Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich begrüße Sie hier im ehemaligen Arbeitszimmer Adelbert Stifters zu einer weiteren Veranstaltung in der Reihe zum Mittag bei Stifter. Dieses Format, viele von Ihnen werden es wissen, wurde ursprünglich für das Kulturhauptstadtjahr 2009 entwickelt und ist seither ein Fixpunkt im Programm unseres Hauses, der unter anderem der Leidenschaft des Lesens gewidmet ist. Heuer sind es Buchhändlerinnen und Buchhändler, die wir zu uns einladen, um mit Ihnen jeweils eine halbe Stunde über Literatur, über das Lesen und über Bücher zu reden. Nach Alex Stelzer für die Buchhandlung Alex und Daniel Rechberger für die Buchhandlung Neugebauer freue ich mich heute, Valentin Schachinger bei uns im Stifterinstitut begrüßen zu dürfen. Herzlich willkommen. Hallo, danke für die Einladung. Valentin Schachinger betreibt seit April 2025, also noch sehr frisch, in Everding eine Buchhandlung, die Buchhandlung Schachinger Buch und Büro. Sein Weg zum eigenen Buchgeschäft scheint zumindest mir auf den ersten Blick kein wirklich geradliniger gewesen zu sein, weil er in Schachinger war als Musik- und Videoproduzent, als DJ und im Motorsport tätig. Eigentlich wollte er an der Filmakademie Regie studieren, musste von diesem Vorhaben aber wegen der Übernahme des Familienunternehmens dem Technik- und Elektrohandel-Expert Schachinger Abstand nehmen. Lieber Valentin, schön, dass du bei uns bist. Vielleicht erzählst du uns zu Beginn etwas über deinen Werdegang. Ich habe es erwähnt, DJ, Filmproduzent, Motorsport. Klär uns bitte auf, was hast du alles gemacht bevor du den elterlichen Elektrohandel übernommen hast? Also es gibt wenig was ich nicht probiert habe, nicht gemacht habe. Ich sage immer, ich kann vieles, aber gar nichts wirklich gut. Das heißt ich habe mich halt experimentiert und geschaut alles was mich interessiert hat. Viel war halt trotzdem elterlicherseits, ich würde nicht sagen vorgeschrieben, aber Motorsport. Mein Vater wollte, dass ich mal Formel 1 Fahrer werde. Und jetzt habe ich als Kind mit sieben, acht Jahren mit Motorsport begonnen, war halt dann auch ziemlich gut dabei. Nur dann hat halt die Jugend angefangen, die war bei mir ziemlich bald angefangen, mit zwölf, dreizehn. Wollte halt ein bisschen flüchten von dem, was die Eltern wollen. Und habe halt mit Motorsport aufgehört und habe dann angefangen mit Musik. Musik war eine Leidenschaft für mich. Habe aber selber nie Musikunterricht genießen dürfen. Also ich würde es nicht meinen Eltern so streng hinstellen, aber der Fokus war halt trotzdem entweder Formel 1-Fahrer oder Firmaübernehmer. Und mich hat beides eigentlich nicht interessiert, muss ich offen sagen. Und so habe ich mich halt dahin gewürstelt durch meine Jugend, war dann in der HTL für Elektrotechnik, hat vielleicht damit zu tun, weil ich ja die Firma übernehmen soll, also Elektrofirma, habe aber dann, ich glaube, ich habe einen Schulrekord gehabt, mit den meisten Fällstangen in der ersten Klasse, habe es trotzdem geschafft, irgendwie, ich weiß nicht mehr, wie das gegangen ist, und in der ersten Klasse habe ich es trotzdem geschafft, irgendwie. Ich weiß nicht mehr, wie das gegangen ist. Und in der zweiten Klasse habe ich auch nie etwas gelernt. Ich bin immer mit der Lilo von Everding eingestiegen und nach Linz gefahren. Also Leonting aussteigen. Und ich bin oft sitzen geblieben und habe zu meinen Kollegen gesagt, ich fahre wieder heim. Und bin dann daheim gefahren und dann habe ich daheim ein bisschen Wikipedia gefragt. Geschaut, was haben wir gerade in Physik durch. Und dann habe ich Wikipedia-Artikel gel gelesen, hat für mich gereicht. Und so ist das halt dahingegangen. Und dann habe ich Musik angefangen zu produzieren, das hat funktioniert. Dann bin ich DJ geworden, war viel auf Festland unterwegs und viel aufgelegt und immer einen Stress gehabt, nebenbei immer im Familienbetrieb