Guten Abend und herzlich willkommen im Kepler Salon. Wir haben heute die zweite Ausgabe unseres neuen Formats Nobel erklärt, wo wir die aktuellen Nobelpreisträgerinnen und Träger und ihre Forschungen und ihre Arbeiten in den Fokus nehmen. Mein Name ist Barbara Jani und ich darf dich durch diesen Abend begleiten und habe heute zwei Gäste bei mir. Uwe Moncovius wird uns für Chemie mit seiner Expertise zur Verfügung stellen. Ich werde ihn dann noch vorstellen. und Christian Schacherreiter zum Thema Literatur. Herzlich willkommen Ihnen allen und ganz besonders Ihnen beiden. Damit möchte ich gleich Uwe Moncoobius vorstellen. Er ist Associate Professor an der JKU Linz School of Education. Ich muss gestehen, ich habe nachschauen müssen, was das ist. Zu meiner Zeit an der JKU hat es das noch nicht gegeben. Aber es geht um die didaktische Aufbereitung und Vermittlung der Lehrinhalte und so weiter, wenn ich da richtig liege? Ganz grob Lehramtsausbildung. Okay, die Lehramtsausbildung steht da im Fokus. Ich bin kein Fachdidaktiker, immer noch ein Fachchemiker, aber ich kümmere mich um die Lehramtsstudierende in der Chemie, an der JQ Linz, genau. Gibt es seit 2017. Genau, das gibt es noch nicht so ewig. Und da wurden dann alle Bereiche zusammengeführt, die sich ums Lehramt kümmern. Sie sind studierter Chemiker, haben das in Erlangen und München studiert, dort auch promoviert. Sie waren dann zwei Jahre in der Praxis in einem Industriebetrieb in der Forschung und Entwicklung, also kennen auch diese Seite. Und dann waren Sie Postdoktorand am Institut für Physikalische Chemie in Regensburg und seit 2006 sind Sie jetzt in Linz. Seit 2013 haben Sie die Lehrbefugnis für anorganische Chemie. Genau, und sind eben jetzt Associate Professor an der School of Education. Genau. Wir springen damit rein in den Nobelpreis für Chemie. Da wurde ja das Maximum von drei Preisträgern ausgeschöpft. Wir brauchen da nicht gendern, es sind drei Männer. Es ist Susumu Kitagawa aus Japan, Richard Robson aus Australien und Oma Yagi aus den USA. Er ist aber kein gebürtiger US-Amerikaner, aber da kommen wir vielleicht später noch drauf zu. Sie haben bekommen für die Entwicklung von metallorganischen Gerüstverbindungen, ich muss gestehen, ich muss das ablesen, das ist nicht so ganz meine Expertise, aber Gott sei Dank haben wir einen Experten hier, eine neuartige Molekülarchitektur. Und wer diese Personen sind, aber vor allem, was ihr Forschungsgebiet ist und was der Beitrag in der Forschung und vielleicht auch für uns Menschen ist, da darf ich Sie jetzt gleich um Ihren Input bitten. Sehr gerne. Die Präsentation. Ganz kurz über die Preisträger selber würde ich eigentlich gar nichts sagen. In den Naturwissenschaften ist es dann doch meistens so, dass die Sache im Vordergrund steht. Und die Technik. die Technik. Ich habe meinen Vortrag vorbereitet, ungefähr 10 Minuten. Ich hoffe, ich komme gut mit der Zeit hin. Vielleicht nur zur Info, wir werden uns jetzt mit dem Bereich Chemie beschäftigen, durch einen Input durch den Herrn Moncovius. Wir werden auch dann gleich das Bereich Chemie beschäftigen, durch einen Input durch den Herrn Monkowius. Wir werden auch dann gleich das Thema mit ihm besprechen. Also wird es gleich die Gelegenheit geben, darüber ins Gespräch zu kommen und gehen dann zur Literatur weiter, wo dann der Herr Schacherreiter seinen Input geben wird und wo wir dann die Literatur besprechen werden. Und vielleicht ergibt sich spannenderweise auch eine Kombination, also wo man über die Chemie in die Literatur schaut oder umgekehrt. Mal sehen, was der Abend bringen wird. Und jetzt hoffen wir mal, dass die Technik bald mitspielt. Ich bin optimistisch. Das schaut schon gut aus. Das wird schon. Das passt nicht. Dann ist sie wieder vergessen, bis er zu Wort kommt. Das wäre viel zu früh. Wir setzen das aus. Sie sollten ja ein bisschen Druck spüren. Aber vielleicht reden wir ein bisschen gleich drüber. Das können wir ja nützen, die Zeit. Es ist ja nicht so, weil das war mir nicht klar, dass das ja kein Forscherteam ist, das da gewonnen hat, oder? Wie hängt das zusammen? Also wie hängen die Personen zusammen oder ihre Forschungen? Naja, es ist ja häufig so, dass gewisse Themen in der Luft hängen. Und es ist selten so, dass einer anfängt und der das ganze Feld antritt. Das gibt es schon auch. Aber wie gesagt, Themen hängen in der Luft. Die werden dann aufgegriffen und es arbeiten dann unabhängig voneinander dann diese Teams an dem Thema, tauschen sich natürlich aus oder schauen sich unterschiedliche Aspekte an. Der Herr Robson hat angefangen mit einer netten Idee, er wollte die Struktur von Diamant übertragen auf diese metallorganischen Gerüstverbindungen, also auf sogenannte Koordinationsverbindungen, das kann ich gleich vorwegnehmen, damit muss ich das dann nicht erklären, Koordinationsverbindungen, die auch Komplexverbindungen heißt, vielleicht kann man sich das noch erinnern in der Schule. Die bestehen eben meistens aus einem organischen Teil. Organisch bedeutet nichts anderes, als dass dieser Teil einfach Kohlenstoff enthält. Und einen weiteren Teil, den anorganischen Teil. Also anorganik ist die Chemie der restlichen Elemente. Organische Chemie ist die Chemie des Kohlenstoffs. Also der größte Teil des Periodensystems ist eigentlich anorganische Chemie. Und diese Metalle kann man dann miteinander verknüpfen über diese entsprechenden... Ah, okay, jetzt noch der Beamer, weil so weit kann ich gar nicht sehen. Ja, sehr gut, perfekt. Also gut, dann beginne ich. Also herzlich willkommen nochmal auch von meiner Seite. Ich freue mich, dass ich über den Nobelpreis Chemie heute Abend hier berichten darf. Die Überschrift ist jetzt auf Englisch, weil das eine sehr, sehr schöne Überschrift ist, die das Nobelpreiskomitee für die Begründung gegeben hat. Der Molecular Architecture Contains Rooms for Chemistry. Also nicht wie üblich Room for Chemistry, sondern Rooms for Chemistry. Das sind die drei entsprechenden Preisträger, Kitagawa, Robson und Yagi. Vielleicht ist der Yagi noch der bekannteste hier. Rooms for Chemistry in dem Sinne, dass es tatsächlich Zimmerchen sind, die dort gestaltet sind. Das ist hier auf der rechten Seite auch wieder vom Nobelkomitee von der Homepage runter kopiert. Sehr gleichförmige Zimmer, sehr einheitliche, also ein bisschen Bauhaus-mäßig. sehr einheitliche, also ein bisschen Bauhaus-mäßig. Und diese gelben Figürchen hier sollen Moleküle sein, die eben in diese Zimmerchen reinkommen können, sich da aufhalten, dann Dinge machen, einfach ein bisschen abhängen oder dann auch miteinander reagieren. Und hier ist ein bisschen irreführend eine Tür. Diese Dinger haben keine Tür normalerweise. Das sind sehr offene Systeme. Das kann man sich vorstellen, so ein bisschen wie eine WG in den 70er Jahren, wo die Türen ausgehängt wurden. Also die können sich dann auch gegenseitig besuchen und dann miteinander reagieren. Die Anwendungen dazu, die werde ich dann später noch ansprechen. Ich möchte ganz kurz nochmal auf die Idee von diesen Robson kommen, habe ich schon erwähnt. Es gibt einen organischen Teil und einen Teil, die Metallionen hier und die werden miteinander verbunden über etwas, was man Ligand nennt oder hier Linker. Das kann man sich vorstellen wie eine chemische Verbindung, die Ärmchen hat und dann mit den Händen die Metallkationen hier festhält. Und in der Tat, wenn man anschaut, die Struktur von Diamant ist das sehr ähnlich. Bloß ein großer Unterschied hier, es bilden sich sehr, sehr große Hohlräume, die alle stark geordnet sind. Und das ist eine ganz starke Besonderheit. Das hat man eigentlich nicht erwartet. Und das ist auch das, wofür dann dieser Nobelpreis eigentlich auch gerechtfertigt ist. Ich kann da später vielleicht nochmal drauf eingehen. Ich springe jetzt mal zehn Jahre die Arbeiten von Yagi eben, der hier ein ganz schönes MOF hergestellt hat. Kubisch, das erinnert man sich vielleicht aus der Schule noch, Natriumchloridgitter, schaut so ein bisschen aus hier. Und sehr, sehr gleichförmig. Ein bisschen komplizierter anorganischer Teil, da möchte ich jetzt gar nicht so drauf eingehen, aber die Geometrie ist so, dass sie in alle drei Raumrichtungen eben vernetzt und dann eben diese schöne kubische Struktur bildet. Der linke ist Terephtalsäure oder Terephtalat, das kennt man vielleicht vom Namen her von den PET-Flaschen, die Plastikflaschen, das ist ein Teil davon. ganz besonders mögen, wir können hier einfach unsere Kreativität freien Lauf lassen und entsprechend die entsprechenden Linker modifizieren. Und zur Folge hat es dann, dass ich unterschiedlich große Hohlräume bekomme. Das soll man nicht übertreiben. Irgendwann mal hört es auch auf, dann gibt es gewisse Probleme hier. Aber das ist etwas, was ChemikerInnen total gern haben. Sie kontrollieren die Struktur ihrer Verbindungen, ihrer Substanzen durch die Bestandteile, die sie dazugeben. Und dann ist eigentlich alles offen. Wir haben unglaublich viele Metalle, die wir nehmen können und natürlich unglaublich viele organische Linke. Damit kann man dann sehr, sehr viel machen. Ich kann dann vielleicht später auch noch ein bisschen darauf eingehen, was da Interessantes zu machen ist. So, warum ist das denn so interessant? Warum sind Hohlräume interessant? Hohlräume, die miteinander verbunden sind? Das sind poröse Materialien. Und poröse Materialien haben wir tatsächlich in unserem Alltag öfters, als man glaubt. Das hier links, das kennt man vielleicht, das ist Aktivkohle in einer anderen Form. Wenn man mal eine