Also von meiner Seite wünsche ich Ihnen allen einen guten Abend hier im Stifterhaus. Schön, dass Sie gekommen sind. Mein Name ist Sarah Püringer und ich darf Sie zur heutigen Buchpremiere begrüßen. Am Dienstag haben wir die Herbstsaison eröffnet, nach der Sommerpause mit einem Abend im Gedenken an Martin Pollack. Heute freuen wir uns eben auf eine Buchpremiere. Ende August erschien im Jung & Jung Verlag ein neuer Gedichtband, druckfrisch, verspielt und originell betitelt mit Aus dem Zuckerlautomat am Marktplatz kam ein Kaugummi-Koala-Bär. Der geistreiche Kopf hinter diesem Band, knapp an die 100 Gedichte habe ich gezählt, ist ein vielfach ausgezeichneter Autor und geschätzter Gast bei uns im Stifterhaus. Bitte begrüßen Sie mit mir ganz herzlich Erwin Einzinger. Auch diesmal dürfte die Titelfindung ein kreativer Prozess gewesen sein. Wie ich hörte, waren mehrere Varianten im Gespräch. Dem titelgebenden Kaugummi-Koala-Bär begegnen wir übrigens auf der vorvorletzten Seite des Bandes. Davor trifft man etwa auch auf Riebisseltante Marika, entdeckt Chinchillaha vor dem Altar oder lauscht Huftierspezialisten im Gespräch. Erwin Einzinger verleiht scheinbar alltäglichen neuen Glanz, lässt uns staunen und zeigt, nichts ist unmöglich. Skurril, farbenfroh und geistreich entfalten seine sprachspielerischen, formbewussten Gedichte eine Welt, in der selbst das Unscheinbarste Platz findet. Ein kurzer Blick noch auf den Lebensweg von Erwin Einzinger. Er wurde 1953 in Kirchdorf geboren. Für sein Anglistik- bzw. Germanistikstudium ging er nach Salzburg und arbeitete danach viele Jahre als Lehrer am BAG Kirchdorf. Salzburg und arbeitete danach viele Jahre als Lehrer am BAG Kirchdorf. Seit 2003 ist er als freier Schriftsteller und Übersetzer tätig und lebt in Micheldorf. Letztes Jahr erhielt Erwin Einsinger den Georg-Drakel-Preis für Lyrik, 2010 den HC-Artmann-Preis sowie 1984 den Rauriser Literaturpreis. Für den Jung & Jung Verlag begrüße ich außerdem herzlich den Programmleiter Günther Eisenhuber, der heute die Moderation übernehmen wird. Wir freuen uns, dass Sie heute hier sind. Günther Eisenhuber studierte Germanistik und Philosophie in Salzburg, wo er auch heute lebt. Von 2010 bis 2013 war er Programmleiter beim Residenzverlag, seit 2013 ist er bei Jung & Jung tätig. Mit den Gedichten von Erwin Einzinger ist er bestens vertraut. Bereits im März haben wir uns über Aus dem Zuckerlautomat am Marktplatz kam ein Kaugummi-Koala-Bär unterhalten. Umso schöner, dass es heute mit der Buchpremiere klappt. In diesem Sinne lassen Sie uns zu den Gedichten von Erwin Einzinger durch den Abend tanzen. Ich wünsche Ihnen allen einen schönen und unterhaltsamen Abend und ich darf nun das Wort an den Schriftsteller sowie den heutigen Moderator übergeben. Vielen Dank. Entschuldigung, also guten Abend, vielen Dank für die Einladung. Ich glaube, außer dem Stifterhaus gibt es nur noch die alte Schmiede, die glaube ich alle meine Bücher, ich würde gar nicht sagen, wie viele es schon sind in dem Laufe der Zeit, mich vorstellen haben lassen, da glaube ich, schätzungsweise. Früher war es immer der Hans Eichhorn, mein alter Weggefährte und Verlagskollege und Freund. Das hat es immer ergeben, dass wir gemeinsam meistens ein Buch ungefähr gehabt haben und dann hat es immer geheißen, wollt ihr zusammen? Das ist für mich jetzt eh schon einige Jahre nicht mehr so neu, dass ich Hans nicht mehr so lesen kann, aber ich denke an ihn, weil seine Frau und Sohn auch da ist, was mich sehr ehrt und freut. Also nochmal danke dafür, dass hier jemand gekommen ist. Warum ich zuerst eingeschrien habe, ich habe immer Geschichte erzählt, dass ich den Übersetzer von Roberto Bolaño in Madrid einen deutschen Übersetzer kennengelernt habe. Hansa. Hansa Verlag. Und die Geschichte ist deshalb so kurios, weil dort am Abend hat er mir erzählt, sein Nachbar war der Peter Handke, wie die Amina ganz klein war, der Peter Handke hat da fast einen kleinen Kindergarten gegründet. Und mir ist der Ort nicht eingefallen. Auf der Zunge. Ich habe dann gesagt, mit H beginnt er. Das ist oft so. Mit K, Kronberg am Taunus. Jetzt beim Sitzen herunten ist es mir eingefallen. Aber ich sollte nicht so viel reden. Da habe ich ein lauter Sack mit dabei. Da packen wir dein Buch aus. Das soll ich gleich lesen einfach, oder? Wie du willst. Ich habe mich schon wieder vergessen. Was haben wir ausgemacht? Wir haben eigentlich nichts ausgemacht. Wir haben nur gesagt, wir dann abwechselnd reden und du liest aus den neuen Gedichten, oder? Ja, die Gefahr, dass ich zu viel rede, ist groß. Ja, ja. Was ist gescheit jetzt? Vielleicht fange ich einfach an, oder? Also ich habe jetzt nicht alle deine Bücher durchgezählt, aber ich habe nur die Gedichtbände durchgezählt und das, wenn ich mir nicht erzähle, das sind neun, mit dem Neuen und dein allererstes Buch, Lammzungen in Zellophan verpackt von 1977 war ein Gedichtband das heißt, du hast als Lyriker begonnen ja das ist jetzt fast 50 Jahre her stimmt dieses Buch Lammzungen in Zellophan verpackt ist mittlerweile auch in Generation meiner Leser eine Art Kultbuch es gibt es halt ewig schon es hat es schon am Anfang fast nicht gegeben aber ist egal mittlerweile auch in Generation meiner Leser eine Art Kultbuch. Aber es gibt es halt ewig schon. Es hat es schon am Anfang fast nicht gegeben, aber es ist egal. Du warst damals 24. Ich war ein Student. Ich habe mich fast nicht mehr auf die Uni getraut, weil ich mir gedacht habe, jetzt wissen alle, was muss der auch noch ein Buch schreiben oder so. Was war damals dein Selbstverständnis, als du das Buch veröffentlicht hast? Hast du gesagt, selbstbewusst, ich bin Lyriker, ich bin Schriftsteller? Nein, es war so, dass ich auf die amerikanischen Dichter gestoßen bin, die der Rolf-Dieter Brinkmann übersetzt hat, teilweise Underground-Autoren, und seine eigenen Gedichte. Kurz vor seinem Tod oder kurz nach seinem Tod, er hat nicht links geschaut in England, ist über die Straße gegangen und hat eine Taxi zusammengeführt leider. Ist ein wunderbarer Lyrikband, der mich befreit hat, Westwärts 1 und 2 hat das geheißen. Da habe ich das Gefühl gehabt, so kann Lyrik auch funktionieren und so. Und dann habe ich halt, und es hat diese Literaturgruppe Projektil gegeben, Studenten großteils und so in Salzburg und wir haben eigentlich früh schon in der Öffentlichkeit veranschaulicht und gehabt Lesungen und so weiter. Da habe ich publiziert, in jedem Heft habe ich da halt meine Gedichte unterbracht oder was ich halt da geschrieben habe. Und dann hat mich eines Tages der Herr Winter, der jetzt 80 wird und mich zu seinem 80. Geburtstag im Café Mozart in Salzburg einladen will zum Lesen, der hat dann gesagt, er will ein Buch machen mit mir. Und ich habe dann gesagt, ich bin von dem Brinkmann so begeistert, der hat Fotos, Naturfotos dann drinnen gehabt. Ich will aber auch Fotos, eigentlich hat er gesagt, kein Problem. Und dann hat der Sepp Dreissinger, der im Studentenheim auch gewohnt hat, und mein Schulkollege Clemens Reinholdner, die haben