mitgearbeitet. Nachdem ich nämlich bei der ATEL beendet habe, habe ich eine Lehre gesucht und wollte mich im Designcenter als Veranstaltungstechniker bewerben, weil ich wollte eigentlich Veranstaltungstechniker werden und irgendwie habe ich keine Rückmeldung bekommen, so wie es passt. Mein Vater hat mich gesucht im Betrieb und dann habe ich auch den Betrieb angefangen mit 16 und interessiert hat es mich eigentlich gar nicht. Das könnt ihr, glaube ich, bezeugen, das ist meine Tante und mein Onkel. Sie stehen das. Und es ist halt dann so gewesen, dass ich dann im Familienbetrieb gearbeitet habe. Und meine Oma war auch noch im Betrieb, mein Vater. Und das war halt wirklich eine Firma und Betrieb. Und es ist halt sehr konservativ abgelehnt und ich war halt immer schon der Aussteiger. Und ich wollte halt das Ganze in die Moderne führen, entweder gescheit oder gar nicht. Und ich bin halt nicht ausgekommen und so ist es halt so hingegangen. Bis ich dann halt die Firma halt trotzdem ein bisschen, wie immer, mich eingebracht habe, dass ich mir denke, jetzt kann ich mich wohlfühlen, jetzt kann ich das mit mir selbst vereinbaren und hat auch funktioniert zum Glück, mit viel Kampf und irgendwann ist es mir aber dann einmal so angestiegen, dass ich gesagt habe, mich interessiert das nicht mehr, weil ich habe doch einen sehr starken Willen, ich bin halt doch manchmal auch stur, warum tue ich das eigentlich? Und dann habe ich eigentlich Bildungsgeräte gemacht, dann habe ich eben viel Musikvideos gemacht, dann auch zu dem Zeitpunkt, ich war im MTV, waren mitunter, generell Drehbücher geschrieben, viele Bücher geschrieben, also ich war da generell mehr der kreative Mensch und arbeite zum Verkauf von Waschmaschinen. Und eben bei DJing und weiß nicht was. Das war halt wirklich stressiger. Dann wollte ich die Bildungsgeräte machen und alle vier Kurse gleich auf einmal. Jetzt hat man durch in einem Jahr nachholen. Nur dann hat mir irgendeine Nase gebrochen, weil ich immer gerne sage, was ich mir denke. Und dann bin ich drei Wochen, weil das war schon das zweite Mal gebrochen, darum bin ich länger ausgefallen. Jetzt habe ich die Berufsreife abbrechen müssen, weil ich, wie soll ich sagen, einfach dann vier Wochen ausgestiegen bin. Und dann habe ich mir gedacht, bin ich draufgekommen, Regie kann man studieren ohne eine Matura, ohne eine Berufsreife, das trotzdem ein Kreativbereich ist. Aber dann ist der Ruf des Familienbetriebs lauter geworden. Meine Oma hat sich immer mehr zurückgezogen, mein Vater auch immer mehr. Meine Digitalisierung gewöhnt, aber alleine nicht mehr geschafft. Und dann habe ich irgendwann sagen müssen, doch einen großen Streit. Ich bleibe, dafür mache ich es halt gescheit, so wie ich bin. Und das war 2024? Nein, das hat schon viel früher angefangen, das war ein langer Prozess. Aber übernommen hast du es? Übernommen habe ich es endgültig letztes Jahr, weil mein Vater in Pension gegangen ist. Aber Betriebsführung habe ich schon seit zehn Jahren über gehabt. Jetzt gibt es die grundsätzliche Frage, wie man auf die zweifelsohne schöne, aber vielleicht nicht ganz naheliegende Idee kommt, 2025 eine Buchhandlung zu gründen. War das ein lange gehegter Wunsch oder eher ein kurzfristiger Entschluss, nachdem in Everding das einzige Buchgeschäft meines Wissens auch im vergangenen Jahr, glaube ich, schließen musste? Also im Prinzip, man muss verrückt sein, um eine Buchhandlung im Jahr 2025 zu öffnen. Darum haben wir es auch gemacht. Es ist natürlich die Liebe zum Buch, die den Weg geebnet hat. Aber es waren ein paar Zufälle. Ich habe im August letztes Jahr, August 2024, die Firma übernommen. Habe aber gesagt, vorher schon, wenn ich die Firma übernehme, dann muss ich ein bisschen meine Rahmenbedingungen verbessern für die Zukunft. Habe dann im April, 400 Jahre zuvor, eine Filiale eröffnet, in Vellkirchen an der Donau, Elektro. Da haben wir ein Geschäft