Magenverstimmung hat, nimmt man das vielleicht oder man kann damit auch Wasser und Luft reinigen. Luft reinigen, aufgrund dieser großen Oberfläche von Aktivkohle, wo dann beispielsweise 2000 Quadratmeter pro Gramm, das ist eine Riesenmenge, in einem Gramm und zum Vergleich hier, Größe eines Fußballfelds sind 7000 Quadratmeter. Ich habe hier das Lask-Stadium genommen, aber das ist überhaupt keine Bevorzugung von irgendeinem Verein hier. Eine ähnliche Sache kennt man auch. Das sind diese Päckchen, die man nicht essen soll, wenn man irgendwelche elektronischen Geräte kauft. Die sind da drinnen, damit das Innere der Verpackung trocken bleibt. Also das ist ein Trocknungsmittel, nennt sich Silikagel oder Amorphisiliziumdioxid. Das Trocknungsmittel nennt sich Silikagel oder Amorphosiliziumdioxid. Beide Materialien haben die Eigenschaft, dass sie zwar sehr große Porosität haben, sehr große innere Oberfläche, aber die entsprechenden Hohlräume sind nicht sehr einheitlich, sondern sehr unterschiedlich. Für viele Anwendungen reicht das, das ist auch wunderbar. Vor allem sind die billig. Amorphosiliziumdioxid, das ist ja eigentlich nichts anderes als Sand. Bloß nicht der, den man im Sandkasten hat. Das ist eine Riesengruppe an Verbindungen, die kennt man auch, weil sie gesteinsbildend sind. 80 Prozent der Erdkruste bestehen aus Alumosilikate. Und eine Untergruppe davon sind die Zeolite, kommen natürlich vor. Die haben eben auch solche ganz, ganz schönen Strukturen schöne hohlräume haben auch relativ hohe oberfläche die haben gewisse vorteile übrigens wird es auch als lebensmittelzusatz verwendet für als riesenstoff und so weiter wir haben gewisse vorteile aber ich habe auch nachteile nämlich dass die bohren nicht so schön steuer sind, wie man das bei den MOFs hat. Und man sieht dann auch nochmal bei den MOFs hier, das ist das MOF 5, das ich schon vorgestellt habe, weiter oben, das hat eine innere Oberfläche von ungefähr 3000 Quadratmeter. Das heißt also, zwei Gramm ist so viel wie ein Fußballfeld oder drei Gramm, Pi mal Daumen, kommt drauf an, auch wie man das misst. Also eine wahnsinnig große Oberfläche. Und das ist auch etwas, was ChemikerInnen sehr gern hat, nämlich ein abgeschlossener Innenraum, in dem man Chemie machen kann. Kann ich vielleicht später noch was dazu sagen, wenn die Fragen kommen. Die Anwendungen sind bisher recht ähnlich wie bei den anderen porösen Feststoffen. Das sind jetzt zum Beispiel Vorschläge auch wieder aus der Begründung des Nobelkomitees, also Wassereinfangen habe ich das genannt, Capture. Die Idee ist, Luftfeuchtigkeit in der Wüste nachts zu sammeln und das kann dann tagsüber, wenn die die sonne scheint dann wieder freigesetzt werden und man kann trinkwasser draus machen oder katalytische schadstoff zerstörung oder auch immer gase speichern wasserstoff co2 methan und so weiter gibt viele beispiele oder pfas absorbieren ich weiß nicht ob das ein begriff ist diese polyfluorierten Alkylverbindungen, die ja alle sehr, sehr schwer abbaubar sind. Ist eine ähnliche Anwendung wie die Aktivkohle. Selten Erdmetalle aus Abwasser rausziehen, auch wieder CO2 speichern oder Wasserstoff speichern. Und dann komme ich eigentlich schon zum Schluss. Meine letzte Folie, weil es so schön kontraintuitiv ist. Wenn ich jetzt so einen Gaszylinder nehme und Morphs reingebe, gewisse Morphs reingebe, dann passiert etwas Erstaunliches. Ich bekomme mehr Gas rein, als wenn kein Morph drinnen wäre. Was ja schon interessant ist. Obwohl schon was drin ist, passt mehr rein. Das ist wirklich interessant. Und man kann auch dann den Druck reduzieren. Hier 100 Bar beispielsweise ist zwar nicht nichts, aber das ist ein Betrag, ein Druck, den man handhaben kann. Die Standard-Gaszylinder, die man so hat für Argon oder Sauerstoff beim Schweißen zum Beispiel, sind 200 Bar. Schon ein bisschen besser als 700 Bar, das man kaum unter Kontrolle hat im großen Maßstab. Und das erinnert so ein bisschen an die magische Perlenhandtasche aus dem Harry Potter, die auch viel mehr fasst, als sie von außen ausschaut. Wenn man sich das hier anschaut, nicht allzu groß. Die Idee war aber nicht ganz neu. Ich nehme mal an, das gibt es wahrscheinlich in der griechischen Mythologie auch. Aber vielleicht erinnern sich einige, Mary Poppins hat auch so eine Tasche, in der auch wahnsinnig viel reinpasst. Und das ist ein schönes Beispiel, ein schöner Übergang, glaube ich, zu dem Gespräch. Man ist auch als Autor, glaube ich, selten der Erste, der eine Idee wiedergibt. Ähnlich ist es mit den WissenschaftlerInnen. Wenn man eine Idee hat, hatten die meistens schon irgendwelche Leute vor einem. Meistens schon in den 70ern. Aber wenn man mal eine gute neue Idee hat, vielleicht wird es dann ein Nobelpreis. Also damit bin ich dann auch am Ende der kurzen Präsentation. Vielen herzlichen Dank einmal dafür. Es soll jetzt viel Zeit sein für das Gespräch, weil das war jetzt einmal so ein Input da rein. Da bitte ich Sie gerne auch um Ihre Fragen und Beiträge. Wir haben unser Würfelmikrofon. Das bitte ich Sie zu nehmen und reinzusprechen, damit man dann auf der Aufzeichnung auch die Fragen hört. die Aufzeichnung auch die Fragen hört. Ich möchte mal anfangen. Jetzt haben wir schon gehört, was das so kann. Also es kann was rausziehen, indem es diese Hohlräume nützt. So habe ich es jetzt einmal verstanden, sehr, sehr leidenhaft. Das sind jetzt nicht ganz neue Forschungen. Also das ist ja eben, 99 habe ich es gelesen, 2003 glaube ich gab es dann auch wieder Publikationen. Das ist ja schon einige Zeit vergangen. Wie weit findet das jetzt schon konkret auch Anwendung? Also rein über diese Theorie und über das Spielerische, das ich jetzt ein bisschen gehört habe. Also Wochemiker haben viel Freude drin, wenn da so viel Raum entsteht und dann kann man kreativ gestalten. Das ist bei mir hängen geblieben. Aber darüber hinaus, ich glaube, der Nobelpreis geht ja auch darum, eben diesen Nutzen für die Menschheit zu bringen. Gibt es da auch schon konkrete Anwendungen, wo man sagt, ja, das hätte es ohne dem nicht gegeben? Also kommerzielle Anwendungen gibt es von den MoFs noch nicht. Das ist eigentlich auch nicht ganz so ungewöhnlich. Das haben wir in der Chemie häufig. Und man muss auch ein bisschen aufpassen, was da immer so alles versprochen wird. Das haben wir ja schon oft gehört, wenn ein Nobelpreis vergeben wird, was man sich dann ausmalt. Es muss sich dann auch in den Praxistest beweisen. Es gibt poröse Materialien, die auch Vorteile haben. Also Kohlenstoff ist billig, Siliziumdioxid auch, Alumosilicate sind sehr, sehr stabil. Und im Gasspeicherbereich denke ich mal, dass es dann durchaus Anwendungen geben wird. Da ist man schon relativ weit, wenn ich das richtig verstanden habe. Bei vielen anderen Dingen sind es tatsächlich schöne Forschungen, die dort gemacht werden. Viele Dinge, die auch in der Nobelpreisbegründung gar nicht so richtig angesprochen wurden, sind tatsächlich auch ganz, ganz spannend. Warum gefallen ChemikerInnen diese Hohlräume? Wenn man sich anschaut, wie unser Körper funktioniert, das läuft über Enzyme. Enzyme sind Katalysatoren der Natur. Das heißt, die ermöglichen Reaktionen, die sonst bei Raumtemperaturen nicht so möglich wären, in einer Art und Weise, die möglicherweise auch nicht so möglich wäre. bei Raumtemperaturen nicht so möglich wären in einer Art und Weise, die möglicherweise auch nicht so möglich wäre. Und viele Vorgänge funktionieren eben so, dass es ein bisschen wie ein Handschuh und eine Hand ist. Also ein Molekül passt sehr gut in eine Umgebung. Es wird dann vielleicht auch ein bisschen verbogen in dieser Cavity, in diesem Hohlraum. Und dann ist eigentlich die Reaktivität schon quasi vorgezeichnet. Und das ist natürlich interessant, wenn man das auch nachstellen kann. Also Mikro-Reaktoren oder Nano-Reaktoren sind es ja zu gestalten, in denen tatsächlich nur ein, zwei Moleküle vielleicht Platz haben, die sich auch nur irgendwie anordnen können, damit sie dann reagieren können, was sie ansonsten in der Selektivität oder bei der Temperatur außerhalb des MOFs nicht können. Also man zwingt so ein bisschen die Moleküle zu einer Reaktion. Und das sind dann, glaube ich, ganz interessante Dinge, auch dass man Kiralitäten erzeugen kann. Kiralität ist im Prinzip wie so ein Handschuh, der nur auf der rechten Hand passt oder auf die linke Hand. Das ist ein Spiegelbild. Chemisch gesehen sind die identisch. Energetisch sind die identisch. Und das ist ein ganz großes Problem, das herzustellen. Und man kann mittlerweile sogenannte Kiralemoffs herstellen, die halt zwischen den beiden unterscheiden kann. Da gibt es ganz viele Ideen. Aber die große Anwendung, wie das zum Beispiel mal in der Physik war vor etlichen Jahren, die blaue LED, die ist ja überall. Man denkt sich, blaue LED, ich meine, das ist ja ein bisschen banal, aber das war echt der Durchbruch und das hat unser Leben verändert. Das ist in der Chemie oft nicht so. Ich glaube, dass die letzte große für viele in vielen Bereichen beeinflussende Nobelpreis vielleicht diese Casper-Chris-Geschichte war mit dem Gene-Editing. Das ist tatsächlich schon sehr weit und es war auch relativ klar, dass das bald kommt. Bei vielen anderen Dingen ist es ein wahnsinnig wichtiges Werkzeug in der Forschung und hat natürlich mögliches Potenzial, aber das muss man stellen in der ganzen Bandbreite. Ich denke, es gibt Menschen, die sehr wohl inhaltlich, fachlich einen Anschluss haben. Dann gibt es Menschen, die eher so wie ich, die eher allgemein interessiert sind und