Klima und Du Die Verantwortung für die globale Erwärmung wird seit Jahrzehnten zwischen Politik, Industrie und Konsumentinnen und Konsumenten hin- und hergeschoben. Was können wir Einzelne wirklich zur Bewältigung der Klimakrise beitragen? Gemeinsam mit Expertinnen und Experten suchen wir nach Auswegen und Lösungen. Die wöchentliche Informations- und Diskussionssendung der Freien Medien in Oberösterreich. Die nachfolgende Sendung ist mit Unterstützung des Umwelt- und Klimaresorts des Landes Oberösterreich entstanden. Herzlich willkommen zu einer neuen Folge von Klima und Du. Diesmal von Radio Froh aus Linz. Mein Name ist Florentina Mörtel und ich spreche heute mit Tanja Obernberger vom Klimabündnis Oberösterreich, Gudrun Zecher von Bio Austria Oberösterreich und Cornelia Strasser vom Klimabündnis Oberösterreich. Wir werden heute über nachhaltige und klimafreundliche Ernährung sprechen. Danke, dass ihr euch dafür Zeit nehmt. Und das Klimabündnis generell betreibt Bewusstseinsbildung und führt auch verschiedene Projekte in den Bereichen Klimaschutz, Klimagerechtigkeit und Klimawandelanpassung. Und Beispiele für solche Projekte sind zum Beispiel Appetit auf Gutes, aber auf das werden wir dann später noch genauer eingehen. Jetzt vielleicht einmal ganz generell zum Thema nachhaltige Ernährung. Jetzt vielleicht einmal ganz generell zum Thema nachhaltige Ernährung. Wie würdet denn ihr eine nachhaltige und klimafreundliche Ernährung generell definieren? die Biodiversität im Blick haben und einen Humusaufbau, der halt dann wieder Kohlenstoff im Boden speichert. Also somit kann man durch einen bewussten Konsum einfach über die Tiere, über die Pflanzen und über den Boden in der biologischen Landwirtschaft einfach auch viel Beitrag leisten zu einer klimagerechten Ernährung. Ja, und ich glaube, wichtig ist auch, dass man vermittelt, dass man mit jeder Konsumentscheidung, die man trifft, eigentlich auch das Wirtschaftssystem oder die Landwirtschaft gestalten kann. Also wenn man jetzt Produkte von weit her, wo man eigentlich nicht so genau den Einblick hat, wie sind die produziert, wie werden die transportiert, was passiert im Weg alles, wie werden die behandelt, gespritzt, gekühlt, beheizt und so weiter. Das Direkte vor Ort ist einfach viel transparenter und ermöglicht einfach auch eine Stärkung von der lokalen, im besten Fall Biolandwirtschaft. Inwiefern hängt denn jetzt eine nachhaltige Ernährung mit dem Klimawandel zusammen? jetzt auch nachhaltige Ernährung mit dem Klimawandel zusammen? Also welche positiven Effekte hat das aufs Klima, wenn wir uns möglichst nachhaltig, wie ihr das gerade schon beschrieben habt, ernähren? Ich glaube, ein großer Punkt in dem ganzen Bereich ist die Lebensmittelverschwendung. Ein Drittel des CO2, also eigentlich ein Drittel aller produzierten Lebensmittel werden entlang der Kette wirklich vom Feld bis zum Konsumenten und inklusive beim Konsumenten eigentlich verschwendet, unnötigerweise. Und das eine da ist ein Drittel des ganzen CO2-Ausstoßes der Lebensmittelproduktion,, ganz unabhängig von wo das jetzt kommt. Das wäre mir das Wichtigste, dass man da ansetzt. Und das zweitwichtigste liegt meiner Meinung nach in der Produktion. Wie gesagt, in der biologischen Landwirtschaft gibt es einfach in der klar strukturierten biologischen Landwirtschaft die Möglichkeit, dass man mehr auf Biodiversität und auf dem Boden wieder acht. Und zum Beispiel bei Solarvis ist es so, dass die