Schnee und Sommer, wie passt das zusammen? Ja gut, ich weiß was ihr jetzt denkt, ihr Junkies, aber wir haben uns gedacht, wir führen euch in unseren Reviews heute durch verschiedene Jahreszeiten. So ist für alle was dabei. Zuvor wagen wir einen Blick raus aus unserer Fantasiewelt in die kalte Wirklichkeit und stellen fest, irgendwie alles wie immer. Aber seht selbst. Bis zum 50-jährigen Jubiläum hat es leider nicht mehr gereicht. Am 1. November hat das 1977 gegründete Schwutz seine allerletzte Party gefeiert. Der älteste queere Club Deutschlands hatte bereits im Juli Insolvenz angemeldet. Sparmaßnahmen und strukturelle Veränderungen haben nicht geholfen. Gespräche mit potenziellen InvestorInnen hat es zwar gegeben, aber letztendlich führten diese nicht zum Erfolg. Damit geht ein großes Stück queerer Geschichte verloren, was auch die Berliner Grünen ärgert. Sie werfen der schwarz-roten Landesregierung vor, queere Kultur allmählich ausbluten zu lassen und fordern eine dauerhafte Strukturförderung für queere Orte und die Clubkultur. Das Schwutz ist damals anlässlich eines Films mit dem Titel »Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt« gegründet worden. Produzent Rosa von Praunheim prägte darin das Motto »Raus aus den Klappen, rein in die Straße«. Schwule und queere Kultur sollte nicht mehr im versteckten, hinter verschlossenen Türen stattfinden, sondern öffentlich sichtbar sein. Die Welle finanzieller Not queerer Einrichtungen greift unterdessen weiter um sich. Auch in Mainz droht ein queeres Zentrum zu schließen. Die Bar jeder Sicht besteht seit 20 Jahren und bietet neben Feiern noch so viel mehr. Beratungen, Gruppentreffen, Suizidpräventionsarbeit, Kulturabende, Theater, Spieletreffs, Hilfe bei Diskriminierung und so weiter. Selbst für das leibliche Wohl war bisher gesorgt, doch die Küche ist bereits geschlossen worden, da das Küchenpersonal nicht mehr bezahlt werden kann. Die gestiegenen Strom-, Wasser- und Gaskosten werden damit leider nicht ganz kompensiert und die Bar ist auf weitere Hilfe angewiesen. Auch hier ist die Politik gefragt. Gespräche mit dem Mainzer Oberbürgermeister Nino Hase laufen in der Hoffnung, dass die Fördergelder erhöht werden. Doch der Trägerverein Sichtbar Mainz e.V. geht auch neue Wege. Viele BesucherInnen kommen aus dem Umland, daher sollen sich auch die Bürgermeister benachbarter Städte beteiligen. Auch Firmen sollen als Spender gewonnen werden, im Kleinen hilft bereits sogar eine Mitgliedschaft ab 8 Euro pro Monat. Ich oute mich mal als ehemaliger Vorständler eines ähnlich queeren Zentrums. Die Sorge um das Geld ist leider so alt wie die Witze eurer Väter. Solche Zentren sollen natürlich für alle da sein, insbesondere diejenigen, die am meisten Hilfe benötigen. Da kann man keine Eintrittsgelder nehmen und für Getränke und Speisen nicht den Verkauf der linken Niere verlangen. Also bist du auf die Gutmütigkeit anderer angewiesen. Mitglieder, die Mitgliedsbeiträge zahlen, aber umso mehr auch Politiker, die Fördertöpfe aufmachen. Und dann schaut auf den gesellschaftlichen Trend. Wie die AfD ihre Ansichten immer mehr etabliert, wie die CDU zuletzt sogar gegen gemeinnützige Vereine gehetzt hat, die angeblich mit Steuergeldern linksgrün versiffte Ideologien verbreiten. Kein Wunder, dass Fördermittel wegbrechen wie die Eisschollen in der Antarktis. Hoffen wir, dass sich dieser Trend abfangen lässt. Umso erfrischender ist es, eine Entwicklung in die andere Richtung zu sehen. In Magdeburg kommt die queere Szene nächstes Jahr ganz groß raus. Hier findet 2026 das jährlich stattfindende Treffen der europäischen Pride-Bewegungen statt. Diese