Vielen Dank. Können wir noch ein zweites Mikro haben für die... Genau. Dass ihr das euch aufteilt. Ja, zunächst möchte ich mich bedanken, Corinna Milborn, für die Rede. Mit sehr vielen wichtigen und wertvollen Denkanstößen. Wir haben jetzt... Darf ich kurz was dazu sagen? Ich habe nämlich wegen der fortgeschrittenen Zeit die jetzt stark eingekürzt, aber ich habe sie schriftlich ganz... Ich schicke sie dir dann. Also wer sie mit vielen Details und durchargumentiert lesen will, gibt es bei dir. Genau. Ich will das auf jeden Fall. Genau. Sollten Sie sich wundern, dass wir hier uns per du ansprechen. Wir kennen uns alle so lang in der Medienbranche. Wir sprechen heute per du zueinander. Ja, wir haben uns eigentlich vorgenommen, darüber zu sprechen, wie gestalten Medien die Informationswelten der Zukunft oder von morgen. Ich glaube, nicht zuletzt aufgrund deiner Rede und deiner Impulse müssten wir fast nochmal einen Schritt zurückgehen und eigentlich uns den Kopf zerbrechen. Das wurde auch deutlich bei den vorangegangenen Inputs. Wie sichern Medien heute eigentlich sowas wie die demokratischen Strukturen von Medien, Landschaften, der Gegenwart? Da sieht es ja sehr betrüblich aus und da möchte ich mich gleich mal an den Ansvar Lang wenden. Herr Lang, Medienpolitik fristet in Österreich seit vielen Jahren wie ein Stiefkind in der Hand der politisch Verantwortlichen. Sie sind jetzt in medienpolitischer Verantwortung seit Jahresbeginn im Kabinett von Vizekanzler und Medienminister Andreas Babler. Wenn wir uns alleine die Schlagzeilen der letzten Tage ansehen, dann sehen, dann haben wir einfach wieder einmal lesen müssen, Stellenabbau in den Redaktionen hier, Stellenabbau bei den Regionalmedien Österreichs, dann ist jetzt auch von der Presse die Rede, der Standard, viele andere. Inwieweit beunruhigt Sie das, beziehungsweise wo sehen denn Sie als medienpolitisch Verantwortlicher überhaupt noch Handlungsspielräume in einer österreichischen Bundesregierung, wenn wir jetzt auch nicht zuletzt von Corinna Milburn gehört haben, dass die globale Medienentwicklung schon lange nicht mehr in der Hand nationaler Regierungen liegt. Ja, das ist es. Im Übrigen, wir sind ja eigentlich auch per Du, weil du das vorher... Entschuldigung. Aber Stichwort Handlungsspielräume, ich meine, die schlechte Nachricht ist, sie sind natürlich für nationale Politik auch überschaubar und beschränkt. Die gute Nachricht ist, es ist nicht so, dass sie gar nicht vorhanden ist. Also wir stehen da wirklich internationalen Monopolkonzernen gegenüber. auch überschaubar und beschränkt. Die gute Nachricht ist, es ist nicht so, dass sie gar nicht vorhanden ist. Also wir stehen da wirklich internationalen Monopolkonzernen gegenüber. Wir sind eingebunden in einer Rechtsstruktur, die die Europäische Union bietet. Und das heißt, wir können auch national, rechtlich nicht nur das tun, was wir vielleicht gern tun würden. Aber natürlich gibt es ein paar Sachen, die man machen kann. Da gehört sicherlich erstens mal dazu, wie soll ich sagen, die einfache Lösung bewirft das Problem mit Geld. Also es ist ja schon so, dass in Österreich der nicht kommerzielle Sektor auch, aber vor allem natürlich kommerzieller Sektor auch mit entsprechenden Geldern gefördert wird. Das sind im Jahr, ich weiß gar nicht, ob das allen hier so bewusst ist, immerhin 80 Millionen Euro. wird. Das sind im Jahr, ich weiß gar nicht, ob das allen hier so bewusst ist, immerhin 80 Millionen Euro. Und wir basteln da auch an neuen Modellen, die zum Teil nächstes oder spätestens dann übernächstes Jahr schlagend sein werden. Da geht es um weitere zweistellige Millionenbeträge. Von den 80 Millionen übrigens knapp 10 Prozent in den nicht kommerziellen Sektor. Also das ist etwas, was man sicher mal machen kann. Löst uns das Problem mittel- und vor allem langfristig wahrscheinlich