Was ist die Wahrheit? Was ist die Wahrheit? Was ist die Wahrheit? Was ist die Wahrheit? Ein guter Freund von uns hatte einen Onkel, der war Soldatenseelsorger im Zweiten Weltkrieg. Und der war sehr bewegt von dem einen, von dieser Tatsache. Fast alle Soldaten, die verwundet waren, oder besonders die, die schwer verwundet waren, haben nach ihrer Mutter gerufen oder gefragt, warum kann ich meine Mutter nicht mehr sehen. Das waren jetzt keine kleinen Kinder, sondern kampffähige Erwachsene, auch noch Männer reiferen Alters. Warum rufen die noch nach der Mutter? Weil es zwischen Kindern und Muttern eine Urverbindung gibt, die man einfach nicht mehr übertreffen kann. Diese Urbindung ist da. Nur sehr wenigen ist das heute bewusst. Mir hat eine Mutter von fünf kleinen Kindern erzählt, es ist ein Bekannter zu ihr zu Besuch gekommen und sagte zu ihr, sie gehen nicht arbeiten? Was machen sie denn dann den ganzen Tag? Das ist eine tolle Frage. Was machen sie den ganzen Tag? Fünf kleine Kinder? Der hatte keinen blassen Schimmer von den Bedürfnissen von Kindern, dass die existenzielle Bedürfnisse haben, dass sie psychische haben, Hygieneansprüche haben, dass du Geduld brauchst, um ihnen zu erzählen, um sie zu trösten und mit ihnen zu spielen. Dieser Mann hatte keine Ahnung, aber ich glaube, sehr viele heute haben keine Ahnung mehr, wie wichtig eine Mutter für ihre Kinder ist. Was ist besonders wichtig? Was muss die Mutter vor allem sein? Nicht perfekt, weil das können wir gar nicht. Von dem sage ich dann auch noch ein paar Worte über den Perfektionismus. Aber das Wichtigste für die Kinder ist die Anwesenheit der Mutter. Denn nur da, wenn sie da ist wie ihre Kinder, kann sie das sogenannte Urvertrauen vermitteln. Ich erinnere mich dann an einen Vers aus dem Psalm 23, wo es heißt, auch wenn ich im finstern Tal gehe, ich fürchte kein Unheil, denn du bist bei mir. Das ist Urvertrauen. Und Kinder bekommen dieses Urvertrauen, wenn sie eine verlässliche Mutter haben. Sie muss ihnen Sicherheit und Orientierung geben, dadurch, dass sie da ist. Nicht, dass sie dies und jenes macht oder besonders gut kann. da ist. Nicht, dass sie dies und jenes macht oder besonders gut kann. Durch ihre Präsenz und Liebe bekommen die Kinder dieses Urvertrauen. Wenn sie eine Mutter haben, die ihre Bedürfnisse und Nöte wahrnimmt, wenn sie ihre Nähe erfahren, wenn sie die Erfahrung von Liebe haben, dann können sie das bekommen, Urvertrauen. In den 50er Jahren wurde die sogenannte Bindungstheorie entwickelt. John Bowlby ist der Begründer da und Mary Ainsworth ist eine Mitarbeiterin, hat diese Bindungstheorie weiterentwickelt. Das bedeutet, dass die zwischenmenschlichen Beziehungen dann gelingen, wenn die Kinder eine sichere Bindung an die Mutter hatten. Die Bindung an die Mutter ist sozusagen ein Fundament für die emotionale und soziale Entwicklung ihres Kindes. Kein Lehrer, kein Erzieher kann das ersetzen. Kein Erzieher kann das ersetzen. Kinder gedeihen nicht durch perfektionistische und ausgeklügelte Erziehungsmethoden, sondern durch die liebevolle, verlässliche Präsenz der Eltern, die ihre Bedürfnisse ernst nehmen, die ihnen Geborgenheit geben, die ihnen Orientierung vermitteln und die wissen, zu ihnen kann ich immer kommen. Sichere Bindung ist der Schlüssel zu einem gesunden Leben. Das ist ein Wort von dieser Mary