Darmes Hamsic, Darmes Hamsic, Darmes Hamsic Einen wunderschönen guten Tag, meine Damen und Herren. Mein Name ist Damir Hamsic und willkommen zur ersten Ausgabe der Sendung Mein Weg, deine Chance, Gesichter des Erfolgs. In dieser Sendung geht es um echte Menschen mit echten Geschichten. Keine perfekten Lebensläufe, sondern persönliche Wege mit Höhen und Tiefen und mutigen Entscheidungen. Lasst euch inspirieren, vielleicht entdeckt ihr dabei ein Stück eurer eigenen Geschichte. Unser heutiger Gast weiß, was es heißt, bei Null anzufangen und trotzdem Großes zu bewegen. Ich möchte recht herzlich meinen heutigen Gast begrüßen, Herrn Damit Saracevic. Vielen Dank, dass du dir Zeit genommen hast und dass du gekommen bist. Ich freue mich wirklich sehr. Vielleicht nur kurz am Anfang, vielleicht kannst du uns nur kurz erzählen, woher du kommst, beziehungsweise wie du früher gelebt hast, wie die Familienverhältnisse waren. Einfach nur einen kurzen Überblick, damit wir dann auch einsteigen können in das Thema. Ja, vielen Dank für die Einladung, für die Möglichkeit, meine Geschichte erzählen zu dürfen in diesem Rahmen. Genau, mein Name ist Darmel Saracevic. Ich komme ursprünglich aus Bosnien und Herzegowina, bin aber in ehemaligen Jugoslawien geboren, 1975 in Belgrad, eigentlich in der Hauptstadt Serbiens. Das ist eine Stadt im Nordosten Bosniens. Dann bin ich in die Schule in Zagreb, in der Hauptstadt Kroatiens gekommen, weil meine Eltern eigentlich Geschäftsleute waren, die viel unterwegs waren. Und genau das heißt, so bin ich eigentlich in Zagreb in die Schule gekommen. Und dann aber ziemlich schnell, in zwei Jahren oder so, waren wir dann wieder zurück in Wiener. Und da bin ich dann bis am Anfang des Krieges in Bosnien-Herzegowina geblieben. das heißt bis 1993, um genau zu sagen. Das heißt, den Krieg habe ich auch circa 18 Monate lang miterleben dürfen. Und dann sind wir im Herbst 1993 nach Österreich gekommen. Darf ich fragen, wann und aus welchen Gründen sind Sie nach Österreich gekommen? Sie haben ja erwähnt, wegen dem Krieg sehr wahrscheinlich. Genau, das heißt, wir waren damals, hat man das de facto Flüchtlinge hier in Österreich genannt. Wir waren diese de facto Flüchtlinge. Das heißt, wir sind vertrieben worden aus unserer Heimatstadt, sozusagen zu der Volksgruppe, der in dem Moment dann der Minderheitsvolksgruppe angehört haben. Das heißt, wie gesagt, in dem Moment, ja, das heißt so irgendwie während des Krieges hat sich das dann entwickelt, so entwickelt. Und genau, das heißt, und das war natürlich mit sehr viel Druck. Es waren kriegerische Auseinandersetzungen, obwohl in dieser Stadt der Krieg vielleicht eine Woche lang gedauert hat. Aber danach, weil ich nicht zu dieser Volksgruppe gehöre, die dann sozusagen die Macht übernommen hat in der Stadt. Das heißt, war das Leben für uns natürlich dann mit sehr viel Unsicherheit, sehr viel Druck, sehr viel Stress verbunden. Das heißt, wenn man tagtäglich erfährt, dass irgendwelche Leute, irgendwelche Schulfreunde, Freundinnen sozusagen vertrieben worden sind, verschwunden sind, umgebracht worden sind und das heißt, genau, das heißt und wir haben immer gehofft, meine Eltern und ich, ich bin ein Einzelkind, meine Eltern und ich haben immer gehofft, es wird nicht so, weißt du, das sind irgendwelche, wie auch immer, das heißt, Spannungen, die eh schnell vorbeigehen werden und der Krieg wird schnell beendet werden und wir können dann irgendwie normal weiterleben und so. Das war die große Hoffnung. Aber nein, das heißt, nach ca. 18 Monaten haben wir gemerkt, nein, das wird nur noch schlimmer. Das heißt, und genau, es hat sich dann in der Stadt auch so viel verändert. Es sind dann Flüchtlinge aus anderen Städten in die Stadt gekommen. Zu einem Zeitpunkt haben wir dann die Entscheidung getroffen, als Familie einfach irgendwie wegzugehen, was auch nicht so einfach war in dem Moment. Wir haben auch dafür zahlen müssen, das heißt, wir haben an Soldaten, das heißt, damals 21.000 Mark, das heißt, zahlen müssen für uns, das sind 7.000 Mark pro Kopf sozusagen für uns drei, zahlen müssen, 1000 Mark pro Kopf sozusagen für uns drei zahlen müssen, damit wir überhaupt über die Grenze dass sie uns über die Grenze zwischen Bosnien und Serbien bringen und dann, mein Vater von mir hat einen Freund in Serbien gehabt und der hat uns dann weitergeholfen dann so von Schabaz nach Subotica zu kommen und dann von Subotica über Ungarn nach Österreich. Wie war Ihre Ankunft und die erste Zeit in Österreich? Können Sie sich daran erinnern? Natürlich. Wie war das? Ich war 18. Das heißt, mit 18 hat man Ideen und man will irgendwie leben. Man hat so viel Energie und Kraft und so. Aber natürlich, das heißt, in der Situation war das schon sehr kompliziert und komplex für uns. Wir haben sozusagen eine Möglichkeit, eine Unterkunft in St. Leonhard am Walde bekommen. Das heißt, in einem Gasthaus, da haben wir, das heißt, da haben die Eltern von mir ein Zimmer und ich habe auch ein kleines Zimmer bekommen dort. Und genau, das heißt, es gab keine finanzielle Unterstützung, es gab auch keine Deutsch, ich habe nie im Leben einen Deutschkurs besucht. Das heißt, es gab keine Deutschkurse oder diese irgendwie Unterstützungsmöglichkeiten, sondern die Idee war, dass wir dort dann für, weiß ich nicht, für ein paar Monate oder für ein Jahr oder für zwei Jahre einfach bleiben, bis der Krieg vorbei ist und wir dann wieder nach Prostien zurückkehren dürfen. Das