nicht ganz. Die zweite Sache, die man tun kann, dast uns das Problem mittel- und vor allem langfristig wahrscheinlich nicht ganz. Die zweite Sache, die man tun kann, da sind wir dann schon fast auf der europäischen Ebene, ist natürlich, dass man versuchen kann, in der europäischen Legislative Maßnahmen zu setzen, die dann Big Tech auch zumindest ein wenig einhegen. Ich denke, das ist mit dem Digital Services Act einmal in einem ersten Schritt gelungen. Die Müllen mahlen halt langsam. Auch das ist der Preis, den wir alle sehr, sehr gern, glaube ich, für Demokratie zahlen. Das ist halt nichts wie irgendwie eine schnelle Innovation aus dem Silicon Valley mit Milliarden dahinter, die von heute auf morgen irgendwas Neues aufstellt und einfach mal ausprobiert, ob es geht. die von heute auf morgen irgendwas Neues aufstellt und einfach mal ausprobiert, ob es geht. Das sind halt lange Aushandlungs- und Diskussionsprozesse wie sowas wie der Digital Services Act, wo man, wie gesagt, die Plattformen schon auch an Schmerzpunkten treffen kann, bis sowas es dann gibt, bis das in Kraft ist, bis das in ganz Europa funktioniert. Ja, und auf weltpolitischer Ebene, es schaut aus, wie es ausschaut. Donald Trump ist Präsident, hinter ihm, oder ich weiß nicht, wer diese Bilder gesehen hat, da sitzen am Tisch dann von Bill Gates bis Mark Zuckerberg die Tech-Guys, die, bevor sie irgendwas Inhaltliches sagen, einmal jeder ein Minuten Statement abgibt, wie toll der, nennen wir es zumindest, autoritative Präsident ist. Und das stimmt natürlich auch bedenklich, wenn man solche Bilder sieht. Da sage ich mal, ist jetzt die österreichische Medienpolitik recht chancenlos gegen so etwas. Ihr könnt trotzdem viel machen. Also ich lasse jetzt mal die europäische Ebene beiseite, wo viel passieren kann und auf der man sieht, dass es durchaus auch einfach so eine Verteidigungssache ist. Weil in dem Moment, wo Europa sagt, wir besteuern eure Konzerne, sagt Trump, na gut, dann nehmen wir die Raketen weg und dann kann Europa das wieder nicht machen. Man sieht, das ist eine Machtsache und es geht da tatsächlich um Krieg, wie ich es vorher gesagt habe. Aber was mir unverständlich ist, tatsächlich ist das im Kleinen und es wirkt nur klein. Tatsächlich ist das im Kleinen und es wirkt nur klein. Zum Beispiel hat der Medienminister Andreas Babler kritisiert, wie österreichische Medien über den Amoklauf in Graz berichtet haben. Mit validen Argumenten. weil er hat das dort gemacht und ich mache das auf, weil ich bin nur deshalb dort hingegangen, um das zu lesen, mache das auf und sehe als allererstes ein Video von einem Lünchmord auf einem Markt in Pakistan, weil X sowas ausspielt, weil es sensationell ist und deswegen muss ich mir ein Lünchmord anschauen, um zu sehen, was der Medienminister dort macht. Warum seid ihr dort überhaupt? Ich hatte 170.000 Follower auf Twitter und bin auch weggegangen. Also warum geht es ihr nicht weg? Oder auch auf Instagram und auf Facebook. Ihr beschäftigt Leute, die für diese Plattformen Content produzieren. Also die leben ja von Content und ihr macht es in einer Weise so, dass es den Algorithmus dort bedient. Das heißt, es wird auch zugespitzt auf eine Weise, die eigentlich eben nur Rechtsextremen nützt. Oder zumindest Extremen, sagen wir mal. Herr Ensker, ich darf dir kurz das Wort wieder nehmen, weil es hat ohnehin alles mit allem zu tun. Anso lang hat dann vielleicht noch die Möglichkeit zu antworten. Wolfgang Braun, wir wissen, dass in den Vereinigten Staaten von Amerika allein in den letzten Jahren im Bereich des Lokaljournalismus sehr, sehr viele Medien einfach verschwunden sind. Die sind einfach wie vom Erdboden verschluckt. Die Tatsache ist, dass die einfach dem ökonomischen Druck nicht mehr standhalten konnten. Jede Menge Lokalblätter, Regionalmedien, was wesentlich auch