Ainsworth. Und diese Bindung ist so wichtig, weil eben dadurch dieses starke Urvertrauen sich entwickelt und das heißt, ich bin liebenswert und darf da sein. Verwandt mit dem Urvertrauen ist das Selbstvertrauen, das entwickelt sich aber erst später, wenn das Kind merkt, ich kann mich auf mich selbst auch verlassen, ich habe Fähigkeiten, ich kann etwas schaffen, ich kann etwas bewirken. Und das entsteht dann in den ersten Lebensmonaten. Das Urvertrauen, das so wichtig ist, ist auch gut für eine bessere Gehirnentwicklung. Dieses Kind kann seine Gefühle besser regulieren, kann besser Stress verarbeiten und es ist auch sehr gut für die Sprachentwicklung. Außerdem bekommen solche Kinder auch eine sogenannte soziale Kompetenz. Sie wissen, wie man mit anderen Menschen umgeht. Ja, ich gehe auf andere zu, ich muss mich nicht mehr fürchten. Sie lernen, Rücksicht zu nehmen. Sie lernen auch sogenannte Empathie. Ich weiß, ich kann mich einfühlen in die anderen, aufgrund dessen, dass sie dieses Urvertrauen erhalten haben. Sie werden fähig zu tieferen Beziehungen und das ist also ganz wichtig auch für später, für die Bindung, warum so wenige heute heiraten, warum es so viele Ehescheidungen, Trennungen gibt. Nicht, dass ich da negativ über irgendwas sagen will, nur es ist dennoch nicht das, was wir eigentlich anstreben und wollen. Wir hätten ja gern lauter glücklichste Ehen. Sie funktionieren sehr lange eben nicht so, wie es wünschenswert wäre, weil viele auch diese Bindungsfähigkeit gar nicht erhalten haben. Der bekannte Pädagoge Pestalozzi sagte mal, die Mutter ist die erste Lehrerin des Kindes. Ihre Liebe und Geduld sind die Grundlage aller Erziehung. Ich kann mich erinnern, also ich habe verschiedene Ausbildungen, ich bin in den letzten 30 Jahren, 40 Jahren Psychotherapeutin, bin ich vom Beruf, aber ich war auch Lehrerin lange Zeit. Und ich kann mich gut erinnern an einen bestimmten Schulvormittag, wo ich die Kinder fragte, was möchtet ihr lieber? Stellt euch vor, ihr wünscht euch schon sehr lange Zeit etwas ganz Bestimmtes, ganz was Besonderes, wo ihr es wolltet, es ist ja einfach, und wirklich unbedingt haben. Und die Eltern sagen eines Tages, ja, du kriegst das, oder würdet ihr zufrieden sein und das lieber haben, wenn wir einen ganzen Tag nur mit euch spielen. Und was glaubt ihr, was die Kinder gesagt haben, gemacht haben? Die haben die Hände, die spielen mit den Eltern, alle, die ganze Klasse. Ich habe das nie wieder vergessen, ich war wirklich bewegt davon. Also das ist jetzt nicht ein Buch, was da erzählt wird, sondern meine eigene Erfahrung und es ist wirklich beeindruckend, weil Kinder wollen das, sie brauchen das, aber es wird wenig auf sie gehört. Was ist noch wichtig, wofür ist die Mutter noch sehr wichtig? Dass die Kinder ein gesundes Selbstwertgefühl entwickeln können. Ich war etwa drei Jahre alt, als meine Mutter die Betten machte. Und ich weiß noch, ich sehe mich selbst noch als kleines dreijähriges Mädchen, da herumwurzeln bei den Füßen meiner Mama. Und dann fängt sie zu singen an und sagt, die Madln legen ma ins Rosenbett, die Burma hau ma unters Bett. Ich weiß nicht, ob das sonst noch irgendwo bekannt ist, dieser Vers. Ich habe ihn nur gehört einmal von meiner Mutter oder ein paar Mal von meiner Mutter, aber das war für mich eine solche Freude, dass die Madln ins