Guten Abend im Stifterhaus, meine sehr geehrten Damen und Herren. Ich darf Sie ganz herzlich heute Abend zur ersten Veranstaltung der Reihe Grundbücher der österreichischen Literatur seit 1945 in der kürzlich gestarteten Herbstsaison 2025 begrüßen. Heute erwartet uns die 99. Veranstaltung dieser mit der alten Schmiede Wien und dem Literaturs Graz gemeinschaftlich betriebenen Reihe. Das Buch von Franz Schuh, um das es heute gehen soll und das den Titel Der Krückenkaktus Erinnerungen an die Liebe, die Kunst und den Tod trägt und das 2011 im Schollnay-Verlag erschienen ist, hätte eigentlich im Dezember 2020 hier bei uns präsentiert werden sollen. Die Corona-Pandemie machte diesem Vorhaben jedoch einen Strich durch die Rechnung. Weil wir aber im Stifterhaus bislang sämtliche Grundbücher vorgestellt haben, wollten wir nicht zuletzt auch deshalb, weil im Herbst das 100. Grundbuch hier vorgestellt wird, diese Veranstaltung unbedingt nachholen. Ich freue mich deshalb ganz besonders, dass das heute klappt. Außerdem freue ich mich, dass ich eine kleine Änderung zum im Leporello abgedruckten Programm ankündigen darf. Da die für das Referat zuständige Konstanze Fliedl aus gesundheitlichen Gründen ihren Text nicht präsentieren kann, hatten wir geplant, den Gesamtmoderator unserer Reihe, Klaus Kasperger, kurzfristig umzufunktionieren, zum Referenten gewissermaßen. Erfreulicherweise konnten wir sozusagen auf den letzten Abdruck noch Kurt Neumann dafür gewinnen, seines Zeichens zwischen 1977 und 2018 Leiter des Literarischen Quartiers der Alten Schmiede Wien und außerdem Mitbegründer der Grundbücherei. Er wird also Konstanze Fliedels Referat vortragen und somit können wir bei der gewohnten Grundbücherstruktur aus Lesung, Referat und Gespräch bleiben. Jetzt habe ich schon einige Namen genannt, es wird also höchste Zeit, die drei Mitwirkenden für heute Abend zu begrüßen. Herzlich willkommen im Stifterhaus, Franz Schuh, Kurt Neumann und Klaus Kasperger. Schön, dass Sie heute bei uns sind. Immer wenn der Name Franz Schuh fällt, steigt in mir der erste Satz auf, den ich in einem Radiointerview vor langer Zeit von ihm gehört habe. Zitat, ein Intellektueller ist jemand, der einen Widerspruch im Kopf aushält. Zitat Ende. Dieser Satz hat sich mir eingeprägt, nicht nur weil ich ihn für richtig, das heißt wahr halte, sondern auch weil er einen komplexen Sachverhalt in einem einzigen Satz oder genau in einem Haupt- und einem Gliedsatz auf das Wesentliche konzentriert. Und das ist, wie ich auch jetzt wieder bei der Lektüre von der Krückenkaktus feststellen konnte, Franz Schuhs großartiges Talent. Er verdichtet dort, wo es möglich ist, ohne banal oder gar falsch zu werden, und er gibt der Sprache dort Raum, wo es notwendig ist, um seinem Anspruch an Präzision im Denken gerecht zu werden. Kurt Neumann wird uns ganz sicher mehr dazu und auch zur Vielschichtigkeit speziell dieses Buches sagen. Zum Abschluss einige wenige biografische Eckpunkte zu Franz Schuh. Er wurde 1947 in Wien geboren, wo er Philosophie, Geschichte und Germanistik studierte. Seine Promotion druckt den Titel Hegel und die Logik der Praxis. Seine anschließende berufliche Laufbahn ist eine vielfältige. In seinem Lebenslauf befindet sich die Stelle des Generalsekretärs der Grazer Autorinnen-Autoren-Versammlung, ebenso wie die freie Mitarbeit bei diversen Rundfunkanstalten in Österreich und Deutschland, die redaktionelle Arbeit bei der Literaturzeitschrift Wespennest, eine Kolumnistentätigkeit bei der Wochenzeitung Die Zeit, seine Literaturkritikertätigkeit für das Profil oder den Falter und seine Lehrtätigkeit an der Universität für Angewandte Kunst in Wien. Im Laufe seines Lebens wurde er vielfach mit Preisen bedacht, hier nur einige wenige. Der Preis der Leipziger Buchmesse für Esaistik 2006, das goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Stadt Wien 2009, der Österreichische Kunstpreis für Literatur 2011 oder der Bruno Kreisky-Preis für das politische Buch 2021. 2022 wurde ihm zudem die Ehrendoktorwürde der Universität Klagenfurt zuteil. Damit bin ich schon wieder am Ende und darf uns einen interessanten Abend mit Erinnerungen an die Liebe, die Kunst und den Tod wünschen. Ich bitte Franz Schuh für seine Lesung auf die Bühne. Guten Abend. Thank you. Bei der Psychologin. Der Einzige war ich nicht. Aber immerhin war es bei mir zum ersten Mal. Ich fuhr da hinaus mit der U-Bahn bis Hütteldorf. Von dort musste ich ein Taxi nehmen, um auf einen der Hügel zu kommen. Ich hatte von vielen Menschen gehört, die regelmäßig mit der U-Bahn nach Hütteldorf fuhren und dann mit dem Taxi hinauf auf einen der Hügel. Wenn ich früher davon gehört hatte, lachte ich hochmütig, aber das kannte ich ja von mir, diese heillose Arroganz, ein Überlegenheitsgefühl, gegen das ich nicht ankam und das mich auch nicht gestört hätte, wenn nicht fast dann jedes Mal etwas geschah, das meine Arroganz lächerlich machte. Früher zum Beispiel verliebte ich mich und hatte das Gefühl, die junge Frau ist mit mir aber einig, mir zugedan, die ist mir ja hörig. Und dann stellte sich gleich das Hochgefühl ein, dass mir Warnung genug hätte sein sollen. Ein paar Tage noch und schon ging es bergab und ich war der Schatten von einst. Die mir eingefleischte Arroganz, der Triumph, oben auf zu sein, alles im Griff zu haben, hat bei mir bloß den Zweck, die Fallhöhe zu verlängern. Aber das ist nicht das Schlimme. Schlimm ist meine Unbelehrbarkeit, meine ständige, sich nur für die Wiederholung des Gleichen wechselnde Lage, mein suchtachtiges Suchen nach immer derselben Situation. Natürlich suche ich im Grunde den Triumph. Ich bin ja kein Masochist, aber weiß ich denn nicht, dass mein Triumph keinen Grund hat? Die Abstürze waren zahlreich und etwas Bitteres, Ängstliches begann sich in mein Leben einzuschleichen. Auch deshalb saß ich in der U-Bahn nach Hütteldorf, wie schon einmal ein anderer gewesen ist und gefahren ist, der auch da hinausfuhr, weil dort draußen wohnen sie, die Psychologen, in ihren Häusern, auf den leicht abfallenden Hügeln. Sie wohnen schön und schwer erreichbar. Hunderte Menschen, ja Tausende, fuhren täglich in der U-Bahn hinaus zu den Psychologenhäusern in der Vorstadt. Als ich im Taxi saß und einen der Hügel hinauffuhr, war mir klar, die hier sesshaften Leute sind alle Psychologen und die Straßenkinder hier sind alle Psychologenkinder. Hier sind alle Psychologin auf der Straße, die sich dort zeigten, an denen hängen halt Psychologen-Elternteile. Das war gar so klar, wie mir überhaupt vieles klar war. Ja, ich litt, ich litt, es ging mir schlecht. Die Deutschen sagen, es geht einem scheiße. Aber ich war mit mir eins. Ich wusste, wer ich war. wie ich eines habe oder bin, abtastet, sodass sich meiner eins oder unserer einer kennenlernt. Mein Selbstgefühl funktioniert wie eine Sonde, die die Daten überall hinsendet, bis man schließlich selber ausschließlich aus diesen Daten besteht, also keine Überraschung zu fürchten hat. Man ist gebanzert und der Panzer bin ich. Und an dem Panzer brandet alles, was Schmerz bringen kann, hoch. Wo aber bleibt das Erfreuliche? Es ist nicht so, dass ich zum Spaß rausfuhr. Und es ist auch nicht ganz so, dass ich jetzt freiwillig tat. Ich litt, ich litt, ich war ein Leidender. Und ein paar Leute in meiner Umgebung ertrugen mich nicht mehr. Sie riefen im Chor, du musst zum Psychologen. Und der Ruf einer ganz bestimmten Psychologin, einer ganz bestimmten Psychologin, nennen wir sie datengeschützt, Frau Dr. Isabel da war heißbar, krank zu mir vor. Sie sei klug. gang zu mir vor. Sie sei klug. Und die Möglichkeit, dass ich sie über meine wahre Natur täuschen könnte, wäre gering, ja gleich null. Da ich eine Leidensgrenze erreicht hatte, saß ich in dem Taxi, mit dem es vorbei an den Psychologenstraßenkindern einen dieser Hügel hinaufging. Die Leidensgrenze hatte ich erreicht, als es mir nicht mehr möglich war, mich zu mir selbst zu verhalten. Mein Problem fraß mich auf. Ich hatte keine Distanz mehr, die ich einnehmen konnte, vor allem keine, um überlegte Entscheidungen zu treffen. Ich war panisch, im Zustand einer starren Panik, aus der ich eben dieser Erstarrung wegen nicht ausbrechen konnte. Das Taxi hielt weit oben am Hügel. Das Taxi hielt weit oben am Hügel. Für einen Augenblick empfand ich Hass. Und um meinen Hass noch deutlicher empfinden zu können, benützte ich ein mir