Produktion für das ganze Jahr schon gedeckt ist durch die Mitgliedschaften der Konsumentinnen. Und dadurch haben die Produzierenden auch die Sicherheit, dass sie sich mehr um solche Sachen wieder kümmern können und das bodenschonend anbauen und sich damit beschäftigen können, dass das einfach klimabewusst und klimagerecht produziert werden kann. Und ja, was natürlich auch ein Thema ist, ist, dass durch eine tiergerechte Haltung auch viel mehr darauf berücksichtigt werden kann, dass einfach auch viel weniger CO2 oder CO2-Äquivalente ausgestoßen werden in der Tierhaltung, wenn die Tiere auf der Weide gehalten werden und nicht am Spaltenboden zum Beispiel. Und individuell kann man auch eben natürlich darauf Einfluss nehmen, indem man halt möglichst sich natürlich regional und bio ernährt, aber auch eben weniger Fleisch konsumiert und ein gescheites Fleisch isst, wenn man es essen mag. Da wäre jetzt gleich noch eine Frage dazu, wobei es nicht passt, ob man das so pauschal sagen kann. Was hilft denn mehr, wenn man auf eine pflanzliche Ernährung setzt oder wenn man sich regional ernährt, aber dafür trotzdem zum Beispiel Fleischprodukte konsumiert? Ich glaube, wie schon angesprochen, ist die Unterscheidung vielleicht eher im Bereich, also nur im Kleineren zu sehen, quasi zwischen biologisch und konventionellem Anbau. Weil natürlich der Dünger und die Spritzmittel, die aufgebracht werden, das macht jetzt wahrscheinlich weniger Unterschied, ob das jetzt in Oberösterreich oder in Burgenland oder in Ungarn oder in Italien aufgebracht wird, weil die werden ja überall dann aufgebracht. Also ich glaube, der Verzicht auf diese Mittel ist schon mal fürs Klima relevant. Dann ist natürlich der Transport relevant von den Produkten und eben etwaige Kühlungen am Weg. Also in der Tierhaltung macht sich da ein Unterschied, ob die Kühe auf der Weide sein dürfen und da den Dünger praktisch selber ausbringen oder ob die eben intensivst gehalten werden und dann verschiedene Sachen wieder ausgasen, sei es jetzt Ammoniak und Konsorten, die das Klima dann auch wieder belasten. Und auch die Fütterung macht einen Unterschied bei dem, wie die Tiere eben dann zum Beispiel Methan ausstoßen oder ob die artgerecht gefüttert werden und dadurch eben weniger Treibhausgase emittieren, beziehungsweise halt einfach eine andere Fleischqualität dann haben, dann liefern und da kann man auch viel beitragen, indem man halt weniger und dafür gescheites Fleisch konsumiert. Ja, ich kann jetzt nur für mich persönlich auch ein bisschen sprechen aus meiner Erfahrung, weil ich bin Fleischliebhaber, ja, das ist ja in unseren Kreisen oft gar nicht mehr so gegeben. Und ich finde es aber so wichtig, dass man da einfach wirklich dieses Bewusstsein schafft und auch selber dann Entscheidungen dahingehend fällt. Das heißt, ich muss jetzt nicht jeden Tag Fleisch essen, ich kann einfach reduzieren. Und das macht schon ganz viel aus. Wir haben letztes Jahr im Zuge des Projektes Besser Essen, Schlau Konsumieren auch eine Schulung da gehabt für Pädagoginnen mit der Therese Rattmann von der Schule des Essens. Und ich habe das so, das ist mir jetzt gleich eingefallen, wieder diese Studie, die sie vorgebracht hat. Ich weiß jetzt nicht mehr, wo die genau war. Aber wo es natürlich, ich glaube, keine Studie, die du nicht selbst gefälscht hast. Aber ich habe das so faszinierend gefunden, weil sie das vorgebracht hat, wenn eigentlich könnten wir rein durch die Verzicht auf