Die Stifterhaus-Stiftung Anlass zu feiern. Die Literaturzeitschrift Die Rampe begeht heuer 50-jähriges Jubiläum. Das Stifterhaus feiert dies mit der heutigen Veranstaltung und ganz im Sinne der Zeitschrift mit einer thematisch konzentrierten Ausgabe, die zugleich Rückblick und Weiterdenken sein möchte. Seit ihrer ersten Ausgabe im Jahr 1975 fördert Die Rampe AutorInnen und begleitet das literarische Schreiben in und aus Österreich. Viermal jährlich erscheinen sie. Heft 1 ist den LiteraturpreisträgerInnen des Landes Oberösterreich gewidmet. Heft 2 folgt einem thematischen Schwerpunkt, Heft 3 ist eine Porträtnummer und Heft 4 ist bewusst offen gehalten für Texte der Gegenwartsliteratur. Wenn wir heute auf 50 Jahre Rampe zurückblicken, dann blicken wir auch auf ihre Gründungsaufträge. Erstens, der Zeitschrift war es von Anfang an ein Anliegen, Primärliteratur Raum zu geben und zeitgenössisches Schreiben sichtbar zu machen. Zweitens, Qualität sollte durch die Selbstverwaltung und Autonomie sichergestellt werden. Eine wechselnde, unabhängige Jury wählt bis heute die Texte aus. Drittens, im Mittelpunkt stand stets die Förderung von AutorInnen, also die Verbindung literarischer Arbeit mit dem Ziel, eine möglichst breite Öffentlichkeit zu erreichen. Die Rampe wurde als Förderinstrument gegründet, um zeitgenössischer Literatur und ihren AutorInnen Sichtbarkeit zu verschaffen. Und viertens, um eine abgesicherte und honorierte Publikationsmöglichkeit, sowie eine professionelle Betreuung, die den Texten nicht nur inhaltlich, sondern auch gestalterisch gerecht wird. nicht nur inhaltlich, sondern auch gestalterisch gerecht wird. Für das Layout waren in den letzten Jahrzehnten Herbert Friedl, Gottfried Hattinger und Gertrude Plöchel, die heute auch hier ist, verantwortlich. Liebe Gerti, dir ein herzliches Willkommen und ein großer Dank. Die Jubiläumsausgabe Die Rampe 2.25 trägt den Titel 1975FF bewusst weit gefasst, um nicht nur auf die Geschichte der Zeitschrift selbst, sondern auf ein halbes Jahrhundert voller Umbrüche, Entwicklungen und Erinnerungen zu blicken, die bis heute nachwirken. Der Jubiläumsausgabe liegt auch ein Plakat bei, auf dem alle AutorInnen namentlich versammelt sind, die jemals in der Rampe veröffentlicht haben. Insgesamt sind es 1158. Dieses Verzeichnis ist seit heute auch online auf der Homepage des Stifterhauses zugänglich. Von dem jeweiligen Namen aus gelangt man direkt zu den entsprechenden Heften, in denen Beiträge einer bestimmten Autorin oder eines bestimmten Autors erschienen sind. Und zu jedem Heft gibt es wiederum digitalisierte Inhaltsverzeichnisse. Gestaltet ist das Jubiläumsheft als Doppelnummer, farblich an die allererste Ausgabe angepasst. Ein Teil versammelt, entsprechen der thematischen Ausrichtung literarische Beiträge, die über eine Ausschreibung eingereicht wurden. Aus den zahlreichen Einreichungen wurden 16 Texte für den Abdruck bestimmt. Mein herzlicher Dank gilt an dieser Stelle Fritz Lichtenauer, Anna Marwan und Karin Fleischanderl, die diese Auswahl getroffen haben. Beispielhaft für alle Einsendungen holen wir heute zwei Beiträge. Ich freue mich sehr, Dominika Meindl begrüßen zu dürfen. Sie liest aus ihrem Jubiläumsbeitrag mit 50. Schön, dass du da bist, liebe Dominika. Ebenso begrüße ich Britta Badura, die mit einer Lesung zu ihrem Text Verschüttetes und Durchgeschütteltes in fünf Zeilen den Jubiläumsabend mitgestalten wird. Liebe Britta, herzlich willkommen. Applaus In der Jubiläumsausgabe finden sich zudem Texte von Rudolf Kraus, Christoph Janatsch, finden sich zudem Texte von Rudolf Kraus, Christoph Janatsch, Ursula Wiegele, Regina Hilber, Johanna Schneiderbauer, Stefan Winterstein, Philipp Kamper, Petra Pijuk, Leobold Federmeyer, Melanie Kremnitzer, Martin Futschinski, Karin Seidner, Oana-Sophia Hennings und Richard Wall. Einige davon habe ich schon im Publikum gesehen, auch Ihnen allen ein herzlicher Willkommensapplaus. Dem literarischen Teil vorangestellt ist ein dokumentarischer Abschnitt der Materialien aus dem Archiv der Rampe versammelt. Unter anderem Korrespondenzen, Presseinformationen und Überlegungen zum Layout aus den Jahren 1974-75, die ein Bild davon zeichnen, wie sich die Zeitschrift formt. Ergänzt wird dieser Teil durch Beiträge von Holger Englert zur österreichischen Literaturzeitschriftenlandschaft und von Christian Steinbacher, der die Rampe über viele Jahre inhaltlich mitgeprägt hat. Einen Einblick in die Geschichte der Rampe geben heute Abend Petra Maria Dallinger, Direktorin des Adalbert-Stifter-Instituts, sowie Fritz Lichtenauer, der heuer nicht nur Jury-Mitglied war, sondern auch in den Jahren von 1975 bis 2004 die Redaktion der Literaturzeitschrift inne hatte. Schön, dass Sie da sind, lieber Fritz Lichtenauer, herzlich willkommen. Schön, dass Sie da sind, lieber Fritz Lichtenauer, herzlich willkommen. Die Moderation übernimmt mein Kollege Georg Hofer, der im Haus für das Oberösterreichische Literaturarchiv zuständig ist. In diesem Sinne lassen Sie uns gemeinsam feiern, die Literatur, das Engagement und die Beharrlichkeit, mit der die Rampe seit 1975 den zeitgenössischen Texten Öffentlichkeit verschafft. Vielen Dank für Ihr Kommen und ich darf nun für die erste Lesung das Wort an Dominika Meindl übergeben. Tausend Dank, das ist mir sehr ehrenvoll, lesen zu dürfen. Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich etwas Seriöseres geschrieben. Die Rampe und ich sind Generation X. Und ich habe mir erlaubt, ein bisschen nachzufragen, wie geht es dieser Generation jetzt, die jetzt gerade 50 wird. Es ist fast nicht autobiografisch. Es ist sehr autobiografisch. Mit 50. Lisa arrangiert ihren Linsensalat am Buffet. Sie sagt, das Rezept habe sie von dieser jungen veganen Frau von Insta. Aber weil sie trotzdem fürchte, dass er den anderen nicht schmeckt, wolle sie nicht Linsensalat auf ein Schildchen schreiben, damit man nicht an der Handschrift erkenne, dass er von ihr sei. Thomas lacht sie aus. Für eine Psychotherapeutin sei das aber ganz schön neurotisch. Er hätte auch gern so Kapazitäten für private Sorgen, aber das könne er sich gerade nicht leisten in der Selbstständigkeit. Wolfgang schaut ihn an und sagt, er solle einmal mit seinem Rücken zu seiner Osteopathin gehen. Die habe ihm so geholfen mit seinem Tennisarm. Den habe ich auch gerade, sagen Martin und Barbara gleichzeitig. Sie greifen auch gleichzeitig nach den Schweinsbratenscheiben und sagen gleichzeitig, heute ausnahmsweise. Gleichzeitig, heute ausnahmsweise, Martin rechnet Lisa und Thomas und Wolfgang vor, dass sie in ihren 23 Jahren Ehe schon 46 Kilo miteinander zugenommen haben. Birgit, die auch Nicole heißt, wegen dem bisschen Frieden damals, legt Now at the time of my life auf, damit Monika quer durch den Saal rennt, um ihr rechtzeitig die berühmte Hebefigur anzubieten, nur eine schlampige und weil Birgit 46 Kilo wiegt und Monika 72 geht sich die Parodie aus. Monika hat sich vor drei Wochen beim Socken anziehen einen Hexenschuss gefangen, aber wenn sie aufgewärmt ist, kann sie immer noch fast alles. Markus 1 brüllt Herbert als nächstes Jump Around zu. Gleich hüpft er schwitzend, obwohl er den ganzen Tag lang das Haus seiner Eltern ausgeräumt hat und so oft mit