dazu beigetragen hat, dass Donald Trump überhaupt diesen Wahlerfolg feiern konnte, weil es dann kaum mehr differenziertere, kritische Stimmen auch in den Mikrokosmen gegeben hat. Jetzt vertrittst du mit den oberösterreichischen Nachrichten ein sehr wichtiges, ein sehr mächtiges Regionalmedium hier in Oberösterreich. Gleichzeitig musst auch du mitbekommen, der ökonomische Druck liest von anderen Zeitungen, die Redaktionen verkleinern. Wie blickst denn du in die Zukunft? Was habt ihr dann noch für Möglichkeiten, dem Druck standzuhalten? Wie geht ihr damit um? Ja, ich möchte anknüpfen an die Rede und an die USA, regionale Medien in den USA. Es gibt Landstriche, die keine regionale Tageszeitung mehr haben in den USA. Was ist dort passiert? Das ist in Studien erhoben worden. Es haben die Kandidaten, die sich dort aufstellen lassen, gewonnen, die am reichsten waren. Und es ist die Wahlbeteiligung in diesen Regionen signifikant gesunken. Das heißt, diese regionalen Medien, ob das jetzt Brinkmedien sind, ob das ein Projekt wie DorfZBV ist, diese regionalen Medien schaffen Öffentlichkeit, die man braucht, damit man die valide Information hat, damit man eine demokratische Entscheidung an der Wahlurne treffen kann. Das ist einmal ganz, ganz wichtig. Ich möchte jetzt, wir haben jetzt so viele Katastrophenszenarien gehört und diese Woche gelesen, es ist schon gefallen, Standardpresse, wir haben diese Woche vier neue Kolleginnen und Kollegen eingestellt. Das muss man schon sagen. Aber ich habe ein bisschen lachen müssen, weil ich finde es mich diese Anmerkung, dass wir natürlich diese Bestie auch füttern, wenn wir auf Facebook sind, wenn wir dort Werbung schalten, wenn wir uns dauernd dort ist natürlich schon, das greift sehr in unser Leben ein und verändert auch die Medienlandschaft. Aber ich bin trotzdem noch optimistisch, weil ich glaube, dass noch kein Medium ein anderes komplett verdrängt hat in der Kommunikationswissenschaft. Es wird für uns, für Zeitungen, Printprodukte sicher so sein, dass die Printauflage an Verbreitung verlieren wird. Gleichzeitig haben wir natürlich die Möglichkeit, dass wir online unsere Produkte an den Abonnenten bringen. Wir sind eine, du hast es gesagt, wir sind eine mächtige oder eine große, mächtig gefällt mir in dem Zusammenhang nicht, eine große regionale Tageszeitung. Wir sind aber schon die drittgrößte Tageszeitung Österreichs. Also das heißt, wir haben in den vergangenen Jahren schon gezeigt, dass man auch gegen den Trend erfolgreich sein kann. Darf ich da kurz anschließen? Also gute Nachrichten sind dann immer auch schön und diese Geschichte in den USA mit Landstrichen ohne Medien, wo man dann wirklich nur noch auf das angewiesen ist, was da Algorithmus einspielt, das müssen wir unbedingt verhindern und ich freue mich über die gute Nachricht und eine der zusätzlichen Maßnahmen, die sich die Bundesregierung vorgenommen hat, ist auch genau lokale Medien zu fördern und zu schauen, dass die in den Landstrichen auch noch ankommen. Das ist das eine. Das zweite ist, ich meine, Sie haben das ja schon ein bisschen angedeutet, was du sagst, Corinna. Ja, das ist richtig. Andreas Babler ist auch auf Twitter und auf Instagram so wie die allermeisten hier und er hat natürlich zusätzlich den Druck, natürlich Leute erreichen zu wollen oder wir überlassen es halt wirklich nur noch denen, die halt auch noch inhaltlich Schlechtes vorhaben. Das ist dann schwierig. Es sind auch und das ist eine Sache, die ich mir wünschen würde, weil natürlich viele Wünsche zu Recht an die Politik herangetragen werden und wir versuchen, Dingen gerecht zu werden, so gut es geht und so gut auch der Fokus sein kann. so gut es geht und so gut auch der Fokus sein kann. Aber Sie haben es gesagt, jedes Medium ist auf Instagram, jedes Medium verbreitet seine Botschaften auf Facebook. Dann