diesen Fleischkonsum schon diese Klimaproblematik in den Griff kriegen, ja, weltweit. Wie gesagt, ich bin selber Fleischliebhaber und ich werde wohl kaum Vegetarier werden, aber Teilzeitvegetarier ist ja auch schon was, denke ich mir. Und da lässt sich halt viel, viel bewirken. Und ja, da arbeiten wir halt dran, dass wir das noch mehr nach außen tragen. Und eh dieses, das haben wir jetzt auch schon mehrfach erwähnt, von wo kommt dann das Fleisch, was ich esse und auf was achte ich da? Das ist halt auch ein ziemlicher Unterschied dann nochmal. Vielleicht noch kurz eine Frage, bevor wir dann zu den Projekten kommen. Ihr habt es eh schon kurz angesprochen, dass kleine Schritte eben auch was helfen. Aber man hört ja immer wieder, dass es sehr schwierig ist, sich nachhaltig zu ernähren, einfach weil regionale und Bioprodukte oft teurer sind und man die dann deswegen eher sagt, na okay, dann nehme ich doch das andere. Stimmt das oder wie schwierig ist es denn wirklich, sich nachhaltig zu ernähren? Ein Beispiel aus meinem Privatleben jetzt, ich habe es tatsächlich vor zwei Wochen dann gehabt, dass ich meine bessere Hälfte davon überzeugen habe können, beim Einkaufen schaut es doch einfach mal auf den Kilopreis, weil es macht bei vielen, vielen Bioprodukten einen Unterschied dahingehend, dass günstiger sind sogar schon. Also da nicht jetzt auf den Preis an sich schauen, sondern wirklich diesen Vergleich zu ziehen zwischen, das typische Beispiel war Mehl, ja, Biomehl war schon günstiger als das herkömmliche oder auch, da ist es halt weitergegangen, diese Standardsachen, die ich halt im Vorratsschrank brauche, die sind oftmals nicht mehr teurer. Das ist halt, glaube ich, hauptsächlich bei Fleischthemen ein Thema, wo man halt schauen kann, aber da ist es halt, wie gesagt es mir wichtiger, dass ich weniger Fleisch esse, dafür kommt es mir auch günstiger, als wenn ich jeden Tag meinen Fleischsteller da habe. Ja, und wenn man jetzt zum Beispiel bei einer solidarischen Landwirtschaft Ernteteilerin ist, da gibt es auch oft die Möglichkeit, dass man individuell oder innerhalb der Gemeinschaft sich einen sozialen Ausgleich schafft. Das heißt, man zahlt einen Mitgliedsbeitrag, je nachdem, was man beitragen kann. Da gibt es oft die Möglichkeit in den Solaris und dementsprechend ist das nicht unbedingt teurer, als wenn man es jetzt im Bioladen oder im Supermarkt kauft. Ganz im Gegenteil. Und es werden auch oft Überschüsse, die dann erwirtschaftet werden, auch unter die Mitglieder noch aufgeteilt. Und man kann sich da noch extra etwas mitnehmen, das man zum Beispiel dann gemeinsam einkocht. Und ja, also da ist auch die Qualität viel besser als am Supermarkt und sicher nicht der Raum das. Ein zentraler Punkt ist, glaube ich, auch einfach die Wertschätzung für die Produkte selber. Weil wenn man das Lebensmittel, wenn man da ein bisschen mehr Verbindung hat, wenn man das auch gesehen hat, wie das angebaut wird oder auch mit den Produzentinnen und Produzenten in einem engeren Kontakt ist, dann hat man weit mehr Wertschätzung und man schmeißt es dann weniger weg. Also man denkt sich dann nicht, mal bitte, der Apfel hat einen Töpsel gleich als ein ganzes in Biomüll, sondern nein, den schneide ich schon aus und den verkoche ich noch oder mache noch einen Apfelstrudel. Und auch durch das, dass man weniger wegschmeißt, spart man dann eben bis zu einem Drittel, kann man sagen, wobei manche Studien auch von bis zur Hälfte ausgehen. Also