verächtliches Klischee. Ich sagte höhnisch vor mich hin und hörte mir dabei genau zu. Von hier aus kann man einen schönen Ausblick genießen. War das Hütteldorf dort unten? Ich schritt den Maschendrahtzaun der Psychologinnenvilla ab und läutete schließlich an der Tür klingelnd. Ein paar peinliche Momente und die Frau Doktor, die Psychologin erschien. Ihre Stimme war tief und ihr Akzent war ungarisch. Die Psychologin war weder freundlich noch unfreundlich, sie war neutral. Eine solche Neutralität hätte ich niemals hingekriegt. Ich verwickele mich ja immer in irgendetwas Persönliches. Und auch an der Geschichte, die ich gerade erzähle, ist ja das Schöne, dass ich persönlich werden muss. Kein Mensch ist unpersönlich bei der Psychologin. Sie führte mich in die Villa, die genau, wir sehen, ein besseres Haus war und die mich auch ein wenig an eine luxuriöse, also übertrieben hergerichtete Schrebergartenhütte erinnerte. Ein Haus, das den Bewohnern sehr wichtig war, subjektiv wichtig, obwohl es nicht viel hermachte und ich mir vorstellen konnte, dass an manchen Stellen die Feuchtigkeit durchsickerte. Es feuchtelt, heißt es in Österreich. Aber ich bin kein Immobilienmakler, leider. Ich wurde auch nicht ins Innere des Hauses geführt, sondern in eine Art Vorzimmer vom Standpunkt des Eigentümers aus einer der wichtigsten Räume. Von hier aus ist ein jeder schnell draußen. Ich hatte also Platz genommen und begonnen, die ruhig und bedächtig gestellte Frage nach meinem Problem zu beantworten. Mein Problem war der Vater. Der Vater. Damals schon ein sehr alter Herr. Er war auf meine Hilfe, die er einerseits ablehnte und von der er sich andererseits Menschen unmögliche Vorstellungen machte, angewiesen. Ich jedenfalls sah es so und der Hass, der zwischen meinem Vater und mir fast ein Leben lang gelauert hatte, der manchmal seine Ausbrüche gehabt hatte, war jetzt zu meinem täglichen Brot geworden, an dem ich bei jedem Bissen zu ersticken drohte. Ich hatte Angst vor dem Vater, der mich Tag und Nacht im wörtlichen und ebenso im übertragenen Sinne in Gedanken beschäftigte. Die Psychologin schien sich darüber zu wundern. Ich kenne einige ihrer veröffentlichten Ansichten, sagte sie, mit denen sie mir einen halbwegs rationalen Eindruck machen. haben sie denn Angst? Was kann ihnen denn ein 90-jähriger alter Mann tun? Als mein Vater, als dieser 90-jährige alte Herr kann er mir nichts tun. Aber was kann er mir nicht alles tun, als der Vater, der zu Gericht sitzt über alles, was immer ich tue? So etwas muss die Psychologin doch wissen. Bei der Schilderung meines Problems geriet ich in Enthusiasmus. Vollendet zeichnete ich Vaters Charakter und ich, ein Schriftsteller, also ein Mann der Meinungsfreiheit, als er ein Mann der Meinungsfreiheit, berichtete der Psychologin von meiner Lieblingsundat des Vaters. Er hatte eines Tages das Tagebuch seines Sohnes studiert. Und alle Stellen, die ihn, den Vater, selbst betrafen und die ihm alle nicht passten, redigiert. Er schrieb über meine Sätze einfach drüber, was ihm als das Richtige erschien, schrieb er drüber, was also an ihrer Stelle eigentlich hätte stehen sollen. An dieser Stelle sagte die Psychologin knapp und entschieden, ihr Herr Vater ist ein Sadist. Und sie schloss nach meinem Gefühl mit dieser Maxime ein ihr früheres Erstaunen darüber an, wovor ich denn Angst hätte, was er mir denn hätte tun können. Ich weiß nicht wie, aber diese sachgerechte und fachgerechte Intervention der Frau Doktor drehte mein oben beschworenes Selbstbewusstsein um. beschworenes Selbstbewusstsein um. Ich hörte aus dem Satz, er, Herr Vater, ist ein Sadist, überdeutlich das Kompliment heraus. Sie, lieber Herr Sohn, sind ein Masochist. Überraschung, ich bin ein anderer. Selbstverständlich ist Masochist bloß ein Schlagwort. Aber manche solcher Schlagwörter schlagen sich bis zum Herz der Dinge durch. welch einen Genuss ich aus der Unreife schöpfte, andauernd über meinen Vater klagen zu können und wie sehr aus diesem Genuss die Strafe folgte, den Vater fürchten zu müssen. Mit Plötzlichkeit, also ganz und gar überraschend, hatte ich bei der Psychologin erlebt, dass sich ein festgefügtes Selbstbewusstsein aus den Angeln heben lässt und dass man zwar derjenige bleibt, der man ist, dass man aber einen Blick auf sich werfen kann, der die Intimität, die man mit sich ständig aufrechterhält, wenigstens für einen Augenblick relativiert. Es mag langwierige Prozesse der Selbsterkenntnis geben, aber es gibt auch eine Aufhellung, die nur plötzlich möglich ist, die unter Überraschung gar nicht denkbar wäre. möglich ist, die unter Überraschung gar nicht denkbar wäre. Als ich mich von der Psychologin verabschiedete, versicherte ich ihr, berät, dass ich selbstverständlich bald wiederkehren würde, um ihre Therapie in Anspruch zu nehmen. Ohne diese Therapie würde nun in meinem Leben nichts mehr gehen. Ihr Blick sagt es deutlich. Ich war schon wieder in mein Muster zurückgefallen. Unter dem Vater gelitten habe ich weiter. Aber ich konnte mich besser fast wie ein Erwachsener und nicht wie einer dieser ewigen Söhne durchsetzen. Es war erträglich geworden. Zur Therapie kam ich nicht wieder, aber ich bin damals nach dem Gespräch mit der Psychologin in der frischen Luft und zu Fuß den Hügel hinunter nach Hütteltorf gegangen. Ich möchte gerne dazu etwas sagen zu diesem Text. Das ist die Darstellung eines Neurotikers, nicht eines unsympathischen Menschen, der autobiografisch durchaus in mir steckt. Aber das Wesentliche des Textes ist, dass man einen Moment erwischen kann, von dem aus man sich tatsächlich von außen sieht. erwischen kann, von dem aus man sich tatsächlich von außen sieht. Das ist sozusagen ein Lobgesang auf die Therapie, falls sie gut gemacht ist. Und ich sage dieses Nachwort nur dazu, weil leider die Psychologin, bei der ich tatsächlich war, das ihrerseits nicht gesehen hat, dass die sprechende Person ein Unsinnbratler erster Ordnung ist, der eben diese narzisstische, wie man so generell sagt, Störung und das Depressive und das Ängstliche dort kennenlernt als eine Variante von Lust, also von Lebenskraft, die man auch aus perversen oder krankhaften Quellen beziehen kann. Es ist eigentlich eine Lobrede auf die Psychologin. Dass sie selber nichts sieht, ist ein Teil des dargestellten Problems. Also insofern könnte ich zufrieden sein, aber ich bin unglücklich darüber. Soll ich noch etwas lesen? Ja, dann würde ich gerne einen Text lesen, der Café Klinik heißt. Erste Berührung mit dem sogenannten, mein Lieblingsphilosoph nennt das Absolutismus der Wirklichkeitwerk von Blumenberg versucht zu untersuchen, was unternehmen die Leute alles. Die ganze Menschheitsgeschichte ist nichts anderes als der Versuch, diesem Absolutismus zu entgehen. Das ist eine sehr plausible Sache und sie findet unter anderem auch Ausdruck in der Digitalisierung, dass der Mensch sozusagen weg ist und die Wirklichkeit einem Funktionalismus Platz machen kann, wo relativ wenig vorkommen muss. Also was der große Philosoph, der in Wien lebte, im 9. Bezirk, Günther Anders gesagt hat mit dem Buchtitel, die Antiquiertheit des Menschen. Kaffeeklinik. Was ist das Gegenteil der Natur? Natürlich das allgemeine Krankenhaus in Wien. Dorthin kam ich fast direkt, beinahe ohne Umwege, aus der Natur. die Natur, die sich einem Menschen wie mir zugänglich erweist, bloß eine Kulturlandschaft. Aber immerhin, ich saß am Fluss und sah nichts, gar nichts vom Fluss. Der Fluss war da in. Der Fluss war erst in Dunkelheit, dann in Nebel gehüllt, in jedem Fall war er unsichtbar. Ich starrte mit höchster Aufmerksamkeit auf das Unsichtbare, denn ich wartete auf einen Moment, auf den Augenblick des Übergangs von der Unsichtbarkeit des Flusses zu seiner Sichtbarkeit. Dieser Moment, das wusste ich schon, ließ sich nicht feststellen. Er war, wenn ich ihn bemerkte, immer schon vorüber. Und siehe, da war er schon wieder vorbei. Der Nebel hatte sich aufgelöst, der Fluss trat aus seiner Unsichtbarkeit hervor und ich sagte laut dazu, die Natur ist erwacht. beobachtet. Da ich nicht schlafe, höchstens ein paar Stunden und manchmal sogar am helllichten Tag, war ich der Natur für das Schauspiel ihres Erwachens dankbar. Dieses Erwachen ist, wenn man entsprechend vorgebildet wurde, schöner als Fernsehen. Aber ich bin nicht vorgebildet genug, um im Erwachen der Natur mehr zu sehen, als dass es hell wird. Die Helligkeit