Fotos gemacht. Ich habe dann auch, mein kleiner Bruder hat eine Gratiskamera gekriegt von irgendeinem Zeitungsabo. Da habe ich dann auch oft vom Auto aus Fotos gemacht und das ist dann das hat mir sehr vom Autor aus Fotos gemacht das hat mir sehr gefallen eigentlich also Fotos und Gedichte ich erzähle schon wieder zufällig Was waren davor deine Bezugspunkte? Literarischen Bezugspunkte? Ilse Eichinger ich weiß noch, wie ich beim Vorlesen von Professor Haslinger drin gesessen bin und der über Artmann und was war sie? Nein, nicht Jahnke Konrad Bayer! Haslinger drin gesessen bin und der über Altmann und sie, nein, nicht Jahnke, Konrad Bayer, Wahnsinn, Konrad Bayer hat mich umgehauen. Und Ilse Eichinger, diese verzauberten Gedichte oder bezaubernden Gedichte, wo man nicht gewusst hat, worum geht es da? Solche Sachen haben mich immer angeregt. Also dein erstes Buch war ein Gedichtband, die folgenden beiden Bände waren Proserbände, Kurzproserbände, da hast du sozusagen nicht sehr viel weiter hinausgewagt. Das vierte war dann wieder ein Gedichtband, den habe ich gefunden, Tiere, Wolken, Rache. Ich habe leider die anderen nicht gefunden, da muss ich mit meinen Kindern reden, aber deine Bücher sind auf einer Höhe, von wo die Kinder gut dazukommen. Und die haben ein paar verzahnt. Das habe ich gefunden. Und dann hast du so ein Gedichtband pro Jahrzehnt gehabt. Bis 2008. Und von 2008 bis 2013, also in diesen fünf Jahren, sind insgesamt vier Gedichtbände geschrieben. Drei davon habe ich da. Ein Messer aus Odessa ist das eine. Munde am Fenster ist eines. Barfuß ins Kino ist ein drittes. Und das andere habe ich auch nicht gefunden. Das ist die Virtuelle Forelle. Was ist da passiert? Vier Gedichtbände in fünf Jahren ist sehr ungewöhnlich. Ich bin im Jahre, also das letzte Buch beim Residenzverlag war, das liegt da hinten, Das wilde Brot. Achso, Moment. Das wilde Brot ist glaube ich Mitte 95 oder so erschienen. Und dann habe ich jahrelang, da ist dann die Lektorin, die Angelika, vor mich hingeschrieben und das ist später dann die Unterhaltungsmusik geworden ist. Und dann haben sie den Jochen Jung aus Sekat im Jahr 2000 oder wann? 2000, ja. Und das war dann eigentlich der Moment, wo ich jetzt gesagt habe, ja, spinne ich und dann muss ich mir einen neuen Verlag suchen. Und habe ungefähr wirklich zehn Verlage von den großen Adressen in Deutschland, Schweiz und alle. Und viele haben mir auch brav zurückgeschrieben, warum wollen Sie vom Residenzverlag weg? Und da haben wir gedacht, das gehört ja gar nicht an. Und dann haben sie gesagt, das ist zu dick. Der Beste war der Michael Krüger, der sogar Verlagskollege von mir war, aber Zugleichsleiter des Hansa-Verlags war. Dem habe ich das Manuskript aus den USA geschickt. Das war so ein Ziegel. Damals hat es geheißen, glaube ich, Andy Warhol isst eine Suppe. Ich weiß nicht, wie gut der Titel ist. Und er hat es dann, ohne mich zu fragen, aber ich höre ihm das nicht vor, er hat mich immer geschätzt, nach Wien geschickt, dem Herrn Ohrlinger, wie heißt der Verlag? Schollnei. Die Lisa Spalt ist da, die ist beim Schollnei im Verlag. Wird es zu lang schon, oder? Nein. Und den habe ich dann in Berlin zuverlässig bei einer Veranstaltung von Karl Markus Gauss, wo ich zuverlässig in Berlin war, ja, er hat ein Manuskript von mir, aber es ist viel zu lang, und ich habe gesagt, ja, und? Sollen wir es kürzen? Ja, bis Weihnachten, die Lektorin will es ja haben, das war eine Frau Hiltzensauer, und er denkt, jetzt war es nicht recht, und dann haben wir doch genommen, macht es das oder macht sie es nicht. Und hat nie eine Antwort gegeben. Nie etwas erfahren. Ich habe schon erzählt, ich komme zum Schallneuferlag. Habe ich schon überall erzählt, ich komme zum Schallneuferlag vielleicht. Und dann irgendwann, da habe ich gerade meinen Vater betreut, weil meine Mutter eine Hüftoperation gehabt hat. Ich habe bei meinem Vater gewohnt in Kirchdorf. Ich wohne da schon 40 Jahre in Micheldorf. Und auf einmal ruft mich bei meinem Papa die damalige Lektorin Astrid Graf an und sagt, hey, überall schickst du das herum und wir, dein Residenzverlag, kriegen es nicht und so weiter. Und der Karl Markus Gauss hat es auch gelesen, der war völlig hingerissen, das gefällt mir so. Er hat gesagt, ich kann nicht mehr aufhören zu lesen. Und dann hat er gesagt, Erwin, es ist wurscht, wo das erscheint, das muss einfach jetzt erscheinen und du hast jetzt zehn Jahre nichts publiziert und so. Und dann hat er gesagt, ich mache es bei meiner Residenz. Und dann habe ich dich kennengelernt. Die Geschichte ist wirklich kurios. Die Astrid hat dann zu mir gesagt, meine Lektorin, da sind so viele Sachen, so viele Geschichten, ist das alles wahr? Da habe ich gesagt, das ist eine schwierige Frage. Vieles ist wahr, vieles auch nicht. Macht es da was? Wir haben einen jungen Praktikanten, der kennt sich da in der Rockmusik aus und so weiter. Wenn ich das dem gebe, ja natürlich. Und seither sind wir irgendwie ein, glaube ich, für mich ist es ein Glücksfall, dass er vor allem jetzt auch mein Verlagschef ist. Aber ich will jetzt keine Details mehr auszählen. Habe ich die Frage annähernd beantwortet? Nein, die vier Gedichte werden in fünf Jahren. Es ist aber auch wurscht. Ach so, ja. Es ist aber auch egal. Ganz kurz. Dann ist dieses Buch nicht beim Jung und Jung erschienen. War es blöd? Oder habe ich es ihm sogar angeboten? Er war dann so beleidigt, dass ich sein Alter... Der hat nie was abgelehnt von mir, der Jochen Jung. Viele Jahre nicht. War, glaube ich, so angefressen, dass ich das beim Residenz gemacht habe, dann war Stille, jahrelang Stille. Und dann ist der Tusswaldner, glaube ich, 50 geworden, ich glaube, an dem Abend im Literaturhaus in Salzburg, treffen wir uns wieder, beim ersten Mal, glaube ich, nach Jahren. Fünf Jahre, sieben Jahre, ich weiß nicht. Das ist lauter Gewäsch, was ich dir erzähle, ist ein Geruch. Und dann sagt er, warum kommst du uns nie besuchen am Mirabellplatz, wo sie jetzt sind, schon seit 25 Jahren, Jubiläum ist auch hier. So ist es, genau. Und dann sage ich, ja, was soll ich tun? Ja, vielleicht hast du was, und dann habe ich gesagt, ja, sicher habe ich was, Gedichte, aber das wird es ja nicht machen, oder, wenn das wird es ja nicht machen, oder? Wenn das andere auch nicht machen wollten, dann, wenn sie gut sind, dann habe ich gesagt, komme ich mal und bringe, und dann macht er dann sofort ein Gedichtband und dann habe ich weitere Gedichte geschrieben, den macht er wieder, viermal hintereinander, ich habe dann auch schon gestaunt, aber ja, jetzt habe ich wenigstens die Gefahr, aber dass man Vier Mal hintereinander. Ich habe dann auch schon gestaunt. Jetzt habe ich wenigstens die Gefahr. Aber dass man Kronberg am Taunus erst jetzt eingefallen ist. Sehr schön. Magst du aus dem neuen Gedichtband mal eins lesen? Es ist ein Wahnsinn. Ich habe eigentlich noch eine wahnsinnige Sache vorgehabt. Das kann dann zu lang werden. Aber ich rede nicht mehr so viel dran. Es ist ziemlich genau vor sieben Jahren ist