Rosenbett kamen. Unvergesslich. Und ich weiß, dass das mit eine Grundlage war für mein Selbstwertgefühl. Nicht nur das, aber ich bin auch viel gelobt worden, ich hatte sehr zärtliche Eltern, ich bin mit lauter Kosenamen aufgewachsen, mit viel Geborgenheit, obwohl ich bin mitten im Zweiten Weltkrieg geboren. Ich weiß, was Krieg heißt, aus eigener Erfahrung. Wie oft mussten wir in den Luftschutzkeller fliehen. Ich bin dann am Schoß meiner Mama gesessen und habe gesagt, uns passiert nichts, weil ich war eher brav. Also ich höre noch heute die Sirenen und die Flugzeuge, aber trotzdem, ich bin gut und glücklich aufgewachsen, weil meine Mama immer da war. Das war ihre Präsenz, hat alles überdeckt und überstrahlt, alle gefahren und die waren, obwohl ich dann drei, vier Jahre alt war, einfach, das war mir näher an meinem Herzen und in meinem Verstand als alles andere. Das sind jetzt Dinge, die ich erzähle von meinem Leben und ich weiß es aus meiner Erfahrung. Sehr viel weiß ich aus Büchern, aber das weiß ich aus meiner eigenen Erfahrung. Die Mutter, wenn sie da ist, überdeckt alles andere an negativen Gefühlen wie Angst oder Unsicherheit usw. Und für das Selbstwertgefühl ist es eben auch sehr wichtig, dass man von der Mama einmal anerkannt wird, dass du geliebt bist, bedingungslos geliebt. Es gibt einen sehr bekannten Psychologen, Nathaniel Brandon, das ist ein Amerikaner, der behauptet sogar, fast alle psychologischen Probleme lassen sich auf ein zu geringes Selbstwertgefühl zurückführen. ein Gefühl, aber wenn ich es in Worte fasse, so ausdrücke, ich bin wertvoll, unabhängig von meiner Leistung, unabhängig auch von meinem Aussehen, unabhängig von der Anerkennung durch andere. Dieses Selbstwertgefühl ist eine grundlegende Empfindung. ich, weil ich Mensch bin, bin etwas wert, ich habe Wert. Es entsteht durch die Erfahrung, vor allem in der frühen Kindheit, ich bin geliebt, und dabei spielt die Mutter eben eine herausragende Rolle, eine absolute Schlüsselrolle. Aber ein Kind lieben heißt natürlich nicht, dass alles tun kann, was will. Ich muss einem Kind sehr wohl auch Grenzen setzen, es auch klare Regeln geben, das stärkt auch das Gefühl von Sicherheit. In der späteren Entwicklung kommt dann vor allem die Erfahrung dazu, ich kann etwas bewirken, ich werde gebraucht. Das ist auch ganz wichtig für uns Menschen, ich werde gebraucht. Wir haben einen guten Freund, er heißt Pater Daniel Ange, er ist ein bekannter Jugendapostel, er ist Belgier und hat in Frankreich vor allem gewirkt, hat über 60 Bücher geschrieben. Wir waren sehr oft mit ihm zusammen, er hat uns oft besucht in unserem Haus in Spital am Pyren und da sogar einige Bücher geschrieben bei uns in diesem Haus. Und den habe ich einmal gefragt, Daniel, gibt es für dich eine Erfahrung in deinem Leben, die für dich wirklich prägend war. Und dann hat er Folgendes erzählt. Ich war ein sehr schüchternes Kind. Ich habe mich nie getraut, auf andere zuzugehen und mit ihnen zu reden. Ich war einfach so schüchtern. Und meine Schulkollegen, da war ich schon zwölf Jahre alt, sie haben mich sogar verachtet das war für mich sehr schmerzlich hatte gesagt aber eines tages wir hatten zu hause ein regelmäßiges familiengebet hörte ich die stimme jesu die zu mir sagte daniel ich brauche dich. Und von diesem Augenblick an hat sich mein ganzes Wesen