war auch unsere Hoffnung und das war wahrscheinlich auch die Idee der Politik damals nicht, das heißt, aber ja, das heißt, der Krieg hat dann bis, ja fast bis Ende 1995 gedauert, bis November, nicht, 1995 gedauert und genau, das heißt, in der Zwischenzeit hat dann meine Mama einen Job gefunden in Weidhofen an der Ips. Und genau das heißt, dann wird man irgendwie, ja, das heißt, und es hat sich auch nach dem Krieg so viel verändert und sogar unser Familienhaus wurde zerstört. Das heißt, es waren keine Kriegshandlungen oder so, das hat dann die Gemeinde gemacht. Sie haben dort ein Wohnhaus gebaut und sie haben unser Haus einfach niedergerissen. Und dann haben wir kein Haus mehr gehabt. Und die haben uns auch das Leben in der Umgebung zu dem Zeitpunkt da nicht vorstellen können. Und so sind wir in österreich geblieben aber die ersten acht monate waren wir in diesem gasthaus und da habe ich teilweise tage lang das zimmer gar nicht verlassen sie hat viel reflektiert natürlich auch die zeit weil die 18 monate die Monate, die ich direkt und indirekt im Krieg verbracht habe, das heißt, da ist auch sehr viel passiert. Ich schreibe sehr gerne. Ich habe zu einem Zeitpunkt, als ich noch in diesem Gasthaus war, eine alte Schreibmaschine bekommen. Da sind immer wieder irgendwelche Leute gekommen und haben irgendwelche Geschenke mitgebracht, also irgendwie Kleidungsstücke und so weiter, weil sie haben gewusst, da gibt es Flüchtlinge aus Bosnien und wie gesagt, wir haben keine finanzielle Unterstützung, gar nichts gehabt. Das heißt, wir haben dort schlafen dürfen und wir haben auch etwas zum Essen bekommen, ob es geschmeckt hat oder nicht, ob dir kein Mensch fragt oder so. Das heißt, und dann sind irgendwelche Leute immer wieder gekommen, die uns irgendwie Geschenke, irgendwas vorbeigebracht haben. Und da habe ich eine alte Schreibmaschine bekommen. Und auch Papier dazu und diese Bänder, diese schwarz-roten Bänder. Und dann habe ich eigentlich ein Buch geschrieben in der Zeit. Das heißt, über den Krieg, über meine Kriegszeit. Das war schon sehr viel, sehr dick. Das heißt, diese Unterlagen oder wie man das jetzt irgendwie in einem Skriptum oder so, wie man das nennen würde. Und als ich dann fertig war mit dem Buch, das war so ein Roman, so eine autobiografische Geschichte, dann habe ich es in den Fuß geschmissen. Ich habe die Zeit irgendwie dafür genutzt, um das Ganze aufzuarbeiten. Gab es Personen oder Organisationen, die Ihnen besonders jetzt geholfen haben bei Ihrer Einkunft? Wen könnten Sie da rausnehmen oder rausstreichen? Grundsätzlich keine Organisationen. Weil, wie gesagt, das ist eigentlich ein Dorf in Niederösterreich, in der Nähe von Weidhofen, an der Ibs, an Leonhard am Walde. Und da gab es gar keine Organisationen, da gab es irgendwie das Gasthaus, 10, 20 Häuser, eine Kirche, eine Konditorei und das war schon sehr viel Wälder und Berge und Kühe. Keine Organisationen, wir haben grundsätzlich ein bisschen was von der Gemeinde, natürlich so irgendwie ein bisschen die Orientierung oder so, diese Unterstützung nicht, das heißt, dass man überhaupt, ja, dass sie die Möglichkeit bekommen haben, dort, ja, das heißt, wohnen zu dürfen oder auch, wie gesagt, was zum Essen bekommen zu dürfen und das war es schon, ja, das heißt, ich habe ja später Organisationen wie die Volkshilfe oder die Caritas oder so kennengelernt, aber viel später danach. Zu dem Zeitpunkt, an dem Standort, war das für uns alle irgendwie nicht bekannt. Okay. Vielleicht kommen wir jetzt zum nächsten Thema, und zwar zur Bildung und Sprache. Welche schulische bzw. berufliche Ausbildungen hatten Sie vor Ihrer Migration nach Österreich? Sie waren 18. Genau. Da waren Sie wahrscheinlich... Das heißt, ich bin auch während des Krieges die elektrotechnische Schule besucht und abgeschlossen. Deswegen sind wir auch länger in Bosnien unter anderem geblieben, damit ich weiterhin die Schule noch abschließen kann. Aber das hat mir in Österreich nicht viel gebracht. Am Anfang habe ich irgendwelche Jobs gemacht, das heißt, bei einem Bauern mitgeholfen ein bisschen und das heißt, als Hilfsarbeiter bei einem Gaswasserheizung-Installateur gearbeitet und so. Und dann auch als Maschinenarbeiter bei der Firma Bühler damals, im Bühlerwerk in der Nähe von Weidhof und Antriebs. Und genau, da ist mir ein Arbeitsunfall passiert und so hat sich dann irgendwie meine Geschichte weiterentwickelt. Also konnten Sie quasi Ihre Qualifikationen, die in Österreich verwendet, haben Sie nicht anerkennen lassen können? Nein, zu dem Zeitpunkt habe ich auch die Sprachkenntnisse und so weiter nur Danke und Bitte sagen können. Und wie gesagt, auch am Anfang, das war auch ein bisschen, wahrscheinlich hat das auch eine Rolle gespielt. Obwohl ich zu einem Zeitpunkt habe ich wieder, wie gesagt, es gab immer wieder irgendwelche Leute, die irgendwelche Geschenke vorbeigebracht haben. Ich habe zu dem Zeitpunkt zwei Bücher geschenkt bekommen, auf Deutsch gesagt, eins und zwei. Und ich habe diese Bücher dann in diesem Gasthaus auswendig gelernt. Weil ich habe viel Zeit gehabt, und dann habe ich gedacht, jetzt kann ich Deutsch. Und dann war ich draußen auf der Straße, ich habe es versucht, dann in der Praxis, dann habe ich gemerkt, nein, da wird sowieso eine ganz andere Sprache gesprochen, und ich habe wieder nichts verstanden und so. Natürlich, aber dann habe ich mich bemüht, irgendwie so viel, man hat auch nicht viele Möglichkeiten