Möbeln, Bildbänden, CDs, VHS und drei Röhren, Fernsehern ins Altstoffsammelzentrum gefahren ist, dass ihn die Angestellten dort respektvoll geduzt haben. Kathi lacht über seine aus der Zeit gefallenen Moves. Ihr Handy vibriert in der Hosentasche, weil die 14-jährige Tochter fragt, ob sie noch eine Stunde Screentime kriegt und ob es noch Tiefkühlpizza gibt. Dave sieht von der Ferne zu, weil er Lisa in ein Gespräch über die Krim verwickelt hat, aus dem sie sichtlich gerne aussteigen möchte. Er selbst eigentlich auch. Andererseits regt es ihn auf, wie unpolitisch alle geworden sind, bloß keine Kontroversen. Dafür lieber Parteien wählen, die das Wettrüsten befeuern, schreit er lauter als nötig in der Pause zwischen Tainted Love and We Could Be Heroes. Monika schaut solidarisch zu Lisa hinüber, sie häuft Nudelsalat auf einen Löffel. Sie häuft Nudelsalat auf einen Löffel. Lisa sieht, dass sie schnell isst, um Dominika loszuwerden, die ihr von den Nahrungsmittelunverträglichkeiten ihres Hundes sensiblen Alter sein und der Immobilienmarkt sich so deppert entwickelt habe, da kriege er fürs Haus gerade gar nichts, da reiße er sich lieber zusammen und schlafe nicht mehr so oft mit Barbara. da reiße er sich lieber zusammen und schlafe nicht mehr so oft mit Barbara. Wolfgang steht gerade so weit entfernt, dass er mithören kann. Er würde Birgit auch gerne etwas erzählen, denn keiner hört so gut zu. Und er bräuchte eine wie sie, die ihm sagt, dass das einfach die Rush-Hour des Lebens sei. Da sei es ganz normal, so richtig, richtig, richtig erschöpft zu sein. Und sie würde ihm bestimmt sagen, dass nicht er, sondern das System schuld sei. Stattdessen dreht er sich zu Barbara um, die noch müder aussieht als er selbst. Trotzdem wirkt sie sauer, dass er ihr das jetzt so ins Gesicht sagt, denn sie mache gerade eine Zuckerdiet, vier Wochen ohne weißen Industriezucker und sie fühlt es schon am fünften Tag sich so viel frischer. Reinhard kommt zur Tür herein. Innerhalb der ersten Minute verheddert er sich mit Dave in eine Nahostdiskussion, bei der ihre Meinungen nur minimal voneinander abweichen. Aber sie holen alles aus diesen Millimetern, denn beide sind schon lang befreundet und schon lange nicht mehr nüchtern, weil sie unter der Woche eigentlich nichts mehr trinken und der Alkohol am Freitag dann doppelt fährt. Markus 2 hofft, dass es nicht auffällt, dass er sich schon den ganzen Abend immer in der Nähe von Robert aufgehalten hat, denn das ist sein bester Freund. Und er hat vor einem Jahr einen Test im Internet gemacht, der ihm seinen Verdacht bestätigt hat, eine leichte Spektrumstörung zu haben, die ihm Smalltalk zur Schwerarbeit macht. Seither bemüht er sich nicht mehr so. Markus 1 bringt Markus 2 ein Bier und erzählt, dass er vor drei Monaten mit seinem Sohn beim Kinderarzt einen ADHS-Test gemacht habe und sich ziemlich sicher sei, selbst auch betroffen zu sein, weswegen er vorgestern sein Ritalin versucht habe, aber nichts gespürt habe, das nächste Mal nehme er zwei Tabletten. Wo ist eigentlich das Geburtstagskind? fragt Kathi irgendwann weit nach Mitternacht. Schläft auf einem Nest aus Mänteln in der Garderobe, lallt Robert, der sich bemüht, nicht zu lallen. Normalerweise trinkt er nur Bier, heute aber gab es Champagner, den er getrunken hat wie Bier. Und deswegen schnurrt er sich von Monika eine Chick, obwohl er vor 13 Jahren aufgehört hat. Monika geht zurück zur Anlage. Sie legt noch einmal den Soundtrack zu Dirty Dancing auf, nur hebt sie Birgit dieses Mal nicht mehr, sondern schmust gleich mit ihr, mitten auf der Tanzfläche, aber keiner sieht es. Barbara und Martin tanzen Stehblues, als wäre das der Discoabend vom Skikurs in Zauchensee. Reinhard steht draußen und teilt sich mit Herbert einen Joint. Er erzählt ihm, dass er darüber nachdenkt, ob es sich noch auszahle, eine PV-Anlage aufs Dach zu schrauben. Bis zum Ende seiner Lebenserwartung amortisiere sich das wahrscheinlich doch nicht mehr. Herbert sagt nichts, er hat nicht aufgepasst. Er schaut auf die Uhr und steigt wieder ins Gespräch ein, weil er den letzten Zug verpasst hat und jetzt gleich durchmachen kann bis zum ersten. Reinhard reicht ihm den Joint und sagt, dass er Tesla immer noch für eine super Business-Idee halte. Lisa nimmt Herbert den Joint weg und zieht einmal an. Sie muss furchtbar husten. Kathi klopft ihr auf den Rücken und redet weiter über das Warten auf die ersten Anzeichen des Wechsels. Aber sie habe ja immer noch keine grauen Haare und brauche keine Lesebrille. Ich habe gute Gene. Gut, dass ich sie weitergegeben habe, sagt sie und denkt gerade nicht dran, was ihr Lisa vor fünf Jahren über ihren Kinderwunsch erzählt hat. Und dann liegt noch jemand creep auf. Da taumeln Lisa, Kathi, Robert, Wolfgang, Barbara, Markus 1, Martin, Reinhardt, Herbert, Dave und Markus II, sternförmig zur Tanzfläche. Es sieht ein wenig aus wie ein Zombieüberfall, doch beim ersten Riff kommt Leben in die Scheintoten. Dominika trinkt schnell ihr fünftes Glas Weißwein aus, damit sie zum Luftgitarre spielen die Hände frei hat. Dabei wollte sie vor drei Stunden nach Hause gehen, weil sie eigentlich einen Text für die Rampe schreiben wollte. Aber was ist schon morgen? Morgen ist ein Schmerz im Genick und ein schrecklicher Brand. Doch jetzt singt jeder mit Tom York. I don't belong here. Und niemand geht jetzt noch nach Hause. Vielen Dank. Applaus Schönen Abend. Das ist eine steile Vorlage. Ich lese aus meiner chaotischen Frauenbiografie, denn für lange Formen blieb nie Zeit. Jänner 1980. Ich wurde als Göttin geboren, doch fing ebenfalls als Neugeborenes an. Da das Fruchtwasser verfärbt und nicht sicher war, ob ich es überstehe, wurde ich auf dem Krankenhausgelände, das in Graz aus schönen, doch unpraktischen Pavillons besteht, notgetauft. Meine Mutter diskutierte mit dem Pfarrer über ihren Namenswunsch. Natürlich hat sie gewonnen. Dezember 1996. Wir waren zu dritt, weil unser Vater uns schon vor Jahren verlassen hatte. Mein Bruder und ich verbrachten brav den heiligen Abend mit unserer Mutter, doch nach der Bescherung gingen wir mit unseren Freunden in die einzige Disco der Stadt und unsere Mutter setzte sich mit ein, zwei Bierchen, in Wahrheit waren es immer mehr, setzte sich mit ein, zwei Bierchen, in Wahrheit waren es immer mehr, vor den Fernseher. April 2014. Nachdem ich meinen Sohn vom Kindergarten abgeholt hatte, erzählte er mir daheim, dass er und ein Freund heute gemeinsam eine Spinne getötet hätten. Und dann sah er mich mit großen Augen an und sagte, und Mama, weißt du, seitdem wohnt in meinem Herzen ein kleiner Tropfen Traurigkeit. Diese Traurigkeit, die das ganze Leben bestehen bleiben wird. April 1986. Es hieß, eine Wolke hänge über Europa und dass wir Kinder den Boden nicht berühren dürfen. Ich habe gebettelt und geheult und meiner Mutter vorgeschlagen, dass ich eh nur Radfahren gehen würde, da komme ich ja nicht in Kontakt mit dem Boden. Es war unerträglich, nicht rausgehen und mit den anderen in der Siedlung spielen zu dürfen. November 2013. Ich war mit einer Freundin aus, während meine Mutter auf die Kinder aufpasste. Mein Handy war lautlos in der Handtasche. Plötzlich bat mich der Kellner zum Telefon. Also stand ich da an der Bar zwischen biertrinkenden Männern, nahm