sich da ein Bild machen wollen. Ich glaube, es gibt keine Frage, die zu banal ist. Also keine Scheu, bitte, Ihre Fragen zu stellen. Gibt es schon jemanden, der eine Frage hat zum Chemie-Nobelpreis, zu den MOFs? Ja, dann einen Moment bitte, einen Moment noch bitte. Der Nobel war der Erfinder von Dynamit, oder? Genau. Es war organische und anorganische Verbindung. Es ist eine organische Verbindung. Rein organische. Dynamit. Dynamit, ja, ja. Es ist eine rein organische Verbindung. Es ist eine rein organische Verbindung, die aber dann auf Kieselkur aufgezogen wird, damit sie nicht gleich in die Luft fliegt. Also das war seine große Erfindung. Also es ist weniger die nitrierte Verbindung als dann später die Handhabbarkeit von dieser Verbindung. Und der Plastik-Sprengstoff war organisch? Es ist alles organisch. Ah, rein organisch. Ja, ja. Es gibt nicht viele anorganische Sprengstoffe. Also es gibt schon welche, aber die sind meistens so heikel, dass die schwer zu handhaben sind. Dankeschön. Wir hatten eine weitere Frage. Bitte den Würfel gleich weitergeben. Ja, super. Danke. Meine Frage wäre, ob der organische Teil von den Verbindungen immer Aromaten sind oder ob das auch andere organische Bestände, also Kohlenwasserstoffe, sein können und ob das die Moleküle beeinflusst, die da drinnen reagieren können in diese Cavities. Also wenn man es nicht aromatisch macht, dann muss man schauen, dass man ein bisschen Steifheit hinbekommt. dann muss man schauen, dass man ein bisschen Steifheit hinbekommt. Und mit reinen Alkylgruppen, also Kohlenwasserstoffen, die gesättigt sind, wird es nicht so leicht gehen. Aber im Prinzip, da muss man wirklich sagen, ist alles offen. Also die gesamte Chemie, organische Chemie ist offen, die in der Lage ist, Metalle zu verbinden. Wenn man es länger macht, ist die Frage, ob solche Strukturen überhaupt entstehen, weil am Ende, und das ist ja das Besondere an diesen MOF-Strukturen, die Natur mag eigentlich keine Leerräume. Das ist ja das Besondere, dass Leerräume geschaffen werden, obwohl die Natur das eigentlich nicht mag. Und da braucht man schon ein bisschen Steifheit. Aber ich kann mir vorstellen, es gibt tausende von Mos, dass es da durchaus auch Beispiele gibt. Ja, dann geht es gleich weiter. Danke, weil der Herr da das Thema Dynamit angeschnitten hat. Was Sie da erzählen, erinnert mich irgendwie an den Aufbau einer Glockpistole. Einer was? Einer Glockpistole, die ja auch eine Fusion aus einem Kunststoffteil mit einem Metallteil ist. Wir arbeiten hier eigentlich im Allgemeinen nicht mit metallischen Metallen, sondern mit Metallionen. Und wir sind auf atomarer Ebene. Das ist eine atomare Ebene. Etwas, was man in der Hand halten kann, ist ja makroskopisch die Strukturen. Okay, danke. Dankeschön. Wir haben da vorne eine Frage. Ich glaube, jetzt machen wir es nicht mit dem Werfen, sonst geht es an der Säule vorbei. Zwei Dinge wollte ich ansprechen. Das eine, was Sie jetzt noch erwähnt haben, das waren diese Nanoreaktoren. Ich meine, das schaut ja sehr vielversprechend aus. Könnten Sie vielleicht noch ein bisschen mehr dazu erzählen? Was kann man sich da vorstellen? Und das Zweite, das ist für mich das Thema, das in der Presse auch behandelt worden ist, dass diese Strukturen dazu dienen können, große Mengen auch zum Beispiel an Wasserstoff zu speichern. Nur ist dort eine Frage der Kosten noch offen. Und für mich jetzt die Frage, ist das eine Konkurrenz zu den Metallhydriiden oder können die noch so viel mehr, dass es sich lohnen würde, dort noch mehr Forschung und Geld hineinzustecken? Also zur ersten Frage, wie man sich das vorstellt, über Größendiskriminierung einfach. Also gewisse Moleküle passen rein, andere nicht. Das heißt, die, die reinpassen können, reagieren, die anderen nicht. Also so kann man sich das vorstellen. Oder die Linker kann man ja dann so funktionalisieren, dass die irgendwann einen Anknüpfungspunkt haben mit den entsprechenden Substraten und dann eben eine Wechselwirkung machen, dass sie richtig hingedreht werden. Was viel gemacht wird, Elektrokatalyse, also das als Elektrodenmaterial zu verwenden, um eben die entsprechenden Verbindungen, die man möchte, möglichst nahe an das Elektron zu bringen. Zur Wasserstoffspeicherung vielleicht. Also mit der ökonomischen Seite habe ich mich nicht so sehr beschäftigt. Also da kann ich nicht viel dazu sagen. beschäftigt. Also da kann ich nicht viel dazu sagen. Die entsprechenden Hydridspeicher haben aber den Nachteil, dass in dem Fall tatsächlich der Wasserstoff chemisch gebunden ist. Und damit hat man natürlich, wenn man den Wasserstoff reinbringt, muss das erstmal reagieren zum Hydrit und dann, wenn man wieder rausholen will, muss man das auch wieder irgendwie machen, erwärmen zum Beispiel oder durch andere Maßnahmen Unterdruck erzeugen. Das sind echte chemische Verbindungen, die sich da bilden. Da hat man immer eine Aktivierungshürde und dadurch verliert man ein bisschen Energie. Bei den MOFs und ähnlichen Konzepten wird es ja physikalisch gespeichert. Der Grund, warum mehr Platz hat in einem schon gefüllten MOF-Zylinder dann quasi, ist ja, dass die Interaktion zwischen der Oberfläche vom MOF und dem Wasserstoff einen kleinen Energiebetrag liefert, der leicht zu überwinden ist. Also das kann man dann relativ leicht rein- und rauspumpen. Und also die Hydridspeicher haben auch noch den Nachteil, wenn ich richtig informiert bin, dass es häufig dann auch relativ teure Metalle sind, die verwendet werden. informiert bin, dass es häufig dann auch relativ teure Metalle sind, die verwendet werden und das im Vergleich zu Zink zum Beispiel jetzt deutlich teurer ist. Eine weitere Frage. Wenn Sie den Würfel bitte wieder zurückgeben, dann, genau. Kieschen? Ich würde gerne wissen, ich bin nicht wieder zurückgeben, dann genau. Keschön. Ich würde gerne wissen, ich bin ja komplett alleine, Sie haben in Ihren Ausführungen zuvor, in den diversen chemischen Zusammensetzungen die innere Oberfläche bewertet. Das ist für mich astronomisch groß, diese inneren Oberflächen. Wie kann man sowas messen oder wie kann man sich für den Hausverstand vorstellen, wie man sowas messen kann? Das wird gemessen über eine sogenannte Gasabsorption. Also man gibt Gase dazu und schaut, wie der Druck dann reagiert. Und das kann man dann kalibrieren, also eichen gegen bekannte Substanzen. Und das kann man dann kalibrieren, also Eichen gegen bekannte Substanzen. Und dann weiß man ungefähr, wie viel dann eben auf dieser Oberfläche adsorbiert hat. Also das kann man dann gegenrechnen. Das macht man mit Stickstoffadsorption. Eine Methode ist auch noch mit Quecksilber. Das ist ein bisschen eine grausliche Sache. Aber da gibt es Methoden eben über die Gasabsorption, die man dann gut bestimmen kann. Diese Werte sind keine absoluten Werte. Es kommen immer ein bisschen andere Oberflächen raus. Da muss man immer ein bisschen aufpassen. Die einen sind ein bisschen größer als die anderen. Das bedeutet, wie oft in der Naturwissenschaft, man darf nicht Äpfel mit Bönen vergleichen. Also man muss bei der gleichen Methode bleiben. Ich habe mich zwar immer noch nicht genau verstanden. Wenn ich ein Vakuum, ein poröses Material unter Vakuum setze und dann gebe ich Gas dazu, dann weiß ich ja, wie viel Gas ich dazu gegeben habe und dieses Gas, Azubieren an der Oberfläche von diesen Stoffen und je mehr Gasmoleküle da eben azubieren, desto geringer wird dann der Druck. Also das kann man dann über den Druck in dieser Apparatur bestimmen. Okay, Dankeschön. Wie kann ich mir so ein Forscherleben vorstellen? Also wenn man Danke schön. was ich da jetzt entdeckt habe. Und dann 2025 kriegt man den Anruf. Vielleicht könntest du das ein bisschen erklären, warum das manchmal eben auch Jahrzehnte dauert oder wie man sich selbst hier ins Rennen bringt. Also ich glaube, dass die meisten KollegInnen nicht wegen dem Nobelpreis forschen und darauf hinarbeiten, sondern weil es ihnen dann auch Spaß macht. Forscherleben schaut, glaube ich, genauso aus wie das mal ein bisschen zynisch gesagt. Morgens Computer an, E-Mails checken, abends alle beantwortet haben, wo wir nach Hause gehen, ein bisschen übertrieben. Und dazwischen schaut man halt, dass man die Mitarbeiter so ein bisschen betreut, die dann die eigentliche Forschung machen. so ein bisschen betreut, die dann die eigentliche Forschung machen. Wir hatten es eh schon vorhin, das Gespräch. Dieser Nobelpreis zeichnet eigentlich meistens ein Team aus. Es sind ganz viele Leute, die da beteiligt sind. Und an sich ist das dann der Teamleiter. Oft hat er natürlich die geniale Idee, ab und zu mal kommt ein reiner Zufall aus dem Labor und dann ist aber das Wichtige und das ist etwas, was einen wirklich guten Forscher dann ausmacht, er erkennt den Wert dieses überraschenden Ergebnisses oder sie. Also das ist etwas, was glaube ich wirklich ein bisschen unterschätzt wird oder umgekehrt, es wird überschätzt dieses planhafte Vorgehen. Ich habe eine Idee und dann funktioniert es und dann kriege ich den Nobelpreis. Sondern häufig macht man einen Plan und dann funktioniert es eh nicht. Und dafür kommen tausend andere überraschende Sachen raus und dann ist das, glaube ich, das Wichtige, dass man das Interessante rausfiltern kann. Ist das so einigermaßen die Frage beantwortet gewesen? Aber die Idee, dass man einen Nobelpreis, forscht für einen Nobelpreis, ich glaube, das ist da muss man auch ein bisschen die Persönlichkeit für sowas haben. Zu sagen, ich mache jetzt einen Nobelpreis. Du hast ja hochgepokert, schätze ich. Ich