wahrscheinlich der wichtigste Lyriker überhaupt verstorben, all die Jahrzehnte. Der Brinkmann ist ja früh gestorben, den habe ich dann irgendwann aufgehört zu verherrlichen. habe ich dann irgendwann aufgehört zu verherrlichen. Aber der John Ashbery hat mich von Beginn weg so begeistert. Und dann auf dem Flug nach Helsinki lese ich dann den einzigen Roman, den er mit seinem Freund zusammen mal irgendwann geschrieben hat, über Jahre hinweg, ein Gaudi-Roman. Ein Haufen Idioten habe ich ihm dann übersetzt. Dann hat der Jochen Jung zu mir gesagt, da hat gerade Thomas Bernhardt mein Skript mitgehabt, und wollte wissen, was ich lese. Da zu mir gesagt, da hat gerade Thomas Bernhard ein Skript mitgehabt und wollte wissen, was ich lese. Und ich habe gesagt, ja, John Ashbery. Und wir haben den Robert Creely in Helsinki besucht und dann hat er gesagt, übersetzt das doch. Da habe ich gesagt, eigentlich interessieren mich nur seine Gedichte, den Roman, weiß ich nicht. Und dann hat er es dem Creely erzählt, der hat gesagt, dann schreibt er ihm sofort, oder hast du ihn auch, und dann kennt er gut, und dann ist das wirklich, hat das begonnen, der deutsche Eichbücher-Übersetzer war todbeleidigt, dass der Salzburger Verlag Residenz auf einmal einen Eichbücher-Übersetzer, einen Jungen, den er überhaupt nicht kennt, ja, und Eichbücher, die Geschichte, wie wir zwei, fünf Tage im Chelsea Hotel in London, in New York sind, und natürlich haben wir drei Straßen weiter hat er seine Wohnung gehabt und dann schauen wir um, oder der Dormein, ich habe jetzt mal gesagt, da darfst du nicht einmal einnehmen, er ist nicht da, und dann habe ich ihm irgendwann einen Zettel hinterlassen, den Zettel hat er auch wieder nicht geholt, und dann haben wir gesagt, letzten Tag gehen wir heim, schauen wir noch einmal um. Und dann geht sie sich in einen Supermarkt Taschen durch den Kopf. Wie es rausgekommen ist, kam sie um die Ecken, gerade mit zwei Studenten, die haben seine Koffer getragen. Er fliegt jetzt nach Schweden, haben sie eingeladen und so weiter. Ja, wir haben in Südtirol, in Salzburg, in Heilbronn bei den Wasserspielen. Blaue Gans hat er uns eingeladen. Aber den John Ashbury zu verherrlichen, das hast du nie aufgehört. Habe ich nie aufgehört. Wenn der nicht gewesen wäre, glaube ich nicht, dass ich so viele weiter Gedichte und vor allem solche Gedichte geschrieben hätte. Und jetzt habe ich mir extra, das Buch habe ich damals übersetzt, wahrscheinlich vor 30 Jahren, da gibt es ja auch lustige Geschichten, ich war damals Lehrer in der Schule und habe den Kindern, also die waren ja schon 17, 16, nein, es wird zu lang. Nein, nein, nein, wir haben nur über eine Stunde. Habe ich den Kindern gesagt, habe ich ihnen ein Gedicht von ihrem kopiert, Autumn Telegram, habe ich gesagt, schreibt ein Herbsttelegram, also auf Englisch. Und ich habe ich gesagt, schreibt ein Herbsttelegram, auf Englisch. Ich habe dann auch, ich habe irgendwie mitgemacht, alles, was ich selber angeschafft habe, und habe selber eins geschrieben und habe aber schon gewusst, und das weiß ich nicht, die Schlusszeile war, I will meet John Ashbery tonight, weil am Abend im Amerika-Haus wir gemeinsam aus dem Roman lesen hätten sollen, aber ich lese jetzt einfach meine Übersetzung, damit Sie einen Eindruck kriegen, weil am Abend im Amerika-Haus wir gemeinsam aus dem Roman lesen hätten sollen. Aber ich lese jetzt einfach meine Übersetzung, damit Sie einen Eindruck kriegen. Da ist ein ungeheurer Fluss für mich gewesen, wie offen Lyrik sein kann, wie viele Stimmen. Ich lese jetzt einfach vor, Herbsttelegramm, habe ich übersetzt. Das Buch hat geheißen Hotel L'Autre Amant. Gesehen auf einer Bank heute Morgen einen Mann in grauem Mantel mit apfelgrüner Krawatte. Er konnte nicht mehr als 50 gewesen sein, sagten seine minden Augen und dennoch war etwas von der Unbarmherzigkeit des hohen Alters in seiner Haltung. Ich weiß nicht was. In der Ecke ein Polizist, als nächstes Weizengarben, die sorgsam wie Puppen auf dem bloßen Rasen gelegt waren und in mir den Wunsch weckten, wieder von dir zu träumen. Nach dem Bahnhof haben wir nie wieder erwähnenswerten Kontakt gehabt. Aber macht nichts. Oder, ich meine, das Erzählen war es dann eben schon. Es war solch ein Feuer in der Art, wie du deinen Finger an dein Nasenloch gelegt hast. So, wie es einen aus manch vergessenen Sagen bisweilen anspringt. Diese Kraft, die unter der Erde ist. Nein, ich meine in ihr. Und wenn all diese enttäuschten Touristen nicht aufgestanden und weggegangen wären, befänden wir uns immer noch in dieser wechselseitigen Zurückhaltung voller Sehnsucht. Und wäre das nicht belanglos, soweit es die Illustrationen und das Inhaltsverzeichnis betrifft? Unter diesen Umständen steige ich oft bereits vor meiner Station aus. Nicht aus Bescheidenheit, sondern aufgrund einer Unfähigkeit, die Wege für die Verständigung in mir selbst freizuhalten. Und dann, unerwartet, zeigt man mir einen Hund und bittet mich, seine Situation in ein paar kurzen, steifen Adverbien zusammenzufassen und sie ihnen zu nennen. So sind sie eben. Und warum wir mit nichts Unerwartetem rechnen können. Ein Wasserfall umgibt uns, wir leben darin. Und doch ist die Aufgabe, das dämpfende Material zu finden, genau das, was diese täglichen Manöver uns aufzwingen. Ich meine, Diskantierungen von Baum zu Baum, von Haus zu Haus und wie fast jeder andere zum Morast der Unterhaltung etwas Prächtiges beizusteuern hatte. Nicht viel, bloß das Hochziehen einer Augenbraue oder eines Rocksams. Und wir fallen alle darauf herein, selbst auf das Lachen an den richtigen Stellen, die zusehends seltener und dürftiger werden. Dennoch ist es eine Art zu reden, ein Hinweis, dass etwas getan worden ist, eine Sache. Und das Hören kommt immer danach. Und wenn man einmal gehört hat, kann der Spielraum einen entschuldigen. Und wir kehren alle dazu zurück, aufmerksam zu sein und die richtigen Signale treffen einander. Es hört auf und schmerzt. Geht alles durcheinander. Wahnsinn. Aber jeder Gedicht, und der hat ja viel geschrieben, ich weiß nicht, wie viel Gedicht er geschrieben hat. Ja, jetzt ist es ja eigenes, gell? Genau. Notizen aus dem Holzverschlag am Waldrand. Der Nierengurt der Rallye-Fahrerin lag in der feuchten Wiese. Wieder keine wirklich klare Aktion. Eine Unbekannte hinterließ ihre Adresse auf der leeren Zigarettenpackung, Eine Unbekannte hinterließ ihre Adresse auf der leeren Zigarettenpackung, ehe sie zum Parkplatz eilte, um ihr klappriges Gefährt zu starten. Feiner Rauch über dem Küchengarten, vollgestopft mit guten Vorsätzen und ein paar derben Floskeln warteten indessen Emily und Tessa auf die elegante Chefin aus Bad Schussen riet. Wie befreit manche sich fühlen, sobald sie aus dem Lerchenwald in Richtung Wirtshaus stapfen, vertieft in allerlei Heilpflanzen-Almanach-Geschichten. Hier wundert niemand sich über die Lehrkraft, die freimütig sogar von durchaus peinlichen Erlebnissen erzählt. Für sie ist Unterrichten stets geprägt vom Gestus des Nicht-Fallen-Lassens und der Zuwendung. Und