total verändert. Liebe und Freude sind in mein Herz eingezogen. Ich habe den Mut gehabt und die Kraft und auch Freude dabei, auf andere zuzugehen, mit ihnen zu sprechen, mich für sie zu interessieren, teilzunehmen an ihren Unternehmungen. sie zu interessieren, teilzunehmen an ihren Unternehmungen. Diese Zusage, du bist wichtig, du wirst gebraucht, ich brauche dich, ist ganz fundamental für ein gesundes Wertgefühl und die Selbstliebe. Ich möchte noch ein Erlebnis erzählen von Mutter Teresa, mein Mann und ich, mein Mann und ich sind mein Schatz, ja. Dass es sich auskennt. Wir waren gut 20 Jahre leitend in einer Erneuerungsbewegung und im Rahmen derer sind wir einige Male nach Rom zu internationalen Kongressen gefahren. Und zweimal davon war die Mutter Teresa anwesend. An das eine Mal kann ich mich besonders erinnern, ich bin da gesessen, wo unsere Liebe, wo sie da sitzt, und da stand die Mutter Teresa. Sie war eine sehr kleine Frau, viel kleiner als ich, ganz zart, immer mit dem Rosenkranz da. ganz zart, immer mit dem Rosenkranz da. Und dann sagte sie, ihr seid leidbar. Sorgt dafür, dass sich niemand in eurer Umgebung ungeliebt und ungebraucht fühlt, ungewählt fühlt. Wenn ein Kind hungrig ist, wir wissen ja sehr, dass es sich um die hungrigen Kinder angenommen hat, wenn ein Kind hungrig ist, dann gebe ich ihm ein Stück Brot. Es isst das Brot und ist glücklich und ist satt. Aber wenn es nicht geliebt wurde, dann braucht es sehr lange, bis es glauben kann, dass es wertvoll ist. Dass es glauben kann, ich bin geliebt. Was hat es mit der Mutterschaft zu tun? Die Mutter sitzt am Schalthebel, sie hat die Schlüsselrolle, sie hat die zentrale Rolle für ihr Kind, dass es diese Erfahrung macht. Ich bin wertvoll, weil ich geliebt bin. Also es ist wirklich ganz fundamental wichtig für die Kinder, dieses Selbstwertgefühl zu erwerben. Und das ist eben vorwiegend Aufgabe der Mutter bei den kleinen Kindern. Aber was mache ich jetzt mit denen, die kein Selbstwertgefühl haben? Und ich habe ja seit etwa 30 Jahren intensiv gearbeitet als Psychotherapeutin. Und ich weiß, fast alle, ich habe Alkohol gehabt, aber sehr viele, fast alle hatten kein Selbstwertgefühl, wie es wünschenswert wäre, sondern viel zu wenig. Das Selbstwertgefühl ist nicht angeboren. Du hast deine Augenfarbe, solche Haarfarbe, diese Hautfarbe, das ist angeboren, das kann man nicht, die Hautfarbe kann man ändern, aber die Hautfarbe weniger, schminken ein bisschen, aber normal, wir können uns nicht, wenn ich etwas netter bin oder dicker bin, kann ich nicht aus mir eine schlanke Person so schnell machen, so ist es nicht beim Selbstwertgefühl, das kann ich schon auch zum Teil selber in die Hand nehmen. Wenn ich mich selber immer kritisiere und sage, ja, hast du das so blöd gemacht, so blöd wie du, ist auch sonst niemand. Na wieder, meiner, das wirkt dir ähnlich, da bist du wirklich ein Trottel. Solche Selbstgespräche mit mir führen, wie sollte das Selbstwertgefühl dann ausschauen? Das kann ja nur schlecht sein. Also ich muss auf mein Selbstwertgefühl, auf mein inneres Gespräch achten, damit ich auch mein Selbstwertgefühl wieder verändern kann. Wenn ich mit mir nie zufrieden bin, weil ich unbedingt perfekt sein muss, dann wird es schlecht bleiben. Ich muss schon mich auch einmal selber loben und sagen, schau her, du hast es gut