würde mich nicht darauf verlassen. Ich habe auch gelesen, der Herr Kitagawa hat sein Lebensmotto, das Nützliche im Unnützen sehen. Das passt ja gut zu dem, was Sie jetzt gesehen, erzählt haben. Also forschen und dann plötzlich erkennen, in diesem Ganzen, was sich da jetzt ergeben hat, da könnte was dran sein und da setze ich mich jetzt drauf. Oder ist das so, was er da so aufgegriffen hat? Also viele, die ganz ehrlich mit dieser Sache umgehen, sagen halt einfach, das war reiner Zufall, aber da ist was rausgekommen und ich habe es auch erkannt. Das ist, glaube ich, das, was eher die Kunst ist, dass man merkt, dass es heißt, und ein bisschen früher dran sein als die anderen und dann schauen, dass man was Eigenes macht. Und nochmal, damit ich es richtig verstehe, also diese drei sind kein Team, sondern das sind Forscher, die Forschungsteams leiten und die alle drei in diesem Fachbereich forschen und sich damit auseinandergesetzt haben und das immer wieder weiter vorangetrieben haben. Habe ich das richtig verstanden? Also Naturwissenschaft ist kollaborativ. Unsere Währung sind die Publikationen. Wir kommunizieren über unsere Ergebnisse mit anderen und sind froh, wenn andere das auch aufnehmen. Deswegen war eine Zeit lang die MOF sowieso ein heißer Tipp. Das ist in den letzten Jahren gar nicht mehr so gewesen. Vor vielen Jahren war das noch so ein heißer Tipp, weil die entsprechenden Forscher, die drei Herren und andere auch noch, extrem viel zitiert wurden. Man kann natürlich das kritisieren mit den Zitationsstatistiken und so weiter. Da gibt es berechtigte Kritik, aber andererseits sind sie halt wahrgenommen worden in der Community. Und dann der eine publiziert jenes, der andere das. Und dann denkt man, ach, das kann ich brauchen für meine Arbeit. Und dann geht es halt so weiter. In dem Sinne keine Forschergruppe, aber man arbeitet gemeinsam an einem Thema und meistens versteht man sich auch gut. Das ist jetzt nicht eine unangenehme Konkurrenzsituation, hängt aber wieder von der Persönlichkeit natürlich ab. Das sind nicht so drei Teams im Wettbewerb. Ein schönes Beispiel ist der Nobelpreis für die Totalsynthese für Vitamin B12. Da haben sie zwei Teams tatsächlich zusammengetan und haben gesagt, jetzt machen wir das zusammen. Das geht natürlich auch, aber das ist eher die Ausnahme. Wie gesagt, Themen liegen in der Luft. Leute, die den richtigen Riecher haben und das erkennen, die nehmen das auf und entwickeln das weiter. Schauen wir mal in die Runde, ob es wieder Fragen gibt. Sonst frage ich noch Sie persönlich. Hat Sie das jetzt überrascht, dass dieses Thema und diese drei Forscher ausgezeichnet wurden? Oder sagen Sie, okay, das lag eh schon auf der Hand? Das soll man an sich nie sagen bei den Nobelpreisen, aber es gibt so ein paar Statistiken, wo man sagt, ja, eigentlich war das erwartbar in gewisser Weise. Wenn sie es nicht bekommen hätten, dann wäre das aber auch nicht so überraschend gewesen. Aber es gibt so viele Leute, die wirklich tolle Forschung machen. Es gibt halt gewisse Themen, die gerade recht aktuell sind. Aber es gibt echt oft ganz schöne Überraschungen. In die Richtung hat man nie geblickt. Also zum Beispiel, da wäre ich nie drauf gekommen, in Quasi-Kristall-Schächtmann vor, ich glaube, 10, 15 Jahren, auch ein Einzelner, das war ein Einziger, das ist einer der letzten gewesen, an die ich mich erinnern kann, dass ein Einziger in den Naturwissenschaften einen Preis bekommen hat. Da hat keiner dran geglaubt oder dran gedacht, dass da ein Nobelpreis kommt. Andererseits, wie gesagt, bei diesem Gene-Editing, das war überfällig. Man wusste, sobald da dieser Rechtsstreit, Patentstreit vorbei ist, wird das ein Nobelpreis werden. Ich schaue mal wieder ins Publikum, ob da noch Fragen da sind. Sie haben gesagt, zu den Menschen können Sie gar nicht so viel sagen oder wollen Sie nicht so viel sagen. Was ich aber sehr spannend finde, der Herr Yagi hat keinen prototypischen Hintergrund und keine Karriere, wo das aufgelegt war. Er ist ein Kind von palästinensischen Flüchtlingen und ist in Jordanien aufgewachsen. Ich nehme an, in einem Flüchtlingslager oder so. Die Eltern, also es waren sehr einfache Verhältnisse, die Eltern waren sehr wenig gebildet. Und er hat erzählt, er ist über ein Buch in der Schulbibliothek mit zehn Jahren dann irgendwie auf dieses Thema gestoßen und so hat das gestartet. Und sein Vater hat es dann geschafft, ihn in die USA zu schicken, wo er dann seine Ausbildung begonnen hat. Und ich denke, jetzt ist es ja schon für Menschen in Mitteleuropa mit einem guten Hintergrund nicht ganz so ein einfacher Weg, In Mitteleuropa mit einem guten Hintergrund nicht ganz so ein einfacher Weg, eine Karriere in die Spitzenforschung hinzulegen. Aber das ist schon nochmal ganz besonders, oder? Das ist sehr bemerkenswert, ja, das stimmt. Also das ist eigentlich aus meiner Sicht die interessanteste Biografie in dieser Dreierreihe. Der japanische Kollege, der ist in Kyoto geboren und ist in Kyoto Professor. Der Robson ist in England geboren und in Australien. Eigentlich regional eine gute Aufteilung. Amerika, Europa, Ozeanen und Asien. Nicht nur immer in den USA, wie es sonst immer in den Naturwissenschaften oder wie es oft in den Naturwissenschaften ist. Das ist eigentlich das Schöne in den Naturwissenschaften oder wie es oft in den Naturwissenschaften ist. Ja, also das ist eigentlich das Schöne an den Naturwissenschaften, dass dort häufig tatsächlich die Leistung zählt, die man jetzt in der Chemie ganz konkret im Labor erbringt. im Labor erbringt. Natürlich, wenn man schlechte Voraussetzungen hat und die Schulbildung jetzt nicht so toll war, dann ist natürlich der Berg viel steiler als bei vielen anderen. Das, glaube ich, ist nicht abzustreiten. Deswegen ist das umso bemerkenswerter. Also der ist ja mit 15 in die USA erst gekommen. Also nicht, dass er mit sechs oder so in die Schule gehen konnte, sondern mit 15. Da sind ja die meisten Leute, denken dann schon eher schon wieder ans Aufhören der Schule, als dass sie dann wirklich tief einsteigen. wie in den Naturwissenschaften, dann glaube ich doch immer sehr egalitär. Wenn man im Labor die gute Leistung bringt und auch einigermaßen kollegial arbeitet, funktioniert das oft ganz gut. Das Problem ist eher, es sind immer Herren. Da sollte ich auch noch gerne kommen, wenn wir schon noch ein bisschen Zeit haben. Es war diesmal ja wieder sehr eindrücklich unter den ganzen Nobelpreisträgerinnen und Trägern, weil die Wirtschaftswissenschaften sind ja mittlerweile auch schon geklärt, werden dann diese Woche noch besprochen hier herinnen. eine Frau, die ausgezeichnet wurde, die, ich habe es mir irgendwo aufgeschrieben, Mary Branko, Immunologin ist sie. Und sonst sind es Männer. Das ist jetzt aber nicht sehr ungewöhnlich bei den Preisträgerinnen und Preisträgern. Es gibt ja insgesamt noch nicht so wahnsinnig viel, wiewohl die Literatur ja da schon einiges möglich macht und auch der Friedensnobelpreis, aber gerade im wissenschaftlichen Bereich doch noch so wenig. Und weil Sie nämlich genau in dem Bereich in der School of Education sind, darum hätte ich es mir schon vorgenommen, Sie zu fragen, liegt es daran, dass das einfach Forschungen sind, die teilweise schon zu lange zurück sind, dass es einfach noch ein Generationenthema ist oder es ist nach wie vor schwierig, Frauen da zu begeistern, nämlich nicht nur einmal überhaupt in das Fach zu gehen, sondern dann in die Spitzenforschung oder was ist das? Also ja, die Forschung ist jetzt natürlich schon eine Zeit her, da waren die Geschlechterparität noch nicht erreicht, aber wir haben jetzt schon seit mehr als 20 Jahren ungefähr Gleichstand in der Chemie. 50-50. Wir haben ganz, ganz tolle Studentinnen. Und das heißt, eigentlich hätten wir schon einen Nachwuchs, bloß wir haben ein Glas an der Decke. Wir haben Gleichstand bei den Promotionen in etwa. In der Chemie, in der Physik mag das ein bisschen anders sein. Aber in der Chemie haben wir Gleichstand. Und dann hört es auf. Und das ist ein hochpolitisches Thema natürlich. Und ich glaube halt einfach, unser Wissenschaftssystem ist nicht unbedingt besonders frauenfreundlich. Und das ist jetzt keine bewusste Entscheidung. Es sind versteckte Mechanismen, die dort eine Rolle spielen. Eine Standardkarriere in der Chemie läuft folgendermaßen ab, man macht sein Diplom, dann macht man seine Doktorarbeit, dann geht man Postdoc ins Ausland für ein, zwei Jahre, in der Chemie nicht länger als zwei Jahre, sonst macht man den Eindruck, dass man nicht weiß, was man möchte. In der Biologie ist es ein bisschen anders, da ist es länger. Dann geht man zurück an eine andere Uni, also man hat jetzt schon mindestens zwei, dreimal die Universität in den Ort gewechselt. Dann geht man an eine andere Uni, gründet seine eigene Forschergruppe und dort muss man sich dann beweisen, das sind sechs Jahre, üblicherweise plus minus. Und dann, das sind befristete Stellen alles, dann ist man oft schon Ende 30, Anfang 40. Und erst dann käme der nächste Schritt, um dann eine unbefristete Stelle als Professor, Professorin zu bekommen. dann eine unbefristete Stelle als Professor, Professorin zu bekommen. Und das ist enorm familienfeindlich, weil am Ende sind es die Frauen, die die Kinder kriegen, wenn sie welche wollen. Und ich bin der Meinung, dass dieses System einfach Frauen nicht unbedingt anspricht. Und es gibt Alternativen, es gibt auch Systeme, in denen das sehr, sehr viel besser funktioniert. Skandinavien beispielsweise, aber auch in anderen