übernommen, der war Postpartner und hat Bücher verkauft und geschrieben worden. Das haben wir übernommen und dann ist er gesagt, ja passt. Und eine Woche vor der Öffnung hat mich er gefragt, willst du den sein, er hatte früher einen Bücherwebshop gehabt, ob ich den übernehmen will, denke ich mir. Ja, wieso nicht, ich liebe Bücher. Und ich denke mir, das kostet mir ja mehr als es bringt, weil in Everding ist eine Buchhandlung, da verkaufe ich keine Bücher, also da wollte ich nicht irgendwie da ins Réan fahren, da hätte ich nichts davon und auch der Mitbewerber nicht. Und da haben wir gedacht, für die Kirchner Bestandskunden, sicher, warum, die brauchen Bücher und natürlich beziehen sie das bei uns, warum soll ich das jetzt beenden, ob es jetzt ein positives Ergebnis ist oder nicht, also vom Finanziellen war es mir egal, Hauptsache wir können Bücher an die Menschen da drüben bringen. Und im gleichen Monat, wie wir die Filiale geöffnet haben, oder Wochen davor war es, haben wir erfahren, dass die Meritas in Insolvenz geht. Große Buchhandlung, auch in Everding, die das vor kurzem übernommen hat. Und Everding, kleines Kaff, sage ich immer, reden natürlich Leute panisch und so weiter, dass man keine Bücher mehr kriegt. Und ich schreibe halt Facebook-Postings, so signativ, ihr fürchtet euch nicht, ich weiß gar nicht mehr, was das genaue Wortlaut war, ihr könnt Bücher bei uns im Webshop bestellen, könnt euch abholen bei uns im Elektrogeschäft. Und ich habe mir gedacht, da bestellen wir halt auch zwei Bücher für die Kunden. Und das ist so gut angenommen worden. Die Leute, weil wir immer trotzdem, unseren Betrieb gibt es 60 Jahre in Everding, wir sind direkt im Zentrum. Und die Leute waren einfach so happy, dass wir dann sagen mussten, es hat den Raum entsprengt, wir müssen die Bücher aus dem Elektrohandel rausbringen, wir haben keinen Platz für Waschmaschinen mehr. Es war brutal. Und direkt gegenüber war ein Geschäft flächenfrei. Direkt gegenüber. Natürlich haben wir das dann gemietet. Wir haben es schon gemietet im November letzten Jahres. Da haben wir Buchausstellungen gemacht und Bücher sortiert für diese ganzen Weihnachtsbuchausstellungen von den Volksschulen und Kindergärten. Im April haben wir dann endlich unseren wunderschönen Buchladen eröffnen dürfen. Das heißt neben dem persönlichen Interesse gibt es so etwas wie ein, vielleicht ein bisschen großspurig gesagt, jetzt meinerseits ein gesellschaftliches oder kulturelles Ideal oder die Überzeugung, dass eine doch kleine, aber doch immerhin stark wie Everding ein Buchgeschäft braucht. Genau. Absolut, ja. Und das war uns halt wirklich wichtig das weil ich liebe Everding und ich bin ja gefangen da, ich wollte ja nicht nach wien studieren wie schon erwähnt aber ich bleibe da, ich habe jetzt alles da und ich werde mein leben lang wahrscheinlich in Everding verbringen und das heißt ich habe meine eigenen, das klingt ein bisschen egoistisch aber meine raumbedingungen selbst verbessern und natürlich auch für die menschen die da leben. und wie wird es angenommen das das geschäft, die Buchhandlung? Extrem gut. Ich muss sagen, ich habe mir nie Reichtum damit erwartet, in irgendeiner Form, in irgendeiner Weise, im Gegenteil. Reichtum bringt es auch nicht. Aber es wird so gut angenommen, dass es wirtschaftlich rentabel ist, das ist immer schön. Und man kriegt so viel Feedback. Es ist ungleich wie im Elektrohandel, wo man eher mehr Feedback kriegt, man hat mein Geschirrspieler Geld wieder nicht, was man Klump hat verkauft. Ist im Buchladen so angenehm, weil die Leute sind so wirklich happy drüber. Ich kriege jeden Tag ein Feedback. Bei mir, beim Problem ist, positives Geld bei mir meist da rein, da raus. Und das Negative so auf die Art, warum habt ihr das Buch nicht, das Geld, da frisst es in mich rein und denke mir, morgen ist da ein Flug an, unverbindlich. Und so hat sich das entwickelt. Also