gemacht, du schaffst das, du darfst ja auch Fehler machen. Also das ist sowieso wichtig, der Anti-Perfektionisten zu sein, sage ich einmal. Weil der Perfektionismus macht uns wirklich unglücklich. Also mein Selbstwertgefühl kann ich auch selbst in die Hand nehmen. Ich habe meine Klienten oft gefragt, die wussten dann schon, welche Antwort sie geben mussten. Was ist denn das Wichtigste? Dann haben sie schon gewusst, was sie sagen müssen. Das innere Selbstgespräch für meine eigene Befindlichkeit. Wie ich mit mir selber umgehe, so willst du dich fühlen. Wie ich über mich denke, so werde ich mich fühlen. Das ist ganz wichtig. Wie ich über mich denke, so werde ich mich fühlen. Das ist ganz wichtig. Wie ich über mich denke, so werde ich mich fühlen. Eine Geschichte zum Selbstgespräch. Es geht ein Mann mit einem Kinderwagen durch die Straßen. In dem Wagen sitzt ein kleiner Bub und der schreit. Der Mann, der das Kinderwagen führt, sagt beständig, Georg, bleib ruhig. Georg, ruhig. Bleib ruhig. Neben ihm geht einige Zeit lang eine Dame und ich frage dann, was hat er denn, der kleine Georg? Und dann sagt der Herr, wieso der kleine Georg? Georg bin ja ich. Noch eine andere kleine kurze Geschichte, eine wahre Geschichte. Eine Frau macht ein Seminar und am Ende des Seminars sagte der Leiter, so seien sie Kanäle der Liebe. Kanäle der Liebe. Und sie hörte schon etwas schlecht oder sehr schlecht und verstand Kamele der Liebe. Und in ihrer Kindheit ist sie immer als Kamel beschimpft worden und das hat sie so gekränkt, sie war tiefst verletzt. Und jetzt auf einmal hört sie bei diesem Seminar, sie sei ein Kamel, hat sie eben verstanden, der Liebe, und sie war von dem geheilt. Also, es ist eine wahre Geschichte. Was uns auch helfen kann, wenn wir Fehler machen, und die dürfen wir ja wieder machen, ich habe als Kind das immer von Verwandten auch oft gehört, ich bin ja Wienerin und so, ob man das in Oberösterreich und Baden-Dorf fällt zum Beispiel oder in Gallner Kirchen, Ahert oder in Salzburg, es ist noch kein Gelehrter vom Himmel gefallen. Kennst du das? Das heißt, du kannst ja Fehler machen, du hast ja nicht schon alles gelernt, da kannst du dich ruhig an etwas heranwagen, weil du ja nicht perfekt sein musst. Wir sind da sehr in Einklang, gell Katharina? Verzichtet radikal auf den Perfektionismus, was nicht heißt, dass ich mich nicht bemühen soll. Wir reden nicht davon, dass man ja alles schlampert macht und dass man uns nicht anstrengen soll und so, das meinen wir nicht. Aber weil wir einfach fehlerhaft sind. Das dürfen wir auch sein. Und was noch ganz wichtig ist für das Selbstwertgefühl, verzichten Sie auf Vergleiche. Sören Kierkegaard sagt, und ich finde das ganz klug, das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit. Das gilt für jedes Kind und auch für jeden Erwachsenen, für alle Erzieher. Nehmen wir die individuellen Stärken unserer Kinder wahr. Alle haben verschiedene Stärken, aber da muss man nicht vergleichen, sondern jedes Kind gehört in seinem Wert bestärkt. Noch ein Punkt, ich möchte ganz kurz etwas sagen über Resilienz. Was ist das? Das ist die Fähigkeit, wenn dich irgendein Schicksal trifft oder irgendetwas dir Schwierigkeiten macht, wenn du verletzt wirst, nicht liegen zu bleiben, sondern aufzustehen. Resilienz ist der Stehaufmantel in uns und das soll man schön kosen