gehabt, um zu kommunizieren, auch wenig Kontakte, wenig Begegnungen wenig Begegnungsmöglichkeiten. Aber auch noch dazu, das ist immer so im Hintergrund gewesen, wir werden eh nicht so lange bleiben und wir werden eh bald weg sein. Und deswegen hat das ein bisschen gedauert, bis man das überhaupt irgendwie akzeptiert hat. Es wird länger dauern und wir werden doch länger bleiben und wir müssen uns dann überlegen, okay, wenn wir eh schon bleiben müssen für, schauen wir mal, keine Ahnung, drei, vier, fünf, zehn, weiß ich nicht, Jahre, erst dann, als wir das überhaupt akzeptiert haben, erst dann hat das irgendwie angefangen, dieser Prozess. Das ist so irgendwie, sich zu überlegen, okay, was mache ich jetzt mit meiner Ausbildung oder die Sprache und so weiter. Welche Möglichkeiten gibt es? Aber nein, ich habe da zu dem Zeitpunkt gar keine Möglichkeiten gehabt. Und ich habe gar nicht daran denken können, aufgrund der Lebensrealität, der Lebenssituation. Und ich habe nur geschaut, irgendwie zu dem Zeitpunkt irgendeinen Job zu finden. Weil dann irgendwann einmal war ich auch 19 und 20 und 21. Und genau das heißt, und da brauchst du irgendwie Einnahmen, das heißt, du willst ja ein bisschen selbstständig werden und so, oder dir was leisten können und so weiter, weil mein Papa hat zum Beispiel sein letztes Geld für meinen Führerschein gegeben, damals. Der hat nichts mehr gehabt in der Brieftasche. Der hat alles ausgegeben. Und ich habe mir auch keinen Dolmetscher nicht leisten können. Das heißt, da war ich 20. Das heißt, das war 1995. Ich war zwei Jahre lang in Österreich und ich habe ohne Dolmetscher meinen Führerschein gemacht und ich habe es geschafft, und wenn ich es nicht geschafft hätte, hätten wir kein Geld mehr gehabt, um irgendwie diese Nachprüfung oder wie man das nennt, zu zahlen, das heißt so war die Situation, und dann denkst du dann nicht irgendwie an meine Qualifikation oder Anerkennung oder Notifikation. Und ich habe auch keine Informationen bekommen. Kein Mensch hat mich darüber informiert. Darf ich fragen, zurück zu der Führerscheinprüfung. Wie hast du die geschafft? Du hast kaum Deutsch gesprochen. Dein Vater hat sein letztes Geld für das gegeben. eigentlich nur dieses und dein Vater hat ja sein letztes Geld für das auch gegeben. Was war dein Erfolgserlebnis bzw. was hat dich dazu motiviert, dass du das auch hinter dich bringst, dass du einen Führerschein hast? Naja, natürlich die Situation. Ich habe gewusst, wenn ich es nicht schaffe, dann muss man irgendwie länger warten, bis man wieder das Geld hat, um sich diese Nachprüfung oder so leisten zu können. Das heißt, oder Prüfungskosten. Genau, das heißt, und es war die Improvisation. Es war ein bisschen, weil damals war alles so persönlich. Ich habe wirklich diese Prüfer dabei gehabt. Heutzutage macht man das jetzt irgendwie mit dem Computer oder so. Damals gab es keine Computer, sondern es gab zwei Prüfer. Das heißt, und die waren irgendwie nachsichtig. Weil ich habe dann gleich von Anfang an so irgendwie, auch wenn ich irgendwie die richtige Antwort nicht gewusst habe, habe ich so getan, als ich habe es irgendwie nicht verstanden. Und wie war es? Und er hat sich sehr bemüht, um mir das zu erklären, falls die Antwort irgendwie auch zu sagen, weißt du. So quasi in den Mund leben, die Antwort. Das war schon sehr viel, ja, wie gesagt, Nachsicht dabei und irgendwie Empathie und ja, das heißt, und so habe ich es geschafft. Okay, ja, interessant. Also haben Sie Weiterbildung oder Umschulungen in Österreich gemacht? Später, was genau? Später dann, weil, wie gesagt, das heißt, dann zu einem Zeitpunkt habe ich diesen Job bei der Firma Böhler bekommen und durch ein paar Jahre lang gearbeitet. Und dann habe ich einen Arbeitsunfall gehabt. Das heißt, wie gesagt, ich habe als Maschinenarbeiter gearbeitet und an dieser Maschine ist mir ein Arbeitsunfall gehabt. Das heißt, wie gesagt, ich habe als Maschinenarbeiter gearbeitet und an dieser Maschine ist mir ein Arbeitsunfall passiert. Und dann war ich für vier, fünf Monate weg. Ich habe eine Handverletzung erlitten. Und das war eine starke Verletzung. Und deswegen habe ich nicht mehr diesen Job machen können. Und dann habe ich über die AVA, über diese allgemeine Unfallversicherung, dann die Möglichkeit bekommen, eine Umschulung zu machen. Und sie haben gesagt, okay, wenn du möchtest, kannst du eine Umschulung machen, du kannst irgendwie eine Ausbildung finden, die du machen würdest und dich sozusagen umorientieren dann. Und dann, weil ich habe mich auch zu dem Zeitpunkt für das Grafikdesign interessiert. Und genau, das heißt, dann habe ich gesagt, okay, ich möchte gerne, da habe ich eine Ausbildung in Linz am BFI gefunden, so Akademie für Medien, Design und Werbung. Und ich habe gesagt, ich möchte gerne diese Ausbildung machen. Und dann hat die auch VAA sozusagen diese Ausbildung finanziert und aber auch, ich habe sowas wie ein Stipendium oder so, über die AFA gekriegt für die Zeit, das heißt, zwei Jahre lang hat die Ausbildung gedauert und nach dieser Ausbildung, während der Ausbildung bin ich dann von Weidhofen an der Ips nach Enns umgezogen, weil das war mir viel zu weit weg, jeden Tag von Weidhofen nach Linz und zurückzufahren. Das heißt, in der Zwischenzeit, nach dieser Verletzung, habe ich auch geheiratet. geheiratet. Das heißt, und dann sind wir, das heißt, von Weidhofen nach Enz umgezogen. Dann habe ich die Ausbildung abgeschlossen, habe mich