Bereichen, wo man eben diese Entscheidung zu der unbefristeten Stelle ein bisschen vorverlegt, sodass man schon deutlich früher einfach gewisse Sicherheit hat. Weil nach dem Postdoc, nach der Doktorarbeit nach dem Postdoc kann man echt einschätzen, ob jemand wirklich das Zeug dazu hat, zu forschen oder nicht. Man muss da jetzt nicht nochmal sechs Jahre warten und eine befristete Stelle haben. Und das ist dieses sogenannte Tenor-Check-System. Das heißt, dass man unter Auflagen eine unbefristete Stelle bekommt. Das wäre dann, was weiß ich, das kann man sich als normaler Arbeitnehmer natürlich nicht vorstellen, eine sechsjährige Probe bekommt. Das wäre dann was, was ich, das kann man sich als normale Arbeitnehmer natürlich nicht vorstellen, eine sechsjährige Probezeit. Aber trotzdem, das käme dem noch nahe, weil man in einer Weise einigermaßen performt. Dann kann man zumindest an der Uni bleiben und hat eine Perspektive, ist an einem Ort und kann dann auch Familienplanung machen oder auch irgendwelche andere Planungen, die man machen möchte. Und ich bin der Meinung, dass all diese Programme zur Förderung von Frauen im klassischen System ins Leere laufen. Und das sehen wir jetzt eigentlich schon seit 20 Jahren. Wir wissen das schon seit 20 Jahren. Nein, wir wissen das schon viel länger. Die entsprechenden Aktionen sind seit 20, 25 Jahren und die führen wirklich nur zum minimalen Wachstum der Frauenquote. Und das ist für mich einfach so offensichtlich, dass dieses System nicht für Frauen funktioniert. Punkt. Und ich habe große Hoffnung in dieses Tender-Track-System. Aber gut, das wird wahrscheinlich auch Hoffnung bleiben, weil in Österreich ist es gerade nicht auf dem Plan, auf dem politischen Plan. Aber die Hoffnung bleibt und das ist wichtig. Andere haben es ja schon geschafft. Ja, genau. Warum denn nicht auch hier? Selbst die Deutschen haben es geschafft. Ja, und dann ist es ja doch häufig so. Was in Deutschland mal funktioniert hat, dann trauen wir uns das. Ja, wurscht. Mal schauen. Ja, damit würde ich jetzt das Thema der Chemie abschließen, damit wir auch noch gut Zeit haben für die Literatur. Ich sage herzlichen Dank an Sie, an Ihre Ausführungen und Ihre Einblicke über das spezifische Thema, also der Forschungsgegenstand, der ausgezeichnet wurde, aber auch über die Arbeit als Chemiker und die Rundumbedingungen, die dafür notwendig sind. Ich habe jetzt zumindest mal verstanden, wie Aktivkohle funktioniert. Ich habe das als Kind oft bekommen, habe nie verstanden, warum ich jetzt Kohle schlucken soll. Das verstehe ich bis heute nicht. Aber ein bisschen, ein bisschen. Ich habe zumindest eine Idee. Wie die Aktivkohle weiß, dass das Gute und das Schlechte aufnimmt, weiß ich auch nicht. Keine Ahnung, aber immerhin das kann. Das war mir nicht klar. Also vielen, vielen Dank Ihnen dafür. Und damit machen wir einen Switch. So wie es ist beim Nobelpreis. Also das verbindende Thema ist der Nobelpreis und wir kommen zur Literatur, wo uns jetzt Christian Schacherreiter mitnehmen wird in die Arbeit und Welt des aktuellen Preisträgers. Christian Schacherreiter und Literatur, das ist glaube ich ich, in Linz nicht unbekannt als Kombination. Das kann man gut miteinander verbinden. Er ist studierter Germanist und hat auch Geschichte studiert in Salzburg und hat über Bertolt Brecht promoviert, habe ich gelesen. Er war sehr viele Jahre lang als Lehrer tätig in der Ausbildung von Schülerinnen und Schülern, aber auch in der Aus- und Weiterbildung von Lehrerinnen und Lehrern. War auch einige Jahre, viele Jahre lang Direktor am Breuerbach-Gymnasium bis 2016. Georg von Breuerbach, da haben wir die Verbindung zur Naturwissenschaft zumindest, nicht zur Chemie. Genau, genau. Er hat auch zahlreiche didaktische Bücher und Fachzeitschriften geschrieben. Also das eine Thema, aber andererseits gibt es eben auch die Literatur als wichtiges Thema und auch die Musik. Das habe ich nicht gewusst, das habe ich jetzt herausgefunden. Er hat das Konzertfach der Violine am UZD-Diom, studiert zwar nicht abgeschlossen, aber ist sehr aktiv auf der Violine immer noch und spielt beim Orchester des Linzer Konzertvereins erste Violine. Das ist auch ein schöner Teil im Leben des Christian Schacherreiter, nehme ich an. Er ist Kulturkritiker und Moderator. Ich denke, da ist er vielen hier bekannt, über seine Beiträge in den OEN vor allem und darüber hinaus. Moderiert ja auch Kulturveranstaltungen im Stifterhaus und auch die Literaturreihe immer wieder im Posthof. Also dann ist er sehr, sehr präsent, denke ich. Also zumindest in meiner Wahrnehmung. Ja, und er ist auch selbst Autor und Literaturwissenschaftler. Hat fünf Romane geschrieben. Zuletzt war es Bruckner stirbt nicht, eine Romanbiografie und viele, viele Essays. Und momentan arbeitet er an einer umfangreichen kulturwissenschaftlichen Studie zu Albert Stift das Menschenbild im Kontext des europäischen Humanismus. Also ein breiter Kanon, aber viel Expertise im Bereich Literatur. Darum freut es mich, dass Sie uns da heute mitnehmen auf diese Reise. Der Nobelpreis für Literatur. Darum freut es mich, dass Sie uns da heute mitnehmen auf diese Reise. Ja, der Nobelpreis für Literatur. Es ist ja so, es werden ja auf alle Nobelpreisträgerinnen und Träger im Vorfeld Wetten abgeschlossen. Das ist ja ganz, ganz verbreitet. Am meisten werden sie für den Literaturnobelpreis abgegeben. Also da gibt es immer die meisten Wetten, die da abgegeben wird. Und oft ist es ja so, dass gerade jene den Literaturnobelpreis gewinnen, die dann nicht so hoch gerettet werden. Also voriges Jahr, Han Kahn, da waren die Quoten 1 zu 33 oder so. Also sehr, sehr, wurde nicht drauf gesetzt. wurde nicht drauf gesetzt. Ja, und auch heuer, da waren sehr viele, schon seit vielen Jahren genannte Kandidatinnen und Kandidaten ganz weit vorne. Ich spreche sie bestimmt nicht richtig aus, die Chinesin Kan Shui, oder Shui, es ist ganz, ganz schwierig, ich habe es mir extra angehört, aber ich schaffe es nicht, es richtig auszusprechen. Anne Carson, Salman Rushdie, Thomas Pynchon, Margaret Atwood, Michelle Olbeck, Sophie Oxen, also viele, viele Bekannte und ein Oldtime-High, der da immer genannt wird, ist Haruki Murakami, der kommt da immer wieder vor. Aber auch heuer, und das habe ich nicht gewusst, waren unter den Top 30 österreichische Autoren, diesmal Männer, Christoph Ranzmeier und Norbert Gstrein, die waren auch unter den Top 30 österreichische Autoren, diesmal Männer, Christoph Ranzmeier und Norbert Gstrein, die waren auch unter den Top 30 in den Wettbüros mit dabei. Und, und das ist jetzt auch der Unterschied zum letzten Jahr, auch Laszlo Krasna-Horkai wurde sehr hoch gehandelt und hat ihn jetzt auch gewonnen, weshalb die Überraschung jetzt vielleicht nicht ganz so groß ist. Es ist ein Autor, ein Ungar, der auch viel Bezug hat zu Österreich und Wien. Ja, und ich denke, Sie werden uns da jetzt mal einen Einblick geben, uns mitnehmen und dann werden wir wieder gemeinsam über die Literatur reden, über den Autor, über sein Werk. Genau, was der Abend bringen will. Bitteschön. über den Autor, über sein Werk, genau, was der Abend bringen will. Bitteschön. Gut, ja, vielleicht zuerst anknüpfend an das, was Sie soeben gesagt haben. Krasna Horkai ist natürlich kein unbekannter Name. Und seit einigen Jahren wird er auch immer mal wieder mit dem Nobelpreis in Verbindung gebracht. Ich glaube, aber gewettet hätten heuer nicht sehr viel auf ihn. Insofern ist es keine Überraschung, aber schon auch wieder eine Überraschung und dafür ist ja der Literaturbetrieb eh bekannt, wie Preise zustande kommen oder Karrieren zustande kommen, im Unterschied teilweise auch. Teilweise auch. Naja, gut, das können wir da noch reden. Es ist aber auffällig jetzt von der spontanen Reaktion der Kulturöffentlichkeit her, dass im Unterschied zu manch anderen Jahren, im Unterschied zu manch anderen Preisträgern und Preisträgerinnen, es keine polarisierende Debatte dann darüber gegeben hat. Also im Grunde hat man das für okay gefunden, der eine mehr, der andere weniger, aber es hat nicht so polarisiert wie zum Beispiel bei Peter Handke, das damals der Fall war. Auf das können wir vielleicht dann in anderen Zusammenhängen noch eingehen. Ja, schauen wir uns vielleicht einmal die Begründung an, die Jurybegründung, warum man Krasnohorkai den Preis gegeben hat. Ich zitiere das Wörtliche aus der Jurybegründung, also in der deutschen Übersetzung. Er bekommt ihn also für sein fesselndes und visionäres Werk, das inmitten apokalyptischer Schrecken die Macht der Kunst bekräftigt. Kleine Fußnote zu dieser Begründung. Apokalypse ist sehr in der Zeit, in der Literatur. Mich wundert, dass es uns noch gibt überhaupt. Weil, also was ich in den letzten Jahren an dystopischen Romanen gelesen habe beispielsweise und eh ganz Gutes auch dabei, muss ich sagen, auch unglaublichen Holler. Aber in der Rezeption wird das gleich immer zur Apokalypse. Also da ist einfach dieses Marktschreierische des Feuilletons. Und das hat da auch ein bisschen Eingang gefunden. Wobei es schon düstere Dinge sind. Wir werden dann vielleicht zwei, drei konkreten Beispielenispiele anschauen. Also das wäre einmal ein. Dann, er ist ein großer epischer Schriftsteller in der mitteleuropäischen Tradition von Kafka bis Thomas Bernhard und zeichnet sich durch Absurdität und groteske Exzesse aus. Dem kann man weitgehend zustimmen. Ich habe es ganz interessant gefunden, dass bei diesem Autor sehr viele Vergleiche mit anderen älteren Autoren, schon großen Autoren, gebracht worden