den Hörer des beigen Festnetztelefons zur Hand, um meiner Mutter zu erklären, wo sie die Windeln finden könnte. Oktober 2015. An einem Sonntagnachmittag sagte er plötzlich, ich habe mich in eine andere Frau verliebt. Wie eine Gebetskette zog ich die Worte durch die Finger, rollte und betastete sie einzeln und verstand deren Bedeutung nicht. Meine Haut wurde in Fetzen gezogen und ein Feuerball durchschlug den Magen. War das jetzt meine letzte Scheibe von Glück gewesen? Oktober 2024. Städtekuppeln regen Sehnsüchte an. Fernweh nach einem Leben ohne Alltag. Dabei weiß ich, dass man auch in Istanbul Zehennägel schneiden, Zähne putzen und aufs Klo muss. Alles stellt man sich besser vor, als in dieser kleinen Blase, in der der Geschirrspüler dauernd läuft, die Kinder immer zu wenig Shirts und Socken haben und der Kühlschrank gefüllt werden muss. Mai 1987. Nach der Blinddarmoperation lief ich die Stufen durch das Krankenhaus hinauf und hinunter, bis alles sich erneut entzündete, sodass ich länger blieb und auch die interne Schule besuchte. Ich lernte, wie man zwei Posten von einer Zahl subtrahiert. Ich kann mich nicht erinnern, dass wir das in der richtigen Schule jemals gelernt hatten. richtigen Schule jemals gelernt hatten. November 1994. Legendär waren die Übernachtungssessions bei meiner besten Freundin, deren Eltern ein Knusperhäuschen in einem Tiroler Skiort besaßen, auf dem Dachboden ein Matratzenlager. Eine Nacht lang hielt ein Schulkollege Händchen mit mir, was mich komplett aus dem Konzept brachte. Als ich meiner Freundin davon erzählte, sagte sie erstaunt, mit mir auch. August 2024. Nach all den Jahren hatte ich mich noch immer nicht an dieses spießige kleine Glück gewöhnt. Noch immer fürchtete ich, beim Unkraut jäten oder beim Putzen vom Kühlschrank von jemandem überrascht zu werden, der mich von früher kennt. Dieses Mädchen von damals, permanent auf der Flucht, in Shirts mit dünnen Trägern und immer einen Tick zu laut. Dezember 2007. Mein Mann blickte auf das eingepackte Geschenk für mich und meinte augenzwinkernd, man kann nie genug schwarze Strickjacken haben, was das Gesicht meiner Mutter einfrieren ließ. Es war tatsächlich eine Strickjacke mit einem schräg verlaufenden Knopfverschluss. Den Mann und die Mutter habe ich verloren, doch die Jacke trage ich noch heute. März 2011. Mit zwei Ledergürteln wurden meine Arme an Metallvorrichtungen gebunden. Noch nie in meinem Leben fühlte ich mich derart gedemütigt. Auf dem Rücken liegend, die Arme wie eine gekreuzigte fixiert. Das Baby wurde durch sieben Schichten meines Bauchs dem Vater übergeben, der es waschen und halten durfte, bis ich vernäht und desinfiziert war. März 2004. Ich betreute die Models bei einem Fotoshoot-Casting. Als der Fotograf erfuhr, dass ich Modedesign studiert hatte, zog er mich zur Seite und flüsterte mir gefährlich nahe in mein Ohr und mit der Hand auf meinem Steißbein, dass er Soft-Pornos drehe. Eine ganz schöne ästhetische Sache, keine Sorge. Und er suche jemanden für die Kostüme. Welche Kostüme? Juli 2019. Wir nahmen die Asche meiner Mutter in einem Gewürzdöschen im Handschuhfach mit, um sie im griechischen Meer zu verstreuen. Mein Mann besorgte noch eine Flasche Wein, während ich mich mit ihr über den Wolken unterhielt. Der Wein trug den passenden Namen Asymmetria, denn ihr Leben war wirklich nicht von Balance und Ausgeglichenheit geprägt. August 2021. Wir fuhren mit den Kindern durch Saranda, bis wir herausfanden, dass es unsere gebuchte Herberge nicht mehr gab. Während ich mit den Kindern ans Meer ging, suchte mein Mann eine Unterkunft und fand zwei Doppelzimmer für uns sieben. Am Abend haben wir Hüte gekauft und gemeinsam Palatschinken mit weißer Schokolade und Himbeeren gegessen. September 1987 und nicht je zornig und gereizt wie sonst. Bis heute schliebe ich Elvis Presley Songs auf eine mädchenhafte Weise. Februar 2025. Beim Ausräumen der Garage zeigte sich, dass wir drei Fahrradpumpen besaßen und ich entdeckte meine sternförmigen Katzenaugen, die ich schon längst in die Speichen meines Rads klemmen wollte. Das Rad war ein Erbstück meiner Mutter, hellblau und mit einem weißen Körbchen. Es passte zu keiner von uns, doch dem Rad war es egal, wer es benutzte. Dezember 1985. Ein Arbeitskollege meines Vaters, ein hagerer Schweizer mit Schnauzer, ausgebeulten Korthosen und karierten Hemden feierte Weihnachten mit uns. Wir Kinder liebten ihn, nicht nur, weil er Basler Leckerli mitbrachte und eine Schwäche für unsere elektrische Eisenbahn hatte, sondern auch, weil er die Spannung zwischen unseren Eltern erträglich machte. Mai 2016. Und das, was wir träumten, träumt jetzt irgendwo anders weiter. Vielleicht pflückt sich jemand etwas davon und es wächst wieder von Neuem, irgendwo anders. Das Glück, das wir sehten. Und ja, wahrscheinlich haben wir es nicht richtig gemacht. In Zukunft will ich aussehen und in der Zwischenzeit etwas ganz anderes machen, die Saat in Ruhe lassen. März 2023. In meinem 44. Lebensjahr wurde mir klar, dass ich doch nicht unsterblich und ewig schön und begehrenswert sein würde. Allerdings gewann ich durch das Brechen des Jugendschutzpanzers die tröstende und nähernde Gewissheit, endlich zu der weisen alten Hexe heranzuwachsen, die ich in meinem Kern immer schon gewesen war. Februar 2022. Ich bin leidenschaftlich gern große Schwester gewesen und zwar nicht nur für meinen Bruder, der 13 Monate jünger ist als ich, sondern als ältestes Mädchen für alle Kinder in der Nachbarschaft. Irgendwie bin ich immer noch die ältere Schwester in vielen meiner Beziehungen, auch in denen zu meinen Kindern. Ob das gesund ist, sei dahingestellt. März 2003. Mein Mitbewohner schlug vor, noch eine Runde in Hamburg mit seinem alten Mercedes-Benz zu drehen. Bei offenem Fenster und wummernder Musik fuhren wir bei Sonnenschein über die Kölbrandbrücke und ich erschrak vor der Menge an Möglichkeiten im Leben, von denen ich in Zukunft immer nur eine wählen würde dürfen. Oktober 2024. An seinem 15. Geburtstag fragte mein Sohn, wie sich seine Geburt für mich angefühlt hatte. Also. Stell dir vor, du wirst von zwei riesigen Händen gepackt. Eine Hand hält deine Beine und die andere deinen Oberkörper. Und dann drehen sie deinen Körper dreimal und reißen ihn in der Mitte in zwei. So fühlt sich das an, wenn man ein Baby aus seinem Körper presst. August 1990. Mein Vater kam von einer Geschäftsreise zurück, die sich später als Urlaub mit seiner Geliebten entpuppte, die er ein halbes Jahr nach der Scheidung von meiner Mutter heiratete. Von dieser Reise brachte er mir, einem zehnjährigen Mädchen, aus dem Duty-Free-Shop ein Parfum mit. Nie habe ich mich missverstandener gefühlt. März 1996. Mein Philosophie-Professor an der Oberstufe im Gymnasium, graumeliert und attraktiv, sagte in einem Zusammenhang, an den ich mich nicht mehr erinnern kann, einen Satz, der sich mir einbrannte. Ein Mann kann mit der schönsten Frau der Welt verheiratet sein und wird sich trotzdem nach anderen Frauen umdrehen. Juli 1985. Wir waren viel im Wald und auch im Feld, im ungemähten Grün mit Sauerampfer, Dotterblumen und Zittergras. Im Wald hatten wir uns ein kleines Häuschen gebaut. Am liebsten lagen wir am feuchten Waldboden, streichelten mit kleinen Ästen die