auch selbstständig gemacht. Das heißt, ich habe sieben Jahre lang dann eine Werbeagentur gehabt, so als Einzelunternehmer, so zu Hause. Und genau, das heißt, aber nebenbei habe ich dann meine weitere Ausbildung wieder am BFI zum Fachtrainer mit interkultureller und sozialpädagogischer Kompetenz gemacht. Und dann habe ich irgendwie die Lust auf Weiterbildung entdeckt. Das heißt, und schreibe sehr gerne, habe ein paar Bücher auch veröffentlicht. Und dann habe ich angefangen, Literatur in Bosnien, nach dem Krieg, so etwas wie ein Fernstudium, in Sarajevo zu studieren. Und dann habe ich ein Selbsterhalterstipendium, das heißt, in Österreich bekommen und dann habe ich auch Soziologie an der JKU studiert, das heißt so hat sich das entwickelt. Und dann habe ich die Studien auch abgeschlossen und danach habe ich auch immer wieder irgendwelche Weiterbildungen oder Fortbildungen gemacht. Darf ich dir nur kurz fragen, wie ist das Interesse zu Medien, also Mediendesign und Werbung gekommen? Ist das einfach so aus dir herausgekommen oder was hat dich da so speziell daran interessiert? 20 Jahren bei irgendwelchen Organisationen, Vereinen so ehrenamtlich dabei und dann haben wir Veranstaltungen organisiert und dann haben wir damals war das wirklich so irgendwie, man hat im Wort sozusagen, Microsoft Word sozusagen, die Plakate gestaltet und so und ich war irgendwie, ja, das heißt, ich habe es gern gemacht, ja, das heißt, ich habe es gern gemacht. Und ich habe dann immer wieder diese Plakate gestaltet. Und so hat sich das entwickelt. Und dann habe ich mir gedacht, okay, es hat mich einfach interessiert. Und ich mag das ja auch, kreativ irgendwie zu arbeiten. Und genau, das heißt, als ich dann über das Angebot von der AFA irgendwie nachgedacht habe. Dann habe ich mir gedacht, okay, wenn es die Möglichkeit gibt, dann will ich mich in die Richtung irgendwie weiterentwickeln. Weil du ja angesprochen hast, dass du plötzlich Lust bekommen hast auf Weiterbildung und generelle Aufbildung. Was war der Auslöser oder was war genau? Diese Ausbildung. Also erst diese fertige Ausbildung. Genau. Und danach. Noch mehr Lust quasi gemacht dass die noch weiter dann die nächste war dann die die die ausbildung zu ewig zum fachtrainer und danach genau danach das studium das eine studium in bosnien und das andere dann in linz ja okay wie schwer oder leicht weiß für dich deutsch zu lernen? Also du hast am Anfang gesagt, du hattest, glaube ich, nur diese zwei Bücher, die du auswendig gelernt hast. Und später dann ist das viel mehr durch Kontakt mit Österreichern und Österreichern dann passiert. Genau, das heißt, der Kontakt oder die Kommunikation ist entscheidend natürlich. Aber wie gesagt, da brauchst du auch die Möglichkeiten dazu. Natürlich, die Arbeit ist ganz wichtig. Aber es kommt darauf an, in welchem Umfeld man arbeitet. Hat man da überhaupt die Möglichkeit, auch mit Personen zu kommunizieren, die Deutsch als Erstsprache sprechen. Das heißt, das war auch, natürlich, das ist immer sowieso der Punkt und ich glaube, ich würde auch nicht sagen, die deutsche Sprache kann man gar nicht wirklich beherrschen. Weißt du, so im Sinne von, ich beherrsche. Das kann man, glaube ich, gar nicht. Orwell war das, glaube ich, der gesagt hat, das Leben ist zu kurz, um Deutsch zu lernen. Das heißt, und ich, gar nicht. Orwell war das, glaube ich, der gesagt hat, das Leben ist zu kurz, um Deutsch zu lernen. Das heißt, und ich glaube auch nicht, dass ich die Sprache wirklich beherrsche. Aber ja, das war grundsätzlich natürlich dann die Ausbildungen. Das heißt, weil ich habe, wie gesagt, obwohl ich noch nie im Leben einen Deutschkurs besucht habe, habe ich später, das heißt sogar am BFI, Deutschkurse geleitet. Spannend, ja. Eine Person, die nie im Leben einen Deutschkurs besucht hat, das heißt, und auch nicht Germanistik oder Deutsch auf Lehramt oder wie auch immer studiert hat, das heißt, hat dann Deutschkurse geleitet, aber ich habe, wie gesagt, diese Ausbildung zum Fachtrainer am BFI gemacht, das heißt, und dann auch als Co-Trainer gearbeitet bei einem Projekt. Und natürlich die Erfahrung gesammelt, dann auch noch dazu. Und das heißt, dann habe ich später unterrichten dürfen. Und diese Ausbildungen, diese Weiterbildungen, diese Ausbildungen, natürlich es war nicht einfach für mich, das heißt so, dann irgendwie studieren zu gehen und das Ganze auf Deutsch zu lernen und so, war nicht einfach, aber ja, das heißt, wenn man irgendwie drinnen ist und wenn man sich tagtäglich damit beschäftigt und sehr viel liest und wie gesagt auch sehr viel kommuniziert und am besten natürlich mit Personen, die Deutsch als Ehrsprache sprechen, das heißt und auch auf einem eher höheren Niveau, das heißt auf einem eher akademischen Niveau, wenn man dann an der Uni ist oder so. auf einem eher akademischen Niveau, wenn man dann an der Uni ist oder so. Natürlich dadurch ist das eh, man übernimmt dann irgendwie oder man lernt das einfach eher so unbewusst. Das heißt, man wird immer entspannter. Das merke ich aber trotzdem, weil ich habe überhaupt erst mit 18 angefangen, Deutsch zu lernen. Das heißt, ich kann sowieso nicht, es geht gar nicht, dass ich eigentlich Deutsch perfekt beherrschen kann. Und ich sehe das auch nicht irgendwie als eine Notwendigkeit oder so. Mir war das in erster Linie wichtig, die Leute zu verstehen. Und das heißt, in bestimmten Situationen natürlich in dem Kontext, den ich jetzt gerade brauche, mich