sind. Die haben direkt auf Kafka und Bernhardt Bezug genommen. Das ist sicher nicht falsch. Ich habe aber dann ein bisschen herumgestöbert in der Rezeption und mal geschaut, was da sonst noch alles erwähnt worden ist. Also Kafka wird mehrmals erwähnt. Stimmt auch, die Literatur von Krasnohorker hat etwas rätselhaft Surreales teilweise, wobei das wirklich ein gutes, also ein Qualitätsmerkmal ist, würde ich mal sagen. Dieses Kippen vom Realen ins Surreale, das beherrscht er wirklich ziemlich gut. Also das ist also richtig. wirklich ziemlich gut. Also das ist also richtig. Dann also absurde Szenen, wo man auch dieses Lachen hat, das man beim absurden Theater hat. Darum ist der Vergleich mit Beckett auch aufgetaucht. Dostoevsky ist sogar genannt worden. Das finde ich ein bisschen weit hergeholt, aber weil so eine metaphysische Komponente erwähnt wird, das sehe ich aber nur in ein, zwei Werken von ihm eigentlich. Also das ist nicht dominierend, fände ich. Bernhard, es gibt in einem Werk, also Thomas Bernhard, es gibt in einem Werk von Krasnohorkai eine Ungarn-Beschimpfung, die also, da könnte der Thomas Bernhard sogar noch ein bisschen was nachlegen, teilweise, dass er das Ausmaß, also Ungarn ist wirklich das Letzte, das Dreckigste, die Ungarn sind die blödesten, Vollidioten, charakterlich völlig verdorben und weil sich man hat den Autor auch darauf angeredet und gesagt, naja, ich gehöre ja auch dazu. Also er hat auch diese ironische Komponente ein bisschen dann drinnen, also diese Übertreibungskunst. Ja, und das ginge also so noch weiter. Er selbst nennt Musil und Toderer, also Kafka, Musil, Toderer meist altösterreichische Tradition. Habe ich schon gefürchtet, dass wir irgendwo lesen werden, dass das eigentlich eher Literaturpreis für Österreich ist, im Großen und Ganzen. Und das kann man teilweise nachvollziehen. Ein Punkt ist sicher auch das Kriterium für die Vergabe des Nobelpreises. Das sollte ja auch die Sprache, der Stil, die formale Komponente sein. Und da ist dieser Autor sicher auch, würde ich mal sagen, außergewöhnlich, fast ein bisschen zu virtuos manchmal. Und er liebt auch dieses Spiel, den Leser, die Leserin zu fordern. Also Höhepunkt, er macht ziemlich habe, in dieser Hinsicht ist sein Werk Herrscht 07769. Hat einen mysteriösen Titel, das Ganze. Herrscht ist die Hauptfigur, der heißt Florian Herrscht. Und 07769 ist die Postleitzahl von dem Ort, in dem er lebt. Und warum nimmt er diesen Titel, der ja auch nicht sehr marktfreundlich ist? Also kann man sagen, weil dieser Florian Herst überzeugt ist, da kommt jetzt Astrophysikalisches rein zumindest, astrophysikalisches rein zumindest, dass die Gefahr besteht, dass das ganze Universum demnächst sich wieder in Antimaterie transformieren wird. Und er will die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel vor dieser Sache warnen und schreibt ihr immer Briefe, wo er ihr das erklärt. Und er bekommt aber nie eine Antwort. Und da steht immer drauf, auf deinem Kuvers herrscht 07769. Also das ist die Erklärung, das Titel. Man merkt, er mag dieses Spielerische ein bisschen einfach auch. Dieses Rätselspiel und so. Ja, und das hat ja auch ganz schöne Seiten. Und jetzt ein letzter Punkt, bevor ich dann zum Monologisieren aufhöre, was auch noch in der Begründung der Jury zu lesen war, dass sich dieser Autor auch östlich orientiert, indem er einen kontemplativeren, fein abgestimmten Ton anschlägt. Da war ich doch ein wenig erstaunt. Ich habe den Otto ja nicht sehr gut gekannt. Jetzt unter Stress habe ich mich das Wochenende damit beschäftigt. habe ich mich das Wochenende damit beschäftigt. Und das kann man eigentlich nur für ein Werk von ihm sagen, das ein bisschen aus der Reihe fällt, würde ich sagen. Das ist dieses Werk mit dem eher ein bisschen östlich klingenden Titel Im Norden ein Berg, im Süden ein See, im Westen Wege, im Osten ein Fluss. Und das ist gar nicht apokalyptisch, sondern eher im Gegenteil. Da geht es um eine ideale Gartenlandschaft. Der Autor hat eine längere Asien-Erfahrung gemacht, also er hat auch ein bisschen dieses Weltbürgerliche drinnen, was man sich bei Autoren des Nobelpreises schon wünscht, dass die nicht nur nationale Bedeutung haben, sondern dass es Übersetzungen gibt und dass sie irgendwie diese internationale Komponente auch drinnen haben. Und also dieses Buch erfüllt dieses Kriterium. Und so kann man sagen, wenn man das alles so zusammensetzt, kann man schon zufrieden sein mit dieser Entscheidung. Und wir wissen ja, dass die Ungarn, können wir vielleicht auch noch reden, in Ungarn gibt es eine große literarische Tradition mit tollen Namen und tollen Werken. Tradition mit tollen Namen und tollen Werken. Vielen, vielen Dank mal für dieses uns reinholen in die Welt des Literatur-Nobelpreisträgner. Ich muss es immer lesen. Krasna Horkai. Krasna Horkai. Ja, ich habe auch lange geübt, muss ich sagen. Ein Übungsthema. Krasna Horkai. Gibt es von Ihnen im Publikum schon Fragen? Zum Literaturnobelpreis an sich vielleicht, zum aktuellen Preisträger, zu seinen Arbeiten? Wenn dem noch nicht so ist, dann fange ich mal gerade an. Wir haben jetzt die Jurybegründung gehört. Jetzt kann man sagen, okay, im wissenschaftlichen Bereich ist es immer so, was auch immer das bedeutet, es ist ein wesentlicher Beitrag, ein wesentlicher Nutzen für die Menschheit, der gestiftet wird. Was auch immer das dann bedeutet, haben wir ja auch heute schon gehört, dass das immer so ein bisschen fraglich ist. Was sind denn so die Kriterien in der Literatur? Warum ausgewählt werden? Für die Vergabe des Nobelpreises. Ich brauche da ein bisschen deinen Schummelzettel, weil das ist eine relativ lange Liste eigentlich, um was es da geht. Natürlich steht zuerst einmal literarische Qualität. Heißt das? Es ist eine gute Frage, was ist das eigentlich, literarische Qualität? Dafür gibt es keine objektiven Kriterien, das muss ich gleich sagen. auch Literaturwissenschaft und was man da tun hat, mit der naturwissenschaftlichen Präzision ja nichts zu tun eigentlich. Wir können ja nicht experimentell verfahren. Bei uns geht es auch nicht um richtig oder falsch immer, sondern bei uns geht es um Auslegung. Also es ist eine hermeneutische Wissenschaft, es ist Textauslegung sozusagen, aber für die gibt es ja wohl sinnvolle wissenschaftliche Kriterien. Das wird manchmal ein bisschen unterschätzt, diese Sache, weil das, was manche dann gerade in der Didaktik eingefordert haben, na ja, ein Interpretationsaussatz, da kann eh jeder schreiben, was er will, weil er empfindet ja das so. Ja, ich kann das schon so empfinden, aber es steht nicht im Text. Also da gibt es schon Kriterien natürlich auf diese Art und Weise. Aber natürlich, literarische Qualität ist trotzdem nichts ganz Objektivierbares. Man sagt zwar, ja, es geht natürlich um die Sprache, aber es gibt Autoren, die schreiben eine Sprache mit ganz, ganz kurzen, knappen Sätzen. Marlene Streerowitz beispielsweise, um eine Autorin zu nennen. Ich mag das eh nicht so besonders, aber das macht nichts. Also das wäre auch geschmäcklerisch. Die Frau kann schon was. Das muss ja nicht mich jetzt unbedingt, weiß Gott, hinterm Ofen hervorholen also die schreibt zum Beispiel ganz kurze Sätze dieser Autor, Krasna Horkai schreibt ungemein lange Sätze also dieses herrscht 07769 400 Seiten kein Punkt, kein Absatz. Kein Punkt, kein Absatz. Jetzt, wenn Sie es grammatikalisch auseinandernehmen, ich habe die ersten zwei Seiten mal grammatikalisch analysiert, so nach Schulgrammatik, der macht schon Abschlüsse, aber er setzt keinen Punkt. Er macht einen Beistreich und es geht weiter. Und begründen tut er das damit, dass das ja ein monologisierendes Schreiben ist. Dass das kein Erzähler von außen ist. Und wenn wir vor uns hin monologisieren oder unsere Gedankenströme haben, machen wir auch keine Punkte, sagt er. Das ist halt irgend so eine assoziative Sache. Und das macht das Lesen natürlich schon ein bisschen anstrengend, muss ich sagen, von diesen Sachen. Also wie gesagt, er fordert ganz gern auch. Also wie gesagt, wie entscheidet man das jetzt? Ja, sagt man, naja, kurze Sätze, lange Sätze, kann man nicht sagen. Man kann sagen, Thomas Mann war auch ein Nobelpreisträger, war ein Meister der Sprache. Da sind wir uns einig, über Goethe gibt es auch keine Diskussionen. Aber ob jetzt das, was Marlenes Dreierwitz macht, gut ist, oder das, was der macht, gut ist, weil das ganz unterschiedliche Dinge sind, da muss nicht unbedingt Einigkeit bestehen. Und das ist auch gut so. Weil das hat es nur zu den Zeiten der Regelpoetik gegeben und die ist im 18. Jahrhundert weggeputzt worden. Da ist ein Regelsystem aufgestellt worden sozusagen und jeder Autor musste schauen, dass er das erfüllt. Und dann war das Werk gut. Aber so kann man nach einem Regelwerk wahrscheinlich irgendwelche Kisten zusammennageln, aber nicht Romane schreiben. Ich glaube, dass auch naturwissenschaftliche Forschung, die sicher mehr regelbezogen ist und strenger ist, sozusagen, als das, was wir machen, nicht funktionieren würde, wenn man diesen Spielraum der freien Kreativität allzu sehr einschränken würde dann. Oder Zweckorientierung beispielsweise, das kann in der Literatur nicht funktionieren. Also das ist das eine. Dann, ich habe es schon gesagt, internationale Bedeutung der Autorin, des Autors, wobei es da auch bei manchen schon Diskussionen gegeben hat. Dann ein sehr umstrittener Punkt, es soll unabhängig von der politischen Einstellung des Autors, also die soll kein Gewicht in irgendeiner Weise haben. Finde ich ja gut. Aber in