ich stelle mir das so, als Buchhändler muss man sozusagen eine Leidenschaft haben, zu lesen, Bücher unter die Leute zu bringen. Darf ich fragen, wie das bei dir ausschaut? Gibt es prägende Lektüre-Erlebnisse, Lieblingsautorinnen, Lieblingsautoren, die du hast? Interessierst du dich eher für Literatur oder für Sachbücher? Also generell momentan interessiere ich mich eher mehr für Sachbücher. Eine kleine Anekdote noch, als Kind wollte ich mal Wikipedia auswendig lernen, weil ich mir gedacht habe, ans Internet, da man nicht mehr geht, irgendwer muss das Ganze ja wissen. Das hätte man auch ausdrucken können. Einen Drucker habe ich dann keinen gehabt. Aber immer zufälliger Artikel, zufälliger Artikel, zufälliger Artikel. Irgendwann habe ich dann einmal so lange probiert, bis der gleiche Artikel zweimal kommt, aber das ist nicht passiert. Dann habe ich gesagt, okay, lass auf. Aber generell lese ich gern über die Meta des Buches, mehr als über Bücher selbst, also über das Thema Bücher und auch über Autoren und über das Buch an sich, als wie die einzelnen Zeilen der Bücher. Und das interessiert mich persönlich mehr. Und was mein prägendstes Erlebnis war, ist, ich will es ehrlich sagen, ich war in meiner Jugend trotzdem ein bisschen ein Hippie, ich meine, über alles irgendwie, habe mich gesucht und als Hippie bin ich dann trotzdem zum Buch Steppenwolf als Kind schon gelangt, also mit 13, ja sowas. Und Steppenwolf hat es immer geheißen, das war die Hippie-Bibel. Und dann habe ich mir gedacht, ich muss ihn lesen. Und habe den mit 13, 14 gelesen und ich habe mir gedacht, das ist doch nicht super, das ist Pop. Weil ich finde Pop ist so im Sinne von, man fühlt sich verstanden, man fühlt sich, keine Ahnung, wenn jetzt wie irgendwie Pop-Leo auf die Reihe rennt, es gefällt vielen Menschen, weil sie sich verstanden fühlen. Und so war es bei mir mit Steppenwolf, was sehr komisch ist jetzt. Auf jeden Fall habe ich den gelesen und ich habe mir gedacht, der schreibt über mich, über meine Zukunft, das war irgendwie ganz schräg. Weil der Harry Haller, das ist so eine Person, die ist irgendwie einfach verstanden. Und war halt trotzdem Pop. Und Jahre später habe ich dann mit jemandem darüber geredet und der sagt, so habe ich so, hast du das nicht auch gehabt, dieses Gefühl, da bist du etwas. Und dann habe ich nur mich gelesen. Und dann bin ich draufgekommen, okay, nein, es ist nicht Pop. Ich bin einfach vielleicht ein bisschen anders. Und das war mein prägendstes Erlebnis eigentlich. Und der begleitet mich bis heute noch, da steht mal von mir, mein Hesse. Dadurch habe ich natürlich auch vieles andere gelesen vom Hesse oder oder bei alles geht fast nicht, aber für das habe ich keine Zeit. Oder Hesse ist wahrscheinlich der Schriftsteller, der mich am meisten bewegt hat eigentlich. Wie kann ich mir jetzt deinen beruflichen Alter vorstellen? Bist du eher im Elektrogeschäft oder im Buchhandel? Stehst du selbst sozusagen im Geschäft oder nur, nur unter Anführungszeichen, im Büro? Verkaufst du Bücher und Waschmaschinen? Ja, alles. Also das ist bei uns das Problem. Wir sind generell viel, wir waren vor zwei Jahren, wir waren ein Vier-Personen-Betrieb, jetzt sind wir zwölf. Und die meisten habe ich direkt einschulen müssen, weil wir viel Quereinsteiger haben. Da ich selbst auch Quereinsteiger bin, schätze ich auch Quereinsteiger und diese Initiative, die von Quereinsteigern aufkommt. Und im Prinzip mache ich wirklich alles. Also ich bin ein Nachtmensch, ich stehe, also ich gehe um drei in der Früh ins Bett, stehe auf, wenn ich munter werde, das ist meistens zwischen acht und neun. Dann mache ich mir einen Kaffee und sitze direkt mit dem Kaffee vor dem Commuter, checke mir die ersten Mails in Expertschachinger, in Buchschachinger, in verschiedenste E-Mails, da kann ich alles checken, schreibe, welche neuen Aufträge sind da, was ist irgendwie etwas Außernatürliches, was