verpflichtet die Menschen zu Fleiß und Industrie und so war ich auch immer traurig, wenn es Tag wurde, am Tag wird es ernst. Obwohl es auch Menschen gibt, die in der Nacht so schlecht träumen, dass sie aus dem Bett fallen oder springen und sich nicht selten verletzen. Gestern habe ich von dir geträumt. Dann bin ich, ohne zu erwachen, aus dem Bett gesprungen, fiel und war immer noch nicht erwacht auf die Kante meines Schreibtisches, verletzte mich schwer und rief in einem Mix aus Halbschlaf und Hellwachheit die Rettung. Als die Rettung endlich da war, gab ich mein Wachsein auf und wurde ohnmächtig. Im allgemeinen Krankenhaus dachte ich gerne an die Natur und an ihr Erwachen. Ich sagte zu niemandem Schellings Satz, die Natur schlägt im Menschen die Augen auf und bemerkt, dass sie, die Natur, da ist. Ich hatte den Satz für mich gehütet, wie ein Geheimnis. Aber dann, lange bevor Rüdiger Safranski auch damit im Fernsehen auftrat, fand ich den Satz in der Neuen Zürcher Zeitung veröffentlicht. Obwohl ich ihn auswendig weiß, beeindruckt er mich zusätzlich, wenn ich ihn veröffentlicht lese. Ist es die Natur, die in mir die Augen aufschlägt? Und was bemerke ich dabei? Sicher bin ich es, der die Neue Zürcher Zeitung aufschlägt im Café Klinik, um mit Hilfe einer Lektüre über die Runden zu kommen, die das Schmerz diktiert. Erste Runde, zweite Runde. Über wie viele Runden der Kampf gehen wird, weiß man am Anfang noch nicht. Am Nebentisch im Café sitzt eine Dame. Sie hat ein Glas Bier vor sich und sie spricht in ihr Mobiltelefon. Beim ersten Anruf sagt sie, ja, du kannst ihr zu essen geben. Gib ihr, was sie will. Es ist gleichgültig, sie erbricht alles. Im zweiten Anruf, sagt die Dame im Café-Klinik des Krankenhauses, im zweiten Anruf sagt sie das Gleiche und im dritten Anruf wieder. Die Dame mit dem Glas Bier vor sich macht einen Rundruf. Sie verständigt der Reihe nach Verwandte und Bekannte. Im sechsten oder siebenten Anruf habe ich sie zusätzlich sagen hören, die Mutter wird sterben, das ist sicher. wird sterben, das ist sicher. Heute, sehr zeitig in der Früh, hatte ich das allgemeine Krankenhaus als Gegenstück der Natur beim Erwachen erlebt. Wenige Menschen waren in der Halle und noch weniger waren auf den Stockwerken unterwegs. Wo ich hin musste, war ich ganz allein. Ich hatte den ersten Termin des Tages bei der Magnetresonanz, eine Untersuchung, vor der ich mich fürchtete und ich versuchte, meine Übermüdung im Morgengrauen als Beruhigungsmittel zu benutzen. Dieses Haus in seiner Künstlichkeit kam mir plötzlich belustigend vor. Sie hatten das riesige allgemeine Krankenhaus im Inneren so gebaut, dass es aus lauter kleinen Einheiten, aus Little Boxes, bestand. Sie wollten sich die Illusionen der Übersichtlichkeit nicht nehmen lassen. Die Boxen hatten verschiedene Farben, vor allem das Orange ging mir auf die Nerven. Auf jeder Box stand die bedeutungsvolle Funktion geschrieben, die sie für das Ganze der Heilkunde übernommen hatte. Alles lag in einem Halbdunkel und ich konnte Gott sei Dank nicht genau lesen, welche medizinischen Facilities Hilfen, Hilfsmittel, Anlagen, Ausstattungen, Einrichtungen, Gelegenheiten, Gerätschaften ich hier passierte. Ich schleppte mich meinen Wegen lang durch die verlassenen Gänge, während ich dachte, die englische Sprache schafft das mit einem Wort, Die englische Sprache schafft das mit einem Wort, aber führt alles auf einmal nicht zu Ungenauigkeiten, zu Verwischungen? Das Fußballer-Doppelpack, Meniskusriss und Muskelriss war meine Diagnose. Dabei spiele ich schon seit 40 Jahren nicht mehr Fußball. Anerkennend hatte der Professor, der mich als erster untersuchte, gesagt, Sie können ja kaum einen Schritt tun. Jetzt, in der Krankenhausdämmerung, tat ich einen Schritt nach dem anderen und es tat sehr weh. Und nach jedem Schritt tat es noch mehr weh. Unterwegs befragte ich mich selbst, ob ich von der Vorstellung zu verführen wäre, mich in eine Dakoien zu legen, einen noch größeren Schmerz als den eines Muskelrisses durchzustehen und schließlich Adieu zu sagen. Was denkt man denn, wie viele Leute hier zu Bett liegen, werden an diesem Morgen, wie viele werden an diesem Morgen nicht mehr erwachen? Der erste Tag eines Lebens, an dem es mit dem Erwachen aus ist. Man könnte sagen, einwenden, dass viele an so einem Morgen entlassen werden, geheilt entlassen, genesen. Aber das, dachte ich, spielt sich in einer anderen Welt ab. Das Ende ist mit dem Weitermachen nicht kompatibel. In diesem Augenblick, da ich ans Ende dachte, gingen die Lichter an. Das Krankenhaus, wie soll ich es sagen, das Krankenhaus erwachte zum Leben. Eine Putzbrigade und ein paar Ärzte in Turnschuhen kamen mir entgegen. Wie Geschosse aus dem All, schossen die, die gut bei Fuß waren, an mir vorüber. Ich saß schon wieder allein. Es war noch zu früh für den Betrieb in seiner ganzen Gewalt. Die Box war es eine orangenfarbene, tat sich auf, sie holten mich ab, eine Glosse über das Glück aufnehme. Ich führe mich vor dem Mikrofon auf und draußen hinter einer Glaswand sitzen ein Techniker und ein Redakteur, denen mein Glück Schnuppe ist. Während der Apparat mein Inneres fotografierte, kontrollierte die medizinische Mannschaft hinter einer Glaswand den Vorgang rein technisch. Was hatte ich denn erwartet? Zum Glück war es bei mir das Bein, das rechte Bein. Wenn es das Bein ist, schieben sie dich nicht mit dem Kopf ran in die Röhre, die dich dann wie ein erpresserischer zweiter Leib umschließt. Ich lag mit dem Bein voran in der Röhre. Der Kopf war draußen, in der Wirklichkeit und nicht hinter der am Ende eng werdenden, sich verjüngenden Röhrenausbuchtung. sich verjüngenden Röhrenausbuchtung. Einer von der medizinischen Mannschaft hatte mir eine Menge Beruhigungstropfen eingeflößt. Beruhigt, beunruhigt schloss und öffnete ich die Augen. Die Maschine ratterte beim Durchleuchten bösartig. Mein Blick fiel auf das Etikett der Maschine, auf die Marke der Maschine. Dachte ich, die Firma erzeugt ja auch Unterhaltungselektronik. Die Welt ist klein, alles liegt eng beisammen. Mein Fernseher, denen da draußen, die von meinem inneren Mehr mitbekamen als ich selber, denen da draußen hätte ich in meiner beengten Lage gern die folgende Geschichte aus meinem Leben erzählt. Ich weiß nicht, wie alt ich damals war. Ich weiß nur, dass ich vollkommen gesund war und dass jedes Erwachen in der Früh einen Einschnitt wie Tag und Nacht bedeutete. Es war also damals anders als heute, da die Schlaflosigkeit kaum einen Unterschied zur Verschlafenheit zulässt, mit der ich meistens am Tag für die anderen Wachheit vortäusche. Genug Wachheit, damit sie glauben können, ich höre, was sie sagen und ich tue, was sie von mir verlangen. So wird das Leben zur Alterserscheinung. Aber als ein neuer Mensch erwachen, jeden Morgen, das heißt Jugend, in meiner Jugend, und ich habe nicht die geringste Ahnung warum, sondern von Nietzsche hängen. Ausgerechnet als ich gesund war und selbstverständlich auf die Fortsetzung dieses Zustandes setze, grub sich in mein Gedächtnis eine Passage vom Taumel der Genesung ein, vom Glück eines Erwachens aus dem Schmerz, dessen Tyrannei, Gesundheit und Hoffnung und schließlich bei Nietzsche auch eine Naturmedaille, die Beschwörung eines plötzlichen Gefühls und Vorgefühls von wieder offenen Meeren. Ein Gedicht. Das Ganze hört auf mit meinem Versuch, mir den Dialekt zu bewahren. Das ist der Wiener Dialekt, der in Oberösterreich nicht gut ankommt. Noch schlechter nur in Tirol. Noch schlechter nur in Tirol. Aber er ist auch anders als das, was die Künstler heute, also Voodoo Jürgens, als Dialekt haben. Die sind Künstler eines städtischen Jargons. Das ist ein klassischer Jargon, den die sprechen. Ich habe noch im Ohr einen Dialekt, der nicht großstädtisch jargonhaft, sondern sagen wir mal mild verständigungsbereit ist. Tod auf Bestellung. Der Schuh Franz sitzt im Schweizer Haus und trinkt sein Bier. Vom Krieger macht er noch einen Schluck und lernt sie zurück. Schaut einer noch ins Glasl, der Schaum verzirkt sie ganz am Schluss. Schaut einer noch ins Glasl, wie ein Spinnennetz der Gerstlsaft am Glasl grummt. Der letzte Herzschlag trifft in Franz zur letzten Stunde. Schaut einer noch ins Rohr und fällt dann um. Da die Gedichte auch eine Rolle spielen im Referat von Konstanze Friedl war es wichtig, dass Sie zumindest eines hören. Ein zweites werden Sie gleich oder