleine mit so lauwarmen wasser habe richtig lang gebraucht dass ich diesen bastelchreber aus jeder fuge meines körpers rausbringen und dann bin ich heimgegangen weil ich einfach so fertig war das verstehe aber das meiner meinung nach das zeug dann von qualität und dementsprechend wird es eben auch die goldene nicke gewonnen haben, weil man das einfach merkt, dass da was dahintersteckt. Also, dass da einfach was dahintersteckt. Wie denkt ihr da eigentlich darüber, über die Auszeichnung, was genau bedeutet das für euch? Und vor allem auch zukunftsgerichtet, so ausblicktechnisch, wie wird es hier weitergehen, quasi mit eurer Gilbert Knoss Production? Also, ich finde es erstens sehr absurd, dass Gilbert Knoss Productions die goldene Nika gekriegt hat. Ich finde es super. Auch wenn wir sehr bestärkt sind, ein bisschen Scham ist einfach hochgekommen, weil wir rausgefunden haben, dass das zweite Projekt, das fast die goldene Nika bekommen hätte, ein demokratieförderndes Projekt ist, wo wir uns dann ein bisschen schlecht gefühlt haben, aber na gut, die Jodi hat sich dazu entschieden und dann passt das auch. Aber auf jeden Fall, also wir sind super hyped, es ist das Beste, was passieren hat können. Also wir haben bei insgesamt wahrscheinlich 50 Festivals eingereicht über FilmFreeway.com und eben bei der Nika. Die 50 Festivals dann bis heute dabei, mich abzulehnen, also den Film abzulehnen. Ich hab heute in der Früh, bin aufgeweckt worden um 6 von einer E-Mail, dass ich schon wieder vom XY-Festival in Toronto oder so abgelehnt worden bin. Überhaupt nicht erwartet oder so. Also war überhaupt nicht geplant, dass ich abgelehnt werde. Okay. Das heißt, das ist ein bisschen, also hast du damit gerechnet, dass das was wird oder warst du da sehr neutral dem Gegenüber? Also ich habe damit gerechnet, dass es nichts wird, weil das Ziel von meinem Film war halt, dass es niemandem gefällt und dass es halt so gegen alles ist, dass du es eigentlich nicht zeigen kannst. Darum ist ja auch der Penis drin, damit du es nicht mal auf irgendeinem Festival zeigen kannst. Und dann nimmt uns das Festival mit dem größten Preisgeld und der größten Auszeichnung. Das ist was Gutes, oder? Ja, das ist was Gutes, aber halt Vivien Bausch. Es ist was wirklich Gutes. Es ist einfach nur unglaublich faszinierend, wie wenig Kontrolle man drüber hat, wie Sachen ankommen. Dass egal, was man über sein Schaffen denkt, es wird immer irgendwas anderes aufpoppen und es wird immer irgendwie anders verstanden. Und dass uns alle abgelehnt, überall, mein Film auch, aus der Saar ist anerkannt, ist einfach wunderbar. Es ist super, ja. Sein Film war ja Mein Lieberkäs, mein Land. Ja. Und in dem Film sagt halt, also der Film ist offensichtlich Satire, und in dem Film sagt halt der Hauptcharakter so absurde Sachen wie, keine Ahnung, du bist nur ein echter Österreicher, wenn du Leberkäs frierst. Und das haben manche Menschen nicht als Satire wahrgenommen und dann ist halt Alex A. dafür ein bisschen in die Mangel genommen worden, wieso er dann einen rassistischen Film gemacht hat und den einschickt. Oje. Oje. Der andere ist was geworden. Es sind beide was geworden. Ja, klar, es sind beide was geworden. Der eine hat was gewonnen, der andere, den kann man sich immer noch auf YouTube nachschauen und finde ich persönlich gut. Ja. Aber das heißt, es wird ja dann weiterhin mit sehr vielen Überraschungen weitergehen, weil man eben nicht kontrollieren kann, wie dann ein Projekt ankommt bei den Zusehenden oder wer es sieht. Wahrscheinlich. Also wir hätten was geplant. Die Motivation fehlt halt wegen dem Matura-Loch. Vielleicht kommt es wohl auf der Auf-TV. Vielleicht kommt es auf der Auf-TV. wir hätten was geplant. Die Motivation fehlt halt wegen dem Natura-Loch. Ja. Vielleicht kannst du auch auf die Fahre. Vielleicht kannst du auf die Fahre. Genau wie unser Film. Und können wir noch über die, also weil du noch ganz, bevor wir aufgenommen haben, es ist in Planung, eventuell eine Ausstellung zu machen. Kann man das schon sagen? Das kann man sagen, denke ich. Der Bürgermeister von Gallner Kirchen hat mich persönlich angerufen im Urlaub und hat gesagt, dass er das gerne machen wird. Cool. Und dafür bin ich sehr dankbar und sehr froh, dass er diese Initiative ergriffen hat. Wir wissen halt noch nicht genau, wie wir es machen. Aber es ist auf jeden Fall geplant. Sehr gut. Ja. Aber es ist auf jeden Fall geplant. Dann würde ich sagen, vielen herzlichen Dank für das Gespräch. Danke dir. Und weiter am Ball bleiben und schauen, was die Gilbert Knoss Production noch weiter macht und herausbringt. Danke. Wir lassen natürlich Gilbert Knoss vorher immer fragen, was wir machen dürfen und für was er uns jetzt die Erlaubnis gibt. Aber ich denke, er ist da sehr frei. Ja. Außer er kommt wieder mit der Peitsche dann erstmal rein. Das ist nicht schön. Hoffentlich nicht. Er wird ja wohl gesonnen, wenn er immerhin so auszeichnen kriegt für einen Film, eigentlich das ist seine Produktion. Mal schauen. Klar war. Bitte, Gilbert. Vielenktion. Mal schauen. Klar. Bitte, Gilbert. Vielen herzlichen Dank. Danke dir. Tausend Dank. Danke, dass alle diesen Film so wertschätzen. Wir freuen uns. Gilbert Knoss freut sich auch. Gilbert Knoss ist so cool. Wir sollen liebe Grüße senden. Liebe Grüße. Liebe Grüße.