Generalversammlung der European Pride Organizers Association, kurz IPOA, besteht aus Delegierten aus 30 Ländern. Direkt nach der ebenfalls im nächsten Jahr stattfindenden Landtagswahl will man ein Zeichen für Demokratie, Vielfalt und Menschenrechte setzen. Magdeburg reiht sich damit direkt hinter Barcelona ein, wo die Delegierten in diesem Jahr zusammenkamen. Überschattet wird die Planung von den Wahlprognosen. Nachdem in diesem und letztem Jahr bereits rechte Gruppierungen gegen den Magdeburger CSD mobilisierten, fürchtet man auch bei den Wahlen einen Rechtsruck. So wird man sich zwangsläufig auch um die Sicherheit der Delegierten Gedanken machen müssen. Ein kraftvolles Zeichen ist es allemal. Ein Akt des Widerstands, wenn man so will. Und ich vermute, der CSD Magdeburg e.V. hat nicht ohne Grund in die Landeshauptstadt eingeladen. Schon länger liebäugelt er mit der Europride, einer Deluxe-Variante mit europäischer Reichweite. Völker dieses Kontinents, schaut auf diese Stadt. Das waren doch die Worte des ehemaligen Magdeburger Bürgermeisters Ernst Reuter, hier tätig von 1931 bis 1933. Naja, fast. Und eigentlich meinte er Berlin und Leistungen des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg, aber sei's drum. Diesmal können wir vielleicht bereits vor der Machtübernahme der Nazis zeigen, dass diese Stadt eigentlich bunt ist. Doch bis dahin wird man sich gedulden müssen. 2026 ist Amsterdam an der Reihe, gefolgt von Torino in 2027 und Limerick, Westirland, im Jahr darauf. Erst Julia Klöckner, jetzt auch das Bundesinnenministerium. Die Regenbogenflagge gerät in der Politik immer mehr ins Visier von Gegnern. In einem Bericht des Tagesspiegels wurde dargestellt, in der Politik immer mehr ins Visier von Gegnern. In einem Bericht des Tagesspiegels wurde dargestellt, dass sich mehrere Beamtinnen für ein grundsätzliches Verbot an Regierungsgebäuden einsetzen. Als Begründung geben sie an, dass, Zitat, fortwährend unterschiedliche Erscheinungsbilder, Zitat Ende, die Wirkmächtigkeit der staatlichen Symbolik einschränken. Dabei stehe die Bundesflagge für Einheitlichkeit und Kontinuität staatlichen Handelns und diene insbesondere der Identifikation der Bürger mit dem Staat. Zudem kritisieren sie eine privilegierte Behandlung der Regenbogenflagge und geben zu bedenken, dass sonst auch anderen Gruppen und Organisationen ein nachvollziehbares Interesse an einer Logo-Beflaggung eingeräumt werden müsse. So wird gefordert, die geltenden Vorschriften insoweit zu überarbeiten, dass Logoflaggen prinzipiell nicht mehr zugelassen werden. Ausnahmen solle es nur bei einem besonderen bundes- oder gesamtstaatlichen Bezug geben. Derweil bleibt fraglich, ob diese Forderungen überhaupt zur Abstimmung kommen. Notwendig wäre ein Kabinettsbeschluss, der allerdings als unrealistisch gilt, da die SPD-MinisterInnen wahrscheinlich kein Regenbogenfadenverbot unterstützen werden. Einheitlichkeit und Kontinuität staatlichen Handelns? Am Arsch! Wo handelt der Staat denn einheitlich und kontinuierlich? Und hat die Regenbogenflagge nicht Bundes- oder gesamtstaatliche Wirkung als Zeichen gegen menschenverachtende Ausgrenzungsideologien? Eben das war damals der Grund, die Beflaggung zuzulassen. Als staatliche Institution zu zeigen, dass Deutschland modern und vielfältig ist. Aber bei der Identifikation muss ich Recht geben. So ein gemeinsames Gruppenmerkmal wie eine Staatsflagge schweißt zusammen und verhindert ein Stück weit, dass die Gesellschaft auseinanderbricht. Wobei die Wirkung in dem Beispiel eher marginal sein dürfte. Da gibt es genügend politische Aussagen, die hundertfach gegen diese Wirkung