der Praxis funktioniert es nicht so ganz. So wie immer, wenn man sagt, die Politik hält man da draußen. Sie schleicht sich durch das Hintertürdel der Wertorientierung sowieso wieder herein. Aber es ist gut, wenn das Problem bewusst ist. Die Auseinandersetzungen über Peter Handke beispielsweise, damals, das waren politische Auseinandersetzungen, es hat kaum ein ernstzunehmender Literaturkritiker oder Literaturwissenschaftler gesagt, was, Handke, das ist doch ein Stümper. Nein, man weiß, der Mann hat eine ganz eigene literarische Ästhetik entwickelt, die unverwechselbar ist, das kann man mögen oder auch nicht, aber es ist großartig in seiner Art. Die Auseinandersetzung war wegen des Engagements im Jugoslawienkrieg. Wegen Serbien. Das war die Auseinandersetzung eigentlich. Also das ist auch und einen Punkt möchte ich noch erwähnen, abschließend dazu, der meines Erachtens noch eigentlich, wenn man ihn ernst nimmt, der heikelste ist. Alfred Nobel hat sich vorgestellt, das müsse ein Autor sein, der ein idealistisches Menschenbild hat, eine Autorin. Und wenn man das in der Bedeutung, was man so um die Jahrhundertwende damals unter einem idealistischen Menschenbild verstanden hat, wenn man das ernst nimmt, kommen nicht mehr viele als Preisträgerinnen und Preisträger in Frage. Denn Nobel kommt ganz deutlich mit dieser Forderung noch aus der Tradition der Weimarer Klassik und einer humanistischen Literatur dieser Art und Weise. Etwas, das heute ja kaum mehr auf diese Art und Weise so gehandhabt wird. Aber wie gesagt, das weicht man auf, diesen Punkt. Weil ob Elfriede Jelinek zum Beispiel ein idealistisches Menschenbild hat, das wäre zu diskutieren. Wie würden Sie es einschätzen beim Herrn Krasnohorkai? Wie würden Sie es einschätzen beim Herrn Krasnohorkai? Das traue ich mir jetzt nicht zu sagen, da müsste ich genauer diese Werke lesen. Durch seine Art der Ironisierung und Humor, wenn es nicht allzu bösartig wird, hat immer etwas Menschenfreundliches. Insofern halte ich ihn da nicht sehr für verdächtig. Aber der Großteil der Literatur oder auch unserer philosophischen Diskussion des Menschenbildes, weil ich mich mit dem sehr viel im Zusammenhang mit Adalbert Stifter beschäftigt habe, spielt sich hier ab zwischen diesen beiden Ansichten der Würde des Menschen. Das wäre humanistischer Idealismus. Der Mensch hat Vernunft, er ist etwas Besonderes, er ist befähigt, Gut und Böse zu unterscheiden und sich für das Gute zu entscheiden und so weiter. Und auf der anderen Seite die Miserea Hominis, wie das bei den Humanisten geheißen hat, also das Elend des Menschen, seine Verkommenheit, eben der, der die Ungarn beschimpft, oder Thomas Bernhard, sind die verkommensten Menschen und die fürchterlichsten Menschen, weißt du was ich meine. Und zwischen diesen Polen spielt sich das letztlich ab. Dankeschön. Ja, wir haben da eine Frage. Einen Moment bitte noch auf den Würfel warten, damit wir es auch bei unseren Zuhörern, die nicht im Raum sind, die Frage hören. kurz ein bisschen zur Vergabe das nochmal angeschaut. Jetzt wäre sozusagen die Frage an beide Herren, was den Vergabe oder diesen Diskussionsprozess betrifft. Wenn ich es jetzt richtig gelesen habe, sind das rein schwedische Komitees, die das entscheiden. Kann man das überhaupt, ja, es ist so, aber ist das vernünftig sozusagen einmal erstens und wie schaut es dann auch im Unterschied aus zwischen jetzt in konkret Chemie, Literatur, was jetzt diesen Auswahlprozess betrifft? Oder wie kann man sich das vorstellen? Ist das überhaupt in irgendeiner Form öffentlich bekannt? Wie wirft einer einen Namen in die Runde und dann sagt, ja, der ist super und passt, ich bin auch dabei? Oder wie kann man sich das vorstellen? Ja, wer von Ihnen kann und möchte da beantworten? Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie das nach der Nennung ausschaut. Es ist so, dass jedes Jahr bekommen zufällig irgendwelche ChemieprofessorInnen einen Brief zugeschickt und dann sollen sie einen Vorschlag machen. So, das ist das normale Vorgehen. Und dann geht es nach Schweden zurück. Ich gehe davon aus, dass die dann eine Shortlist machen und dann Gutachten einholen. Weil man kann ja nicht Experte für alles sein. Aber wie das im einzelnen Ablauf läuft, kann ich nicht sagen. Man weiß zum Beispiel auch nicht, wer nominiert wird. 50 Jahre ist das geheim. Es wird erst dann veröffentlicht, die ganz bekannte Geschichte, warum Einstein erst später den Nobelpreis bekommen hat. Er hat sich dann herausgestellt, dass da eben ein Arzt war, der das nicht ganz geglaubt hat mit der Relativitätstheorie. Und dann hat er halt den Nobelpreis für den photoelektrischen Effekt bekommen, weil es eh klar war, dass er den kriegen soll. Aber wie genau die entsprechende Begutachtung ist, kann ich jetzt gar nicht sagen. Das weiß ich nicht. Habe ich mich nie beschäftigt mit. Wissen Sie es für die Literatur? Ich kann leider auch nur so endlich, wie das für die Chemie gilt, das sagen. Das wird weitgehend geheim gehalten, diese Prozesse. Das ist fast noch mysteriöser als die Papstwahl irgendwie in der Bedeutung. Also ich weiß es auch nicht, wie die Jury in diesem Jahr zusammengesetzt war, beispielsweise, und die Kandidatenliste wird sowieso, also wie gesagt, das erfährt man zwar immer so über fünf Hintertürlen da, so einzelne Namen, aber es sollen in Summe so 200 Namen circa sein, die über die Jahre hin immer mal wieder so durchgehandelt werden. Manche scheiden dann aus und neue kommen dazu irgendwie, aber es ist immer so ein Pool von rund 200 Namen weltweit da. Ich habe heute da auch nochmal reingelesen, es gibt auf der Webseite vom Nobelpreis, findet man bei der Literatur ein Jurymitglied, das interviewt wird, eine Frau, die erzählt, wie ihre Arbeit aussieht. Aber so richtig, also dass man richtig den Prozess jetzt erkennt daraus, ist auch nicht. Also es gibt diese 220-Aktie, die Kandidatinnen und Kandidaten sind da drauf und da versucht dann die Jury sich wirklich reinzuarbeiten in deren Werke und Arbeit. Also sie hat dann erzählt, sie liest dann wirklich jedes einzelne Werk der Autorinnen, der Autoren, die da drauf sind. So machen es die anderen auch und wie auch immer dann der Entscheidungsprozess auch wirklich abläuft. Es wird dann immer reduziert und reduziert. auch wirklich abläuft. Es wird dann immer reduziert und reduziert. Ja, das wäre ja dann eh eigentlich die übliche Vorgangsweise bei solchen Preisen. Wobei diese Longlist sozusagen sehr lang ist mit 220 Werken, aber natürlich bei Literaturpreisen beispielsweise, wo viel Einsendungen kommen. Also ich bin schon in Juryen gesessen, da waren so 300 bis 350 Einsendungen. Und Jury-Sitzungen gibt es halt mehrere sozusagen, anders geht das gar nicht. Das ist sehr aufwendig, wobei man bei solchen Dingen, wo so viel kommt, sagen kann, dass man zwei Drittel davon schon nach der Lektüre der ersten Seiten weggeben kann. Da weiß man, das wird es sicher nicht. Aber es bleibt dann bei solchen Sachen schon, bleiben dann doch 20 bis 30 zum Beispiel übrig, da könnte es fast jeder werden. Das ist dann nicht mehr so einfach. Und wenn da eine Shortlist mit fünf da ist, das entspricht so etwa wie das beim Deutschen Buchpreis auch ist. Also da sind es, glaube ich, sechs auf der Shortlist dann. Was wir demnächst erfahren werden, wer den kriegt und österreichischer Buchpreis, der Weihmünder Scherie, da sind es zehn Autoren und dann nur mehr vier, glaube ich. Vielen Dank. Bitteschön. Also ich nehme ja nicht an, dass das schwedische Auswahl Komitee Ungarisch spricht. Das heißt, sie müssen ja immer Übersetzungen bewerten. Ja, das ist eine gute Frage. Ja, und es gibt ja unheimlich schlechte Übersetzer. Das haben wir ja schon erlebt, dass Bücher zweimal übersetzt werden, wenn die Autoren dann bekannter werden und dann die guten Übersetzer sich dran wagen. Ist nicht ein Großteil des Preises eigentlich dem Übersetzer sich dran wagen, ist nicht ein Großteil des Preises eigentlich, dem Übersetzer zuzuschreiben. Es geht jetzt ein bisschen um die Frage vom Einfluss des Übersetzers auf das Werk. Sie haben natürlich völlig recht. Der Übersetzer, die Übersetzerin ist ganz maßgeblich beteiligt an dieser Sache, hat halt die Ehre dann. Also das hat sicher schon positive Auswirkungen, weil es ist ja schon Usus geworden, dass Übersetzer und Übersetzerinnen wirklich erwähnt werden müssen. Das muss auch im Buchkaber irgendwie, also auf dem Deckblatt zumindest dann, ja sichtlich sein, wer das übersetzt hat. Und ich muss auch die Übersetzungskunst ein bisschen in Schutz nehmen. Natürlich hat es schlechte Übersetzungen gegeben, das ist aber sehr die Ausnahme geworden. Also bei den großen Verlagen, so wie es bei uns ist, die haben auch hervorragende Übersetzer und Übersetzerinnen. Und Ungarisch ist jetzt sicher für mich eine sehr schwierige Sprache beispielsweise. Und was jetzt das im Ungarischen, ich meine an sich, Sie sprechen natürlich auch an ganz einem heiklen Punkt an, weil was dieser Autor stilistisch oder sprachlich taugt, kann man eigentlich wirklich nur am ungarischen Original natürlich beurteilen und nicht an irgendeiner Übersetzung. Es könnte ja sein, dass die Übersetzung besser ist als das ungarische Original, weil der Übersetzer großartig ist. Alles gibt es. Dankeschön, wir haben eine weitere Frage hier. Wenn ich ein Werk von Krasnoy Horkai jetzt, nächste Woche lesen möchte, was würden Sie mir empfehlen? Naja, ich würde mal, schauen wir mal ein bisschen, was sind denn so Ihre Lesevorlieben? Ja, ich lese eigentlich viel, also schon Literatur, also