etwas später hören. Konstanze Fliedl Leib und Leben Zu Franz Schuhs Der Krückenkaktus Der Titel von Franz Schuhs Buch Der Krückenkaktus 2011 ist emblematisch zu verstehen. Das Wort hat er erfunden, Das Ding gibt es aber tatsächlich. Es ist eine schiebbare Kuppel mit Löchern zum Transport von Krücken, weil sie sich im Bündel ja nur schwer unter dem Arm tragen lassen. Franz Schuh hat ein solches Gerät, wie er angibt, im Wiener Allgemeinen Krankenhaus gesehen. Sofort wird es von ihm nicht nur getauft, sondern auch zur Metapher gemacht. Es steht für die Gehhilfen fürs Leben, die man braucht. In seinem Fall sind das Bücher, die er gleichsam vor sich her schiebt. Daraus ergeben sich aber zwei Prämissen. Erstens, dass man von vornherein durchs Leben lediglich hinken kann. Dies ist allerdings keine mehrheitsfähige Voraussetzung. Laut einer Umfrage der Europäischen Kommission vom Herbst 2019 waren 89 Prozent der österreichischen Bevölkerung mit ihrem eigenen Leben sehr oder ziemlich zufrieden, bloß 10 Prozent nicht sehr oder überhaupt nicht zufrieden. Die zweite Lektürebedingung aber wäre, dass man liest, Kulturebedingung aber wäre, dass man liest, sonst bekäme man ja weder den Krückenkaktus in die Hand, noch könnte man seine Auffassung teilen, dass Bücher bei der Lebensbewältigung eine zentrale Rolle spielen. Laut Statistik lesen aber nur 16 Prozent der Österreicher und Österreicherinnen, diese sind die eifrigeren Leser, zehn oder mehr Bücher im Jahr. Das heißt also, dass sich der Krückenkaktus an eine doppelte Minorität wendet. Sie besteht aus denen, die finden, dass das Leben zu wünschen übrig lässt und dass diese Wünsche durch Lektüre freilich nicht erfüllt, aber aufgehoben werden können. Franchus Buch hat es aber noch mit einem weiteren Rezeptionshindernis zu tun. Mehr als die Hälfte der verkauften Titel in der Sparte Belletristik sind Romane. in der Sparte Belletristik sind Romane. Der Krückenkaktus bedient aber keineswegs das Bedürfnis nach einer fiktionalen Welt, in die es sich stundenlang eintauchen ließe bei Suspendierung der je eigenen Wirklichkeit. Der Band besteht aus Texten höchst unterschiedlicher Art, aus Gedichten, autobiografischen Skizzen und Essays. Einer ließe sich Nachruf nennen, einer Rezension, ein anderer vielleicht Erzählung. Dabei wird man aber nie aus der Konfrontation mit Realitätspartiteln entlassen. Die größte Herausforderung besteht aber darin, den mitunter sehr steilen Denk- und Assoziationswegen nachzugehen, die hier angelegt sind. Oft kommt einem Lichtenbergs Diktum in den Sinn, ein Buch ist ein Spiegel. Wenn ein Affe hineinsieht, so kann kein Apostel herausgucken. Aber zugleich hat man auch das Gefühl, als Leser oder Leserin ernst genommen und behutsam zum Verständnis angeleitet zu werden. Der Krückenkaktus ist daher beides, kein ganz leicht begehbares Areal und gleichzeitig die Gehhilfe, die es ermöglicht, von hier aus Bemerkenswerte ein- und Ausblicke zu gewinnen. Trotz der Komplexität der Themen ist Franz Schuhs Stil überaus klar und präzise. Da stimmt die Grammatik und damit auch der Gedanke. Zugleich gibt es ein ungemein empfindliches Sensorium für die Sprache und ihre Doppeldeutigkeiten. Ein Beispiel aus dem Essay »Was ist gut?«, da geht es um die Anhänger rechtsextremer Hetzer, die so schuh gar nicht erst aufgehetzt werden müssten, denn sie warteten nur auf den öffentlichen Einsatz der Hetze. Dann stimmen sie ein. Diese Stimmen möchte man nicht nur haben, sondern unbedingt auch wiederhören. Im Homonym treffen da die Bedeutung von akustischem Lautwerden und politischem Votum aufeinander. In diesem Zusammenhang ein besonders nachdrücklicher Effekt, der das demokratiefeindliche Gebrüll dieser Versammlungen und das demokratisch errungene Recht zur Stimmabgabe sprachlich zu dem Paradox zusammenführt, das es in Wirklichkeit ist. möchte da gleich zu Beginn der Lektüre Bewunderung einsetzen. Aber, und damit zeichnet sich eine der Denk- und Redestrategien Franz Schuhs ab, gleich auf Seite 20 wird sie einem wieder ausgetrieben. Das Bewundern ist für jeden Skeptiker als Psychodynamik der Selbsterhöhung leicht zu durchschauen. Womit die unbewusste Hoffnung gemeint ist, die Aura des Bewunderten möge auf den Bewunderer abfärben. Schuh führt hier Thomas Bernhard an, der in Alte Meister den Musikschriftsteller Reger sagen lässt, es ekle ihn vor Leuten, die an irgendeiner Bewunderung erkrankt sind. Regers Gegenbegriffe sind Respekt, Achtung und Verstehen. Wenn Schuh das zwar einschränkend, aber im Grundzustimmen zitiert, dann hat man es mit seinem Verfahren zu tun, überkommene Begriffe, Maximen und Ideologeme so zu betrachten, dass sie tatsächlich alt aussehen. Ein sehr kluger Theatermann hat einmal gesagt, man müsse sich immerzu vorstellen, dass alles auch ganz anders sein könne. Bei Franz Schuh ist es so, dass alles auch ganz anders gedacht werden kann. Und das tut er durch blitzschnelles Kombinieren, durch epistemologischen Perspektivenwechsel und dialektische Wolken. Vor allem Widersprüche haben es ihm angetan. Ein Intellektueller ist einer, der in seinem Kopf einen Widerspruch aushalten kann, hat er einmal gesagt. Einer, der in seinem Kopf sehr viele Widersprüche aushalten kann, ist, wie Franz Schuh, ein Philosoph. Das Bewunderungsbashing am Beginn geschieht auch nicht um seiner selbst willen. Denn der Krückenkaktus handelt auch von Personen, die man aufgrund ihres Werkes nicht nur bewundert, sondern vielleicht sogar verehrt, wie Thomas Mann oder Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir. Deshalb geht es in dem ersten längeren Essay, das Zittern des Geistes, um das Verhältnis, das man zu den Großen der Literaturatur oder Philosophiegeschichte finden kann. Das Prekäre an der Bewunderung sei, dass sie auf etwas fixiert, zu etwas konditioniert, das es gar nicht gibt. Das wäre ein Wunder der Größe. Größe ist aber kein Wunder, sondern, und hier vollzieht sich einer der profunden Kontextwechsel in Franz Schuhs Schreiben, eine Resultante aus Politik, Betrieb und Reklame. Ist einmal jemand mit diesem Etikett ausgestattet, dann macht sich seine Größe selbstständig, will sagen, sie entwickelt ein Eigenleben, eine Eigengesetzlichkeit und wirkt ganz unabhängig von dem, was einer leistet oder wofür ihm Größe zugesprochen wird. Diese Größe bringt Franz Schuh also bei seinem Nachdenken über Dichter und Denker in Abzug. Was dann bleibt, ist eine außergewöhnlich faire Auseinandersetzung. Gerade die Idiosynkrasien Thomas Manns hätten zu einer satirischen Behandlung ja geradezu eingeladen. Aber in Schuhs dialektischem Denken ist der Gegensatz zur Bewunderung das Ressentiment. Und daher will er sich ausdrücklich nicht hinter Robert Musils oder Berthold Brechts Ausfällen gegen den Großschriftsteller verstecken. Manns Deutsche Ansprache von 1930, eine Rede, die Mann gegen die Pöbelherrschaft des aufkommenden Nationalsozialismus hielt und die durch eine Gruppe von Radau-Machern gestört wurde, zu denen auch Ernst Jünger und Arnold Bronnen gehörten. Eine Fotografie dieses Moments wird von Schuh ausführlich beschrieben. Thomas Mann am Rednerpult, nicht am Wort, während sich das Publikum von ihm Verlusts an Souveränität, des zum Schweigen gebracht Seins, das zeigt, wonach Schuh sucht in dem von Politik und Marketing verstellten Feld literarischer Größe. Dass man sich überhaupt um die realen Personen von Autoren und Autorinnen kümmert, die doch im Werk jede Art von Rolle annehmen können und in der Öffentlichkeit ja nur wiederum in einer bestimmten Inszenierung erscheinen, bildet das Grundproblem des Essays »Kann denn eine Liebe Vorbild sein? Hier bespricht Franz Schum die 1997 in deutscher Übersetzung herausgegebenen Briefe Simone de Beauvoirs an Jean-Paul Sartre. Seine Briefe an sie waren schon 13 Jahre zuvor erschienen. Da gilt es, sich über den Voyeurismus im Klaren zu sein, der uns dazu bewegt, uns nicht in die Texte, sondern in die reale Vita kultureller Prominenz vertiefen zu wollen. Lektüre erstens Sinn für Kolportage haben müsse, nämlich für den netten Schund publizierter Intimitäten und zweitens Interesse für das sogenannte authentische Leben. Diese Authentizität ist natürlich immer ein Fake und nicht nur für Berühmtheiten. In jeder schriftlichen, sogar in jeder mündlichen Äußerung nimmt man gegenüber dem Adressaten eine Position ein, die Rücksichten zeigt, und zwar im Hinblick sowohl auf die