und lieben. Ich möchte eine kleine Geschichte erzählen von mir als Kind. Ich war immer ein kleineres, zarteres Kind, Mädchen. Und ich gehe mit etwa 1. oder 2. oder 4. Klasse aus der Schule im Winter aus dem Schulterhaus fröhlich nach Hause. Und dann überfallen mich drei, vier Buben, die waren größer und stärker und schnappen mich und reiben mich mit Schnee ein. Und ich konnte mich nicht wehren, weil ich war denen so unterlegen und die waren so kräftig und so fröhlich und so traurig. Und irgendwann haben sie mich dann ausgelassen und ich laufe weinend nach Hause. Mama ist ja zu Hause gewesen, Gott sei Dank. Und ichle ihr mein Missgeschick, die haben mich da jetzt mit Schnee eingerieben. Das war so grauslich und furchtbar. Mama, das ist schlimm und schlimm. Und was macht die Mama? Ist es nicht in mein Geheule eingestimmt? Sie hat mich einmal umarmt und gesagt, komm her. Wie gesagt, ich war immer daheim. Das Mausi und Schatzi und alles Mögliche, Lieblinge und so. Und schau, da ist nicht wirklich was passiert. Das sind halt Buben, wenn die ein bisschen älter sind, werden sie ganz höflich sein und werden dich verehren, aber jetzt sind es halt noch Kinder und Buben. Das sind halt so. Für dich war das nur ein Streich und schau her, du bist wieder gut zu Hause und vergiss das, das macht doch gar nichts und du bist ja wieder da und nichts ist dir wirklich passiert. Sie hat das nicht dramatisiert, dieses Erlebnis, und das war sehr, sehr klug. Und ich bin dann getröstet gewesen, ja, so schlimm ist es auch nicht, es war halt ein bisschen kalt und grauslich, ich war ja völlig unvorbereitet auf so einen Überfall, aber wirklich tragisch war das gar nicht. Und ich bin dann wieder, auch durch meine Mama, wie ein Stehaufmantel wieder aufgestanden. Ich steh halt auch noch. Jetzt sitze ich gerade. Was für uns Mütter wichtig ist an eine gesunde, stabile Bindung, von der ich ganz kurz schon etwas gesagt habe, ist, dass wir dann leichter Bildung erhalten können. Bindung kommt vor Bildung. Das sagt ein sehr bekannter Bindungstheoretiker Manfred Spitzer. Er hat einige Bücher geschrieben, die sehr interessant sind und es gibt auch einige Videos, die kann man in YouTube abrufen. Also wer einmal Zeit hat und will, kann sich von dem Manfred Spitzer schon etwas anhören. Und ich finde diesen Satz sehr einprägsam, weil es sich bewahrheitet. Es ist so, Bindung kommt von Bildung. Kinder, die eine gesunde Eltern- oder Mutterbindung hatten, sind viel lernbereiter und fähiger, etwas zu lernen. Also es ist nicht so, jetzt gehen wir mit drei Monaten in die Grappelstube, da werden sie so gefördert. Das brauchen kleine Kinder, müssen noch nicht bis drei zählen können. Sie brauchen die Mutter. Mami, Mami, Mami ist halt wichtiger als Mami, Mami, leider. Die Wirtschaft greift nach der Frau. Wir wollen sie in dem Arbeitsprozess haben. Jetzt wird ja wieder so viel gesprochen, dass überhaupt Teilzeitbeschäftigung erlaubt ist. Ist ja eine Katastrophe. Aber wenn ich meine Stimme jetzt für die Mutterschaft erhebe, so heißt ja mein Vortrag und auch, komme ich noch später drauf zu sprechen, mein Buch, Mutterschaft, ein Plädoyer, also ich spre Mediziner ein sehr wichtiger Faktor für die Gesundheit eines Menschen, sowohl für die geistige als auch für die körperliche, denn das reduziert dann Stress und Stress macht wieder