wird auch noch berichtet über die neuesten tollen TikTok-Trends. Hahaha, wie lustig ist das denn jetzt, macht jemand das und jenes. Und dabei müsste in Wahrheit, also auch deine Rede jetzt, das war ja wirklich ein Aufruf, das müsste in Wahrheit jeden Tag bei jedem Medium auf der Titelseite die erste Meldung sein, weil ich sitze ja oft in solchen Räumen, wo ich mit Menschen, die sich mit Medienpolitik beschäftigen, diskutiere und wir genau vor diesem Problem stehen und das da wirklich sehr präzise beleuchten. Da draußen findet diese Diskussion nicht statt. Da draußen freut sich jeder, wenn er durchscrollen kann und sich an den Sachen freut, die da eingespielt werden. Wir müssen die Diskussion auch nach draußen tragen. Das ist sicherlich Aufgabe der Politik, aber ich wünsche mir auch wirklich von den Medien, dass angesichts der Dramatik der Situation, das wirklich ein stärkeres Thema wird noch. Darf ich ganz zwei kurze Sachen sagen? Erstens, ich sehe das genauso. Wir starten jetzt deswegen auch ein eigenes Medienmagazin, das wöchentlich genau diese Sachen beleuchtet und dass wir auf vielen Sendeplätzen auf mehreren Sendern spielen werden, weil wir es für das zentrale Thema halten. Aber ich möchte auch was Optimistisches sagen. Es ist nicht so, dass man nichts tun kann. Zum Beispiel im Streaming-Bereich ist es so, dass Netflix, Disney und Prime das komplett bestimmt haben. Das heißt, wer sich einen Smart-TV kauft, da waren die vorinstalliert und der hatte eigentlich keinen Zugang mehr zur österreichischen Information. Wir haben jetzt vor gerade mal drei Jahren Join entwickelt, vor zwei Jahren online geschickt. Das ist also auch ein Streamer und der hat jetzt schon Disney überholt. Das heißt, wir haben zwei Millionen Unique User drauf und die Hälfte ist unter 40. Das heißt, es erwischt genau die Leute, die keinen klassischen Fernseher mit einer Antenne, das gibt es glaube ich gar nicht mehr, oder? Also kein klassisches Fernsehprogramm mehr schauen und dort machen wir Informationen sehr viel drauf. Und das ist in Österreich entstanden und hat Disney überholt und wir nehmen uns jetzt Netflix vor. Das heißt also, man kann schon was tun. Wir sind genauso gefordert. Wir sagen es nicht nur der Politik. Wir sind genauso gefordert und wir versuchen, eigene Plattformen aufzubauen. Ich bleibe jetzt noch ganz kurz beim Referenzpunkt Donald Trump, weil wenn wir über Gefahren der Zukunft und Gegenwart sprechen, sind wir bei ihm genau richtig. Herr Braun, oder Wolfgang, Entschuldige. An einem Tag, also am Tag nach dem Wahlerfolg von Donald Trump bei seiner zweiten Kandidatur im November letzten Jahres, gab es einen wirklich berühmten Tweet, abgesetzt auf Ex, von dessen Inhaber Elon Musk. Der hat der Welt eine Botschaft gesandt und die war klar und deutlich, zählt zu seinem berühmtesten From now on you are the media, von jetzt an seid ihr die Medien. Das war in vielfacher Hinsicht perfide, denn im Wesentlichen operiert auch Durft before mit diesem Spruch, sozusagen nämlich den Aufruf, sich Medien anzueignen, sich Medien zu eigen zu machen, sich quasi auch Teil, selber Teil der Medienwelt zu werden. Elon Musk hat das natürlich in einem ganz anderen autoritären Sinne verstanden, nämlich quasi sich selbst zu ermächtigen, diese Medienwelt, die abzulehnen ist, auch abzuschütteln, wegzumachen, einfach zu beseitigen. Was bedeutet das etwa auch für deine Arbeit, wenn da auch letztendlich du oder deine Zeitung oder alle Medien damit konfrontiert sind, mit derart wirkungsvollen und mächtigen Aufrufen an die Menschen, bitte wendet euch ab, macht euch selbst euer Ding oder unser All-Trade-Konzept oder was auch immer, auf 1TV oder was immer wir hier in Österreich kennen. Was macht das mit dir? oder was immer wir hier in Österreich kennen. Was macht das mit dir? Also erstens einmal, Elon Musk ist ja jetzt