Selbstdarstellung als auch auf das entworfene Bild vom Gegenüber. Das Private ist auch hier immer das Politische, wenn man darunter das Aushandeln eigener Absichten gegenüber den Intentionen des Partners versteht. ist eine exzeptionelle Liebe, die sich aber insofern avantgardistisch keineswegs zum romantischen Postulat der Exklusivität bekennt. Im Gegenteil, nicht nur schildert de Beauvoir in den Briefen an Sartre mit großer Kälte diverse hetero- und homosexuelle Liebeserlebnisse, die sie offenbar zugunsten dieses Ideals sexueller Freiheit auf sich nahm. Sie hat nach Aussage einer Betroffenen als Professorin in ihren Klassen auch junge Mädchen zuerst selbst verführt und dann satra zugetrieben. und dann Satra zugetrieben. Wie sich Verhalten zu solch einer Grausamkeit und Perfidie verübt von zwei Stars der Philosophie? Hier kommt das Phänomen der Bewunderung wieder ins Spiel, das von den Geistesgrößen auch untadelige moralische Qualitäten verlangt und das sich dann als Illusion erweist, wenn sich an ihnen Charaktermängel zeigen. Dies ist ein Problem, das von Ben bis letzten Sandke immer wieder aufs Heftigste diskutiert wurde. Franz Schuhs Position scheint klar. Hans Schuhs Position scheint klar. Diese Leute, Beauvoir und Sartre, haben der Menschheit mehr gegeben, als der Einblick in ihre private Niedertracht dieser Menschheit jemals wieder nehmen könnte. Und niemandes Leben liegt jemals zur Rezension vor. Das ist zweifellos richtig. Rezension vor. Das ist zweifellos richtig. Nur, das große Werk legitimiert ja auch die Autorität auf den Gebieten der Ethik und Moral. Es wird sozusagen der Ausweis der Größe auf diese Felder hinübergezogen. Sartre und de Beauvoir gehörten beispielsweise dem sogenannten Rasseltribunal an, das 1966-67 über die Kriegsschuld der Vereinigten Staaten im Vietnamkrieg befand. Ihre Autorität dazu war ihnen ja eben über ihre Leistung auf dem Gebiet der Philosophie zugewachsen. über ihre Leistung auf dem Gebiet der Philosophie zugewachsen. Daher ist auch die säuberliche Trennung von Werk, öffentlicher Stellungnahme und Privatleben doch eine Illusion. Franz Schuh findet aus dieser Aporie aber mit einer neuen Wendung heraus, indem er nicht der Differenz zwischen der Großartigkeit einer Person und der Abartigkeit ihrer Intimsphäre nachgeht, sondern sich darauf konzentriert, warum wir das Bedürfnis haben, jemand solle die Brillanz seines Schreibens und Denkens mit einer moralischen Makellosigkeit verbinden. Stars erfüllen in Wirklichkeit nie, was sie versprechen. Das ist nicht ihre Schuld, es ist ihr Wesen. Sie sind vielmehr Produkte unserer Sehnsucht als ihrer eigenen. Dass diese Sehnsucht unbefriedigt bleiben muss, gehört dann zu den Bedingungen, unter denen Respekt, Achtung und Verstehen erbracht werden können. Das gilt in besonderem Maß auch für den Nachruf auf Ernest Bornemann. Die Umstände seines Suizids 1995 riefen einen ungebremsten, posthumen Voyeurismus hervor. Eine junge Geliebte und deren sie prügelnder Freund hatten Bornemann auf besonders demütigende Weise wissen lassen, dass er ihr diese masochistische Befriedigung nicht verschaffen könne. Franz Schuh nimmt die Tragik eines passionierten Sexualforschers, der an einer so kruden erotischen Leistungsprüfung tödlich scheitert, zum Anlass, über die Widersprüche der romantischen Passion überhaupt nachzudenken. Das Exklusivitätspostulat besagt, dass der Liebende die geliebte Person besitzt, und zwar ausschließlich, dass aber dieses In-Besitz-Genommen-Werden zugleich freiwillig zu erfolgen hat. Ein unlösbares Dilemma. Bei aller Kritik an Bornemanns Fixierung auf die Sexualität als ein absolutes, die auch einen etwas puerilen Männlichkeitsstolz einschloss, würdigt Franz Schuh aber Bornemanns Obsession, die ihm theoretische Höchstleistungen ermöglicht habe, um seinen Mut für seine Theorien auch mit seinem Leben einzustehen. auch mit seinem Leben einzustehen. Und so entwickelt er aus den peinlichen, auch peinigenden Details dieses Freitods eine Hommage, die gerechter und fairer nicht sein könnte. Es gelingt ihm das Kunststück den voyeuristischen Blick auf Liebe und Tod in Pietät zu verwandeln. Um Kunst, Literatur, Philosophie geht es also, verschränkt mit deren ehrwürdigsten Sujets Eros und Thanatos. Franz Schuh hat sich immer schon Themen gewidmet, die ein wenig unter Klischee oder gar Kitschverdacht stehen, etwa dem Glück, zuletzt in Fortuna 2017. Dabei gelten Liebe und Glück spätestens seit der Moderne einerseits als Inexistent. Glück, sagt der Grafin Arthur Schnitzlers Reigen, bitt sie, Fräulein, Glück gibt's nicht. Überhaupt gerade die Sachen, von denen es am meisten geredet wird, die gibt's nicht. Zum Beispiel Liebe, das ist auch so was. Mit Freuds Schrift, jenseits des Lustprininzips werden andererseits Eros und Thanatos als bloße Komponenten im menschlichen Triebhaushalt bestimmt. Franz Schuh nähert sich daher diesen fragilen Konzepten mit gebotener Ironie. Dennoch ist er, und das mag erstaunlich erscheinen, gegen ihre Auflösung im Diskurs. erscheinen, gegen ihre Auflösung im Diskurs. Ich gebe zu, dass ich skeptisch bin oder aversive Gefühle hege der These gegenüber, dass Liebe ein Kommunikationscode sei, ein Skript, das die Regeln der Eindrücke und des Ausdrucks reguliert. Die Passage richtet sich gegen Niklas Luhmanns legendäre Studie Liebe als Passion von 1982, in der Liebe nicht als Gefühl, sondern als Gefühlsdeutung erklärt wird. Diese Interpretation des eigenen Zustands verdanke sich bestimmten vorausliegenden Formationen, etwa der Literatur. Das müsste, meint man, Franz Schuh doch entgegenkommen. Gerade der Essay, in dem dieser Satz steht, in dem Liebesabschied gewidmet, ist dem Liebesabschied gewidmet und trägt den Titel Die Zeit ist hin. Das ist ein Zitat aus einem Gedicht von Theodor Storm, ein Gedicht, das Franz Schuh überdies als vollkommen bezeichnet. bezeichnet. Die Zeit ist hin, du löst dich unbewusst und leise mehr und mehr von meiner Brust. Ich suche dich mit sanftem Druck zu fassen, doch fühle ich wohl, ich muss dich gehen lassen. Und wie viele Stunden dir und mir gegeben, wir werden keine mehr zusammenleben. Genau hier liegt doch offenbar eine lyrische Vorformulierung des Abschiedsgefühls vor. Trotzdem bleibt Schuh bei seiner Aversion gegen die Definition der Liebe als Imitation kultureller Vorgaben. Solche Thesen machen eine Frage von Leib und Leben der Wissenschaft mundgerecht. Sie übertragen eine riskante Sphäre in eine relativ risikolose, in der der Philosoph oder der Soziologe endlich schalten und walten kann. Dass es um eine Frage von Leib und Leben, eine existenzielle also, geht, davon rückt Franz Schuh nicht ab. Und das heißt, das Liebesempfinden soll nicht in eine ungefährliche Sphäre der Quasi-Fiktion abrutschen. Daraus folgt aber auch, auch die Literatur ist nicht bloß eine Spielwiese für Gefühlsausdrücke. Wenn sie vollkommen ist, ist sie auch vollkommen ernst. Und Franz Schuhs eigenes Metier, die Philosophie, hat sich nicht in der Theorie in Sicherheit zu bringen, sondern sich der Frage von Leib und Leben auszusetzen. Damit versteht man aber auch eine Erzähl- und Darstellungsstrategie, die man in diesem Buch vor allem in einem längeren Text antrifft. Er heißt Am Tag, als ich Wolfgang Köppen traf. Es ist gewiss keine Erzählung im herkömmlichen Sinn. Man könnte ihn autobiografische Skizze ebenso nennen wie Kultur- oder Österreichssatire. Dabei fehlen aber auch bizarre oder fantastische Elemente, nicht es sei denn, man lässt die Schilderung von 1000 Liegestützen im grauen Frack als authentisches Trainingsprogramm von Franz Schuh gelten. Es gibt so etwas wie einen grundlegenden Plot, der sich auch datieren lässt auf den 26. Juni 2010, als Johann Holländer als Operndirektor verabschiedet wurde. Das Erzähl-Ich tritt vor den brausenden Klängen dieser TV-Abschiedsgala die Flucht an und begibt sich im Taxi von der Werder-Torgasse zum südlichen Ende der Kärntnerstraße, um dort beim Lieblingswürstelstand eine Burenwurst zu essen. An diesem temporal wie topografisch beschränkten Szenario hängen aber Sequenzen, die wie Lote in die Vergangenheit hinabgelassen werden. Und da fehlen traumatische Passagen nicht. So ruft zum Beispiel in einer Kuranstalt der Anblick eines unter Decken versteckten und mit einer Dampfmaschine beatmeten Lungenkranken die Erinnerung an ein Züchtigungsritual während der Militärdienstzeit