auch entsprechend artikulieren zu können, auch schreiben zu können, ich kann immer besser schreiben als sprechen, das war immer meine Stärke, ich kann immer und wenn es irgendwie geht, dann schreibe ich lieber als spreche das heißt aber so hat sich das entwickelt, ich merke das bei mir, du wirst immer entspannter, weil es gab eine lange Phase, wo ich sehr angespannt war, wo ich immer nachdenken habe müssen, wenn ich was, weil auch natürlich der Satzaufbau ist wieder anders, der deutschen Sprache und so. Das heißt, mit der Zeit denkt man nicht mehr so wirklich darüber nach, man spricht einfach. Und da merkst du, dass es irgendwie die Phase ist, wo man dann sehr entspannt mit der Sprache auch umgehen kann und so weiter. Und ich habe auch ein Buch geschrieben, wo ich mich auch mit der Sprache, auch mit der deutschen Sprache, mit der Etymologie der Sprache beschäftigt habe. Das heißt, das hat dann das Ganze umso interessanter für mich gemacht. So irgendwie die Herkunft, die Bedeutung des Wortes und so. Genau. Und so hat sich das entwickelt. Okay. Kommen wir gleich zum nächsten Thema, und zwar der berufliche Weg. Du hast ein paar Eckpunkte aus deinem Arbeitsleben kurz erwähnt. Was war deine erste Arbeitsstelle in Österreich? Das hast du, glaube ich, eher erwähnt. Das war die Firma erste. Sondern? Die erste war die Firma Wintersberger. Wintersberger, okay. In Kemmerten. Genau, so Gas-Wasser-Heizung. Geschichte, da habe ich als Hilfsarbeiter gearbeitet. Okay. Und danach war ich bei der Firma Böhler. Böhler, okay. So drei, vier Jahre. Okay. Gab es generell später dann Hürden bei der Jobsuche? Oder hatten Sie schon irgendwelche Diskriminierungserfahrungen am Arbeitsmarkt bzw. im Arbeitsleben? Haben Sie das mitgekriegt? sagt, das heißt diese Umschulung, die erste Umschulung gemacht habe, habe ich mich nicht sofort selbstständig gemacht. Ich habe mich dann, genau, ich habe damals zwei Jahre lang in Enz gewohnt und dann bin ich aus Enz nach Linz umgezogen. Zu einem Zeitpunkt dann, als ich mehr oder weniger mit der Ausbildung fertig war, bin ich dann nach Linz umgezogen, weil ich mir gedacht habe, da habe ich einfach mehr Chancen. Und dann habe ich wirklich einen Job gesucht, als Grafikdesigner, Med habe ich einfach mehr Chancen. Und dann habe ich wirklich einen Job gesucht, als Grafikdesigner, Mediendesigner und so weiter. Und ich habe, glaube ich, 100 Bewerbungen geschickt und keinen Job bekommen. Das heißt, und dann habe ich mich dazu entschieden, aus dem Grund eigentlich, habe ich mich dazu entschieden, mich selbstständig zu machen. Und natürlich, ich meine, das kann man jetzt nicht einfach per se natürlich mit Diskriminierung verbinden. Und das meine ich auch nicht in dem Kontext, sondern eher so danach. Das heißt, als ich dann die zweite Ausbildung oder Weiterbildung gemacht habe, genau, das heißt, da gab es schon Situationen, wo auch meine Herkunft sozusagen in dem Kontext schon irgendwie ein Thema war. So irgendwie passt das oder passt das. Ich kenne da natürlich, da haben wir wirklich Gespräche gehabt, das heißt auch, wo das dann wirklich auch so geheißen hat, ja, wir wissen nicht, ob ich irgendwie ein Vorbild, es ist eher so damals um die Arbeit mit Jugendlichen gegangen und ob ich wirklich ein Vorbild für die Jugendlichen bin. Okay, also da... Für diese Jugendliche bin, ja. Das heißt, so mit meiner Geschichte, mit meiner Herkunft und mit meinen persönlichen Überzeugungen, weil da ist teilweise auch nur meine persönliche Überzeugung gegangen. Und da gab es so Situationen, wo man mir da und dort was unterstellt hat und das auch offen gesagt hat, dass das eine Unterstellung ist. Ich könnte vielleicht, wie auch immer. Und das heißt, und das hat mich schon verfolgt. So zeitlang hat mir das schon verfolgt. Dann hat sich das irgendwie doch anders entwickelt oder doch anders herauskristallisiert. Und das hat dann doch am Schluss gepasst. Aber es gab wirklich eine Phase, wo man, glaube ich, wo man sich nicht sicher war, so mit mir. Das heißt, man hat gezweifelt an dir selber, ob überhaupt du mit deiner Qualifikation, mit deiner Herkunft einfach diskriminiert, aber... Um meine persönliche Überzeugungen, Moralvorstellungen, Werte gegangen. Ja. Okay. bis persönliche Überzeugungen, Moralvorstellungen, Werte gegangen. Okay. Und das war schon so, man nennt das strukturelle Diskriminierung. Das heißt, nicht institutionelle, sondern strukturelle, wenn die Leute, die in der Struktur sitzen, dich diskriminieren und wie gesagt, weil ich habe damals auch gesagt, was habe ich gemacht? Oder wo ist das Problem? Wo liegt das Problem? Und dann hat es geheißen, nein, nein, ich sehe nichts passiert, aber es ist irgendwie, vielleicht könnte das irgendwie sein oder vielleicht könnte was passieren und so. So eine Art Vorsicht von Seiten der Personen, die eigentlich einen höheren Hebel haben, die dann irgendwie versucht haben, dich nicht so weiter, sage ich mal, dich aus dem Fenster lehnen zu lassen. Ja, weil sie sich irgendwie nicht sicher waren, wie sie das entwürfen. Es könnte sich irgendwie wie auch immer fehlentwickeln. Oder negativ entwickeln. Ja, was das heißt. Und irgendwie gefährlich werden. Okay. Ja. Worauf bist du beruflich besonders stolz? Was kannst du sagen? Beruflich? Ja. Ja, das sehe ich. Ja, es gibt schon viele Momente, wie gesagt, die man überhaupt, was ich mich zu dem Zeitpunkt auch selbstständig gemacht habe. oder die Agentur nicht aufgegeben, weil ich