die Hälfte aller Produkte, die man, wie ich vorher gesagt habe, die unnötig verschwendet werden, sind im Haushalt. Also der Haushalt ist da tatsächlich der größte Treiber. Und genau über so Solaris oder auch über Foodcrops gelingt es halt sehr gut, dass man die Wertschätzung erhöht für das Lebensmittel. Und ob das jetzt vegetarisch oder Fleisch, Lebensmittel ist, ist dann gleich. Ja, danke. Ihr habt es jetzt schon mehrere Male angesprochen, die Food Cops und die Solarvis. Dann werden wir, glaube ich, darüber gleich sprechen. Tanja, magst du vielleicht das Projekt Appetit auf Gutes kurz ein bisschen erklären? Was ist denn das Ziel des Projekts? Das Projekt Appetit auf Gutes gibt es unter anderem Namen Appetit auf Zukunft seit 2014. Ist ein Projekt in Kooperation mit dem Land Oberösterreich und hat das Ziel, Lebensmittelinitiativen, wie zum Beispiel eben solidarische Landwirtschaften oder Foodcops oder andere Kooperations- und Genossenschaftsprojekte zu fördern. Das Gute ist, dass das wirklich auch jetzt schon so lange gibt und man auch sieht, dass das eine Wirkung hat. Also Oberösterreich hat die meisten Initiativen. Wir haben 15 Solarwies aktuell, 21 Lebensmittelinitiativen und 33 Foodcops. Also wir sind da wirklich österreichweit ziemlich weit vorn. Natürlich, wenn man es aussuchen kann, ich würde es ja super finden, wenn es einfach in jedem Ort Lebensmittelinitiativen gibt, dass man einfach wirklich Alternative hat zum Supermarkt, wo man seinen großen Grundbedarf an Lebensmitteln einfach decken kann. der solidarischen Landwirtschaft und der Food Cops bekannter werden und natürlich auch die Initiativen unterstützen mit Beratungsleistung bei der Gründung und auch bei der Weiterführung. Können Sie vielleicht noch kurz, dass da keine Fragen offen bleiben, genauer erklären, was sind denn jetzt eigentlich solche Food Cops und SolarWiz? Ein Food Cop kann man vielleicht ganz einfach erklären, ist, wenn Sie mehrere Menschen zusammenschließen und bei einem Produzenten oder einer Produzentin gemeinsam bestellen wollen, dass nicht jeder diesen Weg extra hat und jeder einzeln zu fünf verschiedenen Produzentinnen hinfahren muss, schließen Sie einfach ein paar Personen zusammen und machen das gemeinsam. Meistens funktioniert das schon ganz gut digital mit einer Software, das eigentlich am Onlineshop funktioniert. Das heißt, man bestellt während der Woche, was man gerne haben möchte. Das wird automatisch an die Produzentinnen weitergegeben, die ernten und stellen die Sachen bereit dann für einen Abholtag, zum Beispiel Freitagnachmittag. Es gibt aber auch Foodcups, die das mit einem Schlüssel anders lösen, wo man sagt, man kann das ganze Wochenende dann die Produkte abholen. Und es gibt dort auch Kühlschränke. Genau. Ja, und die Solarvis sind meistens, also bei uns in Oberösterreich sind es hauptsächlich Gemüsebetriebe. Aber es gibt auch Solarvis, die zum Beispiel Milchprodukte produzieren. Und das funktioniert so, dass sie da Produzentinnen und Konsumentinnen zusammenschließen und man praktisch Mitglied wird bei einem Hof. Und dann für das ganze Jahr, meistens ist es eine Saison, entweder von circa April bis November oder eben für das ganze Jahr, dass man dann einen Anteil der Ernte von diesem Hof eben kriegt. Und der schöne Vorteil ist dann für die Produzentinnen, die wissen dann, was produzieren müssen, für wie viele Leute das einfach Gemüse anbauen zum Beispiel oder eben Milchprodukte produzieren