zu bestellen gehört, für Buchausstellung, was auch immer. Und wenn ich dann dieses Mindchaos oder dieses E-Mail-Chaos einmal gelöst habe, gehe ich auf, gehe duschen, gehe in die Arbeit, oder dieses E-Mail-Chaos einmal gelöst habe, gehe auf, gehe duschen und gehe in die Arbeit. Und dann kommt eh schon dieser Fall, dieser Fall, dieser Fall und bin halt hauptsächlich im Elektrogeschäft stationiert, im Büro. Aber der Buchhandel ist ja nicht weit entfernt. Gehen wir über, genau. Und ich switche den ganzen Tag eigentlich hin und her. Also der Buchhandel rennt mittlerweile schon so ad hoc, dass ich nicht zwei, drei Mal am Tag kurz drüben bin und mal schaue, ob alles passt, mit den Kunden ein bisschen rede. Aber generell rennt er, was die Kundenversorgung betrifft, ziemlich autark. Ich kümmere mich halt um die Bestellungen der Logerbücher und Buchausstellungen zum Beispiel. Da sind wir gerade mitten in der Planung für Kindergärten. Es ist schön, dass wir das wieder gut über die Bühne kriegen zum Beispiel. Aber ich mache eigentlich wirklich alles. Es ist nur so eine Entwicklungsphase, wo wir dabei sind, dass jeder sich spezialisiert. Aber es dauert noch etwas, auch wenn jeder wirklich toll ist bei uns im Team, aber dass wirklich mir etwas endgültig final abgenommen wird. Dass ich wieder einmal sagen kann, ich mache Feierabend und ich lese jetzt ein Buch. Das dauert noch ein bisschen. Das wäre die nächste Frage, aber bevor ich die stelle, vielleicht hast du in unserem Vorgespräch erzählt, ihr habt gerade einen Meilenstein am Buchverkauf, um es zu veranschaulichen, dass der Laden läuft. Also ich kann mit Sicherheit jetzt sagen, ich bin da, oder wir sind der einzige Elektrohandel in Österreich, der mehr Bücher als Waschmaschinen verkauft. Und ich habe gerade die Woche die Statistiken ein bisschen gecheckt, dass ich ein bisschen Daten auch habe. Einfach auch im Alltagsstress, die Zeit vergeht so schnell. Also die letzten zwei Jahre waren wie nichts. Und jetzt habe ich einfach mal hingesetzt und geschaut, wie viele Bücher haben wir eigentlich verkauft. Und ich bin voll stolz auf unser Team, dass wir jetzt bei der schon letzte Woche den Start gehabt haben mit über 10.000 Büchern, die wir verkauft haben. Und da bin ich wirklich stolz auf uns. Genau. Also ich finde das super. Also. Und da muss ich sagen, da geht es mir nicht um das Wirtschaftliche, um den Ertrag oder so, das ist beim Buchhandel für mich immer sekundär gewesen, auch im Elektrohandel, also ich habe noch nie etwas für Geld gemacht. Aber mir geht es darum, wenn ich mir denke, 10.000 Menschen, nicht, manche haben mehr gekauft zum Glück, aber wir haben 10.000 Bücher in Regale, in Schulen, in Kindergärten, und da die Menschen braucht, das finde ich, da bin ich auf das hauptsächlich stolz, aber wir haben 10.000 Bücher in Regale, in Schulen, in Kindergärten und da die Menschen braucht, das finde ich, auf das bin ich hauptsächlich stolz. Das finde ich super. Genau. Kann man auch sagen, finde ich. Du hast einen dichten oder einen ausgefüllten Arbeitstag, da haben wir jetzt irgendwie einen Eindruck davon bekommen. Du hast es ja schon gesagt, aber ich frage trotzdem, gibt es wirklich keine Zeit fürs Lesen, die du hast und hat sich irgendwie deine Erwartungshaltung, weil der Buchhändler die Buchhändlerin liest, das ist sozusagen die Idee, gibt es eine Erwartungshaltung, die dich stresst, dass du sagst, jetzt komme ich nicht zum Lesen und eigentlich möchte ich aber, also du sagst, dass das Lesen dann vielleicht, oder das Nichtlesen zu einer Belastung wird, wie es nicht sein sollte. Belasten tut es mich nicht in dem Sinne. Ich traue mir zu sagen, ich bin wahrscheinlich auf Langzeit der Gast, der da sitzt, der die wenigsten Bücher gelesen hat. Das traue ich mir mit Sicherheit behaupten. Das kann sich ja noch ändern. Kann sich noch ändern, ja. Wird sich auch noch ändern. Also ich habe