Ich bin zur Zeit in Blumenau beim Oktoberfest. Ich wollte mir das mal anschauen, obwohl ich jetzt überhaupt nicht so der Partytyp bin. Aber wenn man schon in der Gegend ist, dann ist es vielleicht auch interessant für die Zuschauer in der Heimat. Und danach zeige ich auch noch ein paar Eindrücke vom Stadtfest in Tresidillas. Toma um chupinho, diz que rola no bate Toma um chupinho Hey! Musik Ich stehe jetzt am Tisch mit Erwin, Patrick, Everton und Miguel. Wir trinken ein Bier. In Brasilien haben sie das beste Bier, muss ich ganz ehrlich sagen. Und in 13 Linden sowieso. Könnt ihr euch hier mal kurz vorstellen? Ich heiße Miguel undzlinden geboren. Servus, ich bin der Erwerthon Altmaier und bin Obmann vom Kulturzentrum hier in Dreyzlinden. Ich bin der Erwin, bin auch in Dreyzlinden geboren, aber mein Vater war ein Österreicher. Er ist ein Auswanderer gewesen. Grüß euch, ich bin der Patrick aus Kitzbühel. Ich bin gerade auf Besuch in Freitzenlinden, weil ich da Verwandtschaft habe. Ja, das ist ja total spannend, was ihr da zu berichten habt. Wir haben vorher schon ein wenig geredet und es war so interessant, was ihr zu erzählen habt. Ja, dein Vater war einer der ersten Aussteiger Erwin, oder? Ja, die Familie ist ausgewandert aus Mähler, aus Radlberg. Und die Großeltern sind mit 12 Kindern hierher gekommen. Mein Vater war der engste, sind mit dem zweiten zum Sport gekommen. Die Kultur ist sehr erhalten, auch bei unserer Familie. Meine Mutter und mein Vater waren lange Zeit bei den Schurplatten. Seit 1950 sind sie Obmann gewesen bei den Schurplatten. Heute bin ich der Obmann der Schurplattengruppe aus Rhein-Zillin. Wahnsinn, Wahnsinn. Und Everton, du bist vom Kulturverein, gell? Ja, hier in Rhein-Zillin haben wir den Kulturverein Dona Leopoldina. Leopoldina ist der Name von der ersten Kaiserin Brasiliens, die eine Habsburgerin war. Ja, und die hat ja Nachkommen gehabt, die Leopoldina. In Brasilien schon, ja, ja. Und da ist einer sogar einmal auf Besuch gekommen zu euch. Ja, 1938 haben sie die Siedlung besucht. Ja, und warum, was war die Intention vom Thaler, das war ja der Gründer der Stadt, was wollte er eigentlich bewegen mit 13 Linden oder 13 Linden? Nach dem Ersten Weltkrieg gab es Armut in Österreich und Tirol wurde geteilt. Und dann war 13 Linden eine Möglichkeit, ein neues Leben zu haben, ein neues Leben zu bauen. Und das wollte Thaler, denn er hat auch verstanden, es kommt ein neuer Krieg. Und deshalb wollte er nach dem ersten hier eine Siedlung gründen. Am Anfang war es natürlich schwer, natürlich. Aber die Idee war, eine Wirtschaftskolonie zu gründen. Ja, der wollte dann auch praktisch exportieren nach Österreich. Natürlich, der wollte dann Österreich helfen. Ja, ja. In brasilianischen Produkten. Interessant. Und eine sensible Frage, haben Sie den Thaler eigentlich umgebracht oder was ist da wirklich passiert? Ja, viele sagen fast etwas, aber ich glaube nicht. Nein. Wahrscheinlich nicht. Mein Vater hat es nicht mehr gesagt, nein, das ist ein Unfall gewesen. Ja, klar. Es sind viele, ein paar, die es nicht mögen haben, aber das ist ein Unfall gewesen. Ja klar. Es sind viele, was ein paar was nicht mögen haben aber das ist. Legenden. Ja Legenden. Und fühlt sich hier jetzt als Brasilianer oder als Österreicher? Beide. Brasilianer und Österreicher. Orden. So wie ich. Es sind auch wieder viele zurückgewandert. Zum Beispiel meine Schwester die Romy die wohnt in Selatan ist wieder zurückgewandert. So viele der Einzlinder wohnten in Österreich, in Europa. Das ist halt unsere zweite Gemeinde. Wir sind Brasilianer, somos brasileiros, aber man sieht, wie man traut. Die Tradition spielt eine große Rolle. Die Kultur bleibt, was wir sind. Okay, spannend. Und jetzt spürst du uns noch was mit der Ziehharmonika vor. Machen wir, machen wir noch ein Stück. Prost! Musik Ich stehe gerade beim ersten Friedhof von den Aussteigern. Seht ihr, da sind lauter Geiz. Und die Maria zum Beispiel, die ist am 17.10.1937 gestorben. Was ganz interessant ist, was mir gerade gesagt worden ist, da steht ein Kreuz außerhalb vom Zaun und der hat anscheinend Selbstmord begum. Das war der Anton Fuchs. Ja, so ist das mit den Ausgegrenzten. Das ist die erste Kirchenkapelle der Babberg, 1934 gebaut worden. Die Religion darf natürlich nicht fehlen, das war gleich das erste was sie gemacht haben. Und da unten sieht man das Haus Babenberg nennt sich das und anscheinend war das die erste Absteige, wo es mehr oder weniger die Auswanderer heruntergebracht haben. So eine Art Flüchtlingsherberge. Gut, im Hintergrund sieht man Tresitillas. Ich hoffe ihr habt ein bisschen einen Eindruck von der Stimmung und Atmosphäre, die hier herrscht. Ich bin nach wie vor total beeindruckt und ein riesengroßer Fan von 13 Linden oder Tresitillas. Ich komme sicher wieder hierher. Und bei mir geht es jetzt weiter nach Blumenau und dann nach Camperio. I don't want to be with you again Even though you're so nice Come on A to B A to B A to B