meistens spüren das die Kinder. Ria, deren Bruder früh im Schachklub aufgefallen war, berichtete von einer Lehrerin, die nach Meinung vieler Leute aus dem Rahmen fiel. Sie hatte einmal Amazon zitiert, um die simple Wahrheit auszusprechen. Die Natur erschafft Geschwister nicht im Gleichklang. Eine Armada winziger Papierschiffchen, sorgfältig aufgeklebt auf eine Pappendeckelunterlage, war das Ergebnis langer Bastelnachmittage, mit denen eine andere Kleingruppe im Kinderheim, mit denen eine andere Frau die Kleingruppe im Kindergarten bei Laune hielt. Und wenn noch Zeit blieb für Geschichten, erzählte sie von einer Buschfleischhändlerin namens Owura Benkumene, die ihren Stand schon in den frühen Morgenstunden aufzubauen pflegte. Mit einem Flechtfächer aus Palmblättern verscheuchte sie die Fliegenschwärme aus. Schwärme aus. Aber ich habe jetzt ein bisschen diesen Neuspring auch vorher gelesen, damit Sie ein bisschen schon nicht so überrascht sind, dass da vieles durcheinander wächst oder so. Sag was! Ja, wir haben noch eine Stunde, ich würde noch einmal ganz kurz zurückkommen zu den Anfängen. Also neun Gedichtbände in fast 50 Jahren. Hast du das Gefühl, dass sich dein Verständnis von Lyrik, hochtrabend gesagt, deine Poetologie, sehr verändert hat über diese Jahrzehnte? Oder anders gefragt, wenn du die frühen Gedichte der ersten beiden oder der ersten drei Bitten... Was da das Schlimmste ist, also wenn ich gerade so das oder was, so alte, ich habe den Eindruck, und ich verstehe nicht, warum das so ist, als hätte ich das über Jahrzehnte erst lernen müssen, dabei habe ich immer geglaubt, ich mache das eh schon, aber dass es auf den Rhythmus und den Klang und so weiter ankommt. Zu mir sagen oft Leute, das sind ja doch keine Gedichte und so weiter. Das hat Verszeilen, Strophen und so weiter. Und dann sind es halt Prosa-Gedichte, ist ja wurscht. Aber was mir unglaublich wichtig geworden ist, und das ist meine Hauptarbeit bei den Notizen, wenn ich was aufschreibe, dass das rhythmisch irgendwie geht. Und darum ist auch das Vorlesen mir so wichtig. Wenn das irgendwie glatt geht oder so. Und da habe ich, wenn ich alte Bücher hernehme oder so, manches Mal das Gefühl, ui, da spießt sich was. Warum hast du das nicht gemerkt? Das ist einfach rhythmisch. Er hat zum Beispiel genau gewusst, der Jochen Jung hat sich da, er hört das eh nicht, aber hat sich da ausgetobt, er hört das eh nicht, aber er hat sich ausgetobt und hat das Buch Kirgisischer Western, das hat er auch fertig durchlektoriert, super, so ein dicker Zirkel, ich habe zwei Exemplare hinten, legen wir uns wer will. Dann war der Jochen gerade in England, in London, dann schreibt er mir eine E-Mail, er hat jetzt gerade angefangen, da sind zu viele Füllwörter drin, das gehört noch einmal. Da habe ich gedacht, jetzt gehe ich auf die Palme. Der Günther hat das alles super durch mit mir lektoriert und dann hat er einen gesalzenen Brief seinem Chef damals geschrieben und hat mich total verteidigt. Darf ich das alles öffentlich sagen? Er ist eh nicht mehr mein Mann. Er ist nicht mehr mein Mann. Und hat ihm erklärt, das geht um den Rhythmus. Er war eigentlich wahrscheinlich nur beleidigt, dass er mein wichtiger Mann geworden ist. Aber das war ein broser Band. Da macht es ja keinen Unterschied. Ja, aber bei den Gedichten, glaube ich, das ist das Einzige, wo ich alte Gedichte hernehme. Ich bin noch völlig weg, was mir alles eingefallen ist. Wirklich, muss ich schon sagen. Wenn ich irgendwo aufschlage, allein die Titel und so, das taugt mir total. Bleiben wir gleich mal bei den Titeln. Ich schlage gerade auf, Leben im Bankkreis eines a arthesischen Brunnens. Ein völliger Blödsinn, da kommt sicher kein Brunnen vor. Und das habe ich zum Beispiel von John Eisberg gelernt. Der hat Titel drin gehabt, wo ich mir gedacht habe, was soll das? Du hast eine gewisse Neigung auch zu längeren Titeln. Ja. Das könnte dein längster sein. Ja, glaube ich schon. Zerschrecken über die Stille, in der die wirklich... Mit den meisten Vokalen. Ich glaube, es sind aus Automat 3 am Marktplatz, 5 Platz kam Koala Bärmann, das E, Annoa, A ist. Dann sind es, glaube ich, 10 Vokale. Jetzt schaffe ich mich. In der Schule habe ich den Kindern über einen Trackel, ich habe wirklich viel Trackel gemacht mit denen und Rilke oder so, mehr kann ich nicht auswendig, aber ein Trackelgedicht kann ich auswendig, ein Rilke, ich kann auch. Ich habe ihnen gesagt, auf den Klang kommt es an. Und dann haben sie da oben gescheitert und haben dann gesagt, habe ich ihnen gezeigt, was da für Vokale drin sind in Drackelgedichten. Und hat einer gesagt, das ist ein Zufall. Ich habe gesagt, nein, das ist kein Zufall. Das ist Literatur. Einer hat dann gesagt, jeder Kramer lobt seine Wahr. Weil sie gewusst haben, ich schreibe selber auch. Aber bei deiner Titelwahl... Ich verliere den Faden. Da gibt es schon einen auffälligen Unterschied zu den ersten Bänden. Da sind sozusagen die Titel noch näher, wenn man so will, an den Gedichttexten selber. Ja. Bei den späteren Bänden hat man so ein bisschen das Gefühl, das sind Titel wie bei Jazznummern oder bei Musiknummern. Sehr gut, ja. Das mag ich. Das ist ja nicht schlecht. Nein, das ist überhaupt nicht schlecht. Aber um das aufzulösen, weil die Sarah Püringer das in der Einführung gesagt hat, das neue Buch hieß ursprünglich einmal immer noch... Moment, ich brauche nur schauen. Gemüse allerlei, ne? Ja, und lang hat es geheißen Crazy Google Hupf. Das ist das längste Gedicht, ganz am Schluss. Ich kann das auch kurz erklären. In der letzten Strophe kommt eine Band aus aus, ich weiß es nicht auswendig, aus Pielachtal. Ich lese das einfach vor. Die letzte Strophe von einem Gedicht, das 20 Seiten lang ist und 122 Strophen hat. Die letzte Strophe lese ich vor. Beim Müllsortiererkurs wurde gern ausgiebig gescherzt. Ein netter Kerl aus Altlenkbach, dem leider ständig Blähungen zu schaffen machten, berichtete von Pilachtaler Freunden, die soeben eine Juxband namens Crazy Google Hoop gegründet hatten. Den hat meine Frau gut gefunden, du hast ihn gut gefunden, ich habe ihn gut gefunden, aber ich habe immer die Angst gehabt, wenn mich jemand fragt, wie heißt dein Buch? Crazy Google Hoop? Dann muss ich jedem erklären, da gibt es eine Band, die gibt es natürlich gar nicht, die habe ich erfunden. Dann habe ich gedacht, das ist mir zu mühsam. Und dann habe ich dem Günther, das war der Hammer überhaupt. Dann habe ich ihm, ich glaube, zwei, drei andere Titel, ich habe das schon längst wieder vergessen, alle. Und dann habe ich ihm diesen Zuckerlautomat und so weiter, hat ihm auch sofort gefallen, hat er gesagt, der andere hätte mir auch gefallen, aber der ist auch gut. Das habe ich gebraucht, dass man wie einen Rücken stärkt und sagt, und dann und dann habe ich, glaube ich, und dann kommt mein Freund Clemens Renoldner und besucht mich und sagt, der war halt ein Stefan Zweig Spezialist, hat er gesagt, du, vom Zweig gibt es einen sehr interessanten Aufsatz über Titel, da sagt er sinngemäß, Titel müssen