müssen. Und das wird dann untereinander aufgeteilt und die Kosten sind gedeckt und man kann sich auf die Produktion konzentrieren und muss sich nicht mehr darum kümmern, dass möglichst gut verkauft werden kann oder irgendwie das wo hingeliefert werden kann. Und es ist dann auch so, dass eben diese, zum Beispiel wenn man jetzt eine zweibeinige Karotte hat oder so, das wird dann eben auch genauso aufteilt und gegessen, weil die Arbeit, die reingeflossen ist, ist ja wegen dem nicht wertvoll, nur weil die Gurke krumm ist oder die Zucchini sommergesprossen hat. Und genau, die Qualität ist hoch und deswegen wird alles gegessen, weil nicht produziert werden soll für die Tonne, sondern für die Teller. Ihr habt vorher schon kurz die Gründung angesprochen. Wie funktioniert denn das? Wer kann denn alles so eine Food Corp gründen und wie funktioniert das genau? Ja, also Food Corps gründen meistens eben engagierte Konsumentinnen, die gerne andere Sachen aus der Region und von den lokalen Produzentinnen bestehen. Und Solavis können sowohl Konsumentinnen gründen, die dann eben Produzentinnen suchen, oder es gründet eben ein Hof Solavi und sucht dann die entsprechenden Konsumentinnen, die das einfach gerne so mittragen möchten oder eben auch genau wissen wollen, okay, wie hätte ich als Konsumentin gerne, dass meine Lebensmittel produziert werden, was ist mir da wichtig und dann schließt man sich da zusammen und kriegt dann entsprechend die Sachen. Letztes Wochenende waren ja die Tage der offenen Türen bei den Foodcops und Solaris. Habt ihr das Gefühl, dass das Angebot schon genug angenommen wird oder würdet ihr euch wünschen, dass es da noch mehr Aufsehen gibt? Ja, ich glaube, es ist eine Entwicklung, es steht denn. Also heuer haben schon 30 Initiativen teilgenommen bei den Tagen der offenen Türen, so lange machen wir das noch gar nicht und das ist eigentlich schon ein großer Erfolg. Die Rückmeldungen, die kriegen wir jetzt laufend noch, sind eigentlich sehr positiv. Und man merkt, dass die, die dann dort waren, dass die sehr viel profitiert haben. Also dass die sind zufrieden und sagen, ja, das ist cool und es konnte einfach noch mehr Menschen erreichen. Also es konnten noch mehr Menschen grundsätzlich einfach wissen, was das ist und sich dafür interessieren. Es ist halt wirklich so, wenn man sich anschaut, dass man zum Beispiel aktuell Gemüse wie Tomaten und Gurken, die zu über 90 Prozent aus Wasser bestehen, von den trockensten Gebieten Europas zu uns bringen, obwohl die bei uns ums Eck wachsen und man sich so gut und abwechslungsreich das ganze Jahr aus der Region ernähren kann, dann ist es einfach ein Ziel, dass sich jeder Ort regional versorgen kann, wieder mit den Grundlebensmitteln und dass wir in jedem Ort ein Solawi oder Food Corp haben. Und da ist natürlich noch Luft nach oben, auf alle Fälle. Und eben das Ziel von unserem Projekt ist auch, dass wir da dann noch mehr Bewusstsein schaffen und dass alle Personen, wie es in Frankreich zum Beispiel jeder weiß, was ist ein Amap, dass bei uns jeder weiß, was ist ein Solawi und was ist ein Foodcup. Also das sehen wir schon ganz als unseren Aufdruck. Wie denkt ihr, könnte das sonst noch passieren, dass mehr Menschen darüber erfahren? Weil Tanja, du hast ja vorher auch schon angesprochen, du würdest dir wünschen, dass es in jedem Ort sowas gibt. Das ist wahrscheinlich auch der Grund dafür, dass einfach noch nicht genug Menschen darüber wissen vielleicht, oder? Ja, ich