Der ÖIF, der österreichische Integrationsfonds, präsentiert sich als Brücken in den Arbeitsmarkt. Unter dem Motto Arbeit ist der Schlüssel zur Integration stellt er Mitte August 2025 gemeinsam mit Unternehmen wie McDonalds und den ÖBB die Karriereplattform für MigrantInnen vor. 20.000 Teilnehmende sollen sich dort bereits angemeldet haben. Ein Erfolg, den ÖIF-Direktor Franz Wolf stolz hervorhebt. Doch bei genauerem Hinsehen lässt sich erkennen, dass sich hinter der Fassade ein System verbirgt, das mehr Hürden als Brücken aufbaut. Bei der Veranstaltung in Oberösterreich waren gerade einmal 200 Menschen anwesend. Obwohl allein in der Region Oberösterreich bis zu 800 UkrainerInnen einen Job suchen. Es stellte sich heraus, dass ausschließlich jene Menschen eingeladen waren, die bereits an ÖIF-Deutschkursen teilnahmen. Die Behauptung dazu lautete, nur wer dort sitzt, zeige Integrationswillen. Doch schon der Zugang zu diesen Kursen ist streng reglementiert. Viele scheitern an Platzmangel oder bürokratischen Hürden. Also Integration, aber mit Ausschlussprinzip. Auch der Ablauf der Veranstaltung selbst wirft ein Problem auf. PolitikerInnen hielten ihre Ansprachen in schnellem Deutsch, teilweise sogar im Dialekt. Übersetzungen oder Rücksichtsmaßnahmen für jene, die sich mit der Sprache noch schwer tun, waren nicht vorhanden. Und das, obwohl sich die Veranstaltung explizit an Menschen mit noch geringen Deutschkenntnissen richtete. Diese Art des Handelns erweckt eher den Eindruck, Macht ausüben zu wollen, als wirkliche Verständigung zu ermöglichen. Der ÖIF behauptet, Integration durch Arbeit zu fördern. Tatsächlich grenzt er Menschen aus, die am dringendsten Unterstützung benötigen würden und verlangt zusätzliche Anpassungsleistungen, wo ein Entgegenkommen nötig wäre. Doch um Integration wirklich Realität zu machen, wird noch viel mehr nötig sein.