Haut der anderen, auch an den verbotenen Stellen. Wir legten Blätter dorthin, wo es warm pulste. Juli 1994. Ich war unbedarft allein am ägyptischen Roten Meer spazieren, dann sprach mich ein Typ auf Französisch an. Ich dachte mir nichts dabei, bis er mich außer Sichtweite des Hotels an den Schultern packte und in den Sand warf, sich auf mich legte und versuchte, meine Hose zu öffnen. Kratzend und beißend befreite ich mich und lief los, ohne mich umzudrehen. Februar 2004. Ich war Anfang 20 und in keiner festen Beziehung, als die zwei rosa Striche auftauchten. Allein ging ich zur Ausschabung im Hinterzimmer eines Arztes, zahlte 800 Euro und lag zwei Tage heulend mit Bauchkrämpfen im Bett. Jedes Jahr denke ich zum errechneten Geburtstermin im Stillen an dieses Kind, das ich nicht beim Aufwachsen begleiten würde. September 1986 Die Haare wild, manchmal täuschte eine Masche Mädchenhaftes vor. Ich wusste nicht, was die Besitzer dieser Hefte taten, doch ich ahnte es. Oktober 2009. Zum schriftlichen Prüfungstermin konnte ich nicht antreten, da er nach dem Geburtstermin meines ersten Kindes war, also bemühte ich mich um eine mündliche Prüfung. Als ich ins Büro des Professors eintrat, sagte er mit einem skeptischen Blick auf meinen Achtmonatsbauch, schade, jetzt kann ich sie nicht mehr als Objekt betrachten. Juli 1994. Ich war 14, als mich der hübscheste Kerl der Schule fragte, ob wir miteinander ins Kino gehen wollten. Ich habe seine Annäherung nie verstanden. Ich war größer als die meisten Jungs, schlaksig dünn und hatte raspelkurze Haare. Als ich ihm sagte, dass ich im Sommer drei Wochen in London sein würde, war das das Ende unserer kurzen Beziehung. März 2015. Als mein Schreiben noch zerbrechlich war, habe ich Männern im Literaturbetrieb meine Texte zum Lesen gegeben. Meistens reagierten sie gar nicht oder sie hängten sich an Worten auf, die sie über Erfahrungen meines Körpers alarmierten, ohne mir Rückmeldung über mein Schreiben zu geben, was ich mir erwünscht hätte. Ich schob das Schreiben also wieder weg von mir. Jänner 2021. Mutter sein ist derart verklebt mit idealistischen Vorstellungen, blanken Hohn und Zuckerguss der Insta-Gesellschaft. Es ist die langfristigste Verantwortung, die ich je eingegangen bin. Manchmal macht es Spaß, oft ermüdet es mich. Doch immer ist es ein großer Bestandteil meines Lebens. Ich tagte meine gesamte Juni 2018 Windschutzscheibe auf das Dach schleuderte. Nachdem ich informiert worden war, lief ich zum Unfallort und blieb mit ihm sicherheitshalber zur Beobachtung im Krankenhaus. In der Nacht dachte ich unentwegt, da liegt mein Kind und sein Schutzengel sitzt daneben. März 2011. Bei beiden Schwangerschaften hatte ich immer schlanke Fesseln und der Primar sagte kurz vorm Kaiserschnitt, als ich halbnackt vor ihm stand und er eine externe Wendung versuchte zu meinem damaligen Mann, so was schwängert man gerne. Andere, fremde Männer meinten, ich hätte tolle Beine, doch sie wüssten nicht, was die im Bett damit anfangen sollten. April 2022. Als ich den Pizzateig ansetzte, tropften Tränen in den Teig, weil ich an all die Mütter auf der Flucht dachte, deren Kinder hungrig sind. Ich las den Kindern am Abend vor und wusste nicht, wie ich ihnen die Angst nehmen soll, dass dieser Krieg nicht auch bei uns anklopft. Am Morgen Nachrichtenflut und noch mehr Hilflosigkeit und Ängste in mir. Juli 1994. Ich ließ die Haare spontan raspelkurz schneiden und platinblond färben, wie Marie Fredricksen von Roxette im Video von Listen to your heart. Meine Mutter war wütend, als sie mich sah. Das war just zu einer Grillage, bei der auch die Männer der Nachbarinnen anwesend waren, die lachend nachträglich meinen Friseurbesuch bezahlten. Mama war das sichtlich unangenehm. Juli 2019. An der Grenze zu Mazedonien wurde das Auto gefilzt und der Grenzbeamte fand den Dolch, den wir für den Fall der Fälle mitgenommen hatten, und konfiszierte ihn. Als er wiederkam, um uns die Pässe auszuhändigen, sagte ich, This knife, you know, his father brought it to my husband from Nepal and his father is already dead. So bekamen wir den Dolch zurück. im Herzen wegzuräumen, um Pläne zu machen, von denen ich maximal ein Drittel umsetze, um E-Mails mit den Wünschen anderer zu beantworten. Ich stehe auf, um Hoffnung in Projekte zu stecken, die nur mein halbes Herzblut tragen und immer aus dem Gefühl von Verantwortung. Juli 1983. Die Modelleisenbahn war ein Universum voller Abenteuer und das Baumhaus die Schaltzentrale unserer Kindergang. Wir spielten stundenlang im Wald und kannten weder die Bedeutung von Geld noch die Endlichkeit von Zeit. Ich sammelte Zittergras und wir spielten Dschungel im Grün. Als ich klein war, war mein Herz so viel größer als heute. Danke. Applaus Meine sehr geehrten Damen und Herren, guten Abend. Ich freue mich jetzt mit Petra Maria Dallinger und Fritz Lichtenauer ein Gespräch über 50 Jahre Rampe führen zu können. Obwohl beide im Stifterhaus nicht vorgestellt werden müssten, erlauben Sie mir bitte dennoch ein paar kurze Sätze zu Fritz, Petra und der Rampe. Der Autor und bildende Künstler Fritz Lichtenauer war in unterschiedlichen Funktionen zwischen 1962 und 2006 beim Land Oberösterreich tätig. 1974 trat er seinen Dienst in der Kulturdirektion des Landes an, wo er unter anderem mit der Redaktion der Literaturzeitschrift Rampe sowie mit der Herausgabe des oberösterreichischen Kulturberichtes betraut war. 1992 bekam er im Amt eine neue Kollegin, nämlich Petra Maria Dallinger, die in der Kulturdirektion neben anderen Aufgaben mit Literaturförderung befasst war. Im Bereich der Rampe kam es bald zur Zusammenarbeit meiner beiden heutigen Gesprächspartner. Wir werden davon später noch hören. Als Petra Maria Dallinger 2004 schließlich die Leitung des Stifterinstitutes übernahm, Stifterinstitutes übernahm, übersiedelte mit ihr auch die Rampe in dieses Haus, wo sie nunmehr seit 2005 mit Ausnahme des jährlich ersten Heftes betreut und herausgegeben wird. Sie sehen also, die beiden kennen die Rampe wohl wie kaum jemand anderer. Das gilt es auszunützen, um einiges über jene Zeitschrift zu erfahren, die wir heute feiern wollen. Sie sehen hier übrigens in diesem Bibliothekswagen alle Exemplare der Rampe der letzten 50 Jahre, die Ausnahme ist das Jubiläumsheft, das ich hier am Podium habe. Podium habe. Ja, lieber Fritz, ich beginne mit dir oder mit einer Frage an dich. Die Gründung einer Literaturzeitschrift kommt nicht alle Tage vor. Die Rampe ist ein Kind der 70er Jahre. Vielleicht kannst du eingangs das Konzept dieses vom Land Oberösterreich initiierten, sagen wir mal, kulturellen Großprojekt umreißen und die Rahmenbedingungen skizzieren, innerhalb derer die Rampe ersonnen wurde und schließlich auch umgesetzt wurde? In den 70er Jahren erlebte die Kultur einen neuen Aufschwung. Einerseits war die Nachkriegsgeneration erwachsen geworden und in den 70er Jahre wirkten also auch noch die Studentenbewegung und die Jugendkulturbewegung nach. hier Neues ausprobiert. Auch in der Literatur. Ich nenne es nur im Kunstbereich. Also es gab dann plötzlich Begriffe wie Popart, Landart, Minimalart, Konzeptkunst und so weiter. Und die jungen Autoren beschäftigen sich hauptsächlich mit konkreter Poesie und mit visueller