schon wieder in einer ganz anderen Rolle. Das war aber auch vorhersehbar. Zweitens, ich bin nicht auf Twitter oder X. Ich habe den Spruch daher auch nicht gesehen. Aber das, was wir in Amerika erleben, in einer schon sehr massiven Ausprägung, das greift natürlich auch bei uns Raum. In den Medien und auch in der Politik. Wir haben ja auch eine politische Partei, die denselben Kurs führt. Also es ist ja zuerst in der Rede schon angesprochen worden, die Freiheitlichen in Österreich haben die ganz genau selbe Strategie. Kreieren sich ihre eigene Medienwelt, über die sie ihre Einzelöffentlichkeiten gezielt informieren und diskreditieren alles, was unter etablierte Medien fällt. Und der Grund, warum sie das machen, der liegt ja auf der Hand. Das ist dieselbe Strategie, die Trump gefahren hat. Und der Grund, warum sie das machen, der liegt ja auf der Hand. Das ist dieselbe Strategie, die Trump gefahren hat. Dieselbe Strategie, die die meisten rechten und rechtsextremen Gruppierungen in Europa verfolgen. Es soll, und das hat Steve Bannon gesagt, damals beim ersten Wahlkampf, flute die Öffentlichkeit mit Scheiße. Du sollst nicht mehr erkennen, was wahr und falsch ist. Und die Leute sollen nicht das glauben, was aus diesen rechten Netzwerken kommt, aber sie sollen den Glauben daran verlieren, dass sie überhaupt noch jemals erkennen können, was wahr und was falsch ist. Und damit soll der öffentliche Diskurs, wie er derzeit noch in Österreich von den etablierten Medien, es ist zuerst das Wort Mainstream gefallen, ich bin stolz darauf, dass ich bei einem Mainstream-Medium arbeite, denn die Herstellen, der soll natürlich ausgeschaltet werden, um diesen politischen Bewegungen Beinfreiheit zu geben. Ansgar Lang, das ist ja auch eine sehr große Herausforderung an der Medienpolitik, bei den Menschen eigentlich das Vertrauen gegenüber Medien auch wieder herzustellen, dass sie eben nicht so empfänglich sind für derartige Botschaften, die Medien, etablierte Medien, wir nennen sie auch gerne journalistische Medien, auch nicht kommerzielle Medien, eigentlich verächtlich machen. Etablierte Medien, wir nennen sie auch gerne journalistische Medien, auch nicht kommerzielle Medien, eigentlich verächtlich machen? Ja, ich meine, natürlich ist das Aufgabe der Politik. Das passiert auch im Zuge von Förderungen, wo Medienkompetenz zum Beispiel in Schulen gefördert werden oder jetzt auch demnächst ganz unmittelbar Jugendliche dazu gebracht werden sollen, tatsächlich journalistische Medien zu konsumieren. Auch dafür, das wird ein Fokus der Politik in den nächsten ein, zwei Jahren sein. Da arbeiten wir auch schon daran. Aber auch hier, auch da ein wirklich starker Link zwischen der demokratischen Politik, das schließt vielleicht das eine oder andere aus, also der demokratischen Politik und auch natürlich der Mainstream-Medien, solche Sachen gemeinsam zu machen. Auch jetzt gerade hat ORF und Standard eine neue Initiative gegründet, um mit Medienkompetenz auch in die Schulen zu kommen, auch über Lehrerinnen und Lehrer in die Schulen zu kommen. Das ist irrsinnig wichtig, weil es natürlich darum geht, auch Kindern und Jugendlichen zu vermitteln, was ist das, was da ins Internet hineingerotzt wird und auf der anderen Seite, was ist Journalismus, was sind Informationen, denen man auch vertrauen kann. Ich erzähle gerne eine kleine persönliche Geschichte. Ich habe drei Kinder, die in dem Alter sind, wo man halt mit Social Media dann zu tun hat und ich habe die gezwungen, ich habe gesagt, okay, TikTok, ich kann das einer 16-Jährigen dann verbieten. Ist übrigens auch ein Thema, kann man vielleicht noch darüber reden, aber jedenfalls habe ich ihr gesagt, wenn schon, dann musst du der Zip auf TikTok folgen. Weil es tatsächlich darum geht, den Unterschied dazuschalten zwischen Journalismus und dem, was da sonst