denke mir, dass man da auch wieder von klein auf anfangen kann. Also wir haben auch einen Workshop im Angebot für unsere Bildungseinrichtungen, der sich mit dem Thema auseinandersetzt. Das ist der Gustl-Workshop, wo wir mit so einer süßen Handpuppe arbeiten am Brokkoli und einer da auch schon das wieder mitgeben, auf was achten können. Und da kann man das auch durchaus schon ein wenig mitspielen, denke ich mir, dass man einem das auch erklärt, was ist das. Und wir haben immer wieder Erfahrungen oder Rückmeldungen, wo dann Eltern auf uns zukommen und sagen, hey, was habt ihr mit unserem Kind gemacht? Weil, ich weiß jetzt nicht, ein anderes Thema, Energiewirtschaft, jetzt müsste man jedes Mal das Licht abdrehen, wenn wir den Raum verlassen, werden geschimpft vom kleinen Kind, wenn wir das nicht machen. Und das fängt schon im Kindergarten an. wenn wir den Raum verlassen und werden geschimpft vom Kleinen, wenn wir das nicht machen. Und das fängt schon im Kindergarten an. Also da kann man ganz, ganz viel einfach von klein auf schon mitgeben, versuchen. Und das ist halt, was man schon allgemein beim Klimabündnis, finde ich auch, merkt. Ich bin jetzt 14 Jahre dabei, weil in diesem Zeitraum siehst du einfach wirklich, dass sich was bewegt in verschiedensten Themen. Und das wird im Ernährungsbereich immer mehr. Gut, dankeschön. Wie kann man denn das Thema klimafreundliche Ernährung sinnvoll in Bildungseinrichtungen und Schulen bringen? Weil du hast das vorher schon kurz angesprochen, es ist wichtig, das auch schon zu machen von klein auf. Und wie macht ihr das, dass ihr das in Schulen bringt? Vielleicht eben gerade auf das Thema Ernährung bezogen? Ich fange mal von klein an. Wir haben zum Beispiel schon ein Kasperltheater für den Kindergarten, wo es einen Omas Gemüsegarten gibt. Das ist ein Thema, wo man einfach da schon ansetzt, auf der lustigen Ebene und auch im Nachklang mit den Schulanfängerinnen einen Workshop machen kann und das Thema. Wir haben bei diesen Workshops im Schulbereich dann auch und eben beim Kasperltheater eigentlich immer dann regionales, saisonales Gemüse, Obst mit, verkochen vielleicht sogar irgendwas, machen was vor Ort miteinander, erklären das halt wirklich spielerisch. Ort sein, glaube ich, ist ganz, ganz wichtig. Einfach in den Schulen drinnen sein und da haben wir super Referentinnen, die teilweise auch zu Hause einen Hof haben, oder da einfach voll drinnen sind im Thema, sie da super auskennen und das einfach mitnehmen können aus der eigenen Erfahrung. Das ist auch etwas, was immer ganz, ganz wichtig ist, dass man einfach selber Erfahrungen mitbringen kann und das weitergeben kann. Foodcops machen zum Beispiel auch so eine nachhaltige Schuljahre teilweise. Also die Kirchschlager Speis hat das jetzt anlässlich des zehnjährigen Jubiläums zum Beispiel auch gemacht und die Gelegenheit genutzt, da dann mit den guten Produkten aus der Region direkt zu den SchülerInnen zu kommen. Und das Faszinierende ist dann auch, was ich aus der Erfahrung von diesen Besuchernuchen von der Hauptschule bei uns am Betrieb so ein bisschen teilen kann, ist, wenn die Kinder da durchgehen durchs Feld und sie selber ihre Kräuter für das Topfenaufstrichbrot sammeln können, die schwärmen wochenlang davon, wie gut so ein Topfenaufstrichbrot schmeckt, obwohl die dann so Jasen, Milchschnitte und Wurstsämmerl mit haben. Also da gibt es schon einfach so die massiven Impacts, die dann die Schülerinnen