arbeiten. Stadtbill! Mal abgesehen davon, unsachtlich wird die Argumentation an der Stelle, wo impliziert wird, man würde ständig andere Flaggen aufhängen. Stimmt ja nicht. Eins-, zweimal im Jahr macht den Kohl nicht fett, zumal es eine Regelung gibt, die ein Hissen der Regenbogenflagge nur einmal im Jahr zu besonderen Anlässen erlaubt. Wird sich zwar nicht immer daran gehalten, aber von fortwährend kann bei weitem nicht die Rede sein. Also wieder einmal ein Pseudokulturkampf, um von echten Problemen abzulenken? Sieht so aus. Und vor dem Hintergrund, dass auch dieser Vorstoß bereits im Juli passiert ist, hoffen wir mal, dass hier bald wieder Ruhe einkehrt, solange bis im nächsten Sommer die Pride-Saison wieder fortnimmt. Ende Oktober wurde im britischen Staffordshire ein Denkmal enthüllt, das queeren Menschen gedenkt, die im Militär gedient haben. König Charles III. wohnte der Enthüllung bei und legte einen Kranz nieder. Der erste öffentliche Auftritt von König Charles für ein Thema der queeren Community. Das Bronzedenkmal besteht aus Buchstaben, die einen geknickten und gedrehten Brief ergeben und wurde aus sichergestellten Aussagen betroffener Menschen bilden. Wahrscheinlich zu traumatisierenden Erfahrungen oder unhaltbaren Situationen, denn bis ins Jahr 2000 mussten queere Menschen in der Armee Schikane und Repression fürchten. Offiziell war es ihnen sogar verboten zu dienen. Häufig fanden Misshandlungen und Demütigungen statt, bevor sie aus der Armee sogar ganz entlassen wurden, manchmal sogar ohne Rentenanspruch. Doch auch Worte der Hoffnung sind zu lesen, wie Respekt, Stolz und Solidarität. Das Denkmal steht in der nationalen Gedenkstätte Arboretum. Und was sonst noch außerhalb der Grenzen Europas passiert ist, sowie in Frankfurt passieren wird, fassen wir euch nun in den folgenden Klickis zusammen. Frankfurt wird 2028 Gastgeber der Eurogames, der größten queeren Sportveranstaltung Europas. In 20 Disziplinen, von Basketball bis Bogenschießen, treten über 4000 Teilnehmende an. Neben den Wettkämpfen sind auch kulturelle Aktionen und Workshops rund um den Römer geplant, eng verbunden mit dem Christopher Street Day. Die Stadt Frankfurt und Oberbürgermeister Mike Josef betonen, die Eurogames sind ein Zeichen für Vielfalt, Offenheit und Zusammenhalt. Im Sport und weit darüber hinaus. Lady Gaga zählt auch 2026 wieder zu den großen Favoritinnen der Grammy Awards. Die Sängerin wurde in sieben Kategorien nominiert. Unter anderem für Album des Jahres mit Mayhem und Song des Jahres mit Abracadabra. Damit gehört sie neben Kendrick Lamar, der auf neun Nominierungen kommt, zu den meistgenannten KünstlerInnen. In den USA hat der Supreme Court die diskriminierende Passpolitik von Donald Trump bestätigt. Das höchste Gericht hob die Blockade niedrigerer Instanzen auf, wodurch trans-, inter- und nichtbinären Menschen künftig wieder Reisepässe nach ihrem Geburtsgeschlecht ausgestellt werden müssen. Die Regelung verbietet damit auch die geschlechtsneutrale Option X, die unter Präsident Biden 2021 eingeführt wurde. In China hat die Regierung erneut gegen queere Inhalte durchgegriffen. Auf Anordnung der Internetbehörde entfernte Apple die beliebten Dating-Apps Blut und Finca aus dem chinesischen App Store. Auch auf Android-Geräten sind die Anwendungen nicht mehr verfügbar. Homosexualität ist zwar seit 1997 nicht mehr strafbar, doch Gleichstellung und Sichtbarkeit bleiben in China weiterhin stark eingeschränkt. Wer sehnt sich dieser Tage nicht nach dem ersten Schnee? Und wie schön wäre es, ihn in verschiedenen Formen und Ausprägungen zu bewundern? Man sagt den Inuit nach, viele Wörter