Poesie, experimentellen Texten. Ein wichtiger Bezugspunkt war damals, also für uns Junge, der Heimatbecker. Er war damals in der Volkshochschule tätig und hatte das Referat Geisteswissenschaft inne, aber bereits in den 60er Jahren engen Kontakt mit der Wiener Gruppe und mit Ernst Jahn und Friederike Mayröcker, die er zu Lesungen in den Arbeiterkammer-Saal einlud. Es war die Volkshochschule überhaupt so ein kleiner Treffpunkt für Kunst und Kulturinteressierte. Becker hatte dort den Jugendclub für zeitgenössische Kunst gegründet, der Robert Uhrmann hatte den Jazzclub und Günter Trubselesser den Bluesclub. Und die Veranstalterinnen machten abends Konzerte und so weiter. Also es war eine ganz lebendige Szene. Und aus diesen Faktoren heraus muss man dann sagen, dass von der politischen Seite her, also eigentlich reagierte es sehr aufgeschlossen damals. reagierte sehr aufgeschlossen, aufgeschlossen damals. In der Zwischenzeit hatte sich aber eben auch die Graz-Autorenversammlung gegründet. Graz deshalb, weil also dort schon um Alfred Kolleritsch und seine Zeitschriftmanuskripte sich eine Gruppe gebildet hatte mit Barbara Frischmuth, mit Peter Hand, Jonke, Klaus Hofer und so weiter. Aber es war dann ganz interessant, die erste Generalversammlung fand dann 1974 in Linz statt. Und zwar in der Merzgalerie. 1974 in Linz statt, und zwar in der Merzgalerie. Und abends gab es die erste offene Lesung mit ungefähr 20 Autoren. Zum Teil gab es da großes Kopfschütteln und auch Proteste. Es ist Hermann Nietzsch aufgetreten, es ist der Röhm aufgetreten und so weiter. Also das war für Linzer Verhältnisse doch sehr provokativ auch zum Teil. Und aus diesem Umfeld heraus muss man dann auch sagen, ja dann kam noch dazu, Anfang der 70er Jahre wurde das Brucknerhaus eröffnet, der ORF-Landesstudio wurde eröffnet. Im Studio gab es eine eigene Literatur und eine eigene Kulturabteilung. Also es bewegte sich da relativ viel. Dazu muss man sagen, die neue Galerie kam ins Lenzjahr hinüber mit Peter Baumhaut und hat dort die erste Ausstellung Oberösterreichs Abendgart veranstaltet. Die Merzgalerie bekam ein Quartier am Daumarkt und zeigte dort die utopischen Projekte von den Hausruckern und auch die ersten Aktionen von der Wale Export. Und was war noch dieses Umfeld? Wie gesagt, Ratzenböck ist dann im Landeskulturrat war 1973 und er war eigentlich diesen neuen Ideen gegenüber sehr aufgeschlossen. Und auch auf Bundesseite wurde das Kulturbudget wesentlich erhöht und überall wurden also neue Fördermöglichkeiten installiert. Es gab dann plötzlich ein Staatsstipendium das erste Mal, also Anfang der 70er Jahre. Beim Land dann die Talentförderungsprämien, also eine Neuordnung der Landeskulturpreise. Dann, wenn ich mich zurückerinnere, Kultur auf dem Land, Kultur in den Bezirken, Kulturwochen. Hofroth-Bömer war also der Leiter der Kulturabteilung und er war eben auch also maßgeblich an diesen neuen Ideen beteiligt, muss man sagen. Es ging viel von ihm aus. Und er hatte dann eben auch die Idee zur Gründung der Rampe, und zwar aus der Praxis der Literaturförderung. Was ein bisschen fehlte in Oberösterreich, das waren also Publikationsmöglichkeiten. Salzburg war schon der Otto-Müller-Verlag und dann auch später der Residenzverlag. In Wien war dann noch der Otto Breicher mit den Protokollen und in dem Zusammenhang auch ganz interessant, die erste Publikation des Bauerndichters Max Metz war also in den Protokollen. Und jetzt hatte man also seitens der Kulturabteilung auch neue, also gerade durch Hofhoff und Böhmer, neue Fördermöglichkeiten gesucht und er kamen der gemeinde also mit was kann man besten helfen mit einer mit einer zeitschrift das land übernimmt die produktionskosten und übergibt aber dann das ganze in eigenverwaltung also denkt einer jury und die autoren bekamen ein ganz fürstliches Honorar damals, das waren 300 Schilling pro Druckseite für so ein Taschenbuchformat. Und so ist diese Idee entstanden und das erste Team wurde dann gegründet, Gertrud Fussehnecker, Heimrat Becker und Wolfgang Kraus. Man wollte eben auch sozusagen einen Blick von außen. Wolfgang Kraus war damals der Leiter der Gesellschaft für Literatur in Wien und war eben auch zuständig für die Kulturinstitute im Ausland. Also er war da auch im Außenministerium. Ja, und Böhmer war dann auch, wie kann man das, wie verbreitet man das Ganze? Und dann kam die Idee eben auch auf, dass man die Hefte an die Schulbibliotheken schickt, an die germanistischen Institute, an die Kulturinstitute im Ausland, die das dann wieder weitergegeben haben, und an die dortigen Institute. Also so hat die Rampe dann doch eine ziemliche Verbreitung bekommen. Und das war eigentlich so die Gründungsidee. Vom Konzept haben wir jetzt schon einiges gehört, also auch dieser Versuch, die Rampe an möglichst viele Abnehmerinnen und Abnehmer zu bekommen, ein Honorar, professionelles Layout und so weiter. Also von dieser Gründungsidee der 70er Jahre, was ist von der geblieben? Ist die noch aktuell, hat sie adaptiert werden müssen? Also ich glaube, das Wesentliche ist natürlich bis heute gleich geblieben. Das ist eben diese professionelle Gestaltung, das ist der Versuch, Literatur präsent zu geben. Also diese Liste an Gratisbezieherinnen, das handelt sich in der Regel um Institutionen, die gibt es nach wie vor, auch die Jury, die mittlerweile etwas rascher wechselt als in den Anfangsjahren, sozusagen die Selbstverwaltung oder die Autonomie der Rampe, all das ist gleich geblieben, aber trotzdem hat sich natürlich rundherum sehr viel geändert. Also ich glaube, die Aufbruchsstimmung, die man sich während der 70er Jahre auch unter der Direktion Böhmer mit viel Mut und mit viel Ideen vorstellen kann, die hat sich dann wohl noch einmal wiederholt, auch unter dem nächsten neuen Landesrat und späteren Landeshauptmann Dr. Josef Püringer. Im Moment haben wir, glaube ich, Zeiten durchlebt, die eine äußere und innere Verunsicherung stärker spürbar werden lassen als eine Aufbruchsstimmung. Also im Moment sind wir froh, wenn wir bewahren, was es gibt, wenn wir das verteidigen, was uns wichtig erscheint. Und da gehört die Rampe unbedingt dazu. Also ich glaube, dass das politische Interesse, das in der Nachkriegszeit sehr stark an Kunst und Kultur geknüpft war, auch an Literatur und Literaturwissenschaft. Ich erinnere auch hier einmal mehr an die Gründung des Instituts 1950. Das politische Interesse an Kunst und Kultur als sozusagen Strategie, wie man in die Bevölkerung kommt, wie man vielleicht auch zu Wählerstimmen kommt, wie man vielleicht eine Landesidentität gestaltet, das hat sich zumindest von der Literatur doch ein bisschen wegverlagert. Also ich glaube, das ist etwas, was nicht bedeutet, dass es nicht eine gewisse Schirmherrschaft gibt, aber wir wachsen im Stillen, würde ich jetzt einmal sagen, so hat es Landeshauptmann Gleisner als Gründungsauftrag dem Stifte-Institut am Anfang mitgegeben, weil man keine Mittel hatte, hat er in seiner Rede gesagt, es möge im Stillen wachsen und gedeihen. Und ich hoffe, dass das für uns jetzt auch gilt. Wir haben ja noch alles. Also aus dieser Gründungsidee sind ja die wesentlichen Bausteine da und wir können es machen und das ist gut so, aber wir stehen nicht mehr so sehr im Fokus der