nicht erfolgreich war, sondern weil ich einen fixen Job, also Vollzeitjob gekriegt habe. Das heißt, das war dann 2016. Das heißt, ich habe dann im Institut Interkulturelle Pädagogik der Volkshochschule Oberösterreich angefangen. Das heißt, sogar als Leiter des Instituts. Und weil das ein Vollzeitjob war, dann habe ich mir gedacht, dann macht die Firma nicht mehr so Sinn, weil ich habe einfach die Zeit nicht mehr dafür. natürlich ja das heißt eine eine eine eine eine eine ganz ganz besondere und wertvolle erfahrung ja für mich und da habe ich auch sehr interessante menschen kennengelernt oder beziehungsweise näher gekommen mit bestimmten personen die die hier schon gekannt habe die selbstständig waren das waren auch teilweise unternehmer und für sie habe ich dann irgendwelche Corporate Design, so Corporate Identity und so weiter entwickelt und genau das heißt und da hat sie dann auch nicht nur eine Zusammenarbeit, sondern auch eine Freundschaft entwickelt und so und genau das heißt und dann natürlich auch jetzt die Arbeit, die ich jetzt seit fast zehn Jahren im IIP der VHSO Österreich mache. Das heißt, das macht mir sehr viel Spaß und da habe ich wirklich auch das Gefühl, etwas bewegen zu können, Impulse setzen zu können, etwas für diese Gesellschaft und für die Menschen hier machen zu können. Ruhestellung zu setzen, etwas für diese Gesellschaft und für die Menschen hier machen zu können. Das heißt natürlich im positiven Sinne. Die Arbeit ist sehr sinnhaft für mich und das macht mir sehr viel Spaß. Okay, kommen wir vielleicht zum nächsten Themenblock und zwar zur Integration und Identität. Was bedeutet für Sie persönlich Integration? Also es gibt sicher sehr viele Definitionen zu dem Wort, aber was für Sie persönlich, was stellt Integration für Sie persönlich dar? Ja, wie gesagt, ich habe mich zu einem Zeitpunkt auch mit der Etymologie beschäftigt und auch mit der Herkunft, mit der Bedeutung des Wortes und ich würde das wirklich so erklären. Das heißt, Integration heißt unter anderem die Einheit wiederherstellen. Das heißt Integration. Und dann die zweite Bedeutung, die ich auch sehr spannend finde, geistig auffrischen. Integration heißt unter anderem geistig auffrischen. und die Gesellschaft verändert sich und wir wissen, dass ich aber auch Soziologie studiert, wie gesagt, das heißt, die Gesellschaft, die Kultur sind ständig im Wandel. Man neigt oft dazu zu sagen, es war eh immer so bei uns. Es war nie immer so bei uns. Vor 100 Jahren war das ganz anders. Hier, auch hier. Und in 100 Jahren wird das wieder ganz anders sein. Das heißt, die Gesellschaft und die Kultur sindahren wie das wieder ganz anders sein das heißt die gesellschaft und die kultur sind ständig im wandel das heißt und das bedeutet es passiert was mit der gesellschaft und wir haben immer ständig die aufgabe diese einheit wieder herzustellen und dazu braucht man die geistige Auffrischung. Und wie erreichen wir eigentlich diese geistige Auffrischung? Auffrischen frisch heißt ungesalzen. Das heißt, wenn wir diese Bereitschaft haben, uns zu begegnen, den Kontakt mit dem Anderen herzustellen, ungesalzen, das heißt, aufgeklärt, weil aufgeklärt heißt, vorurteilslos zu sein. Wenn wir sagen, wir sind als Menschen aufgeklärt, wir sind als Menschen aufgeklärt, wir sind als Gesellschaft aufgeklärt, dann würde das rein sprachlich betrachtet heißen, wir haben keine Vorurteile mehr. Und dann kann man sich die Frage stellen, sind wir wirklich aufgeklärt? Auch als Gesellschaft, auch als Personen. Aber das wäre der Weg. auch als Personen, aber das wäre der Weg. Das heißt, aufgeklärt, ungesalzen, wie gesagt, das heißt, den Kontakt herzustellen, Begegnung zu schaffen, damit man, weil man braucht diese Begegnung, um diese geistige Welt, weil natürlich, wenn man die ganze Zeit im gleichen Kreis bleibt, das heißt der der gleichartigen sag ich mal ja dann dann wird man nicht kreativ und da gibt es keine geistige auffrischung ja weil man dreht sich ja im kreis ja das heißt und da sind diese dann wie auch immer ja das heißt irgendwie die gleichen meinungen und einstellungen ja das heißt es ist ein sehr einseitig und eine brücke kann nie oder sollen die 1 1 seitlich sein ja das heißt damit sie eine überhaupt eine brücke ja sein kann und und deswegen braucht man die begegnung damit man die andere perspektive ja die andere seite überhaupt sehen oder erleben oder wahrnehmen kann ja das heißt dann über dass man dann über die brücke überhaupt gehen kann und das brauchen wir damit es dann zu geistiger auffrischung kommt damit man dann die idee hat wie wir überhaupt in der situation in der wir uns jetzt befinden als ges, diese Einheit wiederherstellen können. So für mich der Weg. Und die Person, die das macht oder die Personen, die dafür verantwortlich sind, egal ob jetzt in der Politik, in der Bildung, in der Kultur, egal, sie sollen überhaupt sozusagen integrierte Personen sein. Und ich habe leider auch Personen kennengelernt, die desintegrierte Persönlichkeiten sind, die aber für die Integration zuständig sind. Und dann heißt es, nein, die Integration funktioniert nicht. Und der andere ist irgendwie immer schuld. Egal, wer der andere ist. Das heißt, man kann sich dann, wie auch immer, bis zum Umfallen gegenseitig beschuldigen. Das wird nichts an der Sache, an der Tatsache ändern, dass man da mehr Begegnungen, mehr geistige Auffrischung braucht. Und auch mehr Empathie. Und das meine ich mit integrierter