für Schnee zu haben, nur hat sich das mittlerweile als Urban Legend herausgestellt. Aber was, wenn die Elfen im hohen Norden in ihrer eigenen Sprache mehrere Arten von Schnee unterscheiden? Überprüfen können wir es nicht, denn das zugehörige Buch, 7 Sorten Schnee, ist leider nicht auf Elfisch geschrieben. Ja, richtig gehört, wir stellen euch heute ein Buch vor, das es sich zu Binschweden lohnt. Das Genre ist, surprise, Fantasy und wir lernen in der Stadt Idalia den jungen Elfen Flores kennen. Vor mehr als tausend Jahren gegründet, liegt die elfische Festung sehr abgeschieden und isoliert. So hat sich hier eine eigene Kultur entwickelt, die nach außen hin vor bösen Drachenangriffen geschützt werden muss. Besucher kennt die Stadt nicht, die würden auf dem Weg dorthin sowieso nicht überleben. Aber dann taucht plötzlich inmitten der Wirren eines abgewehrten Drachenangriffs der Arzt Rabban auf. Seltsam sieht er aus, mit seiner dunkleren Hautfarbe und wunden Ohren. Und kaum einen Tag in der Stadt beginnt er überraschend kranke und verletzte Elfen mit einem magischen Licht zu heilen. Für die Bevölkerung ist schnell klar, es handelt sich um den lichtbringer der in der prophezeiung steht für flores scheint er allerdings mehr zu sein der junge elf hat schnell gefallen an dem fremden gefunden und da trifft es sich dass er zum persönlichen begleiter ernannt wird während er alles über raban erfahren möchte wird man als leser in aber stutzig warum waren keine fußspuren zu sehen wo man raban im Schnee gefunden hat? Warum war Raban selbst so überrascht, als er mit seinem Licht das erste Mal geheilt hat? Und warum ist er so überhaupt nicht begeistert von seiner Rolle als Lichtbringer? Warum ist er überhaupt dort oben im hohen Norden gereist? Flores hingegen wischt all die Widersprüche beiseite und versucht Raban, seine Heimat nahe zu bringen. Ihn von der Schönheit Italiers zu überzeugen und die Religion der Stadt zu erklären, die Raban sehr eifrig hinterfragt. Ja, die Elfenfestung scheint in einer feudalen Zeit stehen geblieben zu sein, mit den neun großen Adelsfamilien, die damals die Stadt gegründet haben, und einem Slum vor den Toren der Stadt, wo die Armen leiden müssen. All diese verkrusteten Traditionen und Gedanken mischt Rabban im weiteren Verlauf mächtig auf und macht sich dabei nicht gerade beliebt. Doch noch hat er scheinbar den Willen der großen Göttin, der Hüterin, auf sich. Flores ist unterdessen hin und hergerissen zwischen seiner Kultur, seiner Stadt und allem, was ihm Halt gibt auf der einen Seite und Raban mit seinen neuen unorthodoxen Ansichten auf der anderen. Kann das gut gehen? Während sich die Geschichte weiter fortspinnt und man mit all den Rätseln zu dieser unbekannten Welt ganze 618 Seiten auf Spannung gehalten wird, werden noch weitere Qualitäten des Romans sichtbar. Gerade weil wir hier ein neues Volk, eine neue Kultur kennenlernen, kommen wir nicht umhin, auch über unseren eigenen Tellerrand zu blicken. Während Italier archaische Traditionen hat, bei denen wir die Hände vor den Kopf schlagen, wie verkrustet und veraltet sie sind und dass wir solche Zeiten zum Glück hinter uns gelassen haben, ist die elfische Gesellschaft an anderen Stellen überraschend fortschrittlich. Homophobie oder Queerphobie? Nicht die leiseste Spur. Es scheint keinen zu interessieren, dass der Seenesschall des adigen Hauses sich nachts in Bars mit anderen Typen vergnügt. Neue Pronomen wie hen und hem sind an der Tagesordnung und Monogamie ist auch nur ein Konzept auf Wahl. Die einen leben so, die anderen so. Auf diese Weise ist auch Floris ein sehr interessanter, da scheinbar in sich