viele Bücher in meiner Liste, die ich lesen mag, aber die Zeit fehlt wirklich. Und ich habe selbst, als ich die Einladung für da gekriegt habe, habe ich mir gedacht, ich muss jetzt endlich einmal aufhören, über Adalbert Stifter zu lesen, sondern etwas von Adalbert Stifter zu lesen. Und dann habe ich mir Bte Steine mit heimgenommen und ich habe es nicht geschafft. Das war für mich, also jetzt nicht, das Buch selbst ist super, aber ich bin sofort eingeschlafen. Nicht, weil ich es langweilig finde, sondern weil ich endlich meine Ehrung gefunden habe. Und mein Körper, mein Alltag lässt keine Ehrung zu und da bin ich sofort weg. Es ist ein entschleunigendes Buch, also Stifter ist entschleunigend, das kann ich mir... Elektrohandel und Buchhandel, da habe ich sofort an E-Books gedacht. Also als Germanist traue ich mich zu sagen, oder ich traue mich zu behaupten, dass Germanistinnen und Germanisten mehrheitlich nach wie vor interessiert sind an einem wirklichen gedruckten Buch. Nicht zu Unrecht, wie ich finde, weil es einfach ein perfektes Ding ist. Es braucht nicht irgendwie verbessert werden und kann es, glaube ich, auch nicht mehr. Das mag jetzt für manche Personen unpraktisch oder antiquiert erscheinen. Für mich überwiegen aber die Vorteile gegenüber E-Book-Reader und so weiter ganz eindeutig. Wie siehst du das mit Elektrohandel und Buchhandel? Du könntest ja sozusagen auch von E-Books begeistert sein. Vielleicht bist du es auch. Nein, absolut nicht. Also ich lese gern digital am PC schon immer, das kleine Skinschauen, egal ob jetzt Nachrichten oder was auch immer, PC lesen, Budget, super, keine Frage. Aber nicht Bücher, sondern andere Informationsquellen. Aber E-Books finde ich fürchterlich. Einziger Vorteil von E-Books ist, wenn ich auf Urlaub fahre, passiert bei mir nicht, aber vielleicht, wenn man auf Urlaub fährt und nicht weiß, was man lesen will, kann man sich hunderte Bücher mitnehmen. Das ist der einzige Vorteil. Aber sonst, ich finde E-Book-Reading, ich finde, das hat einfach, der verliert, der Geist verloren. Das ist wie mit E-Zigaretten das Gleiche. Das Argument ist konziser, finde ich. Du hast schon gesagt, du hast dir Stifter vorgenommen und Hesse ist ja in gewisser Weise auch ein moderner Klassiker, könnte man sagen. Also ich nehme an, Hesse gibt es bei dir zu kaufen in der Buchhandlung. Absolut. Gibt es andere Klassiker auch zu kaufen? Also kann ich zu dir kommen und sagen, ich möchte jetzt einen Kleister oder Büchner oder Stifter haben. Finde ich dort was oder bestellen kann ich es? Stimmt immer. haben, finde ich dort was oder bestellen kann ich es. Wir haben schon unsere Backlist, also Backlist ist im Buchhandel immer das, ich glaube, ihr wisst das alle, aber ich sage es trotzdem, weil ich selber, für mich ist das neu, Backlist ist einfach das, was man nicht so laufend verkauft, die Neuheiten, sondern eher das, im Elektrohandel sage ich Kernsortiment, das ist das, was vielleicht schon älter ist, aber das müssen wir haben, um unseren Stil auch zu vermitteln und auch wirklich die Literatur, die wir auswählen, an die Menschen zu bringen. Und da haben wir schon sehr viele Klassiker. Also zu Beginn, ich war ja wirklich enttäuscht, ich war beinahe traurig. Öffnung Buchhandel. Im Vorjahr schon Buchausstellungen geplant aus kompletter Quereinsteiger mit Kindern für Kinder, ich habe mit Kinderbüchern gar nichts zu tun, aber auch für Erwachsene. Und das ist aber so gut funktioniert, ich habe mir da lange hingesetzt, wirklich viele Klassiker. Also es war wirklich eine sehr lesende Auswahl. Und für den Buchhandel haben wir ähnlich agiert. Ich wollte viele Klassiker haben, ich wollte einfach gute Bücher. Gut, es sind viele, aber einfach wirklich viel klassische Literatur anbieten, an der mir auch viel liegt. Nur ich bin dann leider darauf gekommen, die Menschen fordern hauptsächlich die Neuheiten im Buchhandel. Das heißt, wir haben