Nervenzellen kaputt. Das ist ganz schlecht. Dieser Spitzer spricht sich auch vehement gegen das Fernsehen aus. Es gibt ja schon Baby-TVs. Die Kinder können ja gar nicht gehen, aber schauen, klotzen und können schon immer. Ich kenne eine Familie, da schauen die Kinder immer irgendwo rein. Die sind sechs Monate alt. eine die sind sechs monate alt und er sagt ja diese diese baby tv die die kinder haben alle eine verzögerte sprachentwicklung das beeinträchtigt alle kognitiven fähigkeiten und vor allem die sprachentwicklung zu viel fernsehen im kindergartenalter senkt das bildungsniveau der menschen langfristig der spitzer sagt jetzt wörtliches Zitat, je mehr in der Kindheit ferngesehen wird, desto geringer ist die Bildung der Kinder, wenn sie erwachsen sind. Jetzt sage ich nicht, dass die überhaupt nie fernsehen dürfen. Ausgewählte Sendungen, vielleicht zweimal eine Stunde in der Woche. Aber manche Kinder, die sitzen ja schon den ganzen Nachmittag davor. Und das ist wirklich von großem Übel. Außerdem führt zu viel Fernsehkonsum zu einer Entfremdung zwischen Eltern und Kindern. Ja, was machen wir dann mit den Kindern? Ja, was machen wir dann mit den Kindern? Wie kommen sie zum Reden, indem wir mit ihnen reden und indem wir ihnen vorlesen? Vorlesen, erzählen und die Kinder erzählen lassen. Das ist ganz, ganz wichtig für die Kinder. Ich habe mal mit meinem Enkel Daniel einen Spaziergang gemacht und da haben wir so ein verschiedenes geplaudert und dann sagt er zu mir, er war vier Jahre alt, Oma, weißt du warum ich so gescheit bin? Na Daniel, was sagst du, kannst du mir etwas verraten? Weil mir die Mama immer so viele Geschichten erzählt. Das ist süß und eigentlich aus unserem Leben etwas. Noch ein Punkt, das ist schon mal der vorletzte. Etwas zur Sprachentwicklung. Der Mensch ist das Wesen, das spricht, sage ich gerne. Denn die Sprache gehört zum tiefsten Wesen des Menschen. Die Sprache ist von grundlegender Bedeutung für uns Menschen. Wie nehmen wir miteinander Kontakt auf? Natürlich durch die Sprache. Sie ist auch das wesentliche Instrument der Bildung. Eine erfolgreiche Sprachentwicklung ist vergleichbar mit einer Eintrittskarte in jegliche Bildungskarriere, sagt auch der Spitzer. Und wie komme ich zu meinem Lernen der Sprache? Das Wort Muttersprache machen wir dem Ehre, indem wir viel mit den Kindern sprechen. Muttersprache und nicht Fernsehsprache. viel mit den Kindern sprechen. Muttersprache, ja? Und nicht Fernsehsprache. Muttersprache soll Muttersprache bleiben und werden. Daher sprechen sie viel mit ihren Kindern. Die Sprachenwissenschaftlerin Melanie Malzahn, sie ist Dozentin an der Wiener Uni, sagt, Babys sind in der Lage, eine oder mehrere Sprachen mit muttersprachlicher Kompetenz zu erlernen. Ihre kognitiven Fähigkeiten sind so flexibel, dass sie jede Art von Lautsprache erlernen können, ohne Akzent. Das ist ein Sprachfenster, das sich spätestens in der Pubertät schließt. Ab da können Menschen weiterhin Sprachen lernen, aber nicht mit muttersprachlicher Kompetenz oder akzentfrei zu sprechen. Deshalb sage ich immer, mein Gott, wenn der in einer Familie aufwächst, wo der Vater vielleicht Engländer ist und die Mutter ist Französin oder Deutsche, soll jeder Elternteil mit dem Kind in der eigenen Muttersprache sprechen. Die Kinder lernen beide Sprachen wie die Muttersprache. Das