widersprüchlicher Charakter. Einerseits fest an den Traditionen festhaltend, andererseits aber angezogen vom Unbekannten und offen für neue Erfahrungen. So können wir auch von ihm und seinen großen Herzen lernen, seine Solidarität und vor allen Dingen der Vielschichtigkeit Zuneigung zu empfinden. Freundschaftliche Zuneigung, romantische und familiäre. In seiner Welt können diese Formen nebeneinander existieren und ist Friend Zone keine Abwertung, sondern ein Qualitätsmerkmal. Juri Pavlovich ist mit 7 Sorten Schnee also ein Meisterwerk der Fantasy-Literatur gelungen. Dabei ist es bei weitem nicht das erste Buch in diesem Universum. Das Herkunftsland von Raban, Abrantes, ist bereits Gegenstand einiger weiterer Romane, darunter einer sehr lesenswerten Trilogie. Es lohnt sich also, nach Siebensorten Schnee auch die anderen Werke zu Gemüte zu führen, die es in meinen Augen sogar mit dem Herr der Ringe Epos aufnehmen können. Viel Spaß beim Lesen also. Chuck Chuck Baby ist ein Film, der sich mit einer erstaunlichen Leichtigkeit zwischen Menakolie und unbändiger Lebensfreude bewegt. Auf den ersten Blick wirkt die Geschichte von Frauen, die in einer Geflügelfabrik im kargen Nord Wales schuften und gleichzeitig mit den Trümmern ihrer persönlichen Vergangenheit kämpfen, wie eine weitere Sozialtragödie aus dem britischen Kino. Doch der Film weigert sich konsequent in Elendsporno oder Tristesse zu verfallen. Stattdessen ist er durchzogen von einer lebensbejahenden Energie, die sich immer wieder Bahn bricht. In kleinen Blicken, in improvisiert wirkenden Gesprächen und vor allem in musikalischen Momenten, die wie Befreiungsschläge funktionieren. Gerade die Musical-anmutenden Szenen sind so richtig klasse. Im Mittelpunkt steht Helen, die ein sehr gleichförmiges, von Zwängen geprägtes Leben führt. Nachts schuftet sie in der Fabrik, tagsüber pflegt sie Gwen, die Mutter ihres Ex-Mannes. Trost findet sie in Musik und den Freundschaften auf Arbeit. Sie wohnt nach wie vor bei ihrem Ex-Mann, der mittlerweile mit einer anderen ein Kind bekommen hat. Bisweilen führt diese Konstellation zu tragikomischen Szenen. Dann taucht Helens Jugendliebe Joanne auf und rüttelt erneut heftige Emotionen in ihr wach, zumal sie direkt nebenan einzieht. Sie verbringen viel Zeit miteinander, aber beide unbewältigte Vergangenheiten belasten die aufkeimende Liebe. Als Gwen stirbt und Joann mit Ausgrenzung durch die Nachbarschaft konfrontiert wird, entscheidet sich die gemeinsame Zukunft. Die unbändige Lebensfreude, die der Film zelebriert, kommt nie naiv daher. Sie entsteht gerade aus dem Bewusstsein darüber, wie schwer das Leben sein kann. Und für alle ProtagonistInnen auch ist. Die Figuren wissen um ihre Verletzungen, um ihre Vergangenheit, um ihre Ohnmacht. Aber sie entscheiden sich immer wieder für Verbundenheit, Humor und Zärtlichkeit. Dieser Widerspruch macht den Film besonders. Er aromatisiert nichts, aber er weigert sich ebenso die Hoffnung aufzugeben. Die Lebensfreude hier ist eine Rebellion, ein Festhalten am Menschlichen um jeden Preis inmitten einer oft unwirtlichen Wirklichkeit. Gerade in diesen Zeiten ist Chuck Chuck Baby eine erfrischende Erinnerung daran, dass Lebensfreude nicht glatt, nicht perfekt und schon gar nicht selbstverständlich ist. Sie ist ein Akt des Widerstands. Und der Film verjährt genau diesen Mut. Ein absolutes Basti. Nice down on the line, four nights down, once you go! CHEERING You remember Helen from home, Jo? She was at school with us. Hooray! Been 20-odd years. It's funny what it is. This is the first time we've ever talked. Eh, snoopians against the law. You like her. You've