wirklich viele Bücher retour senden müssen, die ich wirklich gerne lesen würde, aber halt nicht wirklich verkauft werden. Aber wir haben noch eine große Backlist und da freue ich mich, wenn ein Buch dabei ist, das vielleicht nur alle zwei Jahre verkauft wird. Vor kurzem hat ein 15-Jähriger circa in Steppenwolf gekauft bei mir und ich war so happy, ich war wirklich glücklich. Also da war ich wirklich happy. Hast du es verkauft? Ja, da war ich gerade zufällig drüben. Geht ja gar nicht anders, dass man das dann nicht kaufen kann. Also die Frage, ob sich Klassiker verkaufen, hätte ich mir aufgeschrieben, mit dem – die hast du jetzt beantwortet – dass es schwierig ist, Klassiker unter die Leute zu bringen. Ich frage mich, womit das zusammenhängt. In der Schule ist es nicht mehr notwendig, sozusagen Menschen für diese doch wichtigen und zentralen Texte zu begeistern oder an sie heranzuführen. Und jetzt meine Frage, vielleicht ist es jetzt sozusagen die Aufgabe, umso mehr der Buchhändlerinnen und Buchhändler als Teil eines Bildungssystems einzuspringen und die Leute eben, also ich finde es wichtig, dass ich auch einen Kleist oder einen Büchner bei dir kaufen könnte. Das finde ich gut, weil damit irgendwie eine Lücke besetzt wird, für die ein sozusagen, die im Bildungssystem entstanden ist. Wie siehst du das? viel an Bildung und das ist auch mitunter Grund, warum wir den Buchladen auch wirklich eröffnet haben und warum wir auch sehr viele Buchausstellungen für Kinder machen. Auch für Mittelschulen, wo mir ein befreundeter Buchhändler vor der Öffnung schon gesagt hat, Buchausstellungen macht es, aber nicht für Mittelschulen, da liest keiner. Und wir haben aber letztes Jahr, hat mich wer gefragt, in der Höhepunkt, wir haben letztes Jahr ohne Buchhandel schon zwölf Buchausstellungen gleichzeitig gehabt, das war purer Stress und hat mich die Mittelschule angefragt, und ich habe ja gesagt. Und wir haben das gemacht, wir haben hingesetzt und wirklich eine gute Auswahl gesucht, nicht so Tick-Tock-Bücher, zumindest nicht viele, aber wirklich viele Sachbücher, und es ist so gut angenommen worden. Ich habe immer gesagt, ich mache es. Du gehst dann in die Schule mit denen? Nein, wir suchen ein Paket aus, wir suchen Bücher aus, 100 bis 200 Bücher, die wir dann auch wirklich dort bei der Schule eben platzieren, in einem Saal oder im Foyer oder wo immer. Und die Schüler haben dann eine Woche Zeit, dass sie sich das in Ruhe anschauen und können dann mit einer Bestellliste mit Einverständnis der Eltern die Bücher bestellen. Und das funktioniert extrem gut. Und bei der Mittelschule, ich habe gesagt, ich mache es, auch wenn wir nur vier Bücher verkaufen, mir geht es dann um die Bildung. Weil gerade da, wo nicht viel gelesen wird, gerade da sollte man ja eingreifen. Und es war dann auch ein totaler Erfolg, weil die Buchhauswahl offenbar gepasst hat. Und das hat mich auch ein bisschen stolz gemacht. Und Bildung ist halt wirklich etwas, ich bin der Bildung immer ein bisschen fern geblieben. Ich weiß noch, meine Volksschullehrerin hat gesagt, ich muss ins Gymnasium gehen. Mein Vater hat gesagt, nein, du übernimmst die Elektrofirma, da brauchst du kein Gym. Und so ist das irgendwie dahingegangen. Und ich hätte es aber auch nicht ausgehalten. Also ich wollte nie lernen in der Schule, was mir ein Lehrer sagt. Ich wollte es auch nicht, mir hat das nicht interessiert. Pflichtlektüre in der Schule hätte ich niemals gelesen. Das hätte ich mir da immer geweigert. Aber nur weil ich dem ferngeblieben bin, und das nicht mein Konzept ist, schätze ich es umso mehr für Menschen, die es wirklich brauchen. Und ich glaube, das ist normal. Auf deiner Facebook-Seite, ich bin nicht bei Facebook, aber man kann ja trotzdem irgendwie zumindest ein bisschen reinschauen, habe ich gelesen, dass du dich relativ eindeutig zum Thema KI und Textproduktion, sagen wir mal so, geäußert