Persönlichkeit. Und Empathie im Sinne von, dass ich auch das Gefühl für den anderen habe. Das heißt, und diese soziale Kompetenz im Sinne, diese menschliche Kompetenz. Und so, natürlich, das Thema ist sehr komplex, aber so verstehe ich überhaupt die Integration oder diese integrative Arbeit. Sie sind ja schon jetzt fast 30 Jahre, nehme ich mal an, in Österreich. Fühlen Sie sich heute eher als Österreicher, Bosnier oder beides? Genau, sowohl als auch. Das heißt, für mich war das nie ein Thema und ich glaube, dass es auch eigentlich ein sehr wichtiger Ansatz ist oder wäre, auch politisch. Das heißt, dass man nicht diese Menschen mit Migrationsbiografie nicht immer irgendwie in die Ecke drängt, sie müssen sich irgendwie entscheiden. Also so irgendwie dieses Entweder-Oder- Konzept. Was bist du jetzt? Bist du ein Österreicher oder bist du ein Boss? Oder. Ein Boss. Also dann muss ich mich irgendwie entscheiden. Und ich kann mich nicht entscheiden. Das heißt, ich bin nicht wie die Kollegen, Ein Boss. Dann muss ich mich irgendwie entscheiden. Und ich kann mich nicht entscheiden. Das heißt, ich bin nicht, wie die Kollegen, Kolleginnen vom Verein Migrare immer sagen würden, ich bin nicht einheimisch, ich bin mehrheimisch. Und ich kann mich und ich will mich auch nicht, bewusst auch nicht, irgendwie entscheiden. Sondern ich sehe das eher so in einem transkulturellen Konzept. Das heißt, ich bin sowohl in Österreich als auch in Bosnien oder vielleicht sogar woanders auf dieser Welt heimisch. Und deswegen bin ich eigentlich mehr heimisch und deswegen würde ich sagen, ja, ich bin auch und da kann ich ganz kurz die Geschichte dazu erzählen, ich war in Wiesbaden, habe dort mein Buch präsentieren dürfen bei einer Veranstaltung in Deutschland und dann habe ich gesagt, ja, ich bin sozusagen, ich habe mich vorstellen dürfen und dann habe ich gesagt, okay, so irgendwie meine Identität und ich habe gesagt, ja, ich bin ein Bosnier, bin aber auch ein Österreicher, ich komme auch aus Österreich, das heißt, und jetzt bin ich für drei Tage ein Deutscher, weil ich drei Tage lang in Wiesbaden war. Und ich bin für drei Tage ein Deutscher und die haben geschaut. Es kommt darauf an, wie man das betrachtet. Ja, ja, aber ich bin wirklich jetzt für drei Tage ein Deutscher im sozialen Kontext, wie auch immer, weil ich bin jetzt hier. Und wenn was passiert, dann bin ich hier mit euch. Ich bin ein Deutscher. Und ich glaube, wir bewegen die ganze Gesellschaft überhaupt oder diese globale Entwicklungen, wir bewegen uns eigentlich eher mehr in die Richtung. So irgendwie mehr heimisch oder mehr schichtig. Die Identität ist immer mehr schichtig. Das heißt, es geht nur darum, dass man das auch zulässt. Das heißt, weil das würde, glaube ich, so einiges einfacher machen. Okay. Haben Sie Kontakt zu Menschen außerhalb der bosnischen Community? Ja, natürlich, sehr viele. Auch durch meine Arbeit, wie gesagt, das heißt, IIP, wir arbeiten mit über 30 Kulturvereinen zusammen, das heißt, und aus verschiedensten Nationen. Eine unglaubliche Bereicherung, weil diese Vorurteile, die ich auch gehabt habe und wahrscheinlich auch teilweise immer noch da und dort vielleicht irgendwo habe, das heißt, das ist so meine Erfahrung durch diese Begegnungen, durch die Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Menschen, aus unterschiedlichen Kulturen und Nationen und auch Einstellungen und auch politischen Einstellungen und so weiter, haben mich so sehr bereichert und das habe ich auch immer als eine Befreiung gesehen. Und ich erlebe das wirklich als eine Befreiung. Das heißt, weil ich kann jetzt Menschen sozusagen ohne Vorurteile treffen, mit einem reinen Herzen treffen und begegnen und mir wirklich ein Bild, eine Meinung bilden, ein Bild von dieser Person von mir aus auch machen. Wie gesagt, diese Vorurteile, das ist eigentlich eine Belastung. Sie sind sehr belastend für uns. Das heißt, das ist eigentlich eine Belastung. Sie sind sehr belastend für uns. Das heißt, und das ist für mich irgendwie großartig. Das heißt, das Schönste irgendwie vielleicht sogar, was ich irgendwie durch diese Arbeit bekommen habe. Das ist diese Freiheit. Okay. Sie sind natürlich auch sehr viel gesellschaftlich engagiert. Kommen wir dann gleich zum nächsten Themenblock. Wenn wir uns jetzt rein speziell nur auf den Erfolg fokussieren, damit, wenn du heute auf deinen Weg zurückblickst, was bedeutet Erfolg für dich ganz persönlich? Naja, weißt du, das heißt, gute Kontakte zu haben mit Menschen, mit verschiedenen Menschen zu haben, das Gefühl zu haben, etwas Sinnvolles, Konstruktives, Positives für die Menschheit, für die Menschen, für die Gesellschaft machen zu können. Für mich ist es auf jeden Fall nicht die Position, so sehe ich das nicht, gehört irgendwie dazu. Aber das ist nicht die Essenz. Das heißt, sondern eher dieses Gefühl, das heißt, sondern eher dieses Gefühl, einen Sinn im Leben gefunden zu haben. Das heißt, weil wir Menschen eigentlich immeritäten, durch alle diese Tätigkeiten. Das hat meinem Leben einen Sinn gegeben. Und auch diese Überzeugung, das heißt, etwas Gutes bewirken zu können für alle. Und nützlich zu sein für alle wieder ja nicht nur für eine gruppe oder so ja das heißt sondern wirklich für alle menschen ja das würde ich als seinen erfolg definieren okay gab es ein schlüsselmoment der für dich alles verändert hat, also beruflich oder privat? Ja, wie gesagt, das war die Verletzung. Okay, also