politischen Aufbruchsstrategie und auch, muss man ganz offen sagen, nicht wirklich im Zentrum medialer Interessen. im Zentrum medialer Interessen. Also wie viele Rampen wir an wie viele Medien verschicken und wie spärlich dann die Berichterstattung kommt, da hat sich schon noch einiges geändert, weil dieser anthologische Charakter, das scheint nicht mehr ganz so den Nerv der Zeit zu treffen, wie das in ärmeren Jahren der Fall war. Aber trifft es noch den Nerv der Autorinnen und Autoren, die einreichen? Unbedingt. Also gerade die offene Rampe, die in den nächsten paar Wochen erscheinen wird, hat einen neuen Rekord heuer mit 140 Einreichungen. Also für Autorinnen und Autoren scheint es immer noch ein wichtiges Medium zu sein und auch die Bestärkung durch eine Jury, also wenn man von einer doch immer profunden und renommierten Jury in eine Gruppe sozusagen sozusagen aufgenommen wird in ein Heft, dann scheint das schon vielen etwas zu bedeuten, aber es hat sich ein bisschen verschoben im Vergleich jetzt zu den ersten Jahren. Es sind nicht mehr die Erstabdrucke, die schon etablierte Autorinnen und Autoren einreichen und dann noch einmal verwenden in einer selbstständigen Publikation, sondern es sind zunehmend Jüngere, die tatsächlich sozusagen dieses zum ersten Mal veröffentlichen oder halt kleinere Beiträge veröffentlichen, die dann nicht zwangsläufig später jetzt, sage ich mal, als der große Roman in irgendeinem Verlag aufgenommen werden. Du hast jetzt die mediale Berichterstattung und Aufnahme der Rampe schon angesprochen. Fritz, wie war das bei den ersten Nummern im Jahr 1975? Wie war da die Resonanz, also auch innerhalb der Kulturabteilung, unter den Autorinnen und natürlich auch medial? Wie kann man sich das vorstellen? Wie erwartet wurde sie aber von den oberösterreichischen Medien sehr polemisch, kritisch aufgenommen. So schrieben die oberösterreichischen Nachrichten von einer Blamage im Rampenlicht. Die Kronenzeitung hat geschrieben, eine krampfartige Zusammenstellung und so weiter. Die Bundesländerzeitungen, die anderen, die haben das eigentlich ganz gutiert. Aber in Oberösterreich ist das aus irgendwelchen Gründen nicht sehr gut aufgenommen worden. Aus welchen Gründen auch immer. Man wehrte sich sozusagen ein bisschen oder man beäußerte ja unbehagend, dass von oben herab Literaturpolitik gemacht wird. Also nicht von unten, sondern dass das von oben gekommen ist. Und das hat dem damaligen Zeitgeist also auch nicht ganz entsprochen. Und so muss man das vielleicht heute sehen. Wenn man sich das erste Heft anschaut, war das ja, wir haben uns jetzt noch mal gedacht, das war ja ein sehr ausgewogenes Heft. Man hatte drei Autorinnen, die Jutta Schutting, die Elfriede Tschurter, die Seidelhofer. Man hatte den jungen Hans-Helm Glück, der damals noch unter Friedrich Glück publiziert hat. Also den Franz Rieger, den Franz Dummler, der damals in Berlin gelebt hat, als sozusagen Oberösterreicher, der im Ausland ist, und den Gerhard Baron, der einem als Lyriker in der Zeit auch sehr bekannt war. Also es war nicht ganz einzusehen, diese Polemik, die da damals war. einzusehen, diese Polemik, die da damals war. Aus heutiger Sicht nicht nachvollziehbar, wenn man das Line-up-Sitz sozusagen anschaut in diesem Heft. Kannst du uns vielleicht noch ein bisschen was zum Jury-Prinzip, wie kann man sich die Sitzungen vorstellen? Waren die heiß umkämpft? Es war nicht heiß umkämpft. Das Interessante war eigentlich, im Laufe der Zeit, das habe ich immer festgestellt, dass es eigentlich meistens einen Konsens gab. Also man war sich eigentlich relativ schnell einig, was man nicht will und hat das halt einmal aussortiert und was man will. Es ist auch immer darum gegangen, ein Heft muss ja auch irgendwie gestaltet werden. Es sollte Lyrik dabei sein, es sollten Erzählungen sein, es können irgendwelche dramatischen Texte sein. Und das ist eigentlich ganz gut gelungen, immer. Und zwar konnte sich die Frau Fusse-Necker also nicht, was soll man denn sagen, also war sie gegen einen Beitrag von Gerald Biesinger mit dem Titel Scheißgedicht. Das war für die damals der Ausdruck, für die damaligen mehrherr-Konservativen war das also halt anstößig. Und Becker und Wolfgang Kraus, aber auch die Frau Fusse-Necker hat das nicht inhaltlich abgelehnt, sondern eben nur mit dem Begriff. Gut, jetzt hat man dann also mit dem Gerhard Biesinger kontaktiert, ob man dann vielleicht einen anderen Titel wählt, ja, ist aber darauf bestanden, also so ist das halt gewesen. Und die Frau Fusselecker, also das hatte man damals also schon, wenn die Jury Mitglieder bekamen, also einen Vertrag mit dem Land Oberösterreich und da war also auch schon festgeschrieben, wenn also sozusagen einer mit etwas gar nichts anfangen kann, dann kann er ein Votum Separatum in dem Heft abdrucken und das hatte damals die Frau Fussenegger gemacht und das war natürlich wieder ein großes Fressen für die Zeitungen. Also doch, das Dilemma der Schirin und was weiß ich ist da kritisiert worden. Dann hat sich das Ganze eigentlich, ja das ist dann sogar in den Landtag auch besprochen worden. Ein zweites Mal war dann noch einmal die Rampe im Landtag und zwar wegen eines Gedichtes von dem Reinhold Aumeier, das dort einfach nicht verstanden worden ist. Aber sonst hat sich da die Politik dann immer herausgehalten. Es gab da keine Interventionen oder sonst irgendwas. Und das hätten auch die Jurymitglieder nicht geduldet. Du wolltest was sagen? Ja, ich wollte irgendwie sagen, dass das halt, wenn eine öffentliche Einrichtung etwas macht, dann wird das natürlich mit einem gewissen Grundmisstrauen gesehen. Also selbst so ein Rampending, das ja sehr abgesichert war in alle Richtungen, da hat man doch so ein bisschen die Skepsis, so warum machen die das und kann das was Gutes werden, wenn es eben nicht aus dem künstlerischen Wollen herauskommt. Dann sind die Medien mit ihrer Skepsis bei der Hand und die Politik befasst sich und weiß auch nicht recht, wie damit umgehen. Also insofern ist das mit dem im Stillen Gedeihen vielleicht eh gar nicht so blöd, weil man dann einfach nicht in dieses Räderwerk irgendwie hineingezogen werden kann. Also auch das mediale Echo auf die erste Rampe war ja tatsächlich eigentlich bestürzend. Echo auf die erste Rampe, weil ja tatsächlich eigentlich bestürzend, da macht man was Gescheites, investiert Geld und Verstand und dann kommt da ganze Seite sozusagen, was glaubt sie eigentlich, was ihr da macht und in dem Selbstporträt, im Rampeselbstporträt zum 20-jährigen Bestehen, hat Julius Stieber, damals mit Elisabeth Mann, die beiden haben dieses Heft betreut, der hat dann die Jurymitglieder auch mit der Frage konfrontiert, ob sie sich sozusagen als sozialpartnerschaftliche Ästhetik irgendwie empfunden haben, weil sie an so unterschiedlichen Enden des Schreibens und auch der ideologischen Voraussetzungen gesessen sind. Und das wurde irgendwie von Gertrud Fusse-Necker besonders vehement zurückgewiesen, weil man, glaube ich, auch diese Frage nicht, also die hatte schon was Kränkendes vielleicht auch, obwohl es sicherlich so schlau gedacht war, dass man im Literarischen, das hat Hofrath Böhmer dann gesagt, das Wichtigste war die Literatur, also dass man jeder Art von Literatur die