hast. Vielleicht sagst du uns da noch deine Meinung dazu. Vielleicht sagst du uns da noch deine Meinung dazu. Ja, also in Zeiten, die Schlagzeilen überhäufen sich bezüglich KI im Buchhandel. Oft wird schon gelesen, dass einfach auf Amazon, wo auch immer, KI-generierte Bücher verstreut sind und Leute das kaufen und was auch immer. Und das ist echt, ich sehe das als großes Problem. Und ich habe mich heute dazu geäußert, dass wir bei Buch- undro Scharfhänger niemals ein KI-generiertes Buch anbieten werden. Oder auch niemals, wenn ich schon sehe, das Cover ist KI-generiert mit diesen starken, dicken Konturen von JetGPT, was auch immer. Also wir werden sowas immer ablehnen und solange ich Inhaber bin, wird sich das nicht ändern. Also das werde ich sicher umsetzen. Solange ich Inhaber bin, wird sich das nicht ändern. Also das werde ich sicher umsetzen. Und sobald man entdeckt, wenn ein Autor irgendwie KI unterstützend nutzt, das kann man nicht nachweisen. Aber sobald mir das auffällt, ist das weg, wird nicht verkauft. Woher kommen deine Kunden? Also hauptsächlich Eferding oder aus dem gesamten Bezirk? Mittlerweile von überall. Also Bezirk Eferdingfening haben eine gute, starke Basis. Sehr viele Büchereien, Bibliotheken aus dem ganzen Bezirk und auch über die Grenze hinaus beziehen alle Bücher bei uns. Aber auch von Wöls, viele auch von Linz, witzigerweise. Viele von Rohrbach oder wo auch immer. Unser Kundenstamm ist wirklich gescheit gewachsen. Von Beginn an wirklich sehr groß. Also die Leute sind wirklich interessiert, weil es ja immer weniger Buchhandlungen gibt. Die Frage zu Stifte erspare ich dir jetzt. Du hast ja schon gesagt, du hättest die bunten Steine versucht. Versuch es noch einmal, das zahlt sich durchaus aus, finde ich. durchaus aus, finde ich. Eine vielleicht letzte kurze Frage, ein Blick, ein indirekter Blick in deine Wohnung, reichen dir die Bücher im Buchgeschäft oder hast du zu Hause auch Regal um Regal mit Hesse und Stehen? Also ich habe ein Bücherregal zu Hause, seitdem ich im Buchland habe, kein einziges außer Bunte Steiner hinzugefügt, aber ich habe seitdem kein Buch mehr gekauft. Also ich habe leider, jetzt sitze ich direkt an der Quelle, jetzt könnte ich vorhin kaufen und jetzt habe ich gerade keinen Bedarf, weil ich keine Zeit habe. Aber ich habe ein Buchregal, das ist viel von Elos Haxli, natürlich sowieso von Hermann Hesse, was ist, Immanuel Kant ist dabei. Ich definiere es als Klassiker, wahrscheinlich alle da, aber viele Klassiker habe ich, die ich auch wirklich gelesen habe und wirklich schätze. Und ich werde das sicher mal erweitern, aber jetzt haben wir auch gerade im Buchladen. Und ich werde aber in der nächsten Zeit wieder schauen, dass wir weniger Neuheiten präsentieren, sondern unsere Backlist trotzdem wieder erweitern. Dass ich mehr Liebe wieder, also Liebe habe ich sowieso da drin, aber dass ich die Klassiker trotzdem wieder ein bisschen mehr anbieten kann. Es ist beides. Also auch die neuen Bücher zu verkaufen ist verdienstvoll und Klassiker zu verkaufen ist es ebenso. Ich glaube, wir müssen dann schön langsam unser Gespräch beenden. Sie wissen es, zur Mittagsreihe gehört immer auch ein Teller Suppe, zubereitet von der Postkantine, den wir Ihnen im Anschluss an die Veranstaltung im ersten Stock des Hauses servieren. Die Wahl, welche Suppe kredenzt wird, trifft dabei stets unser Gast. Valentin Schachinger, dem ich für seine Unternehmen alles Gute wünsche und dem ich herzlich für sein Kommen und für das anregende Gespräch danke, hat sich für Minestrone entschieden. Die nächste und für heuer letzte Ausgabe unserer Mittagsreihe, zu der ich Sie einladen möchte, findet am 11. Dezember statt. Besuchen wird uns Sabine Weißensteiner von der Buchhandlung Fürstlberger. Das war es für heute. Vielen Dank fürs Kommen. Ich wünsche Ihnen einen guten Appetit, Mahlzeit und hoffentlich auf bald im Stifterhaus. Danke.