ist ein Riesenkapital, wenn sie das machen. Ein letzter Punkt, auch sehr kurz. Ihr wisst sicher, was das ist? Wie ist das? Marshmallow. Das machen wir nachher auf und jeder kriegt was. Das ist der Wert von Selbstkontrolle. Diese Marshmallows sind berühmt geworden durch eine Studie, durch einen Test, den sogenannten Marshmallow-Test. Er wurde 1989 durchgeführt. Der Versuchsleiter hat gesagt, da saßen jetzt Kinder, ich weiß nicht wie viele, aber schon etliche, viele, Viele, 60-100 oder so. Wer jetzt dieses so klebrige, süße Zeug da lag vor jedem Kind. Ihr könnt es gleich essen. Aber wenn jemand wartet, bis ich wiederkomme und erst nachher dieses Marshmallow isst, dann bekommt er noch ein zweites zur Belohnung. Dann kam der nach 15 Minuten wieder. Was meint ihr, wie viele Kinder haben gewartet, bis sie dann dieses Marshmallow gegessen haben? Wie viele waren fähig, sich zu kondolieren? Ja, immerhin 30 Prozent. Die Kinder waren so sechs Jahre alt. Die Versuchsgruppe wurde dann weiter untersucht. Jene Kinder, die den Genuss von den Marshmallow aufgeschoben haben und gewartet haben, bis das Versuchsleiter wiederkam, hatten dann auch später mal bessere Zähne, eine höhere Bildung und weniger Suchtprobleme. Warten können und schon in der Kindheit das Erlernen, die Gefühle, die können dann auch die Gefühle besser beherrschen, werden nicht so leicht ausflippen und launisch sein, sie werden leichter gehorchen können, sie werden leichter Selbstkontrolle üben können. gehorchen können, sie werden leichter Selbstkontrolle üben können. Und da hat auch die Mutter einen ganz großen Anteil. Sie ist in der Schlussposition, ihre Kinder so zu erziehen, dass sie nicht immer alles gleich haben müssen und wollen. Warten lernen, das ist ein ganz großes Thema. Schon die kleinen Kinder müssen lernen, sich selbst zu beherrschen. Ich darf nicht immer tun, was mich jetzt gerade gefreut hat, was man jetzt machen will. Und die anderen zahlen vielleicht darauf. Ich bin einmal zu meiner Tochter, die hatte gerade vier kleine Kinder knapp nacheinander zu Besuch gekommen. Und in ihrem Wohnzimmer oder in der Küche, da hat die Türe aus glas dafür bestanden die türe und da klebte ein wunderschöner großer goldstern auf seinen fenster jetzt habe ich gesagt ja so schön wie kommt denn der schöne goldstern daher auf das glas bei der tür ja daniel älteste Enkel, von dem ihr erzählt habt, der gefragt hat, warum er so gescheit ist, der hat ihn aufgeben dürfen. Ja, wieso denn das? Dann hat man der Mama erklärt, er wollte mit den Legosteinen gerade was spielen und bauen. Und die Schwester ist eineinhalb Jahre jünger, die wollte es auch haben. Die war halt, das war eine halbe oder so, gute zwei Jahre alt, eher so, nicht ganz vier. Und dann hat er es freiwillig gegeben und hat die Steinchen überlassen. Und dann, wir haben vorher schon ausgemacht, es war nämlich gerade Advent, wenn die Kinder besonders brav sind und es gelingt ihnen, dass sie sich selbst beherrschen, auf etwas verzichten oder so warten können, dann können sie einen Stern aufkleben. Das war der erste Stern. Schon damals, also mit nicht ganz vier Jahren, lernen die Kinder warten, auf andere in Rücksicht nehmen. Ich kann auf etwas verzichten, weil ich dich liebe. So, damit bin ich aber jetzt auch schon fertig mit meinen Aushörungen. Ich danke euch fürs Zuhören.