ich bin querbeet. Gibt es zwei, drei Lieblingsautoren? Ich lese eigentlich viel. Sie gehen so querbeet. Nein, ich bin da schon. Gibt es zwei, drei Lieblingsautoren? Ich habe jetzt gelesen die Doris Knecht im Sommer. Ja, nein, vielleicht. Ich lese schon sehr gerne die österreichischen Autoren, aber auch andere. Doris Knecht, das wird schwierig. Nein, das ist jetzt einfach das Letzte Weil das ist eine spezifische Ich sage Ihnen mal zu zwei, drei Sachen Vielleicht interessiert es ja die anderen auch, um was da im Wesentlichen geht Dann können Sie das sagen Also er hat ja sehr ähnliche Ausgangssituationen. Weiß Gott, wie originell ist das Ganze von der Motivfindung her und von der Thematik her nicht. Der Witz steckt eher im Detail der Umsetzung dann drinnen. Also einer, der sicher empfehlenswert wäre, wäre der Debütroman, der ist Mitte der 80er Jahre in Ungarn erschienen. Deutscher Titel Satans Tango, Der Debütroman, der ist Mitte der 80er Jahre in Ungarn erschienen. Deutscher Titel Satans Tango. Den ungarischen Originaltitel erwähne ich jetzt aus Gründen der Selbstblamage nicht, weil ich das nicht lesen kann. Und das ist so eine Raumsituation, die dieser Autor gerne macht. die dieser Autor gerne macht. Irgendwo ein verlassenes Städtchen, ein Dorf an der Peripherie in der Provinz. Das hat ein bisschen auch was mit seiner Herkunft zu tun. Er stammt aus einer kleineren Stadt mit rund 30.000 Einwohnern an der Südostgrenze von Ungarn mit einer großen rumänischen Minderheit. Und das ist zwar jetzt nicht diese Stadt, aber ich glaube, atmosphärisch hat er da schon einiges mitgenommen. Dort ist er aufgewachsen, ja noch zu Zeiten des ungarischen Kommunismus. Und das spielt auch noch in dieser Zeit, also in den 80er Jahren, als alles schon den Bach runtergeht irgendwie. Triste Atmosphäre. Und dann, das macht er gern, taucht irgendeine Figur auf plötzlich, die das irgendwie durcheinander bringt. Und zwar ist es in diesem Fall ein früherer Dorfbewohner, dieses Motiv der Rückkehr in so ein abgelegenes Nest, das hat er auch öfter ganz gern. Und der verspricht jetzt dort den Leuten, wenn er dies und jenes tut, da kommt er zu Geld und er gibt ihnen Hoffnung. Und sie lassen sich auf sehr fragwürdige Sachen da jetzt teilweise ein, diese Leute. auf sehr fragwürdige Sachen da jetzt teilweise ein, diese Leute. Und sie wissen nicht, dass dieser zurückgekehrte, scheinbar gönnerhafte Typ eigentlich ein Polizeispitzel ist, der sie in Situationen reinbringt, die sie erpressbar machen. Und das wäre so, und das spiegelt so ein bisschen diese letzten Jahre dieses Staatssozialismus, wo alle schon wissen, irgendwo geht das alles den Bach runter. Also Armut und Tristesse und charakterlich schwierige Sachen und so weiter. Sehr aufbauend ist es nicht. Gibt es ein bisschen was Aufbauenderes? Ja, ja. Wenn es so liegt jetzt im November, das würde mir nicht aussehen. Gibt es ein bisschen was Aufbau in der Wiesbaden? Naja, das wird jetzt glaube ich schwierig. Also dann auch das nächste dann, das ist zwar teilweise so, wenn sie schwarzen Humor mögen. Ja, dann könnte das vielleicht was sein. Melancholie des Widerstandes. Ja, das habe ich mir nämlich gleich gedacht, dass ich das lese. Na schau, das ist auch so eine Kleinstadt im Südosten Ungarns. Also dieses Jul, glaube ich, spricht man das aus. G-Y-U-L, wie schreibt man es? Ja, ist egal. Ja, und das ist auch so eine triste Atmosphäre dort. Und in diese Stadt kommt plötzlich ein Zirkus jetzt. Ja. Ein Zirkus, ja. Klingt viel besser. Allerdings ein etwas seltsamer Zirkus, der hat zwei Attraktionen. Die eine Attraktion ist ein ausgestopfter Riesenwall, dann führen die mit sich da irgendwie und die andere Attraktion ist ein kleinwüchsiger Herzog, der nicht einmal 10 Kilo hat, aber drei Augen. Und dann zeigen die her dort und so weiter und das ist jetzt, also das geht stark ins Surreale jetzt rein. Denn die Ankunft dieser seltsamen Zirkustruppe bringt dort die Welt aus den Fugen irgendwie und löst in den Menschen so dieses Böse, das Bösartige aus irgendwie. Und es gibt auch sehr unangenehme Seiten und es bleibt auch so. Also gut wird da nichts. Eher auf den richtigen Wörter. Dann Krieg und Krieg. Da beschließt ein ungarischer Archivar und Privatgelehrter nach New York zu reisen, um sich dort umzubringen. Ja eben, idealistisches Menschenbild, also irgendwie wird es schwierig. Aber es ist insofern sehr interessant, wenn Sie sich für europäische Kulturgeschichte interessieren, bevor er nach New York kommt, bereist er noch einige wesentliche Kulturstätten Europas, Venedig, Rom und so weiter. Auch Budapest, Köln und da kriegt man so eine kleine, also diese große Vergangenheit Europas, wie sie jetzt eben dystopisch hinterfragt wird, da kommt wieder eine kleine Apokalypse, aber dazu kommt es dann nicht, es ist nur in der Rezeption, schreiben Sie dann gleich wieder, dass es eine Apokalypse ist. Ist aber auch nicht wirklich was Auffassendes. Noch etwas schlimmer ist dann Baron Wenkheims Rückkehr. Das ist so eine, wenn Sie den Besuch der alten Dame von Friedrich Dürrnmatt kennen, das hat eine ganz ähnliche Handlungsstruktur. Der Baron Wenkheim ist in Buenos Aires zu großem Reichtum gelangt und kehrt in das Nest zurück, aus dem er stammt, in Ungarn. Also wieder dieses Motiv. Das ist schon hartnäckig da irgendwie. Und das ist also eine ziemlich heruntergekommene Welt und da gibt es also viele Hoffnungen, die dieser Wenkheim jetzt erweckt. Und ganz ähnlich wie im Besuch der alten Dame, die Menschen sind zu aller Hand bereit, um sozusagen diesen Hoffnungsträger, also auch als Geldlieferant irgendwie zu bekommen. Endet mit einer Riesenkatastrophe, dann sage ich aber jetzt nicht genau, was das ist. Spoiler. Ja, also das wären jetzt ein bisschen Einblicke in wesentliche Werke von ihm, was ich vielleicht noch zu Österreich speziell sagen wollte. Wir waren schon ein bisschen vorne da. Also 2021 hat er den österreichischen Staatspreis für Europäische Literatur bei uns bekommen. Vielleicht hat das die Jury des Nobelpreises so beeindruckt. Ja, wenn die Österreicher... Doch, ein bisschen Österreich. Wir können schon ein bisschen zu uns holen. Er hat auch den Vorlass ja schon quasi... zu uns holen. Er hat auch den Vorlass ja schon quasi der Nationalbibliothek Der Vorlass ist in der österreichischen Nationalbibliothek und der ist sehr umfangreich, was man so hört. Also doch ein bisschen auch österreichisch. Sag ich, ja. Vielleicht noch eine kurze Frage. Hat sich noch, kurze Frage. Da drüben hat sich noch jemand. Sorry. Bringen wir wieder die Politik hinein. Was sagt Orban zu diesem Nobelpreis? Was sagt Trump zu diesem Nobelpreis? Große amerikanische Forscher, die immer willkommen sind. Wollen Sie mit Trump beginnen? Was sagt Trump zum Chemie-Nobelpreis? Ich kann mich nicht erinnern, dass er dazu etwas gesagt hat, ehrlich gesagt. Er schmückt sich doch gern mit fremden Federn, oder? Er schmückt sich doch gern mit fremden Federn, oder? Ja, aber das ist ja eine Universität. Aber die beschneidet er jetzt alle. Die schätzt er ja nicht besonders, Wissenschaft. Also ich glaube, der hält er sich ganz zurück. Aber das ist jetzt nur... Ich weiß jetzt nicht, was er dazu gesagt hat. Ich habe offiziell auch noch nichts gehört. Und in Ungarn? Ja, in Ungarn. Ich weiß, dass Urban seinen Freudeausdruck verliehen hat, dass das große Ungarn natürlich einen Nobelpreisträger auch hervorbringt. Wobei natürlich alles das, was dieser Mann schreibt, also völlig Urbans Ungarnild überhaupt nicht entspricht, sozusagen, wie er sich das denkt. Es hat eine kleine, fast etwas Anekdotisches gegeben. Es ist eine Erklärung von Krasnohorkai erschienen, dass er gesagt hat, auch wenn Orban ihm gratuliert, er wird Gegner der Politik von Orban selbstverständlich immer bleiben, aber das war ein Fake. Das hat der dementiert dann, dass er das geschrieben hätte. Solche Politiker tun sich mit sowas immer schwer. Da denke ich mir, die Vereinnahmung ist da, aber ich meine, diese Ungarn-Beschimpfung in diesem Buch über den Baron Wenkheim, das kann der Urban nicht schlucken eigentlich. vorstellen, außer er hätte Humor. Autokraten haben aber in der Regel keinen Humor, schon gar nicht, wenn es um die eigene Person und um ihre eigenen Wertvorstellungen irgendwie geht. Aber ich glaube, vielleicht scheint mir das schon wichtig zu sein, das reiht sich ein, also Krasnohorka reiht sich schon ein in die große Tradition der ungarischen Literatur und da soll man vielleicht den anderen ungarischen Nobelpreisträger für Literatur erwähnen, Imre Kertes, der 2002 den Literaturpreis bekommen hat. Er ist schon verstorben mittlerweile. Aber es hätte ja auch noch andere würdige Preisträger gegeben. Ich denke an Peter Esterhazy, auch schon verstorben beispielsweise. Peter Nadasch ist auch ein großartiger Autor. Also Ungarn ist schon stark literarisch. Dann sage ich herzlichen Dank. Ich blicke auf die Uhr. Wir haben genau 21 Uhr und wir im Kepler-Salon sind ja sehr pünktlich. Damit bedanke ich mich ganz, ganz herzlich bei Ihnen, dass Sie uns da jetzt mitgenommen haben, dass Sie sich da in so kurzer Zeit auch so reingearbeitet haben und reingetaucht sind, um uns da mitnehmen zu können also vielen herzlichen Dank auch Ihnen Herr Schacher-Reiter auch Ihnen natürlich herzlichen Dank dass Sie uns in der Welt der Chemie mitgenommen haben ich sage es jetzt nicht mehr, was es genau ist um mich da nicht zu blamieren. Ja, also vielen Dank Ihnen beiden und Ihnen allen für diesen doch sehr eindrücklichen, wunderbaren Abend. Dankeschön. Thank you.