hervor, wobei man in eine Decken verpackt und verprügelt wurde. Wichtig war, dass die Decken über die Augen gezogen war. Ich bin zartbeseitet und will niemanden beim Prügeln zusehen. Solcher Sarkasmus macht darstellbar, was sich als Schmerz der Mitteilbarkeit entzieht. Ähnlich der Bericht von Abholung der letzten Habseligkeiten des verstorbenen Vaters aus dem Wilhelminenspital, zu denen ein Hut und eine Uhr gehören. Der betreffende Angestellte aber die Übergabe kommentiert mit dem Satz, Im Endeffekt wollen sie nur die Uhr haben. Im Endeffekt. In dieser abgedroschenen Wendung konzentrieren sich hier die Effekten des Vaters mit dem ultimativen Endeffekt, seinem Tod. Mit solchen Techniken wird lesbar, was bei all dem doch ein toternstes Sich-Aussetzen ist, ein Einstehen für das eigene Denken mit eigener, manchmal bitterster Erfahrung. Wolfgang Köppen selbst kommt nun insofern ins Spiel, als von einem Besuch bei ihm in München berichtet wird. Er soll zu einer Lesung in Wien überredet werden. Das gelingt mit der Aussicht auf den trockensten Rotwein der Welt, der hier zu haben sei. Und dann wird geschildert, wie die Veranstalter, Kurt Neumann und ich, auf das Publikum warten, dass dann Gottlob kommt, jung ist und zuhört. Wenn einem junge Menschen freiwillig zuhören, denkt man im Alter eher, dass das Vergangene einen Sinn gehabt hat und man denkt, vielleicht kann man die Leute doch mit seinen abgelebten Gefühlen und Erfahrungen inspirieren. Köppen ließ das gesamte 1976 erschienene Buch Jugend vor. Und da wird klar, dass die Hommage an den 1996 verstorbenen Schriftsteller nicht nur dessen Person betrifft, sondern auch die Form dieses Buches, das Köppen selbst so geschildert hat. Es sind Vorstellungen und Träume meiner Kindheit und Jugend kurz vor, während und nach dem Ersten Weltkrieg. Es sind Lebensdaten aus Beobachtung, Angst und Verwunderung. Es könnte ein Bericht über und für einen Fremden sein, eine Autobiografie geschrieben in das Leben eines anderen, eine Ich-Verschleierung, ein Versteck in viele Figuren. in viele Figuren. Damit ist ein autobiografisches Programm benannt, das nicht auf Authentizität baut, sondern auf die Wahrheit der Selbsterfindung. Ihm folgt Schuhs Text auf schlüssige Weise. In das Spektrum des Krückenkaktus gehören auch, wie gesagt, Gedichte, insgesamt elf. Lyrik gilt als die Gattung, in der sich Sprache als Poesie verdichtet. Für Franz Schuhs Gedichte könnte aber der Satz verdichtet, kommt von Versagen als Motto gelten. Die Doppelteutigkeit von Versagen, Verzicht und Scheitern ist dabei als poetologisches Moment zu verstehen. Als Beispiel diene ein Gedicht, dem wegen seiner scheinbar einfachen Struktur akustisch vielleicht am besten zu folgen ist. Liebe Grüße. Erst grüßt sie nicht, weil sie mich nicht sieht. Dann sieht sie mich und grüßt mich nicht, weil sie mich nicht erkennt. Dann sieht sie mich und grüßt mich nicht, weil sie mich erkennt. Grußlos trete ich ihr aus den Augen. Das ist in aller Kürze und Verdichtetheit die Story einer offenbar lang zurückliegenden Beziehung, die in einem Moment der Wiederbegegnung zusammengefasst ist. Die Sequenz von Nichtsehen, Nichterkennen, Erkennen zoomt den Augenblick eines Erkanntseins heran, in dem das biblische Erkennen negiert ist. Das Aus-den-Augen-Treten wiederholt den seinerzeitigen Abschied. Die schriftliche Allerweltsformel des Titels deutet daher auf Liebesgrüße, denen das Fugen-S verloren gegangen ist. Der nun eingetretene optische Abstand Liebe, Grüße zeigt die Entfernung zwischen dem Ich und dem Sie. In der Lakonie sind Verzicht und Scheitern überzeugend enthalten. Zuletzt handelt der Krückenkaktus auch noch von einem weiteren, offenbar altmodischen Begriff der Güte und zwar in zweifachem Sinn als Qualität, was die Kunst betrifft und als Clemenzia, Gutherzigkeit, das Gute, was die Moral betrifft. Dabei hat es die Kunst mit der Frage zu tun, wie sie heute noch beschaffen sein kann, wenn ihre Güteklasse durch Strategien der sein kann, wenn ihre Güteklasse durch Strategien der Absatzförderung, also auch durch das Ego-Marketing des Künstlers bestimmt wird. Und die menschliche Güte hat es nicht nur damit schwer, dass sie laut Brecht in einer gerechten Welt überflüssig wäre. Auch sie wird heute in dem Augenblick, in dem sie nicht mehr vollkommen privat bleibt, sondern etwa als moralische Äußerung eine gewisse Öffentlichkeit erreicht zur Inszenierung, die es ihren Vertretern und Vertreterinnen erlaubt, das Bewusstsein der Anständigkeit gewissermaßen als Prämisse einzustreifen. Anständigkeit gewissermaßen als Prämisse einzustreifen. Franz Schuh macht klar, dass die Vermarktung von Kunst und die Vermarktung von Moral eigentlich denselben Regeln folgen. Manipulierbar sind die Kriterien sowohl für den Wert eines Kunstwerks als auch für den Wert eines Kunstwerks, als auch für den Wert des eigenen Handelns. Wenn Schuh von der Flexibilisierung des Gewissens spricht, dann fällt einem heute unvermeidlich das Konzept der flexiblen Solidarität ein, das der Bundeskanzler in der Flüchtlingspolitik vorschlägt, mit Güte scheint das in der Tat nichts mehr zu tun zu haben. Obwohl Schuh durchaus die Historizität von Moralbegriffen mitbedenkt, gibt es eine Warnungstafel, die er aufstellt. Wenn es die Politik ist oder die Finanzwirtschaft, die uns sagt, was gut ist, dann sollte man einigermaßen vorsichtig sein. Aus diesem Buch ist also eine Menge zu lernen über Kunst und künstlerische Größe, über die Liebe und ihr Scheitern, über Moral und deren Paradoxien, aber auch über die Hinfälligkeit des Körpers, das Altern und das nicht mehr zu Disputierende, den Tod. Man schließt den Band daher keineswegs mit dem Gefühl in der Ratlosigkeit, in die uns all diese Phänomene ohnehin versetzen, zurückgelassen zu werden. zurückgelassen zu werden. Im Gegenteil, da denkt einer auf die präziseste Weise nach, und zwar unter zugegeben raffinierter Preisgabe dessen, welche Deckung dieses Denken durch den eigenen Leib und durch das eigene Leben erfahren hat. Und dazu kommt das große Lesevergnügen an Scherz, Satire, Ironie und tieferer Bedeutung. Im jeweils eigenen, durchs Leben zu steuernden Krückenwägelchen an Büchern sollte der Band unbedingt seinen Platz haben. Applaus Es ist besonders bedauerlich, dass Konstanze Fliedl ausgerechnet in ihrer Geburtsstadt diesen Vortrag nicht selber halten konnte. diesen Vortrag nicht selber halten konnte. Ja, ich danke herzlich. Stefan Kögelberger hat es in der Einleitung erwähnt. Diese Veranstaltung hier hat einen relativ langen Anlauf gebraucht. Es wäre geplant gewesen, es im Dezember 2020 durchzuführen. Das ging aus äußeren Gründen nicht. Mittlerweile hat es in Wien stattgefunden. Und es sind jetzt fünf Jahre vergangen, seit wir uns mit diesem Buch zum ersten Mal auseinandergesetzt haben. Ich habe genau geschaut, du hast während du zugehört hast, diesem Vortrag von der Konstanze Fliedl, dir Gedanken gemacht. Ich glaube, es ist drei Jahre her, dass du diesen Vortrag zum ersten Mal gehört hast oder damals gelesen hast. Wie ist heute deine Einstellung dazu? Was siehst du? Wie siehst du diese Position? Ein Autor ist so ein damals gelesen hast. Wie ist heute deine Einstellung dazu? Für einen Autor ist so ein Text eine Katastrophe, weil er viel besser ist als das, was man selber schreibt. Das zweite Problem ist eigentlich eher ein klassisches. Selbstkommentierung von Autoren ist nicht nur nicht elegant, sondern sachlich extrem problematisch, weil der Autor immer automatisch oder deutlich oder undeutlich oder verschwommen voraussetzt, dass das, was er schreibt, irgendwie gut ist. Das würde nicht stören. Aber was stört ist, dass er als Autor gar nicht anders kann. Also Selbstkommentierungen sind im Vorhinein beschränkt, weil sie eigentlich als Horizont nur die eigene Praxis haben. Und das ist nicht ausreichend, um in das Spiel der Diskurse und der Kritik einzugehen. Aber beim Zuhören habe ich mir gedacht, erstens würde man heute diese Umfrage mit der Zufriedenheit und Unzufriedenheit machen, würde sie anders ausfallen. Es werden viel mehr Leute unzufrieden sein. Und das, was ich eine Ressentimentkultur nenne, in der wir leben, ist viel stärker auch durch die technischen Möglichkeiten der Kommunikation gewachsen. Jemand hat mal geschrieben, das war der Christoph Winder, ein Standardjournalist, da sitzen sie im Unterlevel vom Computer und sind sozusagen durch