wirklich faszinieren oder zum Beispiel Zuckerschoten, da sind sie auch komplett fasziniert, dass was Grünes so gut schmecken kann. Also da mit allen Sinnen arbeiten ist da sicher sehr wichtig und cool. Klassen in den Unterricht integrieren können, ist auch ein ganz wichtiger Punkt. Und aktuell haben wir jetzt am Laufen auch zwei Wettbewerbe. Also da kann man jetzt auch noch einreichen bis Ende November. Einmal für Kindergarten und Volksschule, wo die Kinder einfach das Projekt selber ausarbeiten in einer Form, wie schaut für dich jetzt eine nachhaltige Jause aus? Es kann jetzt sein, dass sie uns dann Fotos schicken oder Zeichnungen. Da sind sie ganz kreativ. Da gibt es auch super Preise dann zu gewinnen. Und einen Wettbewerb ab der fünften Schulstufe, wo man ein Video drehen soll und uns das einreichen darf. Also für Jugendliche dann auch noch was dabei, die sich einfach dann einmal mit dem Thema auseinandersetzen sollen und da geht es eher dann darum, wie kann ich auch andere Jugendliche vielleicht damit erreichen? Was ist jetzt so cool eigentlich an dem Thema? Und wie kann ich das noch weitertragen, wenn ich mich dafür interessieren kann? Mir ist auch noch eine Ergänzung eingefallen. Die eine Möglichkeit ist, die Schüler quasi zu den Betrieben zu holen und wirklich dort vor Ort das herzuzeigen. Beim anderen Projekt von uns, beim Klimaacker bzw.ziehungsweise den Kistengärten, geht es den anderen Weg. Da bringt man quasi einen kleinen Garten in die Schulen und der wird dann dort vor Ort bepflanzt. Also ich glaube, es gibt da wirklich ganz viele Möglichkeiten und ganz viele Sachen, die interessant sind und die gut funktionieren und da wirklich gut angenommen werden. funktionieren und da wirklich gut angenommen werden. Was könnte oder sollte denn eurer Meinung nach auf politischer Ebene passieren, dass eben nachhaltige Ernährung mehr gefördert wird oder auch dass solche Initiativen mehr gefördert werden? Gibt es da etwas, was euch einfällt? Sie sollten zu den Tagen der offenen Tür kommen und sich das selber anschauen, selber probieren, selber kosten, selber die Erfahrung machen, weil ich glaube, dann lässt sich das auch sicher noch mal besser vertreten und auch verstehen. Ja, also und für die glasstrukturierten Betriebe ist es teilweise auch schwierig, weil die oft so klar sind, dass die aus Ausgleichszulagen, die halt große Betriebe kriegen, außerfallen beziehungsweise die halt nach Fläche gerechnet werden und nicht nach Arbeitskraft. Aber sehr arbeitsintensiv sind die klar strukturierten Betriebe und da ist ein bisschen eine Schieflage im Fördersystem. Das könnte man zum Beispiel angreifen und nach Ökosystemleistungen vielleicht unterstützen, weil ein großer Betrieb, der jetzt hektarweise Monokultur, Kraut, Acker macht, das ist halt ganz ein anderer, viel weniger Aufwand, als wenn ich das jetzt in einer kleinen Struktur in Biodiversität mache. Ja, das ist sicher ein ganz wichtiger Punkt. Biodiversitätsmach. Ja, das ist sicher ein ganz wichtiger Punkt. Was mir jetzt noch einfällt, ist abseits dieses idyllischen Bildes, dass man halt einfach dann sich keine Gedanken mehr darüber macht, was man kauft, weil man weiß, okay, in dem Gemüsekistl ist jetzt genau das drin, was meinem Prinzip entspricht und das wird angebaut von Leuten, die Sicherheit haben über das ganze Jahr und die das auch wirklich ohne Sorgen machen können, was ja für sich auch schon ganz wünschenswert ist, geht es auch schon um das Thema