kurz sein. So wie Tod in Venedig oder so hat er gesagt. Das ist ein guter Titel. Da habe ich gesagt, ja, aber jetzt habe ich aber den Günther schon geschickt, den neuen. Und dann hätte ich wieder irgendeinen kürzeren, glaube ich. Ich weiß Gott sei Dank nicht mehr welchen. Und dann, das ist ein Gottesurteil. Wenn es von Gott gäbe, war das ein Gottesurteil. Dann schreibt er mir Postbänden zurück. Oft hat er so viel Arbeit, dass er gar nicht dazukommt, meine Mails zu lesen. Entschuldige, kein Vorwurf. Dann schreibt er mir Postbänden zurück. Liebe Erwin, tut uns leid, der neue Titel ist schon im Programm. Er scheint schon auf. Wir können jetzt nicht wieder umtun. Und dann habe ich mir gedacht, das ist gut so. Nachher habe ich nämlich erst gemerkt, das ist ein super Titel. Und dann machen sie so einen Umschlag, wo die Artistinnen herumfliegen. Dann habe ich gefragt, hast du das, es kommen nämlich fünf, sechs Artistinnen irgendwo vor in den Gedichten. Wahnsinn, Wahnsinn. Und dann hat er mir erzählt, das hat die Romana Scheiblauer gemacht. Das war meine Lesung, die war in St. Pölten, wie er, Residenzverlag in St. Pölten. Ich höre eh bald auf zu erzählen. Da habe ich gelesen im Cinema Paradiso da war ein zahlender Gast, ein junger Bursch, der gesagt hat, er hat sich Wochen vorher schon Karten reserviert lassen und ich bin mit meinen CDs angereist und habe Unterhaltungsmusik aufgelegt und gelesen und er mit der Romana war da und die hat diesen Titel auch und jetzt habe ich gerade die Tagebücher von Clemens Setz gelesen. Ein Hammer! Das ist eine ganz schöne. Leider viel zu kurz. Nach 160 Seiten ist es aus. Ich höre eh schon auf. Und habe den alten Residenzroman Frequenzen, den er entdeckt hat, den Clemens Setz hat er entdeckt. Dann schaue ich nach. Das Cover ist ja ein Wahnsinn von dem Buch. Radl und der Haus und Bam und ganz blau, gelb. Und dann schaue ich, Romana Scheiblauer, die macht super, und die hat jetzt ein eigenes Grafikstudio, hast du gesagt? Genau. Aber das mit den Artistinnen ist im Grunde ein bisschen gefahrlos, wenn man davon ausgeht, dass in deinen Gedichten so gut wie alles vorkommt. Ja, ist richtig. Es gibt in diesem zweiten Gedicht, man hat den nicht gefunden, ob Tiere, Wolken, Rache, gibt es im ersten Gedicht, Kompressor heißt es, die Formulierung, die fiebernde Lust, alles in Geschichten vorkommen zu lassen, alles. Die hat die eigentlich nie losgelassen. Und man hat, wenn man die Gedichte liest, aber auch die Romane, nicht das Gefühl, davon sei irgendwas erfunden. Das hat sozusagen so eine Art von Überzeugungskraft. Ich weiß nicht, woher das kommt, aber man hat das Gefühl, den gibt es, die gibt es. Da hast du mal was gehört, das ist eine Geschichte, die du verarbeitet hast. Kannst du dazu was sagen? Also in deinen Büchern, das sind ja tausende Namen, die da sind. Ja, das ist kein Problem. Es gibt ja Autoren, die haben irgendwie, die schreiben Romane mit drei Figuren. Dritte Bundesliga oder Frauenfußball-EM, schreibe ich mir Namen mit und die Vornamen tue ich dann umändern. Damit keiner sagen kann, hey, warum spiele ich bei Fürth in der zweiten Liga in Deutschland? Was habe ich in deinem Buch zu suchen? Ja, du kommst dir nicht vor. Aber das ist auch nicht ganz gefahrlos. Du hast vorhin im Vorgespräch von einem gewissen Herrn Radl Wimmer erzählt. Ja, das war die Geschichte, warum ich auf Madrid gekommen bin, wo ich den Übersetzer von Bollane... Mein Bruder war, mein verstorbener älterer Bruder war Fachausschussvorsitzender viele Jahre in Salzburg bei den Lehrern. Und der hat mir eines Tages... Ich erzähle jetzt die Geschichte, die ich gerade gehört habe zu Oma. Hat er gesagt, du, mir hat ein Kollege angerufen, der kommt in deinem Buch vor, der war ganz empört und so, und dann habe ich gesagt, ja, wüsste ich nicht, wie heißt er denn? Ja, Radlwimmer, ist ein Englisch-Fortbildungslehrer, den er kennt und so weiter. Ich habe gesagt, ich kenne den nicht. Und der Satz heißt wörtlich, der kommt irgendwo vor in dem kirgisischen Western, glaube ich. Und dann heißt es, die Figur wird eingeführt von mir und dann heißt es, nennen wir ihn einfach Radlwimmer. Mir hat der Name gefallen, den habe ich vielleicht irgendwann mal gehört. Und dann hat sich der beruhigt, wie mein Bruder gesagt hat, der weiß das, der kennt das nicht, der hat das irgendwie einfach. Und dann hat er ihm erzählt, wenn er das nicht ist, dann war er zufrieden. Dann hat er gesagt, er hat eine Tochter in Salamanca. Dann legt er rein, wenn ich da lesen will. Na klar will ich da lesen. So komme ich durch die Welt. Magst du vielleicht wieder was? Ich lese wieder was. Ich habe mir sogar ein Zettel aufgeschrieben. Ein paar Sachen, die sind alle gut eigentlich. Jetzt hätte man es eher aus sich gehabt. Samba für Pater Isidor. Um dort endlich wieder einmal ausgiebig zu plaudern und danach in aller Ruhe zu suppieren, machte sich ein Geistlicher auf seinem Moped auf den Weg in Richtung Forsthaus. Es gab dann Rehkeule und Rebhuhn und zum Schluss ein feines Ruhmsorbet. Man redete über diverse neue Schädlinge, erzählte Biosphärenreservatgeschichten, sogar das alte Thema Weisheitszähne kam zur Sprache und ein knapper Hinweis auf ein angeblich aus einem britischen Safari-Fahrer-Handbuch, das sind auch fünf A hintereinander, stammendes Rezept für Antilopengulasch. Immer wieder ließ sich zwischendurch die Sonne blicken, eilte von Baum zu Baum und umfing die glatten Buchenstäbe fast wie eine Scherpe. Lichtstreifen schossen bis zum Rand des Grabens und vermutlich zockelten auch Schmetterlinge da und dort herum. Der Wind stieß in die Baumkronen, ließ die Blätter rauschen. Eine Wildtaube war mehrmals kurz zu hören, während der leberkranke Geistliche nun leise seufzte. Aus dem angrenzenden Jugendzimmer, wo die Försters Tochter fleißig beim Zusammenräumen war, schwang sich ein unsterblich gewordenes Gitarrensolo in die Höhe. Samba-Party! Ja, das gibt's. Weiterlesen? Gerne. Jetzt können auch Sie bitte jederzeit, das ist in der Schule schon so gewesen bei mir, wenn man was am Herzen hat, unterbrechen Sie. Oft habe ich gesagt, habe ich Ihnen etwas wieder erzählt und dann habe ich den Faden verloren, nicht nur in den letzten Jahren, das ist mir schon früh so gegangen. Und dann habe ich gesagt, ja schon, aber was wollt ihr? Und dann haben Sie gesagt, ja angefangen haben Sie mit dem und dann haben Sie das. Aber reden Sie ruhig weiter. Das sind die schönsten Stunden. Die Geschichte habe ich auch schon oft erzählt. Na gut. Es sind eigentlich immer dieselben Geschichten, die ich erzähle. Invertler Surbratenkalender. Leopoldine war im Morgengrauen losmarschiert und machte spät am Vormittag in einer Schenke Rast, in der ein Busfahrer ein Kuckucksmärchen aus Albanien erzählte und danach genaueres von einem Hausrückviertler Feuerteufel zu berichten hatte, wobei er stets erwartungsvoll in eine bunte Runde schaute, zu der ein Bauhofmitarbeiter ebenso gehörte wie zwei lustige Gesellen aus dem Lagerhaus. Einer der beiden hatte einst brav Pfarrbriefe verteilt und am