die grundsätzlich konfrontierende Rede, der Diskurs hat sich auf konfrontierende Rede konzentriert und die setzen dem noch eines drauf. Ich will nicht politisch werden, aber das war eigentlich die Kunst des Rechtspopulismus, ob amerikanischer Variante oder austrazistischer Variante, das ist egal. Jedes Problem als Konfrontation durchzuspielen und das als Konfrontation durchzuspielen. Und das erzwingt die ständige, sagen wir mal, rhetorisch gewaltförmige Gegensätzlichkeit. Damit ist der Überbau beschäftigt und extrem ausgelastet. Und das andere, was ich mir gedacht habe, ist, ich glaube von 2019, das ist eine Jahreszahl, 2020 ist auch eine Jahreszahl. Ich bilde mir ein, dass Thomas Mann heute eine völlig andere Rolle hatte, einnimmt oder völlig anders gesehen werden kann, als das mir noch möglich war. Vor allem die ästhetischen Arbeiten von Thomas Mann und vor allem auch merkwürdigerweise dieser Gegensatz zwischen Robert Musil und Thomas Mann. Dieser Gegensatz zeigt zwei hoffnungslose Antipathien, könnte man sogar sagen, also eine geistige Opposition, die in dem mündet, dass Muslim im Roman nie fertig geworden ist. Und das ist aber kein Zufall, sondern der hat ein Thema gehabt, Und das ist aber kein Zufall, sondern er hat ein Thema gehabt, dessen Wesen ist, dass es mit der Existenz mitwächst. Also mit der endlichen Existenz eines Menschen mitwächst. Und dieser Mensch hat sich gegenüber Thomas Mann beschwert, indem er sagte, er redet dauernd von der Krise des Romans und schreibt dann noch einen anderen fertig. Also der eine führt die Krise ins Treffen und der andere den Text. Also insbesondere, würde ich sagen, den Zauberwerk. Der Dr. Faust, das ist ein eigenes Problem. Das ist so ein Künstlerroman, wo Thomas Mann sich in einer Sache, für die er wirklich vorbildlich ist, gehen lässt. Nämlich in der Sache des Zweifels am Künstler. Und dieses ganze Künstlertum, das ist in dem wunderbaren Essay ja angeklungen, dieses ganze Künstlertum ist für einen, der Gott sei Dank bürgerlich diszipliniert ist und der auch das Glück hat, also mein Lieblingszitat in dem Zusammenhang, ich wiederhole es gerne andauernd, seine Frau hat um seinen Schreibtisch immer eine Villa gebaut. Also diese Unsicherheit in der Sicherheit. Während der Musil am Schluss davon gelebt hat, dass irgendwelche obskure Vereine oder ein obskurer Verein hat ihm da unterstützt und am Leben weitergeholfen. Und die Thomas-Manscher-Ironie hat ein Problem. Man kommt da nicht so leicht rein, weil es hat was Leichtgestelltes. Einem Intellektuellen wie Musil wäre das nicht eingefallen, weil der hat Physik und Naturwissenschaft und alles Mögliche. dass eine gewisse Art von Kommunikation, die er aus seiner Herkunft her hat, dieses Gestellte, das kriegt man erst weg, wenn man sich eingelesen hat. Dann kennt man sich in diesem Rahmen aus. Aber Musil weist gleich den Leser zurück, der zu dumm ist. Das hat Adorno mal bemerkt, ich glaube über Prust, dass Prust den Leser erspart, erleben zu müssen, dass Prust klüger ist als der blöde Leser. leben zu müssen, dass Bruce klüger ist als der blöde Leser. Das ist eine feine Beobachtung gegen die Intellektualisierung der Literatur. Wo ich für uns Wiener sagen möchte, das hat sich ganz schön abgespielt zwischen Oswald Wiener und dem Hermann Schürer. Schürer hat als einziger, niemand kennt ihn heute, das ist ein Jammer, er war zwar ein grauslicher Unsympathler gegen Ende seines Lebens, aber ein Lyriker von großem Interesse, der ein großes Interesse verdient, der hat sich gegen das Akademische bei Ossi Wiener, aber so grundsätzlich gegen das Akademische gewährt, weil das den Spielraum zudeckt, der nach der Literatur bleibt. Dann könnte man solchen Akademikern sagen, da bau gleich eine Maschine und lass es in Ruhe mit diesem Zeug. Schürer wird übrigens auch gewürdigt in dem Dokumentationsband, den Sie dann im November hier sehen werden. Er ist auch in dieser Grundbücherei gewürdigt. Kurt Neumann hat das erste Gespräch, ich weiß nicht genau, wann das stattgefunden hat, vor drei Jahren in der Alten Schmiede, glaube ich. Im Jänner dieses Jahres. Im Jänner dieses Jahres, so schnell vergeht die Zeit, so langsam vergeht die Zeit, redigiert. Was mir heute bei der Antwort von Franz Schuh aufgefallen ist, er hat eigentlich begonnen, meine Frage als Autor zu beantworten. Er hat sich wie selbstverständlich als Autor gesetzt, so wie wenn er ein Schriftsteller unter vielen wäre und wie wenn es fraglos wäre, dass das Literatur ist und dass das sozusagen Schriftstellerei ist. Und er kommt aber sehr schnell in der Antwort eigentlich aus dieser Rolle wieder raus und wird dann philosophisch. Ist das etwas, was irgendwie auch dieses Buch ausmacht? Ich habe ja mal einen Aufsatz über Franz Schuh geschrieben, wo ich ihn als Doppelagenten bezeichnet habe. Und ich glaube, der Befund ist ganz richtig und zutreffend. Aber wir könnten vielleicht, und das hängt damit mit deiner Frage jetzt zusammen eigentlich, doch ein bisschen über die Gedichte in diesem Buch sprechen. Ich habe jetzt das Buch, glaube ich, zum dritten oder vierten Mal gelesen, bei der Vorbereitung auf heute. Und zum ersten Mal ist mir die Idee gekommen, dass ich dich fragen muss, hast du die Gedichte völlig Handschluss an den Aufsatz Sartre du Beauvoir steht, das ist wie ein höhnisches Echo auf das, was vorher ist. Wie sind die Gedichte entstanden? Völlig unabhängig von... Also, ja. Also an dieser... Mein letztes Buch, da ist jemand aus Deutschland gekommen, ein sehr netter Kollege vom Tagesspiegel. Und der hat mich so über Österreich und Deutschland gefragt. Also eine sehr ungünstige Fragestellung, um es so zu sagen. Wobei ich sagen muss, ohne den deutschen Surkamp-Verlag wäre die Emanzipation vieler meiner Altersgenossen gar nicht möglich gewesen. Also wir verdanken dem Deutschen mehr, als wir sonst zugeben. Und der hat zu mir gesagt, ich vertrete das zerrissene Bewusstsein, also dieses letzte Buch, da geht es um den Gazastreifen und um Gott weiß was, aber auch um den Badelschwarm. Das ist eine geniale Erfindung für einen teilweise immobilen Menschen, einen Badelschwarm, den man aufschrauben kann. Also es ist ein absurdes Mischmasch. Und der Kollege hat gesagt, ich will dir nicht leidreden, aber in deinem Mischmasch ist der schwächste Punkt, das sind die Gedichte. Musste ich darauf antworten? Ja, das sagt mein Verleger auch. Das Problem ist allerdings, dass mir die Gedichte auch deswegen wichtig sind, weil mein Verleger das sagt und ich ihm was unterzujubeln habe. Transkription, also fängt man an mit Großbuchstaben, schreibt man immer Großbuch, dann kriegt er immer Ding und es gibt auch Leute, die Lyrik prinzipiell nicht mögen, das war einer meiner größten Erfahrungen, das sage ich für alle Lehrer, einer meiner größten Erfahrungen war, ich war glaube ich in Hermagor, in einer Touristengegend, in einer Schule und dort haben mich die Schüler angefleht, den Lehrern beizubringen, sie mögen keine Lyrik lesen in der Klasse. Also war eine Bitte um die Lyrik. Schuld an meinen lyrischen Versuchen, die nicht aufhören, sondern zum Bedauern des Verlegers, wo man nicht sagen soll, mein Verleger oder mein Lektor. Das ist eine der blödesten Redewendungen, die es gibt. Aber, das habe ich heute gesagt, zu seinem unberagen, hör nicht auf damit und schuld daran, ist ein gewisser Rolf Schwenter. Rolf Schwenter und Friedrich Gerstl waren für mein Leben ganz entscheidende Menschen. Wir haben mitgemacht, nicht im Sinne von opportunistisch, sondern wir waren gemeinsam Leidende und gegen dieses Leiden vorgehend durchging. Frau Gerstl mochte meine Gedichte sowas von gar nicht, aber sie hat sich in meinem Leben gerne mit mir immer unterhalten. Und Schwenter hat mir mal in einem Interview, das ich mit ihm für den Saarländischen Rundfunk gemacht habe, hat mir Schwenter gesagt, nö, also mit meiner wissenschaftlichen Arbeit hat meine Lyrik gar nichts zu tun. Schwenter hat sehr viele Gedichte geschrieben, die sehr schön sind und die halt leider auch nicht mehr gelesen werden, während er immer noch als Papst in der Darstellung von Subkulturen ist. Und er war Professor für Devianzforschung und war selber deviant. Das war damals möglich, die Identität von Lehre und Sein. von Lehre und Sein. Und das hat mich irgendwie furchtbar beschäftigt und ich bin irgendwie auf etwas draufgekommen, was bedeutendere Menschen als ich, sollte