Möglichkeit geben wollte, in diese Hefte aufgenommen zu werden. Im Übrigen hätte der auch den besseren Titel gehabt. Nämlich dieses MOVA-Motiv für Variationen. Das wäre irgendwie etwas eleganter als die Rampe. Weil ja auch der Titel irgendwie immer wieder in die Kritik gekommen ist. Und Julian Schutting zum 20-jährigen Bestehen dann so elegant angedeutet hat, dass man sich damals wahrscheinlich keine Gedanken gemacht hat, welche Konnotationen dieses Rampeding auch auslösen konnte. Na gut, man könnte jetzt auch ketzerisch sagen, es gab damals, zwar kritisch, aber doch, es gab eine Resonanz und diese Hefte wurden zumindest besprochen und wahrgenommen. Sie werden auch heute wahrgenommen, wir bemühen uns ja im Haus sehr darum, sie werden noch an viele Bezieherinnen und Abonnentinnen verschickt. Es gibt einen eigenen Instagram-Account für unsere Publikationen. Sarah Püringer hat schon darauf hingewiesen, auf der Homepage gibt es jetzt sozusagen einen eigenen Abschnitt zur Rampe, um die Literaturzeitschrift mehr zu bewerben. Aber ja, wir haben im Vorfeld darüber gesprochen, die Medienlandschaft und das Interesse der Medienlandschaft und der Berichterstattung hat sich doch gravierend geändert. Damit müssen wir leben und versuchen umzugehen. Vielleicht möchte ich jetzt zu einem anderen Punkt noch kommen. Die Rampe ist von anfänglich zwei Heften pro Jahr, also Heft 1,75, Heft 2,75 usw. auf mittlerweile vier und zwischenzeitlich sogar fünf Hefte pro Jahr angewachsen. zwischenzeitlich sogar fünf Hefte pro Jahr angewachsen, wie diese, sagen wir, thematische Ausdifferenzierung der Rampe zustande kam. Darum soll es jetzt noch gehen, in einem eher letzten Teil dieses Gesprächs. Ich möchte dich fragen, Fritz, ich glaube, in den 1980er Jahren gab es Hefte, die von Autorinnenvereinigungen betreut wurden und ab den 90er Jahren bis heute im Übrigen noch die sogenannten Porträthefte, also die Dreiernummern, heute sind sie Dreiernummern, die Landeskulturpreisträgerinnen und Landeskulturpreisträgern gewidmet sind. Wer gab den Anstoß zu diesen beiden Rampensparten? Kam der von außen oder waren es interne Überlegungen, die dazu geführt haben, dass wir mehr Hefte brauchen? In der ganzen Entwicklung muss man das sehen. In den 80er Jahren gab es dann also plötzlich sehr viele Kleinverlage, so Ein-Mann-Ein-Frau-Betriebe, die den zeitgenössischen Autoren dann die Möglichkeiten gaben, eigene Publikationen zu machen. zeitgenössischen Autoren dann die Möglichkeiten gaben, also eigene Publikationen zu machen. Dann wurde in der Zwischenzeit der Landeskulturbeirat installiert. Und es gab dann eben in den 90er Jahren auch eine Debatte, also wie könnte man die Rampe weiter, was könnte man sozusagen mit der Rampe noch weitermachen. Und da kam dann also eben die Idee auf, dass man vier Hefte herausgibt am Anfang, glaube ich waren es vier, und also sozusagen eine offene Nummer, dann eine Themennummer und da haben wir dann begonnen, dass wir den Literaturvereinigungen dann die Möglichkeit gegeben haben, jeweils ein Heft zu machen. zum Beispiel den Autorenkreis, also der Grazer Autorenversammlung, den PEN-Club und so weiter, neuen Forum, was es in der Zwischenzeit auch dann gegeben hat. Und dann also anschließend an das sozusagen weitere thematische Hefte, also dann gab es so Hefte zu Monologe, Dialoge, Briefe, Briefwechsel. Also man hat dann so thematische Hefte gemacht. Und 1992, ein bisschen vorher glaube ich noch, Dichterzeit hat sich das genannt. Das war in Zusammenarbeit dann mit dem ORF. Dichterzeit hat sich das genannt. Das war eine Zusammenarbeit dann mit dem ORF. Damals gab es eben auch eine ganz enge Verbindung mit dem ORF, also mit Alfred Peter Tschatscher, der die Literaturabteilung dort führte. Und es gab ja zum Beispiel auch Symposien, die der Peter Tschatscher gemacht hat über Günter Grass und über Thomas Bernhard und so weiter. Und dann stand also der 80. Geburtstag von der Gertrud Fussenegger auch bevor. Und man hat dann überlegt, was mir hat auch damalsumen schon sehr gut gefallen, also diese Reihe Text und Kritik, die jeweils einem Autor gewidmet waren, wo man das schermanistisch aufgearbeitet hat. Und im Gespräch mit dir und Adam Stieber und so weiter ist dann die Idee aufgekommen, so ein paar Drehhefte für oberösterreichische Autoren zu machen. Das erste war also eben der Gertrud Fussenegger gewidmet und wurde redaktionell betreut von Alfred Bietertschatscher, der dann also auch noch die Hefte für den Franz Kain und für den Franz Rieger, für Ketir Rechers und so weiter. Er hat da ein eigenes Konzept entwickelt und hat dann diese Hefte gestaltet. Du hast uns damals den Julius Stieber und mich bei den Themenheften auch mit einbezogen, die waren sehr häufig an die Landesausstellungsthemen auch irgendwie angenähert, wenn man so sagen will. Bei der Fusenegger-Rampe waren wir noch nicht dabei. Waren Sie noch nicht dabei? Nein, die habe ich. Ich bin im November 1992 ins Amte eingetreten und da war die Fusenegger-Rampe schon da. Aber dann die folgenden Rampen haben wir dann mit großem Interesse auch immer erwartet. Und die haben sich ja dann auch ein bisschen verändert in ihrer Gestaltung. Heimrat Becker wollte ein anderes Cover und es sind dann auch die Vorworte des Landeshauptmannes auf die Lesezeichen übersiedelt, damit sozusagen diese... Das gab es von Anfang an. Zuerst gab es das Vorwort und der Heimrat wollte kein Lesezeichen, also der wollte kein Vorwort, jetzt hat man es auf das Lesezeichen gemacht und bei dem sind wir dann auch geblieben. Und was wir damals auch gemacht haben, das war ein Heft für Kinder, eine tatsächliche Kindervorleserampe, die Helga Hofer, ich glaube, ich habe sie heute auch schon gesehen, illustriert hat, das war die Rampe Husch. Dann gab es eine, da sind wir uns damals noch sehr am Puls der Zeit vorgekommen, eine Rampe für Jugendliche, cool hat die geheißen. Und wir haben dann später, ich glaube 2006 bis 2008, haben wir Sondernummern gemacht mit einer Schüler-Jury, also Literatur für junge Leserinnen. Das waren auch immer so zusätzliche Hefte zu diesem klassischen Rhythmus der vier Ausgaben pro Jahr. Sie finden hier übrigens eine Auflistung all dieser Hefte, so sie es interessiert, hinten gibt es auch einen Büchertisch. Es sind gesamt 177 Hefte, die hier aufgeführt oder aufgelistet sind. Aber du hast, Fritz hat es schon erwähnt, und auch du, diese Rampe extra Ausgaben, die in gewisser Weise Vorläufer für die Zweier-Nummern, für die Themenhefte waren. Kannst du uns da noch ein bisschen was erzählen zu ein paar besonderen Nummern, also du hast gesagt, das stand in Verbindung mit den Landesausstellungen, davon ist mir dann irgendwann einmal abgekommen, von dieser Gruppelung. Der Fritz war so großzügig und hat den Julius und mich als Germanisten, Germanistin nicht nur ernst genommen, sondern uns auch ein bisschen einbezogen in unsere eigentliche Sehnsuchtslandschaft, würde ich sagen. Also das war ja für uns was ganz Neues, dass man beteiligt sein kann an der Herstellung und am Entstehen eines Buches. Und diese lose Verbindung zu den Landesausstellungsthemen, die war ja literarisch auch durchaus produktiv. Also man muss sich jetzt vielleicht, wenn ich ins Anekdotische ganz kurz einen Ausflug machen