daherkommt. Und das hat sie auch gemacht und das ist oft Diskussionsthema, das ist sehr interessant, aber was lustig war für mich, vor zwei, drei Wochen ist die ZIP-Signation um 19.30 Uhr im Fernsehen gelaufen. Sie geht am Fernseher vorbei und sagt, was, das ist eine Fernsehsendung? Das ist durchaus eine geschickte Strategie. Also dass junge Leute nehmen, dass dann halt einfach auch nicht mehr wahr, was etablierte Medien in etablierten Formen sind und deswegen müssen Medien im Übrigen auch, ist natürlich ein Problem, ist man auch auf TikTok, füttert man auch das, was man eigentlich verhindern möchte. Aber das sind alles Ansatzpunkte, wie man Medienkompetenz fördern kann und ja, das ist wichtig, wie gesagt, zwischen demokratischer Politik und demokratischen Medien, dass wir da auch gut zusammenwirken. Ich verstehe, warum das als gut angesehen wird, dass die Zipf aufs TikTok ist, aber ich hätte gern, dass man auch die Gefahr sieht. Weil es war in Österreich so, noch vor fünf Jahren, also bevor die Zipf auf TikTok war und auf Instagram, war Österreich eines der Länder, wo auch unter 25-Jährige gesagt haben, sie vertrauen Informationen nicht, die sie auf Social Media bekommen, sondern für echte Informationen gehen sie zu einem journalistischen Medium. Und da war aufgelistet ORF, AT, Standard, AT und so weiter. Reuters News Report. Anders als in anderen Ländern. Das hat sich jetzt gedreht. Und die Gefahr ist, dass man dadurch, dass man als Politik oder auch als journalistische Medien auf diesen Plattformen auftritt, alles rundherum glaubwürdiger macht. Weil alle Fake News dort sehen gleich aus. Das schaut gleich aus wie das. Das heißt, man verleiht dem rundherum, den ganzen Fakes, der ganzen Propaganda, dem ganzen Hass mehr Glaubwürdigkeit und arbeitet daran mit, dass Leute dieseaganda, dem ganzen Hass, mehr Glaubwürdigkeit und arbeitet daran mit, dass Leute diese Plattform nicht mehr verlassen, was ohnehin schon schwierig ist, weil die ja so aufgebaut ist, dass es süchtig macht. Und deswegen halte ich es für so wichtig, dass die Politik auch auf europäischer Ebene, aber da muss jedes Land mitarbeiten, erkennt, dass wir, so wie es gestern Macron gesagt hat, sehr naiv sind, dass wir unsere Informationsinfrastruktur an ein chinesisches Propagandamedium auslagern, weil das ist das. Oder an ein amerikanisches. Sondern, dass Europa es schaffen muss, eigene Plattformen zu schaffen. Und das würde so einfach gehen, wenn die einfach die gleichen Regeln befolgen würden, dann würde das alles schon nicht mehr funktionieren. Wir brauchen einfach Plattformen, die nicht nach dieser reinen Gewinnmaximierung arbeiten. Das geht. Es müssen sich nur die europäischen Länder zusammentun und auch die europäischen Öffentlich-Rechtlichen. Dann würden wir dort alle sein. Der Schlüssel... Es wird so viel geredet von Europa, zweitstärkster Wirtschaftsraum etc. Es ist schon möglich, dass man was macht. Es ist nicht einmal wahnsinnig schwierig. Nein, es ist schon möglich, dass hier Plattformen entwickelt werden, die sich dann den Regeln unterwerfen, denen sich die Amerikanischen nicht unterwerfen wollen. Aber wie so oft, es ist halt nicht so einfach, dass es in Europa etwas schnell geht. Aber es ist doch ein Wahnsinn. Die Chinesen, zuerst hat man gesagt, das geht nicht, weil Facebook kann man nicht nachbauen. Dann kommen die Chinesen, boom, bauen TikTok. Noch viel besser als alles andere, viel süchtig machender. Dann sagt man, naja, man kann es nicht abtrennen. Jetzt die Amerikaner kaufen TikTok. Entweder wir drehen es ab oder wir amerikanisieren es. Europa steht die ganze Zeit in der Mitte und sagt so, naja, aber bei uns nicht. Aber wie soll man denn einen europäischen Lebensstil und eine europäische Demokratie aufrechterhalten, wenn man diese grundlegende Informationsinfrastruktur an autoritäre Systeme