man sich ersparen, solche Selbstaussagen, wie Enzensberger zum Beispiel. Der war ein grandioser Essayist und ein ziemlich mittelmäßiger Lyriker. Aber das Mittelmaß von Enzensberger ist immer noch größer als das, was sonst erscheint. Also ich kann um die Lyrik nicht herumkommen und die ist natürlich komponiert. Das ist hier ein Zusammenhang, auch dieses Zitat des Gedichtes, das ich da vollkommen nenne. Und da bin ich eigentlich brutal gegen die Autorenschaft. Indem ich es zitiert habe, gehört es mir. Und da kann man nichts dagegen tun. Und das steht da in meinem Buch und ich empfinde es so. Du hast vielleicht noch ergänzend uns deutlich zu machen, es sind elf ganz unterschiedlich gealog verschiedener Gedichthaltungen oder dichterischer Haltungen. Ja, wenn man esoistisch arbeitet, hat man eben diese glückliche Möglichkeit, Diversität an den Tag zu legen. Diversität an den Tag zu legen. Eine Komponente des Doppelagenten ist ja auch, dass hier, in dem beide Positionen da sind, so eine Vorstellung von Ganzheit herrscht. Und Lyrik gehört wahrscheinlich auch dazu, dass einfach die Ganzheit der Diskursformen auch da ist. dass einfach sozusagen die Ganzheit der Diskursformen auch da ist. Weil es gibt ja auch im Buch selber den Gedanken, dass das, was da drinnen ist, zwar divers ist und vielfältig ist, aber doch auch eine geistige Einheit repräsentiert. Und das ist nicht allein ironisch, sondern das ist schon etwas, was man sozusagen auch ernst nehmen kann und als Kategorie nehmen kann, um die Ganzheit des Buches zu beurteilen. Du kannst natürlich sagen, das Buch geht mehr oder minder das prinzipielle Spannungsfeld zwischen Literatur und Leben ab. Und eigentlich ist eigentlich das Gesamtprogramm des Buches. Und da sind also einfach die verschiedene mögliche Positionen, wir haben durchdacht und auch durchgespielt, mit verschiedenen Darstellungstechniken. Ich würde nur ganz gerne etwas über die skeptischen Thesen, die am Anfang des wunderbaren Textes vorkommen, sagen, ein bisschen aus philosophischer Perspektive, das stimmt ja nicht, dass das eine ganz kleine Gruppe ist, verglichen an den Menschenmassen und an der Weltbevölkerung eine ganz kleine Gruppe ist, die sich auf Bücher und auf diese Art von Kulturbetrieb, um das so zu sagen, konzentrieren kann und konzentrieren möchte. Aber wenn Plato zum Beispiel, der mich dann irgendwann einmal wahnsinnig beschäftigt hat, und zwar ein Text von dem frühen Plato, der Text Ion, der das Skeptischste ist, was man überhaupt über Literatur sagen kann. Das ist diese Geschichte, dass Sokrates steht an irgendeiner Ecke und wartet, bis einer kommt, der Blöder ist es eher. Und der aber glaubt, dass er alles viel besser weiß als überhaupt jemand. Und daher kommt dann diese berühmte Flos, die fasst, ich weiß, dass ich nicht weiß. Und da kommt der Schauspielkünstler, der Rhapsode, um die Ecke und er fragt ihn, also kannst du jetzt Wagen rennen? Nö. Kannst du, fragt er den Rhapsoden, kannst du das und kannst du jenes? Das kann er alles nicht. Weißt du was von Gerechtigkeit? Nö, weiß ich nicht. Na dann, sagt Sokrates, bist du entweder vom Dämonen besessen, also von Begeisterung erfüllt, oder du bist ein Lügner. Und diese Defizienz im Künstlerischen täuscht aber darüber hinweg, dass auch Leute, die überhaupt nicht in der Lage sind, den Mann ohne Eigenschaften zu lesen. Dass solche Leute leben, was in dem Buch drinsteht. Dafür müssen sie nicht in der Lage sein, wie das sozusagen der Realismus des Sokrates bedeutet. Die müssen nicht in der Lage sein, das zu verstehen. Aber sie leben es. Also es ist bloß eine andere Ebene. Und ich merke das im Umgang mit Studenten, die ganz andere Vorstellungen haben und so weiter. Und was produzieren sie? Sie produzieren den alten Kant noch einmal, argumentieren in den Zusammenhängen wie ein Schelling. Und von Nietzsche wollen wir gar nicht reden, weil Nietzche ist in die Personalberatung übergegangen. Die Verachtung für den, der will ja eigentlich nur und so weiter. Das ist der pure Nitscheanismus, der da gesiegt hat. Also du brauchst gar nicht diese Kultur, die allerdings wirklich einen gefährlichen Nachteil hat, dass die, die davon leben, also die Salzburger Festspiele und solche großartigen Dinge, ihre Art von Kultur als die eigentliche und einzige vorstellen und propagieren müssen. Also die Totalisierung stimmt nicht. Aber umgekehrt stimmt es auch nicht, dass man sie relativieren kann, die Kultur ohne weiteres, dass nur so diese Art von Kunst, also du brauchst den Thomas Mann nicht gelesen zu haben, dass das Ende des Zauberwerks, dass dann Menschen, die eine Individualisierung erfahren haben, haben angesichts des Todes und individuelle Spiele spielen, plötzlich aufgehen werden im Nichts des Krieges. Das ist unglaublich massenbasiert, die das alles nicht gelesen haben. Aber es ist ein Dokument, das bleibt. Und so, glaube ich, kann man argumentierenieren warum man sowas immer noch macht es gab aber immer wieder muss man sagen, Künstler die aufgehört haben also die gesagt haben das mache ich nicht, weil das ist jetzt reicht es mir und Schluss, das gibt es aber diese ja gut es ist klar worauf ich hinaus will Schluss. Das gibt es. Aber diese, ja, gut, es ist klar, worauf ich hinaus will. Vielleicht könnten wir zum Abschluss noch einmal diese beiden Texte uns anschauen, die der Franz gelesen hat. Also die beiden essistischen Prosa-Texte aus dem Band. Ich glaube, das ist mit Bedacht gewählt. Und das sind natürlich so Texte, die auch viel von dem in sich haben, was Franz Schuwes ausgeführt hat. Also einerseits, was sehr markant ist im Zuhören jetzt, zumindest ich habe es so empfunden, dass dieses Ich immer reinkommt. Also es gibt nichts ohne dieses Ich. Das Ich ist dauernd da irgendwie. Und dieses Ich ist aber dann doch auch nicht so ausgesetzt wie in gewissen anderen Formen der Literatur, also dieses Ich hat so dann doch irgendwie eine sehr große Souveränität, die von irgendwo herkommt, von philosophischen Positionen, weil da immer in dem Text etwas ist, dass man sich nicht nur exponiert, sondern dass man das irgendwie auch so als Erkenntnisinstrument einsieht? Oder ist das jetzt eine Überinterpretation von mir? Naja, im ersten Text kommt ja das Wort Panzerung vor. Aber ja, vielleicht, um es ein bisschen frivol aufzumischen, vielleicht ist die Philosophie auch eine sehr gute Panzerung gegen das Leben. Das kann es nicht das Schlusswort sein, oder? Du merkst, ich will dich ein bisschen trietzen. Nein, nein, gar nicht. In meinem letzten Buch zitiere ich hinterhältig eine Aussage eines Philosophen, von dem ich viel gelernt habe, der allerdings dann Positionen vertreten hat, die nicht mehr meine waren, des Peter Kampitz. Und als Peter Kampitz, und er hat das mal im Radio erzählt, Radio erzählt, Professor wurde, hat ein Treffen gehabt mit anderen Professoren und war da sozusagen der junge Mann und ein altgedienter Professor hat gesagt, na, was für eine Professur haben Sie denn? Hat Kampitz stolz gesagt, Philosophie. Hat der Professor gesagt, na, waren Sie in der Hüft. Dabei lassen wir es jetzt. Danke herzlich, Franz Schuh, Kurt Neumann, Konstanze Friedl, Konstanze Friedl, und es ist jetzt des Öfteren gesagt worden, es gibt jetzt noch eine Veranstaltung hier in Linz, auch zu Manisch-Berber, das ist das 100. Grundbuch und gleichzeitig erscheint der Dokumentationsband mit den Grundbüchern 75 bis 100. Also wir erwarten Sie alle wieder hier. Da kann man auch das Gespräch, das wir hier geführt haben, nicht nachlesen, aber das Gespräch, das wir in Wien geführt haben, nachlesen. Also wie doch ein Wunder. Aber Stefan will noch was sagen, glaube ich. Ja, vielleicht kann ich daran anschließen. Also zuerst großen Dank an die drei Herren am Podium. Bei dieser Veranstaltung, die Klaus Kasperger erwähnt hat, wird auch Regina Pinter am Podium sitzen. Also ich denke, das ist einen Hinweis wert. Hinten an Regina Pinter, die vormalige Leiterin des Oberösterreichischen Literaturhauses im Stifthaus. Ich darf noch auf den Büchertisch hinweisen, hinten gibt es Werke von Franz Schuh zu erwerben, unter anderem das neue Buch Steckt den Sand nicht in den Kopf. Und ich würde mich freuen, wenn ich Sie am Donnerstag wieder begrüßen darf, wenn Marlene Gölz und Sandra Weiß ihre Buchpremieren hier vorstellen. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend, danke fürs Kommen und auf Wiedersehen.