darf, man muss sich ja doch vorstellen, es waren ganz andere Zeiten. Also der Umbruch wurde noch als Klebeumbruch gemacht, es gab kein Internet, es gab eine Bildrecherche nur vor Ort. Und so sind Julio Stieber und ich eines Tages nach Wien gefahren, dienstlich, in das Bildarchiv der Nationalbibliothek, um für eine Rampe regional zu Alois Blumauer zu recherchieren, von dem wir natürlich einiges auch aus der Bibliothek des Stifterinstituts schon besorgt hatten, aber wir hätten gerne ein Bild gehabt oder vielleicht ein paar Bilder für diesen Rampebeitrag. Und schon die Suche nach dem Eingang zum Bildarchiv hat ein bisschen was Kafkaeskes gehabt. Wir sind bei einem Portier gelandet, der ein großes Schild aufgestellt hatte. Der Portier gibt keine Auskunft. Und dann sind wir irgendwann einmal doch für eine riesenhohe Tür gestanden, haben dort geklingelt und haben uns dann gleich doch recht stolz, woher wir kommen, haben wir uns als Vertreter des Amtes der oberösterreichischen Landesregierung vorgestellt, wurden dort eingelassen und haben dann eine Mappe mit Bildmaterial zu alles Blumauer vorgelegt bekommen, mit Bildmaterial zu alles Blumauer vorgelegt bekommen, nebst einem kleinen Tablett, ungefähr so wie einem, wie Sie es hier sehen, und ein paar Handschuhe. Und der Kollege Stieber hat den Handschuh versucht anzuziehen und es ist nicht gelungen und wir haben einen furchtbaren Lachkrampf gekriegt und konnten uns überhaupt nicht mehr erfangen. Also es war immer peinlicher, bis wir dann mit einem Glas Wasser irgendwie beruhigt wurden und dann haben wir also dieses Bild irgendwie gerettet für die Rampe und da sieht man alles Blumauer im Schlafrock. Und wir haben eine närrische Freude gehabt, wenn wir auch immer noch ein bisschen mit, glaube ich, einer leisen Demütigung an diesen unpassendenftritt da in wien in wien denken aber das war für uns sozusagen diese diese erfahrungen wie wie kammer wissenschaft und und literarische schreiben also literatur geschichte und die zeitgenossinnen schafft wie kann man das irgendwie verbinden da war die rampe einfach ein wunderbares experimentierfeld weil weil es waren eben von Fritz Lichtener aus dem aktiven Dienst hierher mitnehmen konnte. Da war die Einser-Nummer nach wie vor in den Händen der Direktion Kultur. Das war oder ist nach wie vor die Preisträgerinnen-Rampe, die lange Zeit Renate Blöchl auch betreutema. Die Dreierrampe ist nach wie vor das Porträt, wo wir das Prinzip sozusagen, dass dann bei den späten Rampen, ich glaube ab dem Heimatbecker war das so, da hat es nicht mehr automatisch Alfred Peter Tschatscher konzipiert, diese Rampen, sondern der oder die Porträtierte konnte sich jemanden aussuchen. Das machen wir heute noch so. Also wir fragen die Landeskulturpreisträgerinnen, Landeskulturpreisträger, ob sie einen Vorschlag haben für eine Betreuung des Heftes. Und diese Person macht das Heft dann auch. Person macht das Heft dann auch. Und die Vierernummer ist nach wie vor sozusagen die am meisten gesuchte, mit zahlreichen Einreichungen, die halt von einer Jury im Rotationsprinzip, also jedes Jurymitglied ist auf drei Jahre bestellt und jedes Jahr tritt jemand ein und scheidet jemand aus, sodass die Jury jedes Jahr ein bisschen anders zusammengesetzt ist. Also das ist jetzt das Konzept der Rampe. Jetzt habe ich mich ziemlich weit weg bewegt, glaube ich, von deiner Frage. Das ist das Moderatoren-Schicksal, das ist furchtbar. Also jetzt ist sie 50 Jahre alt, die Rampe. Jetzt wissen wir, wie sie ausgeschaut hat 1975, wie sie gegenwärtig ausschaut. Wie geht es in Zukunft weiter mit dieser Literaturzeitschrift? Es geht weiter und es geht auch weiter physisch. Also die Rampe wandert nicht ins Netz, zumindest ist das nicht beabsichtigt und ich gehe davon aus, dass wir zu bleiben. Was sich ändern wird mit nächstem Jahr, da werden die Einser und die Vierer fusionieren, weil die Einser-Rampe aufgrund auch eines anderen Auszeichnungsmodus durch die Direktion Kultur und Gesellschaft und das Land Oberösterreich entsteht nicht mehr jedes Jahr eine Landeskulturpreisträgerin oder ein Preisträger und auch die Stifterstipendien sind nicht mehr zwangsläufig biennal, sondern sind aufgegangen in künstlerischen Arbeitsstipendien. Und damit ist sozusagen das Material für die Preisträgerinnen-Preisträger-Rampe sukzessive immer ein bisschen dünner geworden, als das noch vor einigen Jahren der Fall war. Und jetzt wird es eine dickere Rampe geben, die die Einser und die Vierer sozusagen in eins zusammenpackt mit einem Trennblatt, damit kehren wir ein bisschen zurück zu den Anfängen. Es gab ja, ich weiß nicht, wie vertraut Sie sind mit der Rampe, es gab eine Zeit, da waren außen drauf die bekannten Namen und dann die Proben junger Dichter. So wollen wir es nicht machen, aber was vielleicht der Rampe auch wieder ein bisschen mehr Öffentlichkeit geben könnte, ist, wenn man eben die Ausgezeichneten mit den noch nicht Ausgezeichneten in ein Heft zusammenträgt. Wir werden sehen, ob es das bringt, aber die Einsernummer war jetzt schon etwas, was wir, damit es noch ordentliche Hefte werden, musste man schon sich sehr bemühen, hier Material zusammenzutragen. Vor allem weichen wir hier ab vom Prinzip des Erstabdrucks. Also das ist, glaube ich, heute noch nicht erwähnt worden. In der Rampe waren immer Originalbeiträge, mit Ausnahme natürlich der Porträtrampe, dort gibt es Wiederabdruck. Und bei diesen Preisträgerinnenheften, da handelt es sich in der Regel auch um Wiederabdrucke, weil die Stifterstipendiatinnen, die haben manchmal Work in Progress zur Verfügung gestellt, aber in der Regel auch nicht. mal Work in Progress zur Verfügung gestellt, aber in der Regel auch nicht. Und da scheint uns dieses Prinzip der Erstveröffentlichung mit einer dicken, statt der Vierer jetzt, einster zeitgenössischen Literaturrampe und einem kleinen Appendix zu den Preisträgerinnen und Preisträgern, das scheint uns eine ganz gute Sache zu sein. Und die Zweier-Nummer wird weiterhin als Thema ausgeschrieben werden und auch wieder weiterhin von einer Jury betreut werden. Und die Dreier bleibt das Porträtheft, solange wir Landeskulturpreisträgerinnen und Preisträger haben, die porträtiert werden können und dann muss man sich was anderes überlegen, aber das wird dann vielleicht schon wieder jemand anders sein als ich. Ja, ich glaube mit Blick auf die Uhr beenden wir den Abend schon langsam. Ich danke euch beiden herzlich für das anregende Gespräch. Vielen Dank. Ich möchte einen Halbsatz zitieren aus einem Brief von Heimrat Becker an Hofrat Pömer, wo Hofrat Pömer ihm offensichtlich zum 50. Geburtstag gratuliert hat und wo Becker dann schreibt, dass mit 50 eine Phase gesteigerter Wirksamkeit beginnen würde. Das hoffen wir für die Rampe auch. Das ist jetzt wirklich ein guter Schlusssatz. Danke. Ihnen, meine sehr geehrten Damen und Herren, danke ich herzlich für Ihr Kommen. Sollten Sie noch Fragen oder Anmerkungen zur Geschichte, zur Gegenwart oder zur hoffentlich langen und erfolgreichen Zukunft der Rampe haben, lassen Sie uns das doch bei einem Glas Wein besprechen, auf das wir Sie jetzt im Anschluss zu dieser Veranstaltung einladen. Stoßen Sie mit uns auf die Rampe an, einen schönen Abend und bis bald wieder im Stifterhaus.