Ernährungssouveränität erhalten und man merkt, dass so kleine Strukturen sehr krisensicher sind. Also man hat das jetzt seit den letzten Jahren gesehen, von irgendwelchen Tankern, die irgendwo quer stängen und irgendwas behindern bis irgendwie größere Krisen. Es ist einfach das Naheliegende wirklich sehr sicher und auch von daher sehr wünschenswert. beim Vernetzungstreffen auch Vertreter gehabt von einer deutschen Solawi. Und die haben halt in Deutschland über 800 Solawis und decken da schon einen gewissen Prozentsatz der Grundernährung ab. Und das ist schon eigentlich ein ganz grundlegender, ganz wünschenswerter Zugang. Ja, danke schön für eure Antworten. Als letzte Frage vielleicht noch, um vielleicht auch das Ganze nochmal ein bisschen zusammenzufassen. Wie sieht denn eurer Meinung nach die ideale Ernährung der Zukunft aus? Das ist ein bisschen anklingen lassen. Also ich fände es wirklich super, wenn man einfach in jedem Ort eine Solawi hat und eine Möglichkeit, eine Foodcorp hat, eine Möglichkeit, einfach die Produkte, die wirklich vor Ort produziert werden, nämlich möglichst biodiversitätsfördernd, wo wirklich geschaut wird auf dem Boden und einfach nachhaltig, aber wirklich darüber nachgedacht wird, was kann man kurz mit der Fläche anfangen und auch die Möglichkeit einfach wirklich allen Menschen offensteht, dort einzukaufen. Also sei das jetzt finanziell oder auch von der Distanz oder von der Mobilität und von allem. Also das wäre schon so ein bisschen eine Traumvorstellung. Also Ernährung mit Zukunft macht einfach auch Spaß. Also mit der Abwechslung, die man da am Teller hat und schmeckt gut. Und ich denke mir auch immer, es ist halt auch voll die Gesundheitsvorsorge, weil wenn ich mich voll gern, voll gut ernähren kann und das so abwechslungsreich und viel Spaß macht, kann und das so abwechslungsreich und viel Spaß macht, dann mache ich das auch gern und dann habe ich hinterher weniger Probleme mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Konsorten. Genau, also das ist Vorsorge und viel Bund am Teller. Schmeckt dir nicht ohne Grund dann besser, diese Art von Essen, weil da einfach die Nährstoffe ganz andere sind. Also da gibt es auch ganz interessante Studien dazu. Und für mich persönlich ist auch diese Traumvorstellung ähnlich, was du gesagt hast, Tanja, dann auch, dass das nochmal ein Treffpunkt sein kann. Also gerade in so einem Ort, in so einem kleinen Ort, wo ich auch wohne zum Beispiel, das ist, jetzt treffen sich die Leute halt beim Arzt, gerade die Pensionisten, wenn man die ganze Zeit gerne denkt, aber warum sollten sie nicht gesünder leben und sich dann vielleicht bei einer Solawi einfach ein bisschen treffen und da eine Gemeinschaft da bilden können? Ja, dann vielen Dank für eure aufschlussreichen Antworten und eure Zeit. Damit sind wir am Ende der heutigen Klima und Du Sendung angekommen. Mein Name ist Florentina Mörtl und ich bedanke mich fürs Zuhören. Die Sendung Klima und Du ist mit Unterstützung des Umwelt- und Klimaresorts des Landes Oberösterreich entstanden. Klima und Du. Die Verantwortung für die globale Erwärmung wird seit Jahrzehnten zwischen Politik, Industrie und Konsumentinnen und Konsumenten hin- und hergeschoben. Was können wir Einzelne wirklich zur Bewältigung der Klimakrise beitragen? Gemeinsam mit Expertinnen und Experten suchen wir nach Auswegen und Lösungen. Die wöchentliche Informations- und Diskussionssendung der Freien Medien in Oberösterreich.