auslagert, die ihre eigenen geopolitischen Interessen verfolgen? Das kann nicht sein. Wir haben jetzt... Deswegen DorfTV, ihr seid die Antwort. Wir haben jetzt gerade noch mal ein paar Minuten auf der Uhr, darum möchte ich auch abschließend tatsächlich DorfTV aufgreifen. DorfTV ist nicht zuletzt deshalb seit 15 Jahren echt cool, weil, und davon bin ich überzeugt, DorfTV ein Versprechen der Demokratie einlöst, das viele schon lange nicht mehr tun. Deshalb ist auch Demokratie in der Krise nämlich ein Versprechen das der gesellschaftlichen Teilhabe. Und Dorf.TV versteht sich nicht nur als Plattform und als Kristallisationspunkt von Zivilgesellschaft und zivilgesellschaftlichen Geschehen, sondern sieht sich auch selber als ein Player der Zivilgesellschaft und zivilgesellschaftlichen Geschehen, sondern sieht sich auch selber als ein Player der Zivilgesellschaft. Und das ist für mich vermutlich auch ein Schlüssel, wenn wir über die Zukunft nachdenken, wohin Medien gehen können und wo sie eigentlich auch ihre Chancen finden sollten, da einfach auch näher darüber nachzudenken, wie weit denn tatsächlich sie selbst ihre gesellschaftliche Rolle erfüllen, nämlich auch so entsprechende Teilhabemöglichkeiten anzubieten. Ich gebe das jetzt einfach nochmal so reihum, vielleicht fange ich bei dir an. Wolfgang, also mir schließt sich jetzt nicht ganz, wo die oberösterreichischen Nachrichten tatsächlich Teilhabe ermöglichen. Ihr habt jetzt anlässlich auch des 80-Jahr-Jubiläums zuletzt in den Galerien einen Tag, so was wie der offene Tür gemacht, wo wirklich auch eure Leserinnen und Leser eingeladen waren, teilzuhaben. Da habe ich selber auch teilgenommen. Das war durchaus eindrucksvoll mit sehr reichhaltigem Programm. Aber das kann ja noch nicht das Ende der Fahnenstange sein. Welche Möglichkeiten haben etwa die oberösterreichischen Nachrichten tatsächlich, enger mit Zivilgesellschaft zusammenzugehen, dementsprechlich enger mit Zivilgesellschaft zusammenzugehen, nicht sozusagen, dass die Menschen nicht bloß als Konsumentinnen, Konsumenten eurer Information wahrzunehmen, sondern ihnen auch in irgendeiner Form eine aktive Rolle zu geben. Also du hast ja schon gesagt, das war ja nicht die einzige Veranstaltung, die wir in unseren Galerien machen. Das Verlagsgebäude ist ja 2018 neu entstanden im Herzen von Linz und hat nicht umsonst ein eigenes Forum, weil wir dort regelmäßig Diskussionsveranstaltungen machen, auch zu Themen, die oft sperrig sind, EU-Politik zum Beispiel. schon sehr gut wahrnehmen. Ich wollte nur was jetzt sagen zu dem Abseits des Kommerziellen und so, das ist heute ein paar Mal gefallen und ich bin auch der Meinung, eine Medienlandschaft braucht ORF TV, ganz unbedingt. Ich glaube nur, das Kommerzielle bei Medien ist ganz wichtig, das muss stimmen, damit die Unabhängigkeit der Medien gewährleistet ist. Also das darf man nicht außer Acht lassen, weil das oft so einen negativen Unterton hat. Also ein Medium, das kommerziell auf sicheren Beinen steht, da braucht man sich dann um die Unabhängigkeit keine Sorgen machen. Das ist wirklich das Fundament. Und ich glaube, das ist ganz besonders wichtig. Mindestens genauso wichtig wie die Möglichkeiten zu schaffen für die Leserinnen, Leser, Hörerinnen und Hörer, wir haben ja Podcast und alles, Bewegtbild auch, an dem Diskurs, an dem Austausch teilzunehmen. Ansvar, Politik und Zivilgesellschaft ist mitunter eine schwierige Beziehung, aber jetzt auch aus medienpolitischer Perspektive. Wie kann man es fördern, dass Medien auch sich mehr öffnen, auch für die Menschen? Das hat ja auch viel mit Vertrauen in Medien zu tun, dass Menschen eigentlich auch die Notwendigkeit haben, selber auch Medien zu erfahren, zu sehen, wie wird dort gearbeitet, mal sozusagen eine Nase reinzustecken. Was kann die Politik dazu tun? Ja, ich habe es vorher schon gesagt, Politik