Kränkung, Verletzung, wahrscheinlich durch diese Diskriminierung, die du erfahren hast. Auch, aber natürlich in erster Linie, ja, das heißt, ich meine, der Krieg, ja, der Krieg überhaupt, ja, weil, keine Ahnung, wie das, wie sich das irgendwie, oder wie sich mein Leben irgendwie in Bos Bosnien weiterentwickeln hätte oder so. Aber ich verbinde das wirklich ganz stark mit der Verletzung, mit diesem Arbeitsunfall. Weil nach diesem Arbeitsunfall habe ich zum Beispiel meine Frau kennengelernt. Und es war wirklich kurz danach. Ich war sehr verwirrt. Ich habe nicht gewusst, wie es weitergehen soll mit meinem Leben, mit mir, keine Ahnung. Was soll ich jetzt noch machen? Das heißt und so. Und dann habe ich sie kennengelernt. Und weil ich so belastet war, habe dann gleich zu ihr gesagt, oder zu einem Zeitpunkt, weil es hat nicht lange gedauert, in vier Wochen haben wir geheiratet. Okay. Spannend. Ja, das heißt, ich habe gewusst, was ich will, und ich habe es gespürt, und ich war mir sicher, dass sie die Richtige ist. Aber wie gesagt, das war dann auch wieder der Moment, wo ich dann zu ihr gesagt habe, aber du weißt, ich habe eine Verletzung, ich habe eine verletzte Hand, ich weiß gar nicht, wie sich das dann bei mir irgendwie weiterentwickeln wird und was ich überhaupt, wirklich, zu dem Zeitpunkt habe ich gar nicht gewusst, was ich jetzt noch machen soll oder wo ich leben werde, was ich machen werde und so. Wie gesagt, sehr verwirrt und sehr unsicher gewesen. Ich habe gesagt, ich habe die Verletzung, die verletzte Hand. Und sie hat zu mir gesagt, ja, aber ich werde deine Hand im Leben sein. Und das war dann der Moment, wo ich mir dann wirklich sicher war, ja, sie ist die Richtige. Und wie gesagt, wir sind jetzt seit 23 Jahren glücklich verheiratet, haben fünf Kinder bekommen. Das heißt, genau, und das ist aber spannenderweise nach der Verletzung passiert. Nach der Verletzung habe ich überhaupt die erste Möglichkeit bekommen, eine Umschulung zu machen. Und danach habe ich dann auch, das hat mich wie gesagt dann weiter motiviert, dann bin ich dann studieren gegangen und so weiter. Und das Studium hat mir dann überhaupt jetzt die Arbeit ermöglicht. Das heißt, durch das Studium hätte ich auch die Arbeit nicht machen können. Das heißt, ich verbinde das sehr stark eigentlich mit diesem Moment, mit dieser Verletzung. Das ist spannend, weil man oft an sich denkt, okay, weil ich jetzt irgendwie mit einer Behinderung bin, das soll irgendwie, ich kann mich irgendwie nicht weiter entwickeln oder das ist eine Störung oder wie auch immer, jetzt werden irgendwie alle Türen irgendwie zugehen. Das heißt, zugemacht oder so oder verschlossen sein undgehen. Ja, das heißt zugemacht oder so oder verschlossen sein und so. Genau, das heißt, aber nein, bei mir war das, das heißt, in einem Moment ja, die eine Tür war dann irgendwie auf einmal verschlossen oder geschlossen und dann, aber es haben sich viele andere Türen dann wieder geöffnet. Das heißt, und dann und wo ich dann gesehen habe, dass ich mich wirklich tatsächlich auch weiterentwickelt habe. Das heißt, und es war natürlich wichtig, nicht aufzugeben, sozusagen diese Energie oder diese Kraft zu finden, diese innerliche Kraft zu finden, um weiterzumachen. Wenn du jungen Menschen oder Gründerinnen einen einzigen Rat mitgeben konntest, welcher wäre das? Erfolgreich zu sein. Was würdest du ihnen als Ratschlag mitgeben? Einen einzigen. Einen einzigen Ratschlag. Oder mehrere. Einfach, glaube ich, es versuchen. Punkt. Learning by doing. Das heißt, das ist so meine Erfahrung. Ich habe oft Erfahrungen im Leben gehabt, wo ich das Gefühl gehabt habe, nein, das wird gar nicht funktionieren. Nein, das ist unmöglich. Und dann habe ich es versucht und dann hat es trotzdem funktioniert. Und deswegen habe ich das verstanden, wenn du das nicht versuchst oder versucht hast, dann wird das auch unmöglich bleiben. Und deswegen sage ich, es versuchen. Okay. Was motiviert dich heute noch, obwohl du schon so viel erreicht hast? Eben wieder das Gleiche, diese Sinnhaftigkeit, das Gute zu tun und etwas Gutes bewirken zu können für die Menschheit und für die Gesellschaft. Zum Schluss vielleicht noch ein Zukunftsausblick. Wofür möchtest du in zehn Jahren stehen? Was soll von deinem weg bleiben na ja ich hoffe dass auch diese alle vereine oder wie auch immer diese einrichtungen irgendwie erhalten bleiben ja dass ich mich vielleicht schon im zeitpunkt auch ein bisschen zurückziehen kann ja das heißt oder wie wir mein zurückziehen ich würde ich glaube nicht dass ich mich zurückziehen kann überhaupt ja sondern ich würde wahrscheinlich andere Sachen machen. Zum Beispiel, was wären das so? Hast du irgendwelche Ziele? Meine wissenschaftliche Arbeit zum Beispiel. Wissenschaftlich zu arbeiten macht mir sehr viel Spaß, aber ich komme gar nicht dazu. Das heißt, im Moment nicht. Und das heißt, ich habe viele Bücher, die ich gerne lesen möchte, ich komme nicht dazu. Das heißt, ich würde da, genau, das heißt, ich habe viele Bücher, die ich gerne lesen möchte, ich komme nicht dazu. Okay. Genau, das heißt, vielleicht in zehn Jahren habe ich dann vielleicht mehr Zeit dafür. Okay, spannend. Ja, da sind wir eh schon am Ende. Damit möchte ich mich noch einmal recht herzlich bei dir bedanken für deine Teilnahme, lieber Damian. Und wie gesagt, liebe Zuschauerinnen und Zuschauer, wir sehen uns das nächste mal wieder wenn es wieder heißt mein weg deine chance gesichter des erfolgs danke