been hiding away too long. What is going on with those two? Oh. I'm not a great believer in love. We must have believed in it once upon a time. Women like us, we live by the clock. Spend every day serving someone. Can't escape from what you are around here. Nobody wants you! I'm always going to be this girl. And you are always gonna be desperate I'm not being funny, but can someone grab that creepy doll? We can be so much more than what they think we are als was sie denken, dass wir sind. faschistischen Italien. Im Mittelpunkt steht die 16-jährige Genia, die aus einem kleinen Dorf nach Turin zieht, um in einem Modeatelier zu arbeiten. Dort lernt sie die etwas ältere Amelia kennen, die als Aktmodell für Künstler arbeitet. Durch sie entdeckt Genia eine neue, freiere Welt, die sie zugleich fasziniert und verunsichert. Zwischen den beiden Frauen entwickelt sich eine enge, spannungsvolle Beziehung, in der Genia erste Erfahrungen mit Selbstständigkeit, Begehren und gesellschaftlichen Grenzen macht. Laura Lucetti erzählt diese Geschichte mit viel Feingefühl und großer visueller Sorgfalt. Die Kamera fängt das sommerliche Licht, die warmen Farben und die Atmosphäre der 1930er Jahre eindrucksvoll ein. Der Film wirkt fast wie ein Gemälde. Jede Einstellung ist durchdacht komponiert und viele Szenen kommen ohne viele Worte aus. Das macht die Erzählung ruhig und poetisch, aber manchmal auch etwas distanziert. Man spürt Ginias innere Zerrissenheit, doch ihre Gefühle bleiben oft unausgesprochen. Besonders stark ist die schauspielerische Leistung der Hauptdarstellerin Yitiyara Vianello. Sie verkörpert Ginias Unsicherheit und Neugier sehr glaubwürdig. Auch Deva Cassell als Amelia bringt Charme und Selbstbewusstsein in ihre Rolle. Zusammen bilden sie ein glaubwürdiges Duo, das stark aufspielt und den emotionalen Kern des Films trägt. Inhaltlich geht es in Ein schöner Sommer um Erwachsenwerden, Freiheit und Selbstentdeckung, aber auch um gesellschaftliche Zwänge und Moralvorstellungen der damaligen Zeit. Der historische Hintergrund des aufkommenden Faschismus bleibt eher im Hintergrund. Die Regisseurin hätte diesen Aspekt gut nutzen können, um Feminismus und politischen Widerstand zu thematisieren. Dass dies nicht so ist, könnte manche Zuschauer zu oberflächlich erscheinen. Dennoch ist der Film eine sensible Studie über das Erwachsenwerden in einer schwierigen Epoche. Insgesamt überzeugt Ein schöner Sommer durch seine ästhetische Bildsprache, seine ruhige Erzählweise und die feinfühlige Darstellung der Figuren. Wer einen lauten, spannungsgeladenen Film erwartet, wird vielleicht enttäuscht. Wer sich aber auf die leisen Töne und die melancholische Atmosphäre einlässt, erlebt eine berührende und nachdenkliche Geschichte über Jugendliebe und Selbstfindung. Ein episches Schmuckstück. Ragazzi! Buongiorno. E anche tu la sarta? Mi faccio dipingere. Come? Nuda. Che ci fai tu con una come quella? Lei non è come noi, Gino Meno male Ma meglio farmi stare che più le si addice Le cose che non abbiamo fatto in questo studio Che fate ancora? Vorrei provare anch'io. Perché? Voglio che mi guardi a un altro. E mi faccia vedere chi sono. Com'è fare un amore? Non avere fretta. Non avrei fretta. Sali allo studio. Ti faccio il ritratto. Non è più bello quando sono io e te invece di stare con quei due che ci trovano con tutte? Devi essere felice. Und welcher Jahreszeiten-Typ seid ihr? Schreibt uns gern, denn das würde mich mal interessieren. Ansonsten steht ja nun die eher kuschelige Zeit vor uns. In dem Sinne könnt ihr euch schon auf unser Weihnachtsspezial im nächsten Monat freuen. Bis dahin also, euer Rob.