kann und im Wesentlichen soll, vor allem in diesem heiklen Feld, dann immer nur die Rahmenbedingungen schaffen. Es ist natürlich auch davon abhängig, wie kooperativ kann man da auch arbeiten. Auf der einen Seite kann natürlich die Politik Finanzmittel zur Verfügung stellen. Die Konzepte, um jetzt Medien näher zu bringen, sind natürlich gut, wenn sie von denen kommen, die die Medien auch machen und die dafür natürlich auch die Kompetenz und auch die Unabhängigkeit haben, weil natürlich kann man staatlich versuchen, irgendwie Medien zu erklären, ist auch etwas, was, wie soll ich sagen, also wenn man über vierte Gewalt spricht und über Unabhängigkeit der Medien, dann wahrscheinlich eher heikel ist. Aber diese Kooperationen gibt es, diesen Austausch gibt es, sowohl mit den kommerziellen Medien, mit den öffentlich-rechtlichen Medien, auch mit den nicht kommerziellen Medien und den wollen wir auch auf jeden Fall fördern, weil Medienkompetenz wird jetzt unabhängig von politischen Regelungen, Medienkompetenz wird der Schlüssel dafür sein, wie es mit der Demokratie weitergeht und ich glaube, da haben wir alle eine gemeinsame Hoffnung und ein gemeinsames Ziel, wie es mit der Demokratie weitergeht. Und ich glaube, da haben wir alle eine gemeinsame Hoffnung und ein gemeinsames Ziel, wie es mit der Demokratie weitergeht, nämlich positiv und gut. Corinna, du hast das Schlusswort. Wow, okay, was sage ich jetzt? Ich sage noch kurz, dass ich zu dieser Teilhabe, also wir versuchen auch sehr stark einzubinden. Wir haben sehr oft Schulklassen zu Gast in Sendungen. Aber wir machen auch Sendungen, wo jeder kommen kann. Zum Beispiel hat man einen Bildungsgipfel mit Wiederkehr vor kurzem in einer Schule, wo aber auch Leute außerhalb der Schule, die können sich melden, schicken uns ihr Anliegen, kommen dann hin und reden mit. Das ist dann ganz darauf aufgebaut. Also quasi so ein Arena-Format. Das machen wir immer schon, aber wir forcieren es jetzt sehr stark, weil wir sehen das auch, dass es sehr wichtig ist. Und wir sehen auch, dass es wahnsinnig wichtig ist, mit den Schülerinnen und Schülern und auch Lehrlingen zu arbeiten, weil man landet so leicht in der Oberstufe bei sowas, weil das ist einfach zu organisieren, aber auch Jugendliche, die nicht in der Oberstufe sind, weil die keine Ahnung haben, was Journalismus ist und wozu er gut ist, weil sie zu wenig konfrontiert sind damit. Das heißt, wir versuchen sehr, sehr viel zu erklären. Und das führt mich vielleicht zu unserem Schlusswort, dass ich glaube, wir alle im Raum sind uns einig darüber, dass wir liberale Demokratie wollen und dass Medien und Journalismus die Basisinfrastruktur dafür sind. Und wir sind uns alle einig darüber, dass das bröckelt und dass es bricht und dass auch in Österreich die Sachen jetzt nicht so fix sind. Ich glaube, was wir brauchen, ist, dass jeder in seinem Bereich, also nicht kommerziell, ihr macht das ganz stark, kommerzielle Medien, dass wir es uns überlegen und dass die Politik das auch wirklich ganz, ganz oben auf die Agenda hängt und sich bewusst ist, es geht hier nicht um den Medienwandel, wie wir es schon ein paar Mal hatten. Es geht ja tatsächlich um das Überleben der Demokratie und es geht um Geopolitik. Geopolitik ist technologiegetrieben, Technologie ist Medientechnologie derzeit. Und künstliche Intelligenz befeuert diese Maschine dermaßen stark derzeit, alles außerhalb von Europa nämlich angesiedelt, dass das jetzt noch viel, viel schneller gehen wird. Und diesen Riegel vorzuschieben und die Räume zu schaffen, an denen wir miteinander reden, so wie ihr es macht bei DorfTV, und deswegen bin ich so froh, dass ich heute hier sein darf, das wird uns das Überleben sichern, dieses Diskurses unter Demokratie. Und wir haben da eine Aufgabe. Alles Gute für die nächsten 15 Jahre. Vielen herzlichen Dank. you