Dreikönigs-Singen teilgenommen, doch in der turbulenten Gegenwart verbannt er damit nur verschwommene Erinnerungsreste. Seine Schwester Marlies hat das Alpenvorland längst in Richtung Schweiz verlassen. Und sie arbeitet in einer großen Käserei, wo runde Schachteln aus Walliser Fichtenholz verwendet werden. Sie ist verspielt und dennoch erdgebunden. Ein Farbkalender aus der Heimat hängt in ihrer Appenzeller Bude. Ja, kann er sein. Achso, der Mann ist aus der Schweiz, der Herbert. Das sind Gäste bitte aus meiner Heimat da. Obwohl, morgen, ich habe einen Drackelpreis gekriegt, das ist eh keine Neuheit. Im Herbst, und dann kriege ich vom Bürgermeister einen Geschenkskorb. Und jetzt lebe ich schon 40 Jahre in Micheldorf, aber bitte nicht das in die Zeitung oder einmal mehr erzählen. Und dann haben sie gesagt, ob ich mal da lesen kann. Ja, sicher, seit ich in der Schule bin, ist mir das kein Problem. Nur in der Schulzeit wollte ich nicht, dass die Eltern glauben, sie müssen zu meinen Lesungen kommen. Da hat der Bub eine gute Noten gehabt. Jetzt weiß ich nicht mehr, warum, was wollte ich? Die Lesungen in Micheldorf. Ja, morgen lese ich in Micheldorf in der Gemeindepublik. Ursprünglich haben sie gesagt, nein, das erzähle ich jetzt nicht. Wenn das Wetter schön gewesen wäre, weil ich bin eh vor der Regen gefahren, dann hätte ich in einem Musikpavillon bei einem Kinderspielplatz, wo ich mit unserer Enkelin, mit der jüngsten Füscher war, da haben wir Verstecken gespielt, da hätte ich morgen gelesen und da haben sie ein Plakat gemacht, also viele und Flyer, die nicht fliegen, sondern auffliegen, ein Gemeindeamt oder Post, glaube ich, oder ein Buchhandel. Und da steht oben auf dem Plakat, nehmen Sie vielleicht eine Decke mit? Und ich habe mir gedacht, nein, bitte nicht. Das ist hoffentlich in der Gemeindewibriothek, wo ich nicht einmal gewusst habe, was eine Schande ist für einen Lehrer, wo die ist. Die ist in einem alten... Ja, ich habe ja selber so viele Bücher, was brauche ich denn da? Die ist in einem alten Pflegeheim, glaube ich, oder so. Mitten im Ort, da liese ich morgen. selber so viele Bücher. Was brauche ich denn da? Die ist in einem Altenpflegeheim, glaube ich, oder so. Mitten im Ort, da lese ich morgen. In einem Gasthaus in Ehe-Molling. Da bin ich gespannt, morgen, wie das wird. Das wird lustig. Die werden sich vielleicht auch denken, was sind solche Sachen? Wer sollte das lesen? Machst du noch eins lesen? Oder soll ich dazwischen? Wie du willst. Weil du vorhin erzählt hast, es begegnet dir öfter mal, dass jemand sagt, das sind ja keine Gedichte. Ja. Und dass du jetzt das wieder angesprochen hast, dass es ein gewisses Befremden gibt bei Leuten, die deinen Texten das erste Mal begegnen. Verstehst du diese Überraschung oder dieses Erstaunen? Ja, schon. Es gibt in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur ja kaum, zumindest ist mir keiner bekannt, der mit dem Lyrikverständnis, das du da hast, oder? Das kann schon sein, ja. Also die Bezugspunkte sind ganz eindeutig in der amerikanischen... Ja, vor allem bei diesen New York-Dichtern, Ashbury, da gibt es ja noch 50 andere, ich habe ja noch andere auch übersetzt von dieser Partie, die leider schon verstorben sind, diese Herren. Ja, das ist einfach, das ist so wie wenn eine Quelle, die bei mir gar nicht, dass ich gar nicht gewusst habe, dass das existiert, ist irgendwie durch diese Wahnsinnsbücher von Eusprich angezapft worden, glaube ich. Ich glaube, er tat sich wundern. Ich habe ihm das schon einmal erzählt. Ich habe einmal unterrichtet, ein halbes Jahr in Ohio, im Jahr, bevor es die Türme niedergeführt haben in New York, habe ich in Ohio, im Jahr 2000, unterrichtet. Und dann hat uns unsere Tochter eine E-Mail geschickt, der Ashbery ist in der Süddeutschen, ist das gestanden, in der Auswahl für den Nobelpreis. Da habe ich gedacht, ja, das wäre gut. Dann kriege ich endlich ein bisschen... Ich bin an den Verkäufen beteiligt. Ich habe Lyrik gekauft, keinen Hund. Habe ich nie was verdient. Habe ich brav übersetzt und nie was verdient. Aber er hat es nicht gekriegt, aber das ist ja völlig wurscht, was ich sagen wollte. Es ist anerkannt, dass er einer der wichtigsten Dichter überhaupt des ganzen Jahrhunderts in den USA ist und einflussreich. In Amerika gibt es ganz wahnsinnig viele Jüngere, die sich niederknien. Und auch in seiner, da gibt es dann schon fast Imitatoren. Das bin ich zum Glück eh nicht, kann man eh nicht sagen. Aber der hat für dich eine Quelle geöffnet, oder? Aber ist es so, dass das Schreiben von Gedichten noch irgendwelche anderen Voraussetzungen für dich hat? Brauchst du da eine gewisse Stimmung oder eine Gedankenschwere? Oder ist es einfach das Format, das du dir dann vornimmst? Ja, ich mache sehr viel, auch verstreut und leider sehr chaotischisch Notizen in handgeschriftlichen Notizbüchern. Und es war meistens so, wenn ich wieder ein Buch ausspreche, ein Buch rauskomme, habe ich sofort das Gefühl, ich möchte selber etwas schreiben. Und das hat mich so angestachelt, das ist ein blödes Wort, aber dann habe ich aus dem Notizbüchlein irgendwas getippt und dann kam ich drauf und es geht dahin wie nichts und dann habe ich auf dem Nu, ich weiß nicht, der Jochen Jung hat mir erzählt, er hat mir ein Gedicht gezeigt, den habe ich geschrieben, den hat er selber auch geschrieben und dann hat er mir gesagt, er hat da glaube ich an einem Tag gleich mehrere, zwei, drei und dann habe ich gesagt, du, da sind wir einmal in Literaturhaus in Salzburg, habe ich gesagt, du, ich schreibe oft zehn. Mehr habe ich nicht gebraucht, an einem Tag. Das darf ich erzählen, das ist die Wahrheit. Da hat er gesagt, aha, du schreibst zehn. Aber es ist wirklich so. Meine Frau kann es bestätigen. Oft sage ich etwas, das habe ich gerade geschrieben, das geht dahin wie eben noch. Aber wenn jemand zum Beispiel von Gedichten erwartet, einen sehr intensiven Seelenausdruck eines lyrischen Ichs, wird er bei dir nicht fündig. Ich komme nicht vor. Du kommst nicht vor. Es kommt höchstens über die Landschaft, die diese Gedichte haben. Das ist da meistens schon. Dann gibt es einen Rückbezug sozusagen auf das Alpenvorland und deine unmittelbare Umgebung. Aber Moral kommt nicht vor. Nein. Es gibt keine offensichtlichen politischen... Nein, das ist zu flach. Das wird dann zu flach, glaube ich. Das altert. Das geht nicht. Man sollte ein Ding aufreißen, sein Maul und sein Wehren und alles. Aber Gedichte sind was viel... Ich kann es ja nicht sagen der Jochen hat oft zu mir gesagt was willst du mit deinem Schreiben überhaupt erreichen wozu Schönheit mir gefällt das Buch mir gefallen die Gedichte die eigenen, die trauen mir es ja gar nicht laut zu sagen mein Vergnügen und das Schreiben ist auch ein Spaß. Der Loch, du kennst das natürlich, er schreibt keine Gedichte, das ist ein wunderschönes Buch, aber das Schreiben ist ein Vergnügen. Lisa sagt es auch. Und ich habe gehört, der Reinhard ist da. Reinhard, sehe ich dich? Ja, bitte bestätige, das Schreiben ist ein Glück. Ja, es ist ein Glück. Ich freue mich, dass ich das sehe. Das ist Wahnsinn. Daraus erklärt sich vielleicht auch, dass diese Gedichte alle etwas sehr, sehr Helles, irgendwie Blankes haben. Ja. Also eine gewisse Schönheit und auch so eine Frische. Ja. Fahrt soll es nie sein. Fahrt soll es nie sein. Zumindest, ja, leicht gesagt, aber das ist ja das. Morgen muss ich die Leute erklären, Gedichte gibt es auch, die nicht gereimt sind. Ich hoffe einfach, dass sie sich denken, der macht zwar komische Sachen, aber das kann man auch machen. Dass er sich auch freut, oder sie sich freut, dass sie denkt, was ist der da wieder zusammen? Aber dass er auch mitdenkt, sozusagen. Ja, das ist bei jedem, jeder, der liest, liest ja praktisch für sich. Es ist eine ganz eigene Welt. In Rhein hat es eine Romane zum Beispiel, ich habe x-mal schon gesagt, die besuchen einmal, die besuchen gar nicht, weil wenn ich die Romane lese, ich habe alles irgendwie im Kopf vor mir. Ich kenne das Gegende eh alles, ich wohne ja nicht weit weg und das Magdalena Bergbuch oder so, aber ich besuche ihn gar nicht, ich lasse ihn nicht, ich will ihn gar nicht stören, aber im Kopf habe ich beim Lesen hat jeder Mensch, der liest, sieht das ja ganz anders. Glaube ich halt. Das ist einfach die Hoffnung. Aber das Wesentliche ist wirklich, um die Frage zu beantworten, wenn es mir selber nicht mehr gefallen hat, höre ich sofort auf. Ich verdiene sowieso null mit den Büchern. Nein, nein, nein. Füß nicht. Magst du noch ein paar lesen? Ja, gerne. Wann hören wir auf? In zehn Minuten oder so? Nein, neun glaube ich. Spätestens. Drei Viertel neun, glaube ich. Spätestens. Ja, dreiviertel neun, oder? Ich habe eine Uhr. Super. Ja, jetzt habe ich mir so viel aufgeschrieben, dass ich lesen kann. Carmen in... Nein, das lese ich. Andante Misterioso. Ein milder Montag im April. Wo willst du hin, Effendi? fragt ein Scherzbold, einen Sportler, der nebenbei gern Tischlert und dessen Antwort lautet, Carina hat am Samstag ihren Echsenlederhut vermutlich in der Waldschenke vergessen und diese ist mein Ziel. Er holt sein Rennrad aus dem Schuppen, deutet nach vorne und erklärt, dort drüben auf dem Hügel stand einmal ein Galgen. Bevor er sich aufs Fahrrad schwingt, klopft er Staub aus seinem Kittel. Danach beginnt die Fahrt, die ihn auf Wanderwegen und auf Schotterstraßen bald recht weit nach oben führen wird. Nach einer Viertelstunde nähert er sich einem Flachbau, dessen grüne Fensterläden schon von Weitem auffallen. Dort sägt ein Mann mit Jägerhut Holzprügel entzwei. Er unterbricht die Arbeit, um mit dem Radfahrer zu plaudern. Schnell redet er sich warm und steuert eine seltsame Erzählung an, halb Zaubermärchen, halb Familiengeschichte. In der Wiese nebenan grasen drei wohlgenährte Eselhengste. Auf einer Schaukel sitzt ein Perlhuhn und in den Bäumen schwatzen junge Meisen lustig durcheinander, während auf dem Weg, der aus dem nahen Wald herausführt, Schulkinder dahergelaufen kommen. Sieben an der Zahl. Eines von ihnen trägt ein Robin-Hood-Kostüm. Aus dem Küchenfenster ist nun langsame Barockmusik zu hören und eine Frau winkt kurz den Kindern zu, von denen zwei hier offenbar zu Hause sind. Sie werfen ihre Schulranzen ins Gras und hopsen hin und her, als wollten sie ein Tänzchen wagen. Als die Frau, die höchstwahrscheinlich ihre Mama ist, sie fragt, wie war es in der Schule? Da lachen beide und das Mädchen sagt, wir haben Kaiser Konstantin gezeichnet. Ich weiß auch nicht. Das fragt man halt so viel ein, so blöde Sachen. Das anthrazitfarbene Sofa. Wendula nimmt Unterricht in Perspektivlehre. Die graumelierte Professorin empfängt sie gern im Negligé und spricht betont verlangsamt. Sie soll in jungen Jahren eine begabte Schirm-Akazienmalerin gewesen sein. Seltsame Untertöne mischen sich in die verschlungenen Gespräche. Wen interessieren heutzutage etwa noch die Sorgen, die den jungen William Turner angeblich einst angetrieben haben? einst angetrieben haben. Als endlich der Espresso auf dem bestenfalls kniehohen Glastisch duftet, heißt es dann auf einmal, stellen Sie sich bitte kurz auf den Balkon, um einen Blick durch das verschlierte Fensterglas zu werfen. Skizzieren Sie dann rasch die Umrisse des Ledersofas leicht abgeschrägt samt all den Falten und Schattierungen. Wendula erhebt sich, nimmt Kohlestift und Zeichenblock und macht sich unverzüglich an die Arbeit. Die Skizze, die sie schon nach weniger als acht Minuten fertig hat, zeigt dann allerdings die sehnige Frau Hanna Bielde-Hegersberg, wie sie gerade ihren Zeigefinger leckt. Mir ist schon bewusst, dass das irgendwie ein bisschen Geschichten sind. Also meine Ausrede ist auch, wenn man so Ged Gedichte, ob das so geht, wenn man so Gedichte machen kann, dann sind es eben keine Gedichte. Aber irgendwas ist es ja trotzdem. Irgendwas ist es. Also möglicherweise sind deine Gedichte keine Gedichte, deine Romane keine Romane. Das ist nämlich der Handel. Ich kann es nicht. Wirklich wahr. Mein Verleger hat oft gesagt, früher der Jochen Jung, schon ganz beim Residenzverlag, der größte Hammer war ja wirklich, weil der Peter Handke jetzt schon vorgekommen ist, hat er einmal gesagt, sogar der Handke hat schon gesagt, ich soll Romane schreiben. Das glaube ich nie, dass der überhaupt über mich was sagt. Das hat nicht gestimmt, er kennt mich ja gar nicht und so weiter. Das hat nicht gestimmt, er hat mich sehr wohl gekannt, aber ich habe gewusst, das ist das, was er sagt, er will, dass ich endlich einen Roman, ich habe gesagt, ich kann das ja nicht, ich kann kein, wie die Angelika, meine Lektorin, das Buch gibt es hinten, das wilde Brot, habe ich auch schon Reklame gemacht, da fängt eine Geschichte an, die spielt bei einem devotionalen Händler in Rom. Das ist eine wahre Geschichte, also insofern, als ich da hingegangen bin und in Rom ein Stipendium gekauft habe, wollte ich irgendwas, wo die Pfarrer ihre Stola und alles Pfarrergewand kaufen, das war ein Geschäft mitten in Rom. Ich mit meiner Lady-Hacken-Brache und nur bei der Tier-Eine hat er mich sofort wieder ausgejagt und so weiter. Ich wollte einen Katalog haben, den ich fürs Schreiben verwenden kann. Und jedenfalls, kurz und gut, diese Geschichte handelt von einem devotionalen Händler oder so, ich weiß es gar nicht mehr. Und das geht 25 Leuten, glaube ich, ganz normal erzählend dahin. Da habe ich mir auch gedacht, vielleicht wird das einmal was oder so. Und dann hört es einfach auf. Und dann kommt was anderes und am Schluss habe ich Ruhm, Tagebücher und alles mögliche. Und Angelika hat dann gesagt, du, wie ich das Manuskript gelesen habe, habe ich mir jetzt dann gedacht, schade, jetzt fängt der Erwin endlich einmal normal zu erzählen an. Oder endlich hat es, glaube ich, nicht gesagt. Aber ich habe gesagt, ich kann es nicht. Und das ist wirklich wahr. Ich kann es nicht, ich tatsächle. Ich lese so gerne normale oder auch nicht normale, aber Geschichten, die da hingegangen sind. Ich kann es nicht. Was soll ich machen? Bei dem bleiben, was du kannst. Bleib bei deinem Leisten. Schuster dem bleiben, was du kannst. Bleib bei deinem Leisten, Schuster, mache, was du kannst. Es wird sich gut. Es teilt sich ja mit, dass du es schön findest, dass du es gut findest. Andererseits hast du ein sehr entspanntes Verhältnis, also ich kann dir das sagen, nachdem ich das jetzt 25 Jahre mache, was ich mache, hast du ein sehr entspanntes Verhältnis zu deinen Texten, anders als viele andere Autoren und Autorinnen. Ja, inwiefern sind die anderen, was haben die anderen für... Um es jetzt an dem Beispiel zu erzählen, das Manuskript zu dem Buch, hast du, meine Erinnerung, vor ungefähr zwei Jahren abgegeben. Der Wahnsinn. Und ich glaube, die Übereinstimmung mit dem, was da jetzt im Buch ist, sind vielleicht gar nicht, also zwei, drei Texte, zwei, drei Gedichte. Der Wahnsinn, ja. Und ich habe mir schon gedacht, wie kommt der dazu? In mehreren oder in vier oder fünf? Oder ein fertiges Manuskript. Oder auch bei den Proserpenden. Einmal bin ich auf der Zugfahrt nach Berlin, in Nettingsdorf habe ich schon wieder was geschrieben, habe zu meiner Frau gesagt, das muss unbedingt noch eine. Sie hat gesagt, die vertrauen schon die Augen, wenn du ein fertiges Manuskript schickst und dann muss nur noch eine. Sie hat gesagt, die vertrauen schon die Augen, wenn du ein fertiges Manuskript schickst und dann muss noch eine. Und bei den Gedichten, die ich dann an den Trattelpreis gekriegt habe, dann ist es wieder losgegangen. Zack, zack, eins nach dem anderen. Wie entscheidest du dann? Also was du gerne ersetzen willst, oder was anderes? Ja, was mir gerade gefällt hat. Ich habe Unmengen von Vers verschollenen Klumpen. Aber ich erzähle jetzt nicht, dass das Vorlasskraft, Hoches Interesse besteht bei meinen Sachen. Aber das ist eine Freude, wenn Sie das wirklich herstellen darf. Ich schreibe viel. Und das Material, das sich dabei ansammelt, sammelt dich durch das Notieren an. Ja, ja, ja. Berge von Notizdingen und so weiter. Der Peter Rose hat vor vielen Jahren die Geschichte zu mir, wie gesagt, hau nichts weg. Heute schreiben alle nur mehr mit den Automaten. Ich habe mal in der Angewandten haben sie mir mal zwei Semester als Schreiblehrer oder Dichtermann oder Sprachkunstunterricht dann sind sie gekommen die erste Stunde und habe gesagt, habt ihr Papier? Habe ich nichts zu entscheiden. Dann haben sie eine Kastl aufgelockt und zu, also nicht alle, aber dann habe ich gesagt, das ihr Papier? Dann haben sie eine Kastel aufgelockt. Nicht alle, aber... Und dann habe ich gesagt, das ist so, macht sie das. Und eines Tages habe ich ihnen erzählt, ich bin gerade draufgekommen, dass man die einzelnen Blöcke markieren kann. Ich habe mir einen Computer schon ganz früh gekauft, als ich draufgekommen bin, dass der mir beim Tippen viel Arbeit abnimmt. Also korrigieren mal. Und dann habe ich gesagt, man kann das markieren, und ich bin jetzt noch, was weiß ich, wie viele Jahre, dass ich mit Computerarbeit draufgekommen bin, da kann man mühlos das woanders hinschirmen und so weiter, da habe ich mich angeschaut, wie, was haben wir da für einen erwischt, also mit den modernen Sachen. Das darf ich vielleicht erzählen, die Gedichtmanuskripte vom Erwin kommen nicht in einem Dokument, in einem Wörtdokument, sondern jedes Gedicht in einem eigenen Dokument. Und das Manuskript, Sie, Frau Püring, haben es gesagt, über 100 Gedichte? Ich bin jedenfalls draufgekommen, wenn es über 100 Dateien anhängt, da kann man alles, was drüber ist, kann man dann nicht mehr öffnen. wenn es über 100 Dateien anhängt, da kann man alles, was drüber ist, kann man dann nicht mehr öffnen. Darum hast du mir die dann nur mal eigenschicken müssen. Ja, aber ich habe ein Glück mit dem. Nein, nein, nein. Das macht dann eh die Praktikantin. Nein, aber... So wie ich damals als Praktikant die Unterhaltungsmusik korrekturieren habe dürfen. Praktikantin ist das jetzt die, die ich gesehen habe. Ja, wahrscheinlich. Also es ist nur ein kurzer Zeitraum, oder was? Ein Monat, aber jetzt wird es gleich. Entschuldigung, wenn ich Ihnen jetzt zu viele Sachen zugemutet habe. Magst du zum Schluss vielleicht noch eins oder zwei lesen? Ja, gut, bis drei Viertel noch. Ich würde brüllen, aber dann tun wir den Lautsprecher runter, das geht nicht. Oder an das K Christkoch. Das ist wieder so ein Schmäh. Das Christkoch kommt eh vor, aber so, dass man eigentlich sagt, das Gedicht ist sicher keine Oder an das Christkoch, aber das macht ja nichts. Am Eröffnungstag des Landesturnfests kommt die frohe Überraschung, sie ist tatsächlich schwanger. An der Ampel ein schon leicht gebeugter, der mit seinem Gehstock winkt. Ein Losverkäufer lächelt vor der Mehrzweckhalle, in der an einem längst vergangenen Kindernachmittag ein Spaßvogel einmal die selbst verfasste Ode an das Grießkoch vorgetragen hat. Die gelbe Warnleuchte der Kehrmaschine wirft ihr Licht bis an die Gehsteigkante. Teddybären in der Auslage des Spielwarengeschäfts. Klammer auf und die geht erst zu, wenn das Gedicht aus ist. Seit sie weiß, dass sie bald Mutter werden wird, sieht sie plötzlich überall die vielen Schwangeren. In Supermärkten und beim Arzt, am Bahnhof und sogar in Kriminalkomödien, beim abendlichen Fernsehen. Auf dem Parkplatz fällt ihr eines Tages dann ein grauer Audi auf, in dessen Heckfenster ein dreieckiger Zierpolster zu sehen ist, der einen liebevoll gestickten Schriftzug zeigt. Papa ist ein toller Hecht. Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit. Ich danke dir. Vielen Dank. Vielen Dank. Ich habe zu viel geredet wieder, aber das passiert einfach. Es ist einfach schade, kann man sagen. Ja, dann Dankeschön für die Lesung und die Moderation. Herzlichen Dank an Erwin Einzinger und Günter Eisenhuber. Für die Einblicke in den Gedichtband aus dem Zuckerlautomat am Marktplatz kam ein Kaugummi-Koala-Bär. Es war uns eine große Freude. Bevor wir den Abend abschließen, möchte ich noch auf unseren Büchertisch hinweisen, der sich hinten beim Ausgang befindet und heute von meinem Kollegen Lukas Kaiser betreut wird. Ich bin mir auch sicher, dass Erwin Einzinger das Exemplar sicher signieren wird. Ich möchte nur sagen, dass ich nie Geld genommen habe. Ich darf bis zum Ende der Buchhandlung nicht mehr. Also wie gesagt, hinten ist der Büchertisch beim Ausgang, er ist gut bestückt, einerseits vom Verlag, von uns aus dem Haus. Die werden dann zurückgesendet zum Verlag, aber wir hoffen ja doch, dass alle Exemplare verkauft werden. Da muss nichts zurückgesendet werden. Und ich wollte Sie auch noch hinweisen auf die Veranstaltung, die nächsten Montag bei uns stattfindet. Es wird ein Abend im Rahmen der Reihe Grundbücher der österreichischen Literatur seit 1945 sein, zu Franz Schuh, merken Sie sich diesen Termin gerne vor. Der Autor wird lesen, die Moderation übernimmt mein Kollege Stefan Kögelberger, das Referat verfasst von Constanze Fliedl, hält Klaus Kasperger. Damit sind wir auch am Ende des Abends angekommen. Ich wünsche Ihnen